"UFOs" und "IFOs" am
Freiburger Himmel? Freiburger UFOlogen-Arbeitskreis versichert Seriosität
hieß es am 17. April 1984 in der Badischen Zeitung: Sie reden von
UFO-Sichtungen und -Landungen wie gewöhnliche Zeitgenossen von ihren
Untertassen. Dem einen widerfahren Begegnungen der erste, zweiten oder gar
dritten Art fast jedes mal, wenn er auf dem Kandel, bei Menzenschwand, in der
Wutachschlucht oder an ähnlich UFO-trächtigen Wildwechseln nächtens auf der
Lauer liegt; der andere, obwohl er zeitweilig "Objektmanager" war, hat
noch nie ein "Unidentifiziertes Flugobjekt" mit eigenen Augen gesehen.
Beide aber sind – ergriffen fabulierend der eine, mit skeptischer Neugier der
gläubige Thomas - Mitglieder jenes "UFOlogen-Arbeitskreises", der
seit Februar dieses Jahres regelmäßig in der Alten Universität tagt. Etwa ein
Dutzend Interessenten, vom Studenten bis zum Rentner, treffen sich jeden zweiten
Freitag, um Zeitungsberichte und das einschlägige Organ, die
"UFO-Nachrichten", zu besprechen, eigene Erfahrungen auszutauschen und
mehr oder minder kühne Schlüsse daraus zu ziehen. Gründer und Veteran der
Freiburger Ortsgruppe der in Wiesbaden residierenden "Deutschen
UFO-Studiengesellschaft e.V." ist Gustav Vollmer. Seit mehr als 20 Jahren
widmet er sich den "Fliegenden Untertassen", die bei ihm als Ausgeburt
einer quasireligiösen Privatkosmologie ins Rotieren kommen. "Gustav, das
glaubst Du jetzt aber nur", werfen seine Genossen, die es mehr mit der
exakten Wissenschaft vom Übernatürlichen halten, ein, wenn ihnen sein
Kosmisches komisch vorkommt. Das Heft (und die Sitzungsglocke) fest in der Hand
hat Christian Lauermann, Student der Philosophie, der im August 1975 in den
Pyrenäen sein Schlüsselerlebnis mit einem in der Mittagshitze glitzernden
"metallenen Objekt" hatte. Lauermann legt viel Wert auf die Seriosität
der Studiengruppe. Aus der Existenz der UFOs lasse sich zwingend folgern, dass
die Erde nicht der einige bewohnte Planet sei. Extraterrestrische, UFOnauten,
Interplanetarier, Humanoide oder wie immer man sie nennen mag, beobachten die
Erde, sie kontrollieren gottlob, pazifistisch gesinnt, die Atomwaffen der Supermächte
und kommunizieren auf telepathischen Wegen mit einigen Auserwählten. Doch diese
unheimlichen
"Begegnungen der dritten Art" - "Kontaktler" heißen im
Fachjargon Menschen, die mit den Insassen eines "IFOs"
(Interplanetarischen Flugobjekt) Umgang hatten - sind noch nicht gesicherte
Erkenntnis. Zu viele Schwindler und Scharlatane brächten die ernsthaften
UFOlogen in Verruf, klagt Lauermann.
Ob Wesen aus dem All auch den Freiburger Raum heimzusuchen pflegen, ist bei den
hiesigen Experten durchaus umstritten. Wohl werden hin und wieder Fotos von
"nicht wahrgenommenen UFO-Manifestationen" herumgereicht, die eine
diffuse, "feinstoffliche Körperlichkeit" erahnen lassen. Zuletzt will
der UFOgraf Manfred Saier am 9. August 1983 ein immaterielles also unsichtbares
Raumschiff in der Gegend von St. Peter auf einen Film gebannt haben. Für einen
älteren UFOlogen in der Runde ist das nichts Neues. Mal begegnet er, seinen
Hund Gassi führend, einem orangeförmigen "Ding", dann, im Oktober
1979 in Denzlingen, hat ihn ein Dreikäsehoch ("Uffo, Uffo!") auf
einen fliegenden blauen Fleck aufmerksam gemacht; zuletzt hat er im
(uranhaltigen) Gebiet des Hochfirst im Februar 1982 ein sogenanntes "Doppelkugel-UFO"
gesichtet - mit allem, was dazugehört: Tentakel, Projektil, Blitze und
Rauchwirbel. Für ihn, bekennt der esoterisch gebildete "Kaufmann und
Globetrotter", sei das UFO-Gucken eine "Freizeitbeschäftigung".
Einige UFOlogen kichern bei diesen phantastischen Augenzeugenberichten nur und
murmeln höhnisch etwas von "kleinen grünen Männchen". Einig aber
sind sich alle in der Empörung darüber, dass CIA und KGB, Nato und Bundeswehr
ihre eher schlechten Erfahrungen mit den unbekannten Flugobjekten der Öffentlichkeit
verheimlichten – eine Verschwörung von Presse, Wissenschaft und Regierungen,
ein "kosmisches Watergate". Bei ihren Treffen diskutieren die
Freiburger UFOlogen über diese globale "Banalisierungs"-Verschwörung.
Das Thema "Evakuierung der Menschheit durch UFOs", das ursprünglich
auf der Tagesordnung gestanden hatte, wurde kurzfristig abgesetzt. Für den
Pressevertreter, befand man, sei das "zu hoch".
