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22.06.2010


    
Der zweifelhafte Fall Alexander Knörr/DEGUFO ist so noch nicht erledigt und wird zur Parodie

Das Problem mit der 3 1/2-´Wirklichkeit´ in der UFoologie/Aus dem gewollten UFOlogie-´Weißwaschen´-Durcheinander/´UFO-(Pop-)Kultur-Auswurf´ - Neuer Disco-UFO-Song: Der kosmische Kult!

"Ich habe mich jetzt noch mal näher mit der Sache auseinandergesetzt. aber so wie es aussieht, habe ich einen anderen Fall zur Bewertung erhalten, als dann im {RTL-TV-}Beitrag gezeigt wurde .... mir ganz andere Fotos zugrunde lagen, als die, die im {RTL-TV-}Beitrag gezeigt wurden. .... die Fotos stimmten nicht überein." - Alexander Knörr, DEGUFO

Dienstag, der 22.Juni 2010 - wir gehen auf den UFO-Jahrestag in 2010 des Arnold- Phänomens zu! Aber nicht nur dies: Wir schreiten auch in Südafrika (da heißt es also ´Wünsch Dir was´ im ´District 9´ -;) ; siehe auch http://cenap.alien.de/cenapnews/zei... gegen Ghana gutgewillt auf´s Grün der WM zu und erleben bald auch den Michael Jackson-Jahrestag* (dem ´King of Pop´) von seinem frühzeitigen Ableben! Wahnsinn wieder, welch eine Zeit!

* = Hier wird schon dafür als Auftakt geübt: http://www.youtube.com/watch?v=uRX3... .

Die UFO-Reklamation gegen die Kreditwürdigkeit der UFOlogie bleibt erhalten!

Wir sind als Neo-UFOlogen in der Breiten-Retro-UFOlogie nicht erwünscht und sogar verhasst, wir wissen dies, weil wir schon immer die Finger in die Wunde legen. Am liebsten würde man uns wegen dem Mut zur Wahrheit mundtot machen. Auch dies geht im ewigen Kreis - und DEGUFO-Knörr´s gestriger Ablenkungs-Aufruf in Teilen der deutschen I-Net-UFOlogie zum CENAP-Boykott ist ja auch nur in einer Kette zu sehen und keine Einzelaktion*. Dies geht auch nur durch, weil solchen Typen als "Schande der Szene" viel zu viel Honig um´s Maul vom Fandom geschmiert wird, um den Frieden und inneren Zusammenhalt psychologisch zu gewährleisten - und dies um die "innere Ehre der UFOlogie" als Moral aufrecht zu erhalten. Ja, niemand in dieser Szene will als Verlierer der inneren sowie internen Krise durchgehen - und wenn er sich so selbst enthüllt und offenbart! Die exologisierte Szene nimmt soetwas in "Schutzhaft", um selbst aus dem unendlichen Tief der Bringschuld herauszukommen.

* = Derartige Boykottaufrufe gab es indirekt schon, wenn mit der agitatorisch-politischen Rhetoriktrick-´Waffe´dort darüber gesprochen wird, welch "dummes CENAP-Zeugs" dies hier sei und alles eh nur belangloses, dummes und beklopptes Zeugs ist! Soetwas macht ´Stimmung´ - genauso wie ich dort im Klub schon zur verhassten Rotjacke abgestempelt wurde! Und wohin soetwas führen kann lässt mich z.B. an meine Berliner UFOlogen-Erfahrung an der Urania erinnern, siehe http://cenap.alien.de/cenapnews/zei... .

Fake-RTL-Beitrag ist wohl selbst ufologischer Selbsterhaltungsfake - Wie weit ist die UFOlogie und ihre Promoter gesunken?

Der Beweis von Knörr steht aber immer noch aus, wonach der TV-Sender RTL eine öffentliche Manipulation scharfer Art bei seinem Auftritt betrieben hat, was auch keinen Sinn in der gezeigten RTL-Nummer macht, weil der durchschnittliche Zuschauer der Regionalmagazin-Sendung kein Sachverständiger ist und dem Image nach Herr Knörr ´gut´ rüberkam, als er den Fall als "Flugzeug" aufgrund der DEGUFO-Auffassung erklärte! Dabbisch wäre es doch gewesen, wenn er das angebliche Bildmaterial als ´Fliegende Untertasse´ aus dem Dream- oder Utopialand der Outer Limits etc erklärt hätte! So aber soll das Bildmaterial eine andere Geschichte als gezeigt* gewesen sein, aber welche bzw welches nur? Da kommt nichts bei. Dies zeigt er uns nicht zur Unterstützung der Behauptung von der vermeindlichen bösen RTL-Manipulation! Da kann man sich doch ernsthaft fragen: Warum nur? Weil es jenes gar nicht gibt - ist da eine zwangsläufige Antwort. Oder wie sehen Sie dies nüchtern und objektiv? Es wird Sie vielleicht verwundern, aber wenn Knörr gleich nach der Sendung den Manipulationsvorwurf erhoben und richtig sowie exakt akkurat begründet hätte, dann wären wir sogar wahrscheinlich auf seiner Seite...! Einfach weil dies dann logisch nachvollziehbar gewesen wäre, so aber ... stinkt dies von Knörr aus - und nicht von RTL - zum Himmel!

*= Zur Chronologie der Ereignisse, um wieder in de richtige Spur bei diesem ablenkenden UFOlogie-´Weißwaschen´-Durcheinander zu kommen: Das RLT-Regionalprogramm von NRW kommt von 18 bis 18:30 h - und schon eine Dreiverteilstunde danach (17.6.) meldete sich Knörr stolz in dem Alien.de-Forum ganz lieb um den ersten Jubel der Gemeinde abzuholen - und hat es gar nicht von dem angeblichen Skandal der Manipulation, was ihm ja gleich ins Auge gestochen sein müsste - schließlich war er als einziger direkt und unmittelbar dabei! Aber: Auch als er sich 24 Stunden später nochmals meldet, kein Wort davon - nix, gar nichts als sei alles super und in Ordnung, als sei nichts gewesen! Nochmals fast 24 Stunden später erklärte er explizit: "Nee, da gibts nicht mehr zu als das, was bereits {im RTL-TV} gesagt wurde." (!!!) Erst nochmals einen Tag später (20.6.) wird die RTL-Manipulation auf einmal, nach ersten Kritiken zum "Flugzeug" im Forum selbst aufgrund von unsem Wirken "offenbart"! Seitdem sei alles ganz anders. Aha... Hmm... Und am heutigen Abend wurde auf Frechheit siegt von Knörr gesetzt als plötzlich unser eigener Fall aus Hildesheim (hier aufgearbeitet am 17.!) ins Spiel kommt: "Ich habe von dem anderen Fall - von wegen 15 Minuten Stillstand usw - nichts gehört und gesehen bis ich den Beitrag im TV dann sah. Punkt! Da gibts nichts zu revidieren oder nachzurecherchieren - die Sachen, die ich bewertet habe, die waren einwandfrei als Flugzeug zu erklären und wie ich sehe, hat die gleiche Meldung die ICH bewertete, auch WW in seinem Blog bewertet und eindeutig als Flugzeug verifiziert - hat WW dann auch schlampig recherchiert und versucht sich in Ausflüchten?" Plötzlich sind wir also quasi die geheimnisvollen grauen DEGUFO-Experten? Verrückt! Jetzt wird aber alles zur ufologischen Parodie pur! Genauso wie das Bild von mir in einem bekannten ´Stern´-Artikel zu einer DEGUFO-Tagung in 2003, "Von fliegenden Tellern und flüchtenden Maschinen" - http://www.stern.de/wissen/natur/uf... . Auch dies wird jetzt wieder als ´Freud´scher Versprecher´ zur hammerharten Realsatire! Vuvuzelas raus und das Bier aus dem Kühlschrank aufgemacht, rote Pappnase aufgeklebt und los geht´s!!!

