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15.08.2007


    
Was wunderbar am Himmel ankommt - die ISS prächtig zu sehen

Mit dem weiteren Auf- und Ausbau der Raumstation wird sie immer mehr zu einem Hingucker - Sonderbarkeiten um die ISS am Dienstagabend beobachtet!

Schon in der Zeit der Perseidennächte gab es immer wieder Menschen, die den Lichtpunkt der Internationalen Raumstation (ISS) bemerkenswert auffällig in den Abendstunden von Westen nach Osten dahinziehen sahen. Wohl wegen dem angedockten Spaceshuttle Endeavour. Nun wurde ich wieder bei Wetterzentrale.de auf diesen Umstand aufmerksam gemacht, als ein User das Thema "Phantastischer Überflug der ISS" am späten Abend des 14.August 07 eröffnete - und zwar mit einem ´Extra´:

"Hallo guten Abend, vor ca. 20 Minuten gab es hier einen phantastischen Überflug der ISS. Laut Heavens Above sollte die Helligkeit bei -2.3 mag liegen, das passte zunächst auch gut. Doch dann als die ISS ca. 50 bis 60 Grad Höhe im Westen erreicht hatte strahle sie für ein bis zwei Sekunden deutlich heller auf, so wie die hellsten Iridium-Flare. Ich schätze die Helligkeit gut auf -7 mag. Danach fiel die Helligkeit wieder so auf -3 und -2 mag ab. Zudem gab es ein Phänomen, was ich bislang noch nie bei einem ISS-Überflug gesehen hatte. Vor der ISS zogen zwei schwache und leicht diffuse Lichtstreifen her, sah so ähnlich aus wie ein Kometenschweif, nur eben kerzengerade. Der rechte (in Flugrichtung) war so ca. 5 - 7 Grad lang, er linke etwa um die Hälfte kürzer. Ich vermute dass es reflektiertes Sonnenlicht war, dass die Sonnensegel in die Atmosphäre abstrahlten, deshalb wurde die ISS hier auch so hell. Ich muss also wohl ziemlich genau in diesem Reflektionsstrahl gelegen haben. Hat jemand von Euch das auch beobachtet? Bin auf Antworten gespannt." Diese Helligkeit fiel auch einem anderen Beobachter auf: "Mir erschien das Teil gestern auch ungewöhnlich hell..." Aus Pforzheim kam dieser Beitrag: "Ja, ich stand vor meiner Wohnung und beobachtete den Himmel, weil ich auf ein paar Meteore hoffte. Aus dem Augenwinkel bemerkte ich dann einen hellen Punkt fast genau über mir, der sich zügig in Richtung Osten bewegte. Da auch ich diesen hellen Streifen sah, dachte ich zunächst, daß es sich um ein hoch fliegendes Flugzeug mit eingeschalteten Landescheinwerfern handelte - bis mir auffiel, daß dieses ´Flugzeug´ nicht wie üblich blitzte und blinkte und auch keine Positionslampen erkennen ließ. Deshalb war meine nächste Erklärung auch die, daß vielleicht ein Reflektionsstrahl des Satelliten (dafür hielt ich den Punkt zunächst) in der Atmosphäre zu erkennen sein könnte. Dagegen spricht allerdings die Tatsache, daß der ´Strahl´ optisch direkt an dem Flugobjekt begann, was aber mangels dort vorhandener Atmosphäre gar nicht möglich ist. Ein solcher sichtbarer Strahl einer Reflexion dürfte erst deutlich vom Objekt entfernt erkennbar werden, wenn er in die Atmosphäre eintritt, und auch das erst ab dann, wenn dort auch nennenswert Dunst vorhanden ist. Als neulich mal die ISS mit dem Space-Shuttle im Gefolge als auffälliges Lichtpunkte-Paar über den südlichen Himmel zog, bekam ich das ebenfalls rein zufällig mit, weil ich gerade um die Zeit aus meinem Auto gestiegen war und deshalb darauf aufmerksam wurde." Ein User aus dem Unterallgäu reagierte so: "Den Überflug habe ich auch beobachtet. Die diffusen Lichtstreifen habe ich ebenfalls gesehen, sind mir bisher nie aufgefallen. Das war etwas besonderes. Nach meiner Beobachtung war die ISS etwas ´zu spät´ dran. Ich vermute das es kurz vorher eine Bahnkorrektur gegeben hatte. Dann könnten die diffusen Lichtstreifen Gaswolken von den Steuerdüsen gewesen sein, in denen das Sonnenlicht gestreut wurde. Sozusagen künstliche Cirren in 300 km Höhe. Die Länge dieser Wolken schätze ich auf ca.10-30 km. Ist aber nur eine Spekulation, kann auch was ganz anderes gewesen sein..." Unter der Idee ´Water Dump´ brachte jemand die Lösung ein: "Soweit ich weiß wurde gestern am frühen Abend ein Water Dump durchgeführt, also nicht mehr benötigtes Wasser abgeworfen. Das kann dann schweifartige Wolken aus kleinen Eiskristallen im Orbit der ISS verursachen."

