. Zurück C E N A P

19.06.2010


    
UFO-Schau: Venus-UFO-Sichtung über dem Westerwald soll Flugzeug gewesen sein...

Das übermenschlich aufgepumpte exotische UFO-Phänomen, was sich auf der Wirklichkeit des Platzes nicht beweisen kann und an der Bringschuld des ´Fliegenden Untertassen´-Mythos leidet

Samstag, den 19.Juni 2010. Auch heute wollen wir wieder Ihren Intellekt sowie Verstand - und Ihre Herzen berühren. Nach dem gestrigen Südafrika-Schreck zur Kicker-WM gilt es einiges mehr zu verkraften! Motto: Neues aus der Anstalt, wenn UFOlogie als UFO-Forschung getarnt zur Realsatire wird!

UFO-Balla-Balla in der Kopfdisco, da gibts die gezückte rote Karte!

Thema: "Pleiten, Pech und Pannen" von exologisierten UFOlogen

Als "17.5.2010. Neue UFO-Sichtung über Deutschland" ist unter http://www.youtube.com/watch?v=Iz2w... dieses ´leicht gekürzte´ Video (kaum 50 Sekunden aus dem Original heraus) aufzufinden - und es beinhaltet eine Regionalprogrammsendung von RTL Komisch hier fehlen zum Original die wichtigen Grundsatzinfos zur Sichtung überhaupt und ist damit nur eine halbe Sache ohne Wert. Unter http://rtl-now.rtl.de/rtlwest.php?f... findet man die Sendung für einige Tage online - und dadurch werden wir etwas schlauer (ab Laufzeit 19 Minute für ca 2 1/2 Minuten). In der Nacht zuvor (?!) hatte der Rettungssanitäter Hartmut D. über dem Westerwald kurz vor Mitternacht einen leuchtenden Lichtpunkt gesehen, der ihm erst wie ein Flugzeug von Köln (gemeint ist wohl die optische Erscheinung als wie eine "Lampe in der Nacht am Himmel") vorkam, aber 10-15 Minuten einfach so dastand (was danach geschah und wie das Licht verschwand erfahren wir nicht, genauso wenig wie die Himmelrichtungsangabe als genauso elementare Information). Mit dem Handy machte der Mann zwei verwackelte (!) grünliche Bilder von dem Lichtpunkt an Himmel stehend (dabei kam a) einmal eine ´Amöbe´ heraus und b) eine V-Gestalt, was wohl auch psychologischer Anlaß für eine "Flugzeuggestalt"-Unterstützung war). DEGUFO-Chef Alexander Knörr* wird eingeblendet und äußert ´erklärend´ das UFO zum ... Flugzeug (was der Zeuge Hartmut D. aber nicht glauben kann, womit er ja auch Recht haben soll), weil ja die Gruppe ihre "Experten" hat, die dies so "schnell" erklärten, und dies nicht die "klassische" Flugzeugform habe, wenn man es von "unten sieht" (wovon ja gar nicht die Fallrede ist).

`= Siehe wieder den Artikel der ´Frankfurter Rundschau´, "UFOlogen: Die Aliens sind unter uns" unter http://www.fr-online.de/_em_cms/_gl... . Und dazu auch "Bauchlandung für die DEGUFO" unter http://ufo-meldestelle.blog.de/2009... .

Ein Flugzeuganflug kurz vor Mitternacht aus der Tiefe des Luftraums, der als stillstehende Lichtpunkt 10-15 Minuten (!) lang erscheint? Gut, ein paar Minuten lang mag dies durchgehen, aber 10-15 Minuten ist so nicht drin - allein schon wegen der Flugzeugeigengeschwindigkeit von ca 1000 Stundenkilometer. Sie können es sich leicht selbst ausrechnen, dass da bald mehr als 200 Kilometer der Linaranflug von oben herab überbrückt haben muss - und durch die Erdkrümmung dies nicht sichtbar ist! Wenn es bei exellentem Wetter in der Wüste gut geht ist die Sichtungweite ca 50 km. Atmosphärische Streuung und Absorption reduzieren den Kontrast eines Objekts relativ zur Umgebung. Entferntere Objekte verschwinden dann einfach hinter dem Horizont! So ist dies nun einmal in Sachen Erdphysik und hat mit Naturwissenschaft zu tun. Können wir uns trotz Pseudowissenschaft UFOlogie wenigstens darüber einig sein?

+ Sichtbar dagegen ist zu dieser Jahreseit (bis kurz vor Mitternacht {sic!) als stillstehender Punkt am Himmel {sic!} arg im Untergang begriffen ein am Himmel dominerendes Astro-Objekt - nämlich Jimmy Carter´s ´Königin der IFOs´, der Planet Venus - als zweifelslos außerirdisches Objekt mit großer Bedeutung für die UFO-Kunde! Der alsmal grünlich rüberkommende Stern Sirius, an den man zuerst denken könnte, war aber schon seit 2 Stunden untergangen! Man erinnere sich zudem an den letzten Venus-Missdeutungsfall von Lahnstein, von dem wir am Donnerstag gerade berichteten und an sonstige der letzten Zeit etc pp - siehe auch das Wackel- und gezommte Pixelsalat-Video "Licht über Deutschland/UFO ?" unter http://www.youtube.com/watch?v=7TmD... . Also: Was haben mal wieder die "Experten" bei DEGUFO "schnell" rumgepfuscht, um auf ein "seriöses" Image zu machen?! In einem alienisierten UFO-Forum gab es aber zu dem Auftritt von DEGUFO-Knörr realsatirische Beklatschungskommentare wie Daumen hoch "kurz und knapp" - "Kurz und prägnant" {! - ja, wirklich "prägnant"} - "Seriöse Antwort". Dafür sind aber in der selben Runde die plausiblen CENAP-Ausführungen als "belangloses und beklopptes CENAP-Zeugs!" unwidersprochen angesehen... Dabei war durch das was durch Knörr geschah ein Wegerklären und nicht Aufklären, um auf gutes Wetter in der die Öffentlichkeit irreführenden TV-Show zu machen! Oh, Heilige Einfalt! Die Realsatire liegt darin, das ein echtes außerirdisches Objekt {!} nicht erkannt wurde und als irdisches Flugzeug ausgegeben worden ist. Knörr ablenkend jetzt über CENAP: "Arm dran die Jungs... ... die Bilder {die zwei Wackel-Fotios von dem stillstehenden Lichtpunkt am Himmelt die wir auch bei RTL sahen}, die ich {!} einsehen konnte, waren eindeutig." Basta! So einfach und verrückt ist die Welt... Schrilllbunt und laut, also Vuvuzela wieder raus...

++ Um die Mittagsstunde hinein machte ich RTL-West in Köln auf den Schnitzer via eMail aufmerksam und verwies schon einmal zur Information auf den Vorabbericht vom UFO-Meldestelle-Blog von Roland Gehardt - http://ufo-meldestelle.blog.de/2010... . Natürlich wurde dies alsbald als "Kollegenschelte" angesehen, der Fall selbst als "Fall mit ungenügenden Daten" ´heruntergespielt´ um das Gesicht vor der Schamesröte und vor dem weiteren DEGUFO-Gesichtsverlust zu wahren. Da könnten doch andere Leute auf Distanz gehen! Wie auch immer, da gibt es zeigefreudig - wie gestern beim robusten Schiedsrichter bei unserem Spiel gegen die Serben - die Rote!

Sachen gibt´s: Himmelslaterne mit aufgedruckter russischer Flagge aufgelassen

Als ich vergangene Nacht kurz nach dem ´RTL-Nachtjournal´ nochmals auf den Balkon ging schwebte gerade in ca 20 Meter Luftlinie direkt vor mir zunächst in etwas mehr als Augenhöhe eine weiße Himmelslaterne hoch! Aufgedruckt war auf die Reispapierhülle eine russische Flagge und auf dem Gehweg zwischen den Begrünung standen lachend Gäste von Nachbarn, die zum Grillabend geladen hatten. Majestätisch zog das Ding kerzengerade hoch, um nach 2 Minuten dann rechts über mir abzubiegen und über dem Dach zu verschwinden... Das war wie so etwa (nur mit weit weniger Menschen und mit dem Wappen-Aufdruck ´nachgerüstet´) wie bekanntlich hier - http://www.youtube.com/watch?v=BkNY... . Der Wahnsinn kennt keine Grenzen, klar...

