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03.03.2010


    
Historische Noten der UFOlogie aus dem CENAP-Archiv:

2) Gegen das Vergessen in der UFOlogie: März-UFO-Meldungen vor 55 bis vor 20 Jahren: Fliegende Untertassen in der Presse

Wer die Gegenwart des UFO-Phänomens verstehen will, der muss seine Vergangenheit kennen...

In der Sparte "Luftfahrt" meldete am 30.März 1950 ´Der Spiegel´:

>Untertassen - Sie fliegen aber doch. "Es handelt sich lediglich um Fehldeutungen gewöhnlicher Luftfahrzeuge, kombiniert mit einer milden Form der Massenhysterie und verfrühten Aprilscherzen." Das routinemäßige Beruhigungs-Dementi des US-Verteidigungsministeriums konnte jedoch nicht verhindern, dass die Meldungen über das Auftauchen der "Fliegenden Untertassen" Ende März zur Lawine schwollen. Von Uruguay bis zur Türkei, von Mexiko bis Österreich herrschte die Epidemie der fliegenden Scheiben. Als die Kurve des fast dreijährigen Untertassen-Fiebers ihren Höhepunkt errreichte, meldeten sich die ersten "Erfinder". So der italienische Wissenschaftler Prof.Giuseppe Belluzzo, Turbinen-Ingenieur, Fachmann für Raketen- und Geschützbau und Wirtschaftsminister unter Mussolini. "Ich selbst habe die Pläne entworfen", ließ er sich vernehmen. "Der Durchmesser der rotierenden Leichtmetallscheibe betrug zehn Meter. Als Treibstoff wurde eine Mischung von komprimierter Luft und Naphta verwendet, wie bei den Düsenflugzeugen. Das komprimierte Gas strömte aus zwei entgegengesetzt an der Scheibe angebrachten Strahlrohren, der Apparat wurde in rotierende Bewegung versetzt und bewegte sich in der Luft weiter." Bereits 1942 hätten Hitler und Mussolini Versuche mit "Fliegenden Untertassen" durchführen lassen, die Ferngeschosse tragen sollten. "Leider", bedauerte Beluzzo, "sind die Pläne auf der Flucht Mussolinis nach Norditalien verlorengegangen." Gegenwärtig würden sie wahrscheinlich von "irgendeiner Großmacht zu Studienzwecken" abgeschossen.

In Norddeutschland meldete sich Hans-Joachim Brux, ein 27jähriger Bastler, der gegen Kriegsende im Junkers-Ausweichwerk Brandis bei Leipzig Versuchsflugzeuge in Tellerform gesehen haben will, die "Fliegende Bierdeckel" oder "Blattlaus" genannt wurden. Für den Photoreporter des "Wesenkurier" warf Brux sogar sein neuestes Kleinmodell im Kuhstall in die Luft. In Phillipeville, Alergien, kündigte der französische Regierungsangestellte Francois Martial das Modell einer "Super-Untertasse" an. "Meine Super-Untertasse hat einen Durchmesser von 70 Metern und kann 35 Passagiere befördern. Als Antrieb sind fünf Motoren vorgesehen." Damit will Martial den Gegenbeweis zu allen Untertassen-Dementis führen. Die mußte das amerikanische Verteidigungsministerium seit dem 24.Juni 1947 in regelmäßigen Abständen veröffentlichen. An jenem Tag hatte Geschäftsmann Kenneth Arnold aus Boise, Idaho, auf einem Flug über dem Mount Rainier in Washington zum ersten Male neun Untertassen-ähnliche Objekte beobachtet. "Sie flogen vollkommen geräuschlos in Formation, so ähnlich wie der Schwanz eines Drachens. Ihre Geschwindigkeit betrug ungefähr 2000 Stundenkilometer", gab Arnold an. "Ich kann es kaum glauben, aber ich sah sie." Die Zeitungen trugen die Geschichte in die Runde. Wissenschaftler nahmen Stellung: "Unsinn, das sind Flecke vor den Augen." Kurze Zeit später meldeten sich in Seattle fünfzehn Personen, die "Fliegende Untertassen" gesehen haben wollten. Zwei Sheriffs in Portland beobachteten 20 "Flying Saucers", die in Kiellinie "wie der Teufel" westwärts flogen. Ähnliche Beobachtungen wurden aus fast allen Staaten der USA und Kanada gemeldet. Luftfahrtsachverständige registrierten die Untertassen-Saison als "Massenhysterie", und die englische Presse stellte Vergleiche mit der Seeschlange von Loch Ness an. Einige Wochen vergingen, dann gaben E.J.Smith und Ralph Stevens, zwei erfahrene Flugkapitäne der United Air Lines, eidesstattliche Erklärungen ab: Auf dem fahrplanmäßigen Flug Nr.105 von Boise nach Portland hatten sie fünf "merkwürdige Objekte" gesichtet. "Sie flogen mit großer Geschwindigkeit. Ihre Oberseite schien gewellt, ihre Unterseite glatt zu sein."

