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16.12.2007


    
Der Tag nach Pro7´s ´Galileo Mystery´-Beitrag in Sachen Roswell

Wie die UFOlogie mit der historischen Realität zu Roswell umging und dagegen den Verschlußzustand ausrief - nur um einem modernen Abenteuer-Märchen zu folgen

Zum Einstemmen aber erst einmal einen Videoclip aus der uns hier beschäftigenden TV-Sendung zu Roswell von Freitagabend: http://www.prosieben.de/wissen/mult... - das Klebebandexperiment...

Samstag, der 15.Dezember 2007 - der Tag nach der Pro7-Roswell-Sendung mit der Folgerung "es war kein Müll aus dem Weltraum" und der Tag nachdem Nina Hagen in der "NDR Talkshow" erstmals nach dem ARD-WDR-´Maischberger´-Flop vor kurzem (30.10.) wieder auftreten konnte (um sich darüber zu beklagen, das Sandra Maischberger sie - die Hagen - gegen alle Absprachen habe ins "offene Messer laufen lassen" (? - die Hagen hat doch Stunk gemacht) und für den demokratischen US-Präsidentschaftskandidaten Dennis J. Kucinich zu werben, da er die größte Hoffnung für die Welt darstelle, weil er auch "die Atomwaffen verbieten will"). BILD.de dazu: "Nina Hagen kann auch anders: artig!"

Da merkwürdiger Weise die Pro7-Ausstrahlung (lt. GfK übrigens 1,7 Millionen Zuschauer und 7,3 % Marktanteil {wir erinnern uns, dass die Cosford-UFO-Sendung vom 14.9. knapp 2 Mio Zuschauer und 10 % MA hatte}) in den UFO-Foren noch gar nicht erwähnt worden war (mal wieder, seltsam weil es so wirkt als hätten die Leute dort keinen Bezug zur äußeren Welt und ´leben´ nur im I-Net) stellte ich bei Paraportal.de und AllMystery.de dies einfach ein - und zwar mit dem Link zum Artikel über Uli Thieme. Bei Allmystery.de wurde ich deswegen gleich dumm angemacht und bis Freitagmittag wurde mein Beitrag gleich gestrichen, weil er "nicht diskussionswürdig" sei (vorher wurden dort meine Beiträge als "Spam" gelöscht)! Und dies zum `wichtigsten Fall der UFOlogie´, unglaublich! Macht nichts, nach der Ausstrahlung wurde das Thema dann von einem anderen User aufgemacht - und ebenso gelöscht, um die Harmonie aka das ´Mystery´ darum nicht ins Wanken zu bringen. Hansjürgen Köhler steltte im Alien.de-Forum den Beitrag ein. Die Sendung selbst war ein bisserl wie im Slalom-Fahren aufgebaut, "Alien-UFO-mäßig" inszeniert um Hingucker zu haben. So zeigte man Bilder, wonach am hellichten Tag eine Art ´Fliegende Untertasse´ qualmend wie ein Meteorit sich in den Wüstenboden bohrte; wo Zeugen eine Art komische ´Fliegende Untertasse´ vom Ladedeck eines Pickup-Trucks sahen, um als Zeugen des Absturzes herzuhalten.* Von den immer wieder gezeigten kleinen Grauen mal ganz zu schweigen. Unser CENAP-Kollege Uli Thieme war im roten Hemd als Reizfigur vertreten und machte seine Ausführungen, die wir als Insider natürlich schon längst kannten, seit teilweise 20 Jahren bzw spätestens seit Thieme´s CENAP-Dokumentar-Band - "Roswell: Ein UFO-Mythos stürzt ab" - von 1997 kennen, zu einer Zeit als noch andere einfach davon nichts wissen wollten und viel lieber den UFOlogie-Traumverkäufern zuhörten, die ihre Roswell-Geschichte in der spannenden "Akte X"-Verpackung feilboten. Dies gelang auch deswegen, weil die Mentalität in der UFO-Szene eben so ist: Man stellt gerne ultimate Fragen, man kann dazu vernünftige und logische Antworten von den fach- und sachkundigen UFO-Realisten wie hier bekommen, aber die will man dann nicht, weil die Story danach mal wieder, als ganz normal erklärbar und ohne UFO-´Action´, flöten geht. Und man Märchenerzählern auf dem Leim ging und auf sie tüchtig hereinfiel.

*= Deswegen muss ich mal die Timeline als Chronologie zu damals, zu dem "geschichtsträchtigen Vorfall", aufmachen: 14.Juni 1947 - Mac Brazel findet beim AUSRITT (bei Pro7 ist er im Pickup unterwegs) etwas auf dem Feld der Schafffarm des Ranchers und seines Chefs Proctor, was er als "Oh, es ist nur ein Haufen Müll!" beschrieb und uninteressiert liegen ließ! Er hat also die Niederkunft gar nicht gesehen, für ihn lag da einfach einiges Zeugs (genauer "eine große Quantität folienartigen Materials...") in der Gegend umher. MÜLL und "folienartigen Material" ist etwas ganz anderes als TRÜMMER eines Geräts oder eine Maschine. Die einzigen Menschen die irgendetwas am Himmel sahen, was ungewöhnlich ausschaute oder als mysteriöses Objekt wirken kann, wurde um 21:50 h des 2.Juli vom Ehepaar Wilmot gesehen und zwar saßen die beiden auf der Veranda ihres Haus, als sie ein großes, glühendes Objekt aus dem Himmel mit hoher Geschwindigkeit nach Nordwesten rasen sahen, welches nach etwa 40 Sekunden zum Horizont hin entschwand. Genau vom Fundort des Plunders drei Wochen zuvor weg. Zur Erinnerung, die Abendausgabe der ´Roswell Daily Record´ vom 8.Juli 1947 berichtete erstmals von der Geschichte.

Wichtiger Punkt, quasie wie eine Art unausgesproche ´Selbstverpflichtung´: Seriöse Anworten bedeuten ja auch Konsequenz zu dieser sich ergebenden Erkenntnis - und Folgen vor denen die Alien-UFO-Gläubigen zurückschrecken*, wenn eines der wichtigsten ´Urgeheimnisse´ der UFOlogie mal wieder (!) eine banale Erklärung findet. Einiges davon wurde auch zur Erklärung des eigentlich trivialen Roswell-Geschehens verwendet und Moderator Abdalla vermerkte extra, dass UFO-Gläubige und damalige UFO-Zeugen also bereit waren für ihre Sache a) zu lügen und b) sogar falsche eidesstattliche Versicherungen abzugeben! Hier wurde die Roswell-Story begründet als UFO-Flopgeschichte ´geoutet´, obwohl sie für die wahren Kenner der Materie recht bald nach aufkommen der neuen Version nur mit einem Kopfschütteln begleitet wurde, gerade auch deswegen weil diese Story zunehmend zur SF-Geschichte wurde und mit dem Original kaum mehr etwas zu tun hatte.

*= Die Konsequenz ist ganz einfach: Das UFO-Hobby zu stecken, genauso wie es ja auch viele bereits getan haben, daher ist ja die UFOlogie und die UFO-Szene in diesen Jahren so schwach auf der Brust!

Die Reaktionen zur Sendung in den UFO-Foren, der sichtbaren UFO-Gemeinde:

