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24.02.2007


    
Nach dem O´Hare-Zwischenfall nun seltsame Lichter über Kaliningrad und Maine

Amerikanische Gerichts-TV-Serie ´Boston Legal´ greift den O´Hare-Fall auf und YouTube lässt die UFO-Video-Clips verschwinden, weil´s niemand interessiert - News von ´Rael´

UFO über dem russischen Kaliningrad - so http://kaliningrad.rfn.ru/rnews.htm... vom 16.Februar 07. Ein Student namens Ivan Lebedev hatte sonach die Möglichkeit ein unidentifiziertes Flugobjekt, welches er selbst ´Untertasse´ nannte, über Kaliningrad (ehemals Königsberg; in der westlichen Ecke des modernen Rußland liegend und dort befindet sich auch das Hauptquartier der russischen Baltischen Flotte mit den Marine-Basen Kronstadt und Baltiysk) an der Baltischen See zu filmen, welches angeblich an einem Abend über der General Butkov-Strasse ´schwebte´. Lebedev hatte in seiner Wohnung gerade Musik gehört, schaute aus dem Fenster und sah das Objekt, griff zu seiner Videokamera und hielt drauf. Hiernach handle es sich um ein gelbliches, langgezogenes Objekt, welches sich dann langsam und geräuschlos über den Fluss Pregol hinwegbewegte. Bald darauf sei ein weiteres derartiges Objekt genauso erschienen. Das insgesamt 10-minütige und verschwommene Video wurde örtlichen Astrophysikern gezeigt und diese nach ihrer Bewertung gefragt. Aber sie konnten dazu keinerlei definitive Folgerung ziehen - und behielten das Band für weitere Untersuchungen ein. Der zitierte Link weist auch ein kleines Bild der Erscheinung auf - nichts weiter als ein Flugzeug mit von der untergehenden Sonne angeleuchtetem Kondensstreifen. Derartige Aufnahmen gab es in den letzten Jahren immer wieder unter ähnlichen umfeldlichen Bedingungen als "UFO-Beweise". Na dann, viel Spass meine Herren Astro-Physiker!

Am 22.Februar 07 meldete der ´The Morning Sentinel´ aus Waterville in Maine/USA die Sichtung seltsamer Lichter über dem Somerset County ( http://news.mainetoday.com/updates/... ). Hiernach meldeten sich diverse Anrufer aus vier Städten in der Gegend, weil sie am Mittwochabend (21.2.) ´strange lights´ am Himmel sahen. Gleichzeitig gab es in dieser Zeit aber auch Luftraumaktivitäten zu Übungszwecken der Vermont Air National Guard, die die Zeitung auch sofort erwähnte. Von 19:35 bis 20:12 h erreichten das Somerset County Communications Center diverse Anrufe von Leuten aus Anson, Fairfield, Norridgewock und Skowhegan. Hiernach waren rötlich-orangene UFOs von einer Beobachterin durch die Bäume hindurch hinterm Wald gesehen worden. Hierbei handelte es sich zunächst um drei diagonal gemächlich herabkommende Lichtern, dann folgten ihnen zwei weitere und schließlich noch eines. Diese "brannten dann kurz wie ein Komet {?} nacheinander ab". Ein anderer Zeuge sah ebenfalls derartige Lichter, die aber selbst weiter südlich dahinschwebten. Ein weiterer Zeuge glaubte aus der Distanz darin gelbe Lichter wahrzunehmen. Das war es dann auch schon. Es kann kein Zweifel darin bestehen, dass da struntznormale Signalfackeln eingesetzt wurden und die Sichtungen auslösten. Mir scheint durchaus, dass die US-Bevölkerung jetzt besondern sensibel bzw recht übertrieben auf Lichter am Himmel aufgrund des bereits geschilderten ufologischen Vorlaufs seit Anfang des Jahres in Folge des Medienhammers zum O´Hare-Incident reagiert.