Die Wissenschaftler zogen andere Täuschungsmöglichkeiten in Betracht: Reflektion des Sonnenlichtes, Meteorkristalle, Eiskristalle, Hagelkörner. Denn die Sternwarten konnten keine ungewöhnlichen Himmelserscheinungen verzeichnen. Auch auf den Radarschirmen des US-Verteidigungsgürtels waren keine fremden Objekte gesichtet worden. Die Wochen vergingen, neue Untertasse kamen. Kleine Kinder sahen kleine Untertassen. Ein Goldsucher in den Cascade Mountains beobachtete sechs fliegende Scheiben. "Daraufhin tanzte die Nadel meines Kompasses wie wild." Das Untertassen-Delirium schlug sich in den Washingtoner Regierungsstuben nieder. Die US-Luftwaffe stellte "Project Saucer (Untertasse)" auf. Air Force-Spezialisten sollten alle Einzelheiten über die Beobachtung "unbekannter Luft-Phänomene" sammeln. Sie waren vollbeschäftigt. Die Untertassen flogen ohne Unterlaß. Im Januar 1948 wurde über dem amerikanischen Luftwaffenstützpunkt Godman, bei Fort Knox, Kentucky, ein Objekt gesichtet, "das wie ein Trichter aussah, aus dem oben rotes Licht herauskam". Drei Jagdflugzeuge nahmen die Verfolgung auf. Captain Thomas F.Mantell verfolgte das Gebilde bis auf 7.000 Meter Höhe. Später fand man die Trümmer seiner Maschine. "Es ist anzunehmen, dass Sauerstoffmangel als Absturzursache vorliegt." Im Oktober meldete Leutnant George F.Gorman von der National Guard des Staates Nord-Dakota einen Luftkampf mit einer Untertasse über dem Städtchen Fargo. "Ich befand mich auf dem Rückflug, als ich ein geheimnisvolles Licht sah, 1,30 bis 1,80 Meter im Durchmesser, weiß und vollkommen rund, mit einer Art Ausstrahlung am Rand." Gorman nahm Kurs auf das Licht. Das Licht nahm Kurs auf Gorman. "27 Minuten lang drehten wir uns wie verrückt im Kreise. Dann gab das Licht Gas und verschwand in nordwestlicher Richtung." Die Untersuchungsbeamten des "Project Saucer" wühlten sich durch diese und 270 ähnliche Berichte aus allen Teilen der Staaten. "Ein Drittel der Meldungen sind auf optische Täuschungen durch astronomische Objekte, wie Meteore, besonders helle Sterne oder Planeten zurückzuführen", stellten die "Saucer"-Leute fest. Andere fliegende Scheiben erwiesen sich als Positionslichter von Wetterballons. Als weiteres Täuschungsobjekt wurden die sogenannten "Radar-Ballons" ermittelt. Diese Ballons werden vom Signal Corps der US-Armee mit riesigen Aluminiumscheiben in einige Kilometer Höhe geschickt, um als künstliche Reflektionswände für die kurzen Radarwellen zu dienen. Passionierte Untertassenbeobachter ließen sich trotzdem nicht überzeugen: "Sie fliegen aber doch!"

Eine Gallup-Umfrage in den amerikanischen Städten ergab, dass jeder vierte Einwohner der USA an die Existenz der "Flying Saucers" glaubt. Dann ließ das amerikanische Magazin "True" eine publizistische Atombombe platzen: "Seit 175 Jahren steht die Erde unter Beobachtung durch lebende, intelligente Wesen von einem anderen Planeten." Das war das Fazit, das Luftfahrtexperte Donald E.Keyhoe nach achtmonatiger Untersuchungsarbeit für das Magazin zog. Keyhoe hatte seine Ermittlungen mit astronomischen Mitteilungen aus dem vergangenen Jahrhundert verschmolzen. Danach benutzen die Kundschafter aus dem Weltraum drei verschiedene Flugmaschinen:   kleine, ferngesteuerte fliegende Fernsehsender; ? fliegende Scheiben mit einem Durchmesser von 80 Metern, die wie irdische Hubschrauber angetrieben werden; Ã große zigarrenförmige Flugmaschinen. Nachdem Hunderte von Zeitungen und die bekanntesten Radiokommentatoren die True-Story durch die Staaten und in die Welt trompetet hatten, konnte kein noch so eindringliches Dementi der amerikanischen Luftwaffe die Flut der Untertassengerüchte eindämmen. Eine Version der Von-Mund-zu-Mund-Geschichten lief so: Seit langem schon wurde die Raketenversuchsstation in White Sands, New Mexico, von interplanetarischen Eindringlichen beobachtet. Eines Tages stürzte eines ihrer großen Raumschiffe brennend über New Mexico ab. Die 15 Besatzungsmitglieder verbrannten bis zur Unkenntlichkeit, aber einige Bordinstrumente blieben intakt. Darunter befand sich ein Empfänger, über den in kurzen Abständen geheimnisvolle Meldungen in einer unverständlichen Morsesprache eintrafen. Die Story geht weiter: Während die amerikanischen Experten die Wrackteile untersuchten, stürzte ein zweites Raumschiff in der Nähe zu Boden. Die beiden Insassen waren tot, aber der Körper des einen war unversehrt, ungefähr 90 cm groß und von affenähnlichem Aussehen. Dann kam eine bessere Variante in Umlauf: Die Männlein des Raumschiffes waren gar nicht tot. Fünfzehn wurden lebend gefangengenommen. Sie konnten zwar nicht sprechen, aber ein Männlein zeichneten sofort eine Karte des Planetensystems und deutete auf den der Sonne zweitnächsten Planeten. Daraufhin wurden die Herren vom anderen Stern schnell in einer Druckkammer verbracht, die, entsprechend der Venus-Atmosphäre, mit Kohlendioxyd gefüllt wurde.

