Werner Walter: "UFOs - Die Wahrheit"
Am 19. September 1996 kam im deutschen Mediendschungel nicht nur der Mega-Blockbuster-Kino-Erfolg von Roland Emmerich, "Independence Day" (ID4), an den Start, sondern auch mein Buch "UFOs: Die Wahrheit" aus dem Heel-Verlag, Königswinter (ISBN 3-89365-524-7; DM 39.80).
In
einem satten Harcover-Format und ansprechender Titelillustration wurde auf knapp
350 Seiten ein Teil des UFO-Phänomens erstmals kritisch hinterfragt.
Insbesondere auch bereits in der Vergangenheit vieldiskutierte
Einzelvorkommnisse, von denen behauptet wird, es seien "authentische UFOs"
und Besucherraumschiffe ferner Welten. "UFOs: Die Wahrheit" bietet
eine
Kreuzfahrt durch die Welt der UFOlogie und hält an jenen attraktiven Punkten,
wo zur Historie des UFO-Phänomens und zu konkreten Einzelfällen ein
"Landgang" zu näheren Betrachtung notwendig wird. Das Vorwort hierzu
steuerte Prof. Dr. Harry Ruppe vom Lehrstuhl für Raumfahrttechnik an der TU München
bei.
In der UFO-Szene schlug der Band wie eine sprichwörtliche Bombe ein, da man dort zwar im kleinen Rahmen UFO-Skepsis und UFOlogie-Kritik gewohnt war, aber nicht auf dem freien Markt des Buchhandels "Gegenwind" erwartete.
Presseecho
Gleich das "Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel" nahm sich in der Ausgabe vom 24.September 1996 in mehr als drei Seiten der damals gerade erschienen Neuerscheinung an. Dort hieß es u.a.
"...Vom UFO-Gläubigen zum UFO-Skeptiker - so verlief die Entwicklung Werner Walters... Den einen gilt er als seriöser Forscher, den anderen als Skeptiker, gekauft vom Bundesnachrichtendienst und wem auch immer, der sein geheimes Süppchen kochen möge: Werner Walter, der mit seinem Buch »UFOs: Die Wahrheit« das Ergebnis seiner 20jährigen Recherchen abliefert. Die spektakulärsten UFO-Fälle der letzten 20 Jahren finden hier erstmals eine Erklärung..."
Der SPIEGEL griff mit Nr.38/1996 in dem Wissenschafts-Bericht "UFOs: Panik in Güterloh" sogar voll auf den Buchinhalt zurück, um auf knapp 2 Seiten auf das Phänomen UFO kritisch aufmerksam zu machen:
"...CENAP-Chef Werner Walter legt jetzt eine Bilanz seiner Aufklärungsarbeit wider den UFO-Aberglauben vor... Mit ihrer kriminalistischen Spurensuche beginnen die UFO-Fahnder meist erst, wenn eine Fliegende Untertasse Boulevardpresse und Wirrköpfe wieder verlassen hat. Die Untersuchungen können sich Monate oder gar Jahre hinziehen..."
WELTBILD Nr.26/1996:
"...»UFOs: Die Wahrheit« ist nach 20 Jahren Recherchen auf den Spuren der Himmelsobjekte ein spannend-kritisches Fazit..."
Die Frankfurter Rundschau brachte am 5.Oktober 1996 ein "Buchmesse Special" ins Blatt und verwies dabei auf das Buch:
"...Endlich wird das Geheimnis der UFOs gelüftet. Allerdings auf eine Art und Weise, die für die Anhänger der Aliens recht ernüchternd sein dürfte. Akribisch ist der Autor den Meldungen der vergangenen Jahrzehnte nachgegangen und entlarvt Irrtümer und Fälschungen..."
Die Berliner Zeitung vom 12.Oktober 1996:
"...Walter bedient sich dabei weder High-Tech noch komplizierter Formeln. Sein Handwerkszeug ist vielmehr das eines Detektivs, allen voran die Bereitschaft zu mühsamer Recherchenarbeit, gepaart mit gesundem Menschenverstand. In seinem jetzt erschienen Buch gibt Walter einen Überblick über seine Fälle..."
Hannoversche Allgemeine Zeitung am 28.September 1996:
"...Ausführlich informiert Werner Walter in seinem Buch..."
Sterne & Weltraum besprach erstmals in Nr.5/1997 ein UFO-Buch:
"Nicht selten werden Astronomen mit verschiedenen UFO-Erzählungen konfrontiert, zu deren Entkräftung fundiertes Detailwissen über die jeweiligen Fälle erforderlich wäre. Vergeblich suchte man bisher auf dem deutschen Buchmarkt nach einem kritischen Werk, das hierzu als zuverlässige Informationsquelle hätte dienen können. Die Lücke wird nun durch das Buch »UFOs: Die Wahrheit« geschlossen..."
Auch METEOROS Nr.1/1998 sprach sich in einer Literaturempfehlung für den Astronomen für "UFOs: Die Wahrheit" aus:
"...Alles in allem ein Buch, welches längst überfällig war, ein Buch welches sowohl inhaltlich als auch
gestalterisch überzeugt und sich obendrein noch gut und flüssig liest. Deshalb an dieser Stelle Dank an Werner Walter für einen kritischen Band zu einem brisanten Thema."
Und die österr. Sternenrundschau Nr.2/1998:
"Mehr über den realen Hintergrund von UFO-Erfahrungen kann der astronomische Interessent in dem
Buch nachlesen, welches im deutschen Heel-Verlag erschien... ich kann Walter´s Buch nur empfehlen, da es tatsächlich nachvollziehbar erklärt, wie sogar die rätselhaftesten UFO-Meldungen durch mehr oder weniger ausgefallene Ursachen erklärt werden können..."
Hier
nun eine Leseprobe
Vorwort: Bekenntnis und Vorwurf !
Marsmännchen in Frankreich? So die Schlagzeile der Münchner Abendzeitung vom
3.April 1993. Darf ich Ihnen den Text vorstellen? "Ich habe ein Ufo
gesehen." Die Telefonleitungen der Polizeiwache in Lyon liefen heiß,
Dutzende von Autofahrern riefen an. Die Beamten glaubten an einen Aprilscherz.
Doch dann machten auch die Kollegen die unheimliche Begegnung der Dritten Art:
In 300 Meter Höhe schwebte ein etwa 100 mal 50 Meter großer blauer
Lichtstrahl. "45 Sekunden dauerte das unheimliche Spektakel, dann war alles
vorbei", so Polizeichef Visere Thorel. Kein Radar der umliegenden Flughäfen
hatte das Objekt registriert. Ein Trost: Augenzeugen gelang es, Fotos zu machen.
Soweit eine typische UFO-Meldung, wie man sie fast schon monatlich irgendwo
einmal liest. Und mehr als die pure Erst-Meldung erfährt man hinterher kaum
noch. Da erscheint ein rätselhaftes Objekt, niemand weiß, was es ist,
obwohl es von guten Zeugen wahrgenommen wurde - und die wissenschaftliche Welt
will uns sagen, dass es die UFOs gar nicht gibt?
Ohne
mich, ohne Sie - so geht es doch nicht. Genau, darum gibt es das, was ich den
UFO-Aberglauben nennen will. Er sichert den Redaktionen immer wieder, vom grauen
Alltag ablenkende, Stories und so manchem hauptberuflichen UFO-Schriftsteller
sein sattes Einkommen. Nebenbei gibt es in der Schattenzone zwischen
Wissenschaft, Pseudo-Wissenschaft und Parawissenschaft die ufologische Bewegung,
die sich um diese Anomalien vom Himmel kümmert. Leider ist diese selbsternannte
UFOlogie etwas in Verruf gekommen. Allzu viele Phantasten, Sektierer und
Wundergläubige finden sich hier ein, um einem modernen Mythos zu huldigen, fast
schon (und in
bestimmten Teilen bestimmt) in Erwartung einer pseudoreligiösen Offenbarung.
Darf ich mich Ihnen vorstellen? Mein Name ist Werner Walter, ich lebe in
Mannheim, ich bin Mitbegründer einer Bürger-Initiative namens Centrales
Erforschungsnetz außergewöhnlicher Himmelsphänomene, kurz CENAP genannt.
Vielleicht haben Sie noch nie etwas von mir/uns gehört, gesehen oder gelesen.
Vielleicht aber haben Sie auch völlig verdrehte Informationen über mich/uns
zugestellt bekommen, dies kann durchaus sein. Heute bin ich 37 Jahre alt und im
Hauptberuf Einzelhandelskaufmann.
Seit dem Jahre 1973 (damals gab es im Herbst einen gewaltigen "Flap" von UFO-Meldungen) interessiere ich mich für die Phantome des Firmaments, den UFOs. Meine Faszination an dieser intellektuellen Herausforderung ist ungebrochen, wenn auch mit zahlreichen Frustrationen gewürzt. Seit über 20 Jahren bin ich ernsthaft bemüht, dieses phantastische Menschheitsrätsel aufzuklären, wie viele andere (angeblich) auch.
