Das seltsame Alien-Geschlecht

Besonders befremdlich ist der Umstand, dass die heute agierenden Greys selbst asexuell (ohne offensichtliche Geschlechtsteile) beschrieben werden (aber auch nicht immer!), während sie durchaus sexuelle Eingriffe und Handlungen durchführen, die als nicht-erotische sexuelle Dimension im aseptischen Umfeld getarnt vorgestellt wird. Abduzierte gaben vielfach an, dass im Verlauf der Entführung die Anderen imstande sein sollen bei ihren Opfern bestimmte Emotionen zu wecken, weswegen die Betroffenen auch "Zuneigung, Verbundenheit und sogar Liebe" für ihre außerirdischen Gewalttäter entwickeln, ja die Aliens können sogar sexuelle Gefühle bei den Betroffenen wecken, so dass es zu einer unfreiwilligen sich steigernden sexuellen Erregung (beim Mann führt dies zur Erektion des Penis) bei jenen kommt, die sie angeblich aber peinlich berührt, sobald es dann schließlich zum Orgasmus (Ejakulation beim Mann) bei ihnen führt - so David Jacobs 1992 auf der MIT-Konferenz. Dieser auferzwungene Sex sei es dann, der sie Betroffenen demütigt und wütend macht. Befremdlich ist diese Nummer aber aus anderer Sicht: Bisher bekamen wir immer wieder erzählt, dass die Männer Samenabzapfer angelegt bekamen und das Sperma ohne Orgasmus und Ejakulation 'gewonnen' wurde. Wir sehen hier doch eines: immer wieder steht die ganze Story immer auf der Kippe zu sexuellen menschlichen Phantasien, die mittels der außerirdischen Wesenheiten eine Deck-Identität bekommen, während sie ganz konkret irdisch- menschlich auszulegen sind - damit aber die Forscher scheinbar nicht zurecht kommen.
Es kommen Widersprüche zu Tage, die von elementarer Bedeutung sind. So z.B. wenn befruchtbare Eier von Frauen aus den Eierstöcken entnommen werden. Was hören wir da seit dem Fall von Betty Hill immer wieder: Mittels eines nadelförmigen Instruments werden die Oven aus der Bauchdecke in der Nabelgegend von außen geholt. Jacobs aber hat für seine Fälle eine andere Alien-Methode parat, die 1992 am MIT beschrieb: "Für die Entnahme von befruchtbaren Eiern werden lange Instrumente in die Vagina eingeführt." Irgendwie bleibt der Ruch im Raume hängen, als seien es Phantasien, die die Forscher selbst erzeugen. Dafür sprechen auch z.B. von Jacobs in "Secret Life" vorgestellte Berichte, wonach eine Dreizehnjährige Sex mit einem Teenager-Buben an Bord eines Spaceships erfuhr, weil die Aliens ihr sagten, sie sei "reif" dafür und sie deswegen diese Begegnung herbeiführten. Derartige Geschichten gibt es noch mehr. Hopkins stellte in "Missing Time" den Fall von Andrea vor, eine andere Dreizehnjährige, die angeblich Sexverkehr mit einem haarlosen Mann an Bord eines UFOs hatte. Jacobs berichtete von einer Fünfzehnjährigen, die mit einem übergewichtigen Mann mittleren Alters mit glasigen Augen zum Sex geführt wurde. Hier ist ein gewaltiges Potential von Deckerinnerungen im Spiel, die sicher nicht Aliens umspannen, sondern Sexphantasien bis hin zu umgesetzten Missbrauchserfahrungen in neuen Worten. Dabei ist es bemerkenswert, dass die Opfer immer wieder erklären, sie seien der Situation ausgeliefert gewesen - was natürlich nicht nur für die UFO-Story der Abduction gilt, sondern auch insbesondere für die irdische Situation des Missbrauchs. Ein anderes Element in dieser Richtung mag das Thema "Implantate" sein, von denen man für gewöhnlicht hört, dass diese über die Nase ins Gehirn geschoben werden. Aber es soll auch Fälle geben, wo diese im Geschlechtsbereich Betroffener aufgefunden und "entfernt" wurden. So berichtete Jacobs 1992 von einem Fall einer Frau, die einen ihr völlig fremden Gegenstand aus der Vagina ausschied und einen riesigen Schrecken bekam, als das "Ding" aus Plastik oder metallischem Material zum Vorschein kam. Sie wusste absolut nicht, was es war, aber sie musste es einfach direkt in der Toilette hinunterspülen.
