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14.09.2006 |
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Die alte Frage: "UFO", "Meteor" oder "Weltraumschrott" Neuseeländischer Meteor-Vorfall sorgt für Debatten
>Pilot Neville van Eerten durchlitt den Schrecken seines Lebens. In einem Cessna-Trainingsflugzeug war er über Rangiora auf der neuseeländischen Südinsel unterwegs - und dann das: "Vor meinem Cockpit-Fenster erschien plötzlich ein riesiger Feuerball, etwa 1000 Meter höher als meine Maschine flog. Das Objekt zerplatzte in zwei große und einige kleinere Stücke." So beschrieb der Pilot ein auf die Erde fallendes Weltraum-Objekt, vermutlich einen Meteoriten, wie es kurz nach dem Vorfall hieß. Tausende Neuseeländer suchten am Mittwoch in der Landschaft nach den Fragmenten des vermeintlichen Weltraumobjekts. Den ersten Fund gab es auf einer Farm in Dunsandel südlich der Stadt Canterbury. Das ungewöhnlich leichte Material wird von den Wissenschaftlern des National Radiation Laboratory untersucht. Die Befunde, die bisher vorliegen, deuten allerdings nach Angaben der Labor-Wissenschaftler nicht auf Meteor-Fragmente hin. Laut Polizeisprecher Paul Visser besteht der etwa handgroße Gegenstand aus einem "uns unbekannten Stoff". Das klingt herrlich geheimnisvoll, hat aber dennoch nicht das Zeug für einen Science-Fiction-Krimi. Dem neuseeländischen Fernsehen erklärte die Polizei, sie glaube, bei dem vermeintlichen Meteoriten handle es sich vielmehr um Weltraummüll - Teