UFOs - Die unmögliche Wahrheit?

 

Der Glaube an den außerirdischen Mythos

 

 

 

 

"UFOs: Die unmögliche Wahrheit?" von Werner Walter erscheint etwa gegen Ende Mai 2001 im Alibri-Verlag, Aschaffenburg. Der Band umfasst etwa 400 Seiten und um die DM 40,--. Unter ISBN 3-932710-24-X kann er bereits in allen Buchhandlungen bestellt werden.

 

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Einführung

Im Oktober 1957 begann mit dem sowjetischen SPUTNIK der Wettlauf der Weltmächte in den Weltraum, damit hat der Mensch seinen Blick in den Kosmos geschärft.

"Vor der Erforschung des Weltraums, des Mondes und der Planeten, hielt der Mensch den Himmel für das Zuhause und den Herrschaftsbereich mächtiger Götter, die nicht nur das weite Firmament regierten, sondern auch das irdische Schicksal der Menschheit lenkten. Noch heute huldigt man diesen Sternengöttern in Form der in der Astrologie so beliebten 'Sternbilder', denen man aus der Sagenwelt abgeleitet ihren himmlischen Platz zuwies und sie somit unsterblich machte. Natürlich errichtete der Mensch seinen Göttern auch riesige Denkmäler, die heute noch ein Fluidum der Mythen ausstrahlen. Doch mit der Zeit ersetzte der Mensch diese Götter durch neue Götter und Religionen, die aber auch keine besseren Antworten boten, als jene Götter die von seinen griechischen, römischen oder ägyptischen Vorfahren angebetet worden waren. Und während wir uns nun uns unsere allmächtigen und gütigen Götter ausgesucht und uns die Welt wissenschaftlich erklärt haben, wollen wir doch alle Glauben und warten auf ein Zeichen von Offenbarung. Unsere Augen richten sich himmelwärts, bereit das wahrhaft Unglaubliche zu akzeptieren und um unser Schicksal in den Sternen geschrieben zu finden - aber wie können wir es am besten erkennen? Mit neuen Augen, oder mit unseren alten...?"


(Aus dem Prälog, gesprochen von FBI-Special Agent Fox Mulder,

in der "Akte X"-Folge "Der Patient".)