...Und auch als "UFO Invasion Over Atlanta Georgia USA 17th June 2010" - http://www.youtube.com/watch?v=GFAd... / http://www.youtube.com/watch?v=Hw0O... - waren sie vor der Kulisse von Wetterleuchten im "Krieg der Welten"-Neufassungsstil im Horizonalflug in ihrer maximalen Steighöhe unterwegs, um aus der entfernten Sichtsperspektive den ´UFO-Effekt´ zu illusionieren. Wahnsinn! ´Unheimlich´ wirkt dies noch, wenn normale Flugzeuge (sic! - siehe oben) vom oder zum Hartsfield-Jackson Atlanta International Airport (sowieso ein ´Schwergewicht´ im Geschäft mit fünf Start- und Landebahnen, da ist immer was los) mit ihren Scheinwerferlichtern ins Spiel kommen. In der Kombi sieht dies schon fast SF-mäßig (Erinnerungen an die Airport-Tower-Szene von "Unheimliche Begegnung...."* - http://www.youtube.com/watch?v=mXiC... / http://www.youtube.com/watch?v=V1mz... {kriegen Sie auch wieder eine Gänsehaut wie ich dabei?} - werden da automatisch wach und setzen Phantasien für Konjunktionen frei - die einem asssimilieren könen!) aus. Und dies ´direkt´ über dem CNN-HQ von Atlanta! ... Hatten nicht gestern die USA gegen Slowenien unentschieden nach Rückstand 0:2 doch noch mit 2:2 gespielt...? Und warum sollten US-Fußballfans nicht in Vorfreude vorfeiern?

* = Eine prächtige, archetypische Versinnbildlichung und ein Weiterspinnen der ´Fliegenden Untertassen´-Mythologie! ´Never seen before´ (und danach)! Das Symbol Hollywood´s für die UFO-Legende überhaupt und eine Inszenierung sondersgleichen die geradezu von der Leinwand auf das Publikum (über-)springt und auch Wirkung entfaltet hat, siehe Herkunft der Grey-Idee als neue ´Aliens´ zu einem alten UFO-Thema (lese dazu vielleicht nochmals den Beitrag "Images: Der italienische Bildhauer Carlo Rambaldi und Steven Spielberg sind die Väter der Greys" unter http://cenap.alien.de/cenapnews/zei... von vor ein paar Tagen). Unter dem populären Blockbuster-Erfolgs-Eindruck solcher psychokulturellen VorBILDER braucht sich niemand im nachhinein wundern, zumal immer wieder einmal der Film in TV weltweit wiederholt wird und man nicht an ihm vorbeikommt. Die Macht der Bilder... - und sie wirken unbewusst nach!

Weiter geht es mit "´Bizarre´ UFO lights caught on camera":

Und dann gab es noch UFOs über Italien dieser Art - Himmelslaternen-UFO-Balla-Balla

Seit dem Fall der Vatikan-UFOs sind wir ja etwas ´elektrisiert´. Und siehe, die MHBs fliegen weiter unerkannt als UFO durch die Gegend, so die ´Corriere del Veneto´ - http://corrieredelveneto.corriere.i... mit Video des unscharf und damit defokussierten, gezoomten gelb-roten Dings* , um in künstliches ´Mysteri/Mystero über Padova´ zu machen: "...fenomeno naturale oppure a delle sonde militari... {! - jaja, der ´Geheimwaffen-Mythos´ schlägt hier, genauso falsch und verkehrt, durch}". Doch die Aufklärung gab es auch - http://www.youtube.com/watch?v=Jk6a... . Und "Ufo: realt? o suggestione popolare?" unter http://www.youtube.com/watch?v=cEG7... wird es dazu wieder interessant, weil dies über den Tellerrand hinausführt - bis hin zum Effekt des günstigen Sonenlichteinfalls auf eine Seilbahn, um die ´Fliegende Untertassen´-Suggestion auszulösen. Was es alles gibt! Da kann man froh sein, wenn man ´nur´ diese Dinger an der Backe hat (was ja so auch nicht stimmt) - http://www.youtube.com/watch?v=0gCx... . ;-)

* = Größer siehe unter http://www.tgpadova.it/index.cfm/hu... .

WM-Spezial-Ticker:

Da kann man froh sein, wenn die Niederländer heute den Sieg über die japanische "Rote Sonne" in Südafrika um 1:0 erzielten, Da haben die Japaner wenig zu feiern -und die Glo-Lanterns haben wenig Chancen als ´Phantoms in the (Night-)Sky´ (obwohl wenn der Reiswein wirkt und die Leute launig drauf sind, Sie wissen ja Bescheid wie dies so ist..., dann geht es mit heißer Luft ab - http://www.youtube.com/watch?v=1Bz5... ). Da geht es auch bei einem Konzert glühend-rund - http://www.youtube.com/watch?v=3svY... . Sie gehören bekanntlich inzwischen einfach als Brauchtum der modernen Popkultur dazu. - Magisch: Bei Formationen kann man sich dann auch wieder phantasievoll im Silhouettentracking üben, um alle mögliche Gestalten der Illusion hineinzuinterpretieren, wie bei ´Wolkenbildern´. So kommen die ´Intruders´ zustande.

Am Abend stand Dänemark gegen Kamerun an, wo es scho nach 10 Minuten das erste Tor für die ´unversöhnlichen Löwen´ vom ´Schwarzen Kontinent´ gab. Würden die Europäer hier das Spel machen, um die ´UFOer´ auch heute Nacht in Feierlaune steigen zu lassen...? Die Himmelslaternen (= "UFO--Ballonger") als UFO-Sichtungserzeuger sind im Norden natürlich auch bekannt, sehen Sie u.a. hier: http://gt.expressen.se/nyheter/1.14... oder http://www.tubeoli.com/video/b_k2En... mit unserem alten Kollegen und Freund Ole Henningsen von der ´Skandianavisk UFO-Information´/SUFOI. Der Kamera-Defokussierungseffekt beim Aufzoomen mit der ´Rombuswirkung´ bei einer kleinen Flotte hier - http://www.youtube.com/watch?v=wYSc... - geht auch bei den Dänen nicht vorbei. Und mit einem 2:1 gingen sie vom Platz und haben ihren ersten Sieg bei dieser WM gemacht, was sie wohl kaum aushalten werden. Und die erste afrikanische Mannschaft des Wettbewerbs, Kamerun, ist raus. Schade...

Österreich nimmt an der Kicker-WM ja nicht teil, aber trotzdem meldet die ´Krone´ ( http://www.krone.at/Steiermark/Myst... ) dies ohne beschreibende Fallcharakteristiken damit erkennen kann, um was es genauer geht:

>"Alien-Alarm" - Mysteriöse UFO-Sichtungen über dem Grundlsee

Wetterphänomene, Partyballone oder tatsächlich fliegende Untertassen? Die Meldungen, wonach am nächtlichen Himmel über dem sonst so friedlichen Ausseerland UFOs gesichtet wurden, häufen sich - kein Scherz. Mit "Zuagroasten" haben´s die Ausseer ja nicht so - sagt man. Umso ernster nimmt man jetzt die Tatsache, dass zuletzt über dem Grundlsee unbekannte Flugobjekte gesichtet wurden.

Das angesehene Regionalblatt Alpenpost ruft in seiner jüngsten Ausgabe dazu auf, UFO-Erfahrungen per Mail oder Telefon zu übermitteln. Zuletzt schlug das "Alien-Pendel" am 23. Mai verstärkt aus. "Wanderer haben ein dunkles Objekt in rund 200 bis 300 Metern Flughöhe beobachtet, das sich lautlos in Richtung Rothspitz bewegte", wurde auch bei der Polizei Meldung erstattet.

Meteorologe Albert Sudy kann das aktuelle Geschehen zwar nicht erklären, erinnert sich aber an ein ähnliches Szenario im Ausseerland vor vielen Jahren: "Damals verglühte am Firmament eine Raketenstufe."<

3er-Formation Samstagabend über Wendelstein

Kein echtes ´Bilderrätsel´: Aus dem fränkischen Wendelstein meldete sich gegen 23 h Herr B., der gegen 22 h vom Balkon aus drei "ins Runde gehende feurige Objekte ohne Rauch und Schweif" über der Stadt aufkommen sah, die minutenlang lautlos dahinzogen und dann wegen ansteigender Bebauung aus der Sicht verschwanden. Die direkt hintereinander erscheinenden Körper waren "ganz klar keine Flugzeuge oder so", die waren auch keine Lichter an einem solchen, sondern "gewiss seperat". B. ärgerte sich keinen Zeugen zu haben und seine Frau duschte gerade... Mit dem Fotohandy war aber die Tochter unterwegs, sodass er nichts zum fotografieren hatte. Das "Feurige" war nicht einfach so hingesagt, sondern die rote Farbe erinnerte ganz klar sofort daran - und so eine Art "ist am Himmel nicht normal" und vom Farbton her sah das auch eher ins orange-gehende aus, nicht so "krass wie bei Flugzeugrotlichtern". ... Da gab es auch keinen Blumentopf zwecks ufologische Bringschuld zu gewinnen. Da wurde auch wieder der glänzende Traum keine Wirklichkeit, diesbezüglich konnte auch heute wieder nicht der Sack zugemacht werden. ;-)

Und am Sonntagmorgen im Sat1-TV: ´Weck Up´ - Thema: Unglaublich! Aber wahr?