Nachfolgendes Muster soll in Erinnerung an die Worte des wissenschaftlichen
Koordinators der DUIST, Dipl.-Ing. Adolf Geigenthaler, eingebracht werden -
eines Mannes, der aufgrund seiner Erfahrung und eigenen Aktivitäten mit der
Vereinigung sie am besten durchschauen konnte. In den UFO-Nachrichten Nr. 278
meldete sich das DUIST-Mitglied Peter Stoll aus Wädenswil/Schweiz mit dem
Sichtungsfall "Unerklärliche Leuchtphänomene über der Linthebene".
Hiernach habe dieser am 22. November 1982, gegen 17:45 h, seltsame UFOs gesehen
und gefilmt. In der UN-Nummer 279 griff die Redaktion den Fall nochmals auf und
war sicher, dass es hierbei um das Wirken von Außerirdischen in
Telemeterscheiben handelte, die in einer "gelenkten Kommunikation"
auftauchten, "wie bei anderen Gelegenheiten schon festgestellt wurde".
Im Frühjahr 1983 nahm sich unser Heilbronner Kollege Roland Gehardt dem Fall an
und ermittelte über Kollegen von der Forschungsgruppe CWUFO (Winterthur) die
Adresse des Zeugen und DUIST-Mitglieds Stoll. Er bat um eine Filmkopie und um
die Ausarbeitung unseres UFO-Fragebogens. Am 15. April 1983 schrieb Stoll so zurück
fast täglich "etwas zu sehen" und ihm fehle einfach die Zeit
"immer aufzupassen". Deswegen habe er einige Jugendliche engagiert,
die "mich rufen, wenn etwas Seltsames umherschwirrt". Tatsächlich
bekamen wir eine Filmkopie, die sich unser Filmexperte Klaus Webner in Wiesbaden
genauer betrachtete - außer verschwommenen Lichtpunkten die durch
Kamerabewegung noch verwackelt vor absolut dunklem Hintergrund aufgenommen
wurden war aber nichts zu sehen. Kurzum: Das Material war für eine
wissenschaftliche Untersuchung völlig wertlos und gab nichts her, was dem
Zeugen und den DUIST-Oberen zu ihren Meinungen und Kommentare über Außerirdische
und Untertassen wirklich begründet eine Basis gegeben hätte. Dies wurde Herrn
Stoll auch mitgeteilt und der Fall könnte abgeschlossen sein...
...war er aber nicht. Nun begann Stoll eine ausartende Korrespondenz von sich
aus anzufangen, wobei er Webner "das Sandmännchen vom Dienst" nannte,
auch wenn er später eingestand, dass der Film "in die Luft geschossene
Phosphorfeuerwerkkugeln an Fallschirmen" zeigte. Davon sollten wir aber
lieber nichts weiter verlauten lassen, weil er diesen "UFO-Film" gerne
für DM 30.000 jemanden verkaufen würde, wobei für jeden Vermittler DM 8.000
als Provision heraussprangen. Zusätzlich zeigte sich, dass der UFOloge eine
ganze Sammlung von UFO-Fotos besaß, die alles Mögliche zwischen einem
Sonnenuntergang bis hin zu einem UFO-Solar-Zeppelin zeigten - Gehardt/Webner
teilten ihm dies auch mit, weswegen Stoll ausrastete und sich bitter über
"anmaßende Beleidigungen und unterstellte Irrtümer" beklagte.
Parallel einher wollte er Erkundigungen bei MAD (Militärischer Abschirm-Dienst)
in Köln über CENAP einholen, ob wir die "Sicherheit der BRD nicht gefährden",
zudem wurde Gehardt ultimativ aufgefordert sich nicht mehr mit Webner
einzulassen, weil dessen Untersuchungen ehrabschneidend seien. Zudem gestand
Stoll ein, in der Schweiz bereits wegen CENAP beim Staatsschutz vorstellig
geworden zu sein, weil er fürchte wir würden für "eine fremde Macht
arbeiten". "Ehre und Gerechtigkeit ist für mich noch das einzig
Wichtige, denn als arbeitsloser 30-jähriger, der wegen UFO-Tätigkeit aus dem
Militär flog und auch nie Geld verdienen konnte wegen schlechter Referenzen,
habe ich nichts mehr zu verlieren, da ich auch noch nie Sex haben konnte wegen
angeborener Hässlichkeit, werter Herr Gerhardt! Da stumpft man ab und wird zum
eiskalten Menschenhasser...", war die letzte aussagekräftige Mitteilung
einer ufologischen Selbstdarstellung mit Datum des 10. Februar 1984. Wir zogen
es vor, unsere Korrespondenz einzustellen (knapp 100 Seiten Umfang), da der Fall
wohl eher in die psychiatrische Kiste als in die ufologische Schublade gehörte.
Der amerikanische Sozialpsychologe H. Taylor Buckner von der Berkeley-Universität
in Kalifornien untersuchte in einer dreijährigen Studie diverse UFO-Sekten und
stellte hinsichtlich der Sektierer danach fest: "Die Mitglieder sind für
gewöhnlich alt und meist Frauen. Die meisten von ihnen sind verwitwet oder
ledig. Sie sind arm und ungebildet. Die körperliche Gesundheit erscheint
schlecht, schlechter als selbst bei dem hohen Durchschnittsalter üblich. Der
Stand der geistigen Gesundheit ist sehr niedrig, Halluzinationen sind an der
Tagesordnung, obwohl man daraus andererseits auf besondere Sensitivität schließen
könnte. Die Männer sind entweder ziemlich junge Schizophrene oder senile Alte.
