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02.08.2009 |
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Historische Noten der UFOlogie aus dem CENAP-Archiv: 2) Gegen das Vergessen in der UFOlogie: August-UFO-Meldungen vor 55 bis vor 20 Jahren: Fliegende Untertassen in der Presse
... Fortsetzung folgt ...
...Es gibt nur eine kümmerliche Kompetenz für die Bundesrepublik: die konkurrierende Gesetzgebung des Bundes erstreckt sich nach Art74, Abs.13, des Grundgesetzes auf die Förderung der wissenschaftlichen Forschung. Die förderalistische Mehrheit des Parlamenatrischen Rates hat bekanntlich bei der Schaffung des Grundgesetzes, um mit Sicherheit eine einheitliche Schule für alle deutschen Kinder zu verhindern, nur dieses kümmerliche Restchen an Kulturpolitik dem Nachfolger des Deutschen Reiches überlassen. Einen Kultusminister gibt es in dieser Bundesrepublik nicht. Die Förderung der wissenschaftlichen Forschung nach Art.74, Abs.13, besteht im wesentlichen in der Gewährung von ein paar hunderttausend DM für Forschungsaufträge und in der Unterhaltung einiger überlebender ehemaliger Reichsinstitute, wie etwa des Robert-Koch-Institutes. Das ganze Sachgebiet ist Aufgabe des Innenministeriums, zur Zeit also des christlich-sozialen Ministers Schröder. Von ihm berufene Räte oder Ausschüße werden in diesem kalten Sommer des Hern John von deutschen Staatsbürgern kaum als Künder der reinen Wahrheit anerkannt werden. Dann bliebe also noch theoretisch die Möglichkeit, aus der Kompetenz zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung ein eigenes Ministerium zu bilden, etwa nach Art des von herrn Würmeling geführten Familienministeriums, ein Ministerium für Weltraumforschung? Auch dieser Gedanke gerät in die Nähe des als scherzhaft Empfundenen. Nach der Zerstörung der Einrichtung der deutschen Zivil- und Militärluftfahrt wird die Himmelsbeobachtung durch den Flugmeldedienst Englands, Rußlands und vor allem in über die ganze Welt verstreuten Stationen durch die Vereinigten Staaten von Amerika vorgenommen. Diese Institutionen sind mit einem Etat von vielen Milliarden Dollar im Jahr versehen. Sie sind verschwenderisch mit den besten, aus unserem alten Würzburger-Gerät entwickelten Radargeräten ausgestattet. Obwohl der Bundesfinanzminister eine Belohung von 500.000 DM, die sein Parteifreund Schröder für die Aufklärung des Falles John ansetzte, hingehen ließ, so glaube ich doch, dass er bei der Anforderung von Hunderten von Millionen, die jährlich im Bundesetat einzusetzen wären, sich an die armen Steuerzahler innern und kategorisch nein sagen würde. Diese außerordentlich kostspielige Arbeit der Weltraumbeobachtung wird ja von anderen Leuten bereits bezahlt. Observatorien und Wetterwarten und die Deutsche Gesellschaft für Raumschiffahrt werden, insbesondere wenn sie besser dotiert werden, ihr bescheidenes Teil an Forschung und Beobachtung beitragen. Aber die Aufgabe der deutschen Wissenschaft kann in diesem Falle leider nur zum Teil die Erarbeitung von Material, wohl aber die Zusammenstellung und Auswertung der Resultate anderer Leute sein.
Sehr geehrter Herr Rechtsanwalt, ich werde meinen Parteifreund MdB, Oberschulrat Karl Gaul, Abschrift unseres Schriftverkehrs zugehen lassen. Er ist der Vorsitzende des Kulturpolitischen Ausschußes im Deutschen Bundestag. Ich werde ihn bitten, die Möglichkeiten zu überprüfen, wie man unter diesem Grundgesetz und bvei dieser Finanzlage der deutschen Forschung helfen könnte. Auf gewißenhafte Aussagen hat das deutsche Volk Anspruch. Ich glaube, dass so beschaffene Aussagen am ehesten von den deutschen Hochschulen erteilt werden können. Wenn ihre Veröffentlichungen bescheiden sind, dann werden sie dafür Gründe haben. Nur gesicherte und beweisbare Aussagen sind zu verantworten. Der Vortrag von Hypothesen verstößt gar oft gegen den Grundsatz der intellektuellen Rechtschaffenheit. Im demokratischen deutschen Staat wird der Gelehrte durch kein Schweigegebot behindert. Warten wir geduldig, bis er spricht. Nicht nur aus dem Altertum, auch aus dem Mittelalter liegen uns zahlreiche Nachrichten über diese angeblichen Weltensegler vor. Stimmen sie, so werden sie seit 2.000 Jahren beobachtet, ohne dass die Besatzungen dieser Weltraumschiffe eine feindselige Haltung gegen die Erdenbewohner eingenommen haben. Ich denke daher, wir können abwarten. Ich jedenfalls schlafe mit meinem ganzen Haus so friedlich wie immer. Ich begrüße Sie mit vorzüglicher Hochachtung und verbleibe, Ihr sehr ergebener Dr.Hammer."
Ruckartig absinkend: Zu Ihrem Artikel "Fliegende Untertassen über Darmstadt" gebe ich Ihnen folgendes als Bestätigung zur Kenntnis: Am Abend des Donnerstag, 5.August, um 22:45 h, wurde meine Aufmerksamkeit durch eine Sternschnuppe auf den Himmel gelenkt, der - völlig wolkenlos - über und über mit Sternen besät war. Fast gleichzeitig mit dem fallenden Sternteilchen bewegte sich, von Süden kommend, in nördlicher Richtung ein hellstrahlender Gegenstand etwa der Bahnlinie entlang, den ich zunächst für ein Flugzeug hielt, an dem allerdings keine roten bzw grünen Positionslichter aufleuchteten. Da ich jedoch trotz außerordentlich gutem Gehör nicht das geringste Motorengeräusch feststellen konnte und das Licht sich in unbegreiflich schnellem Tempo fortbewegte, konnte es sich unmöglich um ein Flugzeug handeln. Besonders auffallend war, dass in der sehr schnellen Bewegung in regelmäßigen Abständen ein ruckartiges Absinken eintrat. Diese Erscheinung machte den Eindruck, als würde ein großer Stern am Firmament entlangrasen. In 40 Sekunden hatte der "fliegende Stern" etwa die Entfernung von Heppenheim bis Eberstadt zurückgelegt. Es muß sich um eine ganz enorme Lichtquelle handeln, die in großer Höhe eine solche Leuchtkraft entwickelt, dass sie unserem Auge als gewaltiger Stern erscheint. - Luise Grünewald, Bensheim-Auerbach, Schillerstraße 3.