Siehe dazu http://www.weckup.de/weckup-aktuell... .

Ja, so ist dies bei uns - Zeitgemäß und unkommerziell für die Rationalität, Aufklärung und Wissenschaftlichkeit eingesetzt, in einer modernen Welt mit zunehmender Irrationalität, Dummheit und Leichtgläubigkeit:

Unser Wochenend-Kurs zur UFO-Wirklichkeit - UFO-Kunde: Evakuierung in den Weltraum, 1.Teil

"Die Wahrheit braucht den Mut, sie auch auszusprechen: Das übermenschlich aufgepumpte exotische UFO-Phänomen (der UFO-Industrie) was sich auf der Wirklichkeit des Platzes nicht beweisen kann und an der Bringschuld des ´Fliegenden Untertassen´-Mythos leidet... - und der IFO-Schatten seiner selbst ist und in seinem Schatten steht!" - Werner Walter

+ Vergessen wir dabei nicht: Seit es menschliche Kultur gibt, existiert auch Religion* - in vielen Zehntausend Ausprägungen. Die Ursache dieses Phänomens liegt in der Evolutionsgeschichte der menschlichen Erkenntnisfähigkeit, der "belief engine". Der Mensch ist darauf angewiesen, die Wirklichkeit nach kausalen Gesetzmäßigkeiten zu deuten. Doch diese Interpretation geht mit Fehldeutungen einher: Bestehende Beziehungen von Ursache und Wirkung werden nicht erkannt bzw nicht bestehende als gültig angenommen. Gerade diese Fehlleistung aber ist es, die den Aberglauben begründet. Anders ausgedrückt: Der Mensch ist ein Ordnung suchendes Wesen, das in einer komplexen Welt gültige wie ungültige Ordnungsrelationen wahrnimmt. Die sinnlosen Muster sind interessanterweise solche, die unter Unsicherheit Angst reduzieren, sie bleiben als Beiwerk der sinnvollen Muster über Perioden erhalten. Wir haben Magie und Aberglauben, weil wir kritisches Denken benötigen. Wir denken magisch, weil wir kausal denken müssen. Das Muster "Gott" ist nun nichts anderes als eine übergreifende Ordnung - die Ordnung aller Ordnungen gewissermaßen. Doch die Erklärungsmuster, die Religion bereithält, haben mit Wissenschaft nichts zu tun. Dies ist ein Prozess des Wissenserwerbs durch Kritik, während Religion ihr "Wissen" schon von vorneherein besitzt. Denn die Sphäre der Religion ist der Mythos, nicht eine wissenschaftliche Theorie. Der Mensch sucht nicht nur Muster, er erzählt auch Geschichten - und legitimiert damit soziale Zustände als gottgegeben. So verleihen Mythen den blinden geschichtlichen Prozessen Sinn bei jenen Menschen die empfänglich für solche "Botschaften" sind, da sie dem Unbegreiflichen einen Sinn zunächst zu geben scheinen. Der Mythos vermittelt vor allem Sinn, während Wissenschaft Wahrheit sucht. Trotzdem, die Erzählkraft der Mythologien kann recht bewunderswert sein.

* = Der Landpfarrer Abbé Meslier schrieb 1729 in sein Testament: "Religion ist Irrtum, Lüge, Betrug."

Wir haben die Frage bis heute nicht klären können, ob es außer uns noch andere intelligente Wesen im Kosmos gibt, bisher haben sie jedenfalls noch nicht angerufen. Aber ihre Existenz ist wahrscheinlich, was wieder etwas anderes ist als ´bewiesen´. Die Frage, ob es andere Planeten gibt, auf denen sich eine ähnliche Evolution abgespielt hat oder abspielen wird, wie auf der Erde, können wir dagegen mittlerweile positiv beantworten. Wir können uns dank der Astronomen heute in der glücklichen Lage schätzen, nicht mehr glauben zu müssen und sind damit nicht mehr der Willkür und den Schergen einer Kirche ausgeliefert. Wir wissen heute: Es gibt noch weitere Welten!

In unserer Zivilisation wird die religiöse Dimension des Menschen verdrängt ins Unterbewußtsein, von wo aus sie die Realität wiederum eleminieren können wenn sie aufsteigen und z.B. die Vision zum UFO-Kontakt wird. In einer Ära, in der die konventionelle Religion im Niedergang begriffen ist, bietet der Glaube an unendlich überlegene Außerirdische irgendwo da draußen im Kosmos ein gewisses Maß an Trost und Ermutigung für Menschen, denen ihr Leben sonst langweilig und sinnlos erschiene. Schon mehrfach wurde die Situation von Psycho- und Soziologen untersucht und immer wieder festgestellt, dass die "Außerirdischen" der UFO-Kontakte eine alte traditionelle Rolle übernommen haben - die der Engel als Vermittler zwischen der Menschheit und Gott, die uns verschlüsselte Wege zu ´verborgenen´ Wissen über das Universum und dem Sein der menschlichen Existenz weisen. Die besondere Anziehungskraft der Außerirdischen liegt offenbar darin, dass der Mensch Zugang zu ´höherem Wissen´ gewinnt, wenn er mit diesen überlegenen Wesenheiten in Kontakt tritt, und dass die daraus resultierenden Erweiterung des Horizonts der Gläubigen sie in gewissem Sinne Gott einen Schritt näher bringen. Auch wenn dies nur verklausuliert vorgebracht wird. Allein aus dieser Sicht heraus ist die UFOlogie mit ihren Kontakt-Erfahrungen keine Schnittstelle zur Wissenschaft, sondern nichts weiter als eine moderne Ausprägung religiösen Glaubens. Egal, wie vehemment UFOlogen dagegen wettern mögen und damit unehrlich gegenüber sich selbst sind, nur um ein besseres Image zu bekommen, da sie nach wie vor auf einer Art Mission sind.

Vom kirchengeschichtlichen Standpunkt her gesehen, stellt die UFOlogie einen modernen Ersatz der christlichen Engelslehre dar. Die Außerirdischen präsentieren sich in erster Linie als Schutzengel, die warnend, rettend, inspirierend und leitend im Auftrage Gottes und zum Heile der Menschen wirken, um eine positive Zukunft anzudeuten. Dies kann man bei den Kontaktlern* sehr gut beobachten. Erst als symbolischer Mittler zwischen einer irdischen und einer überirdischen Welt wird das UFO in seiner Deutung (= außerirdischen Raumschiff, ´Fliegende Untertasse´ als Symbol dafür) und das Erleben und Verhalten der UFO-Gläubigen deutbar. In einer esoterisch interessierten Öffentlichkeit können derartige Kontaktberichte in rein literarischer Form zirkulieren, z.B. als Broschüren oder Buchpublikationen von Prophetinnen und Propheten eines herrannahenden ufologischen Millenniums, - sie können darüber hinaus aber auch zur Formierung ganzer UFOlogen-Gruppen oder ufologisch inspirierter neureligiöser Bewegungen beitragen, wodurch sich der soziale Kontext ergibt. Das "religiöse Spektrum der UFOlogie" erstreckt sich nicht nur meiner Beobachtung nach von ufologisch interessierten Einzelpersonen in der allgemeinen Öffentlichkeit über relativ unorganisierte esoterische Lesezirkel bis hin zu soziologisch greifbaren Gruppenbildungen mit unterschiedlich starken ufologischen und millenaristischen Akzenten, siehe so z.B. DUIST (siehe hierzu auch die CENAP-Internet-Kern-Homepage unter http://www.alien.de/cenap mit dem Beitrag "The German UFO Chronicles"), Heaven´s Gate, Ashtar Command, Fiat Lux oder auch Scientology. Esoterik-Messen, Eso-Buchläden, Bildungsstellen wie z.B. der Frankfurter Ring und Zeitschriften wie Magazin 2000, Esotera, UFO-Nachrichten oder Das Neue Zeitalter dienten/dienen praktisch als Anlaufstellen, Plattform, Informations- und Kontaktmöglichkeiten für Interessierte der ufologischen Berufungsvisionen - bei denen man immer wieder mal sehen kann wie gefährlich es wird, wenn Menschen an Nonsens glauben.