Ich habe keinen Untertassen-Jünger gefunden, der einen normalen Eindruck hätte
machen können." Reeken stellte nach seinen Erkundungen im deutschen
UFOlogen-Feld der DUIST fest: "Aus meinem Umgang mit UFOlogen in
Deutschland kann ich Buckners Eindruck in vielen Punkten bestätigen; es ist
daher erfreulich, dass sich vernünftige und kritikfähige UFOlogen in den
letzten Jahren immer stärker artikuliert haben und dazu beitragen, diesen
negativen Eindruck abzubauen." Dies wird bunt gemischt mit dem verzerrten
Weltbild der populären UFOlogie: Wo immer in der Welt etwas geschieht, sind die
Außerirdischen an den Vorkommnissen maßgeblich beteiligt. Naheliegende
Deutungen werden von den "Wissenden", wie sich einige UFOlogen selbst
einstufen, als "Täuschungsmanöver" beiseite geschoben, um sich die
phantastischen Welten zu erhalten. Sieht man diese Umstände, wird schnell klar,
weshalb die Wissenschaft ihre Schwierigkeiten mit den UFOlogen hat, egal unter
welcher Fahne sie segeln.
Webner besuchte 1975 den Wiesbadener UFO-Kongress, hierzu seine Erfahrungen:
"Ich war damals 19 Lenze jung, enthusiastisch, hatte von
Psychomachtstrukturen in Sekten keinen blassen Dunst einer Ahnung und vertrat
die Auffassung, dass es gewiss echte U.F.O.-Erscheinungen gäbe, schließlich
werde ja so viel darüber in Büchern und Zeitschriften geschrieben. Obendrein
war ich DUIST-Mitglied! Als ich nun die ersten Nagora-Bildchen auf der Leinwand
sah, dachte ich, dass da ein Witzbold seine privaten Fotoexperimente zum besten
gibt, um den Kongress aufzulockern. Sofort stachen mir die zu sehenden
Verwischungseffekte am Nagora-Objekt ins Auge, die auch bei meinen Experimenten
immer wieder aufgetreten waren. Damals hatten mich solche Fehler auf meinen
Fotos geärgert und nun führte man solche fotografischen Unfälle auch noch öffentlich
vor... Auf diesem Kongress ereignete sich aber etwas sehr aufschlussreiches. In
der Pause zeigte ich vorne vor der Bühne einigen Leutchen von mir gemachte
Trickfotos. Innerhalb kürzester Zeit war ich umringt von einem Ufologenschwarm.
Schon plärrte eine Dame heraus: 'Genau diese Objekte hat auch mein Sohn
gesehen!' Und dann ging's los in der UFO-Gemeinde: 'Wo sind die Raumschiffe
geflogen? Wie groß waren die Objekte? Wie war die Flughöhe? Hatten Sie
Kontakt? Herr Veit, wo ist Herr Veit - dieser Fall muss in die UFO-Nachrichten!'
... Jedem erzählte ich nun das, was er hören wollte. Ich wurde förmlich zum Lügen
gezwungen! Dass meine Stories gar nicht stimmen konnten, ging den DUISTlern überhaupt
nicht auf! Enttäuscht war man, dass ich keinen Kontakt aufzubieten hatte.
Gleich wurden einige meiner Objekte, wie zum Beispiel ein Blechdeckel
mitGummiball obendrauf, als 'Telemeterscheibe identifiziert'. Immer mehr
Menschen kamen hinzu, wollten auch etwas von der frohen Botschaft
abbekommen. Hinter mir die Stuhlreihen, ein Flüchten war nicht mehr möglich.
Also begann ich den Fall aufzuklären, dass ich mich mit Trickfotografie beschäftige
und die abgebildeten Raumschiffe lediglich hochgeworfene Deckel und aufgehängte
Modelle sind. Vernünftige Menschen hätten nun ein Einsehen gehabt, nicht
aber die Ufologen. Jetzt brach der Wahnsinn erst aus! Erwidert doch allen
Ernstes eine naive Person aus dieser Menschenmenge schulmeisterlich: 'Nein,
nein, das können keine Trickfotos sein! Niemand kann einen Deckel an den Wolken
aufhängen!' Darauf holte ich Fotobeweise hervor, die mich und meine Modelle
beim Tricksen zeigen. Ha, das würde doch nichts beweisen, meinten die Ufologen.
Das wäre ja gerade so, als wollte einer Flugzeugmodelle fotografieren, um damit
zu beweisen, es gäbe keine Flugzeuge. Meine Trickoffenbarungen wurden zur Seite
geschoben, interessierten die Herrschaften nicht. Während ich verzweifelt erläuterte,
wie die Fotoillusionen entstanden, ordneten die Ufologen meine Deckel bereits in
deren Denkschema als Adamski-Typ ein. Wieder und wieder erklärte ich, dass da
nichts über der Landschaft herumgeschwebt ist, sondern dass die Bilder nur
diesen Anschein erwecken.