Stumpfsinnig hin und her - Gelbrote, geräuschlose Lichter - Sie flogen sehr hoch: Es interessiert Sie vielleicht folgende Beobachtungen: Ich wohne Dienburger Straße 55 neben dem Alice-Hospital. Unser Haus steht erhöht, und ich habe einen großen Balkon auf der Ostseite im ersten Stock. Von Donnerstag auf Freitag habe ich mit meiner Schwester den herrlichen Sternenhimmel beobachtet, der selten so schön und klar war. Plötzlich, wie es dunkelte und die Sterne immer sichtbarer wurden, zeigte sich im Osten - über Lucasweg ungefähr - in ganz ungewöhnlicher Höhe, es schien fast Sternennähe, ein gelbroter Stern, der sich hin und her bewegte. Meine Schwester sagte sofort: "Das scheint eine Untertasse zu sein." Es flog langsam nach Westen, und mir fiel auf, dass alle Bordlichter (grün oder rot) fehlten. Schon kam eine zweite Scheibe ganz schwanzlos von Richtung Hochzeitsturm und eine dritte Scheibe vom Krankenhaus her. Sie flogen ruhig hin und her, und ich beobachtete sie über eine Stunde. Dann ging ich in die Wohnung, obwohl sie noch hin und her flogen. Es war eine sehr lebhafte Fliegertätigkeit an diesem Abend, und ein Flugzeug mit grünen und rotem Licht, welches wohl aus Richtung Bergstraße kam und auf den Frankfurter Flughafen flog, muß die im Osten rotierende Scheibe gesehen haben. Das Flugzeug flog auch sehr hoch und gerade unter der Scheibe durch. Natürlich täuscht ja den Beobachter die Höhe ganz gewaltig. Die gelbroten, ganz geräuschlosen Lichter - anders kann man es gar nicht bezeichnen, da sich eine Form gar nicht erkennen läßt -, es sind einfach fliegende Sterne, sind im Weltraum so hoch, dass man eine Höhe schwer schätzen kann. Vielleicht ist es lächerlich, wenn ich 10.000 Meter angeben würde, es muß viel, viel höher gewesen sein. Ich dachte nur immer, wie kommt es, dass die drei geräuschlosen Lichter so stumpfsinnig dauernd in einer Richtung hin und her fliegen. Weil ich immer von den "Fliegenden Untertassen" höre, dass sie blitzartig und schnell zu sehen sind und verschwinden, wurde ich irre, trotzdem meine Schwester sofort die Vermutung aussprach. Wir sahen vor Jahren in Richtung Norden eine Art fliegende Scheibe, aber das war nur Bruchteile einer Sekunde 1952, abends. - Frau E.Jungmann, Darmstadt, Dieburger Straße 55.
"Scheinangriffe von Düsenjägern" - Mit dem Fernstecher lange Zeit verfolgt - Kaum zu hören. Betr.: Ihre Meldung "Fliegende Untertassen über Darmstadt" in der Ausgabe Nr.180 vom Freitag, 6.August 1954. Ich habe den genannten Vorgang selbst lange Zeit mit einem guten Fernstecher verfolgt. Es handelte sich dabei um eine Nachtübung amerikanischer Düsenjäger, die westlich des Rheins stationiert sind. Ein sehr hoch fliegendes Flugzeug (Propellerflugzeug) wurde dabei von den Jägern ständig umkreist und in Scheinangriffen mehrfach angeflogen. Das Motorengeräusch sämtlicher an der Übung beteiligten Flugzeuge war dabei kaum zu hören. Die Zahl der Flugzeuge konnte nicht eindeutig festgestellt werden, da während der Übung mehrere An- und Abflüge zu beobachten waren. Die Jäger hatten an der Flügel- oder Rumpfunterseite ein stetig brennendes Licht, das mit freiem Auge sehr deutlich noch in großer Entfernung zu sehen war. Ferner konnte man im Glas noch ein rotes bzw grünes Licht an den Flügelenden der Jäger feststellen, das in ganz kurzen Zeitabständen nur jeweils kurz aufleuchtete. Die Übung spielte sich in dem von Ihnen genannten Zeitraum ab. Soweit die Beobachtungsergebnisse. Zur Widerlegung Ihrer Vermutung, es habe sich hierbei um unbekannte Flugobjekte gehandelt, muß folgendes gesagt werden: Die Flugübung verlief aus folgenden Gründen fast geräuschlos:
1. Die Flugzeuge kreisten in Höhen zwischen 8.000 und 10.000 m. 2. Die Düsenjäger gehörten nicht zu dem Typ "Sabre", die bekanntlich ein sehr starkes Motorengeräusch verursachen, sondern zu einem Typ mit schwächeren Motoren (vermutlich F-84). 3. Während der angegebenen Zeit herrschte hoher Druck. Der aufmerksame Beobachter weiß, dass das Motorengeräusch bei Hochdruckwetter nicht so deutlich zu hören ist. 4. Während der angegebenen Zeit waren die Luftschichten schon leicht instabil (Überlagerung kalter und warmer Luft). Das führt erfahrungsgemäß zu einer weiteren Herabminderung der Schallstärke, die von hochfliegenden Flugzeugen ausgeht. Die unterschiedlich hohe Geschwindigkeit der Lichtpunkte (siehe Beobachtungsergebnisse) war lediglich eine relative Bewegungserscheinung. Sie hat zwei Ursachen: a) Fliegt das Flugzeug genau in der "Sehachse" in dem gleichen Winkel zur Erdoberfläche, den "Sehachse" (gemeint ist die unendlich verlängerte Gerade zwischen dem gelben Fleck und der Pupillenöffnung) und Erdoberfläche bilden, so scheint es in der Luft stillzustehen. Da bei der genannten Nachtübung vom Flugzeug nur ein Lichtpunkt zu sehen war, war die Erscheinung in dem angegebenen Fall besonders eindrucksvoll; b) fliegt das Flugzeuge eine Kurve und steht der Beobachter zu ihr, dass die gedachte, vom Flugzeugweg umschloßene Kreisfläche in Richtung der Sehachse und waagerecht zu ihr liegt, so gleicht die relative Bewegungserscheinung einer Hin- und Herbewegung des Flugzeuges auf einer Geraden. Es entsteht dann der Eindruck, dass das Flugzeug plötzlich seine Richtung ändert. Diese beobachtung ist von mir schon sehr oft bei Düsenjägern gemacht worden, die am Tage ihre Übungen über dem Rheingebiet abhalten. Sehr eindrucksvoll wird die plötzliche Bewegungsänderung (als relative Bewegungserscheinung) immer dann, wenn die Flugzeuge einen Kondensstreifen zeigen oder - wie zum Beispiel in den späten Abendstunden des 5.August - ein stetig brennendes Licht haben. Ich nehme an, dass die Geräuschlosigkeit und die plötzliche Bewegungsänderung der Flugkörper in Ihrer Meldung vom 6.August damit hinreichend aufgeklärt sind. Ich lese das Darmstädter Echo täglich und bin mit Ihrer Zeitung verbunden. Gerade dieser Umstand aber bringt mioch dazu, Ihnen die völlige Haltlosigkeit Ihrer Überschrift "Fliegende Untertassen über Sarmstadt" vorzuwerfen. Über die psychologischen Wirkungen einer solchen Meldung an hervorragender Stelle in Ihrer Zeitung möchte ich jetzt nichts bemerken. ich bitte Sie aber, dem Ansehen Ihrer Zeitung entsprechend und hinsichtlich der großen Verantwortung, die damit verbunden ist, diese Meldung noch einmal genau zu untersuchen. - Valentin Germann, Böllstein im Odenwald.