* = Zunächst waren da seltsame Flugkörper aufgetaucht, die Arnold gesehen und beschrieben hatte um später zum "Columbus der UFOlogie" zu werden. Ein raffinierter Journalist gab ihnen die symbolträchtige sowie bildhafte Fantasie-Bezeichnung "flying saucers" um damit eine Art wundersame Maschine zu charakterisieren - dies ist ihm wohlfeil gelungen. Binnen weniger Jahre (und nicht ad hoc wie die meisten UFOlogen meinen) verbreitete sich der Glaube, dass diese ´Fliegenden Untertassen´ außerirdische Raumfahrzeuge sind. Diese UFO-Theorie setzte sich immer stärker damals durch, weil sie am plausibelsten klang (und durch Keyhoe gerade mega-populär gemacht worden war). So war es nur eine Frage der Zeit, bis die ersten Berichte von Begegnungen mit ihren Besatzungen auftauchten - frei nach dem Motto: We met the Space People. Überraschend war allerdings, dass keine zwei Kontaktierte den gleichen Außerirdischen begegneten. Die damaligen Aliens waren wohlwollende, engelsgleiche Gestalten und kamen vorzugsweise von den Schwesterplaneten unserer blauen Murmel im All (genauso wie in dem 1909 erschienen Roman "A Trip to Mars" von Fenton Ash). Dass die meisten Kontaktler vorher schon dem seltsamen Netzwerk religoöser und okkulter Gruppen Amerikas angehörten, sei hier nur am Rande erwähnt. Die meisten Kontaktler hatten eins gemeinsam: Vor den Begegnungen waren sie selbst machtlose, vielleicht ein wenig entfremdete Personen gewesen, wenn auch mit einer ´übergeordneten´ eigenen (fernöstlich-angehauchten) Lebensphilosophie. In den 50er Jahren, auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges mit seinem Rüstungswettlauf zwischen den USA und der UdSSR, übten die stark vereinfachten Lösungen der Weltraumbrüder einen starken Reiz aus. Wohlwollende Außerirdische vertrauten der kontaktierten Person Geheimnisse des Universums an und machten sie manchmal sogar zum Botschafter der Weltraumleute auf Erden. Das versetzte die Kontaktierten in eine Position vermeintlicher (als Führer einer Kultgruppe sogar tatsächlicher) Macht und füllte eine spirituelle oder emotionale Lücke in ihrem Leben aus. Doch die Geschichten der Kontaktierten wurden zunehmend unhaltbarer, je weiter die Erforschung des Weltraums voranschritt. Mit verbesserten Teleskopen sowie vor allem den ersten Raumsonden konnte nachgewiesen werden, dass die Berichte von menschenähnlichen Wesen auf benachbarten Planeten falsch waren. Ab 1969 war es öffentlich unmöglich zu behaupten, man habe einen bewohnten und fruchtbaren Mars oder Mond besucht (UFO-Sektierer und Freaks aus der Verschwörungs-Szene dagegen fahren als Sonderlinge nach wie vor darauf ab). Es fällt auf, dass die Ära der Kontaktierten mit dem Einsetzen des allgemeinen Interesses an der Raumfahrt in den frühen 50er Jahren beginnt und mit deren ersten Erfolgen in den späten 60ern endet. Ersteres weckte die Hoffnungen der Kontaktierten, letztere machten ihre Träume zunichte. Auch die philosophischen Botschaften und kosmischen Warnungen erwiesen sich rasch als eine Aneinanderreihung von Platitüden. Die Geschichte der Kontaktler dagegen ist Teil einer langen mythischen Tradition von Begegnungen zwischen Menschen und wohlwollenden Wesen aus anderen Welten, die uns angeblich helfen und unser Schicksal lenken wollen. Sie hat wohl mehr mit den Kontakten und Botschaften wie sie von spiritualistischen Medien übermittelt werden, gemeinsam als mit dem UFO-Himmelsphänomen an sich.

Dieses angeblich kommende "Goldene Zeitalter" ist ein Zerrbild der traditionellen christlichen Auffassung vom Himmel. Karl Veit bespricht in seiner Zeitung UFO-Nachrichten Nr.272, Februar 1982 das von seinem Ventla-Verlag veröffentlichte Buch ?Evakuierung in den Weltraum?, das die Erschaffung der neuen Erde durch die Außerirdischen schildert: "Die beiden Begriffe EVAKUIERUNG und ENTRÜCKUNG besagen, dass nach eigener freier Entscheidung jener Teil der Menschheit aus allen Nationen, der wirklich guten Willens ist, vor den letzten schaudererregenden Katastrophen auf höhere Weisung durch Weltraummenschen von der Erde weggenommen, im Weltraum aufgenommen und nach der Reinigung des Erdballs zu neugestalteten Lebensräumen zurückgebracht werden soll." Dies ist eine eigenartige, technisierte Interpretation des biblischen Endzeitgeschehens. Karl Hutten von der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen machte 1982 auf diese "moderne Interpretation" christlicher Mythen aufmerksam: "Ganz allgemein kann man sagen, dass die Sternenmenschen im religiösen Bereich kaum etwas Originales zu bieten haben. Mit dem Auftreten der UFOs wurde der Himmel rehabilitiert, es fand seine Wiederverzauberung statt. Einst galt er als Sitz Gottes und der Engelwelt. Dann wurde er von den Astronomen und schließlich auch den Theologen entmythologisiert. Die UFO-Gläubigen haben ihn re-mythologisiert." Denn allgemein als solchen empfunden Widerspruch zwischen Wissenschaft und Religion haben die UFOlogen durch einen verwissenschaftlichten religiösen Touch aufgehoben. UFOs werden hier zu einem (pseudoreligiösen) sinngebenden System und dort stellen sie konkrete Zeichen des Himmels da.

Zurück zu den über uns real gesichteten UFOs und dem damit verbundenen Alien-Mythos, für die Beobachter von phänomenalen Erscheinungen ein "magic moment"

Wie bei all den sagenhaften Ereignissen rund um uns herum, die zur Mythen- und Legenden-Bildung führten, gilt auch hier: Der Mensch ist ein Teil des UFO-Phänomens - und ohne ihn gäbe es den damit verbundenen Mythos nicht. Deswegen muß man auch laut die Frage stellen ob die extraterrestrische Erklärung des UFO-Phänomens mittels der ET-Besucher nicht ein folkloristisches Stilmittel und mythologischer Bestandteil des Space Age sind, genauso wie die Science Fiction* die Literatur des Raumfahrtzeitalters darstellt (in welchem die Menschheit unmittelbar vor der Erforschung des Weltraums steht und möglicherweise am Beginn ihre eigenen "UFOs" zu anderen Welten)? Vielleicht ist UFOlogie ist nichts weiter als moderne Folklore (die Folklore über Außerirdische), die dazu diente, um einen sagenhaften Mythos fünfzig Jahre lang auszunutzen, um den Menschen ins Weltraumzeitalter einzuführen? Und psychologisch ganz wichtig ist zu wissen, dass die Leute sich mehr für den Mythos als für die Fakten interessieren. Dazu ein Beispiel aus der Leserbriefseite der Esotera vom Mai 1979. Hier berichtete eine Martha R. über eine Erfahrung vom Oktober 1953. Damals fuhr sie zu ihren Eltern nach Lisabon. Ihre Eltern und deren Bediensteten waren es gewohnt Fliegende Untertassen am Himmel zu sehen, von denen aber Martha R. noch nichts wußte. So fand eine denkwürdige Begegnung statt. Bei ihrem Besuch tauchte tatsächlich ein solches Objekt auf, welches für alle ein authentisches UFO war - abgesehen von Martha R. die nur einen Hubschrauber erkannte, von dem aber die restliche Familie und ihre Bediensteten nichts wußten, weil sie Hubschrauber noch nicht kannten. Interessant, nicht wahr? Der Mythos lebt in den Köpfen der Menschen und von dort läßt er sich nicht vertreiben, ganz gleichgültig, dass immer wieder die Beweise sich als Fälschung herausstellen oder in sich als unhaltbar zusammenbrechen. Ja, es ist wahr: Die populärsten UFO-"Beweise" halten nicht das, was sie versprechen. Der Grund ist ganz simpel: Die Menschen wollen es einfach, dass es a) die Außerirdischen und b) ihre Besuche hier gibt - um nicht allein im Kosmos zu sein. Der Mensch selbst ist vitaler Bestandteil des UFO-Phänomens. Man muß sich schon fragen, ob die Aliens heute nichts weiter als Symbole für göttliche Wesen sind, die dem Menschen den Weg weisen und ob sich hier die Sehnsucht nach neuen Göttern und Mythen des technischen Zeitalters manifestiert...? Nach zahllosen UFO-Sichtungen und Entführungsberichten konnte bisher niemand einen Gegenstand vorweisen, der zweifelsfrei außerirdischer Herkunft ist. Und bisher konnte auch noch niemand eine UFO-Fotografie präsentieren, die einwandfrei von jedermann als echt akzeptiert wurde. Und uns hat auch bisher noch niemand Informationen übermittelt, deren Ursprung auf weit fortgeschrittene Wesen zurückzuführen wäre. Vielleicht ist die Frage nach den "ungelösten Fällen" auch nur das Ergebnis einer Eskalation des visionären Gerüchts. Ein Gerücht ist wie eine Epidemie. Gerüchte werden mit Interessse und eigener Motivation verbreitet, und sie sind Instrumente von Machenschaften. Meistens sind sie gar Teil einer Intrige. Von dem Moment an, wo Leute begannen über Fliegende Untertassen zu sprechen, gab es viele die über ungewöhnliche Erscheinungen am Himmel spekulierten und von ihnen geschockt waren - auch wenn es sich nur um Feuerball-Boliden, Wetterballone etc handelte! Lassen Sie uns nicht vergessen, dass genau diese Fälle das Fundament der UFO-Mythe ausmachen. Viele gute Sichtungen gehen darauf zurück. Wahrscheinlich werden sich einige der Sichtungen nie klären lassen, weil die notwendigen Anhaltspunkte zur Nachforschung fehlen.