Ähnliche Geschichten gab es über die Beschaffenheit der imaginären Raumschiffwracks. Da sollte festgestellt worden sein, dass die Apparate mit einem Kunststoff bespannt waren, wie er auf der Erde vollkommen unbekannt sei, dass die Metallrohre nicht zusammengeschweißt, sondern mit einer diamantharten, klebstoffähnlichen Masse verbunden und dass die Nieten, Schrauben und Muttern von einer völlig neuartigen Konstruktion waren.* In der Treibhausatmosphäre der Gerüchte gediehen die Blüten gerissener Geschäftemacher. Die beiden brasilianischen Kaufleute Oswaldo Silva und Circlo Souza machten Personen, "die am Erwerb einer Fliegenden Untertasse interessiert sind", das Angebot, "die Bestellung schon jetzt aufzugeben". Silva und Souza verlangten "nur etwas Geduld und eine Anzahlung von 10 Dollar pro Untertasse". Die beiden Untertassenhändler wurden nach kurzer Zeit verhaftet, "wegen Verbrechens gegen die Volkswirtschaft". In Mephis sammelten die Einwohner vor einiger Zeit eifrig "Flying Saucers" aus Pappe. Die Inschrift lautete: "Fliegende Untertasse - bei Abgabe erhalten sie auf ein Pfund Wurst 10 Prozent Rabatt." Für die Photographen waren die Untertassen ein dankbares Montageobjekt für 1.April-Bilder. Die spanische Zeitung "Madrid" fand eine andere Lösung: "Hitler ist mit einer Gruppe Wissenschaftler in die Himalaja-Berge entkommen, von wo aus er die Fliegenden Untertassen losläßt." In Bremerhaven-Lehe, Luisenstraße 9, II.Etage links, sammelt Flugzeug-Ingenieur Rudolf Schriever, Flugkapitän a.D., sorgfältig alle Meldungen über die fliegenden Scheiben. "Ich habe gleich an mein Gerät gedacht", sagt der 40jährige, "an den von mir konstruierten Flugkreisel. Die Idee stammt aus dem Jahre 1942. Damals war ich Chefpilot in Eger", berichtet Schriever. Als er spielenden Kindern zusah, die waagerecht rotierende Propeller von einem spiralenförmig gedrehten Flachdraht in die Luft schnellten, kam ihm der Einfall. "So wie diese Kinderpropeller kann auch eine runde Scheibe, wenn sie entsprechend konstruiert wird, emporschnellen." Schriever brütete über den ersten Skizzen. Nach einem Jahr betraute er einige tschechische Ingenieure in Prag mit den statischen Berechnen und den Detailzeichnungen. "Die Leute wußten damals nicht, worum es sich handelte." Sein Leichtmetall-Flugkreisel bestand aus drei Teilen: dem Gondeloberteil (das einer abgeplatteten Kugel glich) mit dem Kommandostand und den Kontrollgeräten, dem drehbaren Gondelunterteil und der rotierenden Schaufelblattscheibe, die dem Gerät, wie bei einem Hubschrauber, den Auftrieb geben sollte.

Die Schaufelblattscheibe des Schrieverschen Kreisels sollte einen Durchmesser von 14,40 Meter haben. An der Unterseite der Scheibe waren drei Antriebsdüsen an besonders breiten, hohlen Streben montiert, die den Brennstoff enthielten. "Die Düsen bringen die Scheibe zum Rotieren, durch die Verbrennungsgase entsteht der Eindruck einer feurigen Scheibe. Leistungen von 1650 bis 1800 Umdrehungen pro Minute könnten erreicht werden. Das entspricht einem Auftreib von 100 Meter pro Sekunde. Bei einem normalen Jagdflugzeug sind es höchstens 25 m/sek", verglich Schriever. Die 3 Meter langen Schaufelblätter waren wie bei einer normalen Luftschraube verstellbar, so dass sie auf Steig- oder Gleitstellung eingestellt werden konnten und das Höhenruder ersetzten. "Sobald diue Scheibe arbeitet, ersetzt sie die Tragfläche." Sie umlief die Kommandogondel in einer Speziallagerung, die mit einer Ausgleichszahnung versehen war. Auf diese Weise wollte Schriever verhindern, dass die Gondel durch die Rotation der Scheibe in entgegengesetzte Drehung gebracht wird. Das Gondelunterteil ist um 360 Grad drehbar und enthält zwei Antriebsdüsen als Horizontal-Antriebsmittel. "Will der Pilot den Kurs ändern, so braucht er nur das Unterteil in die entsprechende Richtung zu drehen." Der Durchmesser der Gondel betrug, nach Schrievers Plänen, 3,60 Meter, die Höhe 3,20 Meter. Sämtliche Berechnungen waren die Antriebsdüsen der damals gerade entwickelten Me 262 zugrunde gelegt, mit denen der 3 Tonnen schwere Flugkreisel eine Horizontalgeschwindigkeit von 4.200 Kilometer pro Stunde entwickeln sollte. Seine Reichweite betrug nach Schrievers Berechnungen rund 6.000 Kilometer. Zu den Vorteilen seiner Konstruktion rechnet Schriever: ¨ Hervorragende Start- und Landemöglichkeiten, != geringer Luftwiderstand (keine Bildung von Randwirbeln) ermöglicht hohe Geschwindigkeiten, Æ verbesserte Steigfähigkeit (der Apparat kann stundenlang auf einer Stelle in der Luft verharren oder millimeterweise sinken), Ø Verbilligung der Herstellung. Bis zum 15.April 1945 arbeitete Schriever an seinen Plänen. Die Zeichnungen waren abgeschlossen, Schriever wollte seine Unterlagen Hermann Goerings RLM vorlegen. Die Russen kamen eher. Schriever packte ein.

