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20.04.2007


    
"Leuchtender Fremdkörper links oberhalb der Mondsichel"

Die Venus sorgt für Unruhe, weil sie als solche nicht erkannt wurde - so ein "helles Dingelchen"

Donnerstag, 19.April 2007. Kurz vor 23 h erreicht mich Herr Carsten N. aus Falkenstein im Vogtland. Gegen 21 h bereits habe er "einen hell-weiß-leuchtenden Fremdkörper links oberhalb der Mondsichel" ausgemacht, als er gerade auf dern Werkshof kam, um eine Cola zu trinken und eine Zigarette zu rauchen. "Ich war total baff", berichtete er, weil er sowas noch nie zuvor in seinem Leben gesehen habe. "Das Ding gehört da doch nicht hin!", war er der Ansicht. Er habe schon so oft den Mond gesehen, "aber sowas doch noch nie. Wo kommt das eigentlich her?" Er konnte es etwa 10 Minuten lang beobachten, bevor er wieder zurück musste. Als er Punkt 22 h Schichtende hatte, war "die ganze Formation weiterhin zu sehen, nur einiges niedriger am Himmel." Da er nur 5 Minuten PKW-Fahrzeit bis nach Hause hatte, konnte er dort seine Frau darauf aufmerksam machen, die ebenso perplex in die Sterne des klaren Himmels schaute. Via Internet machten sie mich ausfindig und riefen dann auch sofort an, obwohl die "seltsame Paarung" inzwischen nicht mehr zu sehen war, weil hinter Häusern am Horizont verschwunden. Wie immer versuchte ich in schlichten Worten das zufällige ´Zusammenspiel´ zu erklären, stieß aber dabei auf Unverständnis: "Wie können der nahe Mond und die ferne Venus plötzlich da zusammenkommen, wenn sie soweit auseinander sind?" Ich erklärte es, aber es fruchtete scheinbar irgendwie nicht wirkllich...

Keine 5 Minuten vergingen, als sich Frau Andrea D. aus Bad Schwalbach meldete und sich zunächst vielmals entschuldigte "so spät noch anzurufen, aber ihr Sterngucker fangt ja jetzt wohl erst an". Naja, so kann man es auch sehen... Sie war jedenfalls um 20:30 h von einem Abendkurs der örtlichen Volkshochschule nach Hause gefahren, als sie "so´n Ding bei der Mondsichel" sah, welches "absolut grell dastand"" und von dem sie zunächst glaubte, es sei ein "herbeikommendes Flugzeug". Komisch war nur, dass da "keine farbigen kleine Lichter dran waren", wie sie es sonst so aus der selben Richtung her zu dieser Zeit von Fliegern gewohnt ist. Nach einigen Minuten Fahrt war aber das "Ding" immer noch an der selben Stelle, deswegen fuhr sie an den Strassenrand, stieg aus und "schaute weiter minutenlang". Doch in Sachen Bewegung tat sich da gar nichts, überhaupt nichts. O-Ton: "Das helle Dingelchen stand da links oben wie festgenagelt, was ja gar nicht sein kann." Gefragt warum eigentlich, kam die verblüffend direkte Antwort: "Ich weiß auch nicht!" Bald darauf fuhr sie nach Hause, holte ihre Tochter aus der Wohnung, um ihr das Phänomen zu zeigen. Jene meinte daraufhin, "dass das wohl die Raumstation" sei - "auch wenn das komisch aussieht". Es blieb ein Unbehagen zurück und man rief zunächst eine Sternwarte in Wetzlar an, wo aber niemand abnahm. Daraufhin rief man den SWR in Mainz an, wo man auch nicht weiterhelfen konnte, aber versprach "zurückzurufen" - um schließlich meine Rufnummer weiterzugeben. So kam also dieser Kontakt zustande. Es wundert mich meist, wie die Kontakte so laufen - und welchen Aufwand die Leute betreiben, um unter dem Eindruck der aktuellen Erlebnisse in Erfahrung zu bringen, was da los ist. In dem Fall eigentlich nur wegen einem hellen (aber auffälligen) Lichtpunkt neben der Mondsichel.

Danach war (zunächst) Ruhe und ich sah die Geschichte als erledigt an, doch als ich gerade nach den RTL-Spätnachrichten den Flimmerkasten ausschaltete und mich zu Bett legen wolle, klingelte es schon wieder und ein nervös {sic} wirkender Mann aus Calw meldete sich. Zwischen 21 und 22 h habe er "etwas nie Dagewesenes bei der Mondsichel gesehen" - "etwas, was eigentlich alle Menschen gesehen haben müssen". Als religiöser Mensch nahm er dieses Phänomen "als lichternes Zeichen" wahr, "was uns aufrütteln wird". Aha, mich hielt es jedenfalls vom Schlaf ab - und ich muss eingestehen, gar keine Lust verspürt zu haben, jetzt da groß herumzupalavern, weil die Natur der himmlischen Konstellation einfach banal und natürlich war. Ohne irgendwelche esoterische, spirituelle oder religiöse ´Glorie´. Ich erklärte das ´himmlische Bild´ sachlich, worauf der Typ nicht wirklich reagierte, sondern viel lieber mit mir über "ein Zeichen für die Zeit" debattieren wollte - weil, "jemand der sich mit UFOs beschäftigt, doch dafür offen ist". Tja, so kann man sich täuschen. Ein ´Freund, ein guter Freund´ habe ich ganz sicher damit nicht gewonnen, aber was soll´s? Als Betreiber der Mannheimer UFO-Meldestelle und als UFO-Phänomen-Erforscher bin ich ja nicht dazu da den Leuten gute Laune zu machen, ihnen ´Honig ums Maul zu schmieren´ noch sie mit Wahnweltvorstellungen zu unterstützen.

Reaktion: Telefon ausgehängt. Zur astronomischen Lage sollen zwei wunderbare Bilder von externen Astrofotografen die Situation ´abrunden´.


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