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07.02.2007


    
Die "U"-Frage und ihre Probleme... UFOs, PSI und Religion

Online-CENAP REPORT Nr.303 soeben erschienen

Auszug:

Gewisse sensationelle und spektakuläre Themen fördern eben aufgrund ihrer Inhalte "Trittbrettfahrer", wie wir spätestens voll bewusst registriert haben, seitdem im Oktober 2001 das Thema "Biowaffen" und "Milzbrandgefahr" in Folge der Terroranschläge vom 11.September 01 und den amerikanischen Reaktionen darauf Tausende von Leuten dazu brachte, auf ihre absonderliche Art darauf zu reagieren (das Verschicken angeblicher "Milzbrand-Sporen"-Briefe, die aber harmlose Pülverchen enthielten) und ihren "Teil" in Sachen Hysterie beizutragen. Der Münchener Polizeipsychologe Georg Sieber äußerte sich in der Abendzeitung vom 17.Oktober 01 zur Psychologie dieser Trittbrettfahrer. Hiernach handelt es sich um "Leute, die im Alltag und Beruf auf der Strecke geblieben sind, die ´Looser´ dieser Gesellschaft. Jetzt wollen sie auch einmal zeigen, was sie Tolles bewirken können. Die Wirkung, die damit erzielt wird, ist gut kalkulierbar. Die Tat selbst ist dazu leicht auszuführen und für den Täter vermeintlich risikoarm. Wie soll er denn je erwischt werden? Auch wenn sie ihren ´Triumph´ niemanden mitteilen können, genügt es ihnen, sich an den Folgen ihrer Tat zu erregen. Das sind fast immer asoziale Persönlichkeiten, privat feige, nicht extrovertiert, sondern in ihrem Gefühlsleben nach innen, auf sich selbst fixiert. Darunter gibt es auch die ´ewigen Oberlehrer´ mit ihren ´erzieherischen´ Motiven." Am selben Tag kam im Mannheimer Morgen der Psychiater Dr.Rolf-Dieter Splitthoff als Direktor des Psychiatrischen Zentrums Nordbaden in Wiesloch, zum gleichen Thema zu Worte: "In vielen Fällen dürfte es sich um Menschen handeln, die in ihrem Selbstwertempfinden eingeschränkt sind. Jetzt können sie so viel Aufmerksamkeit erregen, wie sie sich immer gewünscht haben. Dabei spielt es keine Rolle, dass die Aufmerksamkeit nicht ihnen direkt gilt. Was zählt, ist die Reaktion auf ihre Handlung. Das sind oft Menschen mit psychotischen Erkrankungen." Und ist es nicht erstaunlich, dass genau diesen Typ Mensch alle erfahrenen UFO-Fall-Untersucher schon zur Genüge kennen, der sich mit bizarren (im wahrsten Sinne des Wortes "strangeness"-beinhaltenden) UFO-Storys an uns wendete? Die Differenz zu den noch unerklärten Fällen: in den geklärten Fällen konnten wir die Zeugen so oder so näher kennenlernen um eine Bewertung vornehmen zu können. Ist es eigentlich letztlich egal, ob so jemand Waschpulver im Brief verschickt um damit die "Milzbrandhysterie" zu fördern oder eine erfundene UFO-Story zu Papier bringt, um die UFO-Hysterie zu schüren?