Radar hätte sie orten müssen - "Wahrscheinlich sehr hoch fliegende Flugzeuge": Teile Ihnen mit, dass ich in Gegenwart mehrerer Personen fliegende Objekte am 5.8.54, gegen 22 h, gesichtet habe. Bei diesen Objekten handelt es sich meines Errachtens um sehr hoch fliegende Flugzeuge, da auch ganz kurz ein rotes Licht neben dem üblichen weiß-gelben Licht aufleuchtete. Letzteres wurde von uns beobachtet, als eine Maschine zu einer Rechtskurve ansetzte. Die auch von uns beobachteten Schwankungen in der Fluglinie können durch atmosphärische Einflüße auftreten, bedingt durch die große Höhe der Maschinen. Eine Verwechslung mit anderen, niedrigeren Maschinen mit Positionslichtern ist ausgeschlossen. Meine Meinung teilt auch ein anderer Beobachter, der Angehöriger einer Luftwaffen-Versuchsanstalt war. Ich hatte als Radarmechaniker der Luftnachrichten oft Gelegenheit, Flugzeuge auf Braunschen Röhren zu verfolgen. Aus diesem Grund möchte ich mir auch erlauben, einige technische Argumente anzuführen, die gegen die Annahme sprechen, dass es sich bei den am 5.8.54 beobachteten Flugobjekten um sogenannte "Fliegende Untertassen" handelt. Ich bin überzeugt, dass sich auf dem Frankfurter Flughafen u.a. auch ein Rundsuchgerät befindet. Mit diesem Gerät kann der Luftraum in einem bestimmten Durchmesser (ähnlich einer Halbkugel) beobachtet und die darin befindlichen Flugobjekte festgestellt werden. Durch die von den Radargeräten ausgestrahlten Impulse auf Dezimeterwelle hätten die Flugobjekte auf jeden Fall erfaßt werden müssen und wären - von diesen reflektiert - auch in dem Gerät sichtbar geworden. - Augenoptiker Hein Grohlich, Ober-Ramstadt, Darmstädter Straße 3.
Sind es elektrische Entladungen? Ein Techniker zu den möglichen Ursachen der "Fliegenden Sterne": Seit dem Ausgang des letzten Krieges werden zunehmend geräuschlose Lichterscheinungen am Himmel beobachtet, die man wegen ihrer kreisrunden oder elliptischen Form "Fliegende Untertassen" zu nennen pflegt. Wesen und Herkunft dieser Erscheinungen ist noch unbekannt, ebenso ihre Größe und Flughöhe; fest steht jedoch, dass ihre Geschwindigkeit ein Vielfaches der höchsten bisher erreichten Fluggeschwindigkeiten betragen kann. Es wird häufig vermutet, dass es sich hier um Flugkörper handelt, die von Lebewesen auf dem Mars oder einem anderen Planeten ausgesandt wurden. Dieser Deutungsversuch kann aber nicht recht befriedigen. Denn einmal ist in der dünnen, sauerstoffarmen und kohlensäurereichen Atmosphäre des Mars und der anderen Planeten ein Leben von höheren Tieren oder Menschenwesen kaum denkbar und nicht bewiesen. Dann ändern die unbekannten Erscheinungen während ihres Fluges auch so schroff und unvermittelt ihre Richtung, dass kein bekannter Stoff die Beschleunigungs- und Zentrifugalkräfte aushielte, die dabei auftreten. dass es aber auf anderen Planeten der Sonne "Wunderwerkstoffe" unvorstellbarerer Festigkeit geben könnte, ist deshalb nicht annehmbar, weil durch Messungen längst nachgewiesen ist, dass alle unsere Nachbarn im Weltenraum aus den gleichen Grundstoffen bestehen, wie sie unsere Erde aufweist. Die Eigenschaften dieser Stoffe, ihrer Verbindungen und Gemenge sind aber soweit durchforscht, dass "Wunderwerkstoffe" auch außerirdischer Herkunft nicht mehr denkbar sind. Ferner verläuft die Bahn der Himmelserscheinungen keineswegs kontrolliert und zielstrebig, sondern anscheinend planlos, zufallsbedingt, "taumend"; sie erinnert an die Bahn von Blitzen oder die Bewegungen von Nordlichterscheinunge. Auch verschwinden die Erscheinungen nicht allmählich in der Ferne, sondern sie erlöschen plötzlich oder sie zerplatzen geräuschlos in einem Funkenregen, ohne dass sich irgendwelche Trümmer hätten finden lassen.
Aus der blitz- oder nordlichtähnlichen Bewegungsform der unbekannten Erscheinungen kann man aber schließen, dass es sich dabei um elektrische Vorgänge handeln könnte. Die Lichterscheinug kann von einer Glimmentladung herrühren, die, je nach Luftdruck und -zusammensetzung, den verschiedenen Farben des Spektrums nahekommen kann. Die schnellen, sich unvermittelt ändernden Bewegungen sind auch ohne weiteres denkbar. Ferner spricht dafür, dass die Erscheinungen nach heftigen magnetischen Stürmen und im Zusammenhang mit Nordlichterscheinungen aufgetreten sind, und schließlich, dass das Explodieren unter Funkensprühen, jedoch ohne oder nur mit geringem Knall, an das entsprechende Verhalten von Kugelblitzen erinnert. Eine plausible Ursache für derartige elektrische Vorgänge wären Wolken von ionisierter, elektrisch leitender Luft. In sehr hohen Lagen der Atmosphäre, der "Ionosphäre", ist die Luft ständig ionisiert. In den unteren 10 bis 20 Kilometern des Luftraums ist das Vorkommen ionisierter Luft gelegentlich denkbar. Höhenstrahlen sowie der sehr kurzwellige Strahlungsanteil des Sonnenlichtes wären natürliche Entstehungsursachen dafür. Dazu kämen, etwa seit dem letzten Kriegsjahre, als "künstliche Ursachen" radioaktive Luft- und Gaswolken, wie sie bei Atombomben-Explosionen entstehen und in Form der bekannten "Pilzwolke" in große Höhen getrieben werden. Die Jet-Ströme, sehr schnelle Windströme dieser Atmosphärenlagen, mögen sie dann in West-Ost-Richtung um die Erde treiben. Diese leitfähigen Luft- oder Gaswolken laden sich allmählich auf das elektrische Spannungspotential der umgebenden Atmosphäre auf. Wandern Teile solcher Wolken - oder auch nur Wolken von Strahlungskorpuskeln radioaktiver Stoffe - in tiefere Lagen, so entsteht zwischen ihrer Ladung und der umgebenden Luft ein Spannungsunterschied. Dieser gleicht sich in Form einer Glimmentladung aus. Als Ursachen für die Bewegung der elektrischen Ladungen kämen in erster Linie elektrische und magnetische Felder, vor allem das Erdmagnetfeld, in Betracht; danben könnten wohl auch Luftströmungen und Strahlungsvorgänge verschieder Art von Einfluß sein.
