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05.09.1999


    
UFOs auf Video?

UAP in Capao Redondo, Sâo Paulo, gefilmt?

Derzeiten geht eine viereineinhalbminütige Videoaufnahme aus der brasilianischen Metropole São Paulo durch die Szene, die gegen 21:30 h des 2.Januar 1998 entstanden sein soll. Wir sehen eine Art "leuchtender Fußball", der offenbar vom dunklen Abendhimmel herabkommt und dann knapp über der Siedlung Capao Redondo (am Südwestrand der Stadt) durch die Gegend zieht. Das Objekt, welches im Kern weiß erschien und einen leicht orangenen Schimmer besitzt, mag soetwas wie ein "unbekanntes sich in der Atmosphäre bewegendes Phänomen" (UAP) sein, andere wieder mit eher ufologischer Prädisposition werden darin vielleicht eine "UFO-Minisonde" (Telemeterscheibe) sehen. Hier die Geschichte, welche im Magazin 2000 Nr.142 (September/Oktober 1999) hierzu abgedruckt wurde, da es sich um einen "sensationellen UFO-Film mit 60 Zeugen" handelt:

"Fernando Mariano de Oliveira, 24, sass im Wohnzimmer des Hauses seiner Eltern in der Luis-Augusto-Ferreira-Strasse am Hang eines Hügels, der den Vorort überragt, und plauderte mit seiner Cousine, Luciene da Cunha Lopes, 22. Plötzlich wurden beide auf ein helles Licht am Nachthimmel aufmerksam, das sich mit hoher Geschwindigkeit auf und ab bewegte, beschnleunigte und wieder verlangsamte. Für einige Augenblicke schien es ganz knapp die Dächer der benachbarten Häuser zu passieren, kam bis auf 50 Meter an sie heran und entfernte sich wieder auf bis zu 150 Meter Entfernung. Das Licht war weiß, mit einem leicht orangenen Schimmer. Den beiden jungen Brasilianiern war augenblicklich klar, dass sie etwas Ungewöhnliches beobachteten. Sogleich riefen sie ihre Familie herbei: Fernandos Mutter Maria Cristina de Oliveira, 46, den kleinen Bruder Alan Bruno de Oliveira, 10, Luciens Schwester Katiusca da Cunha Lopes, 16, eine weitere Cousine, Grane Evas da Cunha. Aufgeregt diskutierten sie alle Möglichkeiten, was es denn sein könnte: Vielleicht ein ferngesteuertes Modellflugzeug? Ein Flugdrachen, von dem eine Lampe hing? Ein Ballon? Eine Erklärung nach der anderen wurde wieder verworfen. Plötzlich kligelt das Telefon. Waldir Mariano, 21, Alans und Fernandos Bruder, rief an, um seiner Mutter zu sagen, dass er später kommen würde. Katiusca, die ans Telefon ging, erzählte ihm von der Sichtung. Waldir war erstaunt. `Habt ihr es gefilmt?`, fragte er. Sie hatten nicht einmal daran gedacht! Sofort lief Alan hoch ins Obergeschoss, holte die Videokamera (JVC, Modell GR-AX808, VHS-C mit 12fachem Zoom) aus dem Schlafzimmer seiner Eltern, schloss sie ans Stromnetz an, fand eine leere Kassette, ging hinaus auf den Balkon und begann zu filmen. Von hier aus, hoch über den Dächern der (tiefer am Hang gelegenen Nachbarhäuser, war das Objekt noch besser zu sehen. Katiusca folgte ihm. Er hatte Probleme mit dem Autofocus, wußte nicht, wie man ihn abschaltet, und schliesslich gab er die Kamera seiner Schwester, die besser damit umgehen konnte. Sie filmte noch weitere zweieinhalb Minuten lang, wie das Objekt über Hausdächer hinwegflog, in die Strassen der hügeligen Siedlung ab- und wieder auftauchte, vorbei an Hausfassaden und Strassenlaternen und Stromleitungen, als würde es die Gegend ausspionieren. Schliesslich glitt es eine stark befahrene Strasse entlang, als suche es etwas, bevor es, kurz vor 22 h, hinter einem Haus verschwand, um nicht wieder aufzutauchen. Danach war alles vorbei."

