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25.03.2010


    
Jetzt ist es nur noch UFO-Realsatire in England: Goodness gracious great balls of fire!

UFO-Denkkultur: Unkenntnis über IFOs verschärft die Lage - Alle Versuche sich dem Phänomen rein physikalisch zu nähern scheitern, wenn die kulturpsychologischen Effekte des Phänomens übersehen werden

Donnerstag, der 4.März/25.März 2010 - gell, gestern war es ja schon wieder Hammermaterial - allein in vier Beiträgen hatte sich dies so ergeben. Was ehrlich gesagt auch daran lag, dass ich erst wg der neuen, folgerichtigen und logischen England-Situation überlastet war, den Kopf bei der Sache haben wollte und dann unser monatliches, geschichtliches Projekt "Wie die UFOs nach Deutschland kamen!" auch wieder mal in der Materialquantität um ein ganzes Kapitel überschätzte.

Lassen wir es heute quasi doch mal in diesem Rahmen mit dem britischen MoD-eX-Files-in der 007-Aussicht bzw -Übersicht zu, um ein Gefühl zu bekommen, in welchem Klima das ganze britische Luftwaffen-Ministeriums-UFO-Problem auch nach der ´Luftschlacht um England´ eigentlich erwuchs:

Beobachtungen sogenannter unidentifizierter fliegender Objekte, egal welcher Herkunft und Natur, sorgen für helle Aufregung beim einzelnen Zufallszeugen. Gelegentlich werden Luftraum-Überwachungs-Einrichtungen, Militär-Posten und Polizei-Stellen in die Begegnung mit dem UFO-Phänomen verwickelt. In den Archiven der spezialisierten UFO-Forschungs-Gruppen und in ihrer verbreiteten Literatur finden sich zahlreiche Beispiele, wonach zivile wie militärische Piloten, Soldaten, Polizisten und auch Politiker merkwürdige Himmelserscheinungen als UFOs darlegten. Kein Geheimnis ist es, dass das amerikanische Verteidigungs-Ministerium anno 1948 eine Studie der ´Fliegenden Scheiben´ in Auftrag gab, bekannt geworden als das Projekt Blaubuch. An dieser Stelle soll auch vermerkt werden, dass tiefe Beunruhigung wegen diesen mysteriösen Himmelsboten entstanden war und man in den späten 1940ern und frühen 1950ern sogar die Bundespolizei FBI und den Geheimdienst CIA zur Prüfung der "Akte UFO" einschaltete.

Während der Zeitungsleser und UFO-Interessent sich mit wenig Mühe über das UFO-Spektakel in der westlichen Hemisphäre unterrichten kann, herrscht ein Nachrichtenmangel aus dem weiten Osten. In ufologischen Kreisen geht zudem der selbstauferlegte Verdacht um, dass die Militärs und die Regierungen sowieso alles besser wissen und den wahren Hintergrund des UFO-Phänomens verschleiern wollen, um da den Thrill reinzupumpen und Spannung für das Thema zu erzeugen. Sicher dagegen ist jedoch, dass es keineswegs zugelassen werden kann, wenn unidentifizierte Flugkörper nationale Lufthoheitsgebiete penetrieren und da machen können was sie wollen. Gerade auch, wenn man in militärischen Kreisen denn Verdacht haben muss, dass die gesichteten Objekte vielleicht eine potentielle Bedrohung der nationalen Sicherheit darstellen mögen - auch weil dies in allen Zeitungen steht. Aufklärung ist also angesagt. Ein Mittel der Beschaffung von Informationen hat jede Regierung dieser Welt in der Tasche: Die Geheimdienste. Sie haben die Aufgabe, Daten und Fakten zu beschaffen und für eine Lageanalyse auszuwerten. Kein Wunder also, wenn der amerikanische Geheimdienst CIA (Central Intelligence Agency) seine Lauscher auftat und die Auslands-Agenten losschickte, um das ´Flying Saucer´-Geheimnis zu lüften. Selten lassen sich derartige Nachrichtendienste in die verdeckten Karten schauen. Wenn auch nicht jedes nachrichtendienstliche Dokument bisher aus den Händen der US-Geheimdienst-Quellen geborgen werden konnte, sind die bisher freigegebenen Unterlagen jedoch tiefgründig genug, um jegliche wilde Spekulation über den Haufen zu schießen. Spätestens seit dem Robertson-Forum vom Januar 1953 ist das vitale Interesse des CIA an UFOs belegt. In jüngster Zeit nahm der ufologische Wildwuchs an Dummerhaftigkeiten und unbeherrschter Sensationsgier diesbezüglich unheimliche Formen an. Zwischen Behauptungen über vom CIA geborgene außerirdische Weltraumschiffe (Roswell) bis hin zu Kampfhandlungen der verborgenen Art zwischen CIA-bezahlten Kampf-Truppen und Aliens (der Film-Predator läßt grüssen!) ist hier alles anzutreffen, was die Science Fiction angeblich verheimlichte Wirklichkeit werden lässst und ´Akte X`-Hauch mit sich bringt.