Subjekt und Objekt stehen offenbar in einem emotionell aufgeladenen, geheimnisschwangeren Beziehungszustand mit- oder zueinander, was aber eindeutig durch das Subjekt grundlegend bestimmt wird. Bisher gibt es keine eindeutigen Kausalnachweise zwischen einem UFO-Darstellungsbericht und einem damit korrelierenden physikalischen Extra-Phänomen der speziellen Exotennatur - ganz im Gegenteil zuviele als besondere Phänomene dargestellte "echte" UFO-Erzählungen fielen auf die Nase. Und dies sollte man nie vergessen, sonst haut es mit den Konsequenzen nicht hin und man nimmt verhängnisvolle Fehleinschätzungen der Situation vor. Gleichsam aber gilt die Feststellung, dass das UFO-Phänomen eine multiple IFO-Kausalität mit sich bringt, genauso wie es ein menschliches, soziales, humanpsychologisches und historisches Phänomen darstellt (während soziale Phänomene allgemein eine multikausale Natur mit sich bringen!), weil die Menschen eigentlich längst ´Vertrautes´ als ungewöhnlich deuteln. Genauso multikausal wie die UFOs sind, sind auch die Menschen die sie berichten unterschiedlich - eben wie im Leben allgemein. Beide ´Einheiten´ machen das Problem ja so schwierig und komplex (für Außenstehende, die nicht auf Ballhöhe sind, aber sich dennoch z.B. als UFOlogen bezeichnen mögen - was im Übrigen keine Auszeichnung darstellt). Dabei dürfen wir nie vergessen, dass da 10 bis 20 x mehr IFOs als UFOs angesehen werden, als tatsächliche "UFO-Restzahlen" (die rein statistische Quote) zurückbleiben. Doch diese IFOs wurden mindestens genauso ´ernsthaft´ berichtet und dargestellt, wie die nach unserer Prüfung als UFO-Forscher (soweit möglich! - und zudem niemand anderem, eben weil sonst keiner UFO-Wahrnehmungsberichte untersucht) verbleibenden UFOs im engeren Sinne, um diesen m.E. nach etwas irreleitenden Kunstbegriff (oder wissenschaftlich-klingendem Kunstkniff?) der MUFON-CES zu verwenden. Man darf nicht vergessen, dass die nicht-erkannten IFOs genauso zum Fundament des UFO-Glaubens gehören wie z.B. abgehobene Theorienmodelle und Verschwörungen etc. Damit wird die ganze Sache auch (mental) zu einem "Dangerous Game" wie es Phil Klass einmal sagte.

Man hat es mit verschiedenen Persönlichkeitstypen bei den UFO-Berichterstattern zu tun, die ihre Erfahrung mehr oder weniger unbekümmert weitergeben. Den "Einheits-UFO-Sichter" gibt es nicht. Es ist tatsächlich rings um UFO-Meldungen so, dass diese von den differenten Zeugen verschiedenster Ereignisse 1) ziemlich gut entsprechend ihren IFO-Parametern (von denen die Beobachter aber nichts wissen) dargestellt werden (hin und wieder muß man den Leuten dann sinnbildlich die "Würmer-aus-der-Nase-ziehen" um an die notwendigen Informationen zu kommen, weil sie naturgemäß nicht wissen, was für uns als Untersucher an Details wichtig ist); 2.a) verzerrende (IFO-)Fehldarstellungen wegen mangelhafter bildlicher Darstellungsmöglichkeit durch den Berichterstatter stattfinden (vielleicht die Projektion von einem Skytracker als "brummkreiselähnlicher Körper" wie in Jatznick am 27.März 1993, siehe JUFOF Nr.124) und/oder 2.b) ufologisch-interessierte Personen rasch mit fantastischen Interpretationen der ufologischen/paranormalen/esoterischen Natur zur Hand sind (um der Beobachtungserfahrung eine Bedeutung und/oder eine übermäßige Wichtigkeit zu geben - dies wird meistens durch eine auffallende Geschwätzigkeit der Berichterstatter dokumentiert!) und dabei zu "Überzeichnungen" neigen, was zur Verfremdung des Geschehens führt (insbesondere Kinder/Jugendliche liefern hier fantastische ´Spitzenleistungen´ ab* (1), weswegen ich solche Melder eigentlich gar nicht mag [insbesondere sie sind geneigt in der Guttman-ETH-Prädispositionsskale nach M.Perz, in unserem Fragebogen auf S.2 mit neun Items aufgenommen, alle anzukreuzen). Ein Beispielsfall hierzu findet sich im JUFOF Nr.107, wo die Berliner UFO-´Entführte´ (2) Maria Struwe einen UFO-Beobachtungsbericht schildert, der zweifelsohne auf einen Miniatur-Heißluftballon zurückging, was auch andere Mitbeobachter ihr schon sagten, sie dies aber nicht akzeptierte und viel lieber von einer "geballten, runden, mächtigen Energie am Himmel" spekulierte, die