Da wurden die Ufologen aber sauer: Ich sei wohl ein Spion, der den Auftrag habe,
echte UFO-Fotos als Fälschungen zu diffamieren. Ein regelrechtes Verhör
begann: 'Wer hat Sie geschickt? Wo kommen Sie her? Glauben Sie an UFOs?' Nur die
Beteuerung meiner DUIST-Mitgliedschaft rettete mich vor dem Fegefeuer. Zum
Schluss wurde mir eingehämmert: 'Ihre Fotos sind echt, glauben Sie uns das! Wir
lassen es nicht zu, dass man Lügen über unsere jahrzehntelange, weltweite
Aufklärungsarbeit verbreitet!' Vor meinen eigenen Augen und Ohren wurden meine
eigenen Trickfotos, trotz meiner Hintergrunderläuterungen, als echt bezeichnet!
Jeder Widerstand war zwecklos. Tatsächlich so geschehen Anno 1975 mitten in der
Zivilisation!
Nach zwei Kongresstagen hatte ich die Nase voll; das Eintrittsgeld den dritten
Tag ließ ich verfallen, da ich einen solchen Trip in die Klapsmühle nicht noch
einmal erleben wollte. Aus diesem geistig beschränkten Milieu der DUIST und des
VENTLA-Verlags ging nun 1976 das Adolf Geigenthaler-Buch UFOS - Außerirdische
Weltraumschiffe existieren wirklich hervor, in dem die Nagora-Bildchen als
"beweiskräftige Fotoserie" verkauft werden. Das als 'Fach- und
Lehrbuch der Ufologie' deklarierte Werk ist ein Ausdruck grosser Weltfremdheit.
Wünschelrutenähnliche Anzeigeinstrumente hätten zum Beispiel ergeben, dass
das Nagora-Objekt 2 Ufonauten als Besatzung an Bord hatte und derlei Unsinn mehr
wurde da als 'Analyse' vorgetragen. Wenn man sich die 'Darstellung des Weltalls'
ansieht, die mir Herr Geigenthaler im Laufe meiner Korrespondenz mit ihm
zugeschickt hat, dann wird sehr deutlich, in welcher irrationalen Gedankenwelt
dieser Mann gelebt hat."
Nach einer Leerlaufphase ab 1988 der inzwischen überalterten Ur-Herausgeber übernahmen
Forster und R. Seiffertt den Kahn 1995/1996 und reanimierten die etwa 3.500 bis
4.000 verbliebenen Altabonnenten. Zwischenzeitlich kam das Magazin 2000 mit
wechselndem Verlagsort, aber immer mit Michael Hesemann als "Zugpferd"
auf den Markt und absorbierte sicherlich einen großen Teil der DUIST-UFOlogen,
weswegen auch der Mystik- und Esoterik-Teil in dieser Gazette nicht zu knapp
bemessen ist, um den Markt zu befriedigen. Thorsten Wiedau nahm sich in seiner
Serie "Vorsicht Falle!" im Journal GEAS Forum den heutigen
UFO-Nachrichten an (Nr. 4/97): "Sofort fällt dem Leser auf, dass sich in
den UFO-Nachrichten qualitativ hochwertige Artikel bekannter Autoren mit
Schundartikeln, welche schlichtweg als Sektenpropaganda gelten dürften, ein
lustiges Stelldichein geben." Eine für Wiedau und viele andere
"bizarre und schwer zu schluckende Mischung". Fiebag, Krassa, Hausdorf
und Langbein neben Beiträgen von Omnec Onec (die ursprünglich durch den
Myrdin-Verlag in Deutschland eingeführt wurde, als dieser das M2000 unter
Chefredakteur Hesemann verantwortete, der übrigens Ende der 80er Jahre in
Deutschland auch das Channeling hoffähig machte) und Valiant Thor etc. Dies ist
dem GEAS-Mann befremdlich, werden doch einige der genannten und vom ufologischen
Publikum angesehenen Autoren sogar als ständige Mitarbeiter im Impressum
benannt. Dies ist nicht neu, um es gleich zu sagen, so lief es hier schon immer
und die Leserbriefe der UN machen dies überaus deutlich.
Und dieses Gepräge der deutschen UFOlogie findet sich in den anderen Szenen-Blättern
wie M2000 oder DEGUFORUM wieder. Wer einigermaßen Erfolg in der deutschen
UFOlogie haben will, muss den vorgegebenen Gaul namens Esoterik/New Age/Mystik
reiten, da man natürlich mit Essig keine Fliegen fängt. "Insbesondere die
widerliche Vermischung von UFO-Forschungsinhalten und Stücken der Paläo-SETI-Hypothese
mit der christlichen Heils- und Glaubensthematik machen einem Leser doch das
Leben schwer... das klingt mit eher nach einer Sektenpostille als nach einem
kompetenten Fachblatt", wettert Wiedau zu recht und spricht von der
geistigen Kontaminierung der UFOlogie durch diesen Auswuchs. Und wir fügen nach
ergänzend ein, dass dies alles kein Wunder ist, wenn man sieht, dass all dies
auf dem Nährboden eben jener DUIST aufgewachsen ist und auch die genannten
heutigen Autoren der UN 'Kinder' dieser Gruppe sind, selbst Hesemann hat dort
seine Wurzeln.
