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11.06.2009


    
Medien-Selbstläufer-Mythos ´US-Geheimwaffen´ als UFO-Hauptverantwortliche

UFOs - und die Wirklichkeit der Medien / Aufruf der Londoner Zeitungen an die Kornkreismacher/Landartkünstler: Die Rückkehr der ´Alien´-Kornkreise wird schon sehnsüchtig erwartet...

Fronleichnam-Donnerstag, der 11.Juni 2009. Uns begegnete heute ein medialer UFO-Mythos, der längst schon ein selbstständiges Kunstleben in seiner eigenen ´Twilight Zone´ entwickelt hat, trotzdem er nicht richtiger dadurch wird, so verführerisch er auch für die Medien zur vereinfachten (aber spannend-attraktiven!) geliebten Einheitsbrei-´Erklärung´ des UFO-Phänomens (dies hat als solches bekanntlich multikausale IFO-Ursachen, die für sich jeweils einzeln genommen so toll auch wieder nicht massenmedial sind {warum auch immer, wahrscheinlich zu einfach - aber so ist es nun einmal!}, siehe Himmelslaternen - Venus - ISS!) sein mag (wie wir vergangenen Freitag bei Pro7 in der ´Galileo-Mystery´-Sendung zum Fall Rendlesham Forest mal wieder gesehen haben {oder im selben Format vor 2 Jahren zum Cosford-Zwischenfall - http://cenap.alien.de/cenapnews/zei... }:

´Spy and stealth planes most commonly mistaken for UFO´ ...

so war die krude Headline beim (ausgerechnet) ´The Tech Herald´ ( http://www.thetechherald.com/articl... ) hierfür:

>United States advanced technology aeroplanes such as spy planes and stealth aircraft have often been confused as UFOs, a recent CIA report has suggested. In a Fox report, the network quoted the report as suggesting that most of the alleged UFO sightings in the 1950s through the 1960s were U-2 and SR-71 spy planes { genau dies ist falsch}. However because of the political ramifications of admitting the existence of the advanced technology aircraft during the Cold War, the report found that simple government denials of the existence of the planes only fuelled further conspiracy theories. The report listed six spy aircraft most likely to have been confused as UFOs. These are: the RQ-3 Darkstar; U-2 spy plane; SR-71 Blackbird; P-791; F-117A Nighthawk and the B-2 Spirit.

Such is the rumoured nature of these craft that many of them appear to behave just as you would expect an alien space craft with the ability to appear to change shape and change directions quickly. With apparently bizarre behaviour and strange shape, it perhaps is easy to understand why test flights of the spy and stealth craft were mistaken for UFOs. However the study is unlikely to end speculation over their existence with recent stimulating further discussion as to the existence of UFOs and the alleged subsequent cover up by the US government.<

Ratsam: In dem Rahmen lesen Sie bitte auch: http://cenap.alien.de/cenapnews/zei... . Sehen Sie auch unsere Fall-Illustration hier, entstammend den Unterlagen von Projekt Blaubuch zu einem Flying Saucer-Meldefall vom 20.Januar 1951 (da gab es die U-2 noch gar nicht einmal) vom Tower-Personal eines US-Stadt-Airports. Der Flugkörper sieht ja streng genommen eindeutig mit seinen langen Flügeln flugzeugmäßig aus! Man vergab hier die ´Unknown´-Bewertung nur deswegen, weil man keinerlei Flugzeug im Luftraum gemeldet bekommen hatte... US-UFO-Meldungen der 1950er und 1960er Jahre mit Objekten in der Grund- und Kernkonfiguration von einem Flugzeugobjekt sind sogar eher selten. Hoch oben am Himmel ziehende metallische Lichtflecken mit der Wirkung von ´Scheiben´ von unten gesehen am Tage sind weitaus eher gegeben, aber mit langsamer Geschwindigkeit und viel eher im Bereich von dahinziehenen Ballonobjekten anzusiedeln, als mit Flugzeugen, die einfach im Vergleich dazu mit einer hohen ´Mindestgeschwindigkeit´ fliegen müssen. Natürlich gab es immer wieder auch Beobachtungsmeldungen über metallische ´Fliegende Zigarren´ sogar mit weißen ´Rauchfahnen´ (Düsenflieger, Kondensstreifen {aber es gab auch das Kompliziertheits-Problem, dass dieses ´Fliegende Zigarren´-Phänomen eigentlich hauptsächlich auf nicht-erkannte Meteore zurückging}) so Mitte der 1950er Jahre - aber die sind eher ein europäisches ´Spezialphänomen´ z.B. in Italien gewesen, was auch wegen der Ostblock-Grenznähe (´Eiserner Vorhang´) mehr Sinn für Spionageflugzeuge macht.

Wer sich tiefergehend zum Thema ´Der CIA und die UFOs - Das Ende der Geheimhaltungs-Legende´ informieren mag, der studiere bitte den entsprechenden Hintergrundreport unter http://cenap.alien.de/texte/cia.htm . Lesen Sie auch den ´Kalten Kriegs´-Online (PDF-) CENAP REPORT Nr. 296 vom Oktober 2005 unter http://www.alien.de/cenap/crsevente...

Weiter geht es im ´UFO-Krisenreport´ - UFO-Medien-Mythen...

Da führen wir doch unseren gestrigen Beitrag einfach hier weiter. Man könnte dies dann ´UFOs - und die Wirklichkeit der Medien´ nennen.

Um was es jetzt nachfolgend wieder einmal geht ist eine Situation, die es schon lange gibt und Bedingungen ausweist, unter der die UFO-Thematik für den ´forschenden Geist´ sich eindeutig und einsehbar in eine furchtbare Lage geriet.

Die Macht und der Einfluß der Massenmedien

An dieser Stelle sollte allen Machern im Mediengeschäft einmal vorgeführt werden, welchen Einfluß sie mit ihren Angeboten ans Publikum haben, gerade dann wenn sie populäre Konzepte aufgreifen und phantastisch-fiktive Inhalte mit einer Dosis "Pseudo-Realismus" als Stilmittel aufmotzen, um das Publikum zu locken. Zunächst sei an das archetypische Beispiel erinnert, welches den meisten Menschen aus dem Jahr 1938 noch bekannt ist. Am 30.Oktober 1938 wurde das CBS-Hörspiel ´The War of the Worlds´ von Orson Welles ausgestrahlt - inszeniert und basierend auf den Roman von Herbert George Wells, in dessem Zuge die Menschen rund um New York und New Jersey in Panik verfielen, weil sie es durchaus für möglich hielten, das es Invasoren vom Mars gab! Immerhin ging ein Fünftel der sechs Millionen Hörer von der Echtheit der Nachrichten aus; Medienwissenschaftler wiesen darauf hin, daß diese Ereignisse zeigen, daß Erdbewohner durch Medienereignisse und Autoritäten dazu gebracht werden können, sich in völlig irrationaler Weise zu verhalten. Das Hörspiel und die Reaktionen darauf zeigt aber auch, daß die Annahme, Außerirdische existieren wirklich, inzwischen so stark im Bewußtsein vieler Menschen verwurzelt war, daß sie eine angebliche Invasion der fernen Planetenbewohner für völlig glaubhaft hielten.

Kaum jemand merkte, daß dies nur ein ganz besonderer Halloween-Spaß gewesen war, der der in die Historie der Rundfunkgeschichte und der Medien-Irreführung einging. Folgende Anekdote soll uns illustrieren, was sich damals abgespielt haben soll. Eine Frau in Indianapolis, Indiana, hörte gerade Radio als sie die Sendung mitbekam. Voller Angst stürmte sie in eine Kirche und schrie: "New York ist zerstört worden! Wir stehen vor dem Ende der Welt! Geht nach Hause und bereitete auch auf den Tod vor!" In Providence, Rhode Island, erhielt die Polizei angeblich über 4.000 Telefoanrufe von verschreckten Radiohörern, die wissen wollten,w as nun zu tun sei. In Newark, New Jerssey, stiegen Menschen auf die Dächer von Hochhäusern und schauten über den Hudson River in die Gegend von New York rüber. Sie sahen Rauchwolken über Brooklyn und der Bronx, was ihnen bestätigte, daß die Marsianer inzwischen den Big Apple in Schutt und Asche legten, in Wirklichkeit waren es am Horizont aufsteigende Regenwolken gewesen. Gerüchte über "Giftgas-Einsätze der Marsianer" sprangen wie ein Buschfeuer um sich und hunderte von Automobilisten versuchten aus Newark zu fliehen, wobei sie alle Straßen verstopften und versperrten - ein heilloses Verkehrschaos war an Ort die Folge. Und in Grover´s Mill, New Jersey, drehten sieben Entenjäger aufgrund der CBS-Sendung in ihrem Autoradio mitten im Wald durch und legten ihre Jagdgewehre auf eine düsterte, hochaufragende Gestalt am Waldrand an und feuerten Salve auf Salve darauf auf. Ein auf der nahen Straße vorbeifahrender Staate Trooper hörte den Lärm des Feuergefechts und wollte sich in die Schlacht werfen. Inzwischen schien das Marsianer-Invasionsgerät getroffen worden zu sein und ein Marsianer verwundet, dessen herumspritzendes Blut hatte einen der Entenjäger getroffen. Als der Staats-Polizist sich nun die Blutflecken mit seiner Stabtaschenlampe anschaute, stellten sie sich als Wasser heraus und da dämmerte ihm was hier lief: "He, ihr seit alles Arschlöcher, hört sofort zu schießen auf!" Nun lief der Polizist mit eingeschalteter Taschenlampe auf die marsianische Kampfmaschine zu und sie entpuppte sich als grob fehlgedeuteter Wasserturm am Waldesrand, aus dem inzwischen Gallonen von Wasser in langen Fontänen hervorschoßen, nachdem die Jäger mit ihren Browning Automatic Rifle´s ihn durchsiebt hatten. Jeder Jäger hatte mindestens drei volle Ladungen in ihn hineingejagt.