Ein
Kritiker meiner selbstfinanzierten Ermittlungsbemühung nannte mich einmal ein
"wandelndes UFO-Lexikon". Um es vorweg zu verdeutlichen: Ich habe kein
geschlossenes egozentrisches Weltbild und kann eine Portion Fantasie einbringen,
schließlich bin ich als Kind des Weltraumfahrt-Zeitalters begeisterter
Konsument von Science
fiction-Romanen und -Filmen.
Um was geht es in diesem verantwortungsvollen Buch?
Um
das Phänomen der unidentifizierten fliegenden Objekte, kurz UFOs genannt, der
eingangs zitierte Fall ist dafür typisch. Diese Phrase macht auch heute Sinn:
Nach wie vor, ist vieles im Unklaren geblieben und die UFO-Frage ungeklärt. Das
U steht immer noch für unidentifiziert. Erstaunlich ist vielleicht für den
wissenschaftlich denkenden Geist, dass die UFO-Thematik von einem Vorurteil
belastet ist - UFOs seien entweder außerirdische Raumschiffe,
Besucher aus der Zukunft oder Hitler's Geheimwaffen. Dabei ist die Affäre UFO
weitaus harmloser: UFOs sind schlichtweg Dinge und Erscheinungen am Himmel, die
der Beobachter sich nicht erklären kann. Wer will schon alles
kennen und erkennen, was am Himmel vor sich geht?
Aber halt, nicht nur gelegentlich, weiß man doch, was am Himmel vor sich geht,
mein Eingangsbeispiel soll hier nicht in Vergessenheit geraten. Seriöse
Untersucher des UFO-Phänomens lassen Tatsachenbehauptungen nicht
einfach so stehen und erkunden zumeist im Hintergrund der öffentlichen Schaubühne
im Versuch, die Ursache der einzelnen Meldungen zu ermitteln.
Hätte ich, wie der durchschnittliche Leser auch, die Lyoner UFO-Geschichte
einfach so absorbiert, wäre sie ein Fall von vielen, der mich im Glauben bestärkt
hätte, dass die UFOs zumindest geheimnisvolle himmlische Invasoren sind. So
stellte ich fest, dass das reportierte UFO-Ereignis in den frühen Morgenstunden
des 31.März 1993 geschehen war und nicht nur Dutzende dieses Phänomen
sichteten, sondern Tausende. Unter den Zeugen
befanden sich Astronomen, Piloten und Flugsicherungspersonal - was will man
mehr, um die Glaubwürdigkeit eines UFO-Berichts zu betonieren?
Meine Quelle ist der französische Astronom Peter B. de Selding, welcher im
astronomischen Mitteilungsorgan Space News vom 12.April 1993 feststellte, dass
das fälschlicherweise als schwebendes Objekt bezeichnete Ding ein feuriger
Lichtball mit Schweif war, der quer über den Himmel schoss. Auch der auslösende
Stimulus fand sich bei einigen Nachforschungen, die hierzulande niemanden
bekannt wurden: Nachts zuvor war um 22 h eine
russische Rakete gestartet worden, die den ozeanografischen Überwachungssatelliten
COSMOS 2238 in den Orbit trug. Die dritte Raketenstufe war dann im Morgengrauen
über Frankreich in die Erdatmosphäre eingetreten und als sogenannter
"Weltraumschrott" spektakulär verglüht und vergangen - einem
astronomischen Feuerball-Boliden ähnlich. Darüber hinaus erfuhr die
UFO-Diskussion in den letzten Jahren abgehobene Inputs, welche die Kernfrage
nach den Objekten am Himmel vergessen lässt: UFO-Raumschiff-Abstürze und Entführungen
bzw. Misshandlungen von Menschen durch koboldartige Aliens.
Unidentifizierte Flug-Objekte gibt es! Es existiert ein UFO-Phänomen!
Seitdem der Mensch begann seine Umwelt zu beobachten und versuchte, die Welt zu
begreifen, sah er rätselhafte Erscheinungen am Himmel, dem kosmischen Meer der
Unendlichkeit über uns. Und jeweils fanden diese Lichterscheinungen eine
Interpretation im Zeitgeiste. Je nach Wissensstand und religiösem Hintergrund
waren diese Interpretationen anregend oder auch hemmend für die freie
menschliche Entwicklung. Der Stern von Bethlehem war vielleicht genauso Anlass
zu geistigen Entwicklungsprozessen der Menschheit wie das UFO, welches Ex-US-Präsident
Jimmy Carter 1969 meldete - UFOs waren beide Erscheinungen für die Teilnehmer
der Himmelsschau, so oder so.
Die Frage ist nur, was wir Menschen daraus gemacht haben. Im ersten Fall veränderte
sich die Welt über 2.000 Jahre hinweg und orientierte die Menschen mit der
christlichen Religion, im Fall Nummer Zwei - wer weiß?
Egal, so manches Element der "UFOlogie" hat spiritistischen bzw.
pseudoreligiösen Charakter. Kosmische Offenbarungen schlagen uns allen
entgegen. Offenbarungen der Anderen, die merkwürdiger Weise nie über
unseren eigenen Horizont hinausgehen und ein Spiegelbild unserer eigenen
weltlichen Probleme sind.
1947. Dies war das Jahr, als die UFOs uns offiziell besuchten - oder doch nicht?
Die moderne UFO-Phänomen-Forschung setzt mit dem Jahre 1896/1897 ein, als in
Amerika die sogenannten Geister-Luftschiffe erschienen. 1946 waren es
Geister-Raketen, welche Skandinavien heimsuchten. Aber erst 1947 manifestierte
sich im populären Vorstellungsbild das Bild vom UFO. Die Menschheit kommt davon
nicht mehr los. Und dies hat seinen Grund. Zweifelsfrei, so gebe ich zu, hat das
UFO-Thema seinen emotionalen Reiz, da sich das kosmische Wunder hierin scheinbar
zeigt. UFOs sind aber auch ein spezielles Thema der gesellschaftlichen
Glaubenssysteme im Zeitalter des Space Age, die Zeit der Wirklichkeit gewordenen
Raumfahrt von uns Menschen.
Die seit Urzeiten gesehenen Fremd-Körper an unserem Himmel finden jetzt natürlich
ihre ureigene Interpretation. Und ihre Insassen? Auch sie finden ihre zeitgemäße
Interpretation - es sind Außerirdische. Dabei begleiten
uns fremde Wesen seit Anfang an. Und sie unterscheiden sich nicht von den
UFOnauten. Dazu demnächst mehr.
Die UFOs und der Glaube an sie stehen nicht alleine im Makro- und Mikro-Kosmos
der Bevölkerung aufgrund eigener Anschauungen und Erfahrungen da. Hauptsächlich
durch die Nachrichten-Medien werden wir informiert,
beraten und aufgeklärt. Wirklich? Oder werden wir falsch informiert, mit
Halbwahrheiten, Pseudo-Ereignissen und Lügen berieselt? Das spekulative
UFO-Problem bietet sich hierzu gerade an. Vielleicht liegt es an der falschen
Berichterstattung, dass das Phänomen der Lüfte niemals so recht verstanden und
aufgeklärt werden konnte. Dieser Idee will ich mit diesem Buch einmal anhand
einiger aktueller Beispiele folgen.
Betreffs der Affäre "UFO" haben viele versagt. Zunächst sind sie
eine Frage für nationale Sicherheiten, da haben Regierungen, Geheimdienste und
Militärs ihre Finger im Spiel; sogar die UNO wurde vom UFO-Problem eingenommen.
So mancher Nationalstaat investierte seine Verwaltungs- und
Sicherheits-Abteilungen, um die UFO-Frage aufzuklären. Eine Bedrohung der
nationalen Sicherheit stellen diese Erscheinungen genauso wenig dar, wie
Geistererscheinungen, der Yeti oder das Ungeheuer von Loch Ness. Die mit
geschwellter Brust auftretende Wissenschaft wischt alles hinsichtlich UFOs vom
Tisch - es gibt einfach kein wissenschaftliches UFO-Problem. Basta (?).
UFOs hat es einfach nicht zu geben! UFOs sind Lichtbrechungen in
Eiskristallwolken, gebeugte Autoscheinwerferstrahlen in Inversionsschichten und
Nebensonnen-Effekte, außerdem sind die Entfernungen im Weltraum zu gewaltig, um
fremde Intelligenzen in ihren Spaceships nach Terra zu verfrachten - Sie kennen
diese "Argumente". Andererseits: Ist die Erde eine Art kosmischer Zoo?
Allein die Logik und der sogenannte "gesunde Menschenverstand" lassen
daran zweifeln, dass die Erde von einer multiplen und unüberschaubaren Vielzahl
verschiedenartiger UFO-Raumer und UFOnauten besucht wird. Glaubt man den
UFO-Berichten vorbehaltlos, dann wäre hier auf Erden in Sachen
intergalaktischer Besuch mehr los, als zur rush hours auf den U-Bahnhöfen von
Tokio. Dabei würde dieser Besuch noch recht unauffällig stattfinden - ohne
zweischneidigen Beweis. Da kann also etwas nicht stimmen.