Ja, um ehrlich zu sein, selbst wir Mannheimer Buben waren drei Jahre lang dort
Mitglied, bis wir merkten wo der Hase hinläuft und wir als offizielle
'Gegen-Partei' 1976 CENAP gründeten. CENAP wurde auch deswegen gegründet, weil
das Angebot der UFOlogen, also deren "wissenschaftliche Erkenntnisse"
in der angebotenen Literatur und auf ihren Kongressen etc. zum untersten Niveau
aller Irrlehren gehört. Ein Zufall brachte mich dann aufgrund einer Kurzmeldung
im SPIEGEL zur Wiesbadener UFO-Vereinigung 'Deutsche UFO/IFO-Studiengesellschaft
e.V.', wo wir neue Informationsquellen erschlossen und dick einstiegen und alle
Veröffentlichungen kommen ließen, die Mitgliedschaft bei einer
"wissenschaftlichen" UFO-Gruppe (deren Ehrenvorsitzender der deutsche
Raketenpionier H. Oberth war) war natürlich Ehrensache. Die Gründung der
"Privaten UFO-Forschungsgruppe Mannheim" eine Selbstverständlichkeit.
Doch langsam rochen wir einen faulen Braten in diesen Kreisen, der auch einigen
anderen, vornehmlich jüngeren DUIST-Mitgliedern nicht schmecken wollte. Als
16-jähriger erwarb ich die Mitgliedschaft der DUIST "ohne es lassen zu können
nur kritisierende Briefe zu schreiben (darin ist ein Teil der deutschen
UFO-Jugend angeheizt und von gelenkter Seite verhetzt, mit Unwahrheiten
traktiert)", wie Anny Veit am 21. Dezember 1976 in einem Schreiben
vermerkte. Ganz klar, es ging um unhaltbare astronomisch-falsche Aussagen der
Kontaktler, die da von Familie Veit und dem DUIST-Clan hochgelobt wurden. Jene
Kontaktler eben hatten gute Beziehungen zu absolut menschenähnlichen Fremden,
die angeblich von Mars und Venus kämen und auf dem irdischen Mond mit der
Eisenbahn (innen natürlich mit Plüschsofas ausgestattet) ihre
Transportprobleme beseitigt hätten. Und auf Mars und Venus sähe es ansonsten
so aus, wie im Schwarzwald der Heimatfilme aus den 50ern. So besuchten wir also
einmal die Versammlung der UFO-Wissenschaftler und fielen beinahe um: Da saßen
vornehmlich Rentner zusammen, einige schliefen am Tische ein, und Herr Präsident
Veit verlass die gerade zuletzt erschienen UFO-Nachrichten. Das war also die
UFO-Tagung zu Wiesbaden. In jener Zeit kam gerade die Sensationsmeldung hoch,
wonach die Apollo-11-Astronauten eine UFO-Formation auf der Mondoberfläche
gefilmt hätten. Wir wollten da natürlich mehr erfahren und vor allem das
Filmmaterial erhalten. So wurde Herr Veit nach der Adresse der Quelle gefragt,
die er uns aber nicht herausrücken wollte. Parallel machten wir unseren Unmut
über den Kontaktler-Unfug Luft, als väterliche Belehrung sollten wir nur
weiter die UFO-Nachrichten der Veits lesen und mehr über die Botschaften der Außerirdischen
nachdenken, welche den Kontaktlern übermittelt worden waren. Dumm war nun noch,
dass die schönsten Bilder von Fliegenden Untertassen gerade von jenen
Kontaktlern kamen, deren Brüder im All auf der Schwarzwald-ähnlichen
Venusoberfläche lebten und die die Kontaktler dort auch noch besucht haben
sollten! Die Kritik wuchs an der naiven Leichtgläubigkeit der UFOlogen. Damals
bereits lernten wir die heutigen GEP-Kollegen kennen und jene hatten ähnliche
Erfahrungen mit DUIST und A. Wörner in der Eifel gemacht. Damit war der
Grundstein für eine neue Generation von UFO-Forschern und UFOlogen gelegt.
Intern musste die Mannheimer UFO-Gruppe den Abgang von Schwierz verkraften, der
sich aufgrund eines Bibelstudiums nach von Dänikens Beweisen zu den Zeugen
Jehovas berufen fühlte und hier nach Seelenheit suchte.
