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21.06.2007

    
Außerirdische haben mich entführt und UFOs im Ruhestand

Donnerstag, der 21.Juni 2007, bringt mediale UFO-´Unruhe´ mit sich

Zur Themeneinstimmung aber erst einmal dieser Clip: http://www.youtube.com/watch?v=rsCR...

Nachdem BILD-Dresden am Samstag, den 16.Juni 2007, in einem unübersebaren Artikel von J.Helfricht - "Der Alien-Anwalt aus Dresden: Sein 1.Fall - Angeblich wurde dieser Koch von UFOs entführt" - schon eine wilde Story aufgesetzt hatte, gab es am Donnerstag, den 21.Juni 2007, die selbe Geschichte in neuem und noch etwas größerem Arrangement für die gesamte BILD-Gemeinde*, bundesweit (und darüber hinaus) als "Außerirdische haben mich entführt - Erster großer Fall für den Alien-Anwalt". Von wegen "großer Fall"! RA Jens Lorek kann da selbst nur darüber amüsiert sein, da derartige Angelegenheiten zum kleinen 1x1 jeden Rechtsanwalts gehören. Damit stieg wohl BILD in den "UFO-Sommer 2007" ein - und dies nur wenige Tage vor DEM ´UFO-Wochenende´ mit dem 24.Juni, wodurch sich das Jubiläum "60 Jahre >Fliegende Untertassen<-Mythos" ergibt. Und wir inmitten des echten Problems der an jedem Wochenende mehr und mehr herumgeisternden "UFO-Flotten" durch die ´UFO-Ballone´ z.B. von eBay stecken. Da wäre es doch mehr als super, wenn ein Medium wie BILD schlichtweg in gleicher Aufmachung die Bevölkerung über die MHB-Himmelslaternen aufklären und informieren würde. Es ist ja nicht so, das ich da nicht seit Tagen dranhänge, aber diese bildhafte Massenaufklärung wird von den Verantwortlichen eindeutig nicht gewollt (nebenbei - in der BILD war an diesem Tag zwar riesig Platz der ´Alien-Story´ eingeräumt worden, aber die kleine ddp-Meldung zum ´himmlischen UFO-Duo´ in Sachen ISS und Atlantis passte da einfach nicht hinein; in etwa kann man hier auch die Verhältnismäßigkeiten zwischen Mystifizierung und Aufklärung beispielshaft sehen).

Genauso wenig wie angesprochene TV-Nachrichtenredaktionen und Nachrichtenagenturen da schon seit Wochen keinen Bock darauf haben hier für Aufklärung zu sorgen! So gab ich nochmals eine PM unter >Himmelsphänomen-Forscher haben Horror vor dem "UFO-Wochenende" - eBay`s "UFO-Ballone" unterwegs< aus. Und genau als ich dies hier schreibe, rief mich ein Herr aus dem Raum Starnberger See an, der dort zusammen mit einem Freund am Dienstagabend den Durchgang des "UFO-Duos" erstaunt als "abgefahrene Himmelserscheinung" beobachtete und erst heute auf der Suche nach einer Erklärung auf den CENAP-Newsticker gelangte - und diese hier auffand. Deswegen rief er mich auch sofort an, um sich zu bedanken.

*= http://www.bild.t-online.de/BTO/new...

Und nun die ´Wiener Zeitung" vom Donnerstag, 21. Juni 2007 :

Ufos im Ruhestand

60 Jahre nach Erstsichtung erlahmt das Interesse an grünen Männchen...

Von Jürgen Oeder (AFP) / WZ Online

Karlsruhe. Für den Piloten Kenneth Arnold war die Sichtung der "fliegenden Untertassen" ein aufregendes Erlebnis. Bei seinem Flug über dem US-Bundesstaat Washington sah er am 24. Juni 1947, wie sechs Objekte mit hoher Geschwindigkeit am Himmel hin und her rasten. Militärmaschinen unbekannten Typs, mutmaßte er. Diese erste offizielle Meldung über eine Ufo-Sichtung hatte ungeahnte Folgen. Medien spekulierten über Invasoren aus dem All, Hollywood schürte diese Ängste mit zahlreichen Filmen, und selbst US-Geheimdienste nahmen sich des Themas an. Um die so genannten Unidentifizierten Fliegenden Objekte (Ufo) ist es 60 Jahre später nahezu still geworden.