In New York selbst bekam die Polizei inzwischen das Durcheinander mit und Detektive nahmen nun selbst eine Invasion bei CBS vor und erklärten den Verantwortlichen die durch ihre Sendung ausgelöste panikartige Situation rund um die Stadt. Darauf schritt Orson Welles selbst ans Mikrofon und unterbrach das Hörspiel, um die Zuhörer aufzuklären, aufworauf sie am Halloween-Abend unerwarteter Weise hereingefallen waren. Am Tag nach der Sendung erlebte dann CBS-Präsident William S.Paley eine weitaus furchtbarere Invasion als die von Marsianern in seinem Büro: Die von Rechtsanwälten... Noch Wochen später beschäftigten sich Zeitungen und Radiokommentatoren mit der "Martian broadcast" und die Londoner Times spürten den alten Herbert George Wells auf, um ihn zur Panik in Amerika zu interviewen. Sein Kommentar: "Oh, wie verrückt!" (nach ´UFO Roundup´ Nr.43 vom 26.Oktober 1998) Verzweifelte UFO-Freunde des Phantastischen, die an der Wand stehen und mit ihrer objektiven Argumentation nicht mehr weiterkommen und in einer Sackgasse angelangt sind, haben schon seit langer Zeit eine Ausflucht (eine Hintertüre) aufgebaut. Sie behaupten, dass aufgrund der Mars-Panik zum genannten Hörspiel die US-Regierung sich veranlaßt sieht, die "Wahrheit über den außerirdischen Besuch" nicht kundzutun, weil man eine totale Panik unter der Menschheit befürchtet, wenn diese monumentale Wahrheit bekannt wird. Dass dies hinten und vorne in der SF-durchwucherten Zivilisation des Space Age hinkt wird dabei übersehen. Allzuviele Menschen sehnen die Aliens bereits herbei! Die Welt ist sozusagen "alienated". Und im Weltraumfahrt-Zeitalter lebt der Mensch unter dem Eindruck einer "kosmischen Perspektive".

´BILD am Sonntag´ vom 5.Dezember 1982 meldete auf Seite 1: "Panik! UFO-Alarm durch deutsches Fernsehen!" Auf S.6 wurde im Nachrichtenteil dann durch Ludger Hunder bekannt: "Unbekanntes Flugobjekt" bestürzte ZDF-Zuschauer/Makabrer Scherz während der Krimi-Sendung "Kottan ermittelt": Über diesen merkwürdigen Scherz konnten viele Menschen im Ruhrgebiet überhaupt nicht lachen: Mitten in der Krimifolge "Kottan ermittelt" blendete am Freitagabend gegen 20:30 h das ZDF eine Laufschrift ein: "Unbekannte Flugobjekte bei Duisburg gelandet. Sondersendung nach diesem Beitrag." Zuschauer waren erschreckt, bestürzt, verwirrt. Hundert meldeten sich sofort beim ZDF. Mehr als 500 riefen die Duisburger Polizei an: "Was ist da los? Stimmt das mit den UFOs?" Die vier Polizisten in der Duisburger Einsatzzentrale reagierten ratlos: "Wir wußten nicht, was wir den Leuten sagen sollten. UFOs waren uns unbekannt." Da die Gespräche über den Notruf 110 gingen, waren die Leitungen für längere Zeit blockiert. Kurz nach 21 h blendete das ZDF die "Entwarnung" ein: "UFOs sind nicht gelandet... Keine Sondersendung". Und wieder meldeten sich etwa 500 Anrufer bei der Polizei. "Wo sind sie denn?" Die Anrufer hatten für den Scherz kein verständnis: "Makaber, verrückt, idiotisch, die wollen uns wohl auf den Arm nehmen und - da hört der Spaß aber auf" waren die Kommentare. Das ZDF hat sich bei der Duisburger Polizei entschuldigt. So ein "Jux" soll nicht mehr vorkommen.

Die ´Hör Zu´ griff in Nr.51 (17.12.1982) in einem Kommentar die Affäre auf: Da hört der Kottan-Spaß auf: "Unbekanntes Flugobjekt bei Duisburg gelandet. Sondersendung folgt!" Urplötzlich wurde diese Zeile bei "Kottan ermittelt" eingeblendet. Dort, wo das ZDF oft offiziell mitteilt, daß z.B. das "Sport-Studio" später beginnt oder was sonst Sache ist. UFO gelandet! - es sollte ein Kottan-Jux sein. Weil die Nachrichten keinerlei Bezug zur laufenden Sendung hatte, erreichten die Wiener Galgenvögel, was sie kaum beabsichtigten: Duisburgs Polizei-Telefone waren blockiert! Ein Spaß? Nein! Das ZDF sollte sich diese Nachrichtenmöglichkeit für ernsthafte Informationen sauberhalten. Vor allen in einer Zeit, in der Unmögliches jederzeit möglich scheint. Auch ´Hör Zu´-Leser Markus Tull, Dortmund, reagierte in einem Leserbrief: Damit sollte man nicht spaßen: Geschmacklos fand ich den Gag mit dem UFO, das in Duisburg gelandet sein sollte. Der Zuschauer wurde auf den Arm genommen und für dumm verkauft. Und am Ende teilte einem die Ansagerin freundlich lächelnd mit, alles gehöre zur Serie, und es werde gebeten, von Anrufen an die Sendeanstalt abzusehen. Eine Unverschämtheit! Außerdem bin ich als echter Däniken-Fan der Meinung, daß man mit so etwas nicht spaßen sollte, sondern, daß es sich im gegenteil um eine ernst zu nehmende Sache handelt, über die es sich nachzudenken lohnt.

"Fernsehfilm löst Panik aus - Angebliche Nachrichtensendung über Asteroideneinschläge", so der Titel einer AP-Meldung aus Los Angeles, die am 1.November 1994 im ´Tagesspiegel´ erschien. Ein am 30.Oktober 1994 von dem großen Fernsehsender CBS in den USA ausgestrahlter Spielfilm über den Aufprall von Himmelskörpern auf der Erde war offenbar derart realistisch geraten, daß er bei nicht wenigen Zuschauern Panik auslöste. Hunderte verwirrter Personen - einige sollen geweint haben - riefen an und wollten Näheres wissen. In dem Fernsehfilm "Without Warning" (Ohne Warnung) berichtet eine erfundene "Abendnachrichten"-Sendung in angeblichen Live-Übertragungen über den Einschlag von Asteroiden im Gebiet des US-Bundesstaats Wyoming sowie in Frankreich und China. Während des Films wurde wiederholt das Wort "Live" eingeblendet. Viele Rollen wurden von echten Moderatoren aus lokalen und überregionalen Fernsehsendern gespielt. In dem Film erhält die Stadt Cheyenne in Wyoming einen Asteroiden-Volltreffer. Asteroiden, auch Planetoiden genannt, sind Miniplaneten, die, soweit bekannt, zwischen den Umlaufbahnen von Mars und Jupiter die Sonne umkreisen. Die Sendung löste eine Flut von Anrufen bei Fernsehstationen in den Städten Minneapolis, Los Angeles und Las Vegas sowie in den Staaten Wyoming, Tennessee und Louisiana aus. Auch bei Behörden, Nachrichtenagenturen und anderen Redaktionen in New York, Atlanta und Chicago gingen Anfragen ein. Jill Cummer von der CBS-Station in Cheyenne berichtete: "Ich mußte die ganze Nacht über Anrufe beantworten und den Leuten sagen, daß es nur ein Film war." Am Anfang der Sendung wurde zwar der Hinweis gegeben, daß die Vorgänge frei erfunden seien, jedoch blieb eine Wiederholung dieses Hinweises während der dramatischsten ersten Viertelstunde des Films aus. Die an CBS angeschlossene Fernsehstation WCCO-TV in Minneapolis entschuldigte sich während ihrer echten Abendnachrichtensendung bei den Zuschauern für die angerichtete Verwirrung. In Los Angeles erhielt die Fernsehstation KCBS-TV einen Protestanruf von der Konkurrent, deren Zuschauer sich beschwert hatten, weil sie nicht über das "Jahrhundertereignis" berichtete.