Eine weitere Bewusstseinsveränderung erfuhren Koehler und ich, als dann dieser
Tage die UFO-Nachrichten Nr. 238/239 (Juli/August 1976) ins Haus flatterten und
da ein aktueller UFO-Vorfall aus dem Frankenland behandelt wurde -
"Feuerroter Ball über der Stadt Ansbach". Es soll sich bei jenen
Strahlschiffen nach Pressemeldungen um "Geburtstagsfeier-Heißluftballons"
gehandelt haben, wie Hers. Veit spöttisch in Frage stellte und damit der
eingeweihten Leserschaft zu verstehen gab, dass die Verschwörung auch hier
laufe und man ein Venus-Raumschiff als Ballon ausgab. Fand doch zu jener Zeit
eine der beliebten "UFO-Invasionen über Deutschland, Europa, Atlantik und
Übersee" statt... Inzwischen hatten wir in Mannheim schon aus den
verschiedensten Archiven von Zeitungen, lllustrierten und Magazinen weitere
UFO-Darstellungen erhalten und einen guten Überblick bekommen. So schrieb ich
auch sofort die "Fränkische Landeszeitung" an und bat um Übermittlung
der entsprechenden Zeitungsberichte zum aktuellen Vorfall, schon einige Tage später
hielt ich zwei Zeitungsberichte in Händen, die mehr als deutlich und
offenkundig die UFO-Besucher dorthin zurückführte, woher sie kamen - auf eine
Geburtstagsfeier. Dies versuchte ich auch sofort Herrn Veit zu verdeutlichen,
parallel einher mit einigen Unstimmigkeiten hinsichtlich der
Apollo-11-Schneemann-UFO-Formationsflugbilder, die aus Japan kamen und von
dortigen UFOlogen optisch "nachbearbeitet" worden waren, was ganz nach
Manipulation aussah (und was sich Jahre später auch bestätigen sollte). Da wir
inzwischen schon als Stänkerer aufgefallen waren und in der DUIST'schen
UFO-Szene Befürworter gefunden hatten, flogen wir hochkant hinaus. So ging man
also mit jenen um, die allzu viel nachforschten und dabei wieder und wieder
Manipulationen der UFOlogen feststellten. So evolutionierte meine Tätigkeit als
UFO-Phänomen-Untersucher unmerklich auch hin zum "Bekämpfer" des
schleichenden Aufkommens von Pseudowissenschaftlichkeit und Falschheit. Was
viele als New Age bezeichnen, ist meiner Meinung nach nichts anderes als ein
atavistischer Rückfall ins Mittelalter.
Sie werden leicht verstehen, wenn hier für uns eine schönes Weltbild
zusammenbrach. Einhergehend baute ich die CENAP-Verbindungen nach den USA aus
und hatte das Glück eine komplette Sammlung von alten APRO- und NICAP-Heften
(sowie eine fast vollständige Sammlung der englischen FSR) für knapp mal 1.000
DM von einem Korrespondenten aus der Pfalz zu erhalten, welcher jahrelang ebenso
den UFOs hinten nachgelaufen war und nun frustriert sein Hobby aufgab, da ihm
zuviel Lug und Trug sowie profilneurotischer Selbstverliebtheit in ufologischen
Kreisen vorherrschte.
Tatsächlich, wer sich einmal intensiver um die UFO-Szene kümmert, wird schnell
einen Blick in die Niederungen menschlicher Überspanntheit werfen können. Und
diese Journale waren eine Fundgrube, zeigten sie doch ein weitaus anderes Bild
von der UFOlogie auf, als es die Fam. Veit als Sektenführer ihrer verqueren
pseudoreligiösen Kosmos-Engel-Erdenrettungs-Mission ihrer Kundschaft antaten
und damit über Jahrzehnte hinweg der deutschen UFOlogie einen schlechten Dienst
erwiesen, auch wenn sie die Rettung für sich aus dem Reich der Fantasie
erwarteten. Dennoch war ich mit meinem Kollegen auf der Suche nach den
UFO-Beweisen, um diese logisch und intelligent zu prüfen. Normalerweise liegt
es uns nicht, die Dinge mit wissenschaftlichen Methoden zu analysieren. Das erklärt,
glaube ich, die Leichtigkeit, mit der wir hereingelegt werden können. Und so
verstehe ich es als eine meiner Aufgaben, fortlaufend die Menschen daran zu
erinnern, dass die wissenschaftliche Methode, die auf den vernünftigen und
funktionierenden Regeln der Logik beruht, als Werkzeug benutzt werden muss.
Seit Anfang an wollten wir dem UFO-Geheimnis näher rücken und gingen mit immer
größerer werdender Distanz zum bisher üblichen UFOlogen-Schema [viel
'UFO-Nachrichten' und ESOTERA, 'Das Neue Zeitalter' und 'Huters Neue Weltschau'
lesen, die guten Brüder & Schwester im All herbeisehnen und möglichst
nicht über logische Sprünge nachdenken, oder nach Möglichkeit überhaupt
nicht nachdenken] an die Sache, wir fühlten uns intellektuell herausgefordert.
Was in den von UFO-Anhängern bevorzugten Büchern verbreitet wurde und wird,
baute/baut häufig auf die Gutgläubigkeit der Leser und war/ist von allerhand
unbewiesenen Beobachtungen und Theorien, freilich als Beweise dargebracht,
kontaminiert. Doch von diesen subtilen 'Strahlenschäden' auf den gesunden
Menschenverstand, auf die Vernunft und Logik merkt kaum jemand etwas. Das Wort
vom "Opium für das Volk" bekommt hier eine neue Qualität in der
freiheitlichen Gesellschaftsordnung der Toleranz (auch dem offenbaren
Schwachsinn gegenüber). Die Lehren waren rasch an einer Hand aufzuzählen:
UFOlogen haben ihre eigenen Interessen, sieben unbequeme Informationen und
Informanten aus, manipulieren sich gegenseitig der "guten Sache" wegen
und lassen die Finger von Recherchen und Analysen, außerdem haben sie derart
den Kopf voller Untertassen, dass die eigentliche Wahrnehmungsrälität
verschwindet und einer neuen "Realität" Platz macht, ein ufologischer
Mikrokosmos tut sich als Wunderwelt auf. Erklärungen von vorgeblichen
UFO-Zwischenfällen stoßen auf taube Ohren, weil die Menschen begeistert sind
von der Idee, dass unbekannte Flugobjekte die Behörden, die Wissenschaft und
die Regierenden an der Nase herumführen, so begann die Ära der Fliegenden
Untertassen und so läuft die ET-Affäre seit mehr als 50 Jahren im Sinne eines
künstlichen, liebgewonnen Mythos. Kaum jemand fällt auf, dass die Epoche der
UFOs eine ganze seltsame Zeit ist: Die Anzahl der UFO-Sichtungen steigt jeweils
proportional mit dem Interesse Öffentlichkeit an dem Phänomen. Ein echtes,
externes Phänomen hätte dies gar nicht notwendig!
