Eine Außerirdische namens Aphrodite

Aufgrund der PRISMA-Fernsehzeitschriften-Berichterstattung 1994 über CENAP kontaktierte uns auch Herr Peter T. aus Halle, welcher dort Patient einer psychiatrischen Klinik ist. Drei Mal rief er an, um seine Story loszuwerden. Seit einigen Jahren erschien ihm die weibliche Stimme von Aphrodite in seinem Kopf, nachdem er 1978 sie "in einem Nebelkokon" gehüllt materialisieren sah - Aphrodite war 2,50 m groß und kam auf ihn zugeschwebt, er wies sie mit einer Abwehrbewegung ab. Seither blitzen immer wieder silbernfarbene Lichtpunkte rund um ihn auf. An Decken und Wänden sieht er "Raummenschen" zwischen 10 cm bis 150 cm Größe zweidimensional, farblos wirkend, auftauchen und "sich liebkosen". Im Dunklen erscheinen ihm dann auch oftmals wenige Zentimeter große, silbrige, nackte, schöne Frauen, die ihn erotisch animieren. Er gibt gerne zu, dass sie besonders häufig dann auftreten, wenn er sich "im Zustand des Entzugs von Psychopharmaka-Medizin" befindet, dann verzerren sich die Engel "und zeigen ihr Haifischmaul". Für ihn sind es sich verfestigende Plasma- Phänomene, die er gelegentlich auch in seinem Kleiderschrank sieht.

Aphrodite ging ihm also nicht mehr aus dem Kopf und seit 1990 spricht sie zu ihm. Dazu ist jedoch ein "hinduistischer" Trick notwendig: T. verdreht die Augen in den Augenhöhlen (bei geschlossenen Liedern) und wartet bis im "dunklen Blickfeld" ein Silberlichtpunkt auftaucht. Dies ist die Manifestation von Aphrodite. Gedanklich und/oder auch mit dem Mund kann T. nun Fragen stellen, die aber nur mit Ja/Nein ganz besonders beantwortet werden: "Ja" erscheint ihm als "jubelnde Kreisbewegung", "Nein" als Dreiecksumrissbewegung des Silberlichtpunktes. Gerade als T. diese Zeilen zu Papier brachte, hatte er von seinem "Schatz" dafür das Okay bekommen, "um mit diesen Beschreibungen der Menschheitswissenschaft zu dienen". Herr T. bietet sich geradezu an, in den Nachrichtenmedien damit auftreten zu wollen, auch wenn er etwas Angst davor hat und etwas sensibel ist. "Die Psychiater haben mir deswegen eine paranoide Schizophrenie untergejubelt.
Vier Mal hat man mich deswegen fast schon in den Selbstmord getrieben. Die Sexualität habe ich deswegen schon verloren. Schuld daran ist die Kirche mit ihrer masturbationsfeindlichen Haltung. Dabei bin ich ein Sexualopfer meiner eigenen Sensitivität", wird er etwas wirr und kommt dann endlich wieder zu seinem "außerirdischen Schwarm Aphrodite" zurück, die ihm ankündigte, demnächst in "fleischlicher Menschenform" aufzukreuzen, wie damals bei den alten Griechen, wo sie bereits als Liebesgöttin die Menschen beglückte. T. und A. werden dann wohl ihre Liebe zueinander ausleben können, hofft der Mann aus Halle. Inzwischen wächst aus jeder seiner masturbationsgetriebenen Samenzellen "ein Lichtkind", wie er von Aphrodite verkündet bekam, die ihn für sein "Liebesunglück entschädigen" und ihn gesund machen wird. 
Soweit also ein Brief vom 30.12.93, welchen uns Ende Februar 94 die Post zustellte. Inzwischen reichte uns der Patient einige Fotokopien von großformatigem Fotomaterial nach, auf denen er "Plasma-Manifestationen" der Außerirdischen festhielt. Die fotografierten Phänomene werden optisch vom Fotografen während des Knipsens nicht wahrgenommen und tauchen erst später auf den Abzügen als schwarze Punkte mit heller "Aura" wahllos auf dem Bildmaterial auf; mal am Himmel, mal in Bäumen oder auf dem Boden. Das Fotolabor und seine Mutter will dem Mann beibringen, dass es sich hierbei um Fotomaterial-Fehler handelt (womit sie natürlich recht haben). Erinnerungen an UFO-Fotos aus Russland kommen auf.