Das Universum ("The Old One", wie Einstein zu sagen pflegte) der Schatten und Phantome, dort wo Unvorstellbares und Unglaubliches herrscht, wo Mythen Gesetz sind und wo Legenden und Übernatürliches zur Wissenschaft werden, finden wir das Geheimnis unserer Seele - das Düstere gehört dabei immer dazu, die andere Polarität dazu ist die Erhellung. Und das ganze Universum mit seinen unzähligen Himmelskörpern, seiner galaktischen Unendlichkeit und der Winzigkeit seiner atomaren Partikel bleibt wohl für immer ein Geheimnis für uns und daran werden wir auch nie etwas ändern können. Seitdem unsere frühesten Vorfahren auf der Erde zum ersten Male in den Nachthimmel gesehen haben, ist der Mensch von der Brillianz und dem Geheimnis unseres mit Sternen besetzten Himmelsgewölbes gefesselt. Seit Menschengedenken zieht es uns gen Himmel. Die Astronomie ist deswegen eine der ältesten Wissenschaften überhaupt, und die Berichte vom "Stern von Bethlehem" überm Stall des Jesuskindes sind beileibe nicht die frühesten Texte über Himmelserscheinungen.
Aber je tiefer wir in den Himmel schauen, um so mehr entdeckten wir weitere Geheimnisse, das menschliche Auge war über Jahrtausende das einzige Mittel zur Erkundung des Sternenhimmels. Heute schaut man in einer lauen Sommernacht in den dunklen Nachthimmel vielleicht auf der optischen Jagd nach Sternschnuppen und man ist genauso wie der Neandertaler versucht, die kosmischen Rätsel zu erhaschen und sie zu begreifen, aber auch zu deuten. Dies geschieht um sich selbst einen Platz und eine Bedeutung zu geben. Irgendwie ist man einer All-Macht dabei ausgeliefert, die etwas in uns bewirkt: Liebespaare erfahren unter dem Sternenzelt romantische Gefühle und einsame Sterngucker kommen ins Philosophieren. Und noch heute fühlt man sich klein und bedeutungslos unter dem Firmament unter diesen Bedingungen. Die alten Barden wie die Schreiber moderner Science Fiction brauchten nur zum Himmel zu zeigen, und Hörer oder Leser waren/sind in ihren Bann gezogen. In unserem Tagen füllt sich das himmlische Firmament erneut mit seltsamen und verwirrenden Ereignissen. Ein geschichtlicher Überblick der älteren und jüngeren Vergangenheit offenbart, dass da und dort seltsame Ereignisse am Himmel verzeichnet werden. Interessanterweise zeigen solche Dokumente, dass die UFOs sich anscheinend dem kulturellen Millieu und dem technischen Niveau der Beobachter angepasst haben. Allein deswegen schon ist es schwierig sagen zu können: "Ja, dies ist eindeutig das Werk einer extraterrestrischen Intelligenz." Alle bisherigen Untersuchungen haben bisher keine physikalische Realität von exotischen Erscheinungen beweisen können, auch wenn individuelle Fallstudien gelegentlich vielversprechend sein mögen, aber auf den durchschlagenden Erfolg müssen wir nach wie vor warten. Schade eigentlich.
Während es außergewöhnliche Himmelserscheinungen der für die Zeugen unerklärten Natur geben wird, gilt dies genauso für ungewöhnliche menschliche Erfahrungen. Während in aller Regel die UFOs meistens objektivierbar als nicht-erkannte echte Himmelserscheinungen sind, gibt es auf dem Sektor der ungewöhnlichen menschlichen Erfahrungen große Probleme, weil sich hier andere Realitäten ausweisen, die den Binnenraum der Seele betreffen. Deswegen habe ich große Probleme damit umzugehen. Ganz einfach aus dem Grund, weil mir die hochwirksame "virtuelle Wirklichkeit" dieser grauen Innenweltlandschaft als Rationalist fremd zu sein scheint - trotzdem, ich kenne die Existenz der Liebe und diese 'lebt' auf dem selben Level wie die Existenz anderer außergewöhnlichen Wunder und Geheimnisse unseres eigenen inneren "Weltraums". Mancher mag dies als Widerspruch oder Inkonsequenz sehen, wenn ich dennoch skeptisch diesen anderen Obskuritäten und Ausprägungen gegenüber bin. Damit muss ich leben, weil auf der anderen Seite mir klar ist, dass dies alles "aus mir selbst kommt". Hier haben wir es mit einer 'geistigen Kraft' zu tun, die in uns allen wohnt. Es geht darum, dass es eine 'andere Realität' als jene gibt, die wir anfassen können - dies kennen wir alle, sonst wären wir keine kreativen Menschen. Die Frage ist nur, ob all diese 'geistigen Kräfte' extern von uns existieren, oder ob wir in deren Mittelpunkt stehen, weil wir diese selbst freisetzen, ohne sie fassen zu können. Dies muss mit der Ratio kollidieren - und deswegen gibt es den großen Streit darum. Es geht hier um eine Realität des Spürens, Empfindens und des Fühlens - womit wir täglich uns auseinandersetzen, mehr oder minder bewusst. Trotzdem, diese Dimension ist genauso gewichtig (wenn auch verdrängt) wie die Gehaltsabrechnung. Wir (ich auch) leben täglich damit. Mit diesem Übergangsraum, mit dieser Pufferzone kommen wir eigentlich auch klar, auch wenn dies wegen mangelnder Nachvollziehbarkeit gerne von unseren Kollegen und Vorgesetzten negativ besetzt wird - aber auch die leben genau darin und damit. Wir alle haben einen Ruheplatz, in welchem wir uns von der harten Realität der Rationalität zurückziehen. Und dort kann alles erscheinen - und bei manchen Menschen geschieht dies tatsächlich und wird übermächtig. Dies sind pure religiöse Erfahrungen, egal wie man sie auskleidet oder benennt. Hieraus entstehen Brücken zu einer anderen Welt. Jeder nimmt diesen Brückenschlag vor, die meisten in ihren (Tag-)Träumen, die voll irrrational besetzt sind. Wenn dieser Traum sich umsetzen lässt, dann war es eine "Vision", wenn nicht, dann eine unrealistische Spinnerei.
Die Seele bekommt also Flügel um die innere Stimme und Bilder zu empfangen, wohin uns diese individuell führen ist eine Frage der tiefen Dimensionen eines Individuums - was auch dazu führt, das selbst ansonsten schlaue Leute dumme Sachen sagen können. Hier bewegen wir uns in der Orientierung nicht nur horizontal, sondern auch vertikal. Eine Überschreitung des normalen Alltagsbewusstseins findet statt und eine Transzendierung tritt ein. Dies hat mit einer Pathologisierung nichts zu tun, auch wenn hier Hirngespinste materialisieren. Daraus entstehen übergeordnete Wirklichkeiten unseres Seins, aber aus der Seele heraus. Für viele Menschen sind diese Phänomene aber zu einer dogmatisierten Ideologie geworden. Ob aus Dummheit oder aus Unwissenheit heraus, ich weiß es nicht. Jene, die die Geister rufen sind immer wir selbst - weil wir sie brauchen, aus welchen Gründen auch immer. Die übernatürlichen Wundersamkeiten der Welt dieses Buches sind Boten zu uns selbst, aus uns selbst heraus. Eben als ungewöhnliche menschliche Erfahrung, die wegen der subjektiven Unerklärbarkeit in eine Art rosa Wolke gebettet werden. Bis hin zu Weisheitsbüchern wie der Bibel. Wir verstehen einfach nicht, nach welchem 'Plan' unsere Seele funktioniert und deswegen sind deren Bilder (eingefasste Projektionen) sicherlich ein Problem. Deswegen wird alles so persönlich genommen. Wegen des Unverständnisses und des Selbstschutzes äußern sich die meisten Betroffenen dahingehend, dass die gemachte Erfahrung aus externer Quelle kommt und fremd ist, damit immunisiert man sich gegen den 'Vorwurf' von psychologischen Strukturen etc als Herkunft der übernatürlichen Manifestation. Niemand hört so etwas gerne, weil er sich dann mit einem Fuß schon in der Gummizelle sieht. So ist es doch. Hier spielen in sich 'lebensspendende' Kräfte herein, die die Mehrheit beherrschen, andere wieder ihnen unterliegen und dann anomalistische Seltsamkeiten zu erleben. Dies sind Erfahrungen die Menschen nun einmal machen und zu den 'letzten Geheimnissen' hochstufen - dies muss man zur Kenntnis nehmen, es gehört einfach dazu - aber man darf es nicht überstrapazieren. Es gilt auch anzuerkennen, dass der Mensch Reaktionen zeigt, die nicht autonom vom gesunden Menschenverstand arbeiten. Es ist eben nicht so, dass wir alles im Griff haben - und dadurch entstehen Erlebniswelten jenseits aller Logik und Vernunft. Und dies alles ist von dieser Welt - es zählt auch zur Vielfalt der Schöpfung. Deswegen muss man all dies weiter fassen und erkennen: "Ich habe dies oder jenes erfahren." Und es ist eingerahmt in den Satz "Gott-Vater ist auf dem Rückzug während die Absurdheiten im Vormarsch sind". Doch es ist im Prinzip genau das selbe, nur in des Kaisers neuen Kleidern. Damit werden die Betroffenen auch zum Teil einer neuen Schöpfung.