Ja, es ist tatsächlich so, dass da Entführte existieren, die nicht den Aliens zum Opfer fallen, sondern dazu 'gezwungen' werden mit anderen Entführten zu kopulieren. Dies stellt natürlich das ganze traditionelle Szenario heftig in Frage. Daneben gibt es aber berichtete bzw. behauptete Vorfälle, bei denen schon deftige Traumbilder aus der menschlichen Welt der Sexualität entspringen, wollen wir uns da nichts vormachen. Schließlich gibt es nichts, das das menschliche Unterbewusstsein stärker beschäftigt als die Sexualaktivität. Ja, es gibt sogar Menschen, richtiggehend unter einem überdrehten Sexualtrieb leiden und sich den ganzen Tag lang nur mit dem einen beschäftigen und sogar mehrmals am Tag zwanghaft selbst befriedigen müssen oder mehrfach die Woche ein Bordell aufsuchen müssen, weil die Partner da nicht mitmachen und auch kein Verständnis dafür aufbringen. Irgendwie erinnert dies auch an die Sperma-Absaugmaschine an Bord der UFOs, wo zwanghafte Erektionen und nachfolgende Ejakulationen herbeigeführt werden, was aber den Geschmack von einer 'Vergewaltigung' mit sich bringt, weil man es eigentlich nicht wollte. Zig männliche Entführte haben genau diese Erfahrung gemacht, wenn man von ihnen steril "Samenproben" gewann. In anderen Fällen projizierten die Aliens angeblich erotische Bilder in das Bewusstsein der Entführten, damit die Sache richtig 'abging' und die wissenschaftlich ach so wichtigen Spermaproben für den kosmischen Evolutionsprozess gewonnen wurden. Ob diese Menschen Opfer ihres übersteigerten Sextriebes sind, oder Opfer der Greys sei nun dahingestellt. Sicher dagegen ist, das es bei Frauen sicherlich weitaus öfter 'verborgene' Erinnerungen an Kindheits-Vergewaltigungen im realen Leben und durch reale Menschen gibt, die dann auch eine Ausflucht aus der damit verbundenen seelischen Not in "Aliens" (=die Fremden, die fremden Männer, die fremden Mächte?) finden, um sich artikulieren zu können. Wir denken, dass diese Überlegungen gar nicht einmal so weit hergeholt sind. Andererseits gibt es auch eine gewisse sexuelle 'Desorientiertheit' bei manchen Personen, die durch Deckdarstellungen in einer Art Extrem-Sex-Phantasie sich auszudrücken suchen.
Die inzwischen verstorbene Entführungsforscherin Karla Turner berichtete 1992 auf der Ozark-UFO- Konferenz davon, das sie die Hypnose anwendete, um ihren immer unter Spannungen und Nervosität leidenden Mann Casey zu helfen. Dabei kam heraus, das er zahlreiche verdeckte Erinnerungen an Alien-Kontakte mit sich trug - sexuellen Alien-Kontakten. Die älteste Episode dieser Art reicht für ihn bis zum 13 Lebensjahr zurück, als eine weißhaarige, alte Frau mit tiefen Falten im Gesicht und eingefallenen Wangen in seinem Zimmer erschien und ihn zum Sex verführte. Auch zu späteren Gelegenheiten sollen irgendwelche Kreaturen zu ihm gekommen sein, um ihn zum Sex zu "zwingen". 1987 soll er dabei sogar auf dem Hintern eine Schramme von einer Alien-Klaue abbekommen haben. Der Funke schien auf Casey's Frau Karla übergesprungen zu sein, weil diese plötzlich auch nächtlings nicht nur von fremden Wesen (ausschauend wie gigantische Grashüpfer) betatscht wurde, sondern auch mit den bekannten kleinen Grauen in telepathischer Kommunikation trat. Und diese Greys stellten sich als ihre Ahnen vor! Danach wurde das Ehepaar Turner MUFON-Mitglied und sie spezialisierten sich dort auf "sexual abductions". In dieser Funktion als MUFON-Forscher hatten sie es mit einer Reihe spezifischer Fälle zu tun. So soll eine verwitwete Oma von den unheimlichen Besuchern dazu gezwungen worden sein, eine Flüssigkeit zu trinken, die sie wieder für die Nacht jung machte und damit scheinbar einen reptilienähnlichen Alien derart scharf machte, das er versuchte, richtigen Sex mit ihr zu haben und dies soll dann tatsächlich auch passiert sein, und zwar in analer wie auch oraler Praxis! Dies ist atemberaubend unglaublich und man kann uns erzählen wollen, was man will, diese Geschichten sind schlichtweg aus welchen Gründen auch immer ersponnene Geschichten vom Alien-gerittenen Gaul und sicherlich nicht als "Dimensionseinbrüche einer anderen Realität" oder derart zu entschuldigen. Hier herrschen Sexualphantasien vor und 'Forscher' die so etwas akzeptieren, leiten wohl selbst an einem Realitätsverlust - und können von uns nicht ernstgenommen werden.