Im Gartenhaus seiner Schwiegereltern in Bremerhaven-Lehe richtete er sich eine Erfinder-Werkstatt ein. Am 4.August 1948 wurde eingebrochen. Schrievers Flugkreiselpläne und sein einziges Handmodell waren nicht mehr aufzufinden. Die betreffende Akte der Bremerhavener Kriminalpolizei schließt mit dem Vermerk: "Verfahren eingestellt. Täter unbekannt entkommen." Seitdem hat Rudolf Schriever schon mit einigen Agenten fremder Mächte über ferne Länder und schone Pläne parliert. Der Bremerhavener CIC achtet um so mehr auf den Kraftfahrer Rudolf Schriever, angestellt beim Motor Pool der U.S.Army. "Wenn ich die Möglichkeit hätte, würde ich so´n Ding sofort bauen und fliegen. Denn die Flugkreisel oder ´Fliegenden Untertassen´ sind keine Spielerei. Sie haben für die Entwicklung der Flugtechnik größte Bedeutung." Rudolf Schriever ist heute überzeugt, dass die Prager Ingenieure seinen Flugkreisel für eine andere Macht rekonstruiert haben. Für ihn gibt es kein Geheimnis der "Fliegenden Untertassen". Inzwischen veröffentlichte die Wochenzeitung "Teen-Age Times" in Dublin das erste Photo von fünf "Fliegenden Untertassen" in V-förmiger Formation. In einer ausführlichen Reportage bescheinigt die Zeitung den Untertassen, dass sie die Vorläufer von unbemannten "Hängebomben" oder Raumstationen seien. Mit Atombombenladung könnten sie eine "feste Stellung" über jedem beliebigen Punkt der Erdoberfläche einnehmen und bei Bedarf ferngesteuert auf das vorher angepeilte Ziel losstürzen. Die "Teen-Age Time" glaubt, dass derartige "Hängebomben" bereits über mehreren Hauptstädten und einigen Atombomben-Fabriken schaukeln. Beruhigt das amerikanische Verteidigungsministerium: "Die Sicherheit der Vereinigten Staaten ist keineswegs bedroht. Sobald jedoch die Fliegenden Untertassen landen sollten und kleine Männer mit Radarantennen an den Ohren herausklettern, werden wir wohl irgend etwas unternehmen müssem."<

+ Zu dem knapp dreiseitige Artikel im ´Der Spiegel´ wurde eine Spiegel-Grafik verwendet, die nach Schrievers Ideen dessen Flugkreisel ausweist. Jene Konzeption, die das Nachrichtenmagazin hier vorstellte, sollte späterhin die Debatte um den deutschen Nazi-Kreisflügler begleiten - jenseits der konkreten, die später beliebte Geheimwaffen-Theorie entkräftenden inhaltlichen tatsachen, die nämlich den aufkeimenden ´Neo-Nazi-Untertassen-Ideen´ und den damit versponnenen Idoelogien zuwiderlaufen! Wichtig ist auf jeden Fall auch festzumachen, dass Schriever nur seine Ideen auf Papier verbracht hatte und neben einem ihm erst 1950 geklauten Handmodell kein 1:1-Prototyp zuvor gelungen war, noch nicht einmal Produktionsvorstufen erreicht worden sind...! Dies ist ganz wichtig zu realisieren, um zu erkennen, dass die später aufkommenden Darstellungen über ein bereits während Kriegszeiten gebautes und geflogenes 1:1-Geheim-Muster heftige Übertreibungen und Fälschungen sind, auf die sich ein gewißer und bestimmter Teil der UFO-Fans noch bis heute als "Tatsachen" berufen! Verrückt dabei ist (aber im Gesamtkontext wieder völlig normal): Erfundene Spinnereien und falsche Tatsachenbehauptungen/Lügen werden als historische Tatsachen zementiert und die tatsächlichen Realitäten bleiben nicht beachtet und umschifft auf der Strecke. Irre/wirre Welt der UFOlogie.

+ Verwendet wurde ebenfalls eine Montage um einen Kirchturm, der von hinmontierten Tellern umschwirrt wurde (Untertext: "Dankbares Objekt - 1.April-Photo"). Ebenfalls wurde das sehr an eine Montage erinnernde Foto der "Teen-Age Times" verwendet (mit dem Untertext: "Erstes Photo: "...dann werden wir wohl etwas unternehmen müssen."). Ebenfalls findet sich ein Foto von Ingenieur Schriever: "So´n Ding bauen und fliegen..."

+ Inbesondere wichtig erscheint es uns aus heutiger Sicht darauf zu verweisen, dass in diesem recht frühen Magazin-Beitrag eindeutig klar wurde, dass der Flieger Mantell keine bildliche Fliegende Untertasse wie von der Kinoleinwand verfolgte, sondern ein am Himmel schwebendes kegelförmiges Objekt, dessen oberer Teil die untergehende Winter-Sonne derart reflektierte, dass hier rötliche Reflexe auftauchten - genauso wie man es gestaltlich von einem Skyhook zu erwarten hat und wie es aufgrund dessen Flughöhe in vielen Kilometern Höhe aufgrund der Sonneneinstrahlung der spätnachmittaglichen Untergangssonne zu erwarten hat. Es ist völlig unverständlich, wenn in nachfolgenden UFO-Berichten völlig verdrehte Hollywood-Phantasien zum Kern-Bestandteil einer falschen Darstellung ob der Umstände im Fall Mantell zustandekamen und sogar sein tragischer Unfall-Tod auf mysteriöse Ebenen völlig unnötig gezogen wurde. Hier kann man entweder a. nur bewußte Irreführung oder b. journalistisches Versagen diagnostizieren, da die richtigen Informationen auch hierzulande verfügbar waren! Im weiteren wird auch festgestellt, dass in dieser frühen Phase das Project Saucer keine wissenschaftliche Feld-Forschung betrieb, sondern nachrichtendienstliche Datenanalyse vonm auflaufenden Quelleninformationen durchführte, was etwas ganz anderes ist.