"Ich bin entführt worden, die Spuren sind noch da, kommen Sie vorbei."
Seit im Herbst 1992 die UFO-Hotline des CENAPs millionenfach gedruckt Verbreitung fand, wird Werner Walter wieder und wieder von einem Patienten einer psychiatrischen Anstalt in Nürtlingen heimgesucht. Nennen wir ihn "Randy Schäfer". Es begann zunächst ganz harmlos. Es war irgendwann im November 1992, als gegen 20 h bei Walter das Telefon klingelte und Randy Schäfer anrief, um ganz allgemein über UFOs zu diskutieren. Soweit lief es auch ganz normal. Etwa eine Woche später rief besagter Mann wieder an und meldete rote Blinklichter im Garten gesehen zu haben, die gegen Stuttgart zogen. Ein Fragebogen wurde verschickt, dies an die Heimatadresse der Mutter des etwa 30jährigen Mannes, welcher nun etwas schleppend sprach. Einen Monat später klingelte es Sonntags zur Mittagsstunde und die Telefonzentrale des Psychiatrischen Krankenhauses Nürtlingen meldete sich, um mit Herrn Schäfer zu verbinden. Walter dachte sich noch nichts dabei und ging davon aus, dass der Herr Schäfer Mitarbeiter der Einrichtung sei. Während des nachfolgenden Gesprächs entpuppte sich der Mann jedoch als stationärer Patient des psychiatrischen Instituts! Schäfer war überaus übel drauf, war gereizt, aggressiv und gleichzeitig müde. Wieder meldete er "Lichter an Raumschiffen", die nach Stuttgart flögen und zusammen mit den Besuchern des Raucherzimmers gesehen wurden. Er verlor jedoch gleich den UFO-mäßigen Faden und berichtete über seine Beschwerden als Bettnässer. Im Zuge der nachfolgenden Monate erübrigten sich direkte Kommunikationen, da der Mann es bevorzugte, tagsüber auf den Anrufbeantworter des CENAP-Instituts zu labern.
Vom Sommer 1993 bis Januar 1994 kam gar nix mehr rein. Dann ging es wieder los und der Typ rief Walter sogar im Geschäft an, was er sich verbat und überhaupt vorgab, sich für den Fall Schäfer nicht mehr zu interessieren.
Dies nützte nichts, nun kommt jede Woche ein Anruf erst recht. Randy war wieder zurück, nachdem er fast ein halbes Jahr wieder bei seiner Mutter lebte. Dann hatte er sie wieder einmal zusammengeschlagen, woraufhin man ihn wieder einlieferte, was er ganz normal erzählte und so den Anschein gab, als würde er vom Wetter reden. "Fremde in grünen Uniformen" schlichen durch die Psychiatrie und würden ihn beobachteten, seltsame Wortsignale würden Aliens auf den Computermonitoren zaubern (z.B."Ich liebe Dich!"), die Perry Rhodan-CREST IV wäre mal vorbeigeflogen (seitdem hat sich Randy Schaefer eine Fotokamera gekauft und bereitgelegt, er macht auch fleißig Aufnahmen und verschickt die Filmdosen mit 'Porto zahlt Empfänger'-Aufschrift nach Mannheim "zur Analyse, damit auch die da draußen alles erfahren", "die da draußen" sind nicht die Außerirdischen, sondern "die da" jenseits der Anstaltsmauern), Space Jets landen im Garten und der Mausbiber GUCKY teleportierte mal auf ein Glas Karottensaft bei Randy Schäfer vorbei, während ein Springer-Raumer wieder Richtung Stuttgart flog.