Auf der selben UFO-Veranstaltung berichtete die durch die Rindviehverstümmelungen berühmt gewordene Linda Moulton Howe davon, dass auch ihr Interesse sich nun auf "sexual abduction stories" fokusiert habe.
So berichtete sie von einem jungen Mann, der richtiggehend von einer weiblichen ET derart hergenommen wurde, das er sich nurmehr gegen sie erwehren konnte, indem er jede Nacht vor dem Schlafengehen mehrfach onanierte, um schlechthin aus den zarten Klauen seiner außerirdischen Nymphe zu entkommen, die danach ja nichts mehr mit ihm anfangen konnte.
Doch die Alien-Frau und ihre ameisenartigen Begleiter ließen angeblich nicht von dem Burschen ab und schlossen einen Deal mit ihm, damit sie doch noch an sein Sperma kamen. In einem weiteren Fall aus British Columbia, Kanada, sei ein Paar zunächst unbemerkt von der Straße weg (ähnlich wie im Fall Hill) entführt worden und habe eine "missing time"-Erfahrung gemacht, weswegen die Sache erst in Gang kam. Die davon betroffene Frau berichtete dann unter Hypnose, das sie beim Eintritt ins Raumschiff einen "Special Drink" bekamen, dann medizinisch untersucht wurden und beide (also Mann und Frau) dann eine Art Sexparty mit den dortigen Fremden 'feierten'. Schließlich wurde die Frau schwanger, auch wenn sie bei dieser außerirdischen Sexparty zwei Arten der Verhütung praktizierte.
Die "realen" Aliens, die in den UFOs daherkommen, haben sogar rücksichtsvoller weise die Liberalisierung des irdischen Sexualverhaltens abgewartet und mit Keimzellenentnahmen, Verführungen und Vergewaltigungen (Stichwort "Sex-Monster") so lange gewartet, bis UFOlogen über diese Aspekte ohne Zensurbedrohung berichten konnten und die Gesellschaft gerade über alle möglichen und schier unmöglichen bizarren Sex-Praktiken in jeder Nachmittags- Talkshow debattierte. Vielleicht sind die Grauen nichts weiter als moderne Erscheinungsformen der mittelalterlichen Kobolde und Feen, nur kommen sie uns jetzt in der Raumfahrer-Kluft passend zu unserem Zeitalter daher. C.G.Jung gehört zu den ersten, die ernsthaft über die Bedeutung der UFOs nachgedacht haben. Er konnte nachweisen, dass viele Menschen sich ihr "Kommen" wünschen. So "kommen" die Menschen wie David Higgins auch dazu zu behaupten, Sex mit außerirdischen Frauen gehabt zu haben, die aussahen wie Gottesanbeterinnen. Auf der anderen Seite steht die Unterdrückung von Sexualität wie z.B. in diversen Sekten. Die Unterdrückung sexueller Lustgefühle scheint in manchen Sekten bestimmtes Element zu sein, um Macht über die Mitglieder zu erhalten, wenn sie sich in diesem grundlegenden Bereich schon einer Wahnidee wegen den Vorgaben des jeweiligen Gurus unterwerfen. Bekannt ist z.B., dass die Leiter (das Ehepaar Karl & Anny Veit griffen die UFOlogie für sich auf, um 1956 nach einem erstaunlichen "Auftrag von Oben" die Deutsche UFO-Studiengemeinschaft e.V. /DUIST gründeten, deren Ehrenvorsitz schließlich Prof. Dr. h. c. Hermann Oberth übernahm) der ehemals in Wiesbaden existierenden DUIST einen österr. Visionär namens Jakob Lorber verehrten. Im Magazin 2000 für Mai/Juni 1981 (Nr.3/81) hagelte es außergewöhn- liche Leserbriefe in Sachen Jakob Lorber. So meldete sich Roswitha Bernstein aus Gelnhausen, die mit einem ehemaligen Lorber-Anhänger verheiratet ist und sich ehemals selbst mit dessen Inspirationen