Dennoch, unsere Regulations-Mechanismen der öffentlichen Meinung und Kontrolle
der Staatsgewalt, eben die Medien, werden nicht müde, uns über
UFO-Erscheinungen zu verinformieren, zu UFO-entertainen. Die
UFO-Berichterstattung ist natürlich auch ein Geschäft.
Auflagen-Millionäre sind nicht etablierte Wissenschaftler, sondern Gaukler und
Fürsprecher einer "anderen Realität". Hier werden dann Konzepte,
Vorstellungen und Wahnbilder der Science fiction scheinbar Wirklichkeit. Diese
Traumverkäufer haben erstaunlichen Erfolg und zählen zu den Spitzenverdienern
des Medienmarktes, so sind sie natürlich hofiert und überall geschaltet. Auch
Ihr UFO-Bild ist von diesem kleinen Haufen von modernen Hexenmeistern geprägt.
Hier ergibt sich eine unheimliche Begegnung der ungedachten Art: Die Boten der
Außerirdischen geben sich den Rauchschirm der Wissenschaft (vielmehr ist es
eine Pseudo-Wissenschaft), erfahren dadurch öffentliche Anerkennung und
Beachtung, ihre Stories sind immer gut für auflagenstarke Blätter und
sanierungsbedürftigen Produzenten von Druckerzeugnissen.
Sie denken vielleicht, dass die Erforschung der UFOs als "UFOlogie"
wissenschaftlich abgesichert zu verstehen wäre...? Unfug! Gleichsam wie die
"Astrologie" ist die UFOlogie keine etablierte Wissenschaft, sondern
nur ein pseudowissenschaftliches Wunschgebilde. Wer sich auf dem Sektor der
Grenzwissenschaften, Pseudowissenschaften und Parawissenschaften bewegt, wird
bald feststellen, dass die Worthülsen und Rattenfänger Grundsatz-bestimmend
sind. Eitle Gesellen, pseudowissenschaftliche Gaukler und Para-Selbstverliebte
bedienen das Publikum genauso wie knallharte Abzocker mit wundervollen Worten
und unglaubliche UFO-"Wahrheiten". Zu großen Teilen ist die
ufologische Bewegung versackt in Esoterik und New
Age - der Wille zum Glauben ist das selbstgestellte Diktat.
Um Aberglaube, um alternative weltanschauliche Lebensweisen geht es.
Jahrzehntelang war die "freie Akademie der UFOlogie" von Naivität und
Wunschdenken geprägt. Das formt, und schreckt die wissenschaftliche
Gemeinde ab. Heutzutage sind viele Gaukler im Feld zugange, Auflagenzahlen sagen
lange nichts über die Seriosität von Autoren/Reiseroman-Schrifstellern aus
(siehe DER SPIEGEL 23/1994, "Scharlatane: Im Drüben fischen",
SPIEGEL-Autor Fritz Rumler über die Erfolge des Johannes von Buttlar).
Selbst ruhmreiche, augentrübende Titel (ob ihres gesellschaftlichen, prestigeträchtigen
Glanzes) besagen noch lange nicht, dass der Titelträger wirklich ernsthaft
forscht. Schließlich gibt es keine akademische Ausbildung namens UFOlogie - dafür
aber gibt es so machen Akademiker, der seinen geliebten Träumen zum Opfer fällt.
Und selbst "Ex-NASA-Spezialisten" und "Video-Spezialisten"
fallen unangenehm auf, wenn sie nicht imstande sind, zwei Videogeräte
miteinander zu verkabeln, geschätzte Tatsachenbehauptungen in den Raum stellen
und zugestehen: "Was ist schon schlimm dabei, wenn man ein paar Scheine
machen will?" und sensationelle, aber zweischneidige UFO-Beweise in einer
SAT1-Krachschau dem Publikum andienen. Dies merkt ja keiner in solchen Runden,
da erfahrungsgemäß, informierte und sachlich bewanderte UFO-Skeptiker keinen
Zugang finden dürfen (und dies ist bereits oftmals geschehen).
Dieses Buch ist ein Exkurs durch die offizielle und inoffizielle UFO-Forschung.
Gute Namen werden von ihrer anderen, dunklen Seite dargestellt. Gelegentlich
wird sogar das Blaue Auge der vermeintlichen UFOlogie aufgezeigt. Blaublütigkeit
schützt übrigens nicht vor Wunschdenken. UFO-Erfahrungen haben viele gemacht.
Lassen wir mal zwei Piloten der amerikanischen Luftwaffe zu Worte kommen, die in
der wöchentlichen Luftfahrt-Zeitschrift Aeroplane (Nr.47 & 120) ihre
Erfahrungen einbrachten. Zunächst einmal kommt Nemop Niemotka von der New
Jersey Air National Guard an Bord seiner Convair F-106 Delta Dart dran:
"Als reine Abfangjäger wurden wir gewöhnlich auf alle möglichen nicht
identifizierten Objekte angesetzt. Meistens waren es russische Bears des Typs 'Bear
C' oder 'Bear D', die auf ihrem Weg nach Kuba die amerikanische Ostküste ausspähten.
Sie versuchten es aber auch von Kuba aus, vielleicht um unsere Schiffsbewegungen
auszukundschaften. Im Süden stellten sie regelmäßig unsere Luftverteidigung
auf die Probe, indem sie parallel zum
24.Breitengrad zwischen Kuba und Florida patrouillierten. Bei unserem Standort
im Süden gab es häufig Einsätze gegen Drogenschmuggler. Auch mit UFOs sollten
wir uns gelegentlich beschäftigen, ich persönlich allerdings nie. Ein paar
Jungs meiner Staffel wurden einmal auf ein unidentifiziertes Flugobjekt über
Fort Lauderdale angesetzt. Als sie dort ankamen, war natürlich nichts mehr da.
Die Meldung als solche klang glaubwürdig - Lichter mit ungewöhnlicher Route am
Himmel, aber weder auf dem Radar noch auf dem Infrarot-Sichtschirm zeigte sich
irgendetwas. Aber es gehörte nun mal zu unserem Job - raus, auf jede Meldung
hin, in kürzester Zeit starten und die Höhe des jeweiligen Objektes
erreichen."
Ein weiterer militärischer Flieger dient uns als Zeitzeuge: Peter Karalus auf
seinem Abfangjäger Lockheed F-94 Starfire bei der 96th DIS, die zwischen 1952
und 1957 in New Castle County Air Port (Delaware) stationiert war. "Diese
Einheit war Teil des Air Defense Command (ADC), nach jedem Erst-Alarm mussten
wir in spätestens 5 Minuten in der Luft sein. Unser Auftrag war klar definiert:
aufspüren, identifizieren, abfangen, zerstören. Mitte der fünfziger Jahre
sorgten zudem UFOs für große Aufregung. Eines Nachts war ich auf der Jagd nach
einem UFO. Die
Bodenkontrolle hatte etwas auf dem Radar entdeckt, und ich wurde
hinausgeschickt, um es zu identifizieren. Ich kann mich noch gut daran erinnern.
Der Ground Controlled Intercept-Lotse sah etwas auf dem Schirm, das sich uns mit
großer Geschwindigkeit näherte. Schließlich konnte ich hinter dem Ding
einkurven. Ich machte so etwas wie einen Lichtschein vor mir aus, und - ich kann
es kaum anders beschreiben - es hatte die Form einer Zigarre. Als ich auf
Sichtweite heran war, versuchte ich, es mit vollem Nachbrennerschub einzuholen.
Aber je schneller ich flog, desto schneller wurde auch das Ding. Ich hatte es
vor mir und auf dem Radarschirm. Ich sah ein Licht oder etwas Ähnliches. Leider
kam ich nicht heran. Dann verschwand es vor mir in den Wolken, und ich brach den
Einsatz ab. Wir sprachen nicht viel über UFOs. Wir konnten sie nicht
identifizieren, das war alles", überliefert es Pilot Karalus.
Dummbacken also das Allgemein(vor)urteil, wonach nur Onkel Karl und Tante Gaby
UFOs sehen. Jeder Mensch kann unerwartet mit dem Phänomen konfrontiert werden -
egal welches Geschlechts, Alters, religiöser Zugehörigkeit oder sozialen
Position. Ein Bauer kann genau seine UFO-Sichtung haben, wie ein Staatspräsident
(man denke an die ehemaligen US-Präsidenten Carter und Reagan!). Der Müllkutscher
berichtet genauso aufrichtig seine UFO-Erfahrung wie der Apollo-Astronaut oder
LTU-Pilot.
Dies ist auch gar nicht das Problem. Na ja, gelegentlich wird das Bild geschönt:
UFO-Zeugen, die in der Silvesternacht befremdliche Erscheinungen sahen, haben
"garantiert nichts getrunken", wie sie zum Selbstschutz
aussagen.
UFO-Wahrnehmungen werden seltenst im Suff gemacht, noch in der Drogenerfahrung -
dieser Zahn sei gleich vorweg gezogen. Statistische Schönfärberei wie
"alle UFOs sind Lug und Betrug" sind ideologisch begründet und
gleichsam falsch. Die UFO-Begegnung ist unerwartet, plötzlich und einmalig. Sie
sind vielleicht schon in Kontakt mit dem UFO-Phänomen getreten oder können
demnächst davon betroffen sein. Wahrscheinlich ist dann diese einmalige
Erfahrung weniger an Bildern aus der SF orientiert. Sie erfahren
Lichterscheinungen, unklare Lichtgebilde am dunklen Himmel - die typischen
Fliegenden Untertassen-Bilder aus Kino, TV und Magazinen haben mit Ihrer
UFO-Wirklichkeit wenig bis gar nix zu tun.
Auch wenn Sie unerwartet mit einem Lichtgebilde der für Sie unerklärlichen Art
konfrontiert werden, Angst und Panik brauchen Sie erst gar nicht aufkommen
lassen - genießen Sie diese Erfahrung und behalten Sie kühles Blut, werden Sie
rational. Sie begegnen dem Ungewöhnlichen, dem bisher Unfassbaren und dem so
noch nicht Gesehenen. Es wird dennoch eine logische und nachvollziehbare Erklärung
finden, der erste Gedanke hinsichtlich einer Lösung ist oftmals der Beste!
Sicherlich, dem Wortsinne nach, werden laufend UFO-Observationen gemacht.
Und wenn man bisher die ehemaligen Staaten des sogenannten Ostblocks sich eher
zurückhaltend verhielten, hat die westliche Marktwirtschaft sich dort auch
manifestiert und verändert die ehemals kommunistischen Systeme von Grund auf
und in erschreckender Weise. Auch von UFO-Phantasien blieb die westliche
Maschinerie der Mediengewaltigen nicht verschont, die ihren Ursprung im Reich
des Grossen Bären haben. Totale Verwirrung über UFO-Darstellungen aus dem
Osten des Globus herrscht vor.
Märchen,
Wunder und moderner Aberglaube? Wie auch immer, vielerlei verrückte Storys
geistern herum. Nun brachte die im Dezember 1990 erschienene Ausgabe der
Moskauer Zeitschrift International Literary Gazette ein Interview zwischen Oleg
Moroz (Journalist) und General Ivan Tretyak, Chefkommandant der
Luftverteidigungsstreitkräfte innerhalb der GUS. Lassen Sie sich verblüffen
und erfahren Sie völlig neue (?) Einblicke in die Frage nach der militärischen
Herausforderung durch UFOs für russische Militärs und Verantwortliche der
Luftsicherheit. Vielleicht werden mit folgendem Sachverhalt ein paar
grundlegende Probleme der UFO-Diskussion erhellt und verständlich gemacht. Sie
werden sehen, dass die UFO-Forschung streckenweise nichts weiter ist, als eine
Art nachrichtendienstliche Analyse von Daten, Informationen und Fakten durch
Spezialisten.
Unsere Quellen sind genauso jene Quellen, die die Geheimdienste in aller Welt für
ihre Lage-Analysen nutzen: Zeitungen, Radio, Fernsehen und die Meinung von
Fachexperten. Ich bin auf diesem Trip und gewinne daraus meinen Reiz zur
Erhebung in der Affäre UFO.
Gegen die ufologische Desinformation und Verdrehung. Es scheint uns so, als wenn
kaum ein Tag in der Ex-UdSSR vergeht, wo nicht irgendwo im Reich des Bären
erstaunliche UFO-Erfahrungen und Kontakte mit außerirdischen
Besuchern gemacht werden. Ist dadurch die Selbstständigkeit der GUS betroffen?
Gen. Tretyak versteht das Interesse am UFO-Phänomen, "auch wenn dessen
wahre Natur immer noch nicht verstanden ist... zudem ist es
keineswegs bewiesen, dass diese UFOs künstliche Produkte einer außerirdischen
Zivilisation sind." Hiernach seien zumeist alle UFO-Beweise in der einen
oder anderen Weise natürlich aufzuklären, etwa als "optische Phänomene,
die durch solare Aktivitäten entstehen". Na ja, dies klingt geheimnisvoll
und weit hergeholt genug, muss so in Frage gestellt zu werden. Mitte der 70er
gab es einen Boom an Berichten über UFOs, die zumeist in den nördlichen
Gebieten gesichtet wurden. Mehr als 90 % dieser Darstellungen gingen auf
Raketenstarts vom Plesetsk-Raketenzentrum zurück.
Die damals uninformierte Öffentlichkeit musste sich wundern, was hier geschah.
General Tretyak: Unsere Leute sehen gelegentlich etwas außergewöhnliches am
Himmel und auch die Luftverteidigungs-Einrichtungen nehmen eine Reihe von
Signalen auf, die zunächst unverständlich sind. Aber neben Signalen von
Flugzeugen, Hubschraubern, Raketen, Ballonen nehmen wir auch auch Signale von
anderen Objekten auf: Wolken, Vogelschwärmen, kleine Ballone und von außergewöhnlichen
Radiosignalen, ja selbst ungewöhnliche Sonnenaktivitäten schlagen sich als außergewöhnliche
Radarbilder durch.
Dies alles ruft UFO-Meldungen hervor.
Im vom 20.000 UFO-Fans gelesenen New Age-Bahnhofs-Magazin 2000 vom
Dez.1991/Jan.1992 finden wir den Beitrag "2000 Dossier über UFO-Kontakte
in der UdSSR: Warnungen vom Roten Stern". Auf S.48ff wird hier erklärt,
dass die UFOs über Moskau nun offiziell bestätigt seien. Es geht um das Ereignis vom
21.März 1990, wonach ein "scheibenförmiges Objekt mit einem Durchmesser von 100 bis 200 Metern" aufgetaucht sei, was eine
"Sensation"
darstelle, die Fliegenden Untertassen sind also unter uns. Auch General Tretyak diesen Vorfall! Zwischen 20 und 20:30 h wurden sonach also "zwei
Blitzlichter im Nordosten von Moskau ausgemacht. Aber diese haben nichts
mit einem Flugzeug zu tun, wir haben hierzu Zeugenaussagen und ein paar Fotos. Ein
Abfangjäger wurde aufgeschickt, geflogen von Lt.Col.Semenchenko, der sich bis auf 500 bis 600 m den Lichtern
näherte.
Doch der Pilot sah nichts mehr als zwei blitzende Lichter gegen den Hintergrund von Pereslavl-Zalessky, aber das Objekt selbst war nicht auf
den Aufzeichungsgeräten festzustellen. Es gab kein damit verbundenes Radarsignal! Es war also keine
reguläre Flugmaschine, sondern sehr wahrscheinlich irgendein Naturphänomen, welches wir bisher nicht kennen.
Leider konnte das Luftverteidigungs-Radar am Boden nichts davon feststellen, auch wenn man dort danach suchte." Moroz machte den Punkt der
Diskussion auf, warum der Pilot nun sich nicht weiter dem Phänomen naeherte. Doch auch dies wurde schnell
erklärt.
Flugsicherheitsbestimmungen verbieten die Annäherung an ein weiteres Flugobjekt bis auf
näher als 500 m. Daran hielt sich der Pilot, obwohl er das fragliche Phänomen 500 m noch unter sich hatte und das "UFO" sich
langsamer als der Kampfflieger bewegte. General Tretyak: Warum sollten wir dies
abschießen? Unbekannte natürliche Phänomene sollten studiert und nicht herabgeholt werden! Soweit also die "offizielle
Bestätigung",
wonach
UFOs existieren - eine Bestätigung uebrigens, die im Kern von jedem Verteidigungs-Ministerium der Welt abgegeben wird:
Wer will schon leugnen, dass es da keine unidentifizierten Flug-Objekte dem Wortsinne nach gibt?
Gänzlich anders sieht es dann schon aus, wie wohl Hesemann seinen Lesern einreden will, dass da Fliegende Untertassen und
Besucher überlegener außerirdischer Zivilisationen bestätigt würden - dem ist wie bekannt nicht der Fall. Damit
schließt sich auch der Kreis hin zu Erklärungen wie sie z.B. die amerikanische oder
französische Luftwaffe
zu unserem Diskussionsgegenstand bereits abgegeben hat. So gesehen sind die UFOs
tatsächlich ein Problem, ein anerkanntes Problem, der weltweiten Luftverteidigung - wenn auch unter
gänzlich anderen Vorzeichen, als es die
UFOlogen und UFO-Promoter uns einreden wollen.
General Tretyak sieht so auch "nichts Mystisches" in der ganzen Affäre,
auch wenn hier keine "reguläre Flugmaschine" aufgetaucht war.
Wahrscheinlich war es irgendein Naturphänomen, aber wir sind an solchen Sachen nicht wirklich interessiert, dies kann nicht unsere Aufgabe sein.