sie "gezielt" besucht hätte. Bei einer weiteren Sichtung war ein Satellit verantwortlich gewesen, von dem sie aber annahm es sei ein fremdes Raumschiff und deswegen sie auch "telepathischen Kontakt" mit ihm aufnahm - seitdem sind alle "fahrenden Sterne" am Himmel für sie Raumschiffe. Sie zeigte sich sachlichen Argumenten nicht mehr zugänglich und damit bleibt ihr UFO-Erleben weiterhin in der Gemeinde ein ewiges Geheimnis der künstlichen Natur, um die UFOlogie gleichsam weiterhin in einem Traumland verbleiben zu lassen. Unter diesem Gesichtspunkt bekommt die UFO-Standardfrage "Mythos oder Wirklichkeit" eine besondere Note, besonders verbunden mit der so selbstverständlichen ´Feststellung´ wonach "unser Horizont erweitert wird, wenn wir einige unserer liebgewonnen Überzeugungen ändern. Bis dahin sollten wir die Tatsachen ohne Scheuklappen betrachten: Wir müssen die intellektuelle Sackgasse vermeiden zu glauben, dass ein bestimmtes Phänomen allein deshalb nicht existieren kann, weil wir (noch) keine Erklärung dafür haben." Dies ist dem ´lauwarmen´ Vorwort des Buches ´UFOs: Das ewige Geheimnis?´ entnommen. Lauwarm deswegen, weil hier suggeriert wird, dass das UFO-Meldephänomen weitgehend ohne Erklärungen bleibt - doch dem ist nicht so. Vielleicht holen Sie im Gegenzug nochmals Peiniger´s Moewig-Buch ´Das Rätsel: Unbekannte Flugobjekte´ hervor, um auf den Seiten ab S.68 meinen dortigen Beitragsteil nachzulesen?

(1) = "GEP auf Alienjagd" hieß es im Journal für UFO-Forschung, Heft Nr.147 (3/2003). Im Sommer 2002 bereits erreichte Stephan D. den GEP-Chef Ha-We Peiniger, um zu berichten, das er und einige Freunde schon seit zwei Jahren in einem Waldgebiet von Dortmund-Schwerte unheimlichste UFO-Erfahrungen mache. Querbeet durch die UFO-Phantasmen mit Anleihen aus allen (un)möglichen Grenzgebieten. Da war einfach alles drin. Trotzdem, der junge Mann von 18 Jahren klang am Telefon "recht glaubwürdig" mit all seinen Storys. Am 3.8.02 kam es dann zwischen dem ´GEP-Mächtigen´ und dem Melder sowie drei weiteren jüngeren Männern zur Begegung (auf der CENAP-internen Emailliste ist der Fall seit damals bereits bekannt). Hierbei wurde deutlich, dass da jeder was anderes erzählte und es grundsätzlich ein großes "Durcheinander" gab - bestehend aus Selbsterlebten mit Gehörtem, Legenden vor Ort etc. Dennoch, irgendwie wirkten die Berichterstatter so, als hätten sie wahrhaft Merkwürdiges im Wald erlebt! So ein Wald ist schon seit jeher romantisch und geheimnisvoll behaftet. Da draußen in den Wäldern, da gehts Geheimnisvoll zu. Alte und moderne Märchen kommen von dort, so auch hier. Kopflose Monster kommen dort vor. Kopflos auch die Geschichte. Da stecken sich ein paar junge Leute gegenseitig mit Akte X-Geschichten sowie Anleihen aus der UFOlogie an. Peiniger beobachtete bei seiner Untersuchung, dass da Suggestionen in der Gruppe wirken. Wahrnehmungsverzerrungen in der Gruppenkonformität der "Alien-Freunde" kamen hinzu. Die daraus sich entwickelnden Eigendynamiken sind bekannt und wurden bereits in einem ähnlichen Fall von weiterentwickelten "urbanen Legenden" vor den Toren Berlins durch eine Untersuchung von T.A. Günter geschildert. In beiden Fällen sind die Muster identisch. Die gespenstische Dichte des nächtlichen Waldes hat genauso Unheimliches aufzuweisen wie ein nächtlicher Friedhof mit seinen Geistergeschichten-Erwartungen. Hier wird überall Merkwürdiges gesehen, es gibt eine "bedrohliche Atmosphäre" etc. Der angespannte Zustand der "Unheimlichen-Jäger" des verlorenen Waldschatzes mit seinen "Waldgeistern" kommt hinzu und schon ist überall der "Teufel" los. Dies erzeugt ein "Mystery-Fieber", dem sich die jungen Burschen nicht entziehen können, viele der Leser werden sich an die magische Anziehungskraft entsinnen, die der Wald in ihrer frühen Kindheit und Jugend hervorrief. Dies ist die Basis. Hinterfragt wird hierbei nichts, dafür aber alles Mystisch interpretiert. Dies alles wohl auch in Folge des Rendlesham Forrest-Incident von 1980. Bemerkenswerter Weise tauchte der Fall genau dann auf als Richard Gere gerade im Kino den Mottenmann jagte! Ich sehe da im Gesamtfeld Rückkoppelungseffekte.

