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04.03.2008


    
Von den Medien verpennt: Ein Meteor der Superlative

Der Feuerball ist einfach themenbestimmend derzeit - wie es sich für eine prächtigen außerirdischen Besucher auch gehört!

Zur Tageseinstimmung aber erst einmal etwas, welches die verkniffenen Gesichtsmuskeln lockert: http://www.youtube.com/watch?v=VNdW... . Toll gemacht.

Dienstag, der 4.März 2008. Ein politisch-interessanter Tag: In den USA war der ganz große Vorwahlstag in Ohio/Texas, an dessem Ende feststehen wird, ob die Demokraten für den anstehenden Präsidentschaftswahlkampf erstmals überhaupt eine Frau oder einen Schwarzen ins Weiße Haus schicken werden. In Film und Fernsehen sind beide Optionen schon durch. Amerika ist insbesondere nach Bush dafür eh überreif... Neuer Look, neuer Wind.... In unserem Hessen dagegen versagte die FDP der SPD das Angebot zusammen mit den Grünen eine ´Ampel´-Koalitionsregierung zu bilden. Das Ziel: eine rot-grüne Minderheitsregierung, gewählt mit Hilfe der Linken. Jetzt ist die rote Sockenkatze aus dem Sack. Anders ging es nicht - in Hamburg wurde ja schließlich das Unfassbare möglich: CDU und Grüne reagieren jetzt zusammen, anders ging es nicht mehr - "der Wähler hat so entschieden" (hat er zwar nicht wirklich, aber durch seine Stimmabgabe hat der dies so selbst nicht ahnend herbeigeführt, genauso wie vor ein paar Jahren er so, für die Große Koalition in Berlin sorgte, die keiner wollte, die sich aber so ergab). Wir müssen einfach verstehen lernen, bei den Grünen vor 20 Jahren ging es doch dann nach und nach auch, dass eine weitere politische ´neue´ Kraft namens die Linken mit am Tisch sitzt - und damit eine Ära grundsätzlicher neuer politischer Orientierungen und sich ergebender (Zweck-)Bündnisse entsteht, was die gesamte Politik-Gemengenlage keineswegs leichter macht! Die Epoche von "Sag niemals nie!" ist vorbei. Die FDP weiß das am allerbesten und genau die macht hier auf altbacken-kerntraditionell jetzt in Hessen? Die politische Landschaft ist zum einen komplizierter geworden und einher gehen immer weniger Menschen wählen, was die ganze Sache nicht einfacher macht.

"Astronomie: Auf der Spur des Meteoriten" hieß es im neuen ´Südkurier ( http://www.suedkurier.de/nachrichte... ): >Rätselraten bei Himmelsguckern: Am Samstagabend wurde zwischen Bodensee und München ein Feuerball am nächtlichen Himmel beobachtet, der rasend schnell zu Boden fiel. Einige Sekunden lang war die Landschaft taghell. Ein Feuerball mit sprühendem Schweif. Mittlerweile steht fest: Es war ein Meteorit. Sogar ein ziemlich Außergewöhnlicher. Nun geht es für die Experten darum, den Ort des Einschlags zu ermitteln. Wichtige Hinweise kommen dabei aus der Bevölkerung. Auch unter http://meteor.suedblog.de/default/h... wird gebloggt. Viele User erzählten, wie sie den Meteoriten erlebten. Einige sahen nur ein gleißend helles Licht, andere hörten sogar Donner. "Diese Augenzeugenberichte sind elementar für die weitere Erforschung", betont Thomas Grau, Mitarbeiter des European Fireball Networks. Er sammelt derzeit Bilder und Eindrücke und wertet sie aus.