Journalist Moroz kommt nun auf einen Pressebericht zu sprechen, wonach am
3.September 1990 viele Einwohner der Kola-Halbinsel ein UFO beobachteten, welches
später von einem Abfangjäger der Luftverteidigung abgeschossen worden war. Gemäß Moroz war dies der ihm einzig bekannt gewordene Fall,
wonach es gelungen sei erfolgreich ein solches Objekt vom Himmel zu holen - bei
ähnlichen Versuchen sei alles daran gescheitert, dass die angreifenden Maschinen
plötzlich elektronische Störungen erfuhren oder deren abgefeuerten Raketen fernab
außer Kurs zogen. Moroz fragt so natürlich nach, warum man dieses Mal Erfolg zu verzeichnen hatte, doch General Ivan
Tretyak klärte ihn auf: Es war ein aus Schweden kommender Ballon, welchen unsere Luftverteidigung bereits seit Tagen verfolgte. Doch dann geriet er
außer Kontrolle und überflog in unberechenbaren Manövern und geringer Höhe unser Territorium, woraufhin wir den Abschussbefehl gaben.
Aufgrund der Rust-Affäre erfuhr Tretyak einen Angriff durch Reporter Moroz dahingehend, dass die GUS-Luftabwehr wohl doch einige
Löcher aufzuweisen habe und in diesen dann Flüge durch vielleicht Außerirdische
stattfänden könnten. Doch Tretyak konterte hart und gab einige interessante Informationen bekannt, auch wenn er zugestand, dass die
GUS-Luftverteidigung keinerlei reale Bedrohung durch angebliche außerirdische Besuche
sähe, da es dafür keinerlei Beweis gibt. Weder für die ganze Welt, noch für die GUS im besonderen. In Hinsicht auf die
Rust-Affäre geht Tretyak davon aus, dass die Medien hier einige Punkte
überzeichneten und es seit Jahren bereits Hunderte von verbotenen Grenzverletzungen gegeben habe,
während nur Rust besonders auffiel, weil er dies ebenso tat, wenn auch mit einem Privatflugzeug.
Wahr sei, dass die Maschine von Rust von der Luftverteidigung ausgemacht worden sei und
Abfangjäger deswegen gestartet waren. Aber was sollte gemacht werden? Ihn ziehen lassen oder herunterholen? Auch wenn die Landung
von Rust auf dem Roten Platz negative Schlagzeilen für das GUS-Image einbrachten, was
wäre geschehen, wenn man Rust abgeschossen hätte? Alle Reaktionen wären doch noch viel
schärfer als so ausgefallen, gerade in Anbetracht der Affäre um die abgeschossene
südkoreanische Maschine.
Außerdem gab es keinen wirklichen Grund, warum man Rust hätte abschießen sollen. Seine Maschine bedeutete keinerlei Bedrohung
für Russland, wie man dies vielleicht durch Raketen oder Bomber erwarten müsste. Die
Qualität der Rust-Cessna war nie außer Frage gestanden und immer als harmlos betrachtet worden. Das einzige Problem bestand darin, dass die
Rust-Maschine keine "Freund-Feind-Erkennung" via Transponter trug. Es
hätte ja auch eine unserer eigenen Maschinen sein können.
Moroz fährt seinen Zug weiter und fragt nach, ob es spezielle UFO-ET-Abfangprogramme und dergleichen in den
GUS-Streitkräften gäbe. Tretyak verneinte dies deutlich! Der heutigen Politik nach seinen
sämtliche Maßnahmen der Luftverteidigung auf die Situation abgestimmt und im Bereich der Bedrohung durch fremde Objekte festgemacht, egal woher sie
kämen. Es gäbe sonach auch keinerlei Abkommen, Projekte oder Planungen zwischen den Staaten des ehemaligen Warschauer Pakts (oder gar geheime
Abstimmungen mit NATO-Staaten), wie man sich bei UFO-Registrierungen verhalten solle oder wie man UFOs bei
Überfügen über verschiedenen
Hoheitsgebieten begegnet. Kolumnist Oleg Moroz wird wagemutig und fragt den Luftverteidigungs-Kommandanten, ob die GUS Waffen gegen UFOs entwickelt
hätten, woraufhin Gen. Tretyak vom militär-technischen Standpunkt aus antwortet:
"Es ist abwegig über spezielle UFO-Abwehrwaffen zu spekulieren, solange nicht wissenschaftlich
überhaupt festgestellt wurde, dass die UFOs als außerirdische Aktivitäten fremder Wesen zu werten sind und zudem noch in gewisser Weise eine Bedrohung darstellen. Man kann doch keine Waffe
entwickeln, ohne zu wissen welche Eigenschaften und Fähigkeiten sie gegen ein fragliches Objekt aufweisen soll. Wenn ich mir die internationale Lage
anschaue, brauchen wir uns doch nicht gegen imaginäre Feinde hochzurüsten. Rüstung ist sowieso immer
für die ökonomische Stabilität
des Vaterlands schlussendlich gefährlich. Viel eher sehe ich Anlass, dass man mehr Forschung betreiben solle, um solches
Fluggerät wie den
Stealth-Bomber aufspüren zu können, gut wäre es natürlich, wenn man damit und nebenbei auch einige
UFO-Rätsel klären könnte."
Moroz interpretiert dies nun in seiner Weise und sieht außerirdische Raumschiffe als
Träger von Tarnkappen-Technologie an, was Gen.Tretyak
wieder zurechtbügelt: "Ich meine damit nicht, dass wir uns nach UFOs speziell umschauen. Klipp und klar,
dafür haben wir unsere Radars nicht
eingesetzt, dies ist nicht direkt unsere Aufgabenstellung. Gut, gelegentlich stellen wir UFOs im Wortsinne fest, aber ich betone es
nochmals, es ist keine spezielle Suche nach ihnen. Dazu sind auch unsere genutzten Frequenzbereiche im Radarband wahrscheinlich gar nicht geeignet.
Es wäre denkbar neue Radaranlagen hierfür zu installieren, aber dies verschlänge wohl unberechtigt hohe Summen, die einfach nicht
bereitstehen." Moroz weist eine beflügelte Phantasie auf und fragt nach, ob die
GUS-Streitkräfte schon Laserwaffen gegen UFOs einsetzten, was der
General verneint, da es zum einen keine wirkliche Laserwaffen-Technologie derzeit
gäbe und zum anderen es bisher auch noch keinen Anlass dazu gab!
Moroz kommt nun auf Behauptungen von UFO-Spezialist Vladimir Azhazha in der Zeitung Vechernyaya Moskva zu sprechen, wonach 1989 alleine 5.500 Russen
von Aliens entführt worden seien, von denen etwa 1/3 niemals mehr zurückkehrten.
Können sich die GUS-Streitkräfte dem nicht erwehren?
General Tretyak weist solche Behauptungen als Unsinn zurück, die er nicht im mindesten ernstnehmen
könne: "Ich denke, wir sollten eher den Ausbruch
von Kriminalität, sozialen und ethnischen Spannungen bekämpfen, als uns mit solchen Geschichten abgeben. Es gibt wohl viele UFO-Berichte, aber ich
sehe als Chef der russischen Luftverteidigung keine Veranlassung sich darum zu kümmern, dazu besteht keine Notwendigkeit - besonders auch deswegen,
weil viele phantastische UFO-Darstellungen schlichtweg nur Schwindel von Reportern sind. Die Zeitung Rabochaya Tribuna ist z.B. so ein
Lügenorgan,
berichtete sie letztlich noch, dass da ein UFO nahe Kuybishev erschien und eine unserer Radarstationen vernichtete.
Wir wunderten uns natürlich, diese Story lesen zu müssen, obwohl für als Direktbetroffene in diesem Fall als erste
darüber informiert sein müssten, aber die ganze Geschichte ist barer Blödsinn. Wie sich
später herausstellte, wurde dieser Scherz von einem Korrespondenten der
Lokalzeitung Za Rodinu aufgezogen, um den Lesern eine Sensation bieten zu können. Jener Zeitungsmann war gerade in General Makashov's Buero, als
dieser davon unterrichtet wurde, dass die betreffliche Radaranlage von einem normalen Blitz getroffen und
beschädigt worden war. Dies und kein
UFO war der wahre Hintergrund dieser hochgeschraubten Geschichte. Leider gibt es heutzutage
für solche Gerüchte und Verdrehungen einen fruchtbaren
Boden. Jedermann wünscht sich die Verwirklichung eines Mirakels, gibt es sie nicht, dann erfindet man sie. Wie auch immer, es gibt wohl einige
Phänomene, die man als UFOs betrachten mag, aber sie haben nicht den eingebrachten Hintergrund, sondern sind nur Erscheinungen deren Natur uns
unbekannt sind. Seit meinen vier Jahren Dienstzeit auf diesem Posten gab es hierzulande keinerlei Situation, aufgrund derer ich zur Annahme kommen
müsste, dass da außerirdische Raumschiffe und Besucher von anderen Welten etc. zu uns kommen. Mir sind auch keine Informationen
seriöser Art bekannt,
die dies für irgendein anderes Land auf diesem Planeten anraten ließen.