beschäftigt hatte. Schließlich stellte sie "viele Lügen und Widersprüche" fest, weswegen ihr klar war, das Lorber kaum göttlich inspiriert worden sein kann, sondern selbst so etwas wie ein Satan gewesen sein muss. Und Marion Johann aus Ettlingen berichtete als Kosmetikvertreterin von ihren Begegnungen mit Lorberanhänger und -Anhängerinnen. Lorber gab vor von der Stimme Jesus gehört zu haben, dass Sex nur zur Kinderzeugung und ausschließlich dazu diene, ansonsten haben sich die wahren Gläubigen der Zwangsenthaltung zu unterwerfen: "Das hat zur Folge, dass sie [die Lorber-Anhänger] ständig übernervös und gereizt sind, weil sie ihren natürlichen Geschlechtstrieb nie abreagieren dürfen. Das hat wieder zur Folge, dass sie aufgrund dieser Überreiztheit ihrer unterdrückten Gefühle sehr streitsüchtig sind." Dr. med. K.-P. Schlebusch, Essen, dagegen hat mit Lorber seinen Weg gefunden und "mir persönlich weitergeholfen". Erinnern wir uns an die Gruppe namens Higher Source ("Höhere Quelle") oder "Heavens Gate" (Himmelstor), die sich zu Ostern 1997 in einem Massenselbstmord den Außerirdischen hingab. Die Mitglieder des Kults sprachen sich mit Bruder gegenseitig an und lebten ein mönchartiges Leben ohne Tabakgenuss, Alkoholgenuss und zudem in sexueller Enthaltsamkeit (und manche Männer wurden während der Obduktion durch die Gerichtsmedizin als Kastraten entlarvt, weil nach Lehre des Sektenführers der Sex nur allzu sehr ablenke und ohne Gehänge man total frei lebe; auch beim Guru der Sekte war alles aus eigener Hand [so die Washington Post am 29.3., welche aber auch darauf hinweist, dass Applewhite mit seiner Homo-Sexualität nicht klarkam, was zu einer Unterdrückung der Sexualität als solche bei ihm führte] weggeschnitten, was Erbgutträger beinhaltet - vielleicht daher der "stechende Blick" von Applewhite?
Professor Robert Balch berichtete so, das Applewhite ein sehr komplexer Charakter war, der in seinem Privatleben voller sexueller Verwirrung als bisexueller Mensch und von emotionellen Trauma und spiritueller Krisen besetzt war. Inzwischen wurde das San Diego-Massaker auch von Night-Talkern aufgearbeitet. Zunächst von The Tonight Show mit Jay Leno auf NBC, der den Zynismus lobte und eine Szene zeigte, wie Applewhite nun endlich im fremden Raumschiff angekommen ist und bedauert, kastriert zu sein, weil an Bord nur überaus sexy auszuschauende Alien-Weiber sind. Doch es geht auch andersrum: Ob Sonnentempler, Heaven' Gate oder andere Sekten, eines haben sie gemeinsam: Kritiker werden frühzeitig ausgesondert, ein charismatisch sich gebender Sektenführer in dem die Gruppe ein bedingungsloses Vertrauen einbringt und dessen Wort "göttliches Gesetz" ist. Im konkreten Fall verfielen vor allem Männer der Hamburgerin Fittkau-Garthe, die im Januar 1998 für Schlagzeilen sorgte, und "dabei spielte auch Sex eine Rolle". Eine ehemalige Sektenanhängerin von Fittkau-Garthe, Elisabeth Witte-Schütz, bestätigte dies: "Ja klar, es war der reine Liebensring, ein Bestandteil ihrer Philosophie. Dadurch kann man die Energien transformieren und deswegen muss jeder in den Liebesring kommen. Jeder hat mit jedem Sex." Kein Wunder, wenn die Sektenmitglieder von der "Lehre" ihrer "Göttin" als eine "reine Liebeslehre" sprechen und dies "hat ja nichts mit Selbstmord zu tun, im Gegenteil".