So aber haben wir eine ´vergiftete Situation´ durch Knörr vor uns. Alles andere ist einfach Käse und Quatsch aus der Ideologie heraus, auch die stereotypischen Reaktionen der UFO-Freunde des Phantastischen in ihrer ´geschlossenen Gesellschaft´ (nach dem Motto: Zuhause im ufologischen Party-Glück der abgedrehten Weltschau der lachhaften ´Wahrheitsaktivisten´ mit eigenartiger Folklore in der ultra-konservativen ´Fliegenden Untertassen´-Weltbild-Tradition) in der 3 1/2 D-Wirklichkeit der Outer Limits darauf - wie immer als Systemverteidigung zu sehen -, weil das, was Knörr alias DEGUFO nach außen hin verkauft und für die Szene an symbolischer und ideeller Bedeutung daher hat/repräsentiert. Dies wird dann als Attacke auf die ganze UFOlogie gesehen, worum es so aber nicht geht - aber jetzt auch den Ruch angenommen hat.

Das Problem mit der 3 1/2-´Wirklichkeit´ in der UFoologie

Achtung, ufologische Denke-Selbst-Enthüllung: CENAP ist Gefahrgut für den modernen Aberglauben der ´UFO-Taliban´...

In dem Sinne ist und war es bisher kontraproduktiv was hier aus Schwäche heraus übereilig lief. Nüchtern und objektiv betrachtet muss dies nicht sein und bringt nur diese Unruhe herein und gibt unserer Skepsis nur weitere Nahrung über den Auftritt von Knörr/DEGUFO. Dabei ist es der ´kleine´ Fall an sich nicht wirklich Wert. Abgesehen was aus der ´Mücke´ gemacht wurde, um die Verschwörungstheorie-Fraktion innerhalb der UFOlogie - objektiv gesehen - zu bedienen und der DEGUFO einen künstlichen Thrillerhauch zu geben, ihn zwecks dem Image aufzupfropfen. Im wahrsten Sinne des Wortes ist dies ... abenteuerlich! Das Opfer dabei ist die Wahrheit und bleibnt auf der Strecke zurücl - und in diesem Vakuum gedeiht das ´UFO-Phänomen´ in seiner Legendenausbildung als solches. Das kann doch nicht wahr sein! Natürlich ist dem (leider) so, so war es schon immer und hat geschichtlich gesehen globale Dimensionen. Dies kann doch nicht seine ´´Moral´ und der psychokulturelle Hintergrund sein! Das was übrig bleibt.. Falsche Voraussetzungen, die einfach (?) so kultiviert werden bzw kultiviert worden sind... Da greift man sich doch an den Kopf wegen diesem menschenverursachten, ideologisch-bedingten und so interessengesteuerten Kropf! Wenn man dieses interne Beziehungsgeflecht erst erkennt, dann wird es einem ganz und gar unwohl.... Was gibt dies nur für ein Bild her?

- Gerade auch dann, wenn ein I-Net-UFO-Klubadministrator (Großadministrator gab es ja nur bei ´Perry Rhodan´, uff...) dies im Fall Knörr und überhaupt bei CENAP als (Achtung, O-Ton) "viel Scheiße-Gerudere" und überhaupt als "Dummfug" bezeichnet und uns als (allgemeine) UFO-´Wahrheitsaktivisten´-Gefahr ansieht, weil da ein paar Leute "so einen {begründeten UFOlogie-kritischen und UFO-skeptischen} Scheiß noch glauben" könnten. So eine Scheiße, in jener der man steckt aber auch.... Verwahrloste Sitten sind dies, unglaublich! Voller emotionsbelasteten und vorurteilsbehafteter "ufologischer Energie", die sich auf Pro-UFO-Fans überträgt - was ja auch Sache sein soll um die letzten Überzeugungstäter (alias UFO-Taliban) zu halten. Kein Wunder also auch bei dieser ´Umgangssprache´ die negative Gefühle über uns von der Neo-UFOlogie wecken soll. Der Ton macht die Musik... Aber da braucht niemand darüber rumzujammern, weil diese Art von UFOlogie-Selbst-Disclosure eigentlich nur verpackt viel zu oft schon Unsitte geworden ist und als Symbol für "CENAP ist Sch..." auf dem anderen Ufer der konservativen UFOlogen steht. Dies ist ja auch nichts Neues. Da wirkt sich wohl ganz deutlich in dem von mir genannten "virulenten UFO-Virus" mit einer besonderen Mutationsform - der ´exologische Dreamland-Virus´ - gesetzt als CENAP-Nebenwirkung auf UFOlogen aus.

Sachen gibt´s in Folge/Zuge des UFO-industriellen Arnold-Phänomens...! Ich glaube da würde Ken aber echt im Grabe rotieren, wenn er dies alles in der Eskalation der Situation UFOlogie mitbekäme. Dumm - dümmer - UFOloge eben. Das alte Problem des Themas als Wurzel überhaupt... - und die Basis für die ufologische ´Unkultur ohne Logik und gesundem Menschenverstand um damit in der 3 1/2-Wirklichkeit´ leben zu können. Dies bedeutet auch voll die UFoologie zu fördern. So kommt man aber nicht ins Spiel zurück...Und dies ist kein Beispiel für eine gelungene Integration als Konter gegen den Vorwurf, das die UFOlogie nur eine Pseudowissenschaft ist - und bleibt. Die Krise bleibt erhalten mit diesen Aktionen!

+ Die wahrscheinlichste VENUS-Lösung des ´Flugzeug´-Falls über dem Westerwald wird übergangen*, aber wie schrieb Gehardt heute auf dem ´UFO-Meldestellen-Blog´ betreffs den Lichtern in der Nacht so köstlich: "Seit Wochen steht die Venus, die heimliche Königin der UFOs, hell am Himmel und so ist es nur logisch, dass wir Berichte erhalten worin sie als UFO fehlgedeutet wird. Die herauszufiltern ist jedoch kein Problem und geht relativ rasch." Jeder ernsthafte UFOloge weiß um die Parameter der wenigen IFOs als hauptsächliche Verursacher der UFO-Meldungen. - Und wie Flugzeug-UFO-Irritationen zustande kommen haben wir gestern im Fall aus dem Schwarzwald vom Sommer 2000 nochmals gezeigt, sie laufen anders auf langer Sicht ab als bei z.B. astronomischen Objekten wie der Venus! Logisch! So sind doch die Basics, die man als UFO-Untersucher doch Wissen muss und damit die unterschiedlichen IFOs trennen kann, um selbst durchzublicken und Überblick in der Frage nach "Was geht am Himmel vor sich?" zunächst einmal zu gewinnen. Klar, dies hat mit dem Thema "Spreu vom Weizen zu trennen" als Grundverständnis (und aber auch der Grundeinstellung wie man seinen Job fach- und sachgerecht professionell macht) zu tun! Und natürlich gehört das Handwerkliche auch dazu, d.h. das Kennen der IFO-Fälle aus den UFO-Meldungen heraus. Nur ist damit auch die DEGUFO nie richtig aufgefallen, das Image ist sonach: Alles UFO oder was? Natürlich kann das ´Fuß{mitglieder}volk´ sich solch eine Position leisten, aber keine führenden Köpfe einer UFO-Forschungsgruppe, die Fallbewertungen - IFO (und was für eines?) oder UFO - zu machen haben! Ist doch klar.

* = Soetwas hat ja ´Kultur´ in der Szene, so war dies auch z.B. als wir einmal von einem UFO-Meldeflap durch den Mars erstaunt wurden; siehe http://www.stern.de/wissen/natur/au... - und dazu gab es dann ´neidische´ Reaktionen die mir bis heute noch mächtig unbegreiflich geblieben sind: http://www.mufon-ces.org/text/deuts... . Aber inzwischen ist mir längst klar, das man mit dem gesunden Menschenverstand der ufologischen Unlogik aka eigene ´Logik´ - siehe so auch http://www.openpr.de/news/167793/MU... - sowieso nicht auf die Schliche kommt. Inzwischen ist es mir auch nach 35 Jahren im Feld zu blöd geworden, zu versuchen dem auf die Spur - im Sinne von begreifen - zu gelangen. Seltsame Themen - noch seltsamere Typen dahinter, so einfach ist es!