(2) = Genauso wie bei den Kontaktierten ist das Geheimnisvollste bei den Entführten wohl der geistige Vorgang, der ihre Berichte hervorruft. Handelt es sich um einfache Selbsttäuschungen, um Wahnvorstellungen oder einfach nur um ´wahnhaft-wahr-gewordene´ Träume? Im Fall der Entführten gar um "ausserirdische Albträume"? Wie auch immer, auch die Entführungs-Epoche ist öffentlich eigentlich vorbei gegangen. Für die Kontaktler waren die Aliens vom Nachbarplaneten kluge und sanfte Wesen, denen das Wohl unseres Planeten wie Brüdern am Herzen lag; in der zeitgenössischen Science Fiction waren sie dagegen damals meistens bedrohlich und stellten damit eigentlich den "Charakter" der ´heutigen´ Greys (2.1.) aus dem Entführungs-Szenarium noch am besten dar, nahmen sie sozusagen vorweg. Sie sind heute das Gegenbild zum erfolgreichen Star Trek-Universum, welches wieder seine sinistre Polarität in der Akte X findet und nachweist, wie die Pop-Ästhetik der jeweiligen Epoche eine Rolle spielt. Kontaktler und Entführte sind gleichsam "auserwählt" worden und in beiden Lagern gab und gibt es Schwindler, die recht erfolgreich mit ihren Storys in der Öffentlichkeit und erst recht in der UFO-Szene gewesen sind. Aus den wunderschönen "Weltraumbrüdern" der Adamski´s sind nun wahre Fremde geworden, die uns beobachten und offenbar finstere Dinge treiben - zudem sehen sie eigentlich noch hässlich aus, auf der vergleichbaren Ebene von Hässlichkeit wie eben das namensgebende Alien aus dem gleichnamigen Mega-Blockbuster-Film (1979) mit Frau Weaver mit dem auch der Alien-Begriff für Ausserirdische wirklich populär wurde. Genauso, wie zwei Jahre zuvor durch Spielberg´s Super-Erfolgslichtspiel "Unheimliche Begegnung..." UFO-Darstellungen eine neue Vitalität bekamen, als man sie nun ´close encounters´ nannte und gleichsam einen neuen Typus von glaubwürdigem Alien kreierte - den kleinen Grauen mit dem Verkaufsmotto "Wir sind nicht allein!" (übrigens war 1951 der amerikanische Film "Das Ding aus einer anderen Welt" mit dem Aufdruck "Beobachtet den Himmel!" verbreitet worden). Zwei Kassenschlager (wie sie nur in Amerika produziert werden können) der für unser Thema bemerkenswerten Art, weil sie Bilder freisetzten, die wir alle in unserer Kultur teilen. Es gibt wohl nur wenige Menschen auf dem Globus, die diese Mega-Blockbuster nicht kennen - nicht unbedingt im Kino gesehen, aber im weltbeherrschenden TV. Und nicht nur dies, beide Kassenschlager haben ebenso gemeinsam, dass sie emotional stark-wirkende Sequenzen besitzen und derentwegen man die Filme nie vergisst. Trotzdem gibt es inhaltliche Vermischungen, nicht wenige "Entführte" kommen versteckt durch die Hintertüre als getarnte Kontaktler der Moderne wieder. Deswegen gibt es keine eindeutige Trennungslinie zwischen Kontaktierten von damals und den Entführten heute, auch wenn sich die Art ihrer Erzählungen zunächst anders anhört. Es hat sich also nur die Verpackung geändert, was dem veränderten Appetit des Publikums entgegenkommt, das ja immer nur Neues haben will. Gemeinsam haben sie aber auch noch, dass es beide Gruppen hauptsächlich in den USA gab während die zahlreichere europäische Bevölkerung weitaus weniger Kontaktler wie Entführte aufbringen kann/konnte. Zudem unterscheiden sich die hier in Euro-Land auftretenden "Ausserirdischen" sowie ihre Handlungen sehr viel stärker voneinander als in den amerikanischen Fällen, wo es wirklich eine Art "Vereinigte Alien-Nation" als UFO-Folklore gibt. Gemeinsam ist ihnen aber wieder der Mangel an Beweismitteln in Form eines unzweifelhaften und unanfechtbaren Souvenir aus dem Weltraum und unabhängiger Augenzeugenberichte. Was bleibt ist eben, dass diese Geschichten oftmals mit vielen Details und sehr viel Überzeugung erzählt werden und jeweils einen eigenen Kosmos aufmachen, der mit den Universen anderer Geschichten auf gleicher Ebene wiederum nicht direkt kompatibel ist. Ein Umstand, der an persönliche Fantasien denken lässt.