Niemand wird jemals sagen können, wann der Mensch anfing, von den Sternen zu träumen. Schon sehr früh machten sich die Menschen Gedanken darüber, dass die unendlichen Weiten des Himmels oder des Kosmos bewohnt sind und dort die Götter herrschen - es also Leben im Weltraum gibt. Wesen auf anderen Planeten sind also keine Träume von Übermorgen. Die Vorstellung, die den Himmels als Wohnstätte des höchsten Wesens oder als dieses Wesen selbst ansieht, ist unter den Menschen so verbreitet wie nur irgendeine religiöse Vorstellung, und man findet sie schon in den frühesten uns bekannten Kulturen. Die Theologen haben seit fast zweitausend Jahren ganze Bibliotheken voller Bücher über ein Wesen geschrieben, von dem niemand sicher weiß, ob es existiert; man glaubt daran oder eben nicht. Unsere westlich geprägte Wissenschaft und ihr Erkenntnisfortschritt sind ebenfalls eng mit den Sternen verbunden. Von ihnen und unserem Verständnis des Kosmos leitete sich das Weltbild der jeweiligen Epoche ab. Das Weltbild einer Erde als Mittelpunkt eines endlichen Universums unseres Mittelalters in Europa wurde bereits im vierten Jahrhundert vor Christus von Aristoteles entwickelt. Sein Universum unterteilte sich in zwei Bereiche: Die innere sublunarische Region reichte von der im Zentrum stehenden Erde bis zur Umlaufbahn des Mondes. Der Rest des endlichen Universums wurde zur superlunarischen Region erklärt, von der Umlaufbahn des Mondes bis zur Sphäre der Sterne reichend. Außerhalb dieser Sphären sollte nichts existieren, auch kein Leerraum. Alle Himmelskörper der superlunarischen Region bestanden aus Äther, einem unvergänglichen Element mit der natürlichen Neigung, sich in vollkommenen Kreisen um den Mittelpunkt des Universums zu bewegen. Im Gegensatz zur superlunarischen Region war die sublunarische Region durch Veränderung und Zerfall gekennzeichnet. Alle Stoffe in der sublunarischen Region stellten Mischungen aus den vier Grundelementen Luft, Erde, Feuer und Wasser dar. Und jedes dieser Elemente hatte nach dem damals herrschenden Weltbild seinen natürlichen Platz im Universum. Das Element Erde im Mittelpunkt des Universums, das Wasser darüber und Luft dann in einer weiteren Schicht. Das Feuer ordnete man dem oberen Bereich der Atmosphäre zu, nahe der Umlaufbahn des Mondes. Ein auf den ersten Blick durchaus logischer Ansatz, um die beobachtbaren Gesetzmäßigkeiten in unserer Umwelt zu erklären - damals reichte dies für die Menschen aus.
Bereits im zweiten Jahrhundert nach Christus entwickelte Ptolemäus ein detailliertes astronomisches System, das die Umlaufbahnen der Sonne und aller Planeten beinhaltete. Allerdings mit dem geltenden Weltbild im Einklang, dass die Erde der Mittelpunkt des Universums sei. Um sie herum bewegten sich Mond, Merkur, Venus, Sonne, Mars, Jupiter und Saturn. Es sollte bis ins 16.Jahrhundert dauern, als Kopernikus sozusagen die Astronomie auf den Kopf stellte und das ptolemäische System herausforderte. Er behauptete, die Erde sei nicht der Mittelpunkt des Universums, sondern umkreise mit den anderen Planeten gemeinsam die Sonne. Nun mögen die meisten Leser aus unseren Tage milde lächeln, da zumindest den meisten die Bewegung der Erde um die Sonne gegenwärtig sein sollte. Doch die Abkehr vom ptolemäischen Weltbild stellte in der Tat eine wahre "kopernikanischen Revolution" dar, die keineswegs von Heute auf Morgen stattfinden konnte. Zu viel 'logische' Argumente sprach gegen das neue Weltbild einer sich drehenden Erde. Selbst Kopernikus konnte keine Argumente gegen seine Kritiker finden, da er doch selbst nach dem Weltbild des Aristoteles groß geworden war und dessen Metaphysik verinnerlicht hatte. So sprach eigentlich nicht sehr viel für dieses neue Weltbild. Außer, dass es sehr einfach eine Reihe von Besonderheiten der Planetenbewegungen erklärte, die bei Ptolemäus nur mit einigen umständlichen Kniffen geschaffen wurden, um die Erde als Mittelpunkt der Systembewegung zu erhalten. Zu jener Zeit schienen die beiden Theorien zum System  der Planetenbewegung eher ebenbürtig. Bereits in einem Kupferstich von Nikolaus von Cues (genannt Cusanus, 1401 - 1464) wird gezeigt wie man damals symbolisch das mittelalterliche Weltbild durchbrach. Erinnern wir uns: Im Mittelalter hielt man die Erde für eine Scheibe und darüber war, aus blauem Samt, der Himmel gewölbt, an dem Sonne, Mond und Sterne aufgehängt waren. Dahinter befand sich das göttliche Räderwerk, das die Himmelskörper in Bewegung hielt. Und genau das ist auch auf dem Kupferstich zu sehen, wie nämlich Nikolaus Cusanus unter diesem Samtvorhang hindurchkriecht und dahinter das göttliche Räderwerk erblickt. Cusanus war Theologe und Humanist und ein universaler Denker, der zur neuzeitlichen Philosophie überleitete. Er lehrte die Drehung der Erde und schied zwischen verstandesmäßiger Erkenntnis und mystischer Anschauung die zu Gott, der Einheit aller Gegensätze hinführt.
1543 konnte aber die mathematische Einfachheit des System von Kopernikus nicht wirklich gegen die vielen Gegenargumente standhalten. Es dauerte bis ins frühe 17.Jahrhundert, als Galilei die ersten Teleskope für seine astronomische Forschung entwickelte und damit eine Reihe von Sternen entdeckte, die mit bloßem Auge unsichtbar geblieben waren. Er bemerkte, dass Jupiter Monde besaß. Noch erstaunlicher schien die Entdeckung, dass die Venus ebenso Phasen wie der Mond zeigte, so wie es Kopernikus vorhergesagt hatte - ganz im Widerspruch zum ptolemäischen System. Und auch die Monde des Jupiters entkräfteten das Argument der Kopernikuskritiker, die den Verbleib des Mondes bei einer sich drehenden Erde nicht für möglich hielten. Und die unvollkommene Oberfläche des nun genauer beobachtbaren Mondes untergrub die aristotelische These vom unvergänglichen Himmel und seiner besonderen Materie... Ein rätselhaftes Sonnensystem zeigte sich uns erstmals, nämlich unser eigenes. Deswegen ist Galilei der erste Mann in der Reihe der wissenschaftlichen Helden, die von Lindbergh und Armstrong weitergeführt wurde - und es sind wohl diese Drei, die hierdurch Unsterblichkeit erlangten. Niemand ist in unserer Ära dazu wohl auserwählt, sich mit jenen Männern aufs Potest stellen zu können. Mit Galilei brach ein Zeitalter an, das bis heute andauert: Der Aufbruch des Menschen ins All und der damit verbundenen losgelösten Faszination. Wir sind seither berauscht von der Ewigkeit und erkannten in aller Radikalität, dass die Erde ein kosmischer Körper ist. Wer will schon die Einsamkeit des Menschen im All ertragen? Die dadurch entstehende Kälte wird mit einer Wärme ausgefüllt, auch wenn sie nur künstlich herbeigerufen wird.
Dennoch lässt sich feststellen, dass offenkundig auch etwas, das im üblichen Sinne nicht existentiell nachgewiesen ist und an das man nur glauben kann, der Welt einen deutlichen Stempel aufdrücken kann. Schauen Sie sich doch um, wie stark die Außerirdischen unseren Alltag bereits prägen, dann ist allein dieses kulturelle Phänomen Grund genug, sich mit ihnen zu beschäftigen. Seit etwa dreihundert Jahren geistern sie durch die Literatur, und nachdem sich aus dieser der als Science-Fiction benannte Ast abgezweigt hat, lässt man sie dort auf eine ähnlich selbstverständliche Weise agieren, wie das zuvor überlieferte mythische Wesen taten. Als nach dem Zweiten Weltkrieg die neue Drohung der Nuklearwaffe über dem Globus hing, erlebte auch die SF eine Zeit der Blüte und viele Menschen sahen plötzlich die Fliegenden Untertassen, die von Außerirdischen gesteuert waren und damit aus dem Zustand der Fiktion heraustraten und - für viele - zur Realität wurden. Die Ferne der exotischen Wunder des Orients genügt uns nicht mehr, die vorgebliche Idylle exotischer Völker reicht uns nicht mehr, weil sie auf CNN schon zum Alltag gemacht wurden und ihres Zaubers ob Hungersnöte, Erdbeben und Bürgerkriege beraubt wurden. Es müssen also neue Projektionsflächen für unsere Vorstellungen her, so wie es immer schon war, wenn man einen Tellerrand überblickte und dann schon am Horizont den nächsten Teller sah... Dabei steht nicht der Mensch im Mittelpunkt des Universums, sondern der Kosmos, der in unserem Kopf Platz findet - auch wenn nach einer Allensbach-Umfrage 1/6 der Deutschen immer noch denkt, dass die Sonne um die Erde kreist (veröffentlicht im Mai 2000)*; offenbar hat der liebe Gott seine Schuld daran, weil er in seinen Offenbarungen an Moses, Buddha, Christus, Allah usw. diesen fundamentalen menschlichen Irrtum nicht richtig stellte. Bevor der Mensch das Denken lernte, glaubte er.