Bleiben wir noch bei den Folgen des O´Hare-Falls. Für die Folge vom 20.Februar 07 der US-Serie ´Boston Legal´ wurde von den Drehbuchautoren unter David E.Kelley superschnell reagiert! So wurde in die Handlung zu einem Gerichtsverfahren schnell noch ein Anwalts-Klient eingestrickt, der als etwas wild auftretender Therapeut in einem Krankenhaus entlassen wurde, weil er das UFO am O´Hare-Airport sah und glaubte Aliens begegnet zu sein. Als Therapeut gab er dies in bizarren ´Anwendungen´ seinen Patienten dann weiter, um sie von außerirdischen Besuchern zu überzeugen. Im Gerichtsfall verteidgte er sich nun damit, dass er nicht verrückt sei und schließlich das UFO von O´Hare auch von vielen anderen Zeugen auf dem Airport gesehen wurde. Sein Anwalt ´Alan Shore´ konnte dann einen Airport-Kontroller in den Zeugenstand berufen, der zumindest eingestand, das er an jenem späten Nachmittag diverse Anrufe zu diesem UFO im Tower entgegennahm. Die entsprechende Spielesequenz aus der Gerichts-Fernsehserie finden Sie unter http://www.youtube.com/watch?v=VJUE... .

Bleiben wir beim Portal YouTube: Dort wurde soeben die ´Science and Technology´-Sektion aufgelöst, dort wo Videoamateure bisher ihre UFO-Clips aufspielen konnten und damit dem ganzen Erdball - der globen Internet-Gemeinde - daran teilnehmen lassen. Dies ist aber nicht das eigentliche "UFO"-Problem, sondern geht weit darüber hinaus, weil hier ´Science and Technology´ als solches wie eine Art unnützes Beiprodukt der modernen Kultur weggeschoben wurde (worin ich den eigentlichen Skandal gerade auch für Amerika sehe!). Ein Mitglied der UFO Update - Toronto-eMailliste, Chris Parr, vermerkte am 23.Februar diesen krassen Umstand und notierte: "Der faszinierende UFO-Clip vom Lake Erie {?} wurde 300 x aufgerufen, aber wenn ein abgedrehtes amerikanisches Kid lippensynchron einen trashigen europäischen Discohit vom letzten Sommer mitsummt wird es wegen 8 Millionen Hits gleich zur Berühmtheit - zu einem ´One-Day-Wonder´." Auf der Liste forderte Parr dann: "Stoppt die Verdummung in Amerika!"

Dem gegenüber steht eine Meldung vom 23.2.07 durch ´Hold The Front Page´ aus Derby, UK: ´UFO Sighting´ Creates Web Furore For Gazette (siehe http://www.holdthefrontpage.co.uk/n... ). Sie erinnern sich als Leser des CENAP-UFO-Newsticker natürlich an unseren Beitrag zur Meldung aus der ´Islington Gazette´ vor den Toren Londons, wonach massenhaft orange-rote MHBs, ähm hier als UFOs vorgestellt, vor kurzem durch die Gegend rund um Archway (geben Sie das Wort als Suchbegriff oben im Suchfeld ein und schon kommen sie gleich zum entsprechenden Beitrag, falls Sie ihn übersehen haben sollten) schwebten und für Irritation sorgten. Einem Leser der Zeitung war es 30 Sekunden lang gelungen, die UFO-Flotte auf Video festzuhalten und die Zeitung stellte den Clip bei sich ins Netz. Und genau dies sorgte für einen Ansturm auf die entsprechende Website - die Seite wurde 4 x mehr aufgerufen als normal! ´Islington Gazette´-Editor Tony Allcock freute sich: "Wir sind überrascht und erfreut, dass diese Geschichte und das Video so interessant waren und wir dazu viele Kommentare aus Frankreich, Deutschland, den USA, kanada und Australien erhielten. Es gibt ganz klar ein weltweites Interesse an UFO-Sichtungen und die Möglichkeit über Leben im All. Der Erfolg zeigt auch auf, wie wichtig das Web für unser Geschäft ist und es als interaktives Instrument für unsere Leser mit uns dient."