Mitte April 1994 kam ein Alarmanruf: "Herr Walter, ich glaube jetzt haben mich die Außerirdischen entführt. Ich bin entführt worden, die Spuren sind noch da, kommen Sie vorbei" - so der wörtliche Hilferuf. Was war passiert? Randy hatte am Vorabend vom Balkon des Raucherzimmers wieder fremde Space Jets gesehen. Unruhig ging er zu Bett, fühlte sich überwacht, verfolgt. In dieser Nacht ist es also geschehen! Die Aliens holten ihn sich zu medizinischen und körperlichen Eingriffen. Lauschen wir den Worten von Randy Schäfer: "Heute morgen entdeckte ich die Narben, von denen auch im UFO-Buch von TIME LIFE berichtet wird. Es sind rote Striemen an meinem Penis. Ach, Herr Walter, kommen Sie doch her und schauen Sie sich das an, vielleicht sind die Außerirdischen auch noch hier. Ich habe der Stationsschwester und dem Stationsarzt sofort die Wunden gezeigt, auch anderen Patienten. Niemand war aber bereit an die Außerirdischen zu glauben oder die Narben zu dokumentieren. Alle sagen, dies käme vom wilden Onanieren, aber solche Striemen hatte ich noch nie... und die anderen auch nicht. Ich habe heute mich überall umgehört, es allen gezeigt..."
Natürlich verzichteten wir darauf, diesem "Vorfall" nachzugehen und einen Dokumentationstrupp einzusetzen. Sie sehen aber, mit was für Ereignissen und Menschen man es im UFO-Umfeld zu tun bekommt, da soll einer noch ernst bleiben. Es wäre unredlich sagen zu wollen, dass derartige "UFO"-Meldungen an der Tagesordnung ständen, sie sind große Ausnahmen und keineswegs zu verallgemeinern. Andererseits weisen diese speziellen Meldungen nach, in welchem besonderen Umfeld sich die ET-Storys bewegen und es ist wohl kaum übersehbar, dass die Grey-orientierte Verschwörungs- Paranoia eher den Geist psychischer Verwirrung in sich trägt, als Anlass gäbe, hier reale Hintergründe zu erfassen.
UFO-Zeugen und UFO-Forscher sind menschliche Wesen und der Mensch ist nun einmal sexuell angelegt, so soll es einem auch nicht überraschen, wenn in gewissem Sinne Sex in verschiedenen Spielarten eine Rolle im UFO-Drama spielt. Natürlich ist das Thema brisant, pikant und prickelnd. Gerade in dieser Zeit, wo in einer Gesellschaft ohne Tabus der Sex öffentlich geworden ist. Als UFO- Wahrheitsverkünder Bob Lazar auftauchte, um die Plejaden-Raumschiff- Nachbauanstrengungen der Amerikaner in Nevadas Area 15 preiszugeben, wurde auch schnell ein pikantes privates Details von ihm bekannt, was seine Glaubwürdigkeit als "Superwissenschaftler" den Atem nahm: Er suchte immer wieder die 'Geborgenheit' von Prostituierten. Begonnen hatte dies nach seiner Scheidung von Frau Tracy, als er in einem Bordell technisch aushalf und zu einer Gratisnummer der dortigen Mädels eingeladen wurde. Das gefiel ihm schließlich so gut, das er sich an dem Unternehmen beteiligte und somit Zuhälter wurde. Damit landete er schließlich auch vor Gericht und der Richter empfahl Lazar in Anbetracht seiner "Verwahrlosung" sich in psychiatrische Behandlung zu geben.