*= Die amerikanische National Science Foundation führte 1988 eine ähnliche Umfrage durch. Hiernach wussten 55 % der befragten Amerikaner nicht, dass die Erde sich um die Sonne dreht. 1989 führte das MIT eine Kontrollerhebung durch weil man diesem Ergebnis nicht glauben wollte - und wurde ebenso in Erstaunen versetzt: hier wussten 55 % der erwachsenen Amerikaner nicht, dass die Sonne ein Stern ist. Der UFO-Forscher Barry Greenwood stellte ähnliches auch immer wieder bei seinen UFO-Vorträgen fest und sah das "Bildungsniveau in Amerika als eine nationale Schande an. Wir flogen zum Mond, aber der Bildungsdurchschnitt des Amerikaners ist unter aller Sau und ausgerechnet der UFO-Mythos ist dann ein US-Produkt, welches die Welt als Vorbild eroberte. Wie soll der Amerikaner dann mit dem jüngsten LSD-Trip namens UFOlogie klarkommen?" (Nach dem UFO-Newsletter Just Cause Nr.20 vom Juni 1989) In der RTL-Quizshow "Wer wird Millionär?" wurde am 30.Oktober 2000 zehn Kandidaten die Frage gestellt (bei zwanzig Sekunden Bedenkzeit), welche die ersten vier Planeten unseres Sonnensystems sind - nur eine Person wusste dies. Gut, unser Sol-System ist zwar nur ein unbedeutender Fleck im gesamten Universum, aber immerhin der einzige Ort wo wir leben und von dem wir wissen, dass es da Leben gibt.
Heute glauben alle so ziemlich alles, denn die wissenschaftliche Welt hat sich diskret darauf verständigt, dass nicht unbedingt bewiesen werden muss, was denkbar ist. Gut, alles ist möglich, aber nicht alles ist auch wahrscheinlich. Bei einer Diskussion wird von allen Partnern Einsicht in Sachverhalte gefordert. Das setzt Verstandeskräfte und den guten Willen zum Eingeständnis von Irrtümern bei jeder Seite voraus. Dieses Problem ist nicht wissenschaftlicher oder philosophischer Art, sondern psychologischer, gesellschaftlicher, politischer und sozialpädagogischer Natur. Ohne die Berufung auf Einsicht kommt man selbst in der voraussetzungslosesten aller Wissenschaften nicht aus. Die Wissenschaft mag das Unstete der UFOs nicht, diese unidentifizierte Singularität, ihre fliegende Nicht-Wiederholbarkeit. Und Nicht-Wiederholbarkeit verstößt gegen das erste Gebot strengen Wissenschaftens: was als wahr gelten soll, muss intersubjektiv überprüfbar sein, die Stufen zum wahren Satz müssen auch andere erklimmen können, jedenfalls prinzipiell. Die Methode der wissenschaftlichen Wahrheit ist das Anzweifeln, sonst ginge alles drunter und drüber, und es gäbe gar Kernfusion im Wasserglas. Auch die Behauptung des ernsthaftesten Zeugen, ihm sei ein scheues UFO singulär erschienen, kann dem strengen wissenschaftlichen Zweifel nicht genügen. "Einmal ist keinmal", sagt der Statistiker, "zweimal ist ein Gesetz." - Nein, die UFOs sind gesetzesfeindlich; bei den Wissenschaften können sie nicht landen. Auch aus dem Grunde heraus, weil das Reizthema stark emotional besetzt ist. Daher ist die herrschende wissenschaftliche Einstellung dem Übernatürlichen oder Paranormalen gegenüber der Reduktionismus, vielleicht auch deswegen weil UFOs etc die Gefahr mit sich bringen doch nur ein Fang im Ozean der Seele zu sein. Das bedeutet, dass wenn immer Menschen behaupten, sie hätten eine paranormale Erfahrung gemacht, dann waren die Ursachen natürlicher oder psychologischer Herkunft. Daher untersucht man die Behauptungen der Zeugen selten sorgfältig, weil man sich davon nichts erwartet und dies alles sowieso mit dem gesunden Menschenverstand kollidiert, da sie mit den etablierten Glaubensvorstellungen nicht übereingehen. Dies ist ein Dogma, gegen welches die gesamte paranormale Welt anrennt um es einzureißen. Dies natürlich und selbstredend im Versuch Anerkennung für sich zu finden, obwohl es mit den UFOs so wie mit Rumpelstilzchen ist - sie sagen mehr über unseren inneren und äußeren Kosmos als man gemeinhin denkt.  

