Wissenschaftliche Forschungsergebnisse werden von den UFO-Phantasten einfach ignoriert. So stoßen auch die kürzlich von Wissenschaftlern des Massachusetts Institute of Technology veröffentlichten Daten und Werte über die Oberflächenbeschaffenheit der Venus, die mittels modernster Radarortungsgeräte ermittelt wurden, auf Ablehnung. Man will einfach nicht glauben, dass ein Leben auf diesem Himmelskörper nach irdischen Maßstäben unmöglich ist. Es wird langsam Zeit, dass man wieder nüchtern zu denken beginnt! Die Aufdeckung der Unsinnsmärchen des 'planetarischen Präsidenten' Michalek hätte eine günstige Gelegenheit dazu geboten. Was werden die Untertassen-Schwindler und ihre Anhänger tun, wenn es uns Erdenbürgern erstmals gelingen wird, einen fremden Himmelskörper zu erreichen?" 

Wie eingangs gesagt, dieser Artikel erschien bereits anno 1962, aber er ist inhaltlich noch heute genauso gültig. Viel haben wir daraus zu lernen: Der Wille-zu-Glauben bestimmt die UFOlogie in breiten Kreisen; auch wenn Schwindler überführt werden, lässt sich die Gemeinde nicht beirren und hält zu ihrem Guru; wurde einmal die Venus als Lebenshort der vorgeblichen Außerirdischen von beliebten/geliebten Kontaktlern benannt, ist auch der reale wissenschaftliche Gegenbeweis nicht imstande, den Gläubigen von seinem Irr-Glauben abzubringen, ja die gruppendynamischen Prozesse schweißen die ufologische Gemeinschaft nur mehr noch fester zusammen.
Ignoranz gegenüber wissenschaftlichen Fakten garantiert zusammen mit deren Ablehnung das Überleben des ufologisch-naiven Glaubensgebäudes und ist somit ein wichtiger Teil des Immunisierungs-Modus der UFOlogie gegenüber der wirklichen Welt. Untertassen-Fanatiker sind von ihrem Weg nicht abzubringen und opfern dafür viel - auch gegen jede Logik. Aus den ufologischen Flops der Vergangenheit wird nichts gelernt und es entsteht auch keinerlei Trauma, weswegen man sich vielleicht weitaus vorsichtiger dem 'Kaiser in seinen neuen Kleidern' annähert. Im schlimmsten Fall genügt es, wenn der Name ausgetauscht wird, Hauptsache die inhaltliche Konzeption der vorgebrachten Kontaktler-UFO-Idee überlebt weiterhin. Und genau dieser Inhalt ist es, was Herz und Seele der UFOlogie ausmachen, die tatsächlichen UFO-Observationsberichte über z.B. Lichtlein am Himmel sind nur schmückender Beipack, der fast schon gar nicht mehr interessiert.
 
"UFO-Unsinn: Das Geschäft mit den Geheimnissen des Weltalls geht noch immer ausgezeichnet", so die Schlagzeile des Wiener Samstag vom 21. Juli 1962 in Folge der Verhaftung des "Präsidenten der Weltrepublik Erde, Karl Mekis. Dennoch, so klagt das Blatt an, glauben weiterhin Tausende in Österreich und Deutschland an Geschichten von Planetariern, an Menschen auf Mars und Venus, die in Untertassen zur Erde flitzen. Diese Untertassen-Gläubigen wurden hier klassifiziert als zum Teil Phantasten, zum Teil Querköpfe und zum Teil leichtgläubige Mitbürger. Und alle drei Gruppen haben bei einer weiteren Spezies das Spielfeld für "schmutzige Geschäfte" eröffnet: Geschäftsüchtige Schurken. Derartige Leichtgläubige werden von den Schurken als Wegbereiter der UFOs und ähnliches vorgestellt, aber in Wirklichkeit sind diese Fanatiker nichts weiter als "Geschäftspartner". Das Blatt: "UFO heißt nichts anderes als unidentifizierte Flugobjekte. 90 Prozent davon konnten nachträglich auf bekannte Ursachen zurückgeführt werden: Es handelte sich bei den registrierten Erscheinungen durchweg um Meteore, Wetterballons, Kugelblitze [?], Luftspiegelungen, Bordlichter von Flugzeugen, Geheimwaffen wie zum Beispiel der Staurohrhubschrauber vom Typ 'V-7' [sic!], Luftkissenflugzeuge [sic] und anderes. Bei zehn Prozent der Meldungen konnten solche Erklärungen nicht gefunden werden. 'Die Angaben der Beobachter waren zu ungenau', stellte die US-Kontrollbehörde fest. Das aber ist kein stichhaltiges Argument für die Untertassen-Anhänger! Anstatt diese Sichtungsmeldungen hysterischen Wichtigtuern oder Spaßvögeln zuzuschreiben, sehen sie darin die Bestätigung ihres UFO-Glaubens und die Untertassenschwindler die Festigung ihrer Geschäftsgrundlage. Mit felsenfester Überzeugung nehmen die einen an, dass es sich bei den Objekten um Flugapparate außerirdischer Wesen handle, wobei die anderen, durch die Verbreitung primitivster Märchen, die sie frech als Tatsachenberichte bezeichnen, sie noch in ihrem Aberglauben bestärken."
Und weiter: 