Sie sehen, nun erhält die "Objektivität" auch im TV-Journalismus eine ganz eigene Wertigkeit. Die Objektivität ist bestimmt von professionellen und institutionellen Verfahrensweisen des TV-Handwerks, welches sich an Formalien, Organisationsstrukturen und ´gesundem Menschenverstand´ orientiert. In der Flut der Informationen würden Leute immer wichtiger, die mit ihrem guten Namen für Auswahl und Bewertung stünden; Journalisten also, die Zugänge zum Wissen schaffen und die Informationsangebote sortieren. Wir sehen es so: Die oft bemühte "Informationsgesellschaft" leidet nicht am Mangel von Verpackungskünstlern, sondern an verantwortungsbewußten Journalisten, die Informationspakete aufschnüren und ihren Inhalt prüfen und erklären können, ohne Schnickschnack. Und es geht hierbei auch um die Anbindung der redaktionellen Verfahrensweise an die Politik des Mediums, welches zum Beispiel gerne sich das Image als Mystery-Sender gibt und deswegen gerade auch Mysterien aufrecht erhält. Dummer Weise hat dieses spezielle Medium auch noch Erfolg damit und wird deswegen neidisch von den Mitspielern im Kabel- und Satelliten-Netz beäugt. Der Mystery-Sender hat´s ihnen allen gezeigt und sie lernen nun begierig davon. Der Erfolg gibt recht und nichts anderes als der Erfolg ist die Maxime. Bescheidenheit und Augenmaß sind es auch bei UFO-Beiträgen jedenfalls nicht. Ein Hochspielen dieses brisanten und explosiven Themas der Medienwirkung ist aus eigennützlichen Gründen gar nicht im Interesse der Journalisten, würde der angeblich mündige Bürger sich dann doch dagegen wehren. Aber nicht so, wie aufgescheuchte UFO-Fans, die gar nicht genug von der hier kritisierten Fehlleistung bekommen können, als sie dies ihr persönliches Opium, welches man ihnen zu bestimmten Zeitpunkten einfach drücken muß.

Im ´Magazin 2000´ vom Februar 1998 fand man einen Leserbrief von einem irgendjemand, der aufgrund von zwei im Juli 1997 im Videotext angekündigten UFO-Beiträgen, die dann zum angesagten Termin aus redaktionstechnischen Gründen doch nicht ausgestrahlt wurden, sofort das Mysterien-Spiel für sich entnervt aufmachte, weil er die angekündigte und versprochene Dosis ´UFO´ für den angekündigten Zeitpunkt nicht bekam: "Dieses Geschehen zeigt wieder deutlich, daß mit aller Wahrscheinlichkeit auf unsere Sendeanstalten -von welcher Seite auch immer- Druck ausgeübt wird, keine derartigen Sendungen auszustrahlen! Es zeigt auch, daß der Öffentlichkeit interessantes, brisantes Material vorenthalten wird, und daß die Sendeanstalten nicht den Mut aufgebracht haben, diese Beiträge zu senden." Dieses Extremmuster zeigt uns auf, wie der UFO-Aberglaube bereits sich in den Seelenströmungen bestimmten Menschen als Weltbild-Orientierung verfestigt hat und wie begierig, und daher blindlings und ohne Vernunft, die Abhängigkeitsdroge ´UFOs im Fernsehen´ von den zur Sucht animierten Konsumenten erwartungsvoll entgegengefiebert wird. Wird die Droge dann nicht wie angekündigt verabreicht, dreht der TV-Pusher oder -Zapper ab. Übrigens ist auch dies ein schönes Beispiel für die getrübe Wirklichkeitssicht, die inzwischen schon ufologisches Programm ist: In beiden monierten Fällen kamen die ausgeschriebenen Beiträge zu einem späteren Zeitpunkt doch. Es war also nichts mit dem vorgeblichen Druck auf die Sender von außen durch geheimnisvolle Mächte des Unfaßlichen. Wie ein Faust aufs Auge kommt da die März 1998-Ausgabe des Magazin 2000 daher, wo wir den Kurzbeitrag "Fernsehen beeinflußt UFO-Glauben" (S.7) nachlesen können: Prof.Glenn Sparks von der Purdue University führte eine soziologische Untersuchung von 120 Amerikanern durch, um festzustellen, inwieweit die TV-Berichterstattung auch den Glauben an UFOs, Außerirdische, Engeln, Geistern etc beeinflußt. Natürlich spielt hierbei auch das Alter sowie die familiäre sowie religiöse Prägung der Betroffenen dabei eine Rolle. Das Fernsehen wirkt so stark auf das Glaubens-System ein. Skeptisch eingestellte Menschen oder Unentschloßene werden durch diese dauerhafte Berieselung dem Übernatürlich gegenüber geöffnet, geknackt!

Man darf nicht vergessen, daß die medienerzeugte öffentliche Meinung soetwas wie eine "soziale Haut" unserer Gesellschaft darstellt, womit der Journalismus auch ein Geschäft der sozialen Kontrolle betreibt und die Journalisten als solche einen besonders großen Einfluß durch ihre Berichterstattung nehmen. Wenn man will, kann man die Journalisten sozusagen die Meteorologen der gesellschaftlichen Kommunikation nennen: Sie überwachen normaler Weise das Meinungsklima und steuern damit schließlich auch die Politik in einer "Wachhund"-Funktion. Die Medien, und vor allem das Fernsehen, sind imme rund überall sowirksam, daß sie sogar Wähler bewegen und Wahlen entscheiden können! Auf dem UFO-Sektor dagegen hat der Journalismus sich selbst aber ein abenteuerliches Spielfeld damit aufgetan, um mittels des faszinierenden Abenteuers "UFO" immer wieder Schlagzeilen erhalten zu können, indem allein schon begrifflich nicht mit unidentifizierten, sondern mit unbekannten oder unidentifizierbaren Flug-Objekten gehandelt wird. Machen Sie doch selbst mal eine Analyse über zehn Jahre Zeitungsberichterstattung hinweg, da geht Ihnen dies schnell auf, wie allein durch eine falsche Begriffsgebung der Sinn und Inhalt im Gesamtkontext des Phänomens verändert wird - und allein dadurch schon falsche Konzepte, Ideen und Vorstellungen soetwas wie "Bodenhaftung" gewinnen. Prima Klima für jegliche Art von Kult und Sektiererei, für wissenschaftliche Abenteuerraubzüge und kaum zu stoppende Wahnwelten in den unterschiedlichsten Überraschungs-Eiern verpackt. Und das Fernsehen hat mit Einzug der Privaten hauptsächlich UFOs in einer ganze bestimmten Richtung dargestellt, und dies so oft wie nie zuvor bei den bis dahin sich zurückhaltend gebenden öffentlich-rechtlichen Anstalten. Die Geschichte eines Themas blockiert gleichsam seine neue Angehensweise, weil damit betonierte Vorstellungen eingerißen werden müßten und der Grenzüberschritt ist immer problematisch. Und das Dauer-Thema UFO ist für die Medienwelt nur dann exotisch-reizvoll, wenn es nicht den Nimbus des Unerklärlichen verliert, den man jahrzehntelang gepflegt hat. Natürlich gab es immer wieder Abschlaffungs- und Ermüdungserscheinungen, verlor seine werbende Kraft und stand zur Disposition, aber schlußendlich kehrte das Thema immer wieder nach einer latenden Phase, in der es Kräfte sammelte, mit neuen Aspekten auf die Agenda zurück und setzte sich durch.

Untersuchungen zeigen, wie erfolgreich Medien sein können, wenn sie bei der Thematisierung nicht auf den Widerstand eines schon richtig vorinformierten und damit immunisierten Publikums treffen. Dies gilt insbesondere auch für die UFO-Aufarbeitung der letzten Jahre durch das öffentlich-rechtliche wie auch das kommerzielle Fernsehen - und dies, obwohl sich in Deutschland die Zahl der journalistisch arbeitenden Personen sich in den letzten 20 Jahren etwa verdoppelte und immer mehr Akademiker in den deutschen Redaktionen arbeiten. Damit haben die Medien als solche einen langfristigen sozialen und kulturellen Einfluß auf die Mehrheit nicht nur des deutschen Volkes genommen. Die Meinungsumfragen, die wir bereits schon vorstellten, sind dafür der Beleg - es werden immer mehr jener, die an außerirdische UFO-Raumschiffe glauben. Eines deutlicheren Beweis des Einflusses der Medien auf die Einstellung von Lesern, Hörern und Zuschauern gibt es kaum noch. Damit wurden "Schubladen" auf- und zugemacht und Weltbilder auch bereits historisch zurückreichend in den Köpfen "konstruiert" und im aktuellen Fall bestätigt. Immer entlang des Gesetzen des Medienmarktes, zu dem freilich auch der Buch-, der Video- und Zeitschriftenmarkt gehört, welcher unter der medialen Aufarbeitung bereits in der Vergangenheit nur jubeln konnte. Wechselseitig haben sich hier UFO-Promoter, UFO-Enthusiasten und die Medien die Stange gehalten. Hier haben sich wechselseitige Strukturen gebildet, weswegen auch das Fernsehen (fast) alles kann, nur eines nicht: ´Die Realität´ zeigen, wie sie ist, hier sieht man nur aufgearbeitete Ereignisse, die mit den vorgegebenen Strukturen vereinbar sind. Die Katze beißt sich in den Schwanz.