Wir Menschen sind schon komische Kreaturen, die mit dem Paradoxen umgehen: Wir laufen auf der einen Welt umher, mit der wir unsere Probleme haben, und schon schauen wir zu anderen Welten in unerreichbaren Weltraumentfernungen in aller Begehrlichkeit hoch. Genauso wie zu einer virtuellen Realität. In der Vergangenheit sah man die Zeichen des Himmels als Gottes Botschaften an, man sah Engel oder sonstige Wesen einer höheren Natur als Abgesandte "höherer Mächte". Das Timing ihres Erscheinens entlang der geschichtlichen Achse hängt von den existierenden sozialen Notwendigkeiten und vom Stand der Entwicklung des Menschen ab, um ihnen dann jeweils die zeitaktuelle persönliche Funktion zuzuordnen. Die Schreiber der Bibel sprechen wiederholt von den Zeichen am Himmel als Vorboten kommender Gerichte und Katastrophen. Ungewöhnliche Himmelserscheinungen werden in der Bibel regelmäßig mit der "Endzeit" verbunden, die das Kommen des Messias in Macht und zum Gericht einleitet. Und der Glaube an Geister ist so alt wie der Mensch. Die Gespenster repräsentieren nichts weiter als unseren Wunsch nach dem Ewigen Leben, in welcher Form auch immer. Das Jenseits und das Paradies sind Symbole hierfür. Heute tauchen eben die Außerirdischen geisterhaft auf, schließlich sind wir ja moderner geworden (?), um in ihnen technologische Engel zu begreifen, z.B. dann wenn sie als kosmische Erlöser mit Erlösungsbotschaften für die Kontaktler der Planetenbrüder daherkommen. Daraus entwickelte sich eine eigenständige Mythologie, die einen guten teil der UFOlogie für sich vereinnahmt und in welcher die Esoterik eine große Rolle spielt. Geistergläubigen und Alien-Gläubigen ist viel gemeinsam, genauso wie den Erscheinungen an die sie glauben - Zufall, purer Zufall? Es ist ähnlich wie bei dem Historiker, der den klugen Ausspruch tat: "Wir wissen zwar nicht, ob Homer je gelebt hat, aber wir wissen, dass er blind war." Sie kommen ins Grübeln? Gut so. Ansonsten gilt was 1853 William Whewell, ein berühmter Vorreiter der Debatte über außerirdisches Leben, sagte: "Die Diskussionen, an denen wir teilhaben, gehören zu dem äußeren Grenzbereich der Wissenschaft, dort wo das Wissen endet und die Unkenntnis beginnt." Oder wie NASA Public Relation Officer Brian Dunbar am 1.März 1990 einem UFOlogen schrieb: "Solange keine physikalischen Beweise zur genauen Untersuchung eingebracht werden, bleiben UFOs weiterhin am Rande der wissenschaftlichen Beachtung." So kann der pseudowissenschaftliche Kult um UFOs einsetzen, eine Art "wissenschaftlicher Mythos" beginnen, wenn es um zahlreiche unglaubliche Berichte von scheinbar glaubwürdigen Beobachtern über himmlische Ereignisse geht.
Wie auch immer, es ist sehr bequem an höhere Kräfte/Mächte zu glauben, auf die man irgendwie zählen kann und denen man irgendwie auch nahe sein kann, wenn sie sich scheinbar ausbilden. Man muss nur an der richtigen "Aladin´s Wunderlampe" reiben. Dann ist man nicht nur den Tonbandstimmen-Phänomenen näher, sondern auch einer dahinter verborgenen göttlichen Kraft, die man sonst nicht empfängt. Genauso wie Gott kann man die paranormalen Phänomene nicht wirklich objektiv nachweisen, sie werden nur von besonderen Menschen 'gesehen', man kann sie nicht objektiv messen, wiegen oder in einem Testgerät untersuchen. Es sind »außergewöhnliche menschliche Erfahrungen«, subjektive Erlebnisse und Erfahrungen außerhalb von wissenschaftlich kontrollierten Bedingungen, die als 'querstehend' zur normalen Alltagserfahrung empfunden und deshalb oft als "paranormal", "transpersonal", "übernatürlich", "unerklärlich", "mysteriös" usw. eingestuft werden. Glaube und Wunder gehören zusammen, die Macht des Glaubens ist ein Phänomen, was immer schon Menschen faszinierte - und ergriff. Das Verlangen nach Wunder-Erscheinung war immer schon mächtig. Und die Menschen erwarten mehr als nur die Nüchternheit der Wissenschaft. Ja, manche erhoffen sich, das metaphysische "Erscheinungen" durch die Wissenschaft nachgewiesen werden, um damit mehr Seelenfrieden zu erfahren und zu ihrem Erkenntnisgewinn beizutragen. Wenn dies nicht klappt oder möglich ist, dann wird die Wissenschaft zum unerträglichen "Feind" erklärt. UFOs sind nicht nur ein visueller Reiz, nicht nur eine Sache der puren Beobachtung, ja es ist weit mehr als nur der optische Sinn in die UFO-Erfahrung verwickelt. Ja, mehr als unsere fünf Sinne - die UFO-Erfahrung hat Persönlichkeiten verändert und die Sicht auf die Dinge des Seins. Deswegen kann man das UFO-Phänomen auch nicht einfach 'konfiszieren' und irgendwo in Schubladen wegstecken. (Angebliche) UFO-Erfahrungen haben dafür gesorgt, das Menschen ihre persönlichen Prioritäten neu strukturierten und ihren Glauben wechselten; so mancher verlor seine Reputation für immer und ewig, andere wieder erfuhren einen Egoschub - und einige trieben sie in den Irrsinn.
Aber es geht auch anders: Die Wissenschaft allein ist nicht imstande den vielseitigen Regungen der menschlichen Seele zu entsprechen, ihr Sicherheit zu geben und sie von der Unbestimmtheit zu befreien, von der Angst vor dem Unbekannten und vor der Zukunft. Deshalb muss man die Wissenschaft durch Mythen ergänzen und die wissenschaftliche Begründung mit der mythologischen Deutung versöhnen - so ist wohl der unterschwellige Wunsch vieler (auch moderner) Menschen. Mythen dienen auch dazu die Illusion von Stärke und Sicherheit zu vermitteln, sie zählen zu "Ereignishorizonten" - während die Macht der Illusion selbst kraftvoller als jede Logik ist (was selbst schon eine gefährliche Mischung für unseren Geist in dieser Kombination ergibt!). Sie zeugen zwar von reicher Fantasie, aber diese Fantasie wurzelt in einer Schwäche, in der zeitweiligen Unzulänglichkeit der uns zur Verfügung stehenden Mittel und Möglichkeit, die Wirklichkeit zu erkennen. Der Mensch ist ein transzendentes Wesen, das zwischen immanenten und transzendenten Wirklichkeiten schwebt. Die religiöse Erfahrung ist ein uralter innerer Ausdruck der menschlichen Persönlichkeit mit dem Wunsch und Bedürfnis, sowohl damit die Rätsel des menschlichen Lebens als auch jene mit der externen, extra-humanen Kosmologie aufzuklären und zu verknüpfen. Die Funktion seines Gehirns weist Barrieren oder Ereignishorizonte auf, hinter die wir mit unseren immanenten Forschungsmethoden prinzipiell nicht schauen können. Deswegen gedeiht hier einiges, weil der moderne, verdinglichte Mensch in seinem durchrationalisierten Alltag seine Bedürfnisse nach Gefühl, nach Freiheit, nach Verrücktheit, nach Träumen, nach Engeln, Dämonen und Göttern enttäuscht, verkauft, belächelt und verboten sieht. Angeödet und verwirrt von der komplizierten Realität, widmet sich der Heil suchende Zeitgenosse im Kreise eingeweihter oder schlicht sensibler Gemüter mittels Astrologie, UFOlogie, I Ging, Karmaforschung oder Wiedergeburtsmythen seinem geistigen Abenteuer in einer Wunderwelt. Die Parole lautet dabei: Alles UFO, oder was...?
"Nichts glauben oder alles glauben", sagte Pierre Bayle, der Vorläufer Voltaires, "sind extreme Haltungen, die beide nichts wert sind." Genau auf diesen beiden Positionen finden wir diejenigen, die die Lösung der großen wissenschaftlichen Rätsel verzögern oder verhindern; auf der einen Seite die verknöcherten Traditionalisten aller Disziplinen, die sich hinter ihrem sterilen Skeptizismus verschanzen, und auf der anderen die Hellseher, Verrückten, Schwindler und Schaumschläger, denen gewisse Pressesparten immer wieder Glauben schenken, nur um die Auflage zu steigern, wobei sie bei ihrer Leserschaft auf einen unersättlichen Hunger nach Magie spekulieren (und bauen können). Ein Beispiel dafür ist die Geschichte von den UFOs. "Reine Halluzinationen", sagen die einen, die unbelehrbaren Ungläubigen, und pfeifen auf alles "Tatsachenmaterial". "Weltraumschiffe, die hochentwickelte außerirdische Kulturen entsenden, um uns vor nuklearem Selbstmord zu warnen", entgegen die anderen, die großen Eingeweihten. "Das ist so sicher wie der Tod: wir haben selbst mit Venus-, Mars- und Zentrauribewohnern gesprochen."
Schon vor langer Zeit haben Menschen von merkwürdigen Objekten am Himmel berichtet. Ein Pharao will feurige Kreise am Himmel gesehen haben, und beiden Indianern gibt es Legenden von fliegenden Kanus. Die alten Römer berichteten von fliegenden Schilden. Gemäß einigen Interpretationen zeigen aztekische Bilder den Gott Quetzalcoatl bei seiner Ankunft auf der Erde mit einem spitzen Raumhelm in einem schlangenähnlichen Luftschiff. Und so geht es bis in unsere Tage hinein. Bei all diesen sensationellen Darstellungen, die man in Zeitungen, Zeitschriften und Bestsellern lesen kann, über die in Magazinsendungen berichtet wird, fragen sich viele, was da wohl dran sei. Sind diese himmlischen Absonderlichkeiten eine Realität, oder sind sie nur ein Produkt menschlicher Kreativität, also der Einbildung? Vergessen wir nie, dass sich Menschen ungewöhnlich schnell und ungewöhnlich präzise genau das einbilden können, was sie sich einbilden wollen. Meinte der griechische Schriftsteller Nikos Kazantzakis (Verfasser von »Alexis Sorbas«) nicht einmal: "Niemanden kann man so leicht täuschen wie sich selbst..."? Dem gegenüber steht die Tatsache, das sorgfältige Untersuchungen selbst für überzeugend wirkende UFO-Berichte von absolut glaubwürdigen und kompetenten Berichterstattern einfache, natürliche Erklärungen mit sich brachten und sie nicht imstande waren das unerwartet auftauchende Himmels-Phantom präzise zu beschreiben. Ihre Vorstellung, wie UFOs aussehen 'müssten', wie auch optische Täuschungen beeinflussten ihre Aussage. Ist, so gesehen, die ganze Aufregung um seltsame Vorgänge am Himmel, nichts weiter als eine allumfassende öffentliche Narretei? Eine Irreführung der besonderen Art, die viele unbemerkt selbst mit erzeugen, die angeben ernsthaft und sachlich den Dingen nachzupirschen und nicht nur Hohlformeln und Glitzerlichter als Nebelbombe zünden um ihre eigenen Interessen zu befriedigen? Nachdenklich muss auch stimmen, das in mehr als 50 Jahren modernes UFO-Phänomen nicht ein einziges unzweideutiges und als authentisch geltendes Foto von einem UFO geschossen wurde und nicht ein einziges echtes, akzeptables und unstrittiges Trümmer- oder anderes Beweisstück, das man anfassen könnte, gefunden wurde (und dies in Anbetracht von Zehntausenden oder gar Hunderttausenden Sichtungen) - mal abgesehen von dem was nur in speziellen Organen der UFOlogie und den sich daraus bedienenden bunten Sensationsmedien als "Wahrhaftigkeit" in Umlauf gebracht wird. Immer wieder wird von beeindruckenden Erscheinungen berichtet; und Jahr um Jahr verschwinden sie bei genauerer Untersuchung im Nebel der Sinnestäuschungen, Fehlinterpretationen und Falschmeldungen. Irgendetwas stimmt also am ganzen UFO-Konzept nicht. In »Unsere Zukunft im Weltall« führte Arthur C.Clark zum Thema UFO aus: "Selten wurde ein Gegenstand mehr mit Betrug, Hysterie, Leichtgläubigkeit, religiösem Wahn, Inkompetenz und den meisten anderen unangenehmen menschlichen Eigenschaften durchtränkt." Ausgerechnet er...
Gut, "Fliegende Untertassen" können nicht immer erklärt werden, es gibt aber auch keinen Beweis dafür, dass sie Besucher aus anderen Sonnensystemen zur Erde befördern. Warum glauben so viele Menschen dennoch fest daran, dass es für die UFOs eine so bizarre Erklärung wie 'außerirdische Besucher' geben muss, nur weil die ausgemachten Erscheinungen auch fremde Raumschiffe sein könnten? Zweifellos ist es die Mystik, die alles Außerirdische umgibt, welche die meisten Menschen (darunter ganz kauzige Typen) geradezu magisch anzieht... - und die "Fliegenden Untertassen"-UFOs sind dafür das neuzeitliche Übersymbol. Ich habe immer wieder festgestellt, dass die Debatte um das UFO-Phänomen grundsätzlich sich nicht um die Erklärung für das was am Himmel vor sich geht (also das Unidentifizierte zu identifizieren) dreht, sondern es am Ende immer um die Grundsatzfrage nach außerirdischem Leben geht. Und darum ob man in seiner persönlichen Weltsicht bereit ist daran zu glauben oder ob man noch zu den Menschen der alten Schule zählt, wo der Tellerrand das Ende des eigenen Universums ausmacht. UFOs sind also zum Synonym für außerirdisches Leben schlechthin geworden - und genau darum rangt (und krankt) die ganze UFO-Frage. Für mich ist dem nämlich als Untersucher des UFO-Phänomens nicht so. Zunächst sehe ich, dass es da immer wieder Menschen gibt die für sie Unerklärliches am Himmel zu erkennen glauben - und dies unter Berücksichtigung ihrer darstellerischen Fähigkeiten und Möglichkeiten weitergeben. Als eine Art zeithistorische 'Videoaufnahme' darf man dies jedoch nicht verstehen - so funktioniert menschliche Wahrnehmung, Interpretation und Wiedergabe nicht. Dies ist ein Punkt, welchen Sie als "Student des UFO-Phänomens" als eine der ersten Lektionen mitnehmen und realisieren können/müssen. Vergessen Sie also alles was Ihnen die Medien und interessierte Kreise suggerieren, wenn man Ihnen dort grundsätzlich immer diese UFOs mit fremden Raumschiffen gleichgesetzt vorsetzt. Für einen unparteiischen UFO-Phänomen-Erforscher ist es zunächst einmal völlig egal, welche Theoriengebilde von jenseits der Erde man sich deswegen zusammenspinnen mag. Ich gehe (fast) wertneutral an die Sache der einzelnen Meldungen heran und versuche mit meinem Wissens und meiner praktischen Fall-Untersuchungserfahrung festzustellen, ob die jeweiligen Erscheinungen und damit verbundenen Wahrnehmungen tatsächlich exotischer Natur sind. Bisher habe ich keinen einzigen Fall gesehen, der als einzige Erklärung den außerirdischen Ursprung des gemeldeten Phänomens zuließe. Basta.
Natürlich können diese oder jener wunderliche Erscheinungen vielleicht ganz normal erklärt werden, aber wir lieben es doch eher, wenn wir an etwas Ungewöhnliches glauben können und von ihm träumen. Deswegen wirkt hier auch jegliche Art von manipulativer Kraft, die genau diese Gefühlswelt bedient. Wie in keinem Zeitalter zuvor hat die Wissenschaft des 20./21.Jahrhunderts es dem Menschen ermöglicht, die Natur zu verstehen. Doch die Wundersamkeiten der Welt aus dem grauen Schattenbereich der so genannten "Grenzwissenschaften" werden von der etablierten Wissenschaft selten beachtet. Das so entstehende Vakuum wird dann von fragwürdigen "UFO-Forschern", Popularautoren und Sektierern aufgefüllt, die dem suchenden Volk genau das geben was es will. Neues "Brot und Spiele". Dies klappt gerade in der aufgeklärten Neuzeit wunderbar, weil die Tendenz zu Mystik, Okkultismus und den Vorgängen jenseits der Vernunft eine Blütezeit erlebt. Opium für das Volk? Vor diesem Hintergrund gesehen ist die Auseinandersetzung mit der UFO-Gläubigkeit der Menschen ein Kampf gegen Windmühlenflügel. Dass außergewöhnliche Vorfälle fast immer im Denkschema der jeweiligen Epoche interpretiert werden ist bekannt, genauso wie dass Geschichten-Konstrukteure, Legendenbildner und Mythenpräger immer schon unterwegs waren um der Alltagsflucht sowie Welterklärung Nahrung zu geben. In vorbiblischen Zeiten sah man darin einen Willensakt der vielen verschiedenen Götter und bei der Ausbreitung des Monotheismus hielt man die beobachteten Erscheinungen für die Zeichen des Allmächtigen.
Als sich die religiöse Dualität zwischen Gut und Böse durchsetzte, gewann die Überzeugung an Boden, dass erstaunliche Phänomene durchaus auch Teufelswerk sein könnten. Dieses Denkschema hat sich bis in die Neuzeit erhalten und die biblische Dualität findet sich auch im heutigen UFO-Phänomen wieder. Auf der einen Seite stehen die lichtvollen Außerirdischen, die auch in ihrem optischen Auftreten engelsgleich sind und auf der anderen Seite die bösen, kleinen, gedrungenen und durchaus diabolischen Entitäten, die das Böse repräsentieren sollen. Diese recht willkürliche Einteilung wird dem Phänomen natürlich nicht gerecht. Die Hilfsbilder, die immer wieder ersonnen wurden um derart Fremdartiges zu erklären, entsprechen jedoch unseren allzu menschlichen archetypischen Bildern. Und gerade dieser Umstand macht es so schwer objektiv zu beurteilen, was sich wirklich ereignet. Entsprechend sind unsere Interpretationen immer subjektiv und dem jeweiligen Zeitgeist unterworfen. Das UFO-Phänomen* muss die Kluft zwischen der erzählerischen Welt und der objektiven Welt noch überbrücken um von einer seriösen UFO-Forschung aufgegriffen werden zu können. Nur dann ist eine wissenschaftlich-zufriedenstellende Lösung auf die Frage nach der physikalischen Realität der UFOs möglich. Erst dann werden wir sehen ob die UFO-Erzählungen in der richtigen Perspektive waren. Bis dahin sollten wir den Zeugen mehr Aufmerksamkeit widmen, nicht irgendwelchen Theorien über Aliens, Zeitreisende, Dimensionswechsler etc. Und das ufologisch-esoterische Konglomerat, welches sich in einem Wust von Büchern und Zeitschriften über die Leser in der freien Marktwirtschaft als eine Art Erlösungsreligion ergoss, in welcher sich eine Pop-UFOlogie breit machte, ist nicht dazu angetan, um das Thema wirklich seriös zu erörtern.