Wenn die obere versuchte Deutung der unbekannten Erscheinungen zutrifft, dann müßen diese, als Störungen im elektrischen Feld der Atmosphäre, auf den Schirmen der Funkßmeßgeräte ("Radar") nachweisbare Reflexe hervorrufen. Ferner würden von der Glimmentladung elektromagnetische Wellen ausgehen, die den Funkempfang, besonders im Kurzwellenbereich, merkbar stören könnten. dass radioaktive Wolken vorhanden sind, müßte sich durch Geiger-Müller-Zählrohre nachweisen lassen. Schließlich könnte das elektrische Feld der Atmosphäre und seine Veränderung ausgemessen und damit die elektrische Natur der Erscheinungen erwiesen werden. - Dipl.-Ing.Werner Torau, Dozent an der Städt.Ingenieursschule Darmstadt
Absender unbekannt: In vielen Familien, am Stammtisch, in Straßenbahnen oder in den Läden löste die Frage der "Untertassen" lebhafte Diskussionen aus. So ähnlich wie es sich heute auf dieser Seite widerspiegelt, gingen die Meinungen auseinander und widersprachen sind. Wie immer, wenn unbekannte Himmelserscheinungen auftreten, sind die Menschen leicht beunruhigt. Mancher malt sich schon in der Phantasie aus, was apssieren könnte, wenn wirklich Bewohner fremder Welten auf unserer Erde landeten. Am meisten mag es dabei beunruhigen, dass man in unserer Zeit der plausiblen wissenschaftlichen Erklärungen so gar nicht hinter die wirkliche Ursache der Erscheinungen schauen kann. Ob es sich nun um Flugzeuge handelt, um elektrische Lichterscheinungen, Spiegelungen oder um "Marsmenschen" - das Problem ist so offensichtlich geworden, dass man es nicht mehr übersehen kann. Die Bürger verlangen zu Recht, aufgeklärt zu werden. Sie wollen wissen, ob ihnen eine unbekannte Gefahr droht, und sie wünschen von erfahrenen Beobachtern und Wissenschaftlern eingehende Nachforschungen und Erklärungen. Eine demokratische Regierung, die für das Wohlergehen und den Schutz ihrer Bürger sorgen muß, findet hier eine echte Aufgabe. Dabei ist es nicht einmal notwendig, die Lufthoheit zu besitzen, denn selbst aus den Staaten mit den modernsten Flugzeugen sind noch keine offiziellen Erklärungen bekannt geworden. Das darf man vielleicht nicht einmal erwarten, denn welche Luftwaffe würde offen zugeben, vor Erscheinungen zu stehen, die sie wieder genau kontrollieren noch beherrschen kann. Selbst, wenn alle die vielen Beobachtungen Täuschungen wären - was wir nicht glauben -, stehen wir vor einer neuen Geisteshaltung: die Menschen sehen sich nicht mehr als kleine Herren der Welt. Sie geben zu, es könne noch intelligentere Wesen in anderen Welten geben. Gibt es sie und sind sie genauso neugierig wie wir, so werden wir sie eines Tages hiernieder begrüßen dürfen. Davor braucht heute noch niemand Angst zu haben. Um für eine solche Begegnung vorzubereiten, sollte aber jede Regierung ihre Mitbürger aufklären - und dazu muß sie sich zuerst einmal informieren. - DE
+ Obigen gewaltiger Beitrag des ´Darmstädter Echo´ kann man mit Genuß und auch mit zwiespältigen Gefühlen studieren, da er so interessant ist, gerade aus der Perspektive auf das UFO-Problem aus heutiger Zeit heraus - und man kann ihn als zeithistorisches Konglomerat sehen, in welchem die Kernströmungen des Zeitgeistes ob der Untertassen sich grundsätzlich manifestierten. Es wurde deutlich, dass die Menschen Anfang der 1950er Jahre tatsächlich völlig überrascht wurden und tatsächlich es auch immer wieder einmal Observationsberichte gab, die lokal durchschlugen und hier die Wellen hochpeitschten. Interessant ist sogar zu sehen, dass die Bundesrepublik sogar Ansätze zeigte, wenn auch in humoriger Gestalt, die Untertassen zur politischen Frage werden zu lassen, aber auf jeden Fall die Wissenschaft herauszufordern. Hinzu kommt ein ganz spezielles Problem für jene damalige Epoche: Aufgrund der politischen Gegebenheiten durch die diversen Besatzungsmächte und ihren restriktiven Einschränkungen, wie zum Beispiel allein schon die alleinige Kontrolle der Vorgänge in dem von ihnen und nicht von Deutschland beanspruchten Luftraum und den damit verbundenen eigenen Interessen, war die Nachforschung in diesen Bereichen in groben Zügen unmöglich gemacht worden. Im konkreten Vorfall wurde klar, dass die "Lichterscheinungen" von zwei nicht ganz der Luftfahrt- und Wahrnemungsoptik-Thematik fernen Zeugen als Flugzeuge erkannt worden waren, klipp und klar. Sie führten auch aus, wie es zur öffentlichen Irritation kam! Und wir haben gesehen, dass die Recherche der Zeitung bis hin zu einem maßgebenden, als verantwortlichen amerikanischen Luftwaffen-Offizier benannten Vertreter der Besatzungsstreitmacht führten und dieser eine jegliche militärische Beteiligung an dem vorgeblichen Untertassen-Phänomen abstritt - obwohl zwei ganz unterschiedliche Zeugen genau das Gegenteil festmachten und die Untertassen als Flugzeuge bei einer Nachtübung klar erkannten. Entweder wußte er aufgrund eines militärisch-geheimdienstlichen Spezialeinsatzes tatsächlich nichts von einer solchen Operation oder er hat damals schlichtweg aus militär-taktischen Gründen, Überlegungen und Hintergründen gelogen! [Dies ist durchaus denkbar, wenn man z.B. in einer geheimen Trainings-Mission nahe Darmstadt für einen Einsatz in oder nahe Feindesland übte, weswegen man lieber die Untertassen-Story durchließ, als dass die Flugzeug-Übung als solche bekannt wurde. Ja, UFO-Geschichten dienen manchmal tatsächlich als Deckmantel für banale militärische Vorgäng.]
Darüber hinaus ist sehr wichtig anzumerken, dass da durchaus intelligente Leute sich immer wieder daran setzen, um naturwissenschaftlich-motivierte theoretische Überlegungen betreffs ´natürlichen´ Erklärungsmodellen für das UFO-Phänomen abzugeben. In diesem Fall war es in Richtung Kugelblitz gegangen, wie es zum UFO-Phänomen fast schon in familiärer Eintracht zu gehören scheint. All diese Schreibtisch-Lösungen kranken an folgenden Faktoren: Sie werden ohne praktische Fall-Einzeluntersuchung angeboten und es findet eine Simplifizierung statt, indem einfach alle unterschiedlichen UFO-Berichte (und die dort dargebotenen Parameter) mehr oder minder auf ein Phänomen projiziert. Dies kann in beiden Punkten nur schiefgehen, damals wie heute. Zudem haben wir gesehen, dass die Darlegung einer bestimmten UFO-Meldung in ihrem Fahrwasser sofort weitere Meldungen mit sich zieht, die nichts mit dem ursprünglich gemeldeten Phantom der Lüfte zu tun haben und eigenständige Lösungen suchen. In der Öffentlichkeit entsteht aber seither der Eindruck, als würden diese unterschiedlichen Erscheinungen auf ein und denselben Gegenstand zurückgehen. Hier schließt sich wieder ein neuer Kreis zu dem vorher festgestellten, sodass die wechselseitige Beeinflußung von theoretischen "Lösungen" und neuerlichen Meldungen über ganz andere Objekte, die man ebenfalls als U.F.O. bezeichnen kann, deutlich wird und ein entscheidener Faktor für die Ausbildung des UFO-Aberglaubens als moderner Mythos dingfest gemacht werden kann. Zudem zeigte sich, dass die sehr hoch-fliegenden Düsenjäger sich aufgrund der Beobachtungen aus dem ganzen Umland nicht über Darmstadt bewegten, sondern weiter davon abgesetzt über dem Odenwald.