Kurzer Blick zurück. Im Jahre 1947 wurde der CIA gegründet, um die nachrichtendienstlichen Operationen der amerikanischen Regierung zu koordinieren und um den US-Präsidenten sowie dem Nationalen Sicherheits-Rat (NSC) in Sicherheits-Angelegenheiten zu beraten. Heutzutage ist der primäre Grund der CIA-Etablierung beinahe in Vergessenheit geraten - die amerikanische Nation sollte sich versichern, niemals mehr das unvorbereitete Ziel eines feindlichen Überraschungsangriffs zu werden - ein neues Pearl Harbor sollte es nie wieder geben. Die aktuelle und offizielle Position der "Firma" ist: Es ist nicht wert, die UFOs zu untersuchen. Dem war nicht immer so. Als die moderne Ära der UFO-Aktivitäten im Sommer 1947 begann, stand die Drohung im Raum, wonach ein unbekannter Feind den US-Luftraum verletze. Diese potentielle Bedrohung der "nationalen Sicherheit" (und unter dem Damoklesschwert dieses Begriffes erlaubten sich die Machthaber allerlei bis hin zur radioaktiven Verstrahlung ihrer Bürger) sorgte dafür, dass der CIA sich einschaltete. Man erinnerte sich an die Ereignisse rund um die sogenannnten Geisterraketen im skandinavischen Raum des Jahres 1946, welche man in großer Zahl festgestellt hatte und die man deutlich mit der russischen Raketen-Bedrohung Europas zu Zeiten des Kalten Kriegs verbandelte. Schon damals hatten amerikanische Geheim-Untersuchungen eingesetzt. Ohne Zweifel hatte man raketenartige Objekte in Schweden, Dänemark und Finnland gesehen, es gelang gar eine Fotoaufnahme davon, aber handfeste Objekte konnte man nicht bergen. Natürlich, nichts wäre den Amerikanern damals lieber gewesen, als russische Raketen-hardware in die Hände zu bekommen. (Heute weiß man jedoch, dass die vermeintlichen russischen Raketentests gar nicht stattfanden und die raketengleichen Körper in Wirklichkeit auffallende meteorische Aktivitäten im Sommer darstellten.)

Aufgrund der Bedrohung des "Weltfriedens" durch Stalin´s kommunistisches Regime, der Ungewissheit über die technologische Ausbeute der Russen im gerade erst niedergerungenen Nazi-Deutschland und die mögliche Weiterentwicklung von Nazi-"Geheimwaffen" (Raketen- und Aeronautik-Düsenjäger-Technik) herrschte Betroffenheit in Washington´s White House und im Pentagon, als da aufrechte Bürger in Gottes eigenem Land Begegnungen mit fremden Luftraum-Objekten behaupteten. Zunächst hielt man jene Gebilde für geheime Testinstrumente (z.B.für die Atomforschung) der eigenen Administration, in deren zahlreichen Fängen sich schon einmal eine Geheim-Entwicklung den Verantwortlichen ganz Oben entziehen mag. Doch nach einiger Regierungs-eigener Hektik in der Überprüfung dieser denkbaren Hypothese verneinten unisono die drei Waffengattungen Marine, Heer und Luftwaffe ihre Verantwortung hinsichtlich der merkwürdigen ´Fliegenden Scheiben´. Auch die Atom-Energie-Behörde wusste nichts über jene unheimlichen Erscheinungen. Kamen sie also von jenseits des "Eisernen Vorhangs" und drangen von dort ins Herzen Amerikas vor? Späh- und Abfang-Einheiten der neugegründeten US-Luftwaffe wurden eingesetzt, um die Objekte am Himmel zu jagen, zu dokumentieren und schließlich zu versuchen, auch abzufangen. Ohne Ergebnis.