Mit der neuen Bilderwelt gelang es nicht, einen neuen Journalistentypen herauszubilden, sondern es kam zu vielerlei geistige Brandstiftung als Verneigung vor dem Homo Zappiens. Daher geht es uns hier auch um die Frage, ob sich die Medien und hier insbesondere das TV verabschieden sollten mit ihrem alten Anspruch, nützliche, glaubwürdige, orientierende Angebote zu machen, deren Rezeption vielleicht sogar auch ein wenig Anstrengung erfordert - von beiden Seiten vor und hinter dem Guckapparat eingebracht. Aber aus kommerziellen Überlegungen wird durchaus vermieden, den Konsumenten darüber nachzudenken lassen, was Fernsehen ist, wenn es nur noch einen grenzenlosen Brei von Ereignissen und Fiktionen, Unterhaltung und Informationen, von Offiziellem und Privatem in Magazinen mit pseudoauthentischen Filmen und in Talkshows mit zwielichtigen Gästen präsentiert. So geht es auch, mit anderen Worten, in dieser Analyse um die Weltbilder, die das Fernsehen anbietet. Überaus deutlich wurde dies ja im Herbst 1994, als die unrühmliche und völlig unkritische ARD-Sendung von Heinz Rohde über die Bildschirme flimmerte und damit einen Dammbruch verursachte, wie er wohl für dieses Jahrzehnt in der UFO-Historie einmalig war. Damit wurde gezeigt, was der Journalismus von morgen im heute schon ist. Auch wenn es die Zuschauer verlangen, daß die Medien-Macher Kompetenz und Verantwortungsbewußtsein für die Orientierungsbedürfnisse des Publikums bitteschön zeigen sollen, gehandelt wird danach in den wenigsten Fällen, allein schon aus ökonomischer Sicht, da das TV inzwischen auch schon auf "schlank" getrimmt wurde, damit u.a. Aktionäre wunderbare Jahresergebnisse erwarten können. Will also heißen: Kosten für gutes Personal vermeiden und billig-flott produzieren, "knackig" zu verpacken und vor allen Dingen ja nicht den "Spannungsbogen"* in Sachen UFO-Abenteuer zerstören! Da bleibt kaum Zeit für Hintergrund-Recherche. Recherche heißt zumindest in den Boulevardmagazinen nurmehr: Wie komme ich an meine Schaufenster-Figuren heran. In der Branche nennt man es übrigens einen "MacGuffin", wenn irgendeine Fiktion als scheinbarer roter Faden die Handlung ausmacht und dies nur dem Zweck dient, das Publikum zu unterhalten. Frei nach dem Motto: Der Zweck heiligt dieses trickreiche Mittel, bei dem Facts and Fiction zu einem optischen Brei verrührt werden. Wer hier der Show wegen vor der Wirklichkeit in Medien und UFOlogie versagt, gehört einfach seinem Job wegen Unvermögen entbunden!

*= Hierzu ist sicherlich nachfolgender Zeitungsbericht interessant, anhand dessen uns deutlich wird, dass der Spannungsbogen für die UFO-Berichterstattung durch die Mystifizierung und nicht durch die Aufklärung erhalten wird und diese Erkenntnis schon lange zur "journalistischen Grundausstattung" gehört. Man weiß ganz genau, was den Kosumenten am Ball hält.

"Von Außerirdischen keine Spur: Das UFO am Silvesterhimmel hat eine ganz natürliche Erklärung/Aufregung um E.T. war - nüchtern gesehen - nur heiße Luft" berichtete am 3.Januar 1984 die ´Allgäuer Zeitung´:

>Das Rätsel um jenes geheimnisvolle Flugobjekt, das kurz nach der Jahreswende am Kemptener Nachthimmel gesichtet worden war, ist gelöst. Es handelte sich weder um einen Spionagesatelliten im Tiefflug, noch um einen Hubschrauber ohne Blinklicht und schon gar nicht um einen fliegenden Suppenteller in Festbeleuchtung. Das UFO war schlicht und einfach - etwas ganz anderes (Auflösung unten, sonst lesen Sie ja nicht weiter). Aber all denen, die den mysteriösen "Feuerball" gesehen haben, können wir schon hier versichern: Sie sind keiner Sinnestäuschung erlegen, auch nicht in Hinsicht auf ihren vorhergehenden Alkoholkonsum. Die Frage in der gestrigen AZ-Ausgabe, ob noch jemand das geheimnisvolle Ding gesehen hat (außer jenem Anrufer nämlich, der in der Neujahrsnacht versicherte, er sei stocknüchtern), hätten wir eigentlich umgekehrt stellen müßen. Nämlich so: Wer hat das Zweitfahrzeug des nahmhaften Außerirdischen E.T. nicht gesehen? Denn auf diese zunächst nur scherzhaft gemeinte Frage hin gingen - die Redaktionssekretärin drohte am frühen Nachmittag entnervt mit Kündigung - zahllose Anrufe von Auch-Augenzeugen ein. Interessant (nicht zuletzt für Juristen, die sich immer wieder mit der Glaubwürdigkeit von Zeugen zu befassen haben), was die Leute alles gesehen haben (oder gesehen haben wollen). Für die einen war es ein glutroter Feuerball mit einer Art hellem Heiligenschein drum herum. Andere sichteten ein Dreieck, außen rot, innen ganz hell. Mal flog das Ding von West nach Ost, mal von Süd nach Nord, mal von Südsüdwest nach Nordnordost. Und während die einen eine affenartige (nicht um zu sagen: Perschingmäßige) Geschwindigkeit registrierten, hatten viele eher den Eindruck gemütlichen Schwebens. "Wie ein Weltraum-Zeppelin in einem Zukunftsroman von Jules Verne", formulierte trefflich ein belesener Beobachter.

Wie recht er doch hat und wie richtig all jene liegen, die das rätselhafte Flugobjekt als "eine Art beleuchteten Ballon" beschrieben. Denn genau das war es: Ein etwa mannshoher Heißluftballon aus Seidenpapier, den ein Duracher gegen 0:20 h am 1.Januar auf die Reise geschickt hatte. Die Hülle dieses UFOs, das nun kein unbekanntes mehr ist, wird durch die kleine Flamme in einer Wachspfanne aufgebläht, die unter dem Ballon hängt. Das Feuerchen gibt ihm Auftrieb (bis über 2000 Meter) und bei Nacht das Aussehen einer Fliegenden Untertasse mit Festtagsbeleuchtung. Die Flugrichtung bestimmt allein der Wind, weshalb es durchaus möglich ist, dass das UFO in der Silvesternacht mal auf dieser und mal auf jener Route gesichtet wurde. Übrigens kann das Ballönchen eine Nutzlast bis zu 800 Gramm tragen. Ob das für ein grünes Männchen reicht? Ein Scherzartikel der neuen Art also, der sich von den üblichen Silvesterknallern etwas abhebt. Oder doch sehr deutlich, wie die unerwartete Leser-Reaktion beweist. Zumal der Duracher Scherzbold nicht nur einen, sondern sogar zwei Ballone steigen ließ, und ein Dietmannsrieder auch noch einen dritten gleicher Machart. Was aber sonst nich, dreieckig oder schneller als ein(e) Phantom, in der Silvesternacht am Kemptener Himmel unterwegs war, das können nur E.T. und die grünen Männchen wissen, sofern sie zu der Zeit nicht auch blau waren.<

Unter solchen Voraussetzungen kann man den einstigen RTL-Chef Helmut Thoma gut verstehen, wenn er keine Nachrichtensendungen liebt, "weil die zu teuer sind", qualifizierter Journalismus ist dabei längst zu einer Subventionsbranche geworden, genau wie die Herausgabe Ihres CENAP REPORTs es einst war. Der wahre Journalismus von Journalistinnen und Journalisten versteht sich nicht darin, einfach nur irgendwelche Informationen in irgendeiner Weise aufzuarbeiten, sondern sie nach spezifischen professionellen Regeln heranzunehmen, als bestimmte Umweltereignisse zu sehen, die dann einen Ablaß für wirkliche "Nachrichten" sind. Ideal wäre es dabei, wenn die getroffenen Entscheidungen darüber, was eine "Nachricht" ist in Hinblick auf die Qualität von Informationen gälte und sich die Orientierung in erster Linie an den Relevanzkriterien ihres Berufs und ihres Mediums festmachte. Bedenke: Nachrichten sind journalistische Konstruktionen, die dann ihren Zweck erfüllen, wenn sie glaubwürdig und nützlich sind. Daß der Anspruch von der "Wirklichkeit der Medien" heutzutage sich zunehmend selbst widerlegt ist das Kernproblem. Und dies liegt schlichtweg daran, daß die Segmentierung des Medienangebots nicht vom Himmel gefallen ist, sondern auf Markterfahrungen beruht. Viele verschiedene Gruppen sind heute Abnehmer der Medienprodukte, viele verschiedene Milieus mit unterschiedlichsten Merkmalen und Interesse müßen bedient werden. Ein ganzes Heer von Analysten wird zu diesem Zwecke beschäftigt und die Nürnberger GfK ist schlußendlich auch nur ein Ende dieser Eruierungen des Marktes.