(2.1.) = Viele UFOlogen nennen diese Anderen basierend auf der (amerikanischen) Entführungs-Geschichte von Betty und Barney Hill auch ´Reticulaner´. Betty Hill berichtete an Bord des Entführer-Raumschiffs (übrigens von der Erscheinung her von ihrem Mann Barney bezüglich Gestalt und Form als ein "Pfannkuchen" beschrieben, "umgeben von breiten Fensterreihen" - und in jenem wurden die beiden wie bei einer "sightseeing tour" herumgeführt [doch sieht man sich den ´Landefleck´ neben der Strasse an, fragt man sich schon, wie dort ein größeres Objekt niedergehen konnte - ein normaler Hubschrauber z.B. hätte da nie landen können weil er mit seinen Rotorblättern mit den Bäumen kollidiert wäre]) eine Sternenkarte an der Wand gesehen zu haben, wonach die Aliens aus der Sternenkonstellation Zeta Reticuli kämen. Also weit genug weg, um den Flop aus der Kontaktler-Ära mit den angeblich belebten Nachbarplaneten Mars (der sich auch in anderer Weise als ein "Planet der Illusionen" ausweist, sobald er als UFO selbst gemeldet wird), Venus etc und der astronomisch-wissenschaftlichen Entwicklung durch die nähere Erkundung dieser Planeten noch zu Wirkungszeiten der Kontaktler nicht nochmals erleben zu müssen. Kein von Reticulanern Entführter braucht zu Lebzeiten dieser Generation zu fürchten, dass die Konstellation Zeta Reticuli von einer irdischen Sonde untersucht wird. Wenn dies überhaupt einmal geschehen wird, dann wird sich aber auf Erden niemand an diese absonderlichen UFO-Geschichten mehr erinnern. Die Kontaktler hatten das Glück, dass die Astronomen ihrer Zeit selbst daran glaubten, das Mars und Venus irgendwie Leben tragen könnte und somit spielten sie den Kontaktierten noch in die Hände. Die Entführten dagegen haben das Pech, dass die Wissenschaft ihnen durch die eigene Entdeckung fremder Welten bei fernen Sternen das allgemeine Faszinosum an ihrem ausserirdischen Thema wegnimmt. Es ist eine Sache an die Aliens aus dem wissenschaftlich-abgelehnten UFO-Universum im gegenstandslosen Raum glauben zu müssen, aber es ist eine andere Sache von der Wissenschaft alle paar Monate erneut begeisterten Bescheid zu bekommen, wo man schon wieder extrasolare Planeten auffand. Was aus den angeblichen ausserirdischen Begegnungen am deutlichsten zutage tritt, ist die Rolle des menschlichen Denkens. Wahrscheinlich ist, dass die fremden Besucher aus geheimen Tiefen des menschlichen Geistes aufgestiegen sind und wir sie daher nie physisch einfangen können. Es gibt so starke Ähnlichkeiten zwischen den Berichten von UFO-Entführungen (CE IV, Nahe Begegnung der Vierten Art) sowie Träumen und Albträumen, aber keine bezüglich dem inhaltlichen Geschehen in den ´normalen´ CE III der klassischen Art (= gelandete Fliegende Untertasse und Raumfahrer-Ausserirdische spazieren darum und reißen Gräser aus dem Erdreich etc, hauen aber fluchs ab wenn Menschen auftauchen). Wenn CE IV-Erfahrungen die logische Weiterführung der CE III´s sein sollen, warum aber sind die vielfältigst dargestellten Ausserirdischen bei den CE III`s wieder andere als bei den CE IV´s - diese tauchen nicht mit dem Raumfahrer-Touch auf - mit ihren geisterhaften Qualitäten (und wo die UFOs selbst eigentlich nur schmückendes Beiwerk sind)? Die Art und Weise, wie sie erinnert werden und wie sie ohne Ursache oder Zusammenhang aufzutreten scheinen, sind typisch für Traumerlebnisse. Traum und Fantasie, Illusion und Halluzination können für die Menschen, die sie erleben, real sein. Nicht umsonst führt inzwischen längst mancher Forscher die Parallele zur Begegnung mit den Entführungs-Anderen (die wirklich ganz und gar andere sind wie bei allen anderen UFO-Klassen entlang des Hynek´schen