* = Hier wurden im Kern schon die Jahrzehnte später aufkommenden Roswell-Crash-Szenarien vorweggenommen.

>"Feindpropaganda" flüstern die Staatssicherheitsbeamten: Östliche Geheimdienste jagen Flugobjekte - In Warschau, Prag und Budapest lesen die Menschen Zeichen am Himmel<, so eine Meldung am 7.März 1955 in der ´Kasseler Zeitung´. In Ostberlin, Warschau, Prag und Budapest haben die Staatssicherheitsbeamten der Abteilungen "Feindpropaganda" neue Arbeit bekommen: sie müssen sich mit der Psychose der Fliegenden Untertassen auseinandersetzen. Der Eisener Vorhang war kein Bollwerk gegen diese moderne Neurose, die nun auch im Osten ausgebrochen ist. Wie üblich, nimmt man auch eine solche harmlose Zeitkrankheit todernst und setzt sich mit ihr unter dem Blickwinkel der "ideologischen Zersetzung" auseinander...

Einzelheiten über diesen köstlichen Spaß wurden jetzt auf einer Ingenieur-Tagung in Oberschlesien bekannt, an der Techniker aus der Sowjetzone, Polen, der Tschechoslowakei und aus Ungarn teilnahmen. Es begann ganz harmlos. Einer der Teilnehmer, der sich auf dem Schwarzmarkt in Krakau westliche Zigaretten besorgen wollte, bekam von Tauschhändlern auch westeuropäische Illustrierte, die jenseits des Eisernen Vorhangs im hohen Kurs stehen, angeboten. Er kaufte ein Exemplar und fand darin eine Story über die ominösen Untertassen. Zuverlässigen Kollegen übersetzte er die Geschichte und war baß erstaunt, als diese Parallelen aus ihren Ländern aufwarteten. Danach kursieren in Ungarn und der Tschechoslowakei schon lange in der Bevölkerung Gerüchte über die sogenannten Fliegenden Untertassen. Weil nun dieses Thema bisher von den Ost-Gazetten immer nur als Beweis für die "westliche Dekadenz und Verdummung der Menschen" behandelt worden war, wurde offiziell vom Eindringen dieser Psychose keine Kenntnis genommen. Inoffiziell aber nahm man sehr wohl Kenntnis davon. Nicht zuletzt, weil die Vertrauensleute der Partei in ihren Berichten über die Stimmung unter den Bürgern sehr oft derartige Berichte erwähnten. Die erste Reaktion seitens der Systeme bestand darin, diese Psychose als "Feind-Propaganda" zu bezeichnen, die den "Aufbauwillen lähmen und die Werktätigen irreführen" sollte. Wie soll man aber einem Gerücht entgegentreten, das man offiziell nicht nennen will? Zum leidwesen der Machthaber lief sich die Sache nicht tot. Nach wie vor erzählten und erzählen sich die Einwohner von seltsamen Erscheinungen am Himmel. Besonders heikel ist nun, dass die Menschen in diesen unbekannten Erscheinungen mögliche Dinge erblicken, die einmal ihre politische Lage zu ändern vermöchten.

Kurz gesagt: sie hoffen, dass es sich um westliche Geheimwaffen handelt, denen die Russen nichts entgegenzusetzen haben. Auch hier eine Paralle zur westlichen Auslegung der UFOs, die man diesseits des Eisernen Vorhanges oft als östliche Geheimwaffen ansieht... Die Beamten in Budapest und Prag wären keine echten Geheimpolizisten östlicher Prägung, wenn sie nicht nach einiger Zeit von dieser Auslegung der Bevölkerung infiziert worden wären. Mit Wissenschaftlern und Technikern begaben sie sich in die Landstriche, von wo die Mehrzahl der Beobachtungen stammte. Nur altbewährte Kommunisten wurden unter strengster Geheimhaltung ausgefragt. Obwohl man bald feststellte, dass die Erscheinungen in der Hauptsache auf westliche Ballons, die Flugblätter über die Grenze tragen, meteorologische Versuche und Luftwaffen-Manöver zurückgeführt werden konnten, blieben die Geheimpolizisten mißtrauisch. In Ungarn und in der Tschechoslowakei wurden jetzt überall zuverlässige Parteimitglieder dahingehend instruiert, über alle Gerüchte und eigene Beobachtungen genauestens Bericht zu erstatten sowie in Gesprächen mit der Bevölkerung diese Gerüchte lächerlich zu machen und ihnen entgegenzutreten. Die Folge hiervon ist nun aber wieder, dass die Menschen in diesen Ländern noch mißtrauischer werden und glauben, dass doch etwas an der Sache ist. Zwar wird nicht öffentlich gegen die Psychose polemisiert, aber wenn immerhin die kleinen Bonzen dagegen wettern, so muß doch etwas daran sein. Nicht besser steht es in Polen und der Sowjetzone. Auch hier wurden unbekannte Fluggebilde gesichtet, deren Vorhandensein unter der Hand diskutiert wird. Auch in diesen Ländern trug das Verhalten, durch die unteren Partei-Instanzen der Psychose entgegenzuwirken, dazu bei, dass der Sache erst Wert beigemessen wurde. dass überhaupt etwas von den Regimen unternommen wurde, genügte, die Bevölkerung stutzig zu machen. An der unter polnischer Verwaltung stehenden pommerschen Ostseeküste beging Warschau die Dummheit, bekannt machen zu lassen, dass das Fotografieren von Flugobjekten aller Art "unserer Luftstreitkräfte" verboten ist. Wenn also heute in einigen volksdemokratischen Ländern die Untertassen fliegen und die Menschen daran "demoralisierende und staatsfeindliche" Hoffnungen knüpfen, so ist das letztlich den Machthabern zuzuschreiben, die ein Opfer ihrer eigenen Angst- und Mißtrauens-Psychosen sind und dementsprechend reagieren. Vielleicht gibt es bald Untertassen-Saboteure - wer weiß?