Der damalige RTL-Chef klopfte den rasanten Entwicklungen den Weg frei: Auch an den Kulturauftrag des Musikdampfers TV glaubt Thoma nicht, nur an Quote und Werbeclip-Verkaufszahlen. Bereits die Clinton-Lewinksy-Affäre (die uns das Jahr 1998 über begleitete) hat uns gezeigt, daß die Medien für Quoten und Auflagenzahlen alles tun und hierbei auch alle journalistischen Grundsätze in den Wind schlagen. Kein Wunder also, wenn der richtige Journalismus zu einer Art "Unterabteilung der Unterhaltungsindustrie" wird, wie es Peter Glotz (SPD) einmal sagte. Deswegen fällt es immer schwerer, in einer zunehmend kommerzialisierten globalen Medienszene neue Konzepte zu entwickeln, die den Sozialverantwortungspostulaten gerecht werden. Der Doppelcharakter der Medien, sozusagen ihre "eingebaute Schizophrenie", kommt hier durch: Einerseits als Industrie den ökonomischen Mechanismen unterworfen zu sein und andererseits als soetwas wie soziale Institution einem bildungspolitischen und kulturellen Auftrag gerecht werden zu müßen; ob man will oder nicht, es macht sich beim Publikum immer gut, wenn man Nachrichten und New-Magazine im Programm hat - der Zuschauer verlangt danach. Professionalität und Glaubwürdigkeit werden in der hochkommerzialisierten und mehr und mehr segmentierten "Mediengesellschaft" des "Informationszeitalters" überall offensichtlich nicht so gut gratifiziert wie die schnellen Reichweitenmacher. Viel lieber setzt man auf vordergründige Effekte. In den Medien von heute steht das Geschäft vor der Moral. Dummer Weise muß man um die Werbeinseln noch ein Programm liefern, welches Attraktivität verspricht. Übrigens steht RTL mit seinen drei Buchstaben medienintern-spöttisch als Abkürzung für ´Rammeln´, ´Töten´, ´Lallen´. Dieses Privat-TV-Image hat aber inzwischen wohl Pro7 an sich gerissen.

TV-Infotainment als Selbstinszenierung zwischen den geldeintreibenden Werbeblöcken also, entscheiden Sie selbst. Dennoch lechzt das Publikum zunehmend nach den lt. Thoma teuren Newsshows, also jenen Magazinen, die Informationen und Nachtrichten bieten. So kann man sich dem also nicht ganz erwehren, auch wenn man es gerne anders hätte und lieber TV-Massenkonserven von der Stange rund um die Uhr in die Videorekorder im Sendehaus schieben würde. Das Nachrichtengeschäft, ja es ist ein Geschäft, ist hart geworden - gerade auch weil es mehr Sendeplätze als Themen gibt. Ein ständiges Ringen um Themen und Inhalte findet hier statt. Es gibt heute nicht mehr Stoff, aber immer mehr Druck; die Kommerzialisierung des Fernsehsystems verschärft den Konkurrenzkampf und begünstigt nicht das Nachdenken über journalistisches Handeln. So ist das nun einmal, und aus dieser Grundstimmung heraus erwächst jenes Teufelskraut, welches uns umnebeln soll. Immer wieder findet man aus dieser Situation heraus geboren mediale Wirklichkeitskonstruktionen, die UFOs geben dazu wohl einiges her, ist ihr bilderhafter Fondus der Phantasie und der Irreführung reich bestückt und somit lassen sich vorgegebene Ideenwelten schnell, wie gehabt, abfüttern. Auch wenn es Probleme mit der Realität gibt, aber diese Realität gilt es so zu übertünschen, daß dem Zuschauer es nicht auffält und er sogar diese Tünsche akzeptiert. Mittels des Kniffs von schneller Schnitte, grellen Bildern und vor allem kurzer Sendezeit werden die "Löcher im Käse" leicht übersehen. Direkt angeschloßen an den Problemkreis der unterhaltenden Effekte ist natürlich für uns die bedenkens- und bedauernswerte Lage, in der der sorgfältige, nachdenkliche Journalist keine Konjunktur mehr hat, weil er in dieser hektischen Gesellschaft allzuschnell langweilen könnte. Genauso langweilig ist übrigens analog die sorgsame, kritische UFO-Phänomen-Untersuchung, weil sie immer wieder aus aufregenden Schlagzeilen banale Hintergründe macht.

Beim TV ist man, wie selbst Günther Jauch zugesteht (er fiel ja auch einmal auf den Fälscher Michael Born herein) "immer auf die Bilder angewiesen, und das ist das Gefährliche am Fernsehen: Der Zwang, immer die Bilder haben zu müssen, die man zugegebenermaßen ja nicht immer hat". Da steckt sehr viel Wahrheit drin, aber diese Wahrheit ist Gift für die Glotzkiste - auch weil die Geschichte der Täuschungen und Fälschungen in den Medien schon lange vor der Geburtsstunde des Fernsehens begonnen hat, also ein Basisproblem (oder gar, zynisch gesprochen, eine grundlegende Lösung der Probleme bilderloser Inhalte ist) darstellt. Hinzu kommt der Umstand, den der Wired-Medienkritiker Jon Katz erkannte: "Technologie erlaubt es Zeitungen, Radio- und Fernsehsendern, uns Worte und Bilder schneller, klarer und überwältigender denn je zu bringen, aber der Journalismus hat den Willen verloren, uns zu erzählen, was diese Bilder bedeuten." Alle Medien füllen unsere Köpfe mit künstlichen Wahrnehmungen und willkürlichen Werten, dies sollten wir nie vergessen. Ereignisse in diversen TV-spezifischen Formaten werden ganz anders wahrgenommen als in den Ära vor dem TV, also in Büchern, Zeitungen, historischen Spielfilmen, Wochenschauen oder Radiofeatures. Neue Präsentationsformen schaffen neue Wahrnehmungserlebnisse. Wir wollen dies mal eine Entwicklung vom investigativen zum inspirativen Bildjournalismus nennen, wobei leider hierzulande der investigative Journalismus sowieso nicht gerade in Blüte steht. Und die Ansätze von jenem Elite-Journalismus sich erst dann zu zeigen, wenn das Kind ins Wasser gefallen ist, es also bereits gebarschelt hat, ist kaum weniger als Augenwischerei. Der reale investigative Journalismus wäre bereits vor dem medialen Fall darauf gestoßen und hätte vielleicht genauso entgegensteuern können, wie bei dem schlimmen Beispiel der Heaven´s Gate-Sekte, die auch erst im Nachhinein für Schlagzeilen und Betroffenheit (wenn auch ´nur´ in den unbetroffenen Kreisen der Gesellschaft) sorgte, um dann die Finger auf die Spinner zu richten und den Kopf zu schütteln.

Wie auch immer, durch den erwähnten Fall Born wurde ein ganzes "fragwürdiges System der standardisierten Herstellung journalistischer Beiträge" geoutet, was mancher Kritiker als "die Verluderung der journalistischen Sitten als Folge des Siegesfeldzugs der kommerziellen Sender" bezeichnet. Dies hat uns ein Monster aus Schein und Sein zur Welt gebracht, welches von der ZEIT sogar einmal als "Infofiction" bezeichnet wurde, eine Wortwahl die durch diverse ´TV-UFO-Zwischenfälle´ wie die UFO-Loser-Uri-Show nicht mehr zu den Worthülsen zählt, die man ansonsten gerne in den Medien aufbläht. Der Unterschied zwischen Journalist und Entertainer ist längst verwischt und Werner A.Perger von der ZEIT hat es einmal "die mutwillige Zerstörung klassischer Standards des seriösen Fernsehjournalismus durch die Unterhaltungsindustrie des Kommerzfernsehens" genannt, als er sich der Verlotterung der Sitten annahm. Schade, er vergaß dabei das geradezu ideale Beispiel vom Herbst 1994 und der UFO-Reportage auf der ARD zu nennen, welches uns heute noch unangenehm aufstößt. Bereits der Watergate-Enthüller Carl Bernstein hatte als investigativer Journalist bedauert, daß sich der Boulevardjournalismus überall im Fernsehen sich breit macht und dabei den "anständigen Journalismus" vernichtet, sowie die zynischen Standards dieses Genres eine "Idiotenkultur" fördern, wobei er ganz sicher nicht die ufologische Kultur meinte, sie aber damit ebenfalls abwatschte, weil sie auf die Medien-Fakes als modernes Märchen hereinfällt. Aber wer will sich darüber schon wundern, wenn die UFOlogen bereits auf ihrem ureigenen Feld fortlaufend auf UFO-Fakes hereinfallen, zudem noch nich einmal IFOs von UFOs scheiden können und dann noch aufgrund dieser Fehlleistungen merkwürdige Glaubenssystem errichten, die die Ausbildung von Kultgemeinschaften und Sekten wie von Heavens Gate geradezu befruchten und fördern. Die Promoter dieser ´Nährlösung´ weisen solches natürlich strikt von sich und waschen ihre Hände in Unschuld, kaum werden sie zugestehen, mit ihren Irrlehren die Sache auf die Spitze getrieben zu haben. Unter ihnen findet man dann auch solche, die mit dem großen Wehgeschrei und Jammern ansetzen, sobald mal TV-Journalisten großer Nachrichten-Magazine sich ihrer spöttisch Annehmen und von ihren Veranstaltungen mit Entsetzen reportieren, um sich ausnahmsweise einmal auf ihre "Wachhund-Rolle" zu besinnen. Aber dies sind Ausnahmefälle, in denen die UFOlogie grundsätzlich in der Schublade "Absurdheiten" abgehandelt wird.

