Am Amazonas gibt es Parallelen zum „Missing 411“-Phänomen, das der Forscher David Paulides in Nordamerika untersucht. Der Tenharim-Stamm berichtet von Menschen, die plötzlich im Urwald verschwinden.
In einem Fall verschwand ein Mädchen, als es eine Frucht pflücken wollte. Die Mutter hörte ihre Stimme aus verschiedenen Richtungen, konnte sie aber nicht sehen. Als Entführer vermuten die Tenharim einen „Anhaa“ – einen bösen Geist, der in einer unterirdischen Stadt leben soll.
In einem weiteren Fall verschwand der jüngere Bruder eines Häuptlings spurlos während einer Kanufahrt. Zuletzt hatte er erwähnt, dass „Verwandte“ ihn in den Wald gerufen hätten. Das Missing-411-Phänomen scheint global aufzutreten, mit Fallen, die oft bei Süßem (Beeren, Früchte) „zuschnappen“.