"Viele lassen sich durch dieses unsinnige Geschreibsel beeinflussen. Um so mehr, als auch bedeutende Wissenschaftler - wie zum Beispiel der in Feucht lebende bekannte Raketenkonstrukteur Prof. Hermann Oberth – diesen phantastischen Ideen nichts entgegnen, ja sie zum Teil noch befürworten. Dass auch der normale Mensch, wenn er solche Berichte länger verfolgt und sich damit eingehender befasst verwirrt werden kann und schließlich solche Unsinnigkeit glaubt, ist verständlich. Untertassen-'Originalphotos', die eher Operationslampen oder Straßenlaternen gleichen, als dass man darin einen Flugkörper vermuten könnte, werden immer wieder in der Untertassen-Fachliteratur veröffentlicht. Sie tun ein Übrigens! Einmal vom UFO-Glauben angesteckt, klammern sich die Phantasten an solcherlei 'Original'-Bilder und die dazugehörigen sogenannten 'Tatsachenberichte'. Wissenschaftliche Forschungsergebnisse werden von den UFO-Phantasten einfach ignoriert. So stoßen auch die kürzlich von Wissenschaftlern des Massachusetts Institute of Technology veröffentlichte Daten und Werte über die Oberflächenbeschaffenheit der Venus auf Ablehnung. Man will einfach nicht glauben, dass ein leben auf diesem Himmelskörper nach irdischen Maßstäben unmöglich ist. Es wird langsam Zeit, dass man wieder nüchtern zu denken beginnt! Die Aufdeckung der Unsinnsmärchen des 'planetarischen Präsidenten' Michalek hätte eine günstige Gelegenheit dazu geboten."

In diesem Beitrag aus dem Jahre 1962 waren viele noch heute gültigen stereotype Muster enthalten, mit denen man durch aus UFOlogie definieren kann. Der Punkt ist jetzt nicht der, dass diese die UFOlogie gnadenlos abqualifizierenden Feststellungen bereits 1962 von einem Journalisten mit tieferem Einblick getroffen wurden, sondern dass die UFOlogie darauf nicht vernünftig reagierte und eine Kurskorrektur förderte und einleitete. Ganz im Gegenteil: Es ging mehr als drei Jahrzehnte genauso weiter, frei nach dem Motto: Augen zu und durch! Allein dies disqualifiziert die UFOlogie als Pseudowissenschaft, weil die wissenschaftliche Disziplin der Selbstkritik und des Lernen aus Fehlern kurzerhand zur Seite gewicht wird, da dies durchaus schädliche Folgen für das innere Seelenleben des Gesamtkonzepts der UFOlogie haben müsste. Dies kann nur zu einer Feststellung führen:
Der Wille-zu-Glauben ist das bestimmende Kern-Element der ufologischen Bewegung. Dem werden wir noch sehr oft in unserer Betrachtung begegnen. Die Zeugnisse sprechen für sich.

Die Zeitschrift Echo aus dem österr. Salzburg nahm sich am 16. September 1962 dem Fall "G.G. und der Venusgeneral" an, weil immer öfters sich Menschen zu Wort melden, die nicht nur als Zeugen sonderbarer Himmelserscheinungen auftreten, sondern auch klipp und klar behaupten, mit den sogenannten Planetariern oder Uraniden in Verbindung zu stehen: "So konnte es geschehen, dass ein Mann namens Michalek jahrelange ungestraft eine Gefolgschaft um sich scharte, die ihm blindes Vertrauen entgegenbrachte." Nachdem Michalek in Rom aufgetaucht war, baute er dort sein "Hauptquartier" auf, in welchem er Gerti Gallent (G.G.), ein blutjunges Mädchen aus Badgastein-Böckstein, als Sekretärin des "Weltpräsidenten" 'Adolf Michalek'  beschäftigte. Gerti war stolz darauf, als Sekretärin des "Generalissimus der Venusstreitkräfte" angestellt zu sein, so hatte sie eine Sonderstellung inne. Ihr Vater, Wilhelm Gallent, hatte sie trotz aller fehlender Qualifikationen als Sekretärin, aber selbst als begeisterter Anhänger von Michalek, persönlich ins neue HQ in Rom gebracht; Michalek seine Tochter "zugeführt", wie Echo extra schrieb, sie wurde nach der Verhaftung von Franz Weber sofort abgeschoben, weil man sie bei einer "gewissen Arbeit" erwischte... - so süffisant schrieb man schon Anfang der 60er Jahre in Österreich.* Dies ist alles möglich gewesen in einer Zeit, als ein Mann wie Adamski anlässlich einer Weltvortragsreise sogar am Hof der niederländischen Königin weilte, und mit ihr seine Erlebnisse auf dem Planeten Venus besprach. Michalek tauchte als eine Art "Gegen-Papst" zu Adamski auf, während Adamski den kosmischen Frieden und die kosmische Liebe mit den Arier-artigen Venus-Freunden (Space Brothers) predigte, griff Michalek mit Angst-Phantasien zu und fesselte damit seine Gefolgschaft: In seiner aus der Schweiz (zu dieser Zeit war übrigens schon Billy Meier als UFOloge dort tätig, weswegen er sicherlich von der Sache Wind bekam und sie verfolgte, vielleicht hat man dann doch recht, wenn man sagt, dass "Billy Meier ein Kind seiner Zeit ist" [so Thorsten Wiedau im GEAS-Forum Nr. 5/97], weil auch in den sogenannten "Immanuel-Protokollen" zahlreiche antisemitische Ausfälle und wüste Beschimpfungen der Juden enthalten sind) verschickten Monatszeitschrift kündigte er immer wieder an, dass die Streitkräfte der Venus auf die Erde kommen und hier ein hartes Gericht abhalten würden, weil die Atomversuche eine Störung der kosmischen Gesetze des Weltalls hervorrufen sollen. Nur seine Anhänger würden zur gegebenen Zeit in Venus-Raumschiffen gerettet werden, wenn das UFO-Armageddon kommt. Dieses Endzeit-Schreckensgebilde wird ja nicht nur von den Zeugen Jehovas für sich vereinnahmt, sondern auch von verschiedenen UFO-Sektierern bis hin zur süddeutschen Uriella-Sekte in dieser Zeit.