´UFO-(Pop-)Kultur-Auswurf´: Neuer Disco-UFO-Song

Unter dem Titel "NEW Amazing! Square UFO Formation Sighting!! MUST WATCH!!" - http://www.youtube.com/watch?v=Ydi6... - ist ein neues Disco-Musikvideo eingestellt, welches wieder nur Himmelslaternen in der ´Ferne´ als UFOs am Himmel zeigt. Dies zeigt gut auf, WER hinter dem UFO-Phänomen wirklich steckt - der Mensch mit seinen kreativen Konstruktionen in seiner Zeitepoche auf der Pilgerschaft nach Inspiration zur Alltagsflucht im grauen Normalleben. So hat jede Zeit auch ihre UFO-Songs, siehe auch "Nach ´Brother Alien-Louie´: Hot Chocolate lieferte einst verkannten UFO-Pop-Song ab!" unter http://cenap.alien.de/cenapnews/zei... .

UFO-Kunde: Der kosmische Kult! Teil 2

... Die Maschine, so wird gepredigt, ist der Erlöser der Menschheit - die Maschine ist der Gott, der den Menschen von der Lohnarbeit loskaufen wird. Tabus fallen und plötzlich wird selbst die Bibel zum Objekt wissenschaftlicher Neugier. Das Leben Jesus wird historisch durchleuchtet und als vom "Mythos durchdrungene Geschichte" abgelegt. Die Zeitungen kamen auf und veränderten weiterhin grundlegend das Verständnis der Welt, weil sie der Träger des Fortschritts sind. Gewaltige soziale Probleme standen an. Marx und Engels schrieben das kommunistische Manifest. Zaghaft fordern erste Kirchenfürsten die Einmischung der Kirche in gesellschafts-politische Fragen, weil die fürchterlichsten Zustände für die Arbeiter in den Industrie-Zentren aufgekommen waren und die ersten Großstädte entstanden. Eine wachsende Ablehnung der Kirche in der Arbeiterschaft war wegen deren Untätigkeit gegenüber dem Kapital entstanden. Doch das Erste Vatikanische Konzil 1869 zeigte sich als weiterhin reaktionäre Kraft und verschloss sich den brennenden Fragen...

Moderne Wissenschaft wurde hier zudem als "Kampfansagen" gewertet. Und der neugewählte Papst (Pius IX.) war gegen Trennung von Kirche und Staat und Verlust weltlicher Macht, weil der Unterschied zwischen Arm und Reich für ein "Naturgesetz" angesehen wurde. Pompöse Entfaltung kirchlicher Repräsentanz war angesagt. Der Vatikan wurde zu einer Trutzburg der Alten Welt, auch wenn sich um ihn herum alles veränderte. Rom provozierte das liberale Bürgertum. Charles Darwin wagte dann noch zu lehren, dass der Mensch vom Affen abstammt. Dennoch: auch in einer modernen Welt kann alte Frömmigkeit in neuen Kleidern bestehen. Die Sehnsucht nach Mythos und Geheimnis gedeiht auf neuen Böden, auch wenn die Leser ´frommer Schriften´ oft hinters Licht geführt werden, weil sie keine Möglichkeit haben, den Inhalt auf seine Richtigkeit zu prüfen. Wichter als das Veröffentlichte wäre öfters da, was verschwiegen wird bekannt zu machen - nämlich kritische Hintergrundinformationen. Weder Wissenschaft noch Aufklärung können dem etwas anhaben, weil sich tiefe Wünsche und Hoffnungen hier kristallisieren.

Der Wunderglaube ist auch im 20.Jahrhundert lebendig geblieben... - wie in all den Jahrtausenden zuvor. In einer Welt wo die Wissenschaft die alltägliche Wunder immer mehr entzaubert wird das Geheimnis zur Sucht und die falschen Propheten zu schieren Verkündern einer verborgenen Wirklichkeit. Im 19.Jahrhundert gab es zwei Gegensätze: 1) auf der einen Seite die Erneuerung alter Glaubenstraditionen und 2) auf der anderen Seite Abkehr von Religion und Gläubigkeit hin zum Paradies auf Erden. Die Gläubigen erfuhren eine Glaubens-Krise wie sie niemals zuvor gekannt wurde.

Am Ende des 19.Jahrhunderts kamen Technik und Wissenschaft richtig in Fahrt und legten an Tempo zu: Fahrrad, Zeppelin und Automobil brachten den Zeitgeist auf Touren, überhaupt alles was mit Geschwindigkeitserhöhung in der Fortbewegung zu tun hatte beschäftigte die Menschen auch um 1900. Damals hatte man Illusionen und Visionen für 2000 wie die Automaten-Küche etwa, wo Soße und Suppen dem Hahn entfliessen, während die befreite Hausfrau im "Lichtbad" ihre Schönheit pflegt. Das Bild vom "Sonntag-Nachmittags-Ausflug nach dem Mars" wurde genauso gepflegt, wie das die Welt jetzt nur noch "Gartenstädte" besitzen werde, natürlich auch Luftautomobile von gigantischem Ausmaß bis hin zu hin zu Luftschlössern, wonach "ganz reiche Familien über ganz Afrika in 1000 bis 2000 Meter hoch in verankerten Lufthäusern" leben würden. Fliegende Flöße, eine segelnde Drahtseilbahn oder ein Luftfahrrad auf Überlandleitungen - all dies wurde damals für 2000 erdichtet, der Genius setzte sich also schon immer Stichtage und die Zeiten der Jahrhundertwenden beflügelten den Erfindergeist zu fantastischen Höchstleistungen. Doch das meiste waren nur seltsame Geistesblüten und schillernde Blubberblasen, die aus dem Gärschlamm der Hoffnung und des Fortschrittsglaubens hochkamen. Die "Besserverdienenden" telefonierten miteinander, lauschten dem Grammofon und waren bei der Kamera am Drücker - auch die Bilder hatten laufen gelernt: das Kino ließ die große weite Welt über die Leinwand flimmern. Die Luft war im wahrsten Sinne des Wortes ?elektrisiert? und die Menschen erfuhren eine Art Hysterie deswegen, da die Elektrizität ihr Leben völlig verändern, nachhaltig verändern und beeinflussen würde. Die Wissenschaft sah die Elektrizität als Energiequelle, aber auch als "Quelle des Lebens". Deswegen herrschte in vielen Bereichen der Gesellschaft eine Fortschrittseuphorie mit nahezu unbegrenzten Erwartungen. Der Einsatz von Elektrizität zu telegraphischen, medizinischen oder auch schlicht zu Unterhaltungszwecken wurde von großen Zukunftshoffnungen begleitet. Die großen Geister dieser Ära glauben die völlige Erkenntnis über die Natur zu erfahren, wenn sie die "Wunderwissenschaft Elektrizität" dereinst beherrschen würden. Es entstand eine Aufbruchstimmung und seltsame Blüten schlugen aus.