Ja, es gibt sogar Entführungsberichte in denen "behaarte" Wesen wie der Bigfoot auftauchen, so dass es unzweifelhaft symbolhafte Beziehungen zwischen all diesen sagenhaften Wesenheiten gibt und sie irgendwie alle zusammengehören, weil es den Menschen und sein 'sexuelles Problem' gibt. Sie symbolisieren jeweils für sich oder in der Verquickung unterschiedliche Aspekte einer fremdartigen Welt: die der Zukunft und die unserer eigenen Vergangenheit, um wahrscheinlich der Gegenwart zu entgehen, auch wenn sie als aktuelle Erlebnisse im Hier produziert werden. In der Vergangenheit war alles noch edel, rein und natürlich - in der einen oder anderen Weise sehnt man sich danach zurück. Und für die Zukunft bilden die Grauen nur das Grauen und die Angst der Menschen ab. Sind also die Entführungsgeschichten tief verschlüsselte Symbole, die weniger auf die Züchtung einer neuen Rasse als vielmehr auf die spirituelle Entwicklung von uns selbst abzielen? Wenn dem so ist, und meines Erachtens nach weist vieles genau darauf hin, dann geht in im Entführungs-Phänomen schlussendlich nur einzig und allein um uns selbst - und all die Geschichten um die seltsamen Entführer sind nur Mittel zum Zweck. Hier prägt sich ein anderer Wirklichkeitsbegriff aus als derjenige, der sich am Materiellen festmacht, er beruht auf der Erfahrung als wirkende Kraft, weswegen für die Betroffenen eine neue Dimension des Lebens sich ob dieser Erfahrung aufmacht. Für sie schlussendlich oftmals einzig und allein das Erleben, Durchleben und Erlebnis dieser Entführungs-, Begegnungs- oder Kontaktierungs- Erfahrung, so schmerzlich, befremdend und an sich selbst Zweifel aufkommen lassend zunächst sein mag. Dies gilt speziell für den individuellen Bereich, dafür, was für den einzelnen wirklich ist und wir er es erkennt, wie er einer Art schamanischen Initiationsritual durch seine Erfahrung ausgesetzt wurde. Im gesellschaftlichen Bereich dagegen sind es soziale Konventionen und vor allem die Wissenschaften, die Wirklichkeit allgemeingültig festlegen.
Die Frage ist natürlich, inwieweit die spezialisierte UFO-Spekulativ-Literatur zu diesen Abductionen beiträgt und die Menschen falsch verstehen/interpretieren lässt, nur um einen technischen Nenner zu finden, wenn sie zu ihrer Suche nach einer Antwort auf ihre Erfahrungen aus dem überirdischen Bereich aufbrechen und dann eher hilflos nach Erklärungsmustern und Deutungen suchen, denen sie sonst nirgends begegnen.
Sehr viele "Entführte" kommen erst über die Werke der Entführungs-Schriftsteller mit der Materie in Kontakt und landen dann bei den Forschern bzw. jenen hilfreichen Geistern, die jene weiterempfehlen.