Echo schüttelte nur den Kopf in Anbetracht dessen, was sich Michalek alles geleistet hat, mit welchem schlichten Behauptungen er die Leute für dumm verkaufte und sie ihm dabei noch auf den Leim gingen. Dabei lebte der Mann in Staus und Braus von dem ihm geliehenen Geld. Ja, er gab sich als außerehelicher Sohn von Adolf Hitler aus und pflegte Schuldscheine, ausgestellt auf Briefpapier des Planeten Venus, prinzipiell nur mit Adolf zu unterschreiben. Mit der "Vornamenunterzeichnung" entzog er sich auch einer gerichtlichen Verfolgung, da derartige Papiere bzw. Unterschriften nicht gesetzesmäßig sind. Seltsamer Weise kümmerte sich seine glühende Gefolgschaft nicht um diese entscheidende Formalität, man ließ es einfach durchgehen! Vor Gericht erklärte der aus Reichenberg, CSSR, stammende Franz Weber-Richter, er habe bei seinen Anhängern "nur Kredite aufgenommen", mit welchem er recht lustig und unbeschwert auch mit Mädchen Gerti Gallert lebte. Zu den edlen "Kreditgebern" gehört auch der Besitzer einer Weinfirma in Salzburg, Hans Gföller, bei dem auch die Pago-Säfte im eigenen Betrieb hergestellt werden - zusammen mit Kumpel Wilhelm Gallent war er nicht mit leeren Händen aus dem Krieg zurückgekehrt. Der amerikanische CIC beschlagnahmte bei ihnen danach geheime Waffenlager und prall gefüllte Koffer mit Gold, die Gallent und Gföller "gefunden" haben wollen. Dieser Tatbestand ist gendarmeriebekannt und aktenkundig, aber es hatte seltsamer Weise keinerlei Folgen: "Niemand hat sich die Müge genommen, den Dingen auf den Grund zu gehen." Vielleicht hängt es damit zusammen, das Wilhelm Gallent einmal einen ganz bestimmten Aktenstapel naechtlings aus seiner Wohnung in Badgastein-Böckstein verschwinden ließ und nach Haidhof in Tausendblum, Niederösterreich, "verlagerte", wo Gallent im Krieg als Buergermeister diente und auch als "Meisterariseur" bekannt war! Gallent, der sich auch mehrfach in Wiesbaden bei der dortigen "Interplanetarier-Prominenz" aufgehalten hat, ließ sich gerne auch mit bestimmten Wissenschaftlern wie Prof. Oberth zum Gespräch ein. Da staunt man nur, mit welchen Problempunkten die UFOlogie damals schon zu kämpfen hatte, so knapp nach dem 2. Weltkrieg gab es schon heimliche Kalte ufologische Kriege mit Unterwanderung und Abwerbung, Doppelagenten und Umdrehungen.
 
Interessant ist aber auch ein anderer Umstand: Da taucht ein Förderer von Michalek, Wilhelm Gallent, auf, der als ehemaliger "Meisterariseur" eine schräge Vergangenheit hinter sich hat. Gallent tanzt auf der Party von Veits mit, die den außerirdischen Ideal-Ariern vom Schlage Adamski's Space Brothers zu Füße liegen. Franz Weber-Richter tauchte nach Chile eines Tages ab, wohin auch viele Nazi-Größen oder Nazi-Förderer nach dem Zusammenbruch des Dritten Reichs und teils mit Vatikan-Unterstützung flüchteten (aber nicht nur Chile sei zu erwähnen, sondern auch andere südamerikanische Staaten die zu jener Zeit Militär-Diktaturen unterhielten, die sicherlich nicht ganz unangenehm von den berührt waren, was da bis 1945 in Deutschland passierte). Der Name Operation Paperclip kommt dabei auf. Und schließlich taucht dann Weber-Richter im italienischen Rom wieder auf, nachdem er kurz vor dem Polizei-Zugriff in Chile dort hin flüchtete. Wir wollen hier keine Paranoia züchten, aber dies sind der seltsamen Umstände und Inhalte fast schon zuviel. Man könnte fast schon von einer Geheim-Loge spekulieren, die sich unter demSpace Brothers in Untertassen-Deckmantel hier zusammentat.... Auf einem Nebengleis fährt übrigens die "Nazi-Untertasse" namens V-7 mit.
 