´Merkwürdige Erscheinungen über Zürich/Doch "Fliegende Untertassen?"´´ fragte am 16.August 1954 ´Die Ta´t: c.b.: "Mit dem Feldstecher konnte ich folgendes feststellen: Das UFO (Abkürzung für unbekanntes Flugobjekt, ebenso offizielle amerikanische Bezeichnung für sogenannten "Fliegende Untertassen", Red.) hatte, ganz treffend gesagt, die Form einer umgekehrten Untertasse. Doch betrug seine Dicke ungefähr den sechsten Teil seines Durchmessers. Sehr gut zu unterscheiden war ein breiter, kreisrunder Rand mit einer runden Fläche in der Mitte, die das Zentrum, ungefähr die Hälfte des Durchmessers des UFOs, ausfüllte. Ob die innere Fläche ein Loch war oder nur als Fläche ständig ihre helle Farbe beibehielt, war nicht genau festzustellen..." Diese ebenso erstaunlichen wie präzisen Angaben sind in einem Bericht enthalten, den soeben ein in Zürich wohnhafter Beamter, im militärischen Grad Oberleutnant der schweizerischen Fliegertruppe, unter dem Titel "Betrifft Beobachtung eines unbekannten Flugobjektes" an die Abteilung für Flugwesen und Fliegerabwehr in Bern eingesandt hat. Die Beobachtung wurde am Samstag, den 7.August 1954, 16:15 h, über Zürich gemacht. Nachdem erst kürzlich in der Zürcher Tagespresse Meldungen über merkwürdige Beobachtungen am Himmel erschienen sind und eine Diskussion darüber entbrannte, ob es sich bei den gesehenen Gegenständen um sogenannte "Fliegende Untertassen" oder aber nur um harmlose Kinderballone handle, finden wir es für richtig, der Bevölkerung auch von der hier erwähnten Beobachtung sowie einer weiteren, die weiter unten folgt, Kennntis zu geben. Wir befinden uns dabei in einer etwas peinlichen Lage. Auch uns ergeht es wie manchen nüchtern denkenden Menschen: man lächelt über diese angeblichen "Fliegenden Teller", die da unsere Stratosphäre unsicher machen und sogar nach einem amerikanischen Sensationsbuch bereits auf unserem Planeten gelandet haben solle, und tut sie als Hirngespinste, Schwindeleien, als Produkte einer Massenpsychose oder als irgendwelche Luftspiegelungen ab. Doch eine kleine Unsicherheit bleibt. Es liegen zuviele Meldungen über derartige Erscheinungen vor.
In den Vereinigten Staaten besitzen die zuständigen, besonders für die Überprüfung der UFOs eingesetzte Armeeposten, Hunderte von Berichten über entsprechende Beobachtungen. Nicht nur das: man hat auf Radarschirmen die Aktionen der geheimnisvollen Gegenstände eindeutig registriert, und deshalb konnte es sich nicht um Luftspiegelungen oder Halluzinationen handeln, sondern es mußten irgendwelche Gegenstände sein - doch was für welche? Piloten-Aussagen sprechen etwa von blauleuchtenden fliegenden Gegenständen, wie jener verängstigte Luftwaffenpilot, der in der Nacht des 4.Dezember 1952 in Laredo, Texas, landete und -unter dem angenommenen Namen Earl Fogle- nach dem jüngst herausgegebenen Buch des USA-Majors Donald E.Keyhie "Der Weltraum rückt uns näher" (Lothar Blanvalet Verlag, Berlin) erzählte, "dass ein geheimnisvoller, blauleuchtender, fliegender Gegenstand ungefähr zwanzig Kilometer vom Flugplatz entfernt beinahe in sein Kampfflugzeug gerast sei. es sei kein Zufall gewesen, das fremde Etwas sei mit voller Kraft auf seine beleuchtete F-51 zugeflogen. Erst im letzten Augenblick sei es zur Seite ausgebogen und mit ungeheurer Geschwindigkeit an ihm vorbeigeschossen. Zitternd vor Schreck beobachtete Fogle, wie das blauleuchtende Objekt wie ein Blitz kerzengerade nach oben stieg, nach einer Weile kehrt machte und im Kreis herunterkam, als ob es wieder angreifen wollte. Rasch schaltete Fogle seine Lichter aus und drehte in einer steilen Spirale nach unten. Die unbekannte Maschine tauchte bis auf 700 Meter herunter. Aber anscheind verfehlte sie Fogles Flugzeug in der Dunkelheit, denn sie zog weite Kreise in Richtung der Flugbasis von Laredo [was schon einmal auf mehr als schlechte Ortungsgeräte in dem UFO hindeutet, wenn es nicht gar rein nach Nachtsicht flog oder wie eine Motte vom Flugzeuglicht angezogen wurde]. Dann drehte sie ab und verschwand, wieder senkrecht aufsteigend, in der Nacht." Oder da ist die Meldung von Hauptmann George Madden und Leutnant Frank Briggs, die sich in einem B-29-Bomber auf einem Dienstflug über Kalifornien befinden, in einer Höhe von 5.300 Metern, bei klarem Wetter: "Hauptmann Madden überprüfte gerade seine Instrumente, als Briggs plötzlich einen hellgrauen Blitzstrahl bemerkte. Er blickte nach rechts hinaus und sah, wie eine V-Formation blauleuchtender Objekte in rasender Geschwindigkeit auf sie zukam. Briggs stieß einen Warnungsruf aus. Die seltsamen Flugzeuge schienen ihre Geschwindigkeit für den Bruchteil einer Sekunde beizubehalten, dannn verlangsamten sie jäh, die V-Formation geriet durcheinander, als wären einige über das Ziel hinausgeschossen, und in Kurvenschräglage zogen sie nach oben und verschwanden. Die ganze Erscheinung hatte nur fünf Sekunden gedauert. Der Hauptmann und Briggs starrten sich ungläubig an... Nach der Landung wurden beide Piloten ins Kreuzverhör genommen, jeder einzeln und beide zusammen. Aus dem Text des Berichtes geht klar hervor, dass der Geheimdienst keinen Zweifel an der Wahrheit der Meldungen hegte." [Hört sich stark nach einem zerbrechenden Meteoriten an, der auf Kurs midair-collision von der Crew eingeschätzt wurde und weit von ihnen entfernt am Himmel verging, interessanter Weise wird in dem Bericht nichts darüber ausgesagt, wie der Pilot der B-29 mit seiner Maschine reagierte. Ein Ausweichmanöver sollte die Standardprozedur dafür sein, wobei man schnell die eigene Bewegung der Maschine als Manöver der fernen Leuchterscheinung deuten kann. Wie dies bereits 1948 im Fall Chiles/Whitted geschehen war und auch in den folgenden Jahrzehnten immer wieder vorkam.]