Die amerikanische Bundespolizeibehörde FBI unter Hoover tat ihr möglichstes, um "rote Panik-Agenten" unter den ´Flying Saucer´--Meldern ausfindig zu machen, da man auch davon ausgehen musste, dass durch die Einbringung von erfundenen Sichtungsberichten eine künstliche Panik im Sinne der psychologischen Kriegsführung ausgelöst werden sollte. Wieder: Ohne Erfolg. Alle Anstrengungen im heimischen nordamerikanischen Inland die UFO-Rätsel zu lüften, scheiderten kläglich. Also musste die Auslandsaufklärung her und der CIA kam seiner Auftragsgebung "Auslandsüberwachung" vornehmlich der Staaten des Warschauer Pakts nach. ´James Bond´-Fans muss man jedoch enttäuschen, mit diesen Roman- bzw Film-Abenteuern hat die Geheimdienst-Tätigkeit betreffs den ´Flying Saucers´ nichts zu tun. Zurück zur CIA-Verwicklung in Zeiten der UFO-Wirrnis. Eine besondere Aufgabe für einen Nachrichtendienst ist die Sammlung und Auswertung von "geheimen" Informationen, an die man eher schlecht herankommt, hierzu benötigt man nämlich verdeckt arbeitendes Personal im "feindlichen Lager" (dies ist recht brisant, da aufgedeckte Agenten in aller Regel als Verräter an die Wand gestellt werden). Daher ist die Hauptquelle von Daten das offizielle Spektrum an Nachrichtenmedien im Feindesland, d.h. Tageszeitungen, Magazine, Illustrierte und elektronische Medien wie Radio und Fernsehen, natürlich auch Bücher und wissenschaftliche Fachpublikationen. Die großen Geheimdienste unterhalten deswegen aufwendige Abteilungen, in denen tagein, tagaus Übersetzer und Sprachspezialisten tätig sind und so die Weltnachrichten aufbereiten. Es wird Sie in Staunen versetzen, aber im Grunde sind es genau diese öffentlich zugänglichen Informationen, die zu aktuellen Lagebeurteilungen herangezogen werden und jeden Morgen in einer Analyse dem US-Präsidenten vom CIA-Chef zum Breakfast gereicht werden. In einer sich immer schneller drehenden Welt ist dies bisweilen noch die beste Art, um Informationen zu erlangen, alsdass man auf verschlungene Pfade lange Zeit auf "Agentenberichte" warten muss. Im heutigen Zeitalter der elektronischen Kommunikation ist dies natürlich etwas anderes, aber wir stehen ja in unserer Erörterung noch im Nebel der Historie.

Brenzlig wurde die Lage im Sommer 1952, als an zwei heißen Wochenenden das Capitol von einer wahren "UFO-Invasion" erschüttert wurde und die Öffentlichkeit schier in Panik verfiel. In den Lagezentren brach die Kommunikation wegen UFO-Meldungen völlig zusammen, was natürlich eine heiße Affäre für den Sicherheitsdienst darstellt. Kaum wegen den UFOs selbst, sondern weil die "nationale Sicherheit" bedroht war, das Durcheinander kam wegen dem Geschwätz auf! Alle anderen Meldungen (darunter auch über mögliche russische Angriffe) waren hinsichtlich der verstopften Kommunikationsbahnen untergegangen bzw drangen erst gar nicht mehr durch! Dies führte dann zum berühmten Robertson-Forum, wo auf Drängen der CIA-Führung die besten wissenschaftlichen Kapazitäten sich in Klausur begaben, um den vorliegenden UFO-Nachweis zu prüfen. Ergebnis: Die UFOs an sich stellten keine Bedrohung der nationalen Sicherheit da, aber man empfahl dringlichst, in einer öffentlichen Aufklärungskampagne, den Schleier des Geheimnisvollen rund um die Tassen zu durchtrennen und damit die öffentliche Aufmerksamkeit vom Thema wegzulenken. In ufologischen Kreisen wirft man seither den Verantwortlichen in Regierungen, Militär und Geheimdiensten vor, sie hätten ein "Debunking-Programm" entwickelt, um die realen Tatsachen betreffs UFOs (ist gleich: Besuch außerirdischer Raumschiffe) zu verdecken. Übersehen wird hierbei freilich, dass die Empfehlung des wissenschaftlichen CIA-Ausschußes nie belegbar umgesetzt wurde.