Zunächst waren die schwach ausgefallen, weil ausgerechnet zum wichtigsten Einzelthema der UFOlogie mal wieder die wenigsten was mitbekommen hatten und damit eigentlich ihr ´Haupt-Kult-Programm´ versäumten. Unbegreiflich! Andere wieder rutschten zu spät in die Sendung auf Zufall hinein und stellten wieder Fragen, die schon tausendfach gestellt worden sind und auch in dieser Sendung beantwortet wurden. Andere wieder hatten trotz der einfachen, leichtverständlichen Worte in der Sendung wohl wenig begriffen oder hörten da Dinge heraus, die entweder gar nicht gesagt worden sind oder ganz anders als ufologische Zuschauer daraus wieder machten. Beispiel die Roswell-Krankenschwester Naomi Maria Selff, hier wurde auch in TV gesagt, dass es diese GAR NICHT GAB und Glenn Dennis sie erfunden hat, jener der zu den bekanntestens Lügnern im Fall gehört und in der UFOlogie als "seriöser Kronzeuge" gehandelt wurde (obwohl er zu den echten Alien-Scharlatanen des Falls über 30 Jahre nach dem Geschehen aufkommend zählt). Ein UFO-Jünger (der "UFOs sind real. Hatte 1978 ein Sichtungserlebnis" im Nachsatz als ´Signatur´ schreibt) hörte darin aber etwas ganz anderes - nämlich, dass die Krankenschwester nach dem Roswell-Vorfall "auf eine andere Militär-Basis versetzte" wurde, "irgendwo nach Montana oder Wyoming". Ein anderer UFO-Fan: "Pro7 hat´s mal wieder hinbekommen. Ganz großes Kino. Wer genau hingesehen hat, und selbst sich mit dem Thema Roswell {in Richtung Hesemann und Co} beschäftigte, wird gesehen haben das in dieser Sendung weder eine Recherche stattfand noch das man an der Wahrheitsfindung interessiert war. Denn es wurden jede Menge Informationen zurückgehalten und Aussagen & Namen bewusst weggelassen. Auch über den Leichenfund in den Bergen wurde nichts erwähnt. Und dieser angebliche ´Roswell-Experte´ {Kollege Thieme} hatte mir nicht wirklich den Eindruck gemacht als wüsste er nur ein Fünkchen von der Sache {sic!}. Hier wurde einfach nur versucht das Thema abzuhaken, und am einfachsten geht es wenn man die Verteidigung der Vereinigten Staaten übernimmt. Kompletter Blödsinn ist übrigens das erst nach 31 Jahren über den Vorfall gequatscht wurde {?! - auch wieder einer der nicht richtig zuhören kann oder noch schlimmer WILL}, sondern es vorher auch schon der Farmer in einem Radio und Zeitungsinterview tat {wurde ja gezeigt und gesagt}. Um aber wirklich in diesem Thema mitreden zu können muss man diesen Fall studiert haben. Und Pro7 hat es definitiv nicht. Das war ganz großes Kino." Ein anderer UFO-Fan: "Die Akten sind, um die Wahrheit über Roswell ein weiteres mal zu vertuschen, gefälscht... Was Galileo Mystery angeht, ich bin genauso schlau wie vorher." Eine weitere Stimme: "Ich hatte mich gestern auch schon über diesen Bericht gefreut,wurde aber wie viele andere auch böse entäuscht. All die bekannten Fakten {sic!} wurden völlig ausser acht gelassen bzw gar nicht zur Sprache gebracht!" Da war einfach einmal wieder das Problem der sich "kollidierenden Überzeugen" im Spiel, mit den Versuchen irrtationale Vorstellungen für sich zu rationalisieren. Komisch, mich erinnert dies dann immer an die Signatur eines anderen UFOlogie-Users: "Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten." Andere wieder nach der Ausstrahlung: "Klang für mich recht plausibel. Es war diese ´Mogul´-Sache!"

Was von Roswell bleibt, muss jetzt jeder für sich entscheiden - ich sehe es eher wie hier: http://www.youtube.com/watch?v=Uxcr... . Das "UFOs" des öfteren in Wirklichkeit nichts weiter als Wetterballone sind ist keineswegs neu, aber manchem Beobachter - wie diesem hier mit seinem "UFO Hovering Over Manhattan" unter http://www.youtube.com/watch?v=hJe3... - schon, selbst 60 Jahre nach Roswel inmitten dieser aufgeklärten Zeit... Und wie hier in diesem Filmclip von 1951 - http://www.youtube.com/watch?v=XjHz... - war es noch nicht einmal ansatzweise damals gewesen! Und es war auch nie in Roswell gewesen wie in der ´UFO - FIles´-Sendung "UFOs - Cause for Alarm": http://www.youtube.com/watch?v=CTYU... - http://www.youtube.com/watch?v=IkdH... - http://www.youtube.com/watch?v=5FZe... - http://www.youtube.com/watch?v=c5lp... - http://www.youtube.com/watch?v=vB7Y... .

Ich fand es gut, dass die ´Galileo Mystery´-Sendung auch auf den gesellschaftlich-kulturellen Hintergrund rund um das Jahr 1947 aus historischer Perspektive kurz einging, um den "Gerucht der damaligen Zeit" einzufangen. Sonst kann man einfach Roswell nicht verstehen - wer die Gegenwart begreifen will, der muss einfach die Vergangenheit dazu kennen. Ich hätte mir zudem noch gewünscht, die damaligen Tage des Sommer 1947 besser und breiter aufzufangen. Z.B. auch das Roswell nicht alleine stand und sogar - in gewisser Weise - der ´langweiligste Fall´ war, darum hole ich dies hier nach:

Aus den vom FBI freigegebenen Unterlagen können wir z.B. ersehen, wie hektisch die Behörden der US-Regierung Mitte 1947 den neu aufgetauchten Himmelsphantomennamens >flying saucers< bzw >flying discs< hinterherrannten. So unterrichtete das FBI-Büro New Orleans den FBI-Direktor mit einem Telex vom 7.7.1947 darüber, man habe in Shreveport, Louisiana, einen gelandeten Diskus gefunden, der Rauch abgegeben habe und kurz mit Feuer aufloderte. Der Luftwaffen-Geheimdienst (G-2) aus Barksdale wurde unmittelbar unterrichtet und machte sich auf, um den Diskus zu bergen. Hierbei handelte es sich um einen dünnen Aluminium-Diskus von 16 Inch Durchmesser, auf welchem zwei kleine Leuchtstoffröhren-Starter angebracht waren, einige Drähe hingen von der Rändern weg. Die Leute von Barksdale boten dem FBI an, das fragliche Objekt ihm zu überlassen... FBI-Direktor Hoover wurde vom FBI-Büro Milwaukee am 8.Juli 47 davon unterrichtet, dass die Zeitungen ´Milwaukee Sentinel´ und ´Milwaukee Journa´l tags zuvor berichtet hatten, das Father Joseph Braskey eine sägeblattartige Fliegende Scheibe gefunden hat, die einige Vorrichtungen angebracht hatte, die das Gebilde seltsam aussehen ließ. Wie das FBI in Milwaukee feststellte, ist Priester Braskey ein starker Trinker, der auch im Suff den Fund gleich UP und AP weitermeldete. Nach Ansicht des FBI-Spezialagenten Johnson "ist dies nur eine weitere Täuschungsstory". Innerhalb des Washingtoner FBI-HQ gab es daraufhin eine interne Kommunikation zwischen H.B.Fletcher und stellv. Direktor Ladd. Ergebnis: "In Hinblick auf die Natur des Informanten gibt es keinen Anlaß für eine Nachforschung.

Am 10.Juli 1947 wurde in Black River Falls, Wisconsin, ein 17 Inch-großer Diskus gefunden, "der scheinbar aus Pappe bestand und mit silbernem Flugzeug-Spannlack angemalt war". Im Zentrum des Dings befand sich eine Röhre und ein kleiner Motor mit einem seitlich angebrachten Propeller. Das "UFO" wurde von einem Colonel der Civilian Air Patrol in Beschlag genommen, er war jedoch der Ansicht, dass dieser Diskus nicht imstande sei, "selbstständig zu fliegen". Da in dieser frühen Zeit auch das FBI eingeschaltet war, um geborgene Untertassen zu untersuchen, wurde der diensthabende Spezialagent Johnson vom Milwaukee-Büro des FBI über den Fund informiert, da man das Fundstück an den HQ des Air Corps weitergeben wolle und hierfür das Okay des FBI benötigte. Das FBI sah keinen Grund "dieses Material" einzubehalten, riet aber an, sich bei jeglicher Presse-Freigabe "mit Kommentaren zurückzuhalten". Bald darauf geriet der Findling zum Polizeidepartment des nahen Laurel, Maryland, wo er von einem Sergeant Lonis in Augenschein genommen wurde. Der Polizist fand sogar ein Gulf Oil-Zeichen darauf und nannte die Fliegende Untertasse "irgendwelchen Müll, den man mit Aluminiumfarbe bemalte". Lonis fragte nochmals beim FBI ausdrücklich nach, was nun mit der Untertasse zu geschehen habe. Das FBI wollte mit dem Ding nichts zu tun haben und überließ der Armee den Müllhaufen.