Ich habe auch keinen Grund anzunehmen, dass da früher einmal Raumschiffe über unserer Nation flogen oder hier gar landeten."
Soweit also der höchstinformative Artikel aus der International Literary Gazette vom Dezember 1990. Damit wurde uns deutlich gemacht, dass da
tatsächlich U.F.O.s in der GUS auftauchen und tatsächlich auch UFOs im
Wortsinne von russischen Fliegern und Militärs gesichtet und via Radar festgestellt wurden - wie in jedem anderen Land der Erde wohl auch. Doch
dies wird kaum als Nachweis für außerirdische Aliens angesehen.
Aufregende Schlagzeilen wie "Sowjetische Militärs-Offiziere und -Piloten bauen nun eine Dokumentation
über UFO-Sichtungen" auf (Sotsialisticheskaya
Industriya vom 30.Oktober 1989) oder "Sowjetische Presse bringt aufregende UFO-Beweise von
militärischen Quellen" (in der New Yorker TRIBUNE vom
21.Juni 1990) bekommen so eine gänzlich andere Aussage. Kein Wunder auch wenn zum Beispiel im Juni 1989 die offizielle Soviet Military Review in
ihrem Artikel "UFOs und Sicherheit" wohl die UFO-Thematik behandelt,
aber auch dort zur Feststellung gelangt, dass die UFOs wohl eine besondere Abart
von Plasma seien. Wobei wir wieder bei dem Punkt angelangt sind, welchen Gen.
Tretyak bereits festmachte: Für ihn sind UFOs besondere
Naturerscheinungen.
Im weiteren ist bedeutsam, dass die russische Presse inzwischen sich auch um Legendenbildung und abenteuerlichen Geschichten
müht und dazu
wahnwitzige Storys erfindet, weil das Publikum solche Sachen einfach liebt. Hier hat man scheinbar rasch aus dem Westen gelernt! Hier erlebt dann einen
sich gegenseitig beeinflussenden Effekt - die UFO-Schlagzeilen aus dem Westen kamen gut in der Ex-UdSSR an, nun bastelt man dort sich selbst noch
abenteuerlichere Storys zusammen, die im eigenen Lager begeistert aufgenommen werden und
darüber hinaus in den Westen gelangen, um dort
wieder für wunderliche Schlagzeilen zu sorgen. So kann natürlich das UFO-Fieber auch am Laufen gehalten werden.
Das Ende des Kalten Kriegs brachte der GUS nun eine wahre Invasion der Fliegenden Untertassen ein.
Gen. Tretyak nennt die Zeitung der Moskauer
kommunistischen Partei, Rabochaya Tribuna, so ein "Lügenblatt". Für
uns natürlich interessant zu erfahren, hatte doch dort ein Gen. Igor Maltsev (Chef des Luftverteidigungs-Stabs)
erklärt: "Auch wenn ich kein
UFO-Spezialist bin, kann ich nur meine Einstellung vertreten. UFOs existieren und sie werden von
Außerirdischen pilotiert, vielleicht sind
sie uns nicht freundlich gesonnen." Hier wird deutlich, dass da unterschiedliche Menschen
natürlich unterschiedliche Urteile und Positionen dem UFO-Thema gegenüber haben.
Es ist einmal mehr die Pro- und Kontra-Diskussion, mit der wir zurückbleiben. Wir
können nur mehr Sachargumente abwägen und unsere
eigene Ansicht gewinnen, darüber was man nun akzeptieren soll und darf und was eben nicht. Gehorsam hatten wir lange Zeit auf solche tollen Quellen
wie Rabochaya Tribuna gesetzt, worin übrigens auch die "Fliegende Untertassen"-Darstellung des
Lt.Col. Semenchenko über Pereslavl-Zalessky kam und die ufologische Szene im Westen vor heller Freude jubeln
ließ. Die Londoner TIMES machte es am 5.Juli 1990 für uns fest: Die Menschen in
Russland erfahren nun eine UFO-Faszination, wie sie zuvor nur in der amerikanischen Revolverblatt-Presse festzustellen war. Nachdem 1989 die UFO-Sichtung von Woronesch bekannt geworden war, vergeht nun kaum eine
Woche ohne weitere Berichte über Sichtungen außerirdischer Wesen. Die
UFO-Crews sprechen hierbei normalerweise perfekt Russisch, inzwischen werden sie aber recht aggressiv.
Gemäß zwei Fällen aus dem nördlichen
Kaukasus soll es Frauen geben, die mehr als zwei Mal gar von außerirdischen UFO-Aliens
entführt worden sind.
Besondere Beachtung im Westen findet derzeit eine Art russisches Kapitel des amerikanischen "Roswell-Zwischenfalls": Am 29.Januar 1986 soll um
19:55 h über dem Bergwerksarbeiter-Städtchen Dalnegorsk an der Pazifikküste der GUS eine
rötlich-orangene Kugel mit der relativen
Groesse eines halben Vollmonddurchmessers und hoher Geschwindigkeit herbeigekommen sein, um auf dem
Dalnegorsk-Hügel 611 aufzuschlagen.
Merkwürdig war seine parallel zur Erde gerichtete Bahnbewegung kurz vor dem Aufschlag auf dem 611 m hohen Kamm, die zahlreichen Zeugen des
Niedergangs machten hierbei keinerlei Geräusch aus. Eine Zeugengruppe
bestehend aus Schülerinnen will gesehen haben, wie die Reste des Objektes dort etwa eine Stunde lang vor sich hinbrannten und verbrannten. Experten
schlossen in diesem Phänomen einen Meteoritenaufschlag völlig aus!
Insgesamt soll dieser Körper sechs Mal an Ort auf und niedergegangen sein.
Im Zuge der weiteren Ereignisse soll Dalnegorsk eine wahre UFO-Invasion erfahren haben, scheinbar waren
außerirdische Mächte auf der Suche nach
ihrer verlorengegangenen Sonde. Eine Expedition unter Valeri Dvuzhilny, Leiter der Far Eastern Commission on Anomalous Phenomena, fand einige Zeit
später physikalische Spuren in Form kleiner Kügelchen aus Blei und Eisen, sowie seltsame Glasstrukturen darauf. Drei Akademien und 11
Forschungs-Institute sollen das Material analysiert haben, nach Aussage von Dvuzhilny war das Dalnegorsk-Objekt sehr wahrscheinlich eine
außerirdische
Sonde gewesen.
Auch dieses Standardwerk verspricht weitere spannende UFO-"Erfahrungen"
aus dem Reich des russischen Bären und Sie werden sehen, welche Bären man uns hierzu aufbinden will.
Gehört hat man im übrigen über die obigen
Sensation dann nichts mehr. Ich denke jedoch, dass die obigen Zeilen ernüchternd waren und Sie dem Kernproblem UFO
nähergebracht haben. In diesem Buch werde ich mich verschiedentlich mit UFO-Legenden aus dem
Ostblock beschäftigen. Hier wird ein Selbstläufer-Mythos sichtbar, der einmal injiziert, sich nicht mehr
bändigen lässt.
In diesem Band werde ich mich keineswegs mit fremden Federn schmücken und überall dort meine wenigen Kollegen
erwähnen, wo sie ihre ureigenen Erkenntnisse aus dem Land UFORIA einzubringen wissen, damit der Ball der
seriösen UFO-Phänomen-Untersuchung weiterrollen kann. Für Ihre eigenen Nachforschungen habe ich jeweils meine Quellen zitiert. Die
Beschäftigung mit dem UFO-Rätsel ist keine Job für den einsamen Streiter und Sucher.
Nur mittels Einbindung synergetischer Kräfte auf der Basis einer interdisziplinären Forschungsarbeit ist dem gewaltigen
Menschheitsrätsel namens UFO beizukommen. Jeder beschränkte Blick aus der Schublade nur
einer Wissenschaft heraus, führt an der Wahrheit vorbei. Es gibt nicht nur ein
UFO-Rätsel, es gibt ihrer viele. Jeder individuelle Fall muss angenommen, detailliert und analysiert werden. Die
UFO-Phänomene mit ihren
zumeist objektiven Auslösern (Stimuli) sind jedes für sich genommen vielfältig. Das
UFO-Phänomen als kultureller Gesamtkomplex vielleicht auch gar nicht so einzigartig, hier
nähert man sich alsbald Kernfragen der Religion und des menschlichen Grundbedürfnisses Glauben zu wollen.
Vielleicht erfährt man über das UFO-Phänomen weniger über die Mysterien des Kosmos, als
über Menschsein an sich? Sollte ich Ihre Aufmerksamkeit am Rande genau auf diesen Punkt gelenkt haben, ist
für mich schon viel getan:
Sie könnten eine neue Orientierung für sich das das Verständnis der Welt um uns erleben.