Kastensystems für UFO-Sichtungen [welches zu einer Zeit entstand als die UFO-Frage schon weit fortgeschritten war, aber die Entführungs-Geschehnisse so nicht stattfanden]) und Visionen eines Geistes ins Feld. Gemeinsam haben sie immerhin auch, dass die öffentliche Meinung darüber geteilt ist - und es weitaus schwerer haben akzeptiert zu werden, als ordinäre UFO-Sichtungen. Wenn wir einmal ein paar Schritte in der Geschichte der UFO-Begegnungen zurückgehen: Wie kommt es, dass die Ausserirdischen in den 50er Jahren so anders waren, freundliche Raumwesen mit putzigen Namen und dem tiefen Wunsch, die menschliche Rasse vor dem Atomkrieg oder Naturkatastrophen zu warnen? Und warum brauchten damals jene, die Begegnungen mit den Aliens hatten keine Hypnose, um sich an das zu erinnern, was ihnen passiert ist? Die Geschichte ist voller Visionäre, Mystiker, Medien und Zauberer. Es gibt zahlreiche Berichte über anscheinend normale und intelligente Menschen, die von ihren Begegnungen mit nichtmenschlichen Wesen erzählt haben: Dämonen, Feen und Geister sowie einer Vielzahl traditioneller religiöser Gestalten. Spätestens seit dem Beginn der geschriebenen Geschichte hat sich die Menschheit mit fremden Wesen befasst. Vielleicht haben nicht sie sich verändert, sondern nur die Art und Weise, wie wir sie erleben, da wir unseren Geschmack ändern und modische Trends zur Abwechslung setzen? (2.1.1.) Es sieht ganz danach aus, als sei das Entführungs-Phänomen eine extreme und die letzte (aus)denkbare Form dieser Art von Erlebnissen, eine Form, die zu einer verwirrten Menschheit am Ende eines Jahrhunderts passt, in dem viele religiöse und andere Glaubenssätze zusammengebrochen sind. Dazu gehört auch der nicht unwesentliche Umstand, dass das UFO-Entführungsthema nicht wirklich zum Thema wurde nachdem die Massenmedien den Hill-Fall aufgrund von John Fuller´s Bestseller-Buch ´Interrupted Journey´ (1966) verwursteten, sondern erst nachdem auf der "Alien Time Line" der Fall Hill ein Jahrzehnt später (am 20.Oktober 1975, Wiederholung am 9.September 1976) in dem NBC-Fernsehfilm "The UFO Incident" einem Millionenpublikum zur Primetime visualisiert wurde! Dies war der erste amerikanische UFO-TV-Spielfilm überhaupt und diese Ausstrahlungen hatten wirkliche Folgen. Binnen zwei Jahre nach dieser Ausstrahlung gab es die erste Explosion von UFO-Entführungsberichten bei jenen Vereinigungen die sich für UFO-Geschichten überhaupt interessierten - und zwar von Null auf Hundert so zusagen (und dann kam schon Spielberg´s UFO-Spielfilm in die Kinos!). Hier wurde also eine neue Ikonografie gezeugt, auch wenn sie in Anbetracht des gerne verschwiegenen Beschreibungsdetails hinkt. Die "Hill-Reticulaner" hatten nach deren Darstellung eine Art katzenartiges Gesicht, trugen eine Art Nazi-Kappe und einen schwarzen Schal um den Nacken. Insgesamt erinnerten sie eher an eine verzerrte Albtraum-Wiedergabe der Motorrad-Rockergang Hell´s Angels, die damals auch in New Hampshire ein großes Problem waren und bürgerliches Angstpotenzial beinhalteten als an wirkliche "Aliens". Und: Das gemischtrassige Paar Hill war selbst in diesen Zeiten "alien" für die dortige Gesellschaft, diese soziologischen und demografischen Umstände werden gerne bei Behandlung dieses Falls mal wieder ´vergessen´! Auch wenn es in der Vergangenheit religiöse Bewegungen gegeben hat, die sich auf ähnliche Geschehnisse stützten, waren darunter doch nur wenige, bei denen so viele Menschen behaupteten, mit den fremden Wesen Kontakt gehabt zu haben. Hier reflektiert sich also die Personalisierung der heutigen Zeit. Heutzutage muss man einfach alles persönlich als das Event mitgemacht haben.