Am 10.Juli bauten so auch in Twin Falls, Idaho, ein paar Jungs eine Fliegende Untertasse zusammen und legten sie nahe einem Haus ab, sodass ein Mann das Gebilde tags darauf fand (dazu gleich noch mehr). Dieser Untertassen-Fund brachte Schlagzeilen über die Gemeinde hinaus zustande und sorgte dafür, dass das FBI die Meldung untersuchte. Schließlich gestanden die Spaßvögel ihren Gag ein und die gefälschte Untertasse fand ihren Weg zur Armee in Fort Douglas, Utah. Auch darüber findet man nichts in den alten Blue Book-Unterlagen, wie zu vielen anderen Müll-Fällen aus dieser Periode ebenfalls. So ist es auch kein Wunder, wenn Roswell nach Zusammenbruch der Story dort keinen Platz fand. Wie Jan Aldrich am 4.6.1997 mitteilte, sei dies allein schon deswegen begründet, weil die Army Air Force zu diesem Zeitpunkt noch gar keine klaren Anweisungen zur Untersuchung hatte. Andererseits litt die Nation in diesen Tagen unter dem Untertassen-Fieber, der UFO-Hysterie, die am 4.Juli-Wochenende das Land im Griff hatte. So mußte der Bürgermeister von Hartford, Connecticut, das Personal der Stadtverwaltung dazu aufrufen, sich wieder zu besinnen. Das Verwaltungspersonal schaute sich lieber nach Untertassen um, als zu arbeiten. Dies zeigt wunderbar auf, in welchem Klima die Untertassen damals auftauchten, wie sie von der Öffentlichkeit gierig als Sensation aufgegriffen wurden und tatsächlich zum großen Sommerthema geworden waren.

Ebenfalls lief am 10.7.1947 beim FBI ein Memo von C.G.Fitch zum Thema "flying discs" eins Ein FBI-Agent hatte nämlich tags zuvor, also am 9.Juli, mit Brigadier General George F.Schulgen, Chief of the Requirements Intelligence Branch der Army Air Corps Intelligence, konferiert. Schulgen hatte hier betont, wissen zu wollen, was es mit den Fliegenden Untertassen auf sich habe und die Frage geklärt zu wissen, ob sie sie überhaupt gibt - "wenn es so ist, das sie existieren, will ich alles über sie erfahren" war sein Ausspruch. Seine Untersuchung habe das Ziel, festzustellen was es mit diesen Phänomenen auf sich hat und wenn es fremde Körper sind, festzustellen, wie sie mechanisch ausgerüstet und kontrolliert sind. Es waren alle Air Corps-Einrichtungen alarmiert worden, um bei jeder gemeldeten Sichtung alle möglichen Daten zur Unterstützung des Forschungsprojektes einzuholen. General Schulgen gab in diesem vertraulichen Gespräch auch zu verstehen, dass die ersten, gemeldeten Sichtungen dieser sogenannten Fliegenden Scheiben "irreführend und von Einzelpersonen beeinflußt waren, die persönliche Publizität suchten oder dies wegen politischen Motiven taten." Damit kann er nur Ken Arnold und die ersten Melder darauf gemeint haben, leider wurde nie bekannt, welchen Anlaß Schulgen für diese Einstellung und Positionsnahme hatte, sicherlich allein schon deswegen, weil das Militär nicht das Recht hat, die amerikanischen Bürger (also die Steuerzahler) zu kritisieren. Die nachfolgenden Sichtungen seien die Folge einer "Massen-Hysterie". Der FBI-Vertreter gab jedoch an, man habe dort bisher keinen Hinweis, dass die gemeldeten Sichtungen durch "kommunistische Sympathisanten verursacht wurden, die Hysterie und Furcht vor einer geheimen, russischen Waffe erzeugen wollten".

Tatsächlich war die Nation in einen Taumel geraten und stand unter dem Fieber des Phänomens. Am 6.Juli meldeten die Nachrichtenorgane im ganzen Land erste militärische Aktivitäten ob der mysteriösen Fliegenden Untertassen, "welche seit 12 Tagen das ganze Land verwirren". Fünf Maschinen vom Typ P-51 der Oregon National Guard waren bereits im Einsatz gewesen und waren über den Cascade Mountains von Washington gekreist, um Ausschau nach den Untertassen zu halten, weil sie dort erstmals gesehen worden waren. Über Portland kreiste eine weitere Maschine, die im beständigem Funkkontakt mit der Streife über den Cascade Mountains stand - alle Einheiten hatten fotografische Ausrüstung an Bord. Col.G.R.Dodson, ihr Kommandant, nannte den Flug eine "Routine-Streife", auch wenn die Piloten angewiesen worden waren, einmal auf Fliegende Diskusse zu achten. Im kalifornischen Manhattan Beach kreiste A.W.McKetvey mit seiner Mustang-Jagdmaschine zwei Stunden lang, aber er "sah kein Ding". Gen.Carl Spaatz, Kommandeur der Army Air Forces, war zur selben Zeit auf Fischfang-Urlaub im Nordwest-Pazifik-Gebiet gewesen und leugnete, irgendetwas über diese ´Fliegenden Diskusse´ zu wissen. Doch für den Fall einer Fälle stand auf Muroc Army Air Field eine P-80-Jagdmaschine bereit, sobald eine ´Fliegende Untertasse´ in diesem Gebiet auftauchen sollte. Inzwischen waren bisher 36 Staaten von der UFO-Seuche heimgesucht worden und ein Höhepunkt, wen wunderts wirklich, war der Nationalfeiertag - an welchem die Nation sowieso wie im Rausch lag - gewesen, der 4.Juli - ID4. Irgendwie breitete sich der Untertassen-Schrecken analog wie der Schrecken von 1896/1897 über die Airships aus, dieses Mal nur flotter, die das Nachrichtennetz inzwischen weitaus stärker die Menschen erreichte und einband. In England nannte die ´Sunday Dispatch´ die amerikanische UFO-Hysterie "Amerikas Antwort auf das Loch Ness-Monster" und glaube ansonsten nicht an die ´Fliegenden Untertassen´ auf der anderen Seite des Atlantiks, um bald selbst von ihnen besucht zu werden! Wir erinnern uns, dass dies jener Tag war, an welchem sich in Neu-Mexiko Farmhelfer Mac Brazel aufmachte, um den bereits am 14.Juni gefundenen Plunder zu bergen, da er vom Preisgeld dafür hörte.

Auch am 7.7.1947 waren die Schlagzeilen gewaltig: "Flugzeuge verfolgen Diskusse: Sie finden jedoch nur einen leeren Himmel vor - Spaßvögel bringen ulkige Geschichten über das Himmelsrätsel auf." An diesem Tag ging es auf dem Roswell Army Air Field ebenfalls richtig heiß her, was in Walter Hauts bekannter Pressemitteilung am nächsten Morgen gipfelte. Roswell und die dortige Verwirrung muß man im klimatischen Umfeld sehen, welches hier beschrieben wird. Zeitungen und Rundfunk waren voller Meldungen nach dem Unabhängigkeitstag über Fliegende Untertassen. ? Ironischer Weise, aus heutiger Sicht, brachte der ´Roswell Morning Dispatch´ am 8.Juli 1947 die AP-Meldung "Report Flying Disc Found", aber nicht über den Roswell-Fund, sondern über einen Diskus, den man am Strand von Trinity Bay nahe Houston aufgriff und über einen Diskus-Fund nahe Hillsboro, beide in Texas. Da sich das Militär eingeschaltet habe, "gibt es große Geheimnisse" darum. Am Strand von Trinity Bay war es der Juwelier Norman Hargrave, der zufällig einen Aluminium-Diskus auf dem Wasser nahe dem Ufer treiben sah und diesen sofort barg. Da die Polizei damit nichts anfangen konnte und sofort vermutete, dass dieses Objekt Teil einer neuen Geheim-Rakete sei, benachrichtigte man Ellington Field. Sofort hatte sich das Militär eingeschaltet (Kommando-Offizier Col.R.W.Warren von Ellington Field erklärte, dass dies auf direkte Weisung aus Washington erfolgte) und den Vorfall untersucht, ohne sich weiter dazu zu äußern wurde das geborgene Material nach Wright Field in Ohio transportiert! Schließlich aber gestand Hargrave ein, dass die ganze Sache ein Spaß von ihm selbst gewesen sei, nachdem der ganze Wirbel um Fliegende Untertassen-Sichtungen rund um Spokane aufgekommen war. Die zweite texanische Untertasse war von einem Bauern namens Bob Scott gefunden worden, die er auf seinem Feld zweieinhalb Meilen östlich von Hillsboro aufgriff. Dann benachrichtigte er die FBI-Agenten Kissick und Gerick in Hillsboro, die sofort aufbrachen, um sich den Findling näher anzuschauen, der sich dann als einen Haufen verschrumpelter metallischer-wirkender, dünenr Folie herausstellte. Ihr Vorgesetzter, Charles Odom, der als Luftwaffen-Flieger des 2.Weltkriegs über Nazi-Deutschland flog, glaubte nach den Schilderungen der beiden Agenten, dass dies vielleicht etwas mit jenen "crystal balls" (foo fighter) zu tun haben könnte, von denen man gerüchteweise damals gehört hatte. Dies brachte schließlich Col.J.D.Ryan von der 8th Air Force, Fort Worth Army Air Field, auf den Plan, der das Material einzog und schließlich als Reste von einem Wetterballon erklärte, der einen silbernen Radarreflektor trug und nahe Hillsboro abgeschmiert sei.