*= In diesem Zusammenhang merken wir aus dem bereits erwähnten GEAS Forum folgendes an: "In Bezug auf die Meditationslehre und einige bizarre Einweihungsriten hier noch einige Ausführungen von zwei ehemaligen Billy-Anhängern: 'Seit drei Jahren betreibt E. Meier ein sogenanntes Meditationszentrum, das unterirdisch, unter der Remise, angelegt worden ist. Im Meditationszentrum befindet sich ein Umkleideraum. Eine Treppe führt nach oben, wo in einem weiteren Raum eine Pyramide aus Kupfer steht. Darin müssen die Mitglieder, nackt auf einer Pritsche, unter der Anleitung von E. Meier dessen Meditationslehre Folge leisten. Das diese Örtlichkeiten in mancherlei Hinsichten missbraucht werden, ist im beiliegenden Austrittsschreiben genügend angedeutet.'" Dies erinnert uns auch an die Rael-Sekte in Südfrankreich, die dort auf einem wunderbaren Gut auch eine für Normalsterbliche nicht zugängliche "Liebes-Grotte" betreibt, sowie an verschiedene von Gurus geführte nicht-ufologische Sekten, in denen sexuelle Ausschweifungen zum Inhalt der Lehre des Gurus (und hauptsächlich auf ihn gemünzt bzw. speziell auf ihn ausgelegt) gehören. Dies alles zeigt uns im Gesamtkontext, das es auch hier nur um die alten profanen Themen zur Seligmachung eines Einzelnen im Auge des Orkans, dem Sektenführer oder Guru, geht: Geld, Macht und Sex für ihn unter dem oberflächlichen Versprechen von langem Leben, Freiheit, Glück, Liebe, Sinngebung, Errettung, Erlösung und die Nähe der Anhänger zu ihrem "Gott-ähnlichen" Führer.
 
Doch die Mächte der ufologisch-esoterischen Erhellung (oder Finsternis, je nach Standpunkt) waren stärker. Da half auch kein Zwischenspiel in der astronomischen Monatszeitschrift Sterne & Weltraum Nr. 7/1962.
Dr. jur. Herbert Schäfer stellte hier seinen Beitrag "Die Flying Saucer Story - Eine neue Form der Okkultkriminalität" dem astronomischen Fachpublikum vor. Er berichtete von einer Nahtstelle zwischen latenten, ungestillten Sehnsüchten hinsichtlich einer Wiederbelebung von Heilsversprechungen sowie subjektiver Erlösungsaussichten auf der einen Seite sowie von Irrationalem in der technischen Umwelt und der Entmythologisierung unseres Lebens in dieser wissenschaftlichen Zeit: 
"Genau an dieser Nahtstelle stauen sich die unsicher Suchenden, die vom Schicksal Geschlagenen zugleich mit den Fanatikern, Phantasten, Psychopathen, Geisteskranken und geschickten Geschäftemachern und Betrügern. Alle finden dort einen idealen Wirkungskreis, wo die Emotionen und Affekte die Selbstkritik ausschalten und die Wechselwirkung zwischen Suggestion und Autosuggestion nicht mehr empfunden wird, wo sie vielmehr als Kreisschluss unentbehrlicher Hilfsmittel zur Bestätigung gewonnener 'höherer Erkenntnisse' wird. Diese Situation bietet die besten Voraussetzungen für das Auftreten der Okkulttäter, welche entweder selbst fanatisch (aber)gläubisch sein mögen oder aber bewusst fremden Aberglauben auszunutzen verstehen, ohne selbst von den Zusammenhängen anders als nur geschäftsmäßig berührt zu werden. Soweit sich der Okkulttäter älterer Schemata aus dem Bereich des Aberglaubens bedient, mag es leicht sein, den Betrüger vom gutgläubigen Fanatiker unterscheiden zu können. Bedient sich der Okkulttäter dagegen völlig neuer Begriffe und Bilder aus einer nur ihm und wenigen Auserwählten zugängigen verborgenen Welt, so können selbst dort die Sachverhalte bis zur Unkenntlichkeit verwirrt und die Beurteilung seines Treibens erschwer werden, wo er bewusst täuschend und betrügerisch handelnd die Schar seiner opferwilligen Anhänger zu hohen Spenden veranlassen kann. Genau
diese Situation findet der aufmerksame Beobachter bei der Untersuchung des Untertassenschwindels."

In den Berichten der UFO-Literatur werden "falsch beobachtete Realitäten beschrieben oder Fehldeutungen als der Weisheit letzter Schluss dargeboten. Psychiatrisch oder strafrechtlich interessante Schilderungen werden nur als bloße Erzählungen, als Science fiction, gekennzeichnet oder als Arbeitshypothesen hinausgegeben, sondern als reale Erlebnisse 'Unbefangener'. Die Berufung auf den 'Unverbildeten' als ehrenwerten Zeugen gehört zum Okkultschema", betonte Dr. Schäfer, der auch die Qualität der UFO-Literatur qualifizierte: "Der Inhalt dieser durch völlige Ignoranz gegenüber den gesicherten physikalischen Erkenntnissen ausgezeichneten und durch Übernahme zahlloser okkulter Grundzüge und parapsychologischer Ungereimtheiten (wie z.B. Spuk, Levitation, Biolokation, Telekinese usw.) angereicherte Laienliteratur beinhaltet im Grunde nichts, als das interessante, aber unsinnige Geschwafel von Zukunftsromanen auf Groschenheftniveau." Leider vergriff sich Dr. Schäfer in der Einschätzung der UFO-Untersuchungen durch die US Air Force, wenn er davon ausging, dass diese durch "Astronomen und Physiker" durchgeführt wurden. Bereits Jung habe aufgezeigt, dass die UFOlogie die moderne Gelegenheit sei, um die Entstehung einer Sage zu verfolgen. Jener meinte, dass das Entstehen einer solchen Mythologie "einer vitalen Notlage und einem dementsprechenden Bedürfnis" entspreche. Schaefer: "Mit anderen Worten: die außerirdischen Retter in Zeiten psychischer Notlagen und Versagens von Heilslehren kommen vom Himmel als Techniker in Fliegenden Untertassen. Die Flying Saucer Story ist eine moderne Saga." Und dieser modernen Saga hängen sich viele UFO-Anhänger an, die in konfusen Gedankengängen spintisierender Phantasten und Betrügertypen auf den Leim gehen, die hier ein breites und individuell auszufüllendes Betätigungsfeld vorfinden.
 