Gegen Ende des Jahrhunderts war mit dem Funk die drahtlose Kommunikation verwirklicht - in der Medizin erlaubten Röntgenstrahlen und Psychoanalyse den doppelten Blick auf das Innere des Menschen. Ende des 19.Jahrhunderts riefen Berichte über Sichtungen von unidentifizierten fliegenden Objekten eine große Aufregung für mehr als ein Jahr in den Vereinigten Staaten von Amerika hervor. Das Geheimnis der sogenannten Airships ist damit gemeint, die als große Holzboote mit Luftschrauben, Dampfmaschinen und Segeln durch die Lüfte kreuzten, genauso wie sie Jules Verne in seinen Romanen gerade kurz zuvor erfunden hatte. 1896 von Kalifornien ausgehend, ergriff bis 1897 eine Hysterie fast das ganze Land und der Virus-Träger waren die Telegrafenleitungen gewesen. Das ins industrielle Zeitalter aufbrechende Amerika erlebte geradezu eine Invasion von Luftschiffen, die seltsamer Weise aber fast nie identisch aussahen, sondern in allen denkbaren Versionen auftauchten, so als entsprängen sie geradewegs der Fantasie des Betrachters. Irgendwie haben sie dies auch mit den heutigen UFOs gemein. Doch nicht nur Himmelsschiffe wurden da oben gesehen, nein manche sollen gelandet sein und verschiedene Menschen haben angeblich mit deren Insassen gesprochen, andere Beobachter sahen, wie die Airshiponauten gelandet waren, um ihre Maschinen zu reparieren. Parallelitäten mit der ab 1947 aufkommenden UFO-Mania lassen sich nicht leugnen und findige UFOlogen schufen daher die Mimikry-Hypothese mit der sie erklären, dass die außerirdische Intelligenz hinter all diesen Phantasmagorien sich immer zeitgenössisch einkleidet, um nicht ganz aus dem Vorstellungskonzept der jeweiligen Epoche zu fallen. Bei näherer Betrachtung will uns aber nur scheinen, als ist derartiges herumspekulieren (auch wenn es zunächst sich gut anhört und manchen leichtgläubigen, naiven Geist für sich einnimmt) nur dazu ausgelegt, um den modernen Aberglauben der ufologischen Irrlehre aufrecht zu erhalten. Und um die dahinterstehende menschliche Kraft der Kreativität zur Erschaffung eines psycho-kulturellen Zeitgeist-Phänomens wegzusperren, wenn dies z.B. als "alternative Weltsicht" verkauft wird.

Wie einhundert und zweihundert Jahre zuvor wurde nach Kräften zurückgeblickt und vorausgeschaut und die Menschen standen vor einem tiefgreifenden Wandel aller gesellschaftlicher Bereiche und die Stimmung über Zukunftsentwürfe entbehrte meist dem Optimismus wegen der Freisetzung der nuklearen Atom-Kraft, die am kosmischen Gefüge der Naturgesetze und Urkräfte rüttelte. Die Frage nach den sozialen Folgen und ökologischen Auswirkungen technischer Entwicklungen prägten die Prognosen. Und genau zu diesem Zeitpunkt kamen die "flying saucer" oder "flying disc". Nachdem 1947 die ersten Sichtungen von Fliegenden Scheiben, Fliegenden Untertassen oder wie man sie auch immer nannte über die Welt zogen, war vielen Menschen bewußt, irgendetwas ging vor, was der Welt eine neue Dimension gab. Neben dem Monster von Loch Ness und dem Schneemenschen aus den unergründeten tibetanischen Gebirgsriesen war neues Seemannsgarn in die Hirne der Menschen eingedrungen, welches die Menschen fasziniert und begeistert aufnahmen. Der Mythos von den UFOs war geboren, auch wenn z.B. ein UFO laut der United States Air Force Regulation 80-17 schlichtweg nur als "irgendein" am Himmel befindliches Phänomen oder Objekt defininiert wird, welches für den Beobachter seltsam vorkommt. Wir sehen, dies ist eine sehr breit angelegte Definition und exakt, wenn es um "unidentifizierte fliegende Objekte" geht. Dies in einer Periode kurz nach dem Ende des 2.Weltkriegs wo die Wiederaufrüstung bisher unbekannte Grenzen sprengte und der Kalte Krieg die Menschen in den Griff nahm mit der Furcht vor einer direkten Konfrontation zwischen dem Westen (Amerika) und Osten (Russland) und einem fürchterlichen Atomkrieg.

Wie verrückt arbeiteten die Weltmächte an der Vervollkommnung ihrer Waffen-Arsenale. Der Weltraum rückte näher, die Raketentechnologie machte Fortschritte und die Erforschung der Elementarteilchen wurde zur existentiellen Doktrin jeder Machtballung auf Erden um eine möglichst schlagkräftige Waffe gegen den potentiellen Systemfeind in die Hände zu bekommen. Trotzdem, es war eine Ära in der nichts mhe unmöglich schien, man konnte die Fantasien voll ausschöpfen und ein "Ja, aber..." gab es kaum in der Zeit einer gleichsam grenzenlosen Unwissenheit - und damit konnte man auch eine grenzenlose Fantasie heraufbeschwören und bedienen. Was immer wir aber unternehmen, um über ein Rätsel etwas herauszufinden, wir sollten uns weigern, einfach nur zu glauben - und dies gehört auch zu unserem freien Willen. Schon mit dem platonischen Weltbild begann die Prämisse, das keine Wunder oder Götter für die Erklärungen von in der Natur auftretenden Phänomene von Nöten seien (doch wer hat sich daran gehalten, wenn man sich das finstere Mittelalter anschaut oder das 19.Jahrhundert der Spiritisten?). So brauchen wir Gott längst nicht mehr, um Donner und Blitz zu erklären, oder wie sich die Welt seit Urbeginn entwickelt hat. Aber wir brauchen ihn für den allerersten Anfang, um das Universum überhaupt entstehen zu lassen. Und wir brauchen ihn, damit das Universum Sinn enthält. In diesem Fall ist Gott nicht auf Physik reduzierbar - doch manche Para-Denker wollen ihre Phänomene jenseits der Physik ansiedeln (und damit nahe Gott, weswegen sich einige auch sehr nahe an der Grenze zur Esoterik und ähnlichem bewegen [wenn nicht gar gleich sich im katholischen Mystifizismus verlieren]).

UFOs als Verkaufserfolg

Seit jeher waren Astrologen, UFOlogen und Zauberer die Herren des Rätselhaften, somit sind sie die Verbündeten der Macht über die Menschen. Zudem finden sich unter ihnen viele eitle Gesellen, windige Burschen und selbstgerechte Paschas, die eine "Herrschaft über (selektive) Information" mit ihrer Geschäftsidee ausüben, Anspruch und Wirklichkeit klaffen meistens weit auseinander. Und sie fühlten sich schon immer als "Rebellen gegen das Establishment" um der Welt zu zeigen, dass die ´Fliegenden Untertassen´ nicht nur im verborgenen Schattenbereich des Okkultismus existieren, deswegen werden sie umjubelt und gefeiert von ihrer Fangemeinde, dem Fandom - dem Reich der Fans oder des Fantums. Fans sind Ideliaten, die sich an einer gemeinsamen Sache erfreuen, sich darüber austauschen. Das Fandom ist eine reine Liebhaber-Kultur (und dort widmet man sich dem höheren Blödsinn, dem Gedankenaustausch, der Unterhaltung) und alles, was darüber hinausgeht, wird von den Anhängern der reinen Lehrer verpönt. Ja, wer am Fandom zweifelt, wird als "ewiger Kritiker, Besserwisser und Großmaul" verurteilt, während die Spitzen des Fandoms selbst es mit ihm wie bei der Handhabung eines chinesischen Jongleursakt zu tun haben. In themenbezogenen Zeitschriften von Fans für Fans (den Fanzines) bekommen sie ihr Futter geboten. UFOlogen gehören jenem Menschenschlag an, der sich eher dem Übernatürlichen als der Wissenschaft zugeneigt fühlt (auch wenn sie nach außen vielleicht ganz anders auftreten mögen um sich "gut zu verkaufen") - auch dies soll einmal gesagt werden, um die Grenzen klar zu ziehen, wenn wir es hier rund um die bereits erwähnten ungemein fantasiefördernden Objekte haben. Damit fühlen sich viele unter einem guten Stern, auch wenn jener nur soviel wert sein mag wie Katzengold. Trotzdem bleibt für einige Autoren des Fantastischen ein Sterntaler-Regen ähnlich wie bei Onkel Dagobert übrig, weil sie mit ihrer Literatur imstande sind der Leserschaft ein gemeinschaftsbildendes Ereignis (= ein Himmel voller Fliegender Untertassen sowie Außerirdische überall auf der Erde) zu liefern. Und es sind weitaus weniger die normalen UFO-Berichterstatter die Kapital aus ihren Sichtungsberichten schlagen wollen, auch wenn man dies oft hört; ökonomisch hat zumindest diese Gruppe wenig von den UFOs. Daher muß ich sie hier mal in Schutz nehmen.