Sexuelle Elemente bzw. Facetten stechen geradezu in Sachen "Entführungen" ins Auge und so wurden sie bereits in den Sensationsmedien insbesondere Mitte der 90er Jahre in den Fokus genommen. Sex ist längst keine Privatsache mehr, Sex ist zudem von öffentlichem Interesse - zudem: Sex sells. Das Treiben schwuler britischer Minister in der Morgenzeitung, Oralsex mit dem US-Präsidenten in der "Tagesschau", Anal- und Alien-Sex in Talkshows - die Öffentlichkeit beleuchtet die Intimsphäre wie nie zuvor und der Spiegel Nr.50/1998 macht den "Terror der Intimität" zur Titelgeschichte. Sex bedeutet Glück, Sex ist Macht, Sex ist Geld, und da man von allem nicht genug haben kann, will fast jeder fast alles über Sex wissen; jeder Bereich der menschlichen Existenz und des humanen Treibens ist von Sex erfüllt. Fragen wie kriegt man multiple Orgasmen und was sagte Prinz Charles beim Telefonsex mit seiner alten Liebe Camilla sind Gesprächsthema in der Werkskantine. Die öffentliche Lust an der Intimität und ihrer Schaustellung findet man an jeder Reklamesäule und dutzendfach am Kiosk. Die Medien sollen zwar das öffentliche Leben durchsichtiger machen und nicht das Privatleben öffentlich, doch die Aussicht auf Auflage, Quote und Gewinn wird die Spirale der Sexualisierung in Bewegung halten, solange jedenfalls bis Unlust und Desinteresse diese Spirale stoppen könnte. Bisher hat es keine Gesellschaft gegeben, in der die Tendenz zur Veröffentlichung von Privatem und Intimen so stark wie in der heutigen ist. Derartiges ist viel aufregender als es die Schrecken der Globalisierung jemals sein könnten. Die Zeiten der Prüderie sind vorbei, und man fragt sich nun, ob wir uns zu Tode sauen. Warum sollten dann nicht, wie der ergraute David Jacobs berichtete, eine junge Frau von den typischen Entführern dazu gezwungen werden, sich sexuelle Kontakte zwischen einem Mann und einem Pferd anzuschauen, um dann selbst zu erleben, wie der Mann zu ihr kam und mit ihr unter entsetzlicher Scham Analverkehr zu praktizieren? Nun gut, dies stellte sich als Sex-Phantasie der Frau selbst heraus - aber es zeigt sich, wie weit inzwischen die die Welt im Diesseits, sich mit der im "Jenseits" vermischt. Auf der anderen Seite ist es schon verblüffend, wenn Jacobs dann akzeptiert, wenn es solche "Nebenerfahrungen" bei den Aliens gibt: Der sexuelle Kontakt mit anderen Abduzierten oder sogar zwischen Abduzierten und den Hybridwesen. Und was soll es, wenn er erklärt, dass es da Fälle gibt wo junge Mädchen von den Aliens aufgefordert werden, sich einen Geschlechtsakt zwischen zwei Erwachsenen zu begutachten, "weil dies gut für sie sei und weil sie eines Tages auch in der Lage seien, Babys zu produzieren"? Dies sind sowohl im Kern Klein-Mädchen- wie auch Tattergreis-Phantasien. 
Unsere Eltern erfuhren sexuelle Bilder im öffentlichen Leben bestenfalls in der Werbung für den "Zauberkreuz-BH" (was einige dazu veranlasste, der Anbieterfirma moralinsaure Briefe ob solcher Obszönität zu schicken) und man erinnert sich noch an die ZDF-Show "Wünsch Dir was", als 1970 eine junge Frau in transparenter Bluse auftrat - was war das für eine Erregung im Blätterwald gewesen, weil dies ein Anschlag gegen den guten Anstand war. Erwachsene Menschen bekamen in den 60er Jahren noch einen roten Kopf, wenn sie im Kino "Helga" anschauten, heute haben Jugendliche bereits mit 16 Jahren schon zig Pornos in den eigenen Videorekorder geschoben und die schmutzigsten Internet-Sex-Seiten durchgestöbert. In der Mittagtalkshow berichten heutzutage Männlein und Weiblein wie man es sich am besten selbst macht, während Nina Hagen noch vor 15 Jahren im ORF die prüden Österreicher schockierte, als sie (angedeutet) eine Masturbations-Technik spät nachts vorstellte. Heute würde ein TV-Sex-Magazin wie "Liebe Sünde" (mit Alien-Sex-Beitrag am 28.2.1996) oder "Peep!" (mit Beitrag am 11.2.1996) so etwas 'minderwertiges' noch nicht einmal als Beitrag andenken.
Wir sehen, die Sexualität ist ein öffentliches Schauspiel geworden und damit ist es auch mit all seinen Facetten ein Thema. UFOs gehören bekanntlich zum öffentlichen Lustgewinn dazu und sind ein beliebtes Thema auf Seite 3 (Buntes aus aller Welt), wo in manchen Blättern auch junge, großbusige Schönheiten alltäglich dem Leser anlächeln. Kein Wunder also, wenn "GEIL" inzwischen zum Modewort verkam und "cool" ablöste. Auf dem Schulhof sind die Wörter mit dem großen "F", "B" oder "V" am Anfang längst Teil der Umgangssprache geworden. Früher gabs schon beim Wort "Rumfummeln" eins auf die Mütze und man hatte gefälligst rot zu werden.