In DUIST-Kreisen war der CR nur ein "Pamphet gegen die DUIST,
UFO-Nachrichten und den unbescholtenen Namen des Verlegers Karl L. Veit, der
eine bahnbrechende, interkontinental anerkannte UFO-Pionierarbeit seit 1956
geleistet hat". Es wurde uns gedroht, "dass wir uns gerichtliche
Schritte vorbehalten, falls noch die geringste Verunglimpfung und Unwahrheiten
seitens Ihrer Blätter geschehen sollten". Auch der Schatzmeister der
DUIST, Willi Zimmermann (Dipl.-Sportlehrer), meldete sich am 7. März 1977 aus
Karlsruhe, um mir den Kopf zu waschen: "Ich würde Ihnen nur raten Ihre
wissenschaftliche Schüler-Zeitung aufzugeben, denn sonst machen nur Sie sich lächerlich,
und das wäre eigentlich schade. Nur aus menschlichem Verständnis für die
Jugend hielt ich es für wert, an Sie zu schreiben." Da wurde uns aber
Angst und Bange!
Wir hatten in Heidelberg-Emmertsgrund die Gründungsveranstaltung der
"UFO-Gesellschaft Heidelberg" unter dem Lebenskünstler Michael Klimo
von der DUIST besucht und stießen dort bei den anwesenden UFOlogen, darunter
Walter-Jörg Langbein (Theologiestudent aus Erlangen), auf wenig Gegenliebe. Wie
schrieb es die Rhein-Neckar-Zeitung zu Pfingsten 1977, in Anbetracht der Sitzung
mit all ihren Phantasien die zwischen Science-Fiction und Realität bei den
UFO-Forschern angesiedelt sind und sie beflügeln, ins Blatt? "Schon besser
klingt da, was die Leute der CENAP vorhaben: Schwindler und Lügner
herausfiltern, um einen Extrakt zu erhalten, an dem man wirklich arbeiten kann.
Spekulationen über mögliche außerirdische Wesen, Besucher aus dem Jenseits,
aus Parallelwelten anderer Universen oder Dimensionen entbehren zur Zeit jeder
Grundlage. Für die CENAP ist eine strikte Distanzierung zu Okkultisten,
Spiritisten und pseudoreligiösen Weltraumpredigern selbstverständlich..."
Damit fing auch öffentlich langsam eine neue Ära an und ein Umdenken in Öffentlichkeit
und Medien über das Bild des "UFOlogen" und UFO-Forschers.
Und die ziemlich ungestörte, ufologisch-esoterische Basis-Arbeit von Ehepaar
Veit und ihrer DUIST über Jahrzehnte hinweg trug in Deutschland Früchte.
Uriella (mit bürgerlichem Namen heute Erika Bertschinger-Eicke)
adaptierte die UFO-Esoteriker-Story der Wiesbadener Sekte für sich bzw. empfing
sie als Channel Gottes, der sich damit in den rechten Kreisen als gut belesen
zeigte. Sie fiel vom Pferd auf den Kopf, fiel ins Koma und als sie am 12. Januar
1980 erwachte, sprach Jesus Christus in einem Volltrance-Zustand durch sie
und ordnete an, dass der "Lichtquell Bethanien" fortan den Namen
"Fiat Lux" zu tragen habe. (Tatsächlich lernten wir diesen
"Lichtquell Bethanien" relativ bald nach unserem Einstieg in die
UFOlogie anno 1973 kennen. Über DUIST-Anhänger wurde uns das Studium der
"wichtigen Informationen" von dort fortlaufend ans Herz gelegt, um das
kommende Zeitalter des Friedens und Glücks zu erfahren und in ihm
hineinzuwachsen - auch wenn dieses neue Zeitalter nur ein Zerrbild der
traditionellen christlichen Auffassung vom Himmel auf Erden darstellt. Tatsächlich
bekamen wir dann auch einige der Heftchen von dort zur Verfügung gestellt,
deren Inhalt sich alsbald als christlich-angehauchte Esoterik-Schmarn entpuppte,
weswegen wir die Entwicklung dort nicht weiter verfolgten.) Mit deutlich
veränderter Stimme, die einen tiefen männlichen Ton besitzt, verkündet sie
seitmehr mindestens ein Mal die Woche die Botschaften von Jesus Christus,
wodurch ihr Wort zum Gesetz für die Jüngerschaft wird. Dabei ist die Biografie
von Frau Bertschinger bemerkenswert: sie wuchs in Zürich in einem katholischen
Elternhaus auf. Bereits in den 50er Jahren hatte sie in Amerika Kontakt mit
einem Medium und Sprachrohr des Heilandes. Später beteiligte sie sich an
Zusammenkünften der "Geistigen Loge Zürich". 1972 erlebte sie ihre
erste "Begegnung mit Jesus Christus" und in der Nacht vom 24./25.