Und wie lauteten die Leserkommentare? Viele der eMail an das Blatt unterstützen die Idee, dass der Fall und das Filmmaterial "tatsächlich irgendeine Art von Alien-Begegnung" zeigt während andere aber darauf verwiesen, dass die Lichter einfach nur "sky lanterns" waren...

Auch noch erwähnt: Am 16.2.07 berichtete die ´Toronto Globe and Mail´ unter "Raelianer wollen 2,95 Millionen Dollar für ihr Grundstück namens ´UFO-Land´, ein idealer Ort wo man Prophet spielen kann". Ja, ´Rael´ bietet nun das Grundstück seiner Kultgemeinde mit 110 Hektar Fläche in Quebec´s Eastern Townships ganz offiziell auf dem Immobilienmarkt an; inklusive dem Hauptquartiergebäude der Sekte und dessen ´World Embassy´ - sowie auch sein fernsehtaugliches Modell von einer Fliegenden Untertasse, vor deren Rampe sich Rael auch gerne für die Weltpresse fotografieren ließ (sicherlich erinnern Sie sich an derartig lächerliche Bilder auch rund um die Clone Aid-Geschichte 2002). Es ist das Modell genau jener Untertasse die er in den 70er Jahren (damals war er noch Claude Vorilhon, ein Rennwagenfahrer und eher schlechter Sportreporter) an einem französischen Vulkan landen sah und aus dem dann später die Aliens als Mini-Jesus-Gestalten wie von Kirchenbildern her bekannt stiegen, um ihn über den Kosmos und seinen Geheimnissen zu briefen - und zu ihren Prophet auszurufen. Hauptsächlich aber besteht das Grundstück aus Feldern, ein bisschen Wald und viel Campingsfläche, ein paar Seen sowie einem ´Amphiheater´, wo Rael seine Reden schwang. Wie die Sprecherin der Raelianer, Jocelyn Chabot - die sich selbst eine Rael-Priesterin nennt, erklärte, sei die Zukunft der Truppe nun in den USA (vielleich in Las Vegas oder Palm Springs) zu suchen, nachdem man es an Ort inzwischen satt habe.

Beobachter der Szene an Ort jedoch sind eher der Meinung, dass dieses Verkaufsangebot etwas ganz anderes beinhaltet: Nämlich den Mitgliederschwund. 2003 musste bereits das örtliche Rael-Museum dichtgemacht werden, weil die zahlenden Besucher mehr und mehr ausblieben. Auch mangelte es zunehmend an Aktivitäten, da war irgendwie die Luft raus. Die letzte große Aktion war an Ort eine öffentliche "crucifix-burning campaign", was aber gar nicht gut ankam. Auch nachdem sich jetzt ´Rael´ als "Eure Heiligkeit" ansprechen lässt und dies nochmals in einer TV-Talkshow 2004 auch vom Moderator verlangte, kamen kritische Stimmen auf, so auch von Pauline Marois, Ministerin im Kabinett von Quebec, die ´Rael´ darauf in dieser Sendung "einen Spinner" nannte. Überhaupt war nach dem absehbaren Clone Aid-Reinfall die Stimmung gegenüber den Raelianern immer schlechter geworden.

Nebenbei: das Grundstück kostete Rael Mitte der 90er Jahre nur 200.000 Dollar; sein heutiger Marktwert läge bei 1,4 Millionen Dollar - und nicht mehr. Die Sprecherin dazu: "Wir sind ja etwas ganz besonderes, das treibt den Preis hoch. Zudem können hier jederzeit Fliegende Untertassen herbeikommen." Wie auch immer, in der Gegend wartet alles darauf, dass die Sekte sich wieder dünn macht.

Externe Links

http://kaliningrad.rfn.ru/rnews.html?id=22389&cid=7
http://news.mainetoday.com/updates/009413.html
http://www.youtube.com/watch?v=VJUEij2Qbq4
http://www.holdthefrontpage.co.uk/news/2007/online/070223isl.shtml

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