Nur nebenbei: Bereits im März 1980 hielt ich Dank der Vermittlung des deutschen Botschafters in Washington, DC jene 879 Seiten CIA-Papiere in der Hand, welche via der "Gesetzgebung zur Freiheit der Information" (FOIA, Freedom of Information Act) inzwischen vom CIA betreffs UFO-Unterlagen öffentlich zugänglich gemacht worden waren. Alle bisher kursierenden CIA-UFO-Spukgeschichten zerplatzten wie Seifenblasen. Die CIA-Dokumente enthielten bis auf ganz wenige Ausnahmen keine direkten eigenen Untersuchungs- und Nachforschungs-Berichte, sondern nur aufgezeichnete Übersetzungen fremdsprachiger Zeitungsartikel und Rundfunkmitschnitte über UFO-Meldungen und der allgemeinen Diskussion hierzu, wie sie auch im Westen geschieht. Eine Bewertung der Inhalte und ihre Glaubwürdigkeit gab es jedoch nicht. Man sprach weder mit den Zeugen, noch gab es Recherchen und Erhebungen. Keine Ermittlungen und keine Spezialanalysen. Der Besuch jedes besseren deutschen Pressearchivs einer großen Zeitung oder Illustrierten würde kaum ertragreicher sein.

Aber egal, dies ist überall der Einsatzpunkt für interessierte Parteien gewesen, mehr oder weniger intelligent durchgeführt. Und oftmals war es an höchster Stelle erstaunlich - vor allen Dingen weil man sich echt massenhafte Zeit ließ, als wenn es nicht wirklich drängte. Nehmen Sie diese wichtigten Beispielsfälle mal auf, die auch nicht so neu sind und Insider natürlich kennen:

Spezial-Bericht: Das USAF Ad Hoc Committee. Auf Bitte von Major General E.B.LeBailly, Secretary of the Air Force Office of Information, mit Datum des 28.September 1965, wurde am 3.Februar 1966 ein SAB Ad Hoc Committee zur aktuellen Betrachtung von Projekt Blaubuch abgehalten. Man nennt in ufologischen Kreisen dies den sogenannten Brian O´Brien-Ausschuß, an welchem die Herren Dr.Launor F.Carter, Jesse Orlansky, Dr.Richard Porter, Dr.Carl Sagan und Dr.Willis H.Ware als Wissenschaftler teilnahmen und die USAF durch ihren Vertreter Lt.Col.Harold A.Steiner Zutritt hatte. Dieser Ausschuß überprüfte die bisherigen Feststellungen ehemaliger wissenschaftlicher Sitzungen zur Untersuchung des UFO-Problems. Besondere Beachtung gab man hierbei natürlich dem 1953er Robertson-Forum. Zudem beschäftigte sich der aktuelle Ausschuß mit ausgesuchten Fall-Dokumentationen zu UFO-Sichtungen, insbesondere Fällen, die man bisher nicht identifizieren konnte. Obgleich etwa 6 % (646) aller bis Dato eingereichten Sichtungen (10.147) der Jahre 1947 bis 1965 von der USAF als "unidentifiziert" registriert wurden, kam der Ausschuß zu der Überzeugung, dass diese Fälle nur deswegen als unidentifiziert gälten, weil die dazu vorliegenden Informationen keine adequate Basis für eine Analyse bildeten. Der Ausschuß folgerte, dass in den vergangenen 19 Jahren es keinerlei Beweis dafür gab, wonach die UFOs eine Bedrohung der nationalen Sicherheit darstellten.