Obiges ist insbesondere auch für die Roswell-Geschichte als solches wichtig: Zeigt sich doch, dass in diesen hitzigen Tagen alles drunter und drüber ging. Mehrfach scheinbar in diesem Zeitraum Material von Untertassen-Funden nach Wright Field ging und auch in Forth Worth das Personal nicht nur mit dem Roswell-Findling beschäftigt war. Es ist also kein Wunder, wenn heute befragtes Ex-Militärpersonal das durcheinander kommt und die unterschiedlichsten Untertassen-Eingänge miteinander vermengt. Es stimmt also, dass zu diesem Zeitpunkt "flying disc" nach Wright Field gingen, aber scheinbar nicht der Fund von Roswell.

Wichtig zu wissen ist auch der Hintergrundumstand, dass der "World Inventors Congress" genau in dieser Zeit in Los Angeles tagte und die Veranstalter einen Preis von eintausend Dollar ausschrieben für jeden, der eine "Fliegende Untertasse" auf dieser Veranstaltung vorlege, dies galt natürlich auch für Mac Brazel, als er im Radio von den Untertassen und dem auf sie ausgesetzten Preis hörte. Und dies galt auch für Lloyd Bennett aus Oelwein in Iowa, der am 8.Juli 1947 meldete, er habe einen polierten Stahldiskus gefunden, als die Behörden sich dem Fundstück annahmen, er kannten sie, dass dieser nichts mit den "Fliegenden Untertassen" zu tun haben kann und wollten ihn und seinen Fund damit erledigt sehen. Doch Bennett blieb dabei, dass sein Fund eine der Untertassen sei und er wolle den ausgeschriebenen Preis einkassieren...

Und wieder waren am 6.7.1947 Armee-Piloten im Einsatz gewesen, um nach den mysteriösen "flying saucers" Ausschau zu halten, nachdem nun bereits 39 Staaten und sogar Teile Kanadas von ihnen in Verwirrung gestürzt worden waren und gleichzeitig "praktischer Gegenstand von vielen Witzen" wurden. Bereits 11 Armee-Flugzeuge waren hochgeschickt worden, aber sie fanden keine einzige Untertasse am/im Himmel vor... In Sioux Falls, Süd-Dakota, meldete Gregory Zimmer einen silbernen Diskus mit kurzem Schweif kurz am Himmel dahinziehen, sofort wurde eine im Luftraum befindliche Maschine der National Guard dorthin befohlen, doch der Pilot sah nichts, nur leeren Himmel. Nach wie vor waren die Cascade Mountains unter irdisch-militärischer Beobachtung, dort kreisten inzwischen acht P-51 und drei A-26-Bomber zur Überwachung. Überall gab es auch lokale Radiomeldungen über aktuelle Untertassen-Sichtungen, weshalb im ganzen Land Tausende schnell ihre Häuser, Dienststellen oder Arbeitsplätze verließen, um den Himmel abzusuchen. Verschiedene Meldungen, wonach man herabgestürzte Fliegende Diskusse fand, führten allgelegentlich zu Menschenauflauf und Verkehrschaos, als Beispiel wurde ein Fall aus Lewiston, Idaho, genannt. In East St.Louis, Ill., trieb eine Formation von weißen Scheiben über die Häuser dahin, die schließlich der Lokomotiv-Führer J.T.Hartley nach ihrem Niedergang am Boden aufgreifen konnte und als zusammengepreßtes weißes Papier identifizierte.

Am ´Tag´ nach Roswell...

Die UFO-Geschäftemacher (alle absolut "ernsthafte UFO-Forscher", natürlich) stürzten sich nach dem Buch von Berltz/Moore auf den Fall und wilderten in der Story, die selbst schon wild war, um sie "Akte X"-mäßig aufzupeppen indem man die US-Geheimdienste aktiv einbrachte. Ziel: Die Geschichte publikums´gerecht´ als tolles ´James Bond im Weltraum´-Abenteuer mit dem nachhaltigen ´Geheimhaltungs-Effekt´ als den Extrahappen UFO-Thrill feilzubieten. Doch dies war nur ein schriftstellerischer Dreh um die Verkaufsauflagen hochzutreiben - und um das damals mangels neuen Themen am Boden liegende UFO-Thema wieder ´geil´ zu machen. Und total falsch,aber die UFO-Schreiberlinge konnten das machen, weil sie von ihrem Publikum genau wissen, um wie es in seiner Mentalität bestellt ist - und zudem niemand etwas nachforscht und deswegen alles frisst. Wäre dem NICHT so, wäre es unmöglich gewesen, dass ausgerechnet zum Fall Roswell speziell die meisten Bücher zum einem Einzelthema im UFO-Gebiet erschienen sind und der Fall sich solange hielt (immerhin mindestens 15 Jahre!) - bis hin zum makaberen "Alien-Autopsie-Fall"! Dabei hätte ein Blick in die ehemaligen Geheimdienstakten genügt, so wie wir es sofort getan haben, als die erstmals freigegeben wurden. Und wir haben die dabei gewonnen Erkenntnisse auch sofort in unserem Rahmen vorgestellt, nur wurde dies mal wieder negiert - die UFOlogie wollte davon nichts wissen. Einfach aus dem Grund heraus, weil die Antwort ganz anders ausschaute, als man es sich zusammensponn und daher den ufologischen Verschlußzustand gegenüber der Wirklichkeit vorzunehmen:

Dies wird auch durch einen Geheim-Brief deutlich, der vom Chef des Geheimdienstes im Büro des Stabs der USAF in Washington, Major General C.P.Cabell, an den Kommando-Führer des Untertassen-Projektes, Lt.Gen.Twining, auf Wright-Patterson AFB am 3.November 1948 ging. Cabell machte deutlich, dass das USAF-HQ es für "unakzeptabel" hält, dass die Identifizierung der gesichteten Objekte noch nicht herbeigeführt und ihre Herkunft noch nicht bestimmt werden konnte. Er forderte knallhart weitere Anstrengungen, zu bestimmen, ob diese Objekte "nun inländischer oder ausländischer Herkunft" sind, weil es bisher "zu wenige Daten" über sie gibt und: "Die Notwendigkeiten für die nationale Verteidigung machen es erforderlich, dass endlich folgerungswürdige Beweise um diese Objekte vorgelegt werden, damit man etwaig Gegenmaßnahmen einleiten zu können... Zudem ist es notwendig die Öffentlichkeit über den Status des Problems zu unterrichten. Bis heute haben wir aber dafür zu wenige Daten, um etwas der Öffentlichkeit vorlegen zu können. Man wird es nicht akzeptieren, wenn wir zu lange schweigen." UFOlogen: Hört, hört anstelle den ´Lager-Lockdown´ zu veranstalten! Intern war die USAF sehr genervt, weil es keinerlei Beweise für die UFOs gab und man nichts definitives der Öffentlichkeit vorlegen konnte, ja konnte (und nicht "nicht wollte").