+ Obiger Beitrag ist sicherlich ein wunderbares zeitgeistiges, geopolitisches Stimmungsbild gewesen, welches aber auch dem Westen einen Spiegel vorhielt, wenn es darum ging, aufzuzeigen wie durch staatliche ´Einmischungen´ das Bild über die Untertassen mitgeprägt wurde. Aber insbesondere auch der Umstand, dass durch die von Ronald Reagan in Washington Anfang der 50er Jahre gestartete Aktion "Crusade", mit der in Grenznähe zu Osteuropa hin heliumgefüllte Ballons (teilweise fast schon in Untertassen-Form) aufgelassen wurden, die in ihrem Innern Propaganda-Material in Flugzettelform trugen (um diese beim Platzen des Ballons freizusetzen und herabsegeln zu lassen), UFO-Berichte im Ostblock zustandekamen, ist interessant. Zudem muß davon ausgegangen werden, das so mancher dieser gleich in Trauben aufgelassenen Ballons mit umschlagenden Winden auch weit ins westeuropäische Kernland zurücktrieb und dort UFO-Alarm verursachte. Überaus bemerkenswert auch der Umstand, dass der Ostblock über den Schwarzmarkt doch mit westlicher Presse in Kontakt kam und so die dortigen Menschen ein Bild vom Untertassen-/UFO-Phänomen vermittelt bekamen und entsprechende Einflüße stattfanden.

>Wieder eine "Untertasse"< meldete ´Der Tagesspiegel´ am 8.März 1960 als Folge einer UPI-Meldung aus Wien: Die Wiener Zeitung Wiener Montag hat gestern ein großes Photo einer angeblichen "Fliegenden Untertasse" veröffentlicht, die am Mittwoch über der Steiermark zu sehen gewesen sein soll. Das Blatt behauptete, es habe alle Unterlagen sorgfältig geprüft, und es handele sich nicht um eine Photomontage.

Kurz eingeschoben eine Agenturmeldung aus Alamogordo in den USA vom 14.März 1960: US-Forscher melden sensationellen Fund: Trümmer von einer Untertassen - Zahlreiche Menschen sollen Raumfahrt-Unglück gesehen haben! Dies berichtete die Rhein-Zeitung: "Eine amerikanische Forschergruppe hat den US-Luftstreitkräften mitgeteilt, sie sei im Besitz eines Stückes von einer Fliegenden Untertasse, die in der Erdatmosphäre verunglückt sei. Eingehende Untersuchen hätten ergeben, daß das Material des Raumfahrzeuges nicht von der Erde stammen könne. Die ´Aerial Phenomena Research Organization´ (APRO), eine Gruppe von Astronomen und Raumfahrtexperten mit Sitz in Neu Mexiko, teilt weiter mit, daß ´zahlreiche Menschen´ Zeuge des Unglücks des Raumfahrzeugs aus dem All gewesen seien."

+ Hier wurde ganz schön auf den Putz gehauen, weder war APRO eine Gruppe von Astronomen und Raumfahrtexperten, noch wurde das Ubatuba-Beach (Sao Paulo, Brasilien)-Teil, worum es hier konkret ging, von zahlreichen Menschen als Bruchstück einer Fliegenden Untertasse herabfallen gesehen. Es wurde anonym eingereicht, es fanden sich keine Zeugen und entpuppte sich schließlich als irdisches Material.