* = Der Vollständigkeit wegen: Der Begriff "Science Fiction" wurde erstmals 1851 von William Watson in seinem Buch "A Little Earnest Book Upon A Grand Subject" verwendet und das erste SF-Magazin kam 1916 in Schweden unter dem Namen Hugin heraus. Die "echte" SF und die Naturwissenschaft sind übrigens Kinder der selben Geburtsstunde um das Jahr 1800 als mit der industriellen Revolution die globale Wissensexplosion eingeläutet wurde.

Wichtig auf unserem Weg ist zu erkennen, dass alle ´UFO-Betroffenen´, also UFOlogen/UFO-Forscher/UFO-Zeugen und UFO-Berichterstatter in den Medien, ihre Meinungen und Feststellungen als Produkt der um uns entwickelten "ufologischen" Popkultur einbetten. UFOlogen/UFO-Forscher wachsen in einem ´opinion-stream´ auf und UFO-Zeugen berichten uns entlang des subkulturellen ´mainstream´. Niemand ist sozusagen "unschuldig", der an diesem großen Spiel teilnimmt. Während wir UFOs entsprechend den medialen Vorgaben als "außerirdische Objekte" betrachten, sind z.B. auf dem afrikanischen Kontinent Begegnungen mit "UFOnauten" eher als Geisterbegegnungen interpretiert. Die gesellschaftlich/zivilisatorische (durch die Medien hervorgerufene) "Belastung"/"Kondamination" fängt für einen Menschen unserer Ära bereits in der Kindheit an. Es gibt für jeden Teilnehmer des Spiels irgendwelche "Eckpunkte" (eine Art "magic moment"), an denen er sich orientiert. Niemand wird wohl behaupten können, nicht von den um uns herum stattfindenden Darstellungen in Sachen UFOs irgendwie eingenommen worden zu sein, egal als ob UFO-Gläubiger, UFO-Skeptiker oder UFO-(Zufalls-)Zeuge. Und die UFO-Erfahrung (wie auch immer) ist für alle Beteiligten irgendwie "mächtig". Alle Mitspieler reagieren entlang einer kulturellen Achse ob eines Wahrnehmungs-Auswahl-Prozess entsprechend ihrer kulturellen ´Vorbildung´, ihres Überzeugungs-Systems etc. Philosophisch betrachtet sind Wahrnehmungen Hypothesen über die reale Welt und unsere Wahrnehmung ist "Theorien-beladen", so kommt es z.B. dazu, dass Menschen in Anbetracht eines außergewöhnlichen Reklameflugzeugs dieses als ein linsenförmiges Objekt mit Reihen heller Fenster und allem drum und dran einer Fliegenden Untertasse darstellen - hierbei wird evident, dass das "Wissen" wie eine Fliegende Untertasse auszusehen hat und diese synonym für UFOs stehen unbewußt die Darstellung der Wahrnehmung beeinflußt. Der Grund dafür ist, das man von 1947 an jegliches Luftphänomen was einigermaßen seltsam und unvertraut ausschaute als Fliegende Untertasse begrifflich ansprach, dies ging über zehn Jahre so. Wer die alten amerikanischen UFO-Zeitschriften wie Saucers oder The Saucerian bzw die englische Flying Saucer Review von vor 1956 betrachtet wird mir zustimmen müßen. Das neutrale Kürzel U.F.O. kam erst dann auf, nachdem alle Welt bereits auch bildliche Image-Konzepte von einer Fliegenden Untertasse mit sich herumschleppte und alle Welt mit diesem US-Produkt infiziert wurde und hauptsächlich die westliche Welt begierig das Phänomen aus Amerika importierte. Unser Gedächtnis ist mangelhaft und neigt dazu Sinneseindrücke zu verfälschen. Die Gestaltungspsychologie hat z.B. gezeigt, dass der Mensch dazu neigt, Unvollkommenes zu vervollständigen (gerade also auch bei Lichtpunkten am dunklen Himmel, denen man dann eine Gesamtgestalt wie z.B. von einem ´Fliegenden Dreieck´ oder einer ´Fliegenden Untertasse´ zuschreibt) und unerledigte Handlungen in der Fantasie, im Traum weiterzuführen. Die gefährliche Falle ist, dass gerade Menschen, die sehr wenig Erfahrung im Umgang mit ihrem eigenen Unbewußten haben, dazu neigen, eher etwas für bare Münze zu nehmen und etwas in die Realität hineinzufantasieren. Der Münchner Diplompsychologe Dr.Jürgen von Scheidt stellte diesbezüglich auch fest: "Gerade jene Leute, die technisch interessiert sind, gehen dann besonders leicht in diese Falle, wenn sie vom Psychologischen und von ihrer eigenen Psyche wenig wissen."

Gesicht des Mythos

Die Zerbrechlichkeit der menschlichen Zeugenaussage "Ich habe es mit eigenen Augen gesehen!" wird daher im Mittelpunkt dieser Abhandlung stehen müssen. Wenn sich die Sinne austricksen lassen neigen die Menschen dazu lieber an übernatürliche Erscheinungen zu glauben als an ihre eigene Wahrnehmung zu zweifeln. Das Primat der Sinne hat schließlich immer das Sehen und alles ist dieser sinnlichen Erfahrungen untergeordnet, selbst der Verstand reagiert hin und wieder mit Widerstand wenn man diese gruseligen, seltsamen oder geheimnisvollen optischen Eindrücke des Beobachters aufklären bzw wissenschaftlich erklären will: "Ich weiß doch, was ich gesehen habe und ich bin kein Spinner!" oder "Es kann doch nicht sein, dass ich mich so narren ließ!" etc sind die typischen Reaktionen darauf, oftmals dann mit Querverweis auf z.B. einem akademischen Grad oder der gesellschaftlichen Stellung der betroffenen Person.

In Sachen UFO-Forscher kann man sicherlich nicht den europäischen Neo-UFOlogen der psycho-sozialen Schule (die Neo-UFOlogie dieser Richtung hat die "humanistische Drehung" und wendet sich mehr dem Menschen zu als der Suche nach dem Objekt, welches sich über Jahrzehnte hinweg als soetwas wie der sagenhafte Kupferkessel voller Gold herausstellt und eine kosmische Geisterjagd darstellt) mit dem amerikanischen Konspirations-Theoretiker vergleichen und der UFO-Zeuge in England muß nicht zum vielleicht identischen Sichtungs-Stimulus die gleiche Überzeugung in der Deutung mit sich bringen wie jemand in Indien. Dies soll aussagen, dass a) die UFO-Experten genauso wie b) die UFO-Zeugen je nach ihrer kulturellen Prädisposition das gleiche Thema unterschiedlich auffassen. Die führenden britischen UFO-Forscher haben den Glauben an die "alien spaceships" verloren, ihre US-Kollegen zeichnen sich als Hardcore-Anhänger der außerirdischen Perspektive dagegen aus. Und es müßen nicht unbedingt die vielzitierten "UFO-Experten" in den Medien sei (mit all ihren Verkaufsauflagen im Hintergrund), die auch tatsächlich in allen Teilen der Welt in ihrem jeweiligen Land auch anerkannte UFO-Forscher sind, meistens sind sie in der ´Szene´ selbst recht unbeliebt. Aber dies nur nebenbei, auch wenn es schon eine Perspektive aufmacht. So gesehen ist wohl jedem klar, dass die UFOs auch ein massensoziologisches Phänomen sind. Dies insbesondere deswegen, weil sie sich so lange halten - die ´durchschnittliche´ Massen-Hysterie hält allgemein ein paar Tage oder Wochen an. Die UFO-Hysterie dagegen schon über 50 Jahre! Die Mitteilung über anomalistische Phänomene jeder Art entsprechen einem "regional mindset", in Sachen UFOs wird durch die Medien daraus mehr und mehr ein "global mindset". Sicher dagegen ist der Umstand, dass die Ausprägungen des UFO-Phänomens z.B. bei Entführten und Kontaktlern entsprechend des mentalen Levels in den charakteristischen Linien gewisser Regionen verläuft. Hier spielen also Faktoren eine Rolle, die man zunächst gar nicht sieht und bedenkt. In der Betrachtung des Phänomens sind also "cultural pattern" zu beachten, die NICHT auf das objektive Phänomen zurückgehen. Und in diesem Umfeld leben auch die Beobachter, wenn sie sich als "UFO-Exhibitionisten" outen um sich entsprechend des "Gesichts des Mythos" vorzustellen.