Ähnliche Meldungen über Begegnungen mit geheimnisvollen Flugkörpern sowohl bei Tag wie bei Nacht liegen zu Hunderten bei der ATIC (Air Technical Intelligence Center, Hauptbüro des technischen Luftwaffen-Geheimdienstes) vor, und wenn auch ein gewißer Prozentsatz von ihnen durch Meßballone, Meteore, Luftspiegelungen usw auf natürliche Weise wird erklärt werden können, so doch nicht alle, um so mehr, als oft genug die UFOs zur gleichen Zeit, da sie von den Besatzungen gesehen wurden, auch auf den Radarschirmen der Bodenstationen erschienen, oder dass sie zuerst von den Radarstationen bemerkt wurden, worauf die in der Luft befindlichen Flugzeuge auf ihre Spur gesetzt wurden und ihnen in der Folge auch nahekamen. [Diese abenteuerlich-phantastisch anmutende Feststellung ist völlig übertrieben, da es sich hierbei nicht um "oft" gemeldete Geschehnisse handelt, sondern um eher rare, seltene Vorfälle die Keyhoe in seinem Buch überstrapazierte.] Wobei es auch zu unangenehmen Situationen kam, wie etwa für die beiden Leutnants Burt Deane und Ralph Corbett, die mit Düsenjägern F-94 mit Radarausrüstung auf einem Sperrflug über Hempstead, Long island, begriffen waren, nachts zwei Uhr: "Plötzlich tauchte ein paar Kilometer voraus ein schnell fliegendes Objekt mit hellblauem Licht auf. Durch die strahlende Helle des Lichtes war die Form des fliegenden Objektes dahinter nicht auszumachen. Deane, der die Flugführung hatte, signalisierte Corbett, sich mit seinem Radar ´anzuhängen´ und zu folgen. Dann versuchte er, die fremde Maschine einzukreisen. Sofort merkte er, dass sie entdeckt worden waren. Das UFO schlug einen engen Kreis und schnitt die Verfolgungskurve, in die er eingebogen war. Mit Vollgas versuchte Deane, näher heranzukommen, und verlor beinahe des Bewußtsein durch die Wirkung der ungeheuren Beschleunigung. Aber die Untertasse zog immer noch ihre Schleifen innerhalb seiner Flugbahn. Acht Minuten lang bemühten sich Deane und Corbett vergeblich, es den rasenden Flugkünsten der fremden Maschine gleichzutun. Als sei das Spiel ihm zu langweilig geworden, zog das UFO schließlich mit Überschallgeschwindigkeit steil aufwärts davon."
Nicht nur in den Vereinigten Staaten, sondern auch in Europa, Südamerika, in Kanada, Mexiko, Australien und Afrika sind diese UFOs beobachtet worden, teils als große leuchtende Scheiben, gelb, rot oder orangefarben, teils als intensive Lichtpunkte, die sich merkwürdig bewegen, und in zahlreichen Ländern beschäftigen sich die amtlichen Stellen offiziell mit der Untertassen-Forschung, wenn auch geheim. Als Ergänzung seien noch einige Beobachtungen angeführt, die in letzter Zeit im europäischen Luftraum gemacht wurden: am 1.Juli 1954 meldete die Agentur Reuter, der Pilot eines "Stratocruisers" berichtete, er habe südwestlich von Goose Bay, Labrador, mysteriöse Gegenstände wahrgenommen, in Form von einem großen und mehreren kleinen rundlichen Körpern. Er habe sich radiotelegraphisch mit Goose Bay in Verbindung gesetzt, worauf dort ein Jagdflugzeug gestartet sei, doch als dieses sich den Gegenständen näherte, seien sie verschwunden [nach einer jüngst angefertigten Neu-Analyse der damaligen Geschehnisse, sollte das UFO-Phänomen auf eine sich verteilende und im Flugschatten befindliche Wolke zurückgehen]. Sodannn meldete die NZZ am 7.Juli aus Norwegen, dass dort von einem norwegischen Photographen anläßlich der Sonnenfinsternis in einer Höhe von 4.500 m von einem Flugzeug aus tellerartige Erscheinungen photographiert worden seien (bekanntlich sind auch in den USA schon zahlreiche ähnliche Aufnahmen gemacht worden) [bei den beiden Lichtflecken, die während einer Sonnenfinsternis-Expedition aufgenommen wurden, handelt es sich um Sonnenlichtreflexionen im Bullauge des Flugzeugs]. Und vor Monatsfrist schrieb Luftmarschall Lord Dowding, ehemaliger Chef der britischen Jagdflugwaffe während des Kampes um England, im Sunday Dispatch, er glaube an die Existenz der "Fliegenden Teller", die von anderen Planeten stammten, und man solle auf keinen Fall versuchen, einen solchen Teller abzuschießen, da die Vergeltung schrecklich sein könne. In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass nach Major Keyhoe auch die USA-Behörden strikten Befehl gegeben haben, auf keinen Fall ein UFO anzugreifen, sondern sich ihm nur möglichst zu nähern [was wieder vielen Meldungen der UFO-Presse widerspricht, wonach genau das Gegenteil der Fall sei und es einen expliziten Abschußbefehl gab, an den wir nicht glauben, da es in der Praxis keine entsprechenden, trotz Gelegenheit, Einsätze gab]. Aus weiteren Meldungen ist etwa herauszugreifen, dass am 18.November 1953 das britische Kriegsministerium die "Fliegenden Teller" in einer offiziellen Erklärung als bestehend anerkannt hat und dabei u.a. darauf verwies, dass ein runder oder kugelförmiger Gegenstand einwandfrei von einer Radarstation registriert worden sei, wobei es sich nicht um einen bekannten Gegenstand handle [später stellte er sich als durchgegangener Wetterballon während einer militärischen Übung heraus]. Interessant ist auch die Meldung des schwedischen Verteigigungsstabes vom 18.Dezember 1953, wonach von der Besatzung eines schwedischen Verkehrsflugzeuges ein kreisrunder, metallischer Flugkörper von etwa 10 m Durchmesser bemerkt wurde, der sich in einer Höhe von etwa 1.500 m unter dem Verkehrsflugzeug in großer Geschwindigkeit bewegt habe [hierbei handelte es sich, wie sich bald darauf klar herausstellte, um einen sich losgerißenen Werbeballon einer Firma]. Da zu dieser Zeit keine Militärflugzeuge in dieser Gegend in der Luft waren, beschloß das Verteidigungsministerium, eine sorgfältige Untersuchung durchzuführen und alle Radarstationen des Landes anzuweisen, ähnliche Beobachtungen sofort zu melden.