*= Das UFO-Phänomen? Genauso wenig wie nur diverse einzelne und unterschiedliche Erscheinungen des Luftraums oder in oder jenseits der irdischen Atmosphäre für ebenso unterschiedliche visuelle Eindrücke führen und dann miss- oder unverstanden als 'unidentifizierte fliegende Objekte' eingestuft werden - es also keine monokausalen Ursachen für eigentliche identifizierbare Flug-Objekte (IFOs) gibt  - mag dies auch auf exotische Phänomene (also 'echte' UFOs) zurückzuführen sein, da diese soweit als noch nicht identifiziert zu geltenden Erscheinungen recht differenziert daherkommen. Man sollte daher eher von den UFO-Phänomenen sprechen, was aber umgangssprachlich nicht ganz leicht ist. Daher bleibe ich auch eher beim Oberbegriff "Das UFO-Phänomen".
Verrückterweise braucht der Mensch aber nicht nur die Glaubensbasis, sondern auch ihm vorgeführte "Wunder" der physikalischen Art an die er glauben kann. Dies sind die Phänomene, Erscheinungen und Manifestationen einer nicht greifbaren Realität. Sie sind es, dem der Glauben Schub gibt. Ob in der Religion, in den Grenzwissenschaften oder beim Paranormalen. Wichtig dabei ist die Verpackung wie auch das Angebot. Das Wunder muss wirken und irgendwie nicht nur glaubhaft sein, sondern auch überzeugen. Mit der Einfältigkeit der Menschen im Hintergrund lässt sich manches in dieser Richtung herbeimanipulieren, was "dem guten Zweck dient". Oftmals braucht der wahre Glaube einen Anschub. Unerklärliche Phänomene (und erklärlich gehaltene Phänomene) sind dazu bestens geeignet um den rechten Glauben zu fördern. Daraus macht so mancher sein Business. Egal ob dies die Produzenten von "weinenden Madonnen" oder die Fotografen von "Seeschlangen" oder die Geschichtenerzähler von Roswell sind, sie befriedigen nicht nur ihre eigenen Bedürfnisse, sondern mit der Erzeugung der "Wunder" auch ein Massen-Bedürfnis nach unerklärlichen Phänomenen. So mancher Gelegenheits-Profiteur gibt sich da vielleicht mit manchem religiösen Fundamentalist die Klinke in die Hand um aus unterschiedlichen Antrieb "paranormale Erscheinungen" zu fördern, damit der wahre Glaube kanalisiert wird. Die kalte Wissenschaft wird hierbei immer gerne vor der Türe gesehen, auch wenn man sie angeblich gerne anruft, aber nur solange man deren Feststellungen irgendwie als Bestätigung der Manifestationen des Glaubensinhalts zitieren kann. Noch besser ist es, wenn im Grunde gläubige Wissenschaftler sich ihren eigenen Glauben bestätigen und den Glaubensinhalt unterstützen. Gut sind auch glaubensüberzeugte Menschen, die mit ihren individuellen "Erfahrungen" aus der grauen Masse der Gläubigen ausbrechen und beschreibende Sinneserfahrungen entsprechend der Glaubens-Doktrin weitergeben, wobei sie selbst zu Auserwählten werden. Und der Mensch ist bereit viel zu tun, um seinen Überzeugungen Unterstützung zu geben, wenn es "einer guten Sache dient". Erstaunlicherweise (?) sind unter diesem seelischen Druck auch Rationalisten (wenn sie es denn wirklich sind und waren) bereit die Mirakel anzuerkennen, wenn auch nicht immer unter dem puren Glaubensaspekt, sondern auch in der Verbrämung "wissenschaftlicher Indizienketten-Beweisführung" (und hauptsächlich mittels dem 'Scheuklappenblick'). Dies ist dann auch der Punkt, wo Naivität und Wunschdenken verschleiert werden soll, um dem jeweiligen Mythos zu huldigen. Die wahren Gläubigen halten ihre Gedankengebäude und Visionen für wissenschaftlich erwiesene Tatsachen, nichts kann ihren Glauben erschüttern wenn sie unter sich (den "Forschungsfreunden") sind oder in der Öffentlichkeit Propaganda für ihr Ideal machen. Ganz zu schweigen vom Faktor der 'Eigeninteressen', die noch weniger offensichtlich werden sollen.
Vergessen darf man auch nicht das jegliche religiöse Erfahrung (im weiteren Sinne) in die Domäne der menschlichen Gefühle gehört. Und dies ist ein übermächtiges Element, allen Computern zum Trotz. Gefühle verändern Einstellungen und Weltbilder. Verkäufer des Phantastischen haben dies erkannt und nutzen dies für ihre eigenen Zwecke geschickt aus. Selbst brilliante Geister können wegen ihren Gefühlswelten, denen sie ohnmächtig gegenüberstehen, daher genarrt werden. Rhethorische Tricks und Taschenspieler-Gaukeleien besorgen dann den Rest. Das "einfache Volk" ist noch viel schlichter, simpler einzuvernehmen. Charismatische Führer allein reichen aus, um die Massen in die Wirrnis treten zu lassen, sobald sie ihrem Massenverhalten entsprechen. Dazu ist es nur notwenig den rationalen Teil des Menschseins vom gleichgewichtigen irrationalen Part abzuspalten und Letzteren zu fördern (und Ersteren zu unterdrücken). Danach ist Hopfen und Malz verloren. Dass der Mensch mit Vernunft alleine nicht leben kann, ist eine Erkenntnis, die sich alle Sektenführer und Ideologen zunutze machen um den metaphysischen Hunger zu stillen. Das Geheimnis ist schlicht die "Kundenorientierung" - gebt dem Volk "Brot und Spiele" und lasst es glauben, indem wir seinen Glauben entsprechend verpacken. Jeder Glaube entzieht sich der Wissenschaft und vielleicht ist dies der Grund, warum sich all die weltweiten Wundererscheinungen nicht wirklich beweisen lassen während sie gleichsam eine unübersehbare Gläubigenschar haben. Spiritualität widersetzt sich eben der Wissenschaft, die Deutung und Bedeutung der grenzwissenschaftlichen Erscheinungen ebenso. Man muss es einfach anerkennen, um den Wert dieser Phänomene zu erkennen. Auch wenn die kalte Wissenschaft dem sicherlich noch nie etwas entgegenzusetzen hatte, will ich dennoch für nachdenkliche Geister die etwas bewegen wollen diese Worte niedergeschrieben haben. Und der "Krieg" zwischen Glauben und Wissenschaft wird schließlich 1:0 für die Spiritualität ausgehen, sie führt nämlich den Menschen weitaus eher zu den Sternen als die Naturwissenschaften.
In der heutigen Zeit spielt die Welt verrückt, das soziale Gefüge ist auseinander gebrochen, die Menschen finden sich nicht mehr zurecht. Deshalb schließen sie sich okkulten Gemeinschaften an oder verlieren sich im modernen Aberglauben, verlieren ihre höchste Gabe, das rationale Denken. Sie glauben an UFOs, höhere Mächte, Götter und an Heilkräfte von Steinen und all das was die Esoterik* und das New Age in Folge von Spiritismus und Okkultismus anbietet. Man muss sich dessen bewusst sein, dass das Thema "UFOs" bzw. "UFO-Berichte" insofern heikel ist, als es sich um ein spektakuläres Mediendauerthema handelt, das bereits über einen längeren Zeitraum immer in ähnlicher Weise und immer auf dem selben Grundmaterial fußend behandelt wird - hier und da durch eine "neue Einzelmeldung" über eine "neue" Sichtung, einen "neuen" Bericht gewürzt. Des weiteren ist es heikel, da das Sensationsthema zwischenzeitlich in den Kontext lediglich modischer esoterischer Deutungen geraten ist, wodurch sich der Begriff "urbane Folklore" und weitergehende religionsförmige Deutungen schon prima vista rechtfertigen. Vielleicht sind die heutigen UFO-Berichte eine aktualisierte, modernisierte Folklore? Der öffentliche Kreislauf eines UFO-Berichts ist gewöhnlich der final link in der Kette aktueller UFO-Gewahrwerdung. Die Massenmedien widmen sich mit aller Priorität den sensationellen Darstellungen - der Wahrheit sind sie nicht verpflichtet, besonders wenn es um kontroverse Themen wie UFOs geht. In den Medien lassen sich Sensationsberichte besser verkaufen als Meldungen über aufgeklärte Fälle und die Wissenschaft hält sich fein heraus weil sie offensichtlich Berührungsängste mit dem als unseriös geltenden Thema hat. In der Grauzone zwischen halbherzigen Dementis und der Aussage "kann nicht sein" treiben dann allerhand dubiose Interessengruppen ihr Unwesen. Wem ist damit geholfen? Niemand, außer den interessierten Kreisen!
*= Esoterik (gesprochen wird auch von Grenzwissenschaften oder New Age): Ausgangspunkt ist ein ganzheitliches Weltbild. Das Erkenntnisstreben richtet sich auf das Geistige. Es werden vor allem Innenerfahrungen gesucht. Ziel: Die Reifung und Vollendung der menschlichen Persönlichkeit. Zu den einschlägigen Praktiken gehören Alchimie, Astrologie, Meditation, Magie, Hermetik, Schamanismus, Tarot, I-Ging, Kristallarbeit, Channeling, Chakra- und Auraarbeit, positives Denken, Rebirthing, Tantra oder Yoga.