Blaubuch-Einweisung für das Air Defense Command!

Brad Steiger hat ein recht interessantes Dossier einzubringen gewusst, welches er vorstellte. Wenn es eine wichtige militärische Organisation im UFO-Geschäft gab, welche neben Blaubuch gewirkt haben sollte, dann müsste dies das Air Defense Command (Luft-Verteidigungs-Kommando) gewesen sein, da es für taktische Aktionen im Falle von Luftraumverletzungen hochverantwortlich zeichnet! Es ist die natürliche Einrichtung, die hauptsächlich und rasch auf das Eindringen von UFOs zu reagieren hätte - niemand vorrangig sonst. Doch wenn das ADC erst durch Blaubuch-Personal hinsichtlich UFOs eingewiesen werden musste, kann es mit eigenen und unabhängigen UFO-Erhebungen nicht weit hergewesen sein, eine logische Schlußfolgerung, die wir ziehen müssen. Maj.Sadowski (Kommandierender General beim Luftverteidigungs-Kommando in Colorado) hatte am 22.Dezember 1952 bei Blue Book´s Captain Ruppelt angerufen und um eine Einweisung seiner Streitkräfte und Einheiten hinsichtlich UFOs gebeten, welche für den späten Januar oder frühen Februar des nachfolgenden Jahres erfolgen sollte, da es diesbezüglich auch Gespräche mit dem CIA gegeben hatte, welches den Robertson-Ausschuß demnächst austragen werde. ATIC-Major Robert E.Kennedy, USAF Air Adjutant General, gab dazu die ATIC-Akten frei, damit "ein Forum von verschiedenen amerikanischen Top-Wissenschaftlern sich diese Unterlagen anschauen kann". Das CIA-Interesse zu diesem Zeitpunkt wird von Major Kennedy deutlich hervorgehoben: Die Berichte über UFOs könnten ein Produkt der psychologischen Kriegsführung sein und dazu genutzt werden, Verwirrung bei einem möglichen Angriff zu erzeugen. Der CIA sei deswegen daran interessiert, die falschen Berichte auszusortieren, und dies "rapide". Der ATIC solle also schnell eine Einweisung beim ADC durchführen und dieser Sache "hohe Priorität" zuordnen! - 1952/1953. ´Fliegende Untertassen´ wurden spätestens seit fünf Jahren schon nicht wenig über den USA gemeldet!

Ruppelt stellte so ein Einweisung-Papier zusammen, welches seinen Vortrag bei verschiedenen ADC-Einrichtungen nachwies. Die Bedeutung des Air Defense Command wurde damit nicht vergessen, sondern gar hervorgehoben: "Die Mission des ADC stellt es in eine Position, vielleicht die besten Berichte über UFOs zu empfangen." Blaubuch sollte mit seiner Einweisung das ADC-Personal sensibilisieren und ihm die Bedeutung des UFO-Projekts erklären, dies auf breiter Ebene und nicht in einem abgeschirmten und begrenzten Level. Die Einweisung begann mit den inhaltsträchtigen Worten: "Wie wir bereits sagten, dient dieses Briefing dazu, Sie über unidentifizierte Flug-Objekte oder ´Fliegende Untertassen´ zu informieren. Wir mögen den Namen ´Fliegende Untertasse´ nicht und verwenden ihn nur selten, er steht für wilde Geschichten, Betrügereien und viellerlei Späße. Wir nehmen die ´Fliegenden Untertassen´ nicht zu ernst, aber wir nehmen das Problem der unidentifizierten Flug-Objekte ernst." Dies ist eine bemerkenswerte Einleitung, welche von den ufologischen Ignoranten bisher gerne übersehen wurde, da hierdurch ihr gesamtes UFO-Konzept von den außerirdischen Besuchern in ´Fliegenden Untertassen´ über den Haufen geworfen wird. Die Sicherheitseinstufung. Ruppelt gestand gegenüber dem ADC zu, dass die Majorität der Informationen derzeit als "beschränkt zugänglich" klassifiziert sei. Warum? Darum: Dies diene hauptsächlich dem Schutz jener Leute, die der USAF ihre Berichte zugänglich machten "und nicht dem Versuch unsere Informationen zu verbergen." Die Sicherheitsstufe für das ADC-Meeting war dagegen mit Geheim ausgegeben worden: "Der Grund dafür liegt darin zu suchen, dass wir gelegentlich über klassifiziertes Gerät, über klassifizierte Örtlichkeiten oder klassifizierte Projekte diskutieren werden. Als unser UFO-Projekt zunächst startete, war es als Top Secret gestempelt. Dies is wahrscheinlich auch der Grund einiger umhergeisternder Gerüchte wonach die Luftwaffe Top Secret-Informationen zu diesem Projekt besitze, was aber nicht stimmt! Der einzige Grund für die ursprüngliche Geheimhaltungsstufe war, das als das Projekt zuerst startete, die Leute des Projektes nicht wussten, mit was sie es zu tun hatten und wir deswegen unwissend diese hohe Sicherheitsstufe vergaben. Wir haben alle Informationen der Presse freigegeben, nach denen sie fragte, ausgenommen Namen von Personen die in die Sichtungen verwickelt sind, Methoden zur Informationsgewinnung im Bereich nachrichtendienstlicher Informationsbeschaffung und alles was sonst mit den Örtlichkeiten von Radareinrichtungen, Typen von Radaranlagen, Flugzeug-Fähigkeiten etc zu tun hat."