Eine Emnid-Umfrage für den Spiegel ergab, dass immerhin 66 Prozent der Jugendlichen zwischen 12 und 19 Jahren heute schon wissen, "wofür ein Dildo gut ist" - vor fünfzehn Jahren hätte kaum ein Erwachsener das Ding auch nur richtig aufschreiben können. "Schweinereien" wie Fellatio hat heutzutage bereits jeder dritte neunzehnjährige Jugendliche praktiziert, vor zwanzig Jahren kannten unsere Eltern dies meistens nur aus dem Pornoheft. Und der Spiegel bezieht sich auf die 14jährige Melanie aus Eisenhüttenstadt, die "das Gelumpe" von ihrem Freund "zu schlucken hat".
Wir sehen, dass die Gesellschaft und Kultur sich einfach verändert hat, die unendlich eingeforderte Toleranz hat viel freigesetzt, was christliche Bedenkenträger verzweifeln lässt. Die Gesellschaft (und ihre Kuriositätenshow) erregt es dann nimmer, wenn Frau Schreinemakers in ihrer Sendung es einmal von außerirdischen Sex-Monstern hatte und selbst Alien-Sex bereits Freak-Thema in den Lust-Magazinen auf den Kommerzkanälen war! Leute finden sich hierfür (wie immer) natürlich ohne Probleme. Schließlich gilt: Alle wollen ihren Spaß, so oder so! 
Und die yellow press stieg auch in Old Germany voll auf den Zug: am 8.Oktober 1992 erschien das Frauenblatt Frau mit Herz (Nr.42/1992) mit der Titelschlagzeile "Unglaublich! Frauen von UFO-Männern vergewaltigt!
Weltweite Aufregung. Nicht einmal in ihren Ehebetten sind Frauen noch sicher vor den kleinen Männchen." Hinter all dem stand mit seinem guten Namen der amerikanische Geschichts-Professor David Jacobs, der nun für seine Studien zu außerirdischen Besuchen angeblich 250.000 DM bekommen habe. Damit hatten die Damen beim Friseur mal wieder etwas zu lesen, was von geiler Schwülstigkeit geradezu tropfte, wenn auch in 50er Jahre Roman-Sex-Kitsch verpackt daherkommend. Kein Wunder, wenn "erregende" Tatsachen hier geschildert wurden, wie die Story von Tom, der gerade mit seiner Ehefrau Nancy "Liebe machte", in einen Trancezustand versetzt und dann in ein UFO-Raumschiff geholt wurde, um nach 45 Minuten wieder zu seiner Nancy zurückgebracht zu werden, um punktgenau dort weiterzumachen als wenn nichts wäre, wo er eine Dreiviertel Stunde zuvor aufgehört hatte. Nur Nancy, die hatte es gut, die hatte gar nicht gemerkt, das ihr Super-Tom die 45 Minuten fehlte. Frau mit Herz: "Ein Märchen? Eine Horrorstory? Mitnichten." 56 derartige Interruptus-Geschichten hat Prof. Jacobs gesammelt, allein aus Amerika, wo nicht mal auf Zeitschriften eine nackte Frauenbrust abgelichtet werden darf und wenn dann doch, sofort von der Zensur ein schwarzer Schambalken übergedruckt wird und wenn es noch deftiger wird, eine Zeitschrift nur in verschweißter Folie ausgeliefert werden darf. Verrückt, aber gleichsam ist Amerika genau jene Nation in der die übelsten Pornostreifen mit Hollywood-Flair abgekurbelt werden. Frau mit Herz setzte noch eines drauf und verkündete, dass Jacobs weitere 350 Berichte aus West-Europa und Australien zusammentrug, in denen es darum geht, wie "viele Paare zusammen entführt und gezwungen wurden vor den Augen der Außerirdischen zu kopulieren"! Alter Schwede, die Aliens als Spanner. Mit Schmuddel-Sex hatte bis dahin die UFOlogie nichts zu tun gehabt, nun waren die Aliens gar zu "Sex-Monstern" geworden und verloren ihre Unschuld als liebenswerte kleine grüne Maennchen. Die Abendzeitung vom 6.Mai 1995 titelte: "Der verrückte Professor: Sex mit Außerirdischen - Buch eines Harvard-Wissenschaftlers sorgt für Ärger". BILD hielt am 9.Mai 1995 dagegen: "UFO-Sex: Auch deutsche Frauen haben's erlebt": E.T.-Sex, der Erotik-Knall aus dem All. Es ging um die UFO-Sex- Enthüllungen von Mack, weswegen sich nun Maria S. meldete, die ebenso von "kosmischen Sex-Abenteuern" berichte, genauso wie Inge R. (32), Hausfrau aus Berlin oder die Bankangestellte Michaele H. (28) aus Mönchengladbach: "Plötzlich spürte ich glitschige Hände an meinem Körper. Ich bekam fünf Orgasmen." Deutschlands UFO-Forscher Johannes von Buttlar (55): "Solche Darstellungen sind durchaus ernst zunehmen. Nur weil es verrückt klingt, muss es nicht unwahr sein."