Am 8.November 1948 erfolgte die Antwort basierend auf allen verfügbaren Fakten durch Colonel H.M.McCoy, Chef vom Geheimdienst T-2 auf Wright-Patterson AFB, gegenüber seinem nächsten Vorgesetzten, General Cabell. McCoy macht dabei darauf aufmerksam, das gerade auch die als flache Diskuse und Kugeln beschriebenen Objekte oftmals "als wissenschaftliche Wetter- oder Hochatmosphären-Ballone" erkannt wurden. Roswell ließ grüßen, auch in Anbetracht einer weiteren Ausführung: "Bisher konnte aber auch keinerlei physikalischer Beweis die Existenz [des Phänomens] der unidentifizierten Sichtungen bestätigen." Ein prominenter Wissenschaftler, Dr.Irving Langmuir, wurde genannt, der ausführte, dass die ungeklärten Fälle vielleicht auf "unzureichende Daten" zurückgehen und deswegen die Schlußfolgerungen offen bleiben. Inländische Objekte seien die UFOs soweit nicht und auch "die Möglichkeit, dass die gemeldeten Objekte Fahrzeuge vom anderen Planeten sind, wurde nicht ignoriert. Wie auch immer, ein greifbarer Beweis, um unterstützende Folgerungen hinsichtlich dieser Möglichkeit zu ziehen, fehlt völlig." Auch wurde betont, das es keinerlei Beweis dafür gäbe, dass die ungeklärt gebliebenen Sichtungsfälle überhaupt "echte Flugmaschinen" beinhalten, auch wenn unbestritten es eine "besondere Anzahl von Berichten gab, für die man keine begründete Alltags-Erklärung fand". Wie auch immer, der Mangel an physikalischen Beweisen, was mehrfach betont wurde (!), machte die Bewertung des gesamten Geschehens recht schwer: "Es gibt keinerlei folgerungswürdigen Beweis, dass die unidentifizierten Flug-Objekte, abgesehen von jenen die als Ballone erkannt wurden, auch wirkliche Flugmaschinen sind. Obgleich sicherlich einige Typen von Flug-Objekten gesichtet worden sind, läßt sich die exakte Natur dieser Objekte nicht festmachen, solange es keinerlei physikalische Beweise wie z.B. von einem Absturz gibt." McCoy wies extra auch darauf hin, das es nicht ratsam ist, der Presse weiterhin Informationen weiterzugeben, solange man beim Militär noch keinerlei Durchblick ob des Untertassen-Phänomens hat und weitere Untersuchungen erst noch durchgeführt werden müßen. Man war also in den Spitzen des US-Militär genauso weit wie am 23.September 1947, als General Twining sein berühmtes Memorandum drei Monate nach dem angeblichen Roswell-Zwischenfall an Brig.Gen. George Schulgen schrieb und dort bereits den "unzweifelhaften Beweis für die Existenz dieser Objekte" in Form "eines abgestürzten und geborgenen Teils" von den UFOs bejammerte. Übrigens: 60 Jahre später hat sich nach all den UFO-Aufregungen und UFO-"Beweis-Behauptungen" seither daran immer noch nichts geändert. Wir können alle immer noch über den Mangel am UFO-Beweis klagen.

Michael D.Swords machte im ´International UFO Reporter´ vom Frühjahr 1997 dazu einige Ausführungen, die von Interesse sind. McCoy war Chef von T-2, der Luftwaffen-Geheimdienst-Abteilung beim Air Materiel Command und als "Mr.Propeller" ein exzellenter Ingenieur, der die im/nach dem 2.Weltkrieg von den Deutschen Luftfahrt-Technologie erbeutete Ausrüstung in den USA brachte. Er war ein korrekter Mann und erzählte auch zu Hause nichts über seinen Job, das einzige Rätsel um ihn herum ist nur, warum er niemals Brigadier-General wurde. McCoy leitete die Intelligence Analysis Division von Colonel William Clingerman, deren Hauptaufgabe die Analyse von technischen Fähigkeiten potentieller Gegner im Bereich der Luftstreitkräfte und Raketen-Technologie war. Clingerman war kein Stubenhocker und Bürohengst, sondern hat auch selbst UFO-Sichtungsfälle untersucht, so den Fall vom Sommer 1947 auf Harmon Field, Neufundland, und die Chiles-Whitted-Sichtung. Als McCoy seinen Geheim-Bericht über die Situation bei Project SIGN (MCIAXO-3 intern bezeichnet) schrieb, bezog er sich auf die Feststellungen des Sign-Teams: Captain Robert R.Sneider, den Zivil-Beschäftigten Deyarmond, Loedding und Truettner, sowie den Lt. Howard W.Smith, George W.Towles und John Honaker, die auch für die inzwischen berühmten ´Estimate of the Situation´ einen Monat vorher verantwortlich zeichneten, die im Pentagon zu einiger Konsternation führte und schließlich von General Hoyt Vandenberg als "unakzeptabel" zurückgewiesen wurde. Es müßen dabei herzhafte Worte gefallen sein, weil die aktuelle Antwort von Vandenberg bisher noch nicht dokumentiert werden konnte.

Dazu muß ausgeführt werden, dass die ´Estimate´ hauptsächlich auf dem falsch bewerteten Chiles-Whitted-Vorfall zurückgeht und man beim ATIC das auslösende Phänomen nicht festmachen konnte, da man recht schnell der Meinung war, dass die Zeugendarstellung nur ein raketenartiges Projektil beinhalte und die Project SIGN-Ingenieure hierin eine Herausforderung sahen, um über Nukleartriebewerke etc nachzudenken, die man freilich auf der Erde nicht kannte und damit nur eine Erklärung aus diesem technologischen Tunnelblick heraus möglich wurde: ein außerirdisches Raumschiff. Doch die ´Experten´ lagen daneben, ab da wurde genau dies zum fundamentalen Problem was sich wieder und wieder zeigte. Aus heutiger Sicht mag man vielleicht deswegen lachen, aber man sollte bedenken, dass die Naivität nicht nur vor 60 Jahren die UFO-´Forschung´ beherrschte, sondern selbst heute noch elitäre UFO-Akademiker der MUFON-CES-Truppe sich hochspringende Gedanken um "Dimensions-Schwingungsbäuche" und Hyperraum-Antrieben von Alien-Raumschiffen in Anbetracht eines verzerrt aufgenommenen Straßen-Hinweisschildes machen oder sich extreme wissenschaftliche Gedankensprünge wegen nicht erkanntem Kinderspielzeug (Fehrenbach) leisten. Da bleibt der Lacher über Project SIGN gleich im Hals stecken. Und ebenso über das was sich Danny Ammon im Editorial des aktuellen GEP-´Journal für UFO-Forschung´ fragte und sich auch selbst später mit der Frage "Gibt es ´die UFO-Forschung´ überhaupt?" beantwortete: "Was ist eigentlich aus der UFO-Forschung geworden?" Die Antwort dazu liegt auf der Hand, schade genug - aber auch nichts Neues im Umfeld ´ungewöhnlicher menschlicher Erfahrungen mit der UFOlogie (und dem Kram aus ihr heraus}´, um mal ganz wissenschaftsphilosophisch dem zu begegnen... Was SIGN damals zu Beginn der Entwicklung als Fehlleistung einbrachte ist einigermaßen verzeihlich, da man eben noch wenig über das UFO-Phänomen wußte und im Nebel herumstocherte, unverzeihlich dagegen halten wir die Fehlleistung der UFO-Akademiker, die nicht müde werden zu erklären, dass die UFO-Forschung eine erfahrungswissenschaftliche Arbeit ist und selbst an diesem hohen Ziel ob des Tunnelblicks wegen ihrer eigenen Vorweg-Erwartungen scheidern sowie sich selbst nicht daran halten und nur rhetorische Schönfärberei praktizieren, um ´gut´ rüberzukommen und die Leute (sowie sich selbst!) zu täuschen. Der Fall Weinsberg ist dafür das aktuelle Beispiel nach Fehrenbach vor einem Dutzend Jahren {was ja genug Zeit mitbringt um daraus zu lernen, sage ich mal so schlicht - aber wohl doch nachvollziehbar ohne groß das kritische Denken bemühen zu müssen, wenn man nicht mystisch eingeschränkt ist)! Ist einfach so und davor braucht niemand die Augen schließen, außer wenn er ideologische/weltanschauliche Absichten hat! So ist das eben. Alles andere ist ganz simpel mit "dummes Zeugs" einfach beschrieben. Gell, nur Schäferhunde sind wohl bissiger!

Swords macht uns alle darauf aufmerksam, dass die Estimate ursprünglich mit unterschiedlichen Gefühlen im Pentagon aufgenommen wurde und zwei Fraktionen sich zeigten: jene die Pro-UFO und jene die Kontra-UFO eingestellt waren und damit genau auch das öffentliche Bild spiegelten, wie sollte es auch anders sein. Interessant ist aber eine Feststellung, die nachdenklich stimmen muß. Jene, die in der Bürokratie verfallen waren und kaum mehr etwas mit der lebensnahen Praxis zu tun hatten waren Colonel Robert Taylor und Lt.Colonel George Garrett, die mit der berüchtigten Einschätzung offen sympathisierten. Die Geheimdienst-Praktiker unter Major Aaron Boggs und Colonel E.H.Porter fiel ob des Papiers fast vom Hocker. Auf jeden Fall wurde damit SIGN zur "heißen Kartoffel", als man die UFO-Einschätzung Vandenberg vorlegte, der dann auch explodierte. Scheinbar wirkte dies ernüchternd auf Wright-Patterson AFB, auch wenn man dort die außerirdische Karte weiterspielen ließ, ohne sie jedoch nochmals zur Trumpfkarte zu machen, auch wenn zwischen den Zeilen davon immer noch die Rede war.