Von jeher war es feste Glaubensüberzeugung ungezählter Menschen, dass es außer ihresgleichen noch andere intelligente Wesen im Kosmos gebe, die auf den Planeten oder Fixsternen ihren Wohnsitz haben und den Erdenmenschen gelegentlich besuchen. Pallas Athene trat zu Odysseus, um ihm einen Rat ins Ohr zu flüstern oder ihn gar mit ihrer Aegis im Kampfe zu schützen; zu Abraham kamen drei Männer im Haine Mamre, die sich als Gottgesandte enthüllten; Jakob kämpfte die ganze Nacht mit einem Manne, den er als das "Antlitz Gottes" erkannte; Mithras kam von der Sonne auf die Erde, um den Menschen gegen Ahriman zu helfen; Michael, der Sonnenerzengel, kämpfte in goldener Rüstung in der Schlacht auf dem Lechfeld gegen die Ungarn. Viele weitere Beispiele ließen sich nennen, bei denen kosmische Wesen die Erde betraten, um auf ihr irgendwelche Taten zu verrichten. Dieser Überzeugung sind auch die UFO-Anhänger - nur mit einem "kleinen" Unterschied: Während die Gläubigen früherer Zeiten solche Götter- oder Engelsbesuche mit Selbstverständlichkeit als geistige Erscheinungen ansahen, scheinen die UFO-Anhänger von der derb-materiellen Existenz ihrer Planetenbewohner überzeugt zu sein, die angeblich auf geheimnisvollen Fahrzeugen mit Hilfe der gemeisterten Schwerkraft die Erde umkreisen, Beobachtungen machen und gelegentlich auf ihr landen. Die Planetarier der UFOlogie haben keine Bibel, da man "mit dem Autor in ungetrübter Gemeinschaft und Harmonie" lebe. Die UFOlogie entpuppt sich so als Glaubenslehre, vielleicht sollte man sich dies verinnerlichen? Dieses und noch vieles andere erfährt man aus der Lektüre der UFOnonen-Literatur der esoterischen UFOlogie, wo es um ein kommendes ´Goldenes Zeitalter´ geht. Wie in der Neujahrsausgabe 1968 der Monatsschrift zur religiösen Erneuerung, Die Christengemeinschaft, hinsichtlich der deutschen UFOlogie zu jener Periode festgestellt wird, "verbrämt man die UFOnen-Weisheit mit christlichen Sätzen. Auch die Reinkarnations*-Idee wird mit dem UFOnen-Glauben verquickt." Autor Alfred Schütze hatte im vorausgehenden November in Mainz den internationalen UFO-Kongreß der damals führenden (und einzigen) UFO-Vereinigung Deutschlands besucht und festgestellt, dass die meisten Fans einfach nur an die Existenz der UFOs und Außerirdischen glauben wollen und deswegen alles akzeptieren, was man ihnen anbietet.

* = Man muß sich hier dem weitverbreiteten Glauben der Wiedergeburt, also der Reinkarnation, stellen. Mir erscheint er höchst fragwürdig, vom Mangel an glaubwürdigen Belegen ganz abgesehen. Die Natur hat nämlich ein "Recycling von Seelen" kaum nötig, denn sie erschaft mit jedem neue entstehenden Menschen eine neue - und von denen gab es bisher schon sehr viele und augenblicklich kann auch niemand an einem Menschenmangel bei über 6 Milliarden Menschen (so viele wie nie) als Bewohner des ´Blauen Planeten´ klagen. Natürlich, wir alle möchten uns selbst gerne, nur allzugerne, für ein unvergängliches Wesen halten, das nur einen vergänglichen Körper bewohnt. Damit machen wir uns das Sterben leichter. Reinkarnationsmythen und Vorstellungen über ein Jenseits-Paradies dienen nur als transzendale Kraftquelle um den unweigerlichen persönlichen Tod und die Angst davor zu kompensieren. Der Lohn des Christseins besteht darin, aufzuerstehen und ins Himmelreich einzugehen. In den Evangelien wird erstaunlich wenig darüber geschrieben, was man sich unter dem Paradies konkret vorstellen kann. Matthäus gibt nur einen vagen Hinweis auf einige technische Details: "Denn bei der Auferstehung heiraten sie nicht und werde nicht verheiratet, sondern sind wie die Engel im Himmel." Vom Paradies immerhin wissen wir aus der Genesis, dass man dort nackt herumläuft, "der Mensch und sein Weib". Auch Papst Johannes Paul II hat zu diesem Problem Stellung bezogen. Das Paradies oder der Himmel ist danach kein Raum über den Wolken, wo Engel Harfe spielen. Es ist ein "Daseinszustand", der nach dem Tod eintritt: "Der Himmel, in dem wir uns wiederfinden, ist weder eine Asbtraktion noch ein physischer Ort inmitten der Wolken, sondern eine lebendige und persönliche Beziehung mit der Heiligen Dreieinigkeit. Eine gesegnete Gemeinschaft von jenen, die während ihrer Lebenszeit Jesus Christus treu geblieben sind und jetzt eins mit seiner Glorie." Demnach ist die Hölle ein Daseinszustand, in dem man niemals in den Genuss von Gottes Gegenwart gerät. Vielleicht ist es das Privileg eines Menschen, sich sein eigenes Himmelreich auszuschmücken, daraus ergibt sich eine Faszination.

Schütze stellte anhand des Beispiels von Professor Oberth fest, der dort eine Rede hielt, dass derartige "Praktiker der Wissenschaft" wohl eine einseitige intellektuelle Erziehung und eine starke Spezialisierung auf ihrem Fachgebiet erfuhren, was dazu führt, dass diese Fachleute "zwar für ihr Gebiet eine hervorragende Urteilskraft besitzen, aber oft merkwürdig unorientiert sind über andere Lebens- und Wissenschaftszweige. Die partielle Urteilslosigkeit in Bezug auf Grund- und Menschheitsfragen ist erschreckend groß. Insbesondere sind die Begriffe, die man ganz naiv dem eigenen Kenntnisbereich entnimmt, oft völlig unzureichend, um andere Daseinsfelder zu verstehen." Natürlich können Spezialangelegenheiten dann nicht von jedem ansonsten ausgewiesenen Akademiker korrekt beurteilt werden. Topmanager und Akademiker sind nach Erkenntnissen von Soziologen nicht gegen Aberglauben gefeit. Menschen die akademisch ausgebildet und an Universitäten angestellt sind, weiße Kittel tragen, Einstellungen an mehr oder weniger komplizierten Geräten vornehmen begegnet man meist mit Hochachtung, weil sie immer so ernste Aussagen von sich geben. Wissenschaft hängt aber nur zum Teil von der Ausbildung ab und gar nicht vom Arbeitgeber, der Farbe des Kittels oder der Übersichtlichkeit eines Geräts. Was Wissenschaft ausmacht sind Sachen wie Reproduzierbarkeit, Signifikanz, Unabhängigkeit des beobachteten Phänomens vom Beobachter, Intersubjektivität, Falsifizierbarkeit usw. Schütze führte zwar aus, dass man sich im UFO-Feld wohl genug mit prinzipiellen und fundamentalen Tatsachen ausrüsten könne, "aber daran mangelt es vielfach". Dafür wird aber eine "geradezu hoffnungslose Wirklichkeitsfremdheit" praktiziert. "Eine derart wirklichkeitsfremde oder urteilslose Seelenverfassung ist nicht selten der Mutterboden für unterbewußte religiöse Neigungen, Wünsche und Vorstellungen. Im Zeitalter des modernen Materialismus treten solche verkappten religiösen Bedürfnisse in völlig verwandelter materieller Gestalt auf! So spukt die religiöse Idee des Paradieses als derb-irdische Vorstellung vom Endziel einer klassenlosen kommunistischen Gesellschaft in den Köpfen der Bolschewiken. In ähnlicher Art wurde die uralte religiöse Erfahrung von geistwesen, Engeln und Göttern, die den Menschen auf rein innerliche Weise nahekommen können, in die grob-materielle Vorstellung von psychischen Planetenbewohnern umgewandelt, die in fantastischen Raumfahrzeugen auf die Erde gelangen. Alle Einzelheiten, mit denen man sich diese Venus-, Mars- und Mondmenschen ausgestattet denkt, sind im Grunde nichts anderes als die ins Materielle umgesetzten geistig-übersinnlichen Eigenschaften hierarchischer Engelreiche. Der in technischen Denkformen verhaftete Verstand macht aus Engeln und Erzengeln soetwas wie Super-Ingenieure, Astronauten im Quadrat und Hyper-Techniker, als ob die Welt-Evolution sich nur auf dem technischen und nicht ebenso auf geistigem Gebiete verwirklichen könne. Die UFOnen-Mystik ist nichts anderes als ein sich selbst nicht mehr verstehendes religiöses Suchen, das durch den Materialismus in puren Aberglauben* abgesunken ist." Ja, wo der Glaube aufhört, beginnt der Aberglaube. Die menschliche Seele fühlt in ihren Tiefen die Existenz geistiger Wesen und weiß, dass sie ihrer bedarf. Der bequeme und naheliegende Weg ist es, diese Geistwesen ins Materielle umzudeuten. Die materialistischen Fabelwesen der UFO-Mythologie sind ein Zeichen der menschlichen Schwäche.

* = "Aberglaube" ist lt. Meyers Enzyklopädie 1971 "der Glaube an Kräfte und Geschehnisse paranormaler Art, die der gewohnten Erfahrung und den bekannten Naturgesetzen widersprechen." Der Aberglaube ist eine typische menschliche Fehlleistung; obwohl der Mensch sich seiner selbst bewußt ist, logisch und schöpferisch denkend vorgehen kann und von Moral und Gewissen geleitet ist verfällt er gerne in diesen Subbereich seiner Existenz für den Glauben an ein eigens-tradiertes Weltbild. Jemand sagte einmal: "Den baren Unsinn zu glauben, ist ein Privileg des Menschen." Deswegen kann der Aberglauben auch wahre Stilblüten entwickeln. Niemand will es also wirklich wundern, wenn das Paranormale zu einer Außenseiter-Wissenschaft wurde. Irren ist menschlich, d.h. wir müssen das Fehlbarkeitsprinzip, das Prinzip des Fallibilismus, anerkennen. Oder wie sagte einmal JFK: "Der Glaube an Mythen ist bequemer als eigenes Nachdenken."

Keine Bedrohung aus dem Kosmos

Die UFOlogie ist vom Zauber des modernen Aberglaubens umgeben und in ihr heißt es: Folgt der ufologischen Lehre und seit bekehrt. Wenn man gläubig ist, ist man auch ergriffen und dann und wann auch "unvernünftig" - und wo die Irrationalität greift, blüht auch die Irreführung auf. Schließlich versetzt der Glaube Berge und schafft Raum für (pseudo)religiösen Fanatismus. Aus persönlichen, psychologischen Gründen wird niemand davon ausgenommen, fanatisch kann eigentlich jeder werden sobald er angesprochen ist. Im Brennpunkt der UFOlogie stehen die Wunder der UFO-Erscheinungen, solche Wunder dienen den Gläubigen überall zur Glaubensbestärkung und sie bewegen und ergreifen, können tiefe Emotionen freisetzen. Fundamentalisten können hier dann in einen sanften Wahn verfallen. Der Grad zwischen religiösem Eifer, Hysterie und fanatischem Wahn ist dabei eng. Die ufologischen Wunder sind der zentrale Angelpunkt für die Fantasie aller UFO-´Frommen´. Natürlich kann man hier leicht den Verstand verlieren und extreme Aktivitäten entwickeln, gerade auch weil man mit seiner Überzeugung leicht tiefgreifende soziale Probleme erfahren und durchleiden kann, sobald der Glaubensinhalt gesellschaftlich nicht akzeptiert ist. Auch der "wahre UFOloge" lebt im "guten Glauben" innerhalb seiner Berufungsvisionen an das Wort seiner Propheten (und erfährt dadurch die Faszinationskraft des UFO-Phänomens), sprich: den Autoren der spezialisierten UFO-Literatur. Sie sind es, die quasi als moderne Gurus verehrt werden, weil sie die Wahrheit über die Phantome des Himmels verbreiten - die Ausserirdischen sind hier und ob dieser bezaubernden Behauptung haben sie eine ganze Menge von Claqueren um sich versammelt! Damit wurden die UFOs zur Folklore des Weltraum-Zeitalters.

Inzwischen ist für den wahren Gläubigen die Lage psychologisch recht verzwickt, mit teilweise erschreckenden Auswirkungen wie wir bereits sahen. Wurde z.B. gemeldet, dass die US-Luftwaffe keine Lösung zu einem UFO-Bericht hatte, wurde dies sogleich interpretiert, dass dies ein Beweis dafür sei, das Fliegende Untertassen echt sind. Und wurde gemeldet, dass die Luftwaffe einen UFO-Bericht als das Ergebnis einer Fehleinschätzung z.B. von einem Meteor bewertete, wurde ihr gleich unterschoben, dass es eine Vertuschung um die echte Wahrheit der außerirdischen Fliegenden Untertassen-Herkunft gibt. Dieses abgedrehte Gedankengut strahlt bis heute in die UFOlogie ein, dem kultigen Space Age-Fandom der Aliens während gleichsam um die zigfachen Vertuschungen im Herzen der ufologischen Bewegung Stillschweigen herrscht - meistens dann wenn es um Aufklärungen von vermeintlichen UFO-Ereignissen mit ganz banalem Hintergrund geht, die "Detektive der Wahrheit" herausfanden. So war es im Frühjahr 1979 gewesen, als der holländische UFO-Forscher Jan Heering ein Treffen der belgischen UFO-Organisation SOBEPS besuchte, auf welchem der Bericht einer französischen Schwesterorganisation zirkulierte, in welchem das berühmte Fliegende Untertassen-Farbfoto mit "solid light-effect" von Albiosc, Frankreich, und das anonym in Umlauf gekommene Bild als eine Fälschung mit Detailangaben über ihre Entstehung benannt wurde. Cover Up - niemand wagte in der UFOlogie bis heute diesen Report zu veröffentlichen. Wer heutzutage eine UFO-Meldung als simple Täuschung durch den Planet Venus aufklärt, wird in der Szene gleich als "Debunker" und "Wegerklärer" gebrandmarkt, als jemand der nur "Geschreibsel" verbreitet und wohl "ziemlich emotional/irrational" denkt. Dabei muß gesagt werden: Wir sind ja nicht a priori Gegner des UFO-Gedankens. Wir warten in Ruhe ab, objektiv - aber kritisch!

Bereits im Sommer 1974 hatte der amerikanische Anomalistikforscher John Keel in der amerikanischen Kiosk-Zeitschrift Sagas UFO Report in seinem Artikel "Der Fliegende Untertassen-Beweis, der von jedermann ignoriert wird" darauf hingewiesen, dass die UFOlogie ein gewichtiges Problem mit sich herumschleppt: Alle negativen Informationen werden von ihren Promotern totgeschwiegen, weil "sie das alles nicht wissen wollen". Sie lieben viel eher Storys wonach die US-Luftwaffe irgendwo eine Art Alien-Warenhaus betreibt, in welchem nicht nur katalogisierte außerirdische Metallstückchen, sondern sogar komplette, intakte Fliegende Untertassen verborgen gehalten werden und in Glastanks mit Formaldehyd aufgefüllt die Körper von außerirdischen Besuchern aufbewahrt umherschwimmen:

"Solche Geschichten werden von einigen amerikanischen UFOlogen seit 25 Jahren gehegt und gepflegt, doch wie vieles beim populären Fliegenden Untertassen-Glauben ist dies alles nur Erfindung. Es begann alles mit einem Zeitungsscherz der zuerst in Mexiko publiziert wurde und durch den Hollywood-Humoristen und Kolumnenschreiber Frank Scully in seinem Bestseller Behind the Flying Saucers 1950 aufgegriffen und weitergesponnen unsterblich wurde. Scully hörte zuerst von dem Gerücht durch einen Ölmann, der erklärte es direkt durch einen Fliegenden Untertassen-Piloten erfahren zu haben. Später fiel Scully dann leichtgläubig auf andere Geschichtenerzähler herein und machte daraus sein Buch. Die dort verfassten Gerüchte wurden gerne aufgegriffen und weiter verbreitet, weiterentwickelt. Die Gerüchte hielten sich und die Luftwaffe erhielt immer wieder Briefe in denen Einfälltige der UFO-Szene sie aufforderten, endlich die Wahrheit über die eingemachten Raummenschen zu veröffentlichen. Und immer wenn die Luftwaffe all diese Gerüchte zu entkräften versuchte, heulten die UFO-Enthusiasten auf und sprachen von einer Vertuschung mittels der die US-Regierung den Beweis der Existenz von ´Fliegenden Untertassen´ vor der Öffentlichkeit zurückhält. Eine bittere Wahrheit dagegen ist etwas ganz anderes, nämlich die nüchterne Tatsache, dass die UFO-Fans und ihre Organisationen sich viel lieber um den Berg von Meldungen kümmern sollten, die sie oftmals vernachlässigen, weil sie nicht mit dem konform gehen, was ihre Glaubensvorstellungen über extraterrestrische Besucher mit sich bringen. Viel zu viel davon ist von natürlicher Herkunft und Natur, auch wenn sie alle glauben darin verberge sich etwas weitaus exoterischeres. Alles was bisher materiell zurückblieb besteht im allgemeinen aus Aluminium, Magnesium und Silikon, also alltägliches Material. Es ist ihnen unbewußt klar, dass nach all den vielen Jahren von Untersuchungen, Studien und Nachforschungen sie trotz Tausender von UFO-Meldungen keinen Beweis dafür haben, dass es Fliegende Untertassen aus dem Weltraum gibt."

Das ganze irdische politische Spektrum ist voll von kleinlichen Streitereien und Gezänk, von Uneinigkeit und ideologischer Feindseligkeit - und dies alles, während eine unbekannte, tausendfach überlegene Rasse am Himmel über uns schweben soll, wie es das ufologische Dogma mit sich bringt. Entweder sind die Regierungen unserer Erde von allen guten Geistern verlassen oder sie nehmen die UFOs -aufgrund ihrer Informationen zu ihnen- überhaupt nichts ernst. Offensichtlich ist genau letzterer Punkt der Fall, für die Mächtigen der Erde gibt es im UFO-Phänomen keine Bedrohung aus dem Kosmos und deswegen übernehmen sie auch keine Verantwortung für das UFO-Phantom der Lüfte. Warum sich also naß machen vor etwas, was es nicht gibt, jedenfalls nicht so wie Klatschpresse und UFOlogie-Autoren es so bunt aufzeichnen? Doch das Schweigen der Regierenden wird von den UFO-Fanatikern so ausgelegt, als ob sie Grund hätten eine Panik auf Erden wegen den UFOs zu vermeiden. Sicher, es mag Unsicherheiten über die weitere Bedeutung der UFO-Erscheinungen hier und da geben und gegeben haben, aber selbst in Zeiten des Kalten Kriegs sah man schließlich in diesem Himmelsspuk keine "Bedrohung nationaler Sicherheiten" - auch wenn der Atomkrieg aus Versehen wegen falschen UFO-Ortungen eine nicht zu unterschätzende Gefahr war und noch ist. Deutlich ist hingegen, dass es zur Konzentration aller irdischer Abwehrbereitschaft gegenüber Eindringlingen aus dem Kosmos, der Invasion von der Wega, fehlt - und dies trotz Jahrzehnten UFOs da oben. Doch die UFOlogen haben sich auch hier ein Schlupfloch geschaffen: Die Außerirdischen sind nämlich friedliebende kosmische Brüder und diese Herzenseinstellung ist den Regierungen natürlich bekannt, deswegen unternehmen sie auch nichts wegen UFOs und stufen sie auch nicht als nationale Bedrohung ein. Hört sich gut an, hat aber einen bitteren Nachgeschmack in den politischen Realitäten unseres blauen kosmischen Heimatplaneten: Auf selbst klammheimlich abgegebene Zusicherungen über die Friedfertigkeit fremder Mächte wird sich kaum eine Regierung einlassen (ganz zu schweigen wenn diese Mächte noch eine weit überlegene Technik besitzen!), weil die Menschen sich untereinander schon mißtrauen müßen. Es gibt also keinen Grund warum urplötzlich man einer fremden Mentalität nichtmenschlicher Wesen blindlings trauen sollte, auch wenn die Boten des Göttlichen ziemlich wie Menschen ausschauen sollten. Das widerspricht jeder menschlichen Erfahrung, da sich der Mensch immer wieder gegen seine Götter aufgelehnt hat und die Katze beißt sich wieder in den eigenen Schwanz.

Trotzdem gibt es Aktivitäten im ufologischen Feld, die zwar ernst gemeint sind, aber bei nüchterner Betrachtung sich wie ein Witz anhören. So gab es in New York City Anfang der 80er Jahre eine Vereinigung namens "Scientific Bureau of Investigation" (SBI) unter dem Polizeibeamten Peter Mazzola, welches u.a. in dem "Projekt DIOGENES" seine Mitglieder im Zuge des Crashed-Saucer-Syndrome in einem abgelegenen Waldstück der Gemeinde Wells in den Adirondak Mountains in der Bergung von abgestürzten Fliegenden Untertassen trainierte, also in einer Art außerirdischer Katastrophenschutzübung mittels eines 8 Meter durchmessenden und 3 Meter hohen Holzmodells und auf Aliens zurechtgemachte Dummy-Puppen die Simulation eines UFO-Crashs für den Notfall einstudierte. Da sich im SBI einige offenbar gelangweilte Cops organisierten und die USAF bekanntlich nach 1969 UFO-Zeugen an die Polizei verwies, schien dies eine gute Idee zu sein um ein "Crashed Object Search Team" (COST) auszubilden, welches dann als SBI Quick-Reaction-Unit hoffte zu einem angenommen UFO-Absturzort gerufen zu werden. Später hörte man nie wieder etwas von diesem ufologischen Freizeitvergnügen. Aber dieses Beispiel zeigt gut auf, welches Fantasie-Potential die UFO-Sage freizusetzen imstande ist und erwachsene Menschen mit ihren privatkosmologischen Wunschbildern sich selbst zu sich selbst ernstnehmenden Witzfiguren degradieren können.

Fortsetzung folgt durch den UFO-Schiedsrichter in der roten Jacke...

Externe Links

http://www.youtube.com/watch?v=Iz2wTyAzo5w
http://rtl-now.rtl.de/rtlwest.php?film_id=27335&player=1&season=0&na=1
http://www.fr-online.de/_em_cms/_globals/print.php?em_ssc=MSwwLDEsMCwxLDAsMSww&em_cnt=1...
http://ufo-meldestelle.blog.de/2009/10/05/bauchlandung-degufo-7102410/
http://www.youtube.com/watch?v=7TmDhS308-8
http://ufo-meldestelle.blog.de/2010/06/19/degufo-ufologen-ufo-forscher-spielen-8831359/
http://www.youtube.com/watch?v=BkNYSF4tDf0
http://www.youtube.com/watch?v=GFAdL8D9ojc
http://www.youtube.com/watch?v=Hw0Ob62l-F0
http://www.youtube.com/watch?v=mXiCKn1HCR4
http://www.youtube.com/watch?v=V1mzA-00XYA
http://cenap.alien.de/cenapnews/zeigen.php?satzid=9882
http://corrieredelveneto.corriere.it/veneto/notizie/cronaca/2010/18-giugno-2010/rombi-f...
http://www.youtube.com/watch?v=Jk6ah78artw
http://www.youtube.com/watch?v=cEG7puzxv1g
http://www.youtube.com/watch?v=0gCxhIv4MPc
http://www.tgpadova.it/index.cfm/hurl/contenuto=172170/cronaca/ufo_a_cadoneghe.html
http://www.youtube.com/watch?v=1Bz5CPT0YaU
http://www.youtube.com/watch?v=3svYRWvAdKk
http://gt.expressen.se/nyheter/1.1419585/1.1158265
http://www.tubeoli.com/video/b_k2EnUEL2I/Ufoer-over-Tuse.html
http://www.youtube.com/watch?v=wYSclf-1pTs
http://www.krone.at/Steiermark/Mysterioese_UFO-Sichtungen_ueber_dem_Grundlsee-Alien-Ala...
http://www.weckup.de/weckup-aktuell/aktuelle-sendung/datum/2010/06/17/20-juni-2010.html
http://www.alien.de/cenap

Views: 3082