Man kann sich zu all diesen Meldungen einstellen wie man will - es ist kaum glaubhaft, dass nüchterne Engländer und Schweden, darunter bewährte Piloten, sich dazu hergeben, Falschmeldungen zu produzieren [was dennoch in den konkreten der Fall war, auch wenn man sich dies denken will - der Begriff "Falschmeldung" im Sinne einer arglistigen Täuschung der Öffentlichkeit durch die Piloten ist natürlich hier fehl am Platze, die Piloten ließen sich selbst durch einen für sie ungewohnten Gegenstand irritieren und mußten somit eine U.F.O.-Meldung abgeben, was ja so gesehen auch völlig korrekt ist!]. Die Genauigkeit der Beschreibungen [?]und die Übereinstimmung von ganzen Besatzungen, sowie etwa die Nähe des UFO im Falle der schwedischen Meldung, lassen auch Halluzinationen oder Luftspiegelungen usw ausschließen [stimmt sogar in Anbetracht der tatsächlich banalen Stimulis!] Auf alle Fälle zeigt sich, dass nicht nur in den USA, sondern auch in anderen Ländern, wie England und Schweden, diese Vorfälle nicht auf die leichte Schulter genommen werden - was die Untersuchungen ergeben habe und wieviel davon geheimgehalten wird, entzieht sich unserer Kennntis [dabei hat man doch gerade Keyhoe´s Buch zitiert gehabt, da wird doch alles kleinlichst vorgestellt]. Doch kehren wir nach diesem alggemeinen Exkurs nach Zürich zurück. Vor uns liegt der Rapport des eingangs erwähnten Fliegeroffiziers, der in seinem Berufskreis - er ist städtischer Beamter - das Ansehen eines nüchternen, peinlich korrekten und zurückhaltenden Beamten genießt [und damit voll dem Klischee des ordentlichen Beamten entspricht]; auf seinem Wunsch möchten wir denn auch auf die Bekanntgabe seines Namens verzichten. Wir fügen bei, dass die zuständigen militärischen Stellen in Bern gegen die Veröffentlichung des Rapportes nichts einzuwenden haben [was wieder die ufologische Legende um die Geheimhaltung von UFO-Material z.B. in der Schweiz ins Lächerliche zieht]. Dieser lautet:
"Betr. Beobachtung eines unbekannten Flugobjektes. Ich erachte es als meine Pflicht, Ihnen die Beobachtung eines UFO zur Kenntnis zu bringen. Datum: Samstag, 7.August 1954. Ort und Zeit: Zürich, 16:15 h. Wetter: 5/8 bewölkt, Wolkenhöhe 1300 m.ü.Gr. (nach Angabe des Flugplatz Dübendorf), etwa 60 km Westwind in Wolkenhöhe. Flughöhe des UFO: Knapp unter den Wolken. Beobachtungsdauer: Etwa eine Minute mit Armeefeldstecher. Vom Fenster meiner Wohnung, die in der Nähe des Schaffhauserplatzes liegt, beobachtete ich die Sportflugzeuge bei ihren Rundflügen über der Stadt. Dabei verfolgte ich auch einen Kinderballon, der, vom Westwind getrieben, von Altstetten Richtung Zürichsee trieb un dabei ständig an Höhe gewann, bis er nur noch als winziger Punkt sichtbar war. Plötzlich fiel mir in Richtung dieses Ballons eine dunkle Scheibe in der Größe eines 1-Rp.-Stückes auf, die sich scheinbar knapp unter den Wolken befand. Zuerst glaubte ich, dass es sich ebenfalls um einen größeren Ballon handeln würde. Eigenartigerweise wurde aber diese Scheibe nicht wie der Ballon vom Winde fortbewegt. Sofort holte ich meinen Armeefeldstecher, um das Objekt besser beobachten zu können. Mit dem Feldstecher konnt eich folgendes feststellen: Das UFO hatte, ganz treffend gesagt, die Form einer umgekehrten Untertasse. Doch betrug seine Dicke ungefähr den sechsten Teil seines Durchmessers. Sehr gut zu unterscheiden war ein breiter kreisrunder Rand mit einer runden Fläche in der Mitte, die das Zentrum, ungefähr die Hälfte des Durchmessers des UFO, ausfüllte. Ob die innere Fläche ein Loch war oder nur als Fläsche ständig ihre helle Farbe beibehielt, war nicht genau festzustellen. Der breite Rand änderte konstant seine Farbe von silbern über rosarot auf blau. Auffallend waren die ganz reinen wässerigen Farbtöne. Bei der roten Färbung schienen die Konturen des UFO zu flimmern, wogegen sie bei silber und blau genau umrissen waren. Dabei schlingerte das UFO leicht um seine Hochachse wie ein auslaufender Spielzeugkreisel. In Abständen von etwa 4 Sek. wurde hinter dem UFO ein dunkelbrauner Rauchsichtbar, der sich sofort auflöste. Nachdem ich das UFO etwa 1 Min. beobachtete hatte und cih annehmen konnte, dass es noch einige Zeit seinen Standort beibehalten würde, ging ich ans Telephon, um einen Bekannten zu avisieren. Leider konnte ich ihn nicht erreichen. Als ich zum Fenster zurück kam, war das UFO verschwunden. Mit dem Feldstecher suchte ich noch den betreffenden Himmelssektor ab. Nachdem sich die vorüberziehende Wolkendecke etwas aufriß, konnte ich einen kurzen Moment einen winzigen silbernglänzenden Punkt bemerken. Die Größe des UFO war sehr schwer zu schätzen. Doch dürfte der Durchmessser kaum mehr als 15 m betragen haben. Die Größe umfaßte auf der Skala des Armeefeldstechers einen Ausschnitt von etwa 4 Art.Prom. Unter Berücksichtigung des Beobachtungswinkels von etwa 25 Grad und der Flughöhe des UFO kommt man auf mathematischem Wege ungefähr zur gleichen Größenordnung. Ich möchte noch erwähnen, dass ich das Buch Der Weltraum rückt uns näher kenne. Doch halte ich es als ganz ausgeschlossen, dass ich unter dem Einfluß dieses Buches einer Täuschung zum Opfer gefallen wäre."
Auffallend ist an diesem Bericht die Tatsache, dass eine genaue Beobachtung vermittels Feldstecher möglich war, und dass die Wahrnehmung mit den Angaben der oben erwähnten Meldung aus Schweden ziemlich übereinstimmen. Bekanntlich ist vor wenigen Tagen in der NZZ ein leserbrief über einen angeblich beobachteten mysteriösen Gegenstand erschienen, der dann später in einer anderen Einsendung als Kinderballon abgetan wurde. Wir möchten dazu nicht Stellung nehmen [was aber schon mit dem "abgetan" sogar negativ-qualifizierend getätigt wurde!], doch verdient die Tatsache Beachtung, dass auch jener Beobachhter eine Bewegung des leuchtenden Gegenstandes bemerkt haben will, die "sich am ehesten mit dem Taumeln eines Kreisels während der letzten Umdrehungen vergleichen läßt" - also die gleiche Bewegung, die der Militärpilot beobachtet hat, allerdings mit dem Unterschied, dass das eine Mal der Gegenstand stillstand, das andere Mal in Fahrt war. [Ein kleiner Kinderballon ist eine Sache, ein scheinbar Rauch ausstoßender großer und bemannter Heißluftballon schon wieder eine andere Sache, gerade auch bei Wind kommt dann u.U. eine leicht schlingerende Drehbewegung durch die Massenträgheit zustande, während ein kleiner Luftballon mangels Massenträgheit einfach so herumwirbelt! Der Vergleich mit dem schwedischen Fall wird hier schier zur Ironie!] Doch damit nicht genug. Zufällig erfuhren wir, dass ein Brüderpaar vor etwa einer Woche nachts zehn Uhr im Luftraum über Kloten einige merkwürdige Feststellungen machte. Wie sie uns versicherten, glaubten auch sie nicht an die Existenz von "Fliegenden Tellern" und hatten auch keine Kenntnis vom Buche Keyhoes; erst als sie im beruflichen Kontakt von dem Erlebnis des Militärpiloten hörten und ihm ihre Wahrnehmungen mitteilten, zeigte es sich, dass es sich nicht, wie zuerst angenommen, um Positionslichter von Verkehrsflugzeugen handeln konnte.