Project SIGN-Personal wurde am 12.November 1948 nach Washington beordert, um im National Bureau of Standards mit Pentagon-Personal zusammenzutreffen. Das Meeting verlief extrem scharf und Captain Robert Sneider von SIGN lief bei Major Jerry Boggs auf. Als Folge wollte das Pentagon zu jedem Fall sofort informiert werden und verlangte, dass die Fallunterlagen auch an den wissenschaftliche Berater-Stab der USAF gingen. Boggs wollte scheinbar Druck machen mit diesen Forderungen. Doch SIGN war durch den "Hundekampf"-Zwischenfall (1.Oktober 1948) von George Gorman in Fargo, North Dakota, von seiner Ansicht der nuklearbetriebenen UFOs besessen, auch wenn die Geigerzähler-Messungen an Gorman´s Maschine zweideutig blieben. Genauso wie heutige UFO-Akademiker versuchen, den vorgeblichen UFO-Antrieb irgendwie erkenntnistheoretisch festzumachen, war ein Teil des Project SIGN-Teams mental nicht mehr von der Hypothese des extraterrestrischen Nuklear-Antriebs der UFOs wegzubringen. Dieses spezielle Interesse setzte sich bis zum Ende von ZEICHEN fort, als dann Truettner mit Colonel Wassell zusammenkam, der als Luftwaffen-Verbindungs-Offizier beim Nuclear Engine Propulsion Aircraft (NEPA)-Projekt in Oak Ridge diente. Col.Wassell machte ihm klar, dass ein Atomantrieb für potentielle UFOs "höchst unwahrscheinlich" sei. In der Folge davon streckten alle prominenten SIGN-Mitglieder die Waffen. Im Sommer 1949 war damit klar geworden, welche Seite den UFO-Krieg im Pentagon gewonnen hatte. Kurz noch zu Howard McCoy. Dieser wurde ein Jahrzehnt später immer wieder einmal bei den Meetings von Donald Keyhoe´s NICAP als interessierter Gast ausgemacht. Auch er hat dort die echten UFOs genausowenig finden können wie andere hochrangige US-Militärs, die nach und nach desillusioniert sich ganz zurückzogen.

Zur damaligen Zeit war die Wright-Patterson Air Force Base nahe Dayton, Ohio, die größte USAF-Einrichtung mit technischen Spezialisten und Labors und Colonel McCoy´s Abteilung besaß hier die besten Geheimdienst-Experten zur Analyse technischer Informationen. Klar dagegen ist, dass alle schriftlichen Dokumente, egal über welches Thema, von Regierungen oder Militärs aufbewahrt werden. Schließlich kann jedes Thema zu einem späteren Zeitpunkt wieder aktuell werden, daher werden auch UFO-Meldungen z.B. von Geheimdiensten gesammelt. Wenn Teile von einer ungewöhnlichen Maschine Mitte 1947 also in neu Mexiko geborgen worden wären, dann wären sie (und so wird es ja auch tatsächlich behauptet!) auf der WPAFB in den Händen genau jener Gruppe von Leuten gelandet, die die obige interne Diskussion um den Mangel an physikalischen Beweisen führten. Die Militär-Spitzen Twining, McCoy, Vandenberg und Cabell besaßen die höchsten Sicherheitsbescheinigungen und waren genau jene Leute, von denen man einfach ausgehen muß, das sie jene Menschen sind, die das "need-to-know" besaßen. Aber sie wußten eindeutig nichts über ein Alien-UFO-Crash von Roswell. Bereits in Ruppelt´s 1956er Buch "The Report On Unidentified Flying Objects" hatte Ruppelt auf S.45 erklärt, dass der USAF-Generalstabschef, General Hoyt Vandenberg, nicht an interplanetarische Fahrzeuge glaubte und die Estimate of the Situation von ihm wegen Mangels eines Beweises für die dort vertretene Meinung (nicht Tatsache!) zurückgewiesen worden ist und der genannte Report den Stbschef "einfach nicht überzeugen konnte". Es ist doch ganz klar, wenn die AMC-Experten bereits seit mehr als einem Jahr an den Trümmern einer abgestürzten Untertasse herumgemacht hätten, sie sich dann nicht in ihrem Bericht nur auf Sichtungs-Berichte gestützt hätten, sondern schlichtweg Material von jenseits dieses Planeten in Händen gehalten hätten, wobei die Vorlage ines kleinen Fetzen davon schon General Vandenberg überzeugt haben müßte. Allein schon, wenn ein Alien dabei gewesen wäre, hätten die AMC-Leute nur ein paar Bilder davon an Vandenberg einreichen brauchen, damit dieser sofort aus dem Pentagon heraus den US-Präsidenten informierte. Dies alles ist nicht geschehen, eben weil es keinerlei UFO-Absturz etc gab.

Im ´MUFON UFO Journal´ Nr.331 für Nov.1995 fanden wir einen Nachdruck aus dem ´Ohio UFO Notebook´, herausgegeben von Mid Ohio Research Associates, Box 162, 5837 Karric Square Drive, Dublin, Ohio 43817, USA. Die Autoren Irena Scott und William E.Jones hatten das Glück im Sommer 1994 mit einem Mitarbeiter des US-Verteidigungs-Ministeriums zusammenzutreffen, der zu dem durch das GAO berufene Untersuchungs-Komitee in Sachen Roswell-UFO-Crash gehörte. Es handelte sich um Bruce Ashcroft, der für das National Air Intelligence Center (NAIC) auf der Wright-Patterson Air Force Base in Dayton, Ohio, arbeitet und dort die Position eines Historikers inne hat. Das NAIC ist Nachfolger der Foreign Technolgy Division (FTD) bzw des Air Technical Intelligence Center (ATIC), die das Luftwaffen-Programm Blue Book bis 1969 durchführten. Von diesem Zusammentreffen im ´Hangar 18´ gibt es sogar Videomaterial, was Sie ja bereits bei YouTube gesehen haben werden, wenn Sie meiner Berichterstattung folgten und die entsprechenden Link-Tipps nutzten.

Als Historiker nahm er seine Aufgabe mit aller Ernsthaftigkeit und Enthusiasmus wahr, darüber hinaus entwickelte er ein persönliches, privates Interesse an der Roswell-Story und wendete eigene Mittel auf, um Material von außenliegenden Quellen zu erhalten und sprach persönlich mit Stanton Friedman, Robert Todd, Philip Klass und Karl Pflock. Er besuchte die beiden UFO-Museen in Roswell und sprach mit verschiedenen in den Roswell-Büchern aufgeführten "Zeugen", die ihn aber nicht überzeugen konnten ob ihrer Aufrichtigkeit. Dies geschah alles ohne Aufforderung bzw im Auftrag des DoD. Ashcroft machte sich auf die Suche in den AF-Unterlagen für 1947 bis 1951 um zu sehen, ob es Dokumente gab, die irgendetwas über das Handling von außerirdischer Technologie etc feststellten. Nichts dergleichen konnte er an vorderer Stelle finden! Er fand keinerlei Akten in den geheimen Unterlagen des Luftwaffen-Archivs auf der Maxwelll AFB in Alabama bzw beim Military Records Center in St.Louis hinsichtlich des in der UFO-Literatur ganz besonders exotisch dargestellten Roswell-Zwischenfalls. Dann überprüfte er Sonder-Budget-Freigaben aus dem entsprechenden Ereignis-Zeitraum, wieder nichts. Sollten Alien-Bodies geborgen worden sein, dann würden sie wahrscheinlich vom Aeromedical Research Laboratory auf Wright-Patterson untersucht werden. Auch dementsprechende persönliche Nachfragen bei Personal der Einrichtung brachte Null, auch wenn ihnen die umherschwirrenden Gerüchte bestens bekannt waren. Bruce Ashcroft versuchte sein Bestes, um der Legende auch nur irgendwie Nahrung zu geben, es gelang nicht. Und niemand auf Wright-Patterson AFB behinderte ihn ob seiner Nachforschungen, die übrigens aus Privatinteresse auch in Zukunft weiterlaufen werden. So gesehen wurde aus einem Profi-Historiker aufgrund seiner dienstlichen Roswell-UFO-Untersuchungs-Berufung ein privater UFO-Forscher. Dennoch, soweit es bisher möglich ist, erklärt er den Vorfall auf der Foster Ranch als die Überbleibsel eines Ballonstarts des Projekt MOGUL.