Ein Meteorit der Superlative. Erste Vermutungen hat der Forscher bereits: Seinen Untersuchungen zufolge ist der relativ flache Bolide wohl im norditalienischen oder Tiroler Raum in die Erdatmosphäre eingetreten. Er habe die rund 230 Kilometer in fünf bis sieben Sekunden zurückgelegt. Ein Meteorit der Superlative: "Er war sehr schnell, flog unheimlich lange und sehr hell", sagt Grau. Diese Merkmale sprechen dafür, dass es zu einem so genannten Meteoritenfall gekommen ist. Denn aller Wahrscheinlichkeit nach ist der Gesteinsklumpen laut Grau in mehrere Teile zerbrochen und aufgrund des sehr großen Abriebs seinen lediglich viele kleine Stücke auf die Erde gefallen. "Es wird wohl kein Stück des Meteors größer als eine Haselnuss sein", ist sich Grau sicher. Viele Teile im See? Die Untersuchungen des Experten weisen bereits auf einen Ort hin, an dem der Meteorit die Erde erreicht haben soll: Irgendwo zwischen Konstanz und Singen, irgendwo am Untersee, eventuell auch in der Nordschweiz. "Vielleicht sind viele Teile auch in den See gefallen", befürchtet Grau. Grau gilt als Experte für Meteoriten und erforscht die Himmelskörper seit über zehn Jahren. 2002 fand er den berühmten Neuschwanstein-Meteoriten und entdeckte seither 30 weitere Gesteinsbrocken aus dem All in ganz Europa. Keine Reste in der Schweiz. Mark Vornhusen erlebte das Schauspiel am Nachthimmel aus nächster Nähe. Der Mitarbeiter der Meteocentrale im schweizerischen Gais, war gestern in der Schweiz auf der Suche nach den Resten des Meteors. Leider erfolglos. Doch: "Auch hier haben Augenzeugen von Donnergrollen berichtet, das ist ein wichtiges Indiz", erläutert Vornhusen.

Thomas Grau schätzt den ursprünglichen Gesteinsbrocken auf einen Durchmesser von etwa einem Meter und ein Gewicht von mehreren Tonnen. "Bisher weist alles darauf hin, dass dieser Meteorit beim Eintritt in die Atmosphäre größer und schwerer gewesen sein muss, als es allgemein üblich ist." Damit die Untersuchungen vorankommen, setzen die Forscher auf die Mithilfe der Bevölkerung.<

Für Old Germany übernahm nun also der ´Südkurier´ die Federführung und der eingerichtete Blog ist für die Meteoritenjäger sicherlich eine Fundgruppe von Augenzeugenberichten. Der Rest der Republik bis nach Bayern hinein, wo für uns ja alles begonnen hatte, naja - der war gekniffen! Und noch toller, die sich ganz sicher fragenden Zeugen was da am Himmel los war, blieben weitgehend uninformiert. Wie soll ein Zeuge in Bayern ausgerechnet auf die Idee kommen, dass der ´Südkurier´ in Konstanz alleinig die Sache aufarbeitet? Klar, ist zwar eine verrückte Sache - aber genauso ist es ja.

Das ´St.Galler Tagblatt´ setzte unter "Feuerkugel gesucht" ( http://www.tagblatt.ch/index.php?ar... ) diesen Artikel auf: "Samstagnacht wars plötzlich taghell: Augenzeugen am Bodensee sollen jetzt Meteoritenteile finden helfen. Satellitentrümmer? Meteoritenfall? Samstagnacht wurde zwischen Bodensee und München ein Feuerball beobachtet, der rasend schnell zu Boden fiel. Jetzt werden Augenzeugen gesucht. Samstag, 1. März: Um 23.43 Uhr war der nächtliche Himmel über dem Appenzellerland plötzlich taghell, bevor der Alpstein wieder in der Finsternis versank. Die Webcams des Schweizer Meteorologen Jörg Kachelmann zeichneten das Phänomen in 20-Sekunden-Intervallen auf. Himmelsgucker zwischen Italien und Deutschland beobachtetenn dort, wo der Himmel nicht wolkenverhüllt war, einen Feuerball am Himmel, der rasend schnell zu Boden fiel. "Auch hier der gleiche Effekt: Zuerst wurde es für zwei Sekunden taghell, dann hörten Augenzeugen auch Donner", berichtet Kachelmann-Meteorologe Mark Vornhusen, der hobbymässig Sternschnuppen und Feuerkugeln beobachtet.

Bisher rund 100 Augenzeugen. In Internetforen wie meteora dar.ch und meteoros.de wird seither gerätselt, wo der Meteorit auf die Erde gestürzt ist. Der schnelle Bodenfall schliesst künstliche Erdsatelliten oder abstürzende Raketenteile eher aus - auch sie können beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre meteorartige Leuchterscheinungen hervorrufen. Von Italien bis Deutschland (München) reagierten Augenzeugen. So lässt sich die Spur des Meteoriten nachzeichnen. "Der Gesteinskörper ist vermutlich von Südosten nach Nordwesten geflogen", vermutet Vornhusen. Auch über Horn am Bodensee soll die Lichterscheinung zu beobachten gewesen sein. Und: Es soll zusätzlich ein besonders lauter Überschallknall gefolgt sein - "ein Indiz, dass der Stein oder was davon übrig war, hier in der Nähe auf den Boden gestürzt sein muss". Diese Angaben wurden inzwischen von mehreren Seiten bestätigt. In Horn nach Spuren gesucht. Von Neugier gepackt hat sich Mark Vornhusen am Sonntag in den östlichsten Teil des Kantons Thurgau aufgemacht, um nach Spuren des Besuchers aus dem Weltall zu suchen, "leider ohne Erfolg". Gibt es noch Spuren oder ist der Meteorit verglüht? "Die Steine aus dem Weltall sind sehr wertvoll", sagt Mark Vornhusen. "Die Bruchstücke von Asterioden geben Aufschluss darüber, wie die Sonnensysteme entstanden sind. Sichtbar werden sie erst beim Eindringen in die Erdatmosphäre. Und nur die wenigsten schaffen es bis zur Erdoberfläche, die meisten verglühen vorher." Haben einzelne Bruchstücke der Feuerkugel den Fall zur Erde unversehrt überstanden, müssen sie rasch geborgen werden, "Einmal Regen und Witterung ausgesetzt, verwittern sie rasch", sagt Vornhusen.<