Die BZ trommelte mal kräftig (wie gewohnt) mit und startete gleich eine "Grosse Serie" mit sechs Teilen: "Von UFOs entführt". In Teil 2 vom 15.August 1995 wurde es echt hart: "Außerirdische raubten meinen Samen" hieß die fette Schlagzeile. Der Bericht von Randy (24), amerikanischer Schauspieler und Filmemacher, ist Inhalt dieser Berichterstattung. Randy begegnet nächtlings Aliens, die eher wie "große Ameisen" als humanoid ausschauen. Hören wir ihm zu: "Die Wesen schoben mir eine Art Hahn, wie eine Saugvorrichtung, über meinen Penis. Das Gerät war über einen Schlauch mit einem Behälter an der Seite des Tisches verbunden. An meinen Hoden waren Drähte angebracht, die mich zur Erektion stimulierten." Die Wesen sprachen mit ihm und erklärten ihm, "noch mehr weißes Zeug" von ihm zu holen, "um damit Babys zu machen". Diplom-Physiker und UFO-Experte Illobrand von Ludwiger dazu: "Männer berichten oft von Erfahrungen, die unmittelbar mit Fortpflanzung zu tun haben. Die erzwungene Entnahme von Sperma ist ein ganz typisches Element. Auch Geschlechtsverkehr, wobei die Wesen sie beobachten, kommt häufig vor." 

Das Thema UFOs und Sex/Alien-Sex kommt also nicht von ungefähr, es kommt genau zeitpunktgenau auf. Egal wie abseitig Sex dargestellt wird, er ist raus aus der Schmuddelecke. Er ist banales Alltagsvergnügen, reines Entertainment - genauso wie das UFO/Alien-Thema. Sexdarstellungen sind heute keine Provokation der Gesellschaft mehr. Das Befreiende am größten Sex-Skandal um den "Slick Willie" (Newsweek) von Präsident Clinton war die Lust, mit der sich selbst die stockseriösen Blätter und die hochpädagogischen Fernsehkanäle dieser Welt auf das Geschlechtsteil des amerikanischen Präsidenten stürzten. Dies war der genüsslichste aller Tabubrüche. Und zwischendurch brachte Sex seit zehn Jahren Quote, und darum machte das Privatfernsehen das Private öffentlich. Längst schon drängten die Lobbyisten der sexuellen Subkultur aus den Szenenclubs ins Scheinwerferlicht. Selbst der Kampf der Geschlechter sexualisierte die Gesellschaft über die Medien, hier wird seit Jahren bereits über Angst-, Ekel- und Schamgefühle völlig schamlos geredet, genauso wie über alle Spielarten von Extrem- und Bizarro-Sex. Alien-Monster-Sex war da nur das nachhinkende Überbleibsel der ufologischen Subkultur. Wenn sich Frauen von Männern sexuell unterdrückt fühlen, reden sie über den G-Punkt und über klitorale Orgasmen. Will man am längst abgelutschten UFO-Thema noch was rausholen, dann muss man auch hier Extremes bieten, genauso wie Homosexuelle als Künstler sich durchsetzen, indem sie in Fernsehserien, Talkshows und Illustriertenreportagen für ihr Leben werben. Will heißen, dass das Thema vom "Sex an Bord der UFOs" eigentlich zeitgenössisch zu erwarten ist, weil die Schamgrenzen überall gefallen sind. Wer eine Message hat, muss sie verpacken, um angehört zu werden, so sind die Gesetze des Marketing eben. Wir denken, dass diese Ausführungen notwendig sind, um nachzuweisen, dass das hier behandelte Thema nicht losgelöst um sozi-kulturellen Umfeld unserer Zivilisation zum gegenwärtigen Zeitpunkt betrachtet werden sollte und hier wechselseitige Einflussnahmen stattfinden (was darüber hinaus natürlich auch grundsätzlich für die Betrachtung des Kernphänomens, den UFO-Konzepten bis hin zum -Aberglauben, gilt).