Dezember 1975 erlangte sie bereits ihren ersten Volltrance-Zustand für den
"Lichtquell Bethanien" ("Seinem Heiligtum in Egg"), denn in
Bethanien (Palaestina) hatte Maria Magdalena seinerzeit Jesus empfangen. Damals
noch sah sie sich als Reinkarnation der Maria. Nach ihrem schweren Unfall wurde
aus dem inneren Kreis des Lichtquells Bethanien dann der "Orden Fiat
Lux" gegründet.
Als wir am 29./30. September 1984 unsere Heilbronner UFO-Tagung abhielten war
auch ein UFOloge anwesend, der uns erklärte: "In Brasilien gibt es
unterirdisch kilometerweise diese UFOs zu sehen, die wohl von der Öffentlichkeit
abgeschirmt sind. In Egg bei Zürich gibt es eine Frau, die es mir selbst erzählt
hat. Diese Frau war in Brasilien und sie wurde von einem Reiseführer nicht öffentlich
dorthin geführt und sie konnte diese Geräte sehen. Ich kann nur sagen, dass
diese Geräte von niederen Wesen gesteuert werden, dann, wenn der Dritte
Weltkrieg und die Reinigung der Erde einsetzt. Diese Frau ist glaubwürdig! Ich
gebe Ihnen als Beweis die Adresse dieser Frau und sie gibt Ihnen bestimmt die
Ortschaft an!" Klaus Webner ging später der Sache nach. Wie sich
herausstellte war die Quelle niemand anderes als Erika Bertschinger-Warter vom
"Sonnenhof" des Lichtquell Bethanien gewesen. Am 9. Oktober 1984
schrieb sie an Webner unter den "lichtvollsten, gnadenreichsten Segenswünschen",
dass ihr Hauptanliegen es grundsätzlich sei, den "Durchgaben von JESUS
CHRISTUS" zu folgen und "somit auch unserer Gemeinschaft" zu
dienen, indem sie "umfassende GEISTESSCHULUNG" biete, die auch den
Themenbereich "UFOlogie und PSI-Forschung" umfasse. Sie stellte fest,
dass "unser inniggeliebter HEILAND uns über die Rettungsaktion der
Santiner während des kommenden Weltgeschehens informierte. Ebenso hat er uns
darauf aufmerksam gemacht, dass die sogenannten UFOs nicht nur von der
lichtvollen Seite aus gebaut werden. Jedoch zielt ER in Seinen Offenbarungen auf
eine allumfassende Unterweisung in der kosmischen Religion. UFO-Basen befinden
sich hauptsächlich in Lateinamerika. Ich wurde durch liebe, in Brasilien
lebende Freunde auf diese aufmerksam gemacht und habe sie auch mit eigenen Augen
gesehen, besitze jedoch weder Fotos noch Filme davon." Beigelegt war die
Ausgabe des Sonderheft Nr. 50 der "Geistesschulung". 1986 begann die
Arbeit in Kärnten. 1988 ist dort in Sittersdorf ein Zentrum eingeweiht worden.
Ergänzt wurde dieses dann durch ein Haus in Schwellbrunn (Kanton Appenzell), wo
die Gesetzgebung die Führung von Naturheilpraxen erlaubt.
Tatkräftige Unterstützung beim Ausbau ihres Werkes fand Frau Bertschinger in
den 80er Jahren nicht nur beim Heiland, sondern auch bei ihrem Ehegatten, Kurt
Warter. Warter war katholischer Priester in Burladingen-Hausen (Süddeutschland).
Sein Abgang vom Pfarramt war von einer Untersuchung wegen finanzieller Unregelmäßigkeiten
begleitet. Die Ehe dauerte rund 4 Jahre; im April 1988 starb Warter bei einem
Unfall.
Bereits im Werk "Evakuierung in den Weltraum" (G.S.Leona & Karl
und Anny Veit) aus dem Ventla-Verlag hieß es zum Thema "Raumschiffe landen
in der Endzeit auf Erden", das im Fall aller Fälle kugelförmige
"Miniaturraumschiffe" ("für den deutschsprachigen Raum unter der
Abkürzung MR" bekannt) herbeikommen werden, die für jeweils 6 Personen
ausgelegt sind und jene zu errettenden Personen in an Himmel schwebenden
"Mutterschiffen" verbringen. Bereits hier wurde verkündet, dass nur
"relativ wenige Menschen auf diese Weise evakuiert" werden können, da
wegen "geistiger UNREIFE der Grossteil der Erdenbewohner zurückbleiben"
wird. Die Interplanetarier eilen bei der Apokalypse den gläubigen Erdbewohnern
zu Hilfe, um diesen einem "Evolutionsprozess" zuzuführen, weil sie in
"das Kommen des Herrn JESUS vertrauen". Dies alles geschieht "im
Namen Jesu - Gottes Segen denen, die das Wort annehmen". All diese religiösen
Euphorismen stammen ursprünglich von Karl L. Veit und seiner Frau...