Nicht jeder erträgt die Kühle von rational gewonnener, objektiver Erkenntnis und ist bereit, der realen Situation nüchtern ins Auge zu sehen. UFOlogen sind eher irrational besetzt, als dass sie der Rationalität huldigen können - sonst könnten nicht fortlaufend Sensationen ausgeliefert werden, da die Realität des UFO-Phänomens eigentlich in Bescheidenheit ertrinkt. Licht und Schatten, Ordnung und Chaos herrscht mehr oder minder gleichgewichtig hier vor - und vielleicht ist das alles nur ein menschlicher Irrtum. Trotzdem wird es zum "Großen-Welt-Puzzle" aufgeblasen, aber allein schon dies ist Bestandteil des Marketings, genauso wie Behauptungen über "soliden Informationen", "authentischen Akten", "unwiderlegbaren Beweisen", "unübersehbare Mengen von Dokumenten" oder "exzellentes Fallmaterial" - manchem UFO-Forscher bereits als Standard-Floskel von den Lippen gehend um den Brutkasten der Fantastik anzuheizen, weil der zu beglückende Kunde darauf wartet um sein Disneyland im Kosmos verwirklicht zu sehen. Je bizarrer dabei, um so besser - maximal wird dann dieses oder jenes, wenn es gar zu sehr über die Strenge schlägt, "als vielleicht leicht fantastisch" noch vorgestellt (während es in Wirklichkeit tatsächlich völlig fantastisch und sehr weit hergeholt ist). Doch die Wirklichkeit sieht (spöttisch) gesagt anders aus: ´Populärwissenschaftlich´ ausgedrückt ist die Beschäftigung mit der UFOlogie soetwas wie das Ziehen der berüchtigten "Arschkarte" (auch wenn der Spieler meint Pike-Ass in der Hand zu halten, die ihm von einem ´Großmeister´ zugeschoben wurde). Aus diesem signifikanten Grund will es nicht verwundern, wenn UFOlogen ziemlich unkritisch angebliche UFO-Meldungen und ihr "Wissen" darum zur "Beweisführung" in Umlauf bringen, um ihren Bedürfnissen nachzukommen. Natürlich immer unter dem Marketing-Mäntelchen ausschließlich "verifizierte Daten und Fakten" zu liefern, die sie ihren Kunden zur Hand geben. Immer wollen sie "nur informieren", wenn sie selbst Herausgeber oder Verleger sind. Abgewandelt läßt sich hier Friedrich Nietzsche zitieren der 1882 meinte: "Noch ein Jahrhundert Zeitungen - und alle Worte stinken." Und der ehemalige deutsche Bundespräsident Walter Scheel schob nach: "Die Sensation ist letztlich Desinformation, da sie den Zusammenhang der Dinge sprengt."

Gepaart ist dies mit der heimlichen Versprechung, dass "die heutigen UFO-Spinner verlacht werden, aber morgen die geistigen Führer sind, wenn der Kontakt stattgefunden hat". Dies macht Hoffnung und gibt Kraft, wenn man als Wundersüchtiger mit dem Hang zu bizarrsten Theorien an der Hand genommen wird, um einen ungewöhnlichen Flug in die Tiefen von Raum und Zeit rüber in die Traumzeit vorzunehmen. Vor allen Dingen lenkt es prima von den Schwächen ab und man vergisst als Teil des Fandoms die Frage zu stellen, ob man überhaupt richtig informiert wird, schließlich werden auf dieser Reise alle Eckdaten als "Fakten und Beweise" in der schönsten Schachtel verpackt, man fühlt sich in der "Business Class". Gut, man vertraut immer dem Piloten da vorne im Cockpit, aber man entscheidet schließlich selbst, welchen Flieger man nehmen will und man sieht ja auch, ob man in Economy sitzt, die nur als First Class angeboten wird. Sie werden noch verstehen, wie ich dies meine. Zur appellierenden Beschwörungsformel der Wunder-Promoter gehören die Versprechungen und Verlockungen untrennbar dazu wie alles gegenüber der gläubigen Gemeinde des uflogischen Tralala-Landes geheimnsvoll zu halten und als ´wahre´ Mysterien zu pflegen (und notfalls künstlich zu erzeugen). Und tatsächlich funktioniert dies meistens auch problemlos, da kaum jemand die rhetorisch gut rüberkommenden Para-Prediger vorne auf dem Podest in Zweifel zieht und sie für viele Glaubensüberzeugte schlichtweg eine Art ´Helden der Wahrheit´ sind - und zwar genau jener ´Wahrheiten´ auf die sie abfahren - jene der fantastischen Wissenschaften. Natürlich kann man mit solchen Leuten versuchen zu diskutieren und reihenweise Argumente einbringen, aber sie werden nicht wahrgenommen und registriert. Genauso wie in Diskussionen mit religiös-fundamentalistischen Glaubensüberzeugten, bei denen man immer im Kreis herumschwätzt und schlußendlich keinen Schritt weiterkommt, weil man es hier mit einem Glaubensleben voller Vorurteile und Schubladendenken zu tun hat, welches die Denkweise prägt. Gefördert von billiger Effekthascherei durch die Texte und Bilder sowie Standpunkte derer, an die sie vorbehaltlos glauben und nicht merken wie sie gar "missbraucht" werden. Wir lassen uns ja auch gerne verleiden, verführen - wenn es uns persönlich schmeckt oder passt.

Auch wenn man es in der Szene gerne von "dokumentierten Beweisen" hat oder gar die ehemals erschienene britische Hochglanz-Kiosk-Zeitschrift Alien-Encounters mit dem Untertitel "The Magazine That Brings You Scientific Proof" (!) versah. Unhaltbare Übertreibungen und aufgepumpte Worthülsen allesamt. Das Erfolgsrezept der UFO-Produkte weltweit um die Selbsttäuschung und Überhöhung des Themas zu fördern. Damit wird die Aura des Geheimnisvollen bewußt gefördert - für die Freunde des Fantastischen. Für sie ist alles möglich, deswegen lieben sie es. Für sie ist das Fantastische normal. Diese Leute lieben dies alles, weil es ihnen gefällt. Andere empfinden dies alles vielleicht nur als albern, auch wenn die Fans darauf abfahren, da es ihnen Sicherheit und Trost gibt. Dies ist es doch, was sich das ewige Kind wünscht - "out of the open sky" um sich der Schwerkraft des täglichen Seins zu entledigen und Träume leben zu können. Die UFO-Berichte in den einschlägigen Magazinen und Büchern der UFOlogen lassen einen Freiraum für Fantasien im Vakuum des gepflegten Nichtwissens (basierend auf mangelhafter Nachforschung und des Mangels an Fähigkeit dazu) - dies ist das Erfolgsrezept für alle para- und grenzwissenschaftlichen "Backmischungen" in einem überhitzten Ofen voller Erwartungen und Hoffnungen gegenüber diversen Mysterien (eben, dass sie ungeklärt und ungelöst bleiben). Somit eröffnet sich eine mentale Welt für Spekulationen und unendliche Debatten - für all jene die keine Ahnung haben. Und denen reicht´s des UFOtainments wegen. Sonst macht es ja keinen Spaß, wenn man den Dingen nachgeht und Sachen feststellen muß, die die Seifenblasen zum platzen bringen.