Leider, die UFO-Forschung findet nicht in irgendwelchen Großlabors statt, sie wird noch nicht einmal von staatlichen, kulturellen oder
wissenschaftlichen Trägern finanziert. Und keiner der ach so erfolgreichen UFO-Fachjournalisten kam jeweils auf die Idee, den kleinen privaten
UFO-Forschungsgruppen mit seinen wirtschaftlichen Mitteln auf die Sprünge zu helfen. Wie sieht in aller Regel die ufologische Anstrengung aus? Der
Interessent liest fleißig populäre UFO-Bücher, kauft sich am Kiosk Esoterik- oder New Age-Magazine mit UFO-Kolumne und/oder besucht teure
UFO-Seminare oder gar "Weltkongresse". Hier bekommt er sein
UFO-Weltbild
unkritisch geimpft. Hebt sich der tieferfragende Interessent aus der Masse hervor, dann nimmt er seine "Forschungsarbeit" auf. Dies kann z.B. so
ausschauen:
Alle grünen UFOs der Jahre 1968-1974 werden auf einer Weltkarte übertragen und man sucht dann nach Muster
für die weltweite Aufklärungsmission der ETs. Oder man fahndet in den seitenlangen Texten der populistischen UFOlogie nach allen
dreiecksförmigen UFOs, um so
festzustellen, von welchem Planeten oder aus welcher Dimension diese Körper kommen. Diese "Forschung" ist trotz allem Einsatz
unorganisiert.
Außerdem kommt immer wieder eine neue Generation von UFOlogen hinzu, die die Ergebnisse
früherer Arbeiten erst gar nicht einholen, sondern immer
wieder neue versuchen, das Rad zu erfinden. Ein Problem ist dabei sicherlich, dass die wirklich fundierten und sachspezifischen Daten,
Informationen und Fakten in der populistischen Literatur gar nicht aufzugreifen
ist... obwohl sie es verspricht mit Werbeblöcken ähnlich dem: "Hier alles
über die geheimen KGB-UFO-Akten". So ging in der
Vergangenheit viel verloren. Aber es wurde noch mehr Schindluder getrieben, Verwirrung
gestiftet.
Ein Grundproblem der freien (manchmal allzu freien) UFO-Forschung ist die mangelnde Definition
für das zu erforschende Studienobjekt. Außerdem gibt
es kaum Lehrbücher für die aktive Untersuchungsarbeit, eine naturwissenschaftliche Ausbildung und der angeheftete akademische Titel
machen aus dem UFOlogen noch lange keinen "wahren Experten" und
Sachverständigen. Ich habe in meiner Laufbahn als UFO-Phänomen-Untersucher zu viele
würdige Herren gesehen, die im Berufsalltag sicherlich wunderbar funktionieren, aber als UFOloge total
versagen, auch wenn sie in diesem dunstigen Parafeld mit glühender Begeisterung hochgelobt werden. Wenn es um Pro und Kontra in der
UFO-Streitfrage geht, sitzen sich meistens die falschen Parteien gegenüber. Pro-gestimmt sind meistens irgendwelche Erfolgsmenschen, die
dann als UFO-Experten geladen sind, Kontra-Positionen nehmen dann Vertreter der etablierten Wissenschaften ein, die kaum einen Deut von Ahnung haben,
über was sie nun sprechen müssen - dabei gefallen sie sich noch.
Auflagenzahlen machen keinen Glaubwürdigkeitskredit her, ruhmreiche echte wissenschaftliche Forschungsarbeit auf einem anderen Gebiet als
UFO-Forschung impliziert noch lange keine Kompetenz auf diesem speziellen und komplexen Sektor des Unglaublichen. Nicht umsonst sind UFO-Berichte als
unglaubliche Darstellungen von glaubwürdigen Menschen zu verstehen.
UFOs kann man nicht auf den Labortisch legen, auch wenn man dies gelegentlich behauptet - es mangelt an dem Beweis. Die Beweisfrage ist
überhaupt der Knackpunkt: Es gibt wohl einige Erscheinungen des Himmels, die den
zufälligen Beobachter verblüffen und narren können. Die darüber
aufkommenden Berichte unterliegen zumeist unterschwelligen Filterverfahren.
Der Journalist verdreht und verkürzt Angaben zu diesem für ihn kuriosen (oder gar lustigen) Phantom,
außerdem weiß er nicht die rechten Fragen zu
stellen. Die Polizei kann nur an Ort fahren und selbst nachschauen, ob das angezeigte Objekt noch vorhanden ist. Bei der Flugsicherung schnell
durchzukommen ist eine besonders brisante Frage. Und Sternwarten, Planetarien und astronomische Einrichtungen? Die danken vielleicht
für den
Anruf und vergessen die Affäre recht schnell.
Die wenigsten UFO-Sichtungsberichte landen schließlich bei UFO-Phänomen-Forschern. Ein Grossteil davon wird dann noch von wenig
erfahrenen oder ideologisch geprägten Weltverbesserern oder Weltenrettern aufgesogen. Hier
fängt dann wieder das Kinderspiel an, wo man nach den grünen UFOs und den Dreiecken sucht, um eine Art "kosmisches Puzzle" zusammenzubringen. Dies wird zwar im guten Glauben nach der Erkenntnissuche
getan, ist dennoch kaum mehr als die Suche nach Antworten im Kaffeesatz oder der Blick in die Kristallkugel.
Die Methode der seriösen UFO-Forschung dagegen ist leicht auszumachen. Da die Forschungen nur erfahrungswissenschaftlich vorangetrieben werden
können, empfehle ich den Einsatz zweier Komponenten: 1. die
Quellenrecherche, und 2. den gesunden Menschenverstand. Ungeschickt ist es vielleicht auch, wenn man zu euphorisch an die
UFO-Affäre heranschreitet
und mit Vorurteilen den Acker pflügen will. Wer nur UFO-Forschung betreibt, um seine festgefahrenen
Glaubensvorsätze wie über Besucher aus
dem Weltraum oder aus anderen Dimensionen des Seins zu bestätigen, wird sich selbst ein Bein stellen und im Fahrwasser seines Dogmas verbleiben.
Wer forscht, muss mit Niederlagen rechnen, mit Reinfällen, Pleiten, Pech und Pannen. Vorgefasste Bilder und Konzepte werden brechen, wen
n der aufgeschlossene und forschungswillige UFO-Phänomen-Erkunder seine
Scheuklappen ablegt und interaktiv einsteigt und multidisziplinär die Affäre angeht. Viele ernsthaft
bemühte Mitmenschen in aller Welt haben
mitten auf diesem beschwerlichen und steinigen Weg aufgegeben, da sie
allzu leicht deprimiert und frustriert sind, wenn Träume platzten und sie ihre ufologischen Freunde verloren hatten. Der wirklich suchende und aktive
Forscher ist nämlich die unrühmliche Ausnahme und ein Nestbeschmutzer im
eigenen Forschungsfeld. Gepaart mit dem bereits eingeforderten gesunden Menschenverstand kann jedoch aus dem ehemals nahe der Aufgabe stehende
UFO-Phänomen-Untersucher ein Phoenix aus der Asche auftauchen, der die Neo-UFOlogie einfordert. So ging es mir Ende der 70er Jahre, als ich die
private und unabhängige Organisation CENAP ins Leben brachte und nach der Renaissance der UFOlogie rief. Nicht nur
für mich war die Welt damals eine
andere als heute. Darüber werden Sie in diesem aufhellenden Werk genug erfahren.
Das Problem der IFO-Aussonderung. Von UFOs spricht die ganze Welt. Haben Sie schon einmal etwas von IFOs
gehört? Nun, auch wenn es Ihnen nicht
passt, IFO steht für identifizierte fliegende Objekte. Nun fragen Sie
sich sicherlich, was interessieren mich die IFOs? Sie wollen ja das wahre Wunder erleben. Das sollen Sie auch, wenn vielleicht auch etwas anders als
gedacht. Jedes befremdliche Objekt am Himmel wird zunächst als ein UFO
verstanden und weitervermittelt. Auch wenn ein Beobachter sich seine Wahrnehmung nicht
erklären kann, muss dies noch lange nicht heißen, dass
dies auch für andere Menschen gilt. Dumm ist auf jeden Fall, dass die
allermeisten UFO-Meldungen deswegen zustande kommen, weil die gesichteten Leuchtgebilde in Zeiten der Dunkelheit gesehen werden. Die Nacht ist die
Maske der UFOs. Sie merken es schon: UFOs sind selten bis gar nicht jene schönen Bilderbuch-Untertassen, wie man sie uns wieder und wieder
vorsetzt. Ich will noch weiter gehen.
Haben Sie sich nicht schon mehrmals in Anbetracht von UFO-Sichtungen und ihren sensationsheischenden Meldungen gefragt, warum
spektakuläre
Erscheinungen immer nur von einzelnen Menschen reportiert werden, wenn doch anzunehmen ist, dass diese
auffälligen Schauspiele des Firmaments doch
noch andere Zeugen ausgemacht haben müssen? Ein anderes Extrem: Da werden höchst absonderliche UFO-Demonstrationen
über breite Landstriche hinweg
kurzzeitig festgestellt und von Tausenden (!) bezeugt, aber im Nachhinein hört man dann nichts mehr
darüber, außer vielleicht, dass da Expertenausschüsse sich damit befassen. Ende.