Das Air Technical Intelligence Center. Viele Menschen kennen nicht das ATIC. Ruppelt: "Das ATIC war einmal Teil des Air Material Command, aber Mitte 1952 gab es eine Veränderung und seither ist das ATIC die Feld-Aktivität des Directorate of Intelligence, Headquarters Air Force. Unser Chef, Brigadier General Garland, ist direkt Major General Samford, Nachrichtendienst-Direktor beim Hauptquartier der USAF, verantwortlich. Die Hauptarbeit des ATIC ist es nicht, ´Fliegende Untertassen´-Berichte zu untersuchen, sondern dient hauptsächlich der Verhütung vor technischen Überraschungen durch ein ausländisches Land. Dies bedeutet, dass wir an ALLEN feindlichen Flugzeugen, Raketen und jeglicher Ausrüstung, die damit in Verbindung steht, Interesse haben und sie beim ATIC studieren wollen." Von 1947 bis August 1949 studierte die USAF 375 Vorfallsberichte und folgerte, dass alle Sichtungen auf folgende Ursachen zurückgingen:

* Massen-Hysterie oder Kriegsnerven - * Schwindel oder Personen, die nach Öffentichkeit suchen - * Psychopathologische Personen - * Misinterpretation bekannter Objekte

Ruppelt in diesen streng-geheimen Internas: "...dafür gibt es keinen Beweis, was ich nochmals betonen möchte und ich wiederhole das Wort ´Nein´ diesbezüglich. Wir haben für UFOs keinerlei Beweis, dass diese irgendetwas mit außerirdischem Raumflug zu tun haben. Wir haben die Folgerung gezogen, dass diese berichteten Objekte keine direkte Bedrohung für die Vereinigten Staaten sind, dafür gibt es verschiedene Gründe. Zum einen haben wir niemals irgendwelche Hardware aufgegriffen, womit wir irgendwelche Stücke, Teile oder ganze UFOs von unbekannten Material oder Herkunft meinen. Zum anderen erhielt die USAF viel Zeugs, was man ihr als UFO-Material anbot, welches sich schliesslich aber als etwas gänzlich anderes herausstellte und sicher nichts mit dem UFO-Phänomen als solches zu tun hatte. Auch der vermeintliche Fotobeweis wurde hier zurückgewiesen. Einzelfotos sind sehr leicht zu fälschen, ohne das man die Negative dabei manipulieren muss. Andererseits besitzen wir einige Bilder, die wir nicht leicht erklären können, da wir darauf nur Lichtflecken sehen und diese können auf unterschiedlichste Herkunft zurückgehen." Erstaunt werden Sie vielleicht feststellen, dass diese Lage in 2010 immer noch genau so ist. Mehr als ein halbes Jahrhundert später!

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