++ Im März 1980 tauchte der ´Benjamin´ der UFO-Forschung, Roland Horn (mit seinem Bruder Klaus), in der UFO-Szene auf und meldete sich mit dem "Informationsheft über außergewöhnliche Phänomene" zu Wort. Das Blatt im Format Din-a-4 war im Hektographie-Verfahren erstellt worden und stammte aus der der CENAP-Werkstatt, die beiden Erbach´er Buben hatten die Bahnfahrt nach Mannheim gemeistert und bekamen den Spiritus-Umdrucker übergeben, mit dem bis dahin auch der CENAP REPORT erschienen war (welcher nun via Fotokopie die Runde machte). Schon hier war aus dem Untertitel "Erfahrungen und Erkenntnisse, Auswertungen und Daten über Phänomene der irdischen Atmosphäre und ungelöste astronomische Rätsel" das spätere Faible Horn´s für die Amateur-Astronomie durchgeklungen. Horn nannte seinen ´Verein´ ehemals "Private Erforschungsgruppe außergewöhnlicher Phänomene" (PEGAP). Das Vorwort der Pilotnummer schrieb Klaus Horn: "UFO ist die Abkürzung für unbekanntes Flugobjekt, mehr nicht. Viele Menschen denken, ein UFO sei ein außerirdisches Weltraumschiff, was UFOlogen auch immer wieder als Tatsache hinstellen, obwohl es dafür keinerlei Beweise gibt. Ein unbekanntes Flugobjekt kann alles sein. Die meisten Fälle entpuppen sich als fehlgedeutete natürliche Phänomene, Satelliten, Ballone, Flugzeuge, Schwindel oder etwas ähnliches. Doch es bleibt noch ein Rest, den man sich nicht erklären kann - diese Erscheinungen sind uns eben unbekannt, daher der Name. Ob es sich bei diesen Fällen nun um außerirdische Weltraumschiffe handelt, ist nur eine Hypothese - eine unter vielen. Es ist natürlich möglich, daß auch dieser Rest einmal geklärt werden kann. In den meisten Zeitschriften und Büchern werden nur Fälle veröffentlicht, die besonders sensationell klingen - sich bei näherer Untersuchung jedoch meist als Schwindel herausstellen." Diese Erkenntnisse gingen einem längeren Meinungsbildungsprozeß mit den Mannheimer CENAP-Leuten voraus, da sich beide Gruppen wechselseitig besuchten und eine intensive, freundschaftliche Kommunikation führten. Kein Wunder also, wenn hier eine Sparte namens "CENAP berichtet" eingerichtet wurde, da wir immer schon neu-entstehende UFO-Gruppierungen freiwillig mit Material aus unserem reichhaltigen Archiv unterstützten und zuvorkommend förderten (auch wenn es dann und wann mal als ´Dank´ einen Tritt in den Allerwertesten gab).

Bereits damals reportierte Roland Horn über einem Besuch in Mannheim, wo er das bereits damals schon umfangreiche CENAP-Archiv bestaunte: "Man muß also neidlos anerkennen, daß Werner Walter und Hansjürgen Köhler von der UFO-Thematik sehr viel wissen und keinesfalls ´Fälle für den Psychiater´ sind, wie sich einige Unwissende ausdrückten." In der darauffolgenden Nummer enthielt sogar ein Interview der Herausgeber mit Walter/Köhler; als jene das Odenwälder Team besuchten wurde jenes aufgezeichnet. Hierbei stellte Roland Horn die Frage: "Welche Ziele verfolgt Ihr mit CENAP? Als Antwort bekam er von Hansjürgen Köhler: "Optimale Forschung, keine Spinnereien, sondern wir wollen der Sache auf den Grund gehen; möglichst alle UFO-Sichtungen im deutschsprachigen Raum erforschen, um eine Substanz von verwertbaren UFO-Fällen zu bekommen - Fälle bei denen man sagen kann, das sind tatsächlich UFOs." Aber bereits anno 1980 wurde von uns darauf hingewiesen, daß mit fortschreitender Kenntnis über die Bandbreite der IFOs auch "mit steigender Tendenz Fälle geklärt" werden. Bereits vor fast zwanzig Jahren war CENAP von manchem Vertreter der UFOlogie mit falschen Behauptungen ins Abseits gestellt worden, was ebenfalls die Horn´s bemerkt hatten und uns danach fragten. Wir erklärten, daß es genau jene Leute sind, die am wenigstens mit uns selbst sich auseinandergesetzt haben und sich weigern, sich mehr über unsere Arbeit zu informieren. Die Horn´s damals empfahlen den CENAP REPORT "als die wohl aktuellste UFO-Forschungszeitschrift, bei der man sich darauf verlassen kann, daß der Inhalt stimmt".

>Prawda kontra UFO-Glauben - Sowjetisches KP.Organ: UFOs Erfindung der "bürgerlichen Presse"< tickerte AP aus Moskau und am 4.März 1980 stand im ´Mannheimer Morgen´: Die sowjetische Parteizeitung Prawda (auf deutsch: "Wahrheit") machte jetzt ihrem Namen alle Ehre und entlarvte den auch im Sozialismus blühenden Glauben an Fliegende Untertassen als unwissenschaftlich. Das Blatt hält auf fast einer halben Zeitungsseite den UFO-Enthusiasten vor, nieman habe das angebliche Sichten interplanetarischer Besucher oder ihrer Raumschiffe beweisen können. Gleichzeitg tritt die Prawda Gerüchten entgegen, nach denen die sowjetische Akademie der Wissenschaften geheime "Sonderforschungsbände" über unbekannte Flugobjekte veröffentlicht. Als Zeugen ruft sie den Chef des namhaften Instituts für Erdmagnetismus, Wladimir Migulin, auf. Der Wissenschaftler nannte das Gerücht über die geheimen Forschungsbände eine "Erfindung". Er fügte hinzu, die sowjetische Akademie der Wissenschaften habe "keinen einzigen Beweis dafür, dass Wesen von anderen Planeten oder ihre Flugobjekte beobachtet worden sind". Die Prawda zitiert einen leserbrief, dem zufolge in der Sowjetunion sogar per Hand vervielfältigte UFO-Berichte ähnlich den "Samisdat"-Schriften der Dissidenten im Untergrund kursieren. Einer dieser Berichte mit dem Titel "Sind wir allein im Universum?", berufe sich sogar auf "verläßliche Quellen" in Forschungs- und Regierungskreisen.