"Daher können die UFO-Anhänger auch nicht über einen Mangel an Einfällen klagen, wie vor allen die Publikationen im Ventla-Verlag, Wiesbaden-Schierstein, erkennen lassen. Auch die Organisationsformen sind verschiedene: In Berlin gibt es den als Familienbetrieb aufgezogenen Medialen Friedenskreis' der Familie Speer. Kerzenlicht, mediale Eingebungen, automatisches Schreiben und Zeichnen sind hier im kleinen Zirkel anzutreffen... Ihr Präsident, Karl L. Veit, der sich Privatgelehrter nennt, gehört zu den eifrigsten Propagandisten der UFOlogie. Seit Anfang Oktober 1960 läuft ein Ermittlungsverfahren gegen Veit u.a., welches damit auch gegen die beiden amerikanischen Teilnehmer Schmidt und Anderson gerichtet ist. Schmidt wurde inzwischen in den USA wegen Betrug im Zusammenhang mit UFO-Schwindeleien zu einer mehrjährigen Gefängnisstrafe verurteilt. Zwischen den organisierten UFO-Anhängern steht das Streugut der sympathisierenden Einzelgänger, welches sich bald hier, bald dort im bizarren Gestänge jener okkulten Gedankenwelt verfängt. Bald zahlende Opfer, bald inspirierende Verkünder, meist beides zugleich, befruchten diese oft psychiatrisch interessanten Personen die aufnahmebereite Phantasie noch zweifelnder, aber aufnahmebereiter Zuhörer, die durch die mit Überzeugungskraft vorgetragenen Berichte zu Anhängern oder zu potentiellen Mitläufern werden. Soweit diese Personen sich dann mit wachem Verständnis für die geschäftliche Seite der UFOlogie in das System kumulativer Täuschungsmanöver einzuschalten verstehen, lohnt sich für diese der UFO-Aberglaube der anderen auch finanziell. Es können sodann nicht nur sich lohnende Vortragsreisen gehalten und der Absatz von Druckwerken aller Art gesteigert werden, sondern die ohne Belegwechsel eingehenden Barspenden ermöglichen ein angenehmes Leben auch für den, der früher in ausgefransten Hosen herumlaufen musste", führte Dr. Schäfer seine Beobachtungen zur ufologischen Szene und den UFO-Funktionären teilweise zynisch aus.
 
Schaefer weiter: "Betrachten wir die Gruppen der UFO-Anhänger, so wird erkennbar, dass die Führungsgruppe sich aus Personen zusammensetzt, die entweder psychiatrisch interessante Auffälligkeiten zeigen (also akut geisteskrank sind oder unter den Folgen einer ohne eigenen Wahrnehmung überstandenen Geistesstörung leiden) oder die Abweichungen von der Norm erkennen lassen, die es gestatten, diese Personen in Anlehnung an den von dem Psychiater K. Schneider geprägten begriff als Psychopathen zu bezeichnen. Zur Führungsgruppe gehören ferner Personen, die - aus welchen Ursachen auch immer- einen echten religiösen Missionierungsauftrag in sich spüren. Diese beiden Gruppen handeln meist gutgläubig und schuldlos, was nicht ausschließt, dass sie ihre geschäftlichen Vorteile wahrzunehmen wissen. Zur Führungsgruppe zählt schließlich noch ein agiler Managertyp, der die durch die UFO-Gemeinschaften geschaffenen wirtschaftlichen und finanziellen Möglichkeiten eiskalt erkennt, organisiert und zum eigenen Vorteil ausnützt. Nichts hindert ihn, zusätzliche eigene Eingebungen von oben, direkten Kontakt mit Jesus Christus, Raumfahrern und telepathischen
Kontakten zu den UFOnen zu behaupten: das Gegenteil soll ihm erst einmal bewiesen werden! Die Behauptungen der Okkultmanager mögen genauso wahr und echt klingen, wie die Äußerungen der ehrlich Überzeugten. Der solchermaßen betrügerisch operierende Okkultmanager versteht es meist sehr geschickt, gut- gläubige Anhänger in den Vordergrund zu schieben, ihnen etwa den Titel 'Präsident' oder 'Vizepräsident' zu verschaffen, um sich selbst um so sicherer im Hintergrund betätigen zu können. Zu ihrer intelligenten Taktik gehört es, prominente Persönlichkeiten zu UFOlogen-Veranstaltungen einzuladen, sie dort sprechen zu lassen und zu möglichst positiven oder positiv deutbaren Äußerungen zur UFO-Frage zu verleiten...So versah sich der UFO-Kongress in Wiesbaden mit Renomeeattrappen. Diese Attrappen wirken natürlich nachhaltig auf die noch unentschlossenen UFO-Abergläubischen ein. In dieser Schar befinden sich zahlreiche alte Damen, die gern bereit sind, ihr Testament der großen Sache willen oder zu Gunsten einer Wanderpredigerin umzustellen.
 