Nachdem der Sommer vergangen war, setzte Ashcroft seine Arbeit amtlich wie privat fort und unterrichtete am 12.12.1994 die Forscher Scott/Jones: "Ich bin nun absolut sicher, dass der Fall keinerlei ET-Maschine, -Materialien oder -Körper beinhaltete." Über die damaligen Drohungen hinsichtlich des UFO-Crashs verschwiegen zu bleiben blieb Ashcroft skeptisch, da er auch mit Walter Haut in Roswell gesprochen hatte, der ihm sagte, er sei niemals dementsprechend angegangen worden!

Tatsächlich gibt es "grüne Männer" auf Ohio´s Wright-Patterson AFB, aber sie sind nicht "klein", dafür tragen sie aber militärische Uniformen. Scott/Jones wurden sogar eingeladen sie kennenzulernen! Hierbei kam es zu ganz erstaunlichen Erkenntnissen. 1994 gab es auf der Basis sogar ein Treffen der alten Blue Book-Direktoren Robert Friend, George Gregory und Hector Quintanilla anläßlich des 25.Jahrestages zum Abschluß der Erhebung. Gus Simpson, der UFO-Projekt-Manager des Battelle Memorial Institute, war ebenso anwesend. Darüber hinaus erfuhren Scott/Jones einiges mehr über Wright-Patterson AFB, welche von 1943 bis 1946 sogar als Gefängnis für etwa 400 deutsche Soldaten diente, die man als Nazi´s in Nord-Afrika und Italien aufgriff. Auf einer Mauer des Gefangenenlagers malte ein unbekannter Künstler sogar einen 7 Meter hohen Kobold mir roten Lippen und grüner Haut auf. Inzwischen wird dieses Kunstwerk beim National Register of Historic Places geprüft, um es als "Kriegs-Kunst" für die Nachwelt zu erhalten. Zurück zum ufologischen Kern, Ashcroft fand keinerlei Hinweis zur Unterstützung der ufologischen Folklore um Aliens auf der Basis. Es war Anfang Juli 1995 als Bruce Ashcroft in eine neue Position als Ausbilder auf der Randolph AFB in Texas ging und noch vor seinem Abgang gab es von ihm ein Informations-Briefing für Angestellte des National Air Intelligence Center über die Historie des NAIC, wovon eine Stunde alleine dem Project Blue Book gewidmet war - über 30 Offizielle besuchten die Veranstaltung. Dies war auch der Anlaß, wozu Scott/Jones als Gäste geladen wurden! Hierbei kam es zur Aufführung eines Interviews zwischen Dayton TV-2-Reporter Carl Day und Hector Quintanilla, sowie einer alten "Movie Tone"-Wochenschau-Filmrolle aus den 1950ern hinsichtlich dem UFO-Projekt des Pentagon, als Berichterstatter Lowell Thomas über den Versuch der USAF berichtete, wie diese sich mühte, die Fliegenden Untertassen mit P-51-Maschinen abzufangen. Hiernach gab es eine Frage- und Antwortstunde, wobei klar wurde, dass das Personal dieser Einrichtung nicht gerade unberührt vom UFO-Thema ist. Ein Offizier meldete sich zu Wort und erklärte, nicht sicher zu sein, ob tatsächlich alle UFO-Berichte im Besitztum der USAF freigegeben sind, da er sich an erinnere, einmal eine Telexnachricht gesehen zu haben, worin ein AF-Pilot erklärte ein UFO verfolgt zu haben. Ein anderer Offizier fragte nach, ob es irgendwelche Beweise gibt, wonach das Project Blue Book nichts weiter als eine PR-Umschlag sei, um von einem anderen UFO-Projekt abzulenken. Zur ersten Frage konnte Ashcroft nichts weiter ohne Details sagen und zur zweiten Frage war er sicher, dass dieses Gerücht nicht stimmt. Er hatte sich diesbezüglich auch mit Hector Quintanilla unterhalten, der dies strikt verneinte. Scott/Jones nutzten die Gelegenheit und fragten Ashcroft, ob er jemals etwas über einen ´Project Blue Book Report Number 13´ erfahren habe, doch diesem war nicht so. Er versicherte den UFO-Forschern glaubhaft, kein Desinformationsagent zu sein und die Wahrheit zu sagen.

Als Privatmann besuchte Bruce Ashcroft das Mutual UFO Network und sein Information Center in Seguin, wo er mit Walter H.Andrus ein sehr "erfreuliches Gespräch" für beide Seiten führte und sich bei MUFON als Forschungs-Spezialist in Historie einschreiben ließ und diesbezüglich auch erklärte: "Ich habe niemals etwas gesehen, was mich an eine außerirdische oder extradimensionale Maschine etc denken ließ. Ich bezeichne mich genauso wie James Oberg als einen verständnisvollen Skeptiker."

Zusammenfassend kann also gesagt werden: Bisherige Roswell-Jünger fielen auf ihre eigene Gutgläubigkeit der naiven Art selbst herein, indem sie UFOlogie-Promotern folgten (die einige wichtige Fakten wegfallen ließen die durch die Freedom of Information-Act freigegebenen Unterlagen aus dem Pentagon und dem US-Generalstab auswiesen) und ihnen die Taschen bzw Konten füllten. Hier nochmals der Rahmen:

27.Juli 1948: Maj.Gen.C.O.Cabell, der USAF-Geheimdienst-Direktor, instruierte in einem Streng Geheim-Memorandum seinen Stab, man müße sich bemühen "die Taktiken der unidentifizierten Flug-Objekte zu bestimmen und nach der Wahrscheinlichkeit ihrer Existenz" fragen. Dies weist einwandfrei nach, das man ein Jahr nach dem angeblichen Crash immer noch nicht wußte, was es mit den gemeldeten UFO-Sichtungen auf sich habe und sich fragen, ob sie überhaupt existieren.

11.Oktober 1948: Ebenfalls in einem Top Secret-Memo antwortete Col.Brooke E.Allen, Chef der Pentagon-Abteilung für Luftraum-Sicherheits-Fragen (Air Estimates Branch), seinem Vorgesetzten Maj.Gen.Cabell: "Wir müßen akzeptieren, das einige Typen von Flug-Objekten beobachtet werden, obgleich ihre Identifikation und Herkunft nicht erkennbar ist...einige dieser Objekte mögen ausländischer Herkunft sein", d.h.aus der ehemaligen UdSSR.

3.November 1948: Eine weitere Geheim-Denkschrift von Maj.Gen.Cabell: "Die Identifikation und Herkunft dieser Objekte ist für das Hauptquartier nicht erkennbar. Dies bringt uns dazu, unsere Anstrengungen zu steigern, um bestimmen zu können, ob diese Objekte nun inländischer oder ausländischer Herkunft sind, um endlich folgerungswürdige Beweise zu erhalten."

10.Dezember 1948: Selbst in der sogenannten Top Secret Air Intelligence Div. Study # 203 on UFOs erklärt der Luftwaffen-Geheimdienst der US-Regierung klar und deutlich: "Die Herkunft dieser Maschinen ist nicht erkennbar. Es gibt hierfür jedoch zwei begründete Möglichkeiten: (1) Diese Objekte sind inländische Maschinen..., (2) die Objekte kommen aus dem Ausland, und wenn dem so ist, dann ist die logischste Vermutung, das sie aus aus einer sowjetischen Quelle stammen."

Und dann dies, festschnallen: "Ich kann Ihnen nicht sagen, wie viel wir geben würden, wenn eines dieser UFOs in einem Gebiet abstürzen würde, wo wir es bergen könnten, um festzustellen, was sie sind." Diese Erklärung gab Col.H.M.McCoy, Chef des Nachrichtendienstes für das USAF-Air Materiel Command auf der Wright-Patterson AFB in Dayton, Ohio, während eines umfangreichen Briefings für den wissenschaftlichen Beraterstab der Luftwaffe am 17.März 1948 ab - mehr als neun Monate nach der behaupteten USAF-Bergung einer abgestürzten Untertasse nahe Roswell! Die Unterlagen dieses Meetings wurden freigegeben, nachdem sie vorher SECRET gestempelt waren. Dazu muß man wissen, dass das Air Force Scientific Advisory Board (AFSAB) Mitte 1946 gegründet wurde, um den neuen wissenschaftlichen Herausforderungen des Jet-Flugzeug- und Raketenzeitalters unter dem drohenden Atompotential feindlicher Nationen zu begegnen. Das AFSAB bestand aus den 31 Top-Wissenschaftlern und -Technikern der USA. Gründungsmitglieder waren Dr.Theodore von Karman, Dr.Edward Teller, Dr.Hans A.Bethe, Dr.Enrico Fermi, Dr.Irving Langmuir, Dr.Vladimir K.Zwarykin, Dr.Detlev W.Bronk und Dr.James ("Capt.Jimmy") Doolittle. Wenn die Roswell-Trümmer von der Mac Brazel-Ranch tatsächlich jene mysteriösen Parameter aufgewiesen hätten, wie man heute gerne behauptet, dann würde dieser Fall die höchste Priorität beim AFSAB-Meeting im Pentagon vom 17.März 1948 gehabt haben. Aber in Wirklichkeit war das Thema "UFOs" nur am Ende von Col.McCoy´s Präsentation vor dem AFSAB diskutiert worden: "Wir haben ein neues Projekt namens ZEICHEN, welches Sie vielleicht überraschen wird, da dieses unsere direkte Reaktion auf die sich entwickelnde sogenannte Massen-Mysterie vom letzten Sommer betreffs all dieser unidentifizierten fliegenden Objekte oder Scheiben ist. Darüber können wir nicht lachen... Wir haben nur zu einem Ding von geborgener Ausrüstung in letzter Zeit Zugang gehabt, es war ein auf Korea vor einigen Monaten abgestürztes russisches IL-7-Flugzeug, eine Maschine sehr ähnlich unserer P-47..." In einem Brief vom 3.November 1948 machte der Geheimdienst-Chef nochmals gegenüber dem AMC Druck und wollte Antworten. Am 8.November 1948 antwortete Col.McCoy zurück: "Die exakte Natur dieser Objekte kann nicht bestimmt werden, solange es keine physikalischen Beweise wie zum Beispiel als Resultat von einem Absturz gibt. Die Notwendigkeiten der National-Verteidigung erfordern einen solchen Beweis, um etwaig wirksame Gegenmaßnahmen vornehmen zu können."

Somit wird klar, dass das US-Verteidigungsministerium und damit auch das Weiße Haus bis Ende 1948 keinerlei Hinweise hatte, um in seiner geheimen (ja teilweise streng-geheimen) und internen Kommunikation über die außerirdische Natur der aufgetretenen UFOs nachzudenken. Darüber hinaus sei anzumerken, dass die Erhebungen des General Accounting Office auch die Unterlagen des Nationalen Sicherheitsrates (NSC) rund um Präsident Truman zum Ziel hatten. Doch auch die sogenannnten "classified minutes of NSC meetings" gingen in keinem Satz auf Roswell oder einem abgestürzten Raumschiff namens UFO ein! Wären die US-Militärs also bereits im Sommer 1947 in den Besitz eines Fremd-Raumschiffes aus Kosmostiefen gekommen, wäre dieser dokumentierte Papierkrieg gar nicht notwendig gewesen. Somit ist von dieser Beweisführung her der Roswell-Zwischenfall in seiner heutigen ufologischen Betrachtungsweise nichts mehr als ein weiterer Papiertiger. Und trotzdem wurde die Roswell-Story schließlich zum totgerittenen alten Gaul.

Dies ist eine nicht unbedeutende Angelegenheit! Das wahre Machtzentrum in den USA ist das "Weiße Haus" - und dort der so genannte "Westflügel". Hier befindet sich das OP Center, das Krisenmangment-Zentrum und das wahrhaftige Lagezentrum zur Weltsituation des US-Präsidenten. Das wirkliche Herz der Macht unter einem heutzutage 100-köpfigen Team. Die "Kommando-Zentrale des US-Raumschiffs". Sicherheitsberater, Redenschreiber und persönliche Adjutanten des US-Präsidenten sind hier schon immer hautnah dabei. In heutigen Tagen laufen hier 500.000 Nachrichten von rund um den Globus täglich auf - von Botschaften, Geheimdiensten und Nachrichtenagenturen. Der "Pulsschlag der Welt" wird sonst nirgends so genau vernommen. Der "Westwing" ist das Nervenzentrum der amerikanischen Macht und Politik. Wer genau Bescheid wissen will, frägt dort erst mal nach. Selbst der CIA ist dort von der Erstinformation abhängig. Und das Interessanteste vielleicht hierbei ist - dass das dort arbeitende Personal weitgehend unabhängig vom jeweils aktuellen Präsidenten ist. Fast alle Mitarbeiter dort sind Patrioten und dienen über lange Jahre hinweg den unterschiedlichsten Präsidenten aus beiden großen Parteien gleich gesonnen und nur auf ihre Arbeit fixiert. Nach: ´Paläste der Macht´, ZDF, 27.Oktober 2004

Bereits am 23.September 1947 hatte Lt.Gen. Nathan Twining als Befehlshaber des Air Materiel Command auf Wright-Patterson Air Force Base an Brig.Gen. George Schulgen, Chef der Air Intelligence Requirements Divison im HQ der USAF, aufgrund einer Anfrage von diesem betreffs der Situation in Sachen Fliegender Untertassen, geantwortet. Hierbei gab Twining zu, dass das verantwortliche AMC keinen Schimmer habe, was die Untertassen sind und betonte "den Mangel an physikalischen Beweisen in Form von einem Absturz, geborgener Teile, mit denen man unzweifelhaft die Existenz dieser Objekte beweisen könnte". In Folge dieses Eingeständnisses und den vorherrschenden Unsicherheiten über das Phänomen der Fliegenden Untertassen wurde erst die UFO-Phänomen-Untersuchung Ende des Jahres als Sonderprojekt des Pentagon in Gang gesetzt, um zu erforschen, ob und inwieweit diese Erscheinungen eine Bedrohung der nationalen Sicherheit darstellen. Dieses ehemals als "geheim" klassifizierte Dokument tauchte erstmals als Angang des berühmten Condon-Reports von 1969 auf, doch leider wurde es mal wieder ´übersehen´, sonst hätten sich viele wilde Spekulationen um Roswell ab den späten 1970er Jahren von selbst erledigt. Es ist schon immer eine verhängnisvolle Neigung der UFOlogie-Freunde gewesen entscheidende Fakten zu ´übersehen´, und wenn sie dann damit konfrontiert werden, wilde Konstrukte in Umlauf zu setzen, um a) das Gesicht für ihre Fangemeinschaft zu wahren und b) die Situation weiter zu verwirren um mittels Spekulationen Schlamm aufzuwühlen, damit die realen Gegebenheiten verhüllt werden und neue Storys unendlich lange ufologische Ansichten am Leben zu erhalten. Wo Rauch ist, da ist in diesem Fall kein Feuer, sondern am Ende liegt eine Nebelbombe. Wenn man weiß, dass die Promoter des UFO-Aberglaubens hauptberuflich von ihrer Thematik leben (und zwar genau in jener Form wie sie diese verbreiten, andersrum ist es nicht möglich von der UFO-Irrlehre zu leben), weiß man auch, weshalb immer neue Nebelbomben geworfen werden.

Verblüffend ist immer die Scheuklappen-Mentalität, mit der die UFO-Szene ans Werk geht und Lichter am Ende des Tunnel sieht, die es einfach nicht gibt. Niemand im Feld kümmerte sich so um den ehemals "streng-geheimen" Air Intelligence Report No.100-203-79 vom 10.Dezember 1948, der im Juli 1985 erstmals einem breiten UFO-Publikum im ´MUFON UFO Journal´ vollständig abgedruckt vorgelegt wurde und damit selbst den eigenen MUFON-Forschern sowie den UFOlogen in allen Herren Ländern in Sachen Roswell zu Augen gelangte und mit Ignoranz beachtet wurde - und noch schlimmer, es überall verschwieg! Auch hinsichtlich dieser Veröffentlichung herrschte mal wieder nur Blindheit vor. Der Geheimdienstbericht stammt aus dem USAF-Geheimdienst-Direktorat in gemeinsamer Kooperation mit dem Büro des Marine-Geheimdienstes. Auf höchster Nachrichtendienst-Ebene faßte man hier alles zusammen, was man über die Untertassen zu diesen Zeitpunkt wußte, oder weitaus besser nicht wußte. Mehr als ein Jahr nach der Roswell-Geschichte konnte das Pentagon intern in seiner Lagebeurteilung nur feststellen: "Es scheint logisch davon auszugehen, dass die UFOs von sowjetischer Herkunft sind." Dies ist natürlich etwas ganz anderes als Freunde des Phantastischen zur Kenntnis nehmen wollen. Wir hingegen haben es aber veröffentlicht - Reaktion: Augen zu und durch!

Externe Links

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