Ein spektakulärer Fund könnte den Schlüssel zur Entschlüsselung der minoischen Linearschrift A liefern. In einem Heiligtum aus der Zeit um 1700 v. Chr. entdeckten Forscher einen Elfenbeinring mit der längsten bekannten Inschrift dieser geheimnisvollen Schrift.
Der 14 cm große Ring mit langem Griff trägt 119 kunstvoll eingeritzte Schriftzeichen in einer bisher unbekannten Anordnung. Die Inschrift wechselt sich mit Darstellungen von Tieren und möglichen Opfergaben ab, was auf einen rituellen Kontext hindeutet.
Da ähnliche Listen auch in der bereits entzifferten Linearschrift B der Mykener existieren, hoffen Wissenschaftler durch Vergleiche endlich Einblicke in die Sprache der minoischen Kultur zu gewinnen, deren Schrift seit ihrer Entdeckung vor über 100 Jahren nicht zu lesen war.