Dieser Komplex ist Inhalt dieser Dokumentararbeit. Ich und meine Kollegen geben Antworten, wo wir
können. Auch wenn Fragen schlussendlich zurückbleiben, so haben sie nicht mehr jene Dimension, wie am Anfang. Wer
sich mit UFOs beschäftigt, muss sich dem journalistischen Ethos von Klarheit und Wahrheit unterwerfen.
Für die ernsthafte UFO-Forschung ist es
auch nicht notwendig, kostspielige Reisen zu unternehmen - Sie brauchen
nicht unbedingt nach einer UFO-Meldung sofort in den nächsten Airliner steigen und nach Brasilien zu fliegen. Ein gut organisiertes
Büro und die
Bereitschaft sich selbst, Zeit und ein wenig Energie zu investieren, genügen. Aber es ist
natürlich wie überall im Alltagsleben: Ohne
Informationen und Beziehungen läuft wenig ab. Es wäre ein Risiko sich blindlings ins Abenteuer zu
stürzen, auch wenn es noch so sehr in den
Fingern juckt und das Fernweh packt. Partizipieren Sie zuerst an den bisher geleisteten Forschungsanstrengungen der wenigen ernsthaften
UFO-Phänomen-Untersucher, lernen Sie das UFO-Phänomen neu kennen und nutzen Sie diese Erkenntnisse
für sich. Ich werde Ihnen dabei helfen und
Sie auch später nicht alleine lassen, wenn Sie Fragen haben und Antworten suchen. Aus diesem Grunde hier meine Anschrift: Werner Walter, c/o CENAP,
Eisenacher Weg 16, 68309 Mannheim.
Wie man das UFO-Phänomen untersuchen kann, will ich Ihnen hier kurz aufzeigen und meine eigenen
zwanzigjährigen Erfahrungen einbringen. Wenig
sinnvoll ist es, sich selbst nachts auf den Acker zu legen und von dort aus mit dem Feldstecher den Himmel nach UFOs abzusuchen, UFOs werden Sie dabei
kaum zu Gesicht bekommen, dafür aber viele irdische Objekte, die sie so erstmals neu wahrnehmen. Mit einer gewissen Erfahrung werden Sie bald
erkennen, um was es sich dabei handelt - die meisten werden sofort klar und deutlich identifizierbar sein. Einige aber werden Sie
verblüffen, haben
andere schon verblüfft und schleunigst als UFO-Eilmeldung Einzug in die Nachrichtenorgane gefunden. Es ist vielleicht gar nicht mal so schlecht,
wenn Sie also selbst wissen oder eine Ahnung davon bekommen, was am Himmel so alles
läuft. Eine amateurastronomische Beschäftigung mit dem
Spezialgebiet "UFO" hat so manchen Buerger in die Reihen der UFO-Phänomen-Forschung getrieben. Es ist dabei
übrigens egal, welchen
Geschlechts, welches Alters oder welcher beruflichen Herkunft Sie sind.
Brilliante Ideen und Erkenntnisse kamen schon von ansonsten ganz unscheinbaren Menschen. Auf der anderen Seite wurde von brillianten
Köpfen
unserer Gesellschaft schon viel Unsinn verzapft. Sie werden dies noch hier
noch nachvollziehen können.
In aller Regel laufen wir UFO-Forscher dem Phänomen-Beobachter nach. Beweise für die erstaunlichen Meldungen sind rar und viele Beweise sind
nur Bluff. Zurück bleibt in aller Regel die verbale Zeugenaussage über das UFO-Ereignis des originalen Beobachters. Unsere
Bemühungen sollten
also immer darauf ausgerichtet sein, diesen Originalzeugen zu sprechen - nur er kann uns alle Informationen geben, die wir brauchen und
wünschen! Natürlich, seine Story hält und fällt mit seiner Glaubwürdigkeit. Ein Indikator, den ich selbst festmachte, ist
hierfür seine Bereitschaft zur
Kooperation. Um die Glaubwürdigkeit zu testen, gibt es einfache Methoden, die ich an dieser Stelle nicht weiter
ausführen möchte, um einem etwaigen
Trickser und Falschaussager keine Tipps zu geben, eine erfundene Story "wasserdicht" zu machen. Eine leider unbestreitbare Tatsache ist es
jedoch, dass je mehr Beweismaterial vorgelegt wird und je spektakulärer im Detail
eine Story ist, je eher hat man es mit gänzlich etwas anderem als einem objektiven Nachweis zu tun.
Lug, Trug, Selbsttäuschung und Phantasie gehen hier ins gemeinsame Lotterbett und machen unsere Anstrengungen oftmals zunichte. Haben wir
endlich den Originalzeugen dingfest gemacht und will er mit uns sprechen (telefonisch
genügt zumeist, was die Sache alleine aus Kostengründen
enorm erleichtert), ist dies ein dickes Plus. Zumeist erfahren wir auch weitaus mehr, als
zunächst in der Zeitung stand - ja, vielleicht fand sich
inzwischen sogar eine natürliche Auflösung der Erscheinung. Gerade darauf soll es dem
seriösen Ermittler ankommen: Er ist mit ein verantwortliches
Filtersystem für die UFO-Frage. Nur wenn dann ein ungelöstes Phänomen, gesichtet von einem
glaubwürdigen Beobachter, zurückbleibt (noch nicht
einmal ein Fall unter zwanzig!), dann kann man diesen Fall in der
"Szene" weiter diskutieren und alle Informationen vorlegen. Ein Volltreffer
bedeutet dies natürlich mit Garantie noch nicht, es kann ein mitforschender Kollege herbeikommen und das diskutierte
Phänomen in seiner
wahren Natur kennen und daraus wieder ein nicht ganz so alltägliches IFO
machen. UFO-Forschung also ohne Gewähr.
Wie ich es eben feststellte: Bei 20 UFO-Meldungen wird nur (mit Glück) eine Berichterstattung
zurückbleiben, die zunächst weniger leicht erklärbar ist, wobei leicht natürlich relativ zu sehen ist, wie bei meinem Eingangsbeispiel sichtlich wurde. Der
Großteil deutscher UFOlogen würde diesen Fall leichtfüßig in die Kategorie "unidentifiziert"
einfließen lassen. Die weltweite UFO-Forschung, zu der ich hervorragenden
Zugang habe und daher genau weiß, wovon ich hier Ihnen berichte, ist voller Missgriffe. Schon die besten UFO-Beweise sind
abgestürzt, darüber
wird in den meisten Publikationen jedoch gerne geschwiegen. Wenn irgendjemand wirklich etwas
über das UFO-Phänomen verschweigt und es
anderen nicht mitteilt, dann sind dies ganz gewiss eine Reihe populärer UFO-Schreiber. Es erstaunt mich wieder und wieder, wenn ich in deren
romanhaften "Tatsachenberichten" UFO-Darstellungen finde, die kaum
wohl durchdacht sind und von fehlerhaften Material außerdem durchsetzt, gelegentlich mit
längst erkannten Schwindelfällen garniert werden.
Da der durchschnittliche Leser und UFO-Interessent nicht wissen kann und vom guten Namen des Autors geblendet ist,
verfällt er seinem Wunschtraum
tiefer und tiefer. Hier möchte ich einiges zurechtbiegen. Danach können Sie sich ja vom UFO-Thema
zurückziehen, vielleicht werden Sie aber auch
ein neues Feeling bekommen und erst recht der Sache auf die Spur gehen wollen - die UFO-Forschung ist auch eine Art packende Detektivarbeit.
UFOlogie, wie Sie sie bisher kennen lernten, ist ein Kindergarten, ein Versteckspiel, ein Irrgarten und gleichzeitig das Kloster
für den Willen
zum Glauben an das bisher Undenkbare. In dieser Atmosphäre wird, und daran
werde ich mehrmals erinnern, die Affäre UFO zur wahrgewordenen Science fiction. Die
seriöse UFO-Ermittlung, -Erkundung und Phänomen-Untersuchung
hat es nicht nur mit den UFOs und ihren Zeugen zu tun, sondern sie es auch da, um falsche Wege zu begradigen und Irrspiele dort zu entlarven, wo die
Gaukler unter uns sind. Ein Schuss unorthodoxe Professionalität gehört dazu, ich nehme
für mich und meine zitierten Kollegen in Anspruch, diese
einzubringen.
Und nun entlasse ich Sie aus diesem anstrengenden Vorwort, begleiten Sie mich nun zu einem
Höhenflug rund um den Globus und darüber hinaus. Unsere
Begleiter sind die vermeintlichen UFOs, die wir auf dieser Reise vielleicht
besser kennen und verstehen lernen wollen. Dies ist die erklärte Absicht dieses Werks, welches nur einen Bruchteil meiner
Informationen reflektieren
kann.
Werner Walter