Auch in Zukunft dürfte das Fernsehen als das Einfallstor für Löffel- und Balkenbieger aller Art bleiben, über denen die phantastischsten UFO-Gebilde das Sahnestückchen bilden. Bleibt zum Schluß nur folgender, nachdenkenswerter Satz für den bedauernswerten fehlverinformierten Zuschauer: "Wir ertrinken in Informationen, aber hungern nach Wissen". In Sachen UFOs hat das Fernsehen weltweit versagt und einen modernen medialen Selbstläufer-Mythos miterzeugt, der dem Homo Zappiens gefällt. Die Welt liebt eben den Verrat, aber nicht die Verräter; sie liebt den Mythos und nicht die Fakten. Hier sieht man, daß es die menschliche Natur mit sich bringt, sich selbst tausendfach zu betrügen. Dies erinnert uns an ein Wort des PÜhysikers george Christoph Lichtenberg: "Vom Wahrsagen lässt sich´s wohl lebn in der Welt, aber nicht vom Wahrheitsagen." Schuld daran sind hauptsächlich jene Medienmenschen, die gleichsam Abenteurer, große Kinder und geschickte Bild- (und damit Meinungs-)Jongleure sind. Wie sagte Moderator William Frakes am 3.März 1999 zur Einleitung seiner RTL2-Sendung ´X-Factor - Das Unfaßbare´? - "Jeden Tag scheint uns der Begriff der Wahrheit immer weiter zu entgleiten, zu entrücken und zu verschwimmen." Wie wahr. Und das Fernsehen trägt mit solchen Sendungen maßgeblich dazu bei.

Im ´Mannheimer Morgen´ vom 30.Dezember 199 schrieb ein Leser, Helmut Zirnstein, ein bemerkenswertes Gedicht zur Millenniums-Hype dieser Tage, welches auch für unser Gesamtfeld vielschichtige Einsichten bietet:

"...Geschäfte machen angesagt. Die Leute werden nicht gefragt... Die Medien, nebst presse und TiVi, die sich sich ´Jetzt oder nie!´ Die Kassen klingeln im Jahrtausendwende-Licht. Die Leute zahlen, sie verstehen´s nicht. Sie glauben alles was die Medien sagen, ohne nach dem Sinn zu fragen. Die Medien können euch verkohlen, man glaubt alles gerne unverhohlen. Es kann der größte Unsinn sein, die Menschen fallen darauf rein..."

Irgendwie passt dazu folgender Beitrag, inzwischen 30 Jahre alt, immer noch:

NBCs Project UFO: Nur dle Fakten, Madam bitte!, von Robert Sheaffer, USA

aus: ´The Humanist´, September/ Oktober 1978 (Robert Sheaffer war einst als Computer-System-Analysator angestellt und Mitglied beim damaligen UFO-Unterausschuß vom ´Committee for the Scientific Investigation of Claims of the Paranormal´)

"Dieses Programm ist eine Dramatisierung, inspiriert durch die offiziellen Berichte der Regierungs-Untersuchung über Behauptungen von berichteten Sichtungen unidentifizierter, fliegender Objekte aus den Akten des National Archiv der Vereinigten Staaten." Dieses beeindruckende Statements steht vor Beginn jeder Folge der neuen NBC-TV-Serie "Project UFO" im Vorspann. Offizielle Berichte? Aus dem National Archiv? Wahrlich, eine ernste Sache, würde man sagen. "Die Luftwaffe der Vereinigten Staaten begann eine Untersuchung über diese seltsamen Vorfälle, um nach der Wahrheit zu suchen", erklärt der Sprecher. "Was Sie nun sehen werden, ist Teil dieser zwanzigjährigen Suche. Ich freue mich über die Neuinszenierung echter UFO-Fälle aus den offiziellen Akten der Luftwaffe", schließt er.

In der Premierenepisode, ausgestrahlt am l9. Februar 1978, wird erklärt, dass die Ereignisse an einem "14. Juli" (Jahr nicht angegeben) begannen, es war "04:16 h im östlichen Kentucky." (Wenn Sie dies an den Anfang jeder DRAGNET-Folge erinnert, so ist dies kein Wunder, weil Jack Webb, der Sergeant Friday in DRAGNET auch ausführender Produzent von "Project UFO" ist). Wir sehen nun eine dramatisierte UFO-Annäherung, man würde sie heute eine "nahe Begegnung der ersten Art" nennen - um die von Dr.Hynek eingebrachte Terminologie zu verwenden (er ist bekanntlich einst der Guru der Pro-UFO-Bewegung gewesen). Ein UFO schwebt über einer Farm, erschreckt die Anwohner und unter den Tieren im Hof gibt es ein Chaos. Um 04:37 h, einundzwanzig Minuten später, können wir eine dramatisierte nahe Begegnung der zweiten Art erfahren, scheinbar in Charleston, West Virginia. Ein UFO schwebt über der Kühlerhaube eines Automobils, der Motor des Fahrzeugs fällt aus und Wagen und Insassen werden durchgeschüttelt. "Nördliches Zentral-Virginia, 05:02 h"; wieder vergingen nur Minuten nach dem letzten Ereignis. Eine Frau sieht ein von Spielberg-abgekupfertes UFO in ihrem Garten landen und eine grobe, roboterähnliche Kreatur erscheint. Dies ist eine Begegnung der dritten Art. "Silver Hill Radaranlage, Washington, D.C. 06:02 h, 14. Juli". Seit der letzten Sichtung in Virginia verging eine Stunde. Die Operatoren entdekken ein unbekanntes Ziel auf ihrem Radar. Dies ist eine deutliche Referenz an die berühmte UFO-Story vom Washington National Airport vom Juli 1952. Doch im Film scheint es sich um ein Ereignis von heute zu handeln: moderne Jets sind auf dem Flughafen eingesetzt. "Ich nehme es groß und solide wahr", sagt einer der Radarleute, das vermeintliche UFO auf dem Radarschirm seiner Anlage beschreibend. Die Position des Objektes wird dann einem ankommenden Airliner beschrieben, dessen Mannschaft visuell imstande ist, ein fußballförmiges Objekt in Form eines "Lichtballs" unter sich fliegend zu melden. Moderne Kampf-Abfangjäger steigen von der Andrews AFB um 06:17 h auf. Um 06:20 h sichten Bauarbeiter in Washington ein UFO, das von den Abfangjägern verfolgt wird... Einer der Piloten kommt besonders nahe an das UFO heran und die Jagd geht aufwärtssteigend weiter. Der Pilot hängt an dem UFO scharf dran; schließlich erreicht er das UFO, aber da geht ein Lichtstrahl vom UFO aus und erreicht den Jäher in 5.000 m Höhe. Die Kanzel und die Sauerstoffmaske werden weggerißen, die Maschine stürzt ab, bohrt sich in den Erdboden und tötet damit schließlich den Piloten. Dies ist eine deutliche Referenz zur Tragödie von Captain Mantell, der im Januar 1948 umkam, als er glaubte, ein UFO zu verfolgen. "Project UFO" ist nur ein weiteres Segment der NBC-Programmplanung über das "Paranormale", wo man immer angibt, mit grundsoliden Fakten zu arbeiten - aber in Wirklichkeit kümmert man sich wenig um die Tatsachen.

Wir bekamen am Anfang der Sendung versichert, dass alle diese Vorfälle aus den offiziellen Blaubuch-Akten im National Archiv stammen. Aber was wir nicht gesagt bekommen ist, dass die Fakten schwer überzogen und wild verzerrt wurden, und dass allerlei im Kern miteinander unverbundene Ereignisse nun konzentriert wurden, um daraus einen "UFO-Beweis" zu formen, der weitaus intensiver wirkt, als er jemals tatsächlich sein kann. Zum Beispiel hat der Mantell-Zwischenfall nichts mit dem UFO-Vorfall von Washington zu tun. Die Vorfälle sind durch Hunderte Meilen und mehr als vier Jahren voneinander getrennt. Nun wird dem Zuschauer suggeriert, es bestände hier eine eigenständige Linie der Ereignisse; der Zuschauer bekommt den Eindruck, dass das Rätsel weitaus merkwürdiger und intensiver ist, als es sich in der Realität spiegelt. Gleiches gilt für die anderen Ereignisse an diesem Morgen, auch sie haben mit den beiden "Klassikern" nichts zu tun - es sind unabhängige Sichtungen in Raum und Zeit. Hynek selbst erklärte einmal, daß es bis 1949 keinerlei CE III-Meldungen zur Luftwaffe gab. Auch der Insassen-Bericht der Frau aus Virginia geschah ein oder mehr Jahre nach dem Mantell-Vorfall, aber nicht zwei Stunden innerhalb des im Fernsehen aufgebauten Szenarios!