Selbst Gebildete erkennen sich nicht als eingespannt zwischen der meist latent und unbewusst vorhandenen Heilserwartung und Erlösungssehnsucht und den Erzählungen über mächtige Lichtfreunde, Raumfreunde, Uraniden, die eines Tages die Menschheit vor dem Untergang retten werden. In fanatischer Uneinsichtigkeit folgen diese Mitläufer den sie anführenden Okkulttätern. Sie unterstützen diese durch beträchtliche, in die Tausende gehende Spenden und zahlreiche andere Vorteile. Obwohl sie als betrügerisch Geschädigte Tatopfer sind, wollen sie nicht von staatswegen vor Vergrößerung der Vermögensschäden geschützt werden. Die subjektiven Vorstellungen bedeuten ihnen mehr, als die objektiven Vermögenseinbussen und jeder ist ein finsterer Materialist, der sie von ihren Vorstellungen befreien möchte. Es ist nahezu aussichtslos, eine Aufklärung und Erziehung dieser Kreise zu versuchen, um dem Okkulttäter den Boden zu entziehen. Diese Mitläufer bleiben selbst nach Überführung der Manager von der Richtigkeit ihrer Meinung überzeugt. Vielleicht wären sie ohne die Überzeugung innerlich hilflos und verloren."

Obigen Beitrag in der Sterne und Weltraum ist wahrscheinlich mitverantwortlich dafür, dass die astronomische Wissenschaft hierzulande die Finger von den UFOs und den "Okkulttätern" in der UFOlogie ließ und sich selbst überließ. Hierdurch wurde das Feld frei und konnte sich gesellschaftlich weiter verfestigen, als es man vielleicht ehemals gar nicht für möglich hielt.
 
"Die Untertassen fliegen wieder...und niemand fühlt sich betrogen", so die Schlagzeile der Abendpost aus Frankfurt vom 28. Februar 1963. Es ging um den Wiesbadener Karl L. Veit (damals 55), den Präsidenten der "Deutschen UFO/IFO-Studiengemeinschaft", der sich selbst "Privatgelehrter" nennt. Veit war des Betruges durch Dr. Herbert Schäfer beschuldigt worden, weil er auf dem vierten internationalen UFO-Kongress im Oktober 1960 über 12.600 Mark an Spenden, dem Verkauf von Karten, Büchern und Zeitschriften eingenommen hatte (damals sehr viel Geld). Doch die Staatsanwaltschaft unter Oberstaatsanwalt Dr. Schumacher machte bei ihren Untersuchungen eine merkwürdige Festellung: Keiner der Geldgeber fühlte sich geschädigt - zumindest meldete sich niemand. Also - schloss die Staatsanwaltschaft daraus - hält sich auch niemand für getäuscht. Der Wiesbadener Kurier vom 27.2.1963 deswegen: "Staatsanwaltschaft stellt Jagd nach Untertassen ein -Veranstaltern des UFO-Kongresses ist Betrugsabsicht nicht nachzuweisen". Das Ermittlungsverfahren wurde aus "subjektiven Gründen eingestellt: 'Was den Beschuldigten und seine Helfer betrifft, so hat sich der Verdacht, dass diese selber nicht an die UFO-Vorgänge glauben und nur in raffinierter Weise Geld verdienen wollten, nicht bestätigen lassen.'" Das Verhalten und der Werdegang des "fraglichen Personenkreises" ließe nicht ausschließen, dass die Betroffenen tatsächlich "an die Vorgänge glaubten". Es meldete sich niemand, der sich durch das Verhalten des Wiesbadeners geschädigt fühlte. Eine Erklärung dafür gab Dr. jur. Schäfer im Heft 7/1962 der Zeitschrift Sterne und Weltraum. Es handelt sich um eine neue Art von Fanatikern, denen der "Glaube" an die Untertassen und deren angebliche Bewohner mehr bedeutet als ein Vermögensverlust. Ohne diesen "Glauben" sind die betroffenen Menschen innerlich hilflos und verloren. Die UFO-Freunde klammern sich an ihren "Glauben", weil sie sich von den - ihrer Meinung nach- "mächtigen Lichtfreunden", "Raumfreunden", "Uraniden", "Venusiern" usw. ihr Heil erhoffen. Sie sind auch davon überzeugt, dass diese "Freunde" die Menschheit eines Tages vor dem Untergang retten werden.
  
Damit hatte sich die UFO-Gemeinde einen Namen gemacht, UFOs und UFOlogie hatten einen schalen Geschmack bekommen. Vielleicht gab es der UFO-Debatte sogar einen Dämpfer, hierzulande zumindest. Der Wiener Samstag vom 30. März 1963 vermerkte u.a. jenseits seiner Schlagzeile "Das Spinnennetz über Frankreich": "Seit dem Betrugsprozess gegen das Schwindlerkonsortium Adamski & Co steht man zumindest in Österreich allen Meldungen über 'Fliegende Untertassen' skeptisch, wenn nicht ablehnend gegenüber. Die Skepsis ist berechtigt, denn gerade auf diesem noch kaum erforschten Gebiet der UFO-Erscheinungen wimmelt es von Scharlatanen und Sensationsjägern. Da werden falsche Behauptungen aufgestellt, Photos gefälscht und Meldungen geliefert, die frisch aus einem utopischen Roman stammen könnten. Andererseits wieder alarmieren gutgläubige Menschen Polizei und astronomische Stationen mit Berichten über 'Fliegende Untertassen', die sich nachher als Wetterballons, Kometen oder richtiggehende Sinnestäuschungen herausstellen." In diesem Bericht wurde auch der britische Königinnen-Gatte Prinz Philip als UFO-Fan geoutet: "Die Anhänger der UFO-Theorie haben in dem Gemahl der englischen Königin und in seinem Onkel, dem ehemaligen indischen Vizekönig Mountbatten, zwei starke Stützen. Von Philip ist bekannt, dass er sich über alle Untertassensichtungen eingehend berichten lässt, ja sogar die Personen, die solche UFOs sahen, persönlich befragt. Er scheint auf diesem Gebiet der bestinformierteste Mann von ganz 
England zu sein, doch darf er - aus begreiflichen Gründen - von seinem Wissen keinen Gebrauch machen." Das Blatt verwies auch auf die Position der schwedischen Regierung: Dort kam man zum dem Schluss, dass man der Sache am besten dient, wenn man sie zwar registriert und prüft, sonst aber doch der öffentlichen Diskussion überlässt. "Mögen sich die Forscher und Laien, die Skeptiker und die Verrückten den Kopf darüber zerbrechen. Wir untersuchen jeden einzelnen Fall genau, um Schwindeleien im vorhinein auszuscheiden, überlassen aber die Schlussfolgerungen jenen, die mehr zu wissen glauben als wir." Auch aus heutiger Schau ist dies die Haltung recht vernünftig zu nennen und man kann ihr nichts mehr hinzufügen. 