Auch im Forum des Arbeitskreis Meteore (AKM) war man auf den Fall aufmerksam geworden, nachdem bereits am 11.August das Thema "ISS-Sichtung, 11.8.07, 22:45 Uhr: unfassbar hell" mit einer Meldung so eröffnet worden war: "Habe gerade als ich vom Kino zurückkam das absolute Shining gehabt: stieg gerade aus dem Auto aus und sah es hell über mir aufleuchten. Dachte erst, OK, das war ein Iridium-Flare. Aber als es gar nicht schlagartig komplett dunkel war, sondern immer noch mit ca. -1 Helligkeit bis zum Verschwinden hinterm Berg zu sehen war, war ich mir klar, dass es die ISS war. Was macht man in so einem Moment: Uhrzeit sofort im Handy speichern, in heavens-above reingehen, abklären, dass es die ISS (mit Shuttle im Rucksack) war - und anschließend gleich hier im Forum berichten. Hat das schon mal jemand von Euch erlebt, dass die ISS heller als ein jemals gesehener Iridum-Flare war? Was ist da genau passiert, sind das Reflektionen von Sonnensegeln der ISS?" Ein User aus der Nähe von Karlsruhe dazu: "Habe die ISS von gestern abend ca. 22.45 auch beobachtet...war echt ´hammermäßig´..." Ein User aus Hannover konnte das ISS-crossing auch am Montagabend fotografieren, siehe Bild mit 15-sekündiger ´Landgzeitbelichtung´: "Schaut in etwa so aus, als ob der oppositionsnahe Jupiter einmal in 5 Minuten den Himmel überquert - und das entgegen der normalen Zugbahn." Und dann zum Dienstagabend meldete ein User "Wow! ISS vom 14.8.07 - ca 22.15 MESZ mit ´Schweif´": "Haben gerade die ISS beobachtet mit einem ´Phänomen´, wie wir es hier zuvor noch nicht gesehen hatten: Wie soll man es beschreiben? Der Himmel war klar. Vom NWN kommend waren gleich neben dem Lichtpunkt der ISS, der immer heller wurde, ein ´dünner wolkenschleier-ähnlicher´ ´lichter´ ´Strahl-Schatten´, wie wenn neben der ISS ein ´unsichtbares´ Objekt fliegen würde, das einen ´Scheiwerfer´ in Flugrichtung hat. Die ISS flog nahezu im Zenit über uns. Der ´Lichtstrahl´ war da ca. fingerbreit (bei ausgestrecktem Arm) und ca. eine Handspanne lang, voraus, immer auf Höhe der ISS, aber 1 Finger Breite südlich der ISS und genau parallel zu deren Flugbahn. Helligkeit des Lichtstrahls war heller als die Milchstraße. Wow! Vielleicht waren in sehr hohen Schichten eine extrem dünne ´Wolkenschicht´ auf der sich das von den ISS-Segeln reflektierte Sonnenlicht als Strahl abbildete... Hat noch jemand ähnliches beobachtet?"