Mit Entschiedenheit bestreitet das KP-Organ die von UFO-Laienforschern in der Öffentlichkeit vorgetragene Behauptung, der amerikanische Astronaut Neil Armstrong habe 1969 auf dem Mond Fliegende Untertassen beobachtet. Die UFO-Gläubigen zitieren laut Prawda aus einem Gespräch zwischen Armstrong und der Bodenkontrolle der US-Raumfahrtbehörde in Houston. Danach soll der erste Mensch auf dem Mond gesagt haben: "Hier sind große Objekte, einige Stück - Riesig - O Gott - Dort sind andere Raumschiffe - Auf der anderen Seite des Kraters - Sie sind auf dem Mond und sehen uns zu." In dem Bericht der Parteizeitung wird darauf hingewiesen, dass drei ausgedehnte Missionen der sowjetischen Weltraumstation "Salju sechs" keine Anzeichen für Raumschiffe aus anderen Welten gefunden hätten. Die Prawda wirft der "bürgerlichen Presse" des Westens vor, aus dürftigen UFO-Geschichten immer wieder Sensationsmeldungen zu machen. Tatsache ist jedoch, dass die Zeitung selbst in regelmäßigen Abständen - in Form von Dementis - auf das Thema der Fliegenden Untertassen eingeht.

"Kontakt mit Außerirdischen? Schreiben Sie bitte BLICK!" hieß es am 31.März 1980 in dem genannten Boulevardblatt aus der Schweiz: Haben Sie je in Ihrem Leben ein UFO gesehen? Konnten Sie das fremde Flugobjekt fotografieren? Oder gehören Sie gar zu den seltenen Menschen, die Kontakt mit Außerirdischen hatten? Die UFO/IFO-Studiengruppe Bern interessiert sich brennend für Ihr Erlebnis. Schreiben Sie deshalb an BLICK, Kennwort UFO, Postfach, 8021 Zürich. Wir leiten den Brief weiter. Die UFO/IFO-Gruppe hat den Briefträger Werner Hänni (20) vor einiger Zeit gegründet. Wie er dazu kam? "Schon als Kind hatte ich eigene Sichtungen, und bald begann ich, alle Zeitungsberichte zu sammeln", erklärt Hänni. "Heute haben wir ein riesiges Archiv, und ich arbeite täglich rund sechs Stunden für die UFOlogie." Hänni und die anderen UFO-Studenten stehen auch in Briefkontakt mit namhaften ausländischen UFO-Kenner. "Ich weiß, daß die Außerirdischen in friedlicher Absicht kommen", berichtet er. Er selber habe zwar noch nie mit einem sprechen können, "doch ich kenne Leute, die Kontakt hatten und weiß, daß sie nicht spinnen!" Mit dem Aufruf im BLICK will die Studiengruppe Kontakt zu Schweizern bekommen, die UFO-Beobachtungen machen konnten. "Leider gibt es in unserem Archiv nur wenige Adressen, das meiste sind Zeitungsberichte", erklärt Hänni. Absicht der Gruppe ist es, mit dem neuen Material das Büchlein von Lou Zinsstag "UFO-Sichtungen über der Schweiz 1949 bis 1958" weiterzuführen [wovon man aber nie mehr etwas hörte und die Gruppe auch bald vom Erdboden verschwand].

>Riesenfeuerball über den USA: "Keine Sternschnuppe" - Experten haben keine Erklärung< meldete am 26.März 1985 die ´Abendpost´: In weiten Teilen des Südostens der Vereinigten Staaten war in der Nacht zum Montag ein am Himmel blitzschnell vorüberziehender Feuerball zu sehen, der nach Augenzeugenberichten "größer und heller als eine Sternschnuppe" war, den Experten jedoch Rätsel aufgab. In Washington teilte ein Sprecher der Zivilluftfahrtbehörde (FAA) mit, Fluglotsen hätten einen Feuerball im Norden über Chattanooga im Staat Tennessee und im Süden über Orlandi/Florida beobachtet. "Ich sah ihn (den Feuerball) vom Himmel fallen", berichtete Autobahnpolizist Harold Munger, der sich gegen 20 h Ortszeit rund 16 Kilometer östlich von Chattanooga aufhielt. Er sprach von einem hellen Flugobjekt, das einen Feuerschweif hinter sich gelassen habe. "Mein erster Gedanke war, dass es sich um ein in Not befindliches Flugzeug handeln könnte. Es bewegte sich zum Horizont und verschwand hinter einem Berg. Ich sah keine Explosion oder sonstwas. Es ist ganz einfach verschwunden", sagte Munger. Er habe den Eindruck gehabt, dass das Objekt in geringer Höhe geflogen und sehr hell gewesen sei. Ähnliche Beobachtungen wurden in in Südillinois gemacht, und Fluglotsen in Jacksonville/Florida und Atlanta/Georgia erhielten Berichte über den sogenannten Feuerball. "Wir wissen nicht, worum es sich handelte, die Informationen sind zu bruchstückhaft", sagte der FAA-Sprecher in Washington. Er fügte hinzu, dass keine Meldungen über Flugzeugunglücke vorlägen. Auf Grund der Pilotenberichte äußerte der Meteorologe Howard Bookman vom Fluglotsenzentrum Hampton/Georgia die Vermutung, dass es sich vermutlich um einen in die Erdatmosphäre eingedrungenen Meteor gehandelt habe.


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