Interessant auch die Erwähnung von Dr. Carl Sagan in diesem Beitrag, der zu jener Zeit einen Vortrag vor Technikern und Physikexperten der US-Raketengesellschaft abgehalten hatte und von möglichem Leben im Weltall sprach. Es bestände sogar die Möglichkeit, dass dieses außerirdische Leben bei einer weit überlegenen Technologie die Verbindung zur Erde suche. Dr. Sagan führte hier als Beispiel eine Erscheinung auf, die ein 14jähriger Junge, Alex Birch, in Sheffield fotografiert hatte und weshalb sich gar eine "Spezialabteilung des britischen Luftfahrtministeriums" einschaltete, den Buben verhörte und das Fotomaterial durch Sachverständige prüfen ließ. Ergebnis: Die Echtheit des kleinen Boxphotos wurde bestätigt. Dies ließ Sagan zum Nachdenken anregen und er führte diesen Vorfall in seinem wissenschaftlichen Vortrag aus. (Zehn Jahre später sollte der inzwischen herangereifte Alex Birch zugestehen, dass die Aufnahme doch ein Schwindel von ihm war! Aber der Fall zeigt klar auf, dass auch Wissenschaftler mit kritischem Blick sich von einem Trugbild narren lassen können, wenn in der Beweissicherungskette vorher schon Sachverständige, Geheimdienstler und Militärs einen Trick nicht erkannten und als "echt" durchgehen ließen, worauf sich dann der Wissenschaftler gutgläubig berufen muss. Im weiteren zeigt dies auf, dass der UFO-Beweis selbst dann noch skeptisch/kritisch angegangen werden muss, wenn vorgebliche Spezialisten und Experten, egal ob offiziell oder privat-kommerziell, eine Anerkennung aussprachen.) 

Dennoch, es gab auch Zeichen für die Öffentlichkeit, die den UFOs zumindest einen Aufschwung verschafften. Die Neue Illustrierte Wochenschau Nr. 13 vom 31. März 1963 stellte unter Herbert Nestler die Frage "Was geht am Himmel über unserer Heimat vor?" und bezog sich eine jener hier "Notgemeinschaft" genannten Gruppen von UFO-Spezialisten, die sich nur deshalb zusammenfanden, "weil die offizielle Wissenschaft sich mit diesen seltsamen Erscheinungen nicht befasst. Das klingt merkwürdig, ist aber wahr. Die Wissenschaft an sich weiß mit diesen Beobachtungen nicht viel anzufangen, weil sich das Verhalten der merkwürdigen Flugkörper in keines der bestehenden Erkenntnisbereiche einordnen lässt". Hier ging es um die ufologische "Notgemeinschaft" namens "Gesellschaft für Interplanetarik" in Wien, ihr Treffpunkt ein Lokal in Wien-Döbling, dort in der Pyrkergasse. An den Wänden dieses Klublokals befinden sich Skizzen, Karten und Photos, in einem Regel über einem Schreibtisch lagert eine lange Reihe fachwissenschaftlicher Bücheren, deren Inhalt ohne Ausnahme in irgendeinem Zusammenhang mit der Tätigkeit der Gesellschaft steht. Einmal im Monat kommen die Mitglieder hier zusammen, um Vorträgen zuzuhören und ihre Erkenntnisse und Beobachtungen auszutauschen. Ein anderes Mal trifft man sich im Saal des Naturheilvereins in der Esterhazygasse in Mariahilf, und diese Veranstaltung ist öffentlich zugänglich. 

Das Blatt zitierte aus einer Schrift der Gruppe, in welchem die Ziele definiert sind: "Die Gesellschaft befasst sich demnach unter anderem mit der Überprüfung von Sichtungsberichten unbekannter Flugobjekte, mit Berichten von Kontakten mit Besatzungsmitgliedern solcher Objekte, die Menschen gehabt haben bzw. gehabt haben wollen, wie auch mit den irdischen Bestrebungen, den Weltraum zu erforschen." Doch in der Praxis sieht die Tätigkeit der Mitglieder bei Interplanetarik so aus: Sie stellen selbst - einzeln oder in Gruppen - Himmelsbeobachtungen an, protokollieren und machen ihre Kollegen davon bekannt. Die UFO-Erkundungen werden bei nächtlichen Exkursionen beispielsweise ins Marchfeld durchgeführt, wo um 21 h immer wieder das "UFO vom Dienst" auftaucht. Andere wieder fotografieren fortgesetzt den Himmel mit jeweils halbstündiger Belichtungsdauer. Schließlich rief die Gesellschaft auf, dass die Bevölkerung Österreichs ihre privaten Beobachtungserfahrungen ihr mitteilt, weil es leider keine staatliche Stelle gibt, "die sich mit der ständigen UFO-Kontrolle des Firmaments befasst". 