Der Betrachter der Sendung wird weiterhin durch die visuellen Effekte fehlgeführt, ebenso durch die verbindlichen Kommentare in Form einer "Dokumentation" oder einer dokumentierten, faktischen Darstellung des Ablaufs der Ereignisse. Captain Mantell besaß keinen modernen Jagdflieger, er flog in Wirklichkeit ein Propellerflugzeug aus dem Zweiten Weltkrieg, eine F-51. Das von ihm seinerzeits verfolgte Objekt war in Wirklichkeit ein Skyhook-Ballon, Teil eines geheimen Höhen-Aufklärungsprojektes, wie D. H. Menzel und Lyle G. Boyd in ihrem exzellenten Buch ´The World of Flying Saucers´ hachwiesen. Mantell war gar nicht imstande, sein "UFO" mit Überschallgeschwindigkeit zu jagen, wie man es in "Project UFO" sehen kann. Mantell selbst hatte auch gar kein Radar an Bord, um das "UFO" wahrzunehmen. Und besonders tragisch für ihn war es in der Realität, gar keine Sauerstoffversorgung an Bord zu haben, wie es der TV-Pilot jedoch zeigte. Mantell flog bis in 6.000 m Höhe, um das Objekt zu verfolgen; er hatte leider keinen Sauerstoff an Bord. Die anderen Piloten seiner Gruppe wußten dies richtig einzuschätzen und zogen sich klug zurück, als sie an die 4.600 m-Grenze kamen; nach heutigen Luftwaffen-Anweisungen muß man schon ab 3.700 m eine Sauerstoffversorgung zuschalten. Der Grund für Captain Mantells Absturz ist klar: Er verlor ohne Sauerstoffversorgung jenseits der Gefahrengrenze sein Bewußtsein, seine Maschine wurde steuerlos und stürzte zu Boden. Von einem mysteriösen UFO-Strahl ist im ganzen realen Ereignis nie die Rede gewesen. Die Washingtoner Radar-UFO-Sichtungen sind ähnlich zu erklären. 1953 gab es die Civil Aerobautics Administration, die damals die Resulate einer intensiven Studie der Vorfälle veröffentlichte; hierin wurde demonstriert, daß die auf Radar wahrgenommenen UFOs nichts weiter als anomale Radar-Echos waren, die durch Temperatur-Inversionen erzeugt wurden. Der Bericht erklärt, dass "eine Temperatur-Inversion immer dann vorlag, als es unidentifizierte Radar-Ziele oder visuell wahrgenommene Objekte gab. Die Ziele waren immer klein und schwach in ihrer Erscheinung. Ihre Intensität variierte von Anzeige zu Anzeige. In jedem Fall korrespondierten die Ziele mit der gemeldeten Windrichtung oben." Ganz untypisch zu den Feststellungen im TV, wonach sie "groß und solide" erschienen! Die TV-Blaubuch-Offiziere gaben zwar an, daß die Radar-Ziele durch Temperaturinversionen erzeugt wurden, aber durch die Hervorhebung, daß die Ziele solide und schnellbeweglich waren, daß das UFO einen Lichtstrahl abschoß und man eine strukturierte Maschine in den Vorgängen zuvor zeigte, wird der Glaubwürdigkeit dieser rationellen Erklärung für die UFOs der Boden entzogen.

In den verschiedenen Episoden von "Project UFO" erklären die TV-Blaubuch-Offiziere immer wieder, daß 70 % der in ihren Akten festgehaltenen Berichte rationale Erklärungen haben, etwa 30 % jedoch nicht. Diese Erklärung stammt jedoch nicht aus den Blaubuch-Akten im National Archiv, da die offiziellen Aufzeichnungen nur 5,55 % aller Fälle als offiziell "unerklärt" ausweisen (viele der berühmten "unerklärten" Fälle sind dennoch schließlich erklärt worden, wie die Publikationen der Mitglieder unseres UFO-Unterausschußes zeigen. Siehe so auch ´UFOs Explained´ von Philip J. Klass und ´The UFO Enigma´ von D. H. Menzel und Ernest H. Taves. Selbst der USAF-Berater in UFO-Fragen, Hynek, hat im Nachhinein einige der offiziell "unerklärten" Fälle zurückgenommen. Sie sehen, NBC hat den Anteil der "unidentifizierten" künstlich hochgedrückt). Auf der positiven Seite muß man aber zugestehen, dass in "Project UFO" schließlich auch einige Fälle gezeigt werden, die bekannte Phänomene und Schwindel beinhalteten. Während der Anteil von Schwindelfällen unter den UFO-Berichten zahlenmäßig kaum ins Gewicht fällt, wird dies jedoch für die "UFOlogie" schon eher dramatisch. "Project UFO" hat gut daran getan, die Existenz vieler großer UFO-Schwindel der Öffentlichkeit bekanntzumachen - eine Wahrheit die von vielen "seriösen" UFOlogen verschwiegen wird, da sie diesen Fällen kaum Beachtung schenken und wieder und wieder der Öffentlichkeit als typische, echte Fälle vorstellen. Zum Ende der Sendung folgt eine kurze Einblendung einer Reihe kurzer Erläuterungen, die man wegen der kurzen Sicht darauf, kaum nachlesen kann. Da meine eigene Lesegeschwindigkeit deutlich höher als beim durchschnittlichen Menschen liegt, versuchte ich diese Statements zu lesen, aber mehr als zwei Zeilen waren mir dennoch nicht möglich. Was beinhalten nun diese mysteriösen Erklärungen? Schließlich gelang es mir, den Abschlußtext abzufotografieren. Auf dem offiziellen USA-Emblem steht zu lesen: "Die Luftwaffe der Vereinigten Staaten hat nach zwanzigjähriger Untersuchung gefolgert, das keines der gemeldeten unidentifizierten Flugobjekte eine Bedrohung der nationalen Sicherheit darstellt." Wenn die Produzenten nun Wert auf diese Aussage legten, warum blenden sie sie so kurz ein? Und wenn sie wollten, daß man sie nicht lesen kann, warum blenden sie sie dann überhaupt ein? Geschah dies nun, um der Show den Eindruck von Objektivität und Ausgewogenheit zu geben? Wie kann eine TV-Sendung so mit den Fakten spielen und erklären, es handle sich um Ereignisse aus den offiziellen Akten der US-Luftwaffe?

Lesen Sie nochmals die Anfangserklärung zur Sendung durch: Es sind Dramatisierungen, "inspiriert" durch offizielle Berichte! In gleicher Art und Weise könnte ein Punk-Rocker erklären, er sei durch Beethoven musikalisch inspiriert. Dies erinnert uns an die Werbefachleute im TV, die auch durch Ereignisse im realen Leben "inspiriert" werden, die Tatsachen verzerren, um dann Kosmetika und sonstigen Quark zu verkaufen...wir wissen, wie die Konsumenten darauf anspringen! Übertragen auf diese TV-Reihe müßte man wohl ehrlich vom Sender her zugestehen, das "Project UFO" aus 20 % von Material der US-Luftwaffen-Akten besteht und 80 % aus der Feder von Drehbuchautoren (und deren Vorstellungskraft) stammt. Hätte man die Serie als reine Unterhaltung angeboten, wären diese Zeilen von mir nie geschrieben worden. Aber, da die Reihe scheinbar auf authentischen Ereignisse basieren soll und Produzent Jack Webb in Interviews erklärte, dass "die Sichtungen, die wir aufnahmen, reale Situationen beinhalten", wird deutlich, dass die NBC-TV-Reihe eine reine Pseudodokumentation darstellt. Es wird klar, dass diese Reihe auf Sensationen ausgerichtet ist und eine Selektion in der Darstellung stattgefunden hat, um den "Beweis" für das sogenannte Paranormale überzubewerten. Diese Darstellungen lassen den Zuschauer beeindruckt zurück und führen ihn in die Irre. An Jack Webb gerichtet, können wir sagen: Ihre Show basiert entweder nur teilweise auf Fakten, oder gar nicht. Wenn also nicht, warum lassen Sie dann solche Behauptungen wie in Ihrer Show zu? "Nur die Fakten, Madam, bitte nur die Fakten".

UFOs über England...

´Readers say Burnham-On-Sea UFO was probably a Chinese lantern´ kam es von ´Burnham-On-Sea.com´ ( http://www.burnham-on-sea.com/news/... ):

>A mystery UFO that was spotted in the skies over Burnham-On-Sea was probably a floating Chinese lantern, according to our readers. Burnham-On-Sea.com invited your comments after we reported on Wednesday how Jordan Gilroy and several friends had watched an unidentified orange ball, pictured here, in the sky above Burnham Area Youth Centre on May 30th at 10.20pm. Several readers have got in touch since we first published the story with their thoughts about what the UFO was. Here a selection of the emails...