Roland Gehardt bekam zu Geschichte eine weitere Anfrage von Caroline B.: "Ich war am Samstag den 1.3.08 um ca. 23.45 Uhr mit meinem Freund gerade auf dem Nachhauseweg nach Landsberg am Lech. Wir fuhren auf der Autobahn A 96 Richtung Lindau, ungefähr Höhe Ammersee, als wir plötzlich am Himmel diese Erscheinung sahen. Sie war ganz hell mit einem grünen Schweif, und schoss gerade vorbei, aber nicht nach unten, es stürzte also nicht auf die Erde. Das Spektakel dauerte nur ca. 3 Sekunden, man hörte kein Geräusch. Es kam aus dem Nichts und schoss auch wieder ins Nichts. Mein Frage an Sie, war das ein Meteorit, oder könnte das ein Ufo gewesen sein?"

Am Abend erfuhr ich von Radio7, dass der Ulmer Sender sich entschlossen hat, zu dieser Angelegenheit dann doch noch eine ausführlichere Chefreporter-Berichterstattung an diesem Mittwoch zu bringen - http://www.radio7.de/chefreporter.php (Thema: Rätselhafte Lichtexplosion - jetzt reden die Augenzeugen! Gabi aus Überlingen und Harald aus Westerstetten sind nur zwei RADIO7-Hörer, die Samstagnacht ihren Augen nicht trauten. Kurz vor Mitternacht wurde es auf einmal taghell. Manche sprechen von einer farbig leuchtenden Kugel, die über den Himmel raste. Ein Blitz, eine Explosion? Oder sogar ein UFO? Was die RADIO7-Hörer da gesehen haben, das sagt Ihnen RADIO7-Chefreporter Thomas Ultsch am Mittwoch. Mehr Augenzeugenberichte und Infos finden Sie auf den Seiten des CENAP). Nach einigen Tagen steht dann der Beitrag auch als Audiodatei zum Download bereit!

In diesem Rahmen nur kurz erwähnt: Roland Gehardt bekam Besuch von einem Journalisten der ´Heilbronner Stimme´ zwecks Interview und Jens Lorek sowie ich wurden von einem Vertreter einer der großen Sonntagszeitungen angesprochen. Tja, das fasst man unter "Der aufrechte Gang und sein Preis zwischen Zweifel und Zivilcourage" zusammen. Was natürlich die ´Dittsches´ der UFOlogie eh nicht begreifen, wenn sie schon wegen falscher Voraussetzungen sinnbildlich vor der DSDS-Jury knallhart durchfielen. Es sind eben jene Leute, die auf eine ganz eigene, skurrile Art Themen im improvisierten Gespräch krude verarbeiten sowie dies bei begrenzter Kenntnis der Materie ohne eindeutige Haltung für sich manchmal ziemlich verwirrt stammtischartig ´durchsetzen´ wollen - in hitzig geführten Monologen, die am nächsten Morgen und nach einer kalten Dusche schon längst wieder vergessen sind. In Wahrheit macht soetwas sehr einsam. Manchmal sieht man in ihnen sogar sympathische Loser mit Themen auf den Lippen die stets auf gefährlichem "5 %-Wissen" basieren, aber mit denen sie unerbittlich aufzutrumpfen verstehen.

Externe Links

http://www.youtube.com/watch?v=VNdWQuNtJ8Y
http://www.suedkurier.de/nachrichten/bawue/art1070,3087375
http://meteor.suedblog.de/default/himmelserscheinungen.html#comments
http://www.tagblatt.ch/index.php?artikelxml=1477335&ressort=tagblattheute/schauplatz&ja...
http://www.radio7.de/chefreporter.php

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