Alans Vater, der Bildhauer Waldir Mariano de Oliveira, 47, kam nach Hause und fand seine Familie in ehller Aufregung vor, er wußte nicht, was sie gefilmt hatten und hielt deswegen nach Spezialisten Ausschau, die die Aufnahmen untersuchen sollten. Während die Kinder das Video aufnahmen, sahen sie viele Menschen auf den Strassen, die das Phänomen auch beobachteten. Immerhin soll das Geschehen um die 30 Minuten in dieser heissen Sommernacht gedauert haben. Waldir Mariano de Oliveira zeigte so das Video im brasilianischen Fernsehen, wodurch Claudeir Covo, UFO-Forscher, davon erfuhr. Zusammen mit seinem Kollegen Dr.Ricardo Varela gelang es ihm etwa 60 weitere Augenzeugen hierzu ausfindig zu machen! Alle beschrieben ein Objekt, welches lautlos, fußballgroß und weißlich-rötlich leuchtend war. Sobald das Ding relativ nahe an Zeugen herankam, war ein schwaches, grünes fluoreszierendes Licht an ihm auszumachen. Covo & Varela mühten sich um eine alternative Erklärung, doch weder ein Heißluftballon, noch ein Flugdrachen mit einer Lampe noch ein ferngesteuertes Flugzeug kamen für sie in Frage. Ein (Miniatur)Heißluftballon würde mit dem Wind am Himmel gleiten und wäre zu den heftigen Manövern nicht fähig, wie es das Objekt hergibt. Ein Flugdrachen würde klar erkannt werden, wenn er so tief herunterkommt. Ein ferngesteuertes Modellflugzeug würde schon wegen seinem nervtödenden Lärm auffallen und man muß sich fragen, ob dieses imstande wäre eine so kräftige Lampe nebst leistungsfähiger Batterie überhaupt zu tragen. Sollte es sich also um einen "Kugelblitz" handeln, einer der 30 Minuten lang sich hielt? Die gemeldete Lebensdauer von Kugelblitzen liegt im Schnitt bei 25 bis 100 Sekunden.

UFOs: The Footage

Wer DM 98 aufbringen kann, sollte sich die kommerzielle UFO-Videokassette "UFOs: The Footage Archives", Teil 4 (1996-1999), von Michael Hesemann zulegen. Bezugsadresse: 2000 Film Productions, Worringer Strasse 1, 40211 Düsseldorf. Dort ist der oben erwähnte Fall enthalten. Insgesamt ist das etwa 100 Minuten lange Band soetwas wie die "größte Sammlung von UFO-Filmen, die man jemals auf Video erhielt". Bisher sahen drei Leute von uns das Material in Mannheim und zwei reagierten spontan mit "Modellflugzeug-Licht". Hm. Insgesamt werden 111 Videoclips aus 15 Ländern dreier Kontinente geboten, doch nur insgesamt drei (inklusive dem hier besprochenen Material) Fälle sind irgendwie `aufregend` für uns - das meiste Zeugs ist eigentlich "Schrott" und für den kritischen, aber suchenden Geist wie bei uns total unbefriedigend. Die "Hits": 6.September 1996, Gualaceo, Ecuador (ab 0:21:16 h auf dem Band), sowie Mexico City vom 5.November 1997 (ab 1:10 h auf der Kassette), welche stark an die Aufnahme der Zweitausendeins-Kassette "Besucher am Himmel" auf Position ab 0:7:27 h erinnerte. Bei vielen Fällen fühlten wir uns verarscht, weil die aufgenommenen "UFOs" offensichtliche und auf der Hand liegende natürliche Erklärungen besitzen - wie z.B. die Sonne. Ein paar sind sogar Trickaufnahmen, wobei die Lachnummern zwei Videos aus Schweden von anonymen Campern sind, die "Fliegende Untertassen"-Modelle vor der Kamera baumeln ließen. Die unter esoterischer, gemafreier Musik angebotenen Clips dürften bei einigen eingefleischten UFO-Freunden des Phantastischen sicherlich schlaflose Nächte hervorrufen, aber uns haben diese UFO-Videos eher erheitert. Wenn die genannten Clips also "the real thing" beinhalten sollten, dann ist die Anschaffung ihr Geld wert.


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