"Die Menschen schauen nicht mehr zum Himmel, sondern suchen heute im eigenen Inneren nach dem Außergewöhnlichen", erklärt der Freiburger Soziologe Michael Schetsche das abflauende Interesse an den fliegenden Scheiben. Dass die UFO-Hysterie in den USA Ende der 40er Jahre so um sich greifen konnte, hat für den Abteilungsleiter des Instituts für Grenzgebiete der Psychologie und psychische Hygiene mit dem Zeitgeist zu tun. Mit dem Beginn des Kalten Krieges hätten US-Geheimdienste Meldungen zu UFO-Sichtungen aus Angst vor einer Invasion der Sowjetunion mit überlegener Technik durchaus ernst genommen. Selbst seriösen Wissenschaftern sei die Untersuchung von Ufo-Sichtungen mit Verweis auf die nationale Sicherheit verwehrt worden. Diese Geheimnistuerei habe das Interesse der Menschen umso mehr angefacht. Das Ufo-Phänomen durften Wissenschafter laut Schetsche erst Ende der 60er Jahre genauer untersuchen, nachdem US-Geheimdienste die Erscheinungen als irrelevant für die nationale Sicherheit eingestuft und etwa Wetterballons, Kugelblitze oder atmosphärische Kapriolen als Ursachen ausgemacht hatten. In groß angelegten Studien analysierten die Forscher Sichtungsquoten und "sozio-demographische Variablen" zu Ufo-Sichtungserfahrungen. Das Ergebnis: Auf dem flachen Land wurden mehr Ufos gesichtet als über Großstädten, und die Sichter waren völlig normale Durchschnittsbürger beiderlei Geschlechts. Allein die so genannten Kontaktler, die von Entführungen und medizinischen Untersuchungen durch Außerirdische berichteten, fielen aus dem Rahmen wegen ihrer "psychischen Desorganisation".

In Deutschland, wo Ufos bereits 1959 zum kabarettistischen Spott-Objekt der "Münchner Lach- und Schießgesellschaft" wurde, ebbte das Interesse an grünen Männchen in fliegenden Untertassen über die Jahre deutlich ab. Laut einer Umfrage des Allensbacher Instituts für Demoskopie von 2001 gaben 57 Prozent der Bürger im Westen und 72 Prozent im Osten an: Ufos gibt es nicht und hat es nie gegeben. Schetsche zufolge hat sich der Zeitgeist abermals verändert: Der Kalte Krieg sei vorbei, der Weltraum langweilig geworden und keine Projektionsfläche mehr. Außergewöhnliche Erfahrungen würden von Bürgern nun im eigenen Inneren gesucht, in Okkultem oder der Esoterik...

Wie ich alsbald erkannte, war obiger Artikel eine etwas verkürzte Agenturmeldung der AFP, die auch weitere Verbreitung fand - so im ´Tagesspiegel´, siehe auch: http://www.tagesspiegel.de/weltspie... . Dort heißt es dann noch:

>Schetsche zufolge liegt der Ufo-Rückgang aber weniger an Sparzwängen, denen extraterrestische Kollegen von Bundesforschungsministerin Anette Schavan womöglich ausgesetzt sind. Der Kalte Krieg sei vorbei, der Weltraum sei zudem langweilig geworden und keine Projektionsfläche mehr. Außergewöhnliche Erfahrungen würden von Bürgern nun im eigenen Inneren gesucht, in Okkultem oder der Esoterik wie der Seelenwanderung. Für den nicht ganz so kritischen Ufo-Experten und Soziologen Edgar Wunder ist allerdings noch einiges ungeklärt. Zu den wichtigen Punkten zählt Wunder in einem Fachaufsatz der "Zeitschrift für Anomalistik" die Frage, warum Konfessionslose häufiger Ufos sichten als religiöse Menschen.<

Externe Links

http://www.youtube.com/watch?v=rsCRep81nqQ
http://www.bild.t-online.de/BTO/news/2007/06/21/ausserirdische/entfuehrung-alien-anwalt...
http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/Ufo;art1117,2325793

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