"Ich stand mit meinem Bruder in jener Nacht in unserer Wohnung im Triemli am Fenster, als wir zwischen 22 und 23 h im Raum über Kloten einen leuchtendweißen, ja grellweißen Punkt feststellten, der still stand. Zuerst hielten wir ihn für einen stark leuchtenden Stern oder die Positionslichter eines Flugzeuges, doch stieg dieser hell leuchtende Punkt dann plötzlich rasch senkrecht in die Höhe, wo er wieder verharrte. Auf einmal wechselte das Licht von weiß-gelb ins Rot, wurde wieder weiß und setzte sich mit großer Geschwindigkeit leicht steigend nach rechts in Bewegung, Richtung Zürichberg, wo es unseren Blicken entschwand. Nach etwa einer Minute tauchte es wieder auf, um in rasender Geschwindigkeit nach links zu bewegen und hinter dem Käferberg zu verschwinden." [War da in der Nähe ein selbstgebastelter Heißluftballon mit seiner ´Brennerflamme´ fehlgedeutet worden, hört sich fast so an.] Merkwürdig an dieser Meldung ist die Tatsache, dass auch sie von einem weiß und rot scheinenden starken Lichtpunkt sprechen, wie jene Erscheinung über Fort Knox in den USA, die am 7.Januar 1948 von mehreren hundert Leuten beobachtet wurde, und die als "riesiges, glühendes Objekt von runder Form" bezeichnet wurde. Major Keyhoe [!] berichtet darüber: Am frühen Nachmittag des 7.Januars 1948 wurde ein riesiges, glühendes Objekt von runder Form von mehreren hundert Leuten in Madisonville, kentucky, und später von Tausenden im ganzen Staat gesichtet. Die Warnmeldung der Staatspolizei an Fort Knox sprach von einem Mindestdurchmesser des Flugobjektes von achtzig Metern. Eine halbe Stunde später tauchte das merkwürdige Flugschiff über dem Militärflugplatz Godman, nicht weit von Fort Knox, auf. Während es über dem Flugplatz kreuzte und dabei abwechselnd von rot bis weiß glühte, flogen Hauptmann Thomas Mantell und drei andere F-51-Piloten auf einem Übungsflug vorbei. Mantell, ein Kriegsteilnehmer, wurde durch Funk vom Kontrollturm des Godman-Flugplatzes angerufen und angwiesen, Natur und Art des fremden Objektes zu erkunden. Nachdem Mantell einige Minuten durch Wolkenfetzen gestiegen war, rief er den Kontrollturm an. "Ich habe das Ding gesichtet. Es sieht aus, als ob es aus Metall wäre - und es ist riesengroß...jetzt fängt es an zu steigen..." Nach einer kurzen Stille rief er wieder an. "Es ist immer noch über mir, hält meine Geschwindigkeit oder fliegt etwas schneller. Ich gehe jetzt auf sechseinhalbtausend hinauf. Wenn ich nicht näher herankomme, gebe ich die Verfolgung auf." Minuten vergingen. Der Turm rief Mantell erneut an, aber er bekam keine Antwort. Später an jenem Tage wurde der Leichnam Mantells in der Nähe seiner abgestürzten Maschine etwa hundertdreißig Kilometer vom Flugplatz aufgefunden. Ein Augenzeuge berichtete, die F-51 schiene in der Luft explodiert zu sein. Man fand kein Anzeichen eines Feuers, aber das Kampfflugzeug hatte sich ohne Zweifel in seine Teile aufgelöst, ehe es aufschlug. [Tatsächlich ging er Fall Mantell auch auf einen Stratosphären-Ballon vom Typ SKYHOOK zurück, wieder eine andere Ballonart neben Kinderluftballon, Werbeballon, Wetterballon, Heißluft- bzw Miniatur-Heißluftballon.]
Die Mitteilung des Brüderpaares über ihre Wahrnehmungen über Zürich erinnern auch an jene Meldung über Zürich erinnert auch an jene Meldung, die in der ´NZZ´ am 8.August erschienen ist, und worin ein Einsender mitteilt, er habe im Frühjahr dieses Jahres an einem Abend von Eßlingen aus in der Richtung der Flugplätze Dübendorf und Kloten ein sterngroßes, grünlichblaues Licht entdeckt. "Was uns in Erstaunen versetzte, war, dass die Erscheinung ganz plötzlich in gerader Richtung fünf bis sechs Zentimeter auf die rechte Seite schoß, und zwar -auf diese Distanz gesehen - mit ungeheurer Geschwindigkeit. Nun blieb das Licht wieder für eine bis zwei Sekunden flackernd am gleichen Ort stehen, schoß dann fünf bis sechs Zentimeter senkrecht in die Höhe, blieb wiederum einen Augenblick stehen und fiel dann in schräger Richtung wieder auf den Ausgangspunkt zurück. Das Licht hatte mit seiner Bewegung ein gleichschenkliges Dreieck beschrieben und war nach nochmaligem kurzem Aufflackern ganz plötzlich spurlos verschwunden." [Leider fehlen hier weitere Angaben, insbesondere derartige wie Winkelgradhöhe und Gesamtdauer der Observation.] Wir maßen uns nicht an, irgendwelche Hypothesen für all diese merkwürdigen Erscheinungen aufzustellen. Man hat das bekanntlich schon genug getan. Aber mit einem Achselzucken und Lächeln ist die Angelegenheit auch nicht abgetan, obwohl man vielleicht dazu neigt, weil die UFOs einfach nicht in unser Denkschema passen. Wir müssen - wie es jüngst auch C.G.Jung getan hat - nur feststellen, dass wir nicht wissen, um was es sich bei diesen merkwürdigen Flugobjekten handelt und woher sie stammen. Vielleicht, dass eines Tages plötzlich der Schleier dieses Geheimnisses sich lüftet!
´Umgang mit Marsmenschen´ war am 17.August 1954 ein Thema für den ´Tagesspiegel´: Über den Umgang mit den lieben Mitmenschen gibt es seit langem genaue Regeln, und sie sind uns, selbst wenn wir sie nicht immer befolgen, leidlich vertraut. Auch im Verkehr mit Geistern und Gespenstern haben sich bestimmte Umgangsformen eingebürgert, wie jeder, der das Tischrücken betreibt, bestätigen kann. Nivcht gerüstet aber waren wir bisher für eine mögliche Begegnung mit Wesen von einem fremden Stern, obwohl es nach Meinung vorsichtiger Leute ein grober Fehler war, sich nicht rechtzeitig darüber klarzuwerden, wie man den Insassen einer Fliegenden Untertassen gegenüberzutreten hat. Manche haben vielleicht auch geglaubt, solche Überlegungen hätten keinen Zweck; denn sicher würden die Marsmenschen so bösartig sein, wie die amerikanischen Filme sie darstellen. Dort werden bekanntlich die Erdenbewohner, die sich einer Untertasse aus dem Weltalll freundschaftlich nähern, von einem Instrument, das einem modernen Berliner Laternenpfahl beunruhigend ähnlich sieht, unversehens totgeschossen, so dass sie daliegen wie Max und Moritz nach ihrem bösen Ende in der Mühle. Zum Glück ist nicht jedermann so resigniert und mutlos, sondern es gibt einige Tapfere, die sich bewußt auf das erste Treffen mit den Marsmenschen vorbereiten. Zu diesen Tapfern gehört Ronald Cartmel, Pastor des englischen Städtchens Aldridge. Er hat ein Büchlein über den Umgang mit Wesen von fremden Sternen geschrieben und es an seine Pfarrkinder verteilt, die dem Vernehmen nach fleißig darin lesen. Jeden Abend steigt Pastor Cartmel auf den Kirchturm und hält nach Fliegenden Untertassen Ausschau. Wenn sie kommen, will er die Glocken läuten, damit die Bewohner von Aldridge noch einen letzten Blick in des Pastors Büchlein werfen können. Er selbst ist bereit, furchtlos mit gutem beispiel voranzugehen und, falls eine Untertasse im Garten des Pfarrhauses landen sollte, die Insassen mit einem freundlichen "How do you do?" zu begrüßen. Ob die Marsbewohner ihn verstehen werden, weiß Pastor Cartmel natürlich nicht. Aber er meint, dann werde sich eine prächtige Gelegenheit bieten, das Englische in einem neuen Sinne zur "Weltsprache" werden zu lassen.
... Fortsetzung folgt .... |
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