Rhetorisch haben die Promoter es ja voll drauf, in allen Fraktionen des Absonderlichen, Obskuren und Übernatürlichen - und genau dies ist die Technik ihres Geschäfts. Urlaubsfahrten und Besuche bei Freunden werden zu "Forschungsreisen" gemacht und selbstverständlich hat man kurz vor der nächsten Talkshow gerate mit irgendeinem "Experten" am Ort der letzten UFO-Schlagzeile telefoniert um die letzten News mitzuteilen, die eh schon in der BILD standen. Aussageschwangere Worte und fragliche Inhalte, notfalls im Konjunktiv gesetzt - damit es für Neueinsteiger gut und seriös ausschaut, rein dazu abgegeben, um die zu verabreichenden Kröten leichter schlucken zu können. "Wer kein freundliches Gesicht hat, sollte keinen Laden aufmachen", sagt ein altes Sprichwort - daran halten sich die Ewiglächler der UFOlogie auf allen Kanälen, weil: Der Kaufmann hat in der ganzen Welt dieselbe Religion und der Kluge verkauft seinen Essig teurer als der Narr seinen Honig. Da wird das, was die meisten wohl ins Reich der Fabel verbannen würden, in dieser Szene mit sensationellen Gerüchten, Spekulationen sowie Vermutungen angereichert - und schon werden "unterstützende Indizien" wenn nicht gar "fast schon Beweise" daraus. Es muß nur der "rote Faden" des Fantastischen stimmig sein, eben genauso wie in einer guten SF-Story. Und für manchen UFOlogen sind die UFOs bereits IFOs - nämlich als außerirdische Raumschiffe identifizierte Objekte. Als Argumentationskette wird gerne eingebracht, dass das Verhalten der UFOs dem "unsrigen Kenntnisstand der Physik" widerspricht (wie z.B.ein nicht-erkannter Miniaturheißluftballon, der erst dahinschwebt und dann plötzlich nach oben aufsteigt?) und UFOs eine uns weitaus überlegene Technologie "zu repräsentieren scheinen" (wenn die Lichtreflektionen einer Discotheken-Reklame in den Wolken tanzt?) sowie "möglicherweise Nutztiere töten" (aber nur sehr "möglicherlichweise"!) und die Lufthoheitsgebiete der Länder ignorieren (wie z.B. ein Feuerball-Bolide?).

Im Denkschema der UFO-Begeisterten sind diese Objekte imstande "ihre Form zu verändern" (wie es die Venus* im unscharf eingestellten Fernglas tut?), Flugmanöver durchzuführen, die "für die menschliche Anatomie tödlich sein dürften" (nur weil man einem Satelliten-Wiedereintrittskörper zuschreibt er sei Teil einer UFO-Flotte?) oder "UFOs erzeugen Zeiteffekte etc in ihrem Umfeld" (was dann mit der Wünschelrute "ausgemessen" wird?). Die Überlegung ist dann z.B. "hier könnten weite Betätigungsfelder der UFO-Forschung verborgen liegen". "Woher nun diese Objekte auch immer kommen mögen, ein Bedarf an einer Erforschung besteht zweifellos. Die UFO-Forschung hat demnach noch viel zu tun", heißt es dann leichthin seit 50 Jahren. Usw usf auf der Suche nach der Nadel im Heuhaufen (wobei der Heuhaufen inzwischen schon mindestens zweimal auf jeden Strohhalm hin abgeklopft wurde). Soetwas, denken die Freunde des Fantastischen sich, könne nur darauf zurückzuführen sein, dass da völlig Unirdisches passiert und wirkt. Hinterfragen und recherchieren, ob auch tatsächlich im in der UFO-Literatur dargestellten Einzelfall sich dies alles sauber bestätigt und verifiziert so zugetragen hat (ganz zu schweigen davon, ob diese Geschichten individuell auch glaubwürdig sind - die Vertrauensfrage steht immer im Raume) wie behauptet, ist ein Prozess, der den allermeisten Anhängern dieser Szene fremd ist. Mit UFO-Erforschung hat dies freilich nichts zu tun, auch wenn ein guter Teil der UFOlogen genau dies für sich in Anspruch nimmt. Es ist zwar sicherlich schön, wenn man UFO-Fälle anhäuft und schnell mit der Hypothesenbildung zur Hand ist, aber man darf dabei nie den Fehler machen Qualität mit Quantität gleichzusetzen und dann denken, dass die UFO-Affäre dadurch "bewiesen" sei. Es besteht nämlich das Grundproblem, dass die ganzen Sichtungsberichte so gut wie nicht von Sachverständigen überprüft sind. Kaum jemand achtet darauf, ob auch der Individual-Fall selbstständig auf eigenen Füßen stehen kann. Schuld daran haben meistens die UFOlogen selbst, weil sie das Gefahrenpotential auch gar nicht sehen wollen, dass wenn ein Fall nach dem anderen zusammenbricht, am Ende nur als Summe ein Scherbenhaufen verbleibt.

* = Dabei stolpert jeder nachforschende Neuling in der Szene schon bei seinen ersten Recherchen geradezu über einen Fall aus dieser Kategorie. Und dies trotz dem Umstandes, dass es da UFO-Experten oder erfolgreiche UFO-Sachbuchautoren gibt, die ihre Bücher als "eine umfassende Dokumentation über das Phänomen UFO" (so Paris Flammonde ["anerkannter UFO-Forscher"] mit ?UFOs: Es gibt sie wirklich?, Heyne, 1978) verkaufen, in der "jeder Winkel des UFO-Phänomens" ausgeleuchtet werde und deswegen außerirdische UFO-Besucher "über jeden Schatten eines Zweifels hinaus" belegt seien. Solche Fachleute machen sich darüber geradezu lustig, dass der zweite Planet der Sonne "als Erklärung für UFO-Phänomen bemüht werden" während "bis heute noch nicht überzeugend dargetan werden konnte, was die Venus als winziger Punkt am Nachthimmel mit solchen scheinwerferartigen Lichtphänomenen zu tun haben sollte". Der Tipp kann nur sein: Schaut selbst mal von der Schreibmaschine zur passenden Gelegenheit einer Venus-Opposition hoch und betrachtet dann die "Lampe" dort oben am Himmel - die nichts weiter als die Venus ist. Das Schlimme darüber hinaus ist, dass die solche Werke gierig verschlingende Gemeinde diese (Pseudo-)Argumente verinnerlichen und nicht darüber nachdenken, weil die dargebotenen "Experten"-Inhalte den mit eingebrachten Erwartungen des Publikums entsprechen.

Das ungreifbare (stille) Erscheinen und die (offenbare) "Zurückhaltung" der Phänomene wird dann als positives Zeichen für die Gutwilligkeit der Außerirdischen angesehen, will heißen: Es ist gut für uns (zum weiterspekulieren), wenn es keine UFO-Beweise gibt. Immer wieder hört man auch von einem "kosmischen Kodex der Nichteinmischung" und Wechselwirkung der Außerirdischen in unsere Welt, um die kulturellen und soziologischen Strukturen auf diesem "Zielplaneten" nicht zu beeinflussen, dies sei als Schutzmechanismus vor der Kulturschock von den höheren Intelligenzen im Universum so als Gesetz bestimmt. Nett gesagt, aber das UFO-Phänomen (eben in der Vorstellung, es präge sich durch außerirdische Besucher) hat bereits sich in unser Leben eingemischt und zu einer soziokulturellen Konditionierung der Menschheit geführt! Heutzutage wissen wir so auch, wie dieses oder jenes anomalistische Wunder seinem Image nach auszuschauen hat und wenn wir etwas für uns seltsames wahrnehmen, sind wir verleitet diese Erscheinung entsprechend der Konditionierung genau darauf wieder ´abzugleichen´, um selbst ´Glaubwürdiger´ zu erscheinen, wenn wir uns an diesen roten Faden halten (und wenn er nur ein bildlicher Mythos ist, dem wir mit unserer Anpassung auf ihn neues Leben einhauchen). Und es hat zu keinem Kulturschock geführt, sondern eine popkulturelle Manifestation erfahren. Wenn es nun diese Aliens gibt, dann könnten sie längst schon offiziell "Hello!" gesagt haben, kaum noch jemanden würde dies erschüttern, bestens angenehm überraschen. Damit ist dieses Argument von der Hand. Trotzdem, UFOlogen sind hartnäckig in dieser Richtung und bleiben auf dieser Linie. Dabei kommen sie vielleicht dem wirklichen Phänomen ganz nahe, wenn sie selbst überlegen, "dass das UFO-Phänomen für uns, trotz aller geistigen Winkelzüge, nicht erkenn- und erklärbar ist. Es ist vielleicht so exotisch, dass unser Gehirn die vermittelten Informationen einfach nicht versteht oder aber völlig falsch einordnet." Ich denke, mit dieser Überlegung ist man ziemlich nahe dran und knapp vorbei. Nur ist das eigentlich physikalische UFO-Phänomen nicht wirklich exotisch, sondern ganz banal und nur wir machen es in unserem Nichterkennen der wahren Umstände es so bizarr - jeder IFO-Fall ist Beleg dafür. Und daher werden die vermittelten Informationen durch unser Gehirn nicht verstanden und völlig falsch eingeordnet - dies ist der modus operandi des UFO-Phänomens vielleicht überhaupt, wenn wir es mit unseren geistigen Winkelzügen verkomplizieren (wollen).