Unklar ist auf jeden Fall für manchen nachdenklichen Geist, welche Art von Realität diesen immer wieder beschriebenen Vorgängen zugrunde liegt. Das UFO- und Entführungsphänomen zeigt uns, dass es ganz offensichtlich noch weitere Bereiche "der Realität" gibt, die uns bislang verschlossen geblieben sind und sich nicht der von Jung/Pauli definierten "Synchronizität" unterordnen, also eine vom Individuum erfahrene, sinnvolle Übereinstimmung zwischen einem Ereignis der Innenwelt und einem solchen der Außenwelt. Augenfällig ist jedoch die Verwandtschaft bzw. die Verbindungen des UFO-/Entführungsphänomens mit anderen Grenzbereichserfahrungen des Menschen die ebenso einen Markel haben: Sie sind durchweg einfach zu viel mit Unbewiesenem, Unbeweisbarem und Unberechenbarem behaftet. Ob, wie Johannes Fiebag es tut, den Betroffenen nun eine Palette von Spekulationen vorzusetzen, aus der sie sich bedienen können, ausreichend ist, um dem Problem nahe zukommen sei einmal in Frage gestellt. Der Ursprung des Phänomens, so sagt er, "könnte außerirdisch sein, es könnte auch intra-dimensional sein, es könnte aus einer anderen Zeit oder einer anderen, parallelen Welt oder eben einfach aus einem anderen, bislang verkannten Winkel der Wirklichkeit kommen. Vielleicht ist es sogar all das zusammen" (S.11 in "Besucher aus dem Nichts - UFO-Entführte berichten", Knaur, Dezember 1998).
Die Entführungserfahrung geht mit einer Veränderung des Bewusstseins einher: Man befindet sich als Betroffener wie in Trance, die Zeit wird anders erlebt, scheint stillzustehen, die Eigenwahrnehmung ist verändert. Zusammenhänge mit den Phänomenbereichen von außerkörperlicher Erfahrung oder Nahtoderlebnissen sind in der Tat nicht zu übersehen, dies gilt auch in bezug auf die Bewusstseins- zustände. Typische Stereotypen wie "Ich war wie gelähmt. Ich konnte weder schreien noch mich bewegen" sind uns allen bekannt geworden, wenn ein Betroffener seine unheimliche Schlafzimmer- Geschichte vorstellt. Für uns Skeptiker sind diese Lähmungen einfach die Wahrnehmung der so genannten Schlafparalyse während der REM-Phase - und die "Entführung", die "Kontaktierung" oder "Begegnung" (der wirklich unheimlichen Art) natürlich zu der der REM-Phase angehörenden Traumerfahrung mit ihren u.U. vitalen Bildern. Die Nahtoderfahrung (NTE) verblüfft auch mit ihrer Ähnlichkeit zu Drogenerlebnissen. Da steht man "neben sich, sieht, was man tut, kann aber nicht wirklich eingreifen; man fühlt sich nicht mehr wie von dieser Welt, sondern irgendwie abwesend". Mancher Forscher sieht in diesen Nahtoderfahrungen nicht das Produkt eines objektiven Sterbevorgangs, sondern einer subjektiven Lagebeurteilung unseres Gehirns. Experten wie der Neurophysiologe Ronald Siegel vermuten in unserem Hirn ein Muster oder eine ganze Bibliothek von Halluzinationen, die man mit verschiedenen Schlüsseln öffnen kann: Die Elemente und Themen eines Nahtod- Erlebnisses entstanden gemeinsamen Strukturen im menschlichen Gehirn und Nervensystem, gemeinsamen biologischen Erfahrungen und gemeinsamen Reaktionen des Zentralnervensystem auf Stimulationen.