Chris Williams of Swindon UFO Research emailed us on Wednesday morning, saying: "The lantern season is off again, with stories flooding in from around the UK. Your article on the orange ´firey´ light in the sky appears, on the information supplied, to fit nicely into the lantern category." And Robert Moore added: "I have been a long-time researcher into UFO claims and as such am aware of very similar sightings throughout the UK over the past ten years or so. In my opinion, the sighting here - as elsewhere - was probably generated by a Thai aerial lantern; sometimes also called Chinese Lanterns. This is basically a small balloon with an internal heat source and a transparent or translucent fabric that commonly glows with an orange hue. They normally endure for 10-15 minutes at maximum. As a consequence I am fairly sure one of these sky lanterns was responsible for the BoS sighting; not only due to its appearance, but its reported flight attributes, which are consistent with a wind-bourne object."

Nicola Scribbens said: "It was a paper lantern that was released following a wedding celebration. It was somebody I used to know and she´s posted her surprise on Facebook at the UFO siting, stating that they had let lanterns go at the end of her wedding evening." Another reader, Janine, said: "I saw an orange blob in the sky a couple of weeks ago while on holiday in Brean, but as it got closer it became clear that it was a Chinese lantern. These are lanterns with fire (almost like a mini hot air balloon) that raise up to a mile in the sky and are traditionally used for Chinese celebrations, such as birthdays and weddings." Among the other readers to get contact was Hannah Smith, who stated in an email: "One of my work colleagues saw the same object hovering over the Severn Bridge on that Saturday night. She said it was incredibly bright - almost looked like it was on fire at times. It kept drifting away then coming back, almost as if was looking for something!" And another reader, Chloe, added: "Yesterday, I saw a metal object in the sky, it stayed the same, but moved like a helicopter, there was no propellers, nor any noise. It hovered over Winchester Park, and I and five others saw the unidentified object. It was fairly light, and the metal object shined from the sun."<

´RHYL UFO MYSTERY´ war die fette Headline im ´Rhyl Journal´ ( http://www.rhyljournal.co.uk/specia... ) hierzu:

>Scores of readers have contacted The Journal following a story we ran this week on strange lights being spotted over Rhyl. The Journal reported how the lightshow left one resident baffled as to whether she had spotted a UFO. Sharon Clark was relaxing at her home in Meredith Crescent when she first spotted the strange lightshow at around 10.30pm on Saturday May 30.

She said she was in the living room when she looked out of the window and there was a light above her back garden which went on towards town and disappeared. Sharon´s next close encounter happened 40 minutes later when she was in her back garden and spotted the lights again. She said: "It was a bright orange ball which you could quite clearly see. It was twinkling but not making any noise as it passed." Sharon, who telephoned her neighbour to tell her what she had just seen, learned that four other people had also witnessed the phenomenon. Despite labelling the sighting "really bizarre" it would appear that Sharon was not alone in witnessing strange going´s on in the night sky that evening.

Up to 50 sightings have been reported in three locations across the UK over the last fortnight. An appeal for other people who witnessed the phenomena to contact us has proved successful with some readers left bemused and others putting forward their own theories on what they could be. Mark O´Meara, of Clwyd Ave, wrote: "I´ve just read your article about the orange lights in the sky and I saw one about that time over the sea. I went out into the garden for a cig looked up and saw a bright orange ball falling down from the sky, it stayed orange for a while then turned black. The sky was still pretty light over the sea so I could see it as it turned black. I´m pretty sure it fell into the sea. I just thought it was a shooting star, but this one was closest one I´ve ever seen."

Mr Turner e-mailed us to say: "I was sitting in my back garden on Saturday night (May 30) at about 10.45pm when I saw a bright orange ball in the sky so i got my phone taken a picture of it see attach." Laura Williams contacted us saying: "My dad and I also saw the lights in the sky on Saturday 30th May. We were at home in Mount Road, St Asaph. My dad saw them first and witnessed 3 red lights going towards Cwm very slowly followed by another red light which was then followed by two white ones and a third white one remained stationery and had a firework type light appear next to it. The white ones seemed to be going quicker than the red. I only saw the last red one, the two white moving ones and the white stationery. I thought that they were sky lanterns which I had seen whilst in Austria at new year, and thought perhaps someone had had them at a wedding in Bodelwyddan Castle."

G Burnell, of Prestatyn, believed they had cracked the mystery {nachdem vor einer Woche dies in allen großen britischen Medien zu lesen stand und im TV auch kam - dies ist also kein Wunderwerk!}. "The lights in the sky are more than likley Khoom Fay sky lanterns, they are the latest craze and can be bought on the internet. They go for miles and give an orange glow in the sky, they are about the size of two large bin liners but look a lot bigger when in flight, you can find pictures of them on the Internet."<

Und die Rückkehr der ´Alien´-Kornkreise wird schon sehnsüchtig erwartet...

Mit der Headline ´North Kent: Could aliens be landing in a field near you this summer?´ betet schier verzweifelt ´ThisIsLocalLondon´ ( http://www.thisislocallondon.co.uk/... ), die Vereinigung von 40 Zeitungen aus der britischen Hauptstadt, schon den ´Alien´-gezeugten Kornkreis-Sommer 2009 herbei und schreibt schon mal in aller Erwartung und Hoffnung auf neue sensationalisierte Schlagzeilen die indirekte sehnlichste Bitte an die Kornkreis-Landartkünstler auf:

>A freak of nature or the work of aliens, crop circles are making a comeback. David Mills looks at where the Martians could land next.

The aliens have been quiet lately. It has been almost two years since the last crop circle was spotted in Kent and nearly four years since The Meopham Circles appeared. But crop circle enthusiast Graham Tucker, who contributes to the Medway Crop Circle website, says the circles could reappear in the area this summer. He said: "The season so far has been quite promising, which started with circles appearing in April, mostly in Wiltshire. It´s quite likely we will see some this year, however it´s a very unpredictable phenomena." Over the last 10 years, the north Kent area has had its own fair share of possible paranormal activity, with circles cropping up repeatedly in Farningham, Istead Rise, Eynsford and Nurstead, near Meopham. Mr Tucker, who lives in Walderslade, explains that the circles are usually linked to places steeped in ancient history. He said: "Where they appeared in Eynsford is close to a Roman villa (now Lullingstone Castle). They appear to acknowledge the past, that´s why we see so many in Wiltshire, where there´s Stonehenge, Avebury Circle and Silbury Hill."

Andrew Fowlds, who runs the Medway Crop Circle website, says crop circles could be the work of aliens. The 41-year-old IT developer said: "I certainly believe there´s a real mystery about where they come from, it takes years to get your head round the idea there could just possibly be a real non-human phenomenon happening. We have the UFO phenomenon and people argue that´s real, bearing that in mind it could be aliens. Crop circles never cease to surprise or amaze you, it´s a fascinating mystery, there are still a lot of unanswered questions {sososo, welch eine Märchenstunde und Dummhalterei schon wieder}."

CROP CIRCLES IN NORTH KENT

July 2005 - The Meopham Circles, Wrotham Road

This field, found near the ancient village of Nursted, and could have been used by the Romans for wine production. Nearby Nursted Court is more than 1,000 years old and used to be a Saxon Manor.

August 2005 - The Nookie Bear Formation, Wrotham Road

Almost twice the size of the Meopham Circles, this was the first time Kent had two formations in the same field.

July 2001 - The Lullingstone Event, by Lullingstone Castle, Eynsford

Mentioned in the Domesday Book, perhaps the crop circles are attracted to that castle, one of England´s oldest family estates.

April 2000 - The Farningham Triangle, Farningham

Kent´s first circle of 2000, which could be seen from the M20.

May 2000 - The Celtic Knot, Wrotham, near Farningham

The second formation of 2000, this Celtic design could be seen from the M20. It is thought the Celts first arrived in Kent during 5BC.

June 2000 - The Circle of Circles, Eagle Heights, Eynsford

Found on hillside overlooking the Darenth Valley, just half a mile away from the Lullingstone Roman villa.

July 2000 - The Star of Istead, Istead Rise

April 1999 - The Istead Wreath, Istead Rise

Found near to the old Roman-built London Road at an ancient crossroads that´s now known as The Tollgate. A former pilgrim route from Southwark and Lambeth to Canterbury, as mentioned in Chaucer´s Canterbury Tales.

Visit the Medway Crop Circle website at medwaycropcircle.co.uk<

Externe Links

http://cenap.alien.de/cenapnews/zeigen.php?satzid=8439
http://www.thetechherald.com/article.php/200924/3842/Spy-and-stealth-planes-most-common...
http://cenap.alien.de/cenapnews/zeigen.php?satzid=7893
http://cenap.alien.de/texte/cia.htm
http://www.alien.de/cenap/crseventeen.pdf.
http://www.burnham-on-sea.com/news/2009/ufo-sighting-follow-up-11-06-09.php
http://www.rhyljournal.co.uk/special/RHYL-UFO-MYSTERY.5356300.jp
http://www.thisislocallondon.co.uk/news/4430440.NORTH_KENT__Could_aliens_be_landing_in_...

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