5. Internationale Tagung der Freunde der IFO-Forschung hieß es in den UFO-Nachrichten Nr. 83 vom Juli 1963. Hier bezog sich der Herausgeber auf die vom 22. und 23. Mai 1963 im Kurfürstlichen Schloss in Mainz abgehaltene Veranstaltung, bei der sich "UFO-Forscher aus zwei Kontinenten sich die Hände reichten". Die Konferenz hatte "aus Erfahrungsgründen" dieses Mal internen Charakter, Höhepunkt war freilich der Besuch des italienischen Kontaktlers Eugenio Siragusa. So kamen ca. 380 UFOlogen zusammen, nachdem die turbulenten Tage des 4. Internationalen Kongresses überstanden wurden.
Auf dieser aktuellen Konferenz nun legte der DUIST-Finanzbevollmächtigte, Steuerberater Wörner, die Situation der Organisation dar, der somit die wirtschaftliche Situation der Gruppe, der er seit 1960 angehörte, bestens kannte. Wie Veit in seiner Eröffnungsrede extra betonte, war es jener Herr Wörner, "der uns bei der erfolgreichen Abwehr der gegen mich wegen angeblichen Betrugs erstatteten Strafanzeige mit Rat und Tat zur Seite" stand. Dies ist wegen späterer heftiger Diskrepanzen und gerichtlichen Streitigkeiten um die UFO-Ideologie zwischen genau den selben Herren süffisant. Wie Wörner nun im Mai 1963 erklärte, hatte es wieder einen Spendenaufruf gegeben, um die Anreise der Kontaktler zu gewährleisten, die aber nicht nur aus den Reise- und Aufenthaltskosten bestanden, sondern auch aus Honoraren, die mit "Kosten der Vorträge" umschrieben wurden. Damit wird klar, dass die Reiselustigkeit der Kontaktler von Anfang an auch eine geschäftliche Seite mit sich brachte und neben den diversen von UFO-Fans bezahlten Weltreisen noch Gelder als Einkünfte flossen. Dies soll hier nicht unbedingt verurteilt, aber dennoch erwähnt werden, weil sich UFOlogen immer gerne als "Samariter" ausgeben, die alles hergeben, nur um der Sache uneigennützig zu dienen.
 
Diskrepanzen und Dispute gab es inzwischen scheinbar auch hinter den Kulissen der DUIST, da Herr Veit in seinem Vortrag extra erwähnte, dass die Adamski-Korrespondentinnen Lou Zinstag (Basel) und Dora Bauer (Wien) inzwischen ihn "als Spiritisten hinstellten, der der UFO-Forschung mehr geschadet als genützt hat". Dagegen wehrte sich Karl Veit "energisch" und sah sich genötigt in aller Öffentlichkeit während seiner Eröffnungsansprache zu bekennen, "ein Verehrer des EWIGEN SCHÖPFERS und ein Diener des ALLERHÖCHSTEN sowie ein Diener des ALLMÄCHTIGEN zu sein" .
Dieses Motto haben sich auch die Eheleute Veit über ihre Ehe gestellt: "Mit GOTT wollen wir Taten tun." Die einzigartige Großtat war dann die Begründung der IFOLOGIE, die er "mit GOTTES Hilfe, Schutz und Kraft" schuf. Mit seiner Frau war er glücklich, die Freundschaft der Anwesenden zu erfahren, um "in Gerechtigkeit, Liebe und Wahrheit" die Kraft zu finden, sich den "Pforten des Himmels" zu erschließen "und ein ideales, wirkliches Paradies von morgen dort zu finden". Schließlich ist "das ewige Wort Gottes unter den Menschen der Erde" gekommen, "öffnet die Ohren und die Augen gut, weil dieses die Zeit unseres Allerhöchsten ist." Und schließlich schloss er ab: "ERWACHET! Vom Himmel zur Erde - zum Ruhme Gottes. Friede und Liebe Euch allen!" Amen und Friede mit Dir, Du Sohn der Fliegenden Untertassen-Heiligen.
 
Natürlich gab es auch etwas PR in diesem Umfeld. So zwei Radiointerviews am 25. Mai 1963, eines beim Südwestfunk in Mainz und eines beim Hessischen Rundfunk in Frankfurt. Die Mainzer Sendung wurde mit UN-Zitaten und Sphären-Musik eröffnet. In der TV-Sendung Abendschau des ersten Programms gab es sogar einen ironisch gehaltenen Kurzbeitrag. Ansonsten war wegen der mangelnden "Objektivität und Wahrheit" in den Darstellungen zum vorherigen Konvent die Presse vor der Türe gelassen worden.
 
 1964 erschien Karl Veit's zweites Standard- und Nachschlagewerk der internationalen UFO/IFO-Forschung unter dem Titel Erforschung außerirdischer Weltraumschiffe, ein wissenschaftliches Anliegen des 20. Jahrhunderts. 
1965 erschien eine im Postkarten-Format gehaltene "Foto-Dokumenten-Serie" der DUIST. 

 

Fortsetzung folgt...