Interessanter Weise ist dies auch die Vorbedingungen für eine außerkörperliche Erfahrung, die als Astralwanderung altbekannt ist und als Out-of-body-Erfahrung neu daherkommt. Beiden gemeinsam ist eben der veränderte Bewusstseins- zustand und sie kuliminieren in der Erkenntnis, dass die sogenannten Entführungen nicht immer nur rein körperlich erfahren bzw. verstanden und empfunden werden, sondern es auch einen Bereich dieser Entführungsgeschichten gibt, die ohne Körper des Betroffenen stattfinden! Auch Darstellungselemente wie "ein Vibrieren" erfüllte den Raum sind Phänomene, die wiederum typisch für die außerkörperliche Erfahrung ist. Nahtoderfahrung (die etwa 30 Prozent aller jener 'erscheinen', die dem Tod von der Schippe gesprungen sind), Engel- und Marien-Erscheinungen, UFO-Entführungen, bestimmte Facetten der "Außersinnlichen Wahrnehmung" (ASW) scheinen die selbe seelisch-mentale Basis in den Köpfen der Menschen zu haben. Was auch deswegen vielleicht interessant ist, weil Meyers und Austran 1985 eine gewisse Korrelation zwischen der Neigung zum Phantasieren und ASW- Erlebnissen bei den Betroffenen festgestellt haben und sie sogar parapsychologische Erlebnisse auf eine Form des Phantasierens zurückführten, die an Wachhalluzinationen grenzt, weswegen es natürlich schwierig wird zu sagen, ob die populäre Alien-Korrelation in unserem Fall tatsächlich die richtige Interpretation ist. (Hierauf bezog sich Johnson 1992, ohne leider weitere Quellenangaben zu machen.) Natürlich wird nicht ein irgendwer hiervon betroffen, sondern es gibt immer eine "Krankengeschichte" vorher. Esoterisches Interesse, seelische Problembewältigungen und manches persönliche Trauma mag zur 'Freisetzung' solcher Erfahrungen führen, wenn die Zeit dazu reif ist. Die 120 von Höchsmann untersuchten deutschen Entführungs-Fälle zeigen eine ganz besondere Klientel von Entführungs-Opfern auf: Drei Viertel glaubt an Gott und ein Weiterleben nach dem Tod. Fast alle glauben an die Existenz außerirdischer Wesen, 93 % meinen, dass sie wiedergeboren werden, und 86 % sind davon überzeugt, dass die Außerirdischen hier auf der Erde Eingriffe vornehmen. Der größte Teil, nämlich 67 %, gibt an, Telepathie, Telekinese, Poltergeister oder sonstige PSI-Phänomene erlebt zu haben. Und 37 % von Höchsmann's UFO-Entführte hatten schon Out-of-body-Erfahrungen gemacht.
Genauso wie Paraphänomene mit einer bestimmten Art des Innenlebens, einem veränderten Bewusstseinzustand, verbunden sind, sollte man wohl auch die Kontaktierungs- oder Entführungs- Erfahrungen der Moderne damit korrelieren. Die Psychiatrie oder Psychopathologie wird wohl in der Breite des Phänomens nicht in ihrer Gänze angesprochen, obwohl ausgerechnet dort das "Gefühl des Losgelöstseins oder der Entfremdung vom eigenen Selbst" als Depersonalisation bekannt ist, wo eine Person sich wie ein Roboter fühlen kann oder so als ob sie in einem Traum oder in einem Film leben und agieren würde, was recht nahe den Entführungserfahrungen bzw. ihren Berichte kommt! Das Hauptmerkmal der Depersonalisierung ist gar die "andauernde oder wiederkehrende Erfahrung, sich von den eigenen geistigen Prozessen oder vom eigenen Körper losgelöst oder sich wie ein außenstehender Beobachter der eigenen geistigen Prozesse oder des eigenen Körpers zu fühlen (z.B. sich fühlen, als sei man in einem Traum)", wie es Sass/Wittchen/Zaudig 1996 in ihrem "Diagnostischen und Statistischen Manual Psychischer Störungen DSM-IV" definierten. Im Anhang haben sie es auch von einer sogenannten "dissoziativen Trancestörung", deren Hauptmerkmal ist "Trance, d.h. eine zeitlich umschriebene erhebliche Veränderung des Bewusstseinszustandes oder ein Verlust des gewohnten Gefühls der eigenen Identität, (...) verbunden mit mindestens einem der folgenden Symptome: (a) Einengung der Wahrnehmung der unmittelbaren Umgebung oder ungewöhnlich eingeengte und selektive Fokussierung auf Umgebungsreize. (b) Stereotype Verhaltensweisen oder Bewegungen, die als außerhalb der eigenen Kontrolle erlebt werden..." Damit werden die Betroffenen nicht per se als krankhaft angesehen, auch wenn sie Geister und Außerirdische dabei wahrnehmen. Die Richtung ist also vorgegeben, aber noch manches ist einfach derzeit terra incognita für unser Wissen.

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