Beim Astrotreff.de wurde das Thema "ISS-Überflug 14.8." kurz nach Mitternacht von einem Nutzer aus Walkertshofen so eröffnet: " Hat jemand heute beim ersten Überflug der ISS auch den erleuchteten Wolkenstreifen (?) beobachtet, der der ISS voran´flog´? Das sah fast so aus wie bei einem Flugzeug, das mit seinen Landescheinwerfern einen Kegel im Dunst vor ihm erzeugt. Etwas vergleichbares habe ich noch nie gesehen bisher. Die einzige plausible Erklärung dafür war, daß die helle Leuchtkraft der ISS einen Kondensstreifen von oben so beleuchtet hat, daß dieser von uns am Boden gesehen werden konnte. Nach einer Diskussion mit den Spechtelkameraden kommt mir diese Erklärung dennoch recht unwahrscheinlich vor, die ISS fliegt ja ca 380 km hoch, so eine Cirre ist in einer Höhe von vielleicht 15 km... Hat einer eine plausiblere Idee für das Gesehene? Etwa 1 3/4 Stunden später folgte ein weiterer ´Lichtpunkt´ auf exakt der gleichen Bahn - ist da wieder ein Progress Transporter unterwegs hoch zur ISS?" Ein Mitbeobachter aus Perlesreut: "Den ´Kondensstreifen´ haben wir auch gesehen - einfach gigantisch!! 20 Grad haben nicht gelangt, so groß war die Lichtkeule die die ISS vor sich herschob... Nach meiner Interpretation war das kein Kondensstreifen, sondern eher eine Inversionsschicht mit dünnen Wolken, Zirren, Wassertropfen, o.ä. Da müßte man einen Wetterprofi befragen. Es sah tatsächlich wie ein Landescheinwerfer aus - man stelle sich mal vor wenn die ISS fertig ist, noch größer, mit noch mehr Panels - dann ist das die totale Lichtverschmutzung." Hier führte ein neuer User aus Zürich aus: "Ich war zuerst auch irritiert und dachte für einen Moment es wäre ein Flugzeugscheinwerfer oder beleuchteter Kondensstreifen, war es aber nicht. Gestern war zwischen 19h06m und 20h21m Uhr MESZ das Ablassen des Abwassers des Space Shuttles (bzw. der Crew) geplant (Waste water dump). Das Zeugs war dann als Wolke sichtbar."

Da bei Astronomie.de in dieser Geschichte seltsamer Weise ´Ruhepause´ herrschte, setzte ich am späten Nachmittag dort im Forum "Was habe ich gesehen?" das Thema ´Die komische ISS gestern Abend gesehen?´ auf. Reaktionen dazu: "Laut calsky.com hatte die ISS (+ Endeavour) -4,3mag.. Also vergleichbar mit der Venus und so hell erschien sie mir auch am Himmel.. Sonst hab ich nix weiter auffälliges gesehen." Ein Bad Gandersheimer User dazu nachgesetzt: "Ich habe sie auch gesehen, und da war nichts ungewöhnliches, so wie im Link beschrieben. -7mag waren das sicher nicht bei mir." Ein Hesse: "Ich habe am 14. den gleichen Überflug beobachtet, konnte aber nichts ungewöhnliches am Erscheinungsbild der ISS feststellen." ´Gut´. Merkwürdiger Weise - und da wird es geradezu schizophren und hat sogar Auswirkung auf die UFO-Thematik* - aber gab es im Nebenforum "Beobachtungen visuell" die Eröffnung des Themas ´ISS mit Schweif!´ von einem User aus Jona: "Was ich gestern bei der ISS gesehen habe war einfach Phantastisch! Um ca. 22:20 konnte der ISS-Überflug von der Sternwarte Bülach gesehen werden. Dieser Überflug schien am Anfang ganz normal zu sein (von Westen nach Osten) mit einem stetigen Helligkeitsanstieg. Das Maximum der Helligkeit war jedoch sehr ausgeprägt und besonders intensiv dank dem Space-Shuttle. Ganz besonders jedoch waren zwei schweifähnliche Erscheinungen in östlicher Richtung (entgegen der Flugrichtung) ein Schweifband war etwas oberhalb zu sehen, das andere etwas unterhalb. Dass dieses Manöver auf diese Weise bei uns gesehen werden konnte, hat mich nach 18 Jahren Astronomie doch sehr verblüfft. Dieser Überflug ist für mich nun etwas ganz besonderes geworden." Eine Userin aus dem Ländle: "Genau das hab ich gestern um die gleiche Uhrzeit auch gesehen!!!! Ich dachte schon, das seien Scheinwerferlichter....aber das geht ja nicht da oben im Orbit...heller als Jupiter glitt sie in enormer Höhe schön ruhig dahin von West nach Ost..."