(2.1.1.) = Ist es nicht seltsam, dass die Bilder Adamski´s von einem "Scoutship" als klassische Fliegende Untertasse in Glockenform (ein Raumfahrt-Planer sagte einmal, dass ein Raumschiff "auch sexy sein muss", ja es braucht soetwas wie eine "Produkterotik" um das UFO-Abenteur auch wirklich spannend und aufregend zu halten und genau diesen Effekt bringen auch die Fliegenden-Untertassen-Scoutship-Bilder mit) damals eine Reihe von vermeintlichen Paralleldarstellungen (hauptsächlich aus der anhängenden Fan-Gemeinde) auslöste, aber dieser Objekttyp kaum mehr gesichtet wird und durch die Fliegenden Dreiecke überholt wurde? Und die Fliegenden Zigarren, ihnen blühte genau das selbe Schicksal. Zu den bizarren Standards der UFOlogie gehörten auch die Kontaktler, die heutzutage von den Entführten abgelöst wurden (und inzwischen auch ähnlich wie die Kontaktler keine große Rolle mehr spielen). Daneben wandelte sich auch das Aussehen der "Aliens" entlang der populären Linie drastisch, genauso wie ihre Intention: waren sie zunächst scheue Engelwesen aus dem All sind sie nun in Gestalt der Grauen geradezu ein Symbol für die Sklaverei geworden, indem sie ihre "Ausgewählten" geradezu heimsuchen. Davon zu sprechen, dass das UFO-Phänomen in seiner Vollkommenheit in der UFO-Berichterstattung sogar schier Null mit den angegeben massenattraktiven Punkten wie Untertassen und Ausserirdischen zu tun hat, will ich mir hier ersparen. Trotzdem der UFO-Alltag, als Betreiber der deutschen UFO-Meldestelle (2.2.) weiß ich von was ich rede, sieht jenseits der den öffentlichen Vorstellungen ganz anders aus. Dies mußte ich am 30.Januar 2002 auch einem Redakteur (sagte der Anrufer jedenfalls) der Sat1-Wissensmagazin-Sendung ´Planetopia´ klarmachen, der sich meldete, um einen 7-8 minütigen Beitrag für das Format bezüglich der deutschen UFO-Meldestelle in Gang zu bringen. Der Mann hatte feste (und fixe) Konzepte bereits im Kopf, was er da auf den Bildschirm bringen wollte - ohne sich vorher kundig gemacht zu haben, um was es überhaupt geht. Dies waren kindisch-naive Vorstellungen über Ausserirdische-Meldungen und UFO-Landungsspuren, denen ich dann laufend nachjage. Ich mußte ihn ausbremsen und klarmachen, was der überwiegende Teil von UFO-Berichten jenseits dessen ist, was er sich da vorstellte. Daraufhin gab er mir zu verstehen, dass dies "doch keine Story" ist. Ich kann es ja auch nicht ändern, wenn die Realitäten keine Medienstory sein sollen. Immer wieder versuchte ich den Mann aufmerksam zumachen, wie interessant es für den Zuschauer sei, einmal im Film jene Objekte vorgestellt zu bekommen, die die Menschen irrtümlich und ganz ehrlich als UFOs missverstehen. Dass begriff er leider überhaupt nicht und so trennten sich wieder unsere Wege. Am 5.Mai 02 gab es dann den Beitrag "Sehen Ausserirdische aus wie E.T.?" im genannten Format, und zwar von genau jenem Redakteur, der mich kontaktiert hatte. Aufgebaut war die Nummer auf "Star Wars - Episode II" und verzweifelt wurde hier ein Bild, wonach die menschlichen Vorstellungen betreffs Ausserirdischen sich in Star Wars spiegeln würden. Dies ist freilich Unsinn. Genauso wie die untragbare Behauptung, wonach der Ausserirdische im Kinder-Märchenfilm "E.T." das "klassische Aliens mit historischem Vorbild, seit der vermeintlichen UFO-Landung in der legendären Area 51 werden alle Ausserirdischen so oder