Vorweg festzustellen ist: Man kann durchaus von der Überzeugung ausgehen, dass die meisten Melder von UFOs tatsächlich auch etwas Reales im physikalischen Sinne wahrgenommen haben. Die meisten UFO-Zeugen lügen dabei in ihrer Berichterstattung/Meldung nicht, aber die tatsächlichen Wahrnehmungen können durch Vorstellung, die bereits in den Köpfen der Menschen vorhanden sind, ergänzt und verzerrt werden (hierbei bedienen sich die Menschen unbewusst dem Füllmaterial, welches sie aus den Medien oder Filmen zum Thema kennen) und zu einer "Idealisierung" der rezeptorischen Wahrnehmung führen. Ein bereits beeinflusster Report wird weiter verzerrt, wenn die Zeugen von dem Phänomen fasziniert sind. Immer wieder wird das real-existierende  astronomische Objekt Venus dann von Zeugen als "viel größer und heller als jeder Stern" beschrieben. Unser Verstand manipuliert das Phänomen, weswegen jeder Interviewer von UFO-Zeugen ganz einfach unterstellen muss, dass das Wahrgenommene unzuverlässig dargestellt wird. Das Überzeichnen der Wahrnehmung plus die Faszinationswirkung entstellt die Berichterstattung und daher ist es nur angebracht, Zeugenaussagen zu relativieren. Hinzu kommt, dass die UFOlogie hoffnungslos durch Glaubenssystemen, Strukturen und Annahmen von außen verseucht ist, insbesondere auch durch die Medien. Die Erfahrungen der Menschen stehen da, aber es geht auch darum, wie man diese wertet. Einige dieser Berichte werden wieder und wieder zitiert, wodurch ihnen ein folkloristischer Status zugeschoben wird. Dennoch: Diese Darstellungen bilden die Hauptquelle an Informationen für die Öffentlichkeit, überzogene Berichte beeinflussen wieder den Glauben der Öffentlichkeit über UFOs. Obgleich es Dutzende von Erklärungs-Hypothesen gibt, verbindet die Majorität in der Bevölkerung das UFO-Problem automatisch mit außerirdischen Raumschiffen.
Es hat sich bereits eine kulturell-gefestigte Mythe gebildet, wonach wir in Form der UFOs den Besuch von fremden Raumschiffen erfahren. Sind UFOs als ein Traum unserer Kultur zu begreifen? Wurden phantastische Konzepte der SF zu einer "Quasi"-Realität? Erinnern wir uns an Lyall Watson, welcher 1979 die Studie »Lifetide« beim Verlag Hodder and Staughton verlegte und die UFOs eine "Destillation unserer Bedürfnisse nach einer überlegenen Intelligenz" nannte. Bestimmte subjektive Erfahrungen können diesem Bedürfnis nach als objektive Phänomene erlebt werden und so als ein Katalysator für unser kulturell geprägtes Glaubenssystem dienen. Hiernach sind die UFOs eine selbst-erzeugte Realität, geschaffen alleine schon dadurch, weil inzwischen viele Menschen es auch wollen, dass sie eine Realität sind. Und unsere kulturelle Sicht auf das Design eines UFOs wird durch die Medien & Co formuliert. Vielleicht haben wir in diesen Zeilen auch die Antwort auf eine verwirrende Frage gefunden, die uns alle beschäftigen muss: Wie können qualifizierte und erfahrene Beobachter zu derartigen Wahrnehmungs-Fehlleistungen gelangen und z.B. den Vollmond und andere doch gewöhnliche Phänomene als exotische UFOs betrachten? Im Kern besteht das UFO-Phänomen aus realen, visuellen Stimulationen, die uns Illusionen konstruieren lassen können, vor denen niemand gefeit ist wie Wahrnehmungs-Test selbst bei Fluglinien-Piloten mit jahrelanger Berufspraxis zeigen. Es ist geradezu eine Illusion zu glauben, dass es keine Menschen gibt, die nicht einer Illusion zum Opfer fallen können, wenn alle 'Zutaten' dafür stimmen - und unverstanden können diese dann zu "anomalen Wahrnehmungen" umgedeutet werden. Was man mit auf den Weg nehmen kann ist der Umstand, dass die Tatsachen nicht immer dem ersten Anschein entsprechen - schon gar nicht wenn es Behauptungen der Sensationspresse und ufologischen Spekulativliteratur entspringt. In der UFOlogie ist nicht alles so, wie es zunächst erscheint und verkauft wird. Und schon gar nicht orientiert man sich dabei, dem wichtigsten Privileg des Bürgers zu dienen - ihm zu vermitteln, was wirklich los ist. Die Zensur findet doch statt, u.a. gerade auch bei jenen, die die Zensur namens "Desinformation" selbst am meisten bejammern. Erkenntnis und Irrtum fließen nun einmal aus der selben psychischen Quelle, nur der Erfolg vermag beide zu scheiden. Der klar erkannte Irrtum ist als Korrektiv ebenso erkenntnisfördernd wie die positive Erkenntnis. Dies wollen wir auf unserem Weg durch den Dschungel des modernen Mythos als "eiserne Reserve" mitnehmen.

 


Hier noch eine Leseprobe aus Werner Walters erstem Buch "UFOs - Die Wahrheit", welches inzwischen nicht mehr erhältlich ist.

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