Bereits am 19. April 1897 berichtete die St.Louis Post-Dispatch zur amerikanischen Airship-Welle, dass ein reisender Händler angeblich eines dieser Luftschiffe außerhalb von Springfield, Missouri, gelandet gesehen haben will, in welchem sich nackte Marsianer befunden hätten, darunter eine wunderschöne, absolut menschlich anzuschauende Frau. Dies war vielleicht die erste UFO-bezogene Story mit einem gewissem, wenn auch schwachen, sexuellen Element. Im März 1950 behauptete ein Kontaktler aus Centralia, Washington, in einer in einer Waldlichtung gelandeten Fliegenden Untertasse wunderschöne, kleine Außerirdische gesehen zu haben, die nackt von der Venus gekommen seien. Selbst die Adamski-Saga birgt sexuelle Elemente: Junge Männer traten in seiner Ära auf und behaupteten in einer Spezial-Mission und aus dem Kosmos kommend unterwegs zu sein, um die "Energien zwischen der Venus und Erde zu kreuzen". Diese Energie-Kreuzung könne nur durch Sexual-Akte mit den Erdfrauen zustande kommen. Marc Hallet, ein belgischer UFO-Forscher und Historiker in Sachen Adamski stellte einmal fest: "Ohne Zweifel fanden sich einige Ladys, die sich für die Idee begeistern konnten, Sex mit den jungen Männern zu praktizieren, weil es ja einer guten Sache diente." Hier jedoch sei daran erinnert, dass der Sex oftmals auch ein Ziel jener Sektenführer in aller Welt ist, mit dem sie die Loyalität ihrer weiblichen Gefolgschaft abverlangen. Nur Adamski selbst schien eher junge, männliche Jünglinge zu bevorzugen, weshalb er sich seinen Venusier in Desert Center als wunderschönen jungen Mann ausdachte. Bekannt ist z.B. der Umstand, dass der kosmische Meister immer wieder junge "Außerirdische" in Hotels traf und meistens ohne jedes Geld wieder von diesen Treffen zurückkam. Auch Howard Menger ließ sexuelle Elemente in seinen Veröffentlichungen der 50er Jahre einfließen, die eben in den Bildern des amerikanischen Puritanismus der damaligen Zeit versteckt waren. Als Folge schrieb er dann 1958 das Bändlein My Saturnian Lover über seine Begegnung mit Marla Baxter alias Connie Weber, die er später ganz real ehelichte. Zu etwa jener Zeit berichtete in Australien die dortige Kontaktlerin Sonya Lyubein von ihren Erfahrungen mit den Saturnmenschen, "die weitaus sexuell aktiver seien als Erd-Menschen".
Erinnert sei hier an die südafrikanische Kontaktlerin Elizabeth Klarer, die mit einem Wissenschaftler des utopischen Planeten Meton, Akon, eine Liebesaffäre hatte und sogar einen Sohn mit ihm auf der fremden Welt haben wollte. Der Sex mit diesem Akon war einfach außergalaktisch gut und nicht mit dem von irdischen Männer zu vergleichen. Ja, hier bekommt die Hynek'sche Formulierung von der "close encounter" tatsächlich eine neue Bedeutung!

Zurück - Weiter