ähnlich dargestellt". Ein TV-Spektakel, welches von der Wahrheit lichtjahreweit entfernt ist! Märchenstunde bei Sat1 also. Und dies in einer "Wissenschafts-Sendung"! Spinnerei auch die Darstellung, wonach es alleine in unserer Milchstrasse "Milliarden von Zwillingserden" gibt, nur weil man bei einigen Sonnen "jupiterähnliche" Objekte ausmachte. Zwischen dem Gasriesen Jupiter und der Erde gibt es jedoch gewaltige Unterschiede. Noch schlimmer: es wird der Astronom und Planetenjäger Geoff Marcy ins Spiel gebracht, der einen jupiterähnlichen Monsterplaneten dort draußen entdeckte. Doch man unterschiebt ihm die Aussage, dass diese Entdeckung darauf hinweist, dass es da draußen Planeten gibt die Leben beherbergen und "derartige Planetetensysteme sind so häufig, dass man davon ausgehen muss, dass unsere ganze Milchstrasse voller Leben ist." Dabei redete er nur davon, dass es überall in unserer Galaxis Planetensysteme gibt. Dies ist ein gewaltiger Unterschied zu dem was suggeriert wird!

(2.2.) = Nun, der "Trip" macht mir nach wie vor Spaß, auch wenn es manchmnal einfach nur abnervt. Jenseits der Ernsthaftigkeit bei diesem UFO-Hobby muß ich auch eingestehen, dass der Spaß dies zu tun nicht auf der Strecke bleiben darf - trotz aller Frustrationen die einem an dieser Stelle passieren können. Ich bin soweit ein ganz normaler Mensch, der mit dem Außergewöhnlichen kontaktiert wird - die Frage dabei ist für alle Menschen in der gleichen Situation, wie man damit umgeht. Für mich gilt: kraftvoll und echt sowie mit Eifer und Elan bei der Sache zu sein, um in eine Verantwortung hineinzuwachsen. Dabei muss man vieles hinterfragen können, auch das was man selbst macht und welches Motiv mich antreibt. Bisher hat mich die "Fliegende-Untertassen-Forschungs-Odyssey" nicht aus der Bahn geworfen, obwohl das Gebiet der Untertassen-Folklore eine Art "reiche Goldmine" bestehend aus Fakten und Fantasien, Fehden und Torheiten darstellt - und ich die UFOlogie/Ufoologie nicht so liebe wie sie sich seit Jahrzehnten bzw seit Anfang an selbst darstellte. Leidenschaft und Wissen machten mich zu einem Skeptiker und Kritiker. Doch für viele im Feld ist es schwierig das Spiel von den Realitäten zu unterscheiden und genau deswegen werden sie aus der Bahn geworfen. Realitätswahrnehmungsprobleme und Wirklichkeits-Verständnis gehen dabei baden. So ungern Betroffene dies hören werden, ganz zu schweigen von den "angesehenen Führungsfiguren der UFOlogie", die ob solcher Ausführungen entweder ihre Herztabletten rausholen oder cholerisch reagieren mögen weil sie die "Space-Ship"-Theorie einfach so fantastisch empfinden, als dass ihnen der gesunde Menschenverstand flöten geht. Daher sind für mich die Menschen im Feld so interessant, die für sich eine kuriose und interessante, gleichsam aber auch amüsante Subkultur darstellen. Natürlich bin ich mir bewusst wie unbeliebt ich mich in dieser Sparte gemacht habe - einfach weil ich für sie das Thema so ernst nehme und sie es nur vorgeben. Ich dann da und dort die Finger auf blutende Wunden lege, wenn mich deren "Beweise" für ausserirdische Operationen über der Erde nicht beeindrucken, meistens noch weniger als sie selbst!

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Externe Links

http://www.alien.de/cenap/crtwentyfour.pdf
Hypnose Frankfurt am Main

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