Aber wer feste, eindeutige Antworten zur Aufklärung parat hat wird sofort von den "Lichtgestalten" der ufologischen Bewegung schief angeschaut, da diese Antworten "definitiv in die Irre führen" [sic] und nur "vorgetäuschte Fakten" [sic] beinhalten. Wer Rätsel wie UFOs auch nur andeutungsweise erklären könne, "ist entweder ein ausgemachter Scharlatan oder arbeitet an höchster Stelle innerhalb der Geheimdienste, um dann wider besseres Wissen Desinformationen zu säen" [sic] (so in der Zeitschrift UFO -Kurier Nr.25, November 1996). Wer entmystifiziert ist ein "Entlarver" oder ein "Unter-den-Teppich-Kehrer", der nur "Scheinentlarvungen" [sic] vorbringt, dies selbstverständlich "mit großer Polemik und Überheblichkeit in Szene gesetzt" [sic]. Wer Antworten liefert hat den Tunnelblick und "keinen weitreichenden Geist" [sic], "der alles Verrückte akzeptiert" [sic] und sowieso am Glücksrad dreht um seine "Pseudo-Erklärung"/"Wegerklärung" [sic] von dem vorzubringen, was nicht wahr sein darf (wahr sein darf nämlich nicht das Hiersein der außerirdischen Besucher). All das was im normalen Alltagsleben fehlläuft und dort auch als Spinnerei klipp und klar deklariert wird, ist in der anomalistischen Welt auf einmal ganz anderes und wahrscheinlich der "Wahrheit" nahe. Je abgehobener und abgedrehter, je besser. So versteht sich hier auch "Forschung" als "sammeln, vergleichen, neue Rätsel entdecken und aufdecken". Von Nachprüfung, Gegencheck, Recherche und Lernen aus praktischen Überprüfungstätigkeiten ist da keine Rede und daher sind diese Leute auch so erfolgreich im weiterspinnen der modernen Sage. Werden sie damit ´geoutet´ sind sie sofort mimosenhaft und jammern über die ´UFO-Gegner´ - fordern mehr Toleranz ein, lassen gleichsam aber Untersuchungsberichte mit plausiblen Enderklärungen irgendwelcher UFO-Abenteuer-Geschichten bei sich durch jene nicht zu, bei denen die Toleranz einverlangt wird. Überhaupt irgendetwas in Frage stellen macht sich ganz schlecht, dies raubt nämlich dem Geheimnisvollen den Atem und der beliebte "Spielraum für weitere Überlegungen" wird verdammt eingeengt - Pusteblume also mit Wissenschaftlichkeit! Wenn es in der UFOlogie Fragen gibt, dann nur noch danach woher die Außerirdischen stammen, ob die UFOs Zeitreisenmaschinen sind oder hochgeheime superneue Flugzeugentwicklungen ("Geheimwaffen") und welche Geheimdienste im Hintergrund wirken, um die UFO-Debatte lächerlich zu machen. Dass ist doch selbstverständlich... Gedanken die spekulativ sind, werden hier sofort als "immerhin möglich" und "interessant" angesehen um das was "unglaublich scheint, zur hochbrisanten Sensation werden zu lassen". Und nicht vergessen, immer lächeln (am besten im feinen Zwirn) weil Stefan Heym sagte: "Es sind die Utopisten, die die Welt vorwärts bewegt haben."

Die UFO-Industrie

Und um das Produkt UFO als besonders reizvoll-geheimnisvolles "Rätsel und Mysterium unserer Welt" zu verkaufen und es anzubieten gibt es manches Marketing- und PR-Erfolgs-Konzept, hauptsächlich auf verbal-rhetorischer Ebene der vielversprechenden und nichtssagenden Wortgewalt unserer Tage. Bereits Schopenhauer hatte gesagt: "Es gibt die Flucht in den hektischen Wortreichtum, um nichts mitzuteilen." Hierbei wird ein Mäntelchen mit der (künstlichen) "Aura des Mysteriösen" herbeigezaubert, welches eine Herausforderung für jeden sein soll, der "weiterdenkt". In wohlfeiner Wortwahl werden Worthülsen, Wortdeutungen, Phrasen und Floskeln ausgegeben, um einen Kaufreiz auszulösen und um sich selbst als den besten Anbieter himmlischer Wundersamkeiten zu vermarkten. Allgemeine ufologische Floskeln werden angewendet, die zwar nichtssagend sind, auf Laien aber häufig Eindruck machen. Und der gescheiterte Mannheimer Para-Veranstalter Willem G.Niesen gestand 1987 ein seine Konferenz "Wunder-Mystik-Phänomene-Feuerlaufen-Hellsehen-Geistheilung-UFO-Pendeln" unter dem Motto laufen zu lassen: "Unser Ziel ist es, die Parawissenschaften* an den Mann zu bringen!" Es ging also um PR und nicht um Inhalte, um eine schöne Verpackung und nicht um wissenschaftlich-rationale Diskussionen - kurzum: Hauptsache die Kasse stimmt. Dazu passte auch das Nobelhotel nach dem "Rahmen-statt-Inhalt-Prinzip", was die Sache auch nicht glaubhafter machte. Musikeinspielungen, schöne Bildchen und nette Worte zwecks gegenseitiger Belobigung der Para-Autoren sorgen dafür, dass die "Argumente" sitzen. Retten konnten diese Situation auch nicht die elitär sich gebenden "Prominente" der Szene. Mancher der Vortragenden fiel wegen seiner kühl kalkulierten, perfektionierten Rhetorik auf. Dies lief nur darauf hinaus die Zuhörerschaft emotional zu beeindrucken um den ausgeführten Hypothesen Autorität zu verschaffen. Edgar Wunder, der ebenso die Veranstaltung besuchte, wunderte sich, dass die "Vermittlung von konkreten Erkenntnissen" den Paramissionaren nicht liegt bzw sie dazu gar nicht imstande waren. Die anwesenden Vertreter der Para-Szene boten für ihn kein in sich widerspruchfreies und kohärentes System an. Widersprüche fielen niemanden auf - auf der einen Seite wird die Wissenschaft als materialistisch verbannt, auf der anderen dann verwies man auf "wissenschaftliche Argumente". Sätze wie "Es geht nicht darum, der Wissenschaft etwas zu beweisen, sondern es geht darum, wissenschaftliche Arbeit aufzuzeigen" wiesen das schizophren-opportunistische Verhältnis der Paralogen zu ihrem eigenen Gebiet auf. Das Poppersche Prinzip "Eine wissenschaftliche Theorie muß falsifizierbar sein" wurde keineswegs entsprochen und Ockhams Kriterium "Die einfachste ist die wahrscheinlichste Erklärung" unter den Teppich gekehrt.