*= Was wir hier erleben ist genauso verblüffend wie im ´umgekehrten Sinne´ in der UFO-Auseinandersetzung. Hier wurde eindeutig von zig Leuten die ISS mit ihrem sonderbaren ´Extra´ beobachtet - und plötzlich melden sich ein paar Leute, die genau das selbe ´Phänomen´ des ISS-Durchgangs beobachteten und GAR NICHTS Ungewöhnliches ausmachten, da war alles so wie es sein soll. In der UFO-Thematik gibt es dagegen Vorfälle z.B. von Reentry- oder Feuerkugel-Boliden wo zwar ´alle´ Zeugen die normalen (für sie aber unbekannten) Erscheinungen berichten, um die Bewertung gerechtfertigt als dies oder das abzugeben, aber dann einzelne Leute auftreten, die das jeweilige Geschehen dann anders beschreiben - z.B. als Fliegendes Dreieck wie im Fall aus England - Cosford. Denen glauben dann UFO-Fans mehr, und hier im aktuellen Fall der ISS kommen ein paar Leute daher, die genauso ´umgekehrt´ die Normalität aushebeln. Dies ist eine Situation voller ´Elekrizität´ - http://www.youtube.com/watch?v=RQXl... . Aber auch ein Weg den die UFOlogen mögen: http://www.youtube.com/watch?v=eAC5...

Beim AKM-Forum meldete sich parallel einher ein neues Mitglied: "Am Abend des 13.09.1991 schob der Shuttle einen merkwürdigen Schweif vor sich her. Ein kleiner Bericht findet sich in der Lübecker Vereinszeitschrift ´POLARIS´. Leider nicht digital. Eine kurze Info findet sich aber auf der NAFT-Seite: http://www.jostjahn.de/naft/1991han... ." Bei Astroinfo.de hatte ich ebenfalls das Thema "Komische ISS gestern Abend" nach dortiger Schweigephase hierzu aufgemacht. Ein User aus Raron (Schweiz) meldete sich daraufhin: "Ja, genau dasselbe habe ich auch beobachtet. Dachte zuerst es sei ein Flugzeug mit Landescheinwerfer was den starken Reflektionsstrahl nach vorne betrifft. Diesen Reflektionsstrahl habe ich aber viel länger gesehen als in Deinem gepostetem Link, nähmlich während des fast gesammten Überflugs, als sicher eine Minute lang, erst als die ISS weiter nach Osten flog konnte ich den Strahl nicht mehr sehen." Ein anderer User: "Ich habe die beiden seltsamen ´mitfahrenden Leucht-Wolkenstreifen´ auch gesehen und dachte zuerst, ich hätte Sehstörungen..." Beobachter aus dem Oberwalis: "Wir haben das Phänomen gestern Abend auf dem Susten mit 4 Mann gesehen. Erst dachten wir auch es wäre ein Flugzeug. Der Feldstecher belehrte uns eines Besseren. Dann haben wir schnell mit 2 Dobsen die ISS erkannt und verfolgt. Unglaublich, schade, dass wir keine Fotos haben." Ein User aus Unterwasser: "Hab die ISS gestern um 22:14 photographiert. Die ´Scheinwerfer´ waren {visuell} sehr deutlich zu sehen. Hier das absichtlich überstretchte Bild. Leider habe ich keine Spezial- Canon!" Schön anzusehen, aber auf dem Bild kommt leider der Effekt nicht wegen Lichtschwäche raus. Ähnlich dem Umstand, dass die "UFO"-Effekte von Skytrackern nur sehr schlecht aufzunehmen sind.

Wie ein solcher Abwasser-Ausstoß ausschaut sehen Sie her: http://www.alcione.org/STS_water_du... . Und als in der UFOlogie beliebten "NASA-UFOs" geistern sie auch im Nachhinein noch ein bisschen um die Raumfahrzeuge - siehe hier: http://uk.youtube.com/watch?v=SXWrP... , aber was die UFOlogen uns zeigen ist weit davon entfernt, was man wegen diesen Eispartikeln schon alles z.B. von der russischen Station MIR hat aufnehmen können (und zwar als das, was diese "UFOs" wirklich sind: http://uk.youtube.com/watch?v=klzHd... .

Externe Links

http://www.youtube.com/watch?v=RQXlSX4THr8
http://www.youtube.com/watch?v=eAC5FHr-lm8
http://www.jostjahn.de/naft/1991han.html
http://www.alcione.org/STS_water_dump.gif
http://uk.youtube.com/watch?v=SXWrP8mItgI
http://uk.youtube.com/watch?v=klzHdrWUb-Q

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