* = "Parawissenschaften" sind Aussagesysteme, die explizit oder implizit den Anspruch auf Wissenschaftlichkeit oder auf Überprüf- bzw Belegbarkeit mit wissenschaftlichen Methoden stellen, bei denen jedoch der mehr oder minder starke Zweifel besteht, ob sie diesen Anspruch auch einlösen können. Der Zweifel kann berechtigt oder unberechtigt sein. Ist er berechtigt, handelt es sich um eine "Pseudowissenschaft", also um ein Aussagesystem, das wissenschaftliche Ansprüche erhebt, diese aber nicht erfüllen kann, weil sie unplausibel sind. Ist der Zweifel dagegen unberechtigt, haben wir es häufig mit einer "Protowissenschaft" zu tun, also mit einer erst im Entstehen begriffenen, neuen wissenschaftlichen Disziplin, die noch Schwierigkeiten hat, von anderen, bereits etablierten wissenschaftlichen Disziplinen anerkannt zu werden. (Nach ´Forum Perspektiven´ Nr.1/1999)

Wichtig ist auch zu erkennen, dass die Ausschließbarkeitsregel ("Man darf die Zahl der zu erforschenden Gegenstände nicht ohne Not vermehren") hier viel zu wenig angewandt wird. D.h. naturwissenschaftliche Erkenntnisse sind postulierten übersinnlichen oder außerirdischen Behauptungen vorzuziehen, da sie näherliegend sind. Das ist aber ein fundamentales Problem im Bereich aller Grenz- und Pseudowissenschaften. Zu voreilig werden Erklärungen herangezogen, ohne bestehendes Wissen einzubringen, weil es die Protagonisten einfach nicht besitzen (wollen). Vergessen wir nicht, das wir für wissenschaftliche Anerkennung UFO-Fälle zweifelsfrei sein müßen. Doch wie wir sahen ist dies nicht der Fall. Das UFO-Phänomen entzieht sich und ist damit kein handfestes, naturwissenschaftlich zu untersuchendes Gebilde. Nur in soziologischer Hinsicht sind hier Angehenswege möglich, aber dies will kein rechter UFOloge hören. Warum nur? Forschung ist Forschung und Wissenschaft ist Wissenschaft, auch wenn sich die Ebene verschiebt. Es besteht eine unterschwellige Angst, dass im weiteren Sinne eine psychologische Lösung des ganzen Gegenstandes dabei aufgewirbelt wird. Anstellte dessen aber funktioniert die UFOlogie anders: eine nicht belegte Theorie baut auf der anderen auf - damit schaltet man aber nur die Vernunft aus. Ist noch niemanden aufgefallen, dass die meisten UFOs als Lichterscheinung in der Dunkelheit wahrgenommen werden während gleichsam es in der Natur des Menschen liegt, sich besonders in der Dunkelheit nicht orientieren zu können? Und dies gilt für alle Menschen, egal ob Hausfrau, Sozialhilfeempfänger, Pilot, Wissenschaftler oder Politiker. Vergessen wir nie, das auch ausgewiesene professionelle Himmelsbeobachter sich an der Stirn kratzten, weil sie z.B. einen Miniatur-Heißluftballon am Himmel erstmals sahen.

So erlebten es Millionen Zuschauer des ZDF in der Sendung "So ein Zoff!" im Frühsommer 1986, als ich dort als "UFO-Zweifler mit dem Obelix-Gemüt" (so die Pressekritik der Mainzer Allgemeinen Zeitung) in einem Rededuell mit einem bekannten UFO-Promoter antrat - übrigens mein erster TV-Auftritt. Da saßen wir uns nun "wie gereizte Kettenhunde" (so die Abendpost-Nachtausgabe) gegenüber und Günther Jauch als Moderator (in seiner ersten großen TV-Moderation) dazwischen. Hier lernte ich den jungen UFO-Newcomer besonders kennen - als "Meister der Rhetorik" und Schönfärber*. Ich hatte als Einspieler einen Tageslicht-Boliden-Film vom August 1972 aus den Rocky Mountains mitgebracht, weil diese Erscheinung einen Hub von UFO-Meldungen seinerzeits ausgelöst hatte. Ich erklärte was das Phänomen ist und was auch jeder sehen konnte. Doch der UFO-Vertreter erklärte, dass der Film ersteinmal "wissenschaftlich untersucht werden müße" bevor man ein abschließendes Urteil fällen könne. Die berühmten McMinnville-Fotos nannte er "Aufnahmen, von der ich hundertprozentig erklären kann, hier hat niemand geschwindelt". Weshalb er so sicher war blieb offen. Während ich den nächsten klassischen UFO-Fotofall Salem als das vorstellte, was er darstellt (Reflexionen von Bürolampen im Fenster wie Blaubuch alsbald an Ort selbst feststellte!), behauptete jener UFO-Freund außer sich, dass dies nicht stimme und "von Blue Book als authentisch" eingestuft worden sei und (Freud´scher Versprecher) "die amerikanische Luftwaffe hat doch keine Fachidioten beschäftigt". Und dann noch der Foto-Fall Monguzzi, den der UFOlogie-Promoter als "umstritten" bezeichnete, während die Aufnahmeserie einer Fliegenden Untertassen-Landung nebst ausgestiegenem Raumfahrer schon seit über dreißig Jahren als Schwindel bekannt war - eben weil der Spaßvogel Monguzzi dies selbst damals schon zugestanden hatte. Kurz gesagt sei daher die Abendzeitung in ihrer Fernseh-Kritik erwähnt: "...der schneidig von oben herab giftelnde UFO-Forscher, der seine Fliegenden Untertassen nicht madig machen ließ: Wer weiß, ob er nicht ein verkleidetes grünen Männchen war." Der Ausgewogenheit wegen sei auch die TV-Kritik der Mainzer Allgemeinen Zeitung ausgeführt: "Nur der UFO-Zweifler mit dem Obelix-Gemüt und seiner schlagfertigen Argumentationsweise fiel angenehm auf. Er überzeugte auch das Publikum." Dies verschlug dann auch dem redseligen UFO-Vertreter die Sprache.

* = Am 4.November 2000 berichtete die ´Ostseezeitung´ in einer ddp-Agenturmeldung unter der Schlagzeile "Der UFO-Guru und die Diva": "Dieser Mann glaubt nicht nur daran, er hat die Beweise gesammelt. Mit Europas größtem UFO-Fotoarchiv und der weltweit größten Sammlung von Filmmaterial ist Michael Hesemann nach eigenen Angaben ´Deutschlands führender Experte´ in Sachen außerirdischer Intelligenz. Landauf, landab begeistert er seine Anhänger mit multimedialen UFO-Shows... Die Masche des ´Ufologen´, der sich auch durch Enttarnungen von UFO-Aufnahmen als optische Täuschungen nicht beeindrucken lässt: Er tritt seriös auf und verweist auf seine akademischen Kompetenzen, die vom Vatikan ebenso geschätzt würden wie von den Machern der Science Fiction-Serie ´Akte X´ die er wissenschaftlich beraten habe."

+ Ansonsten gilt: Daumen drücken - wir sehen uns am Mittwochabend im ´District 9´. :-) Da kommt was auf uns zu - und es sind keine Himmelslaternen!

Externe Links

http://cenap.alien.de/cenapnews/zeigen.php?satzid=9395)
http://www.youtube.com/watch?v=uRX3qvbwmBA
http://cenap.alien.de/cenapnews/zeigen.php?satzid=9721
http://www.stern.de/wissen/natur/ufo-kongress-von-fliegenden-tellern-und-fluechtenden-m...
http://www.stern.de/wissen/natur/ausserirdische-falsche-ufos-ueber-heilbronn-513975.html
http://www.mufon-ces.org/text/deutsch/pm/2003-09-03.htm
http://www.openpr.de/news/167793/MUFON-CES-DEGUFO-und-EXOPOLITIK-org-fuer-faire-oeffent...
http://www.youtube.com/watch?v=Ydi6B07Wxqc
http://cenap.alien.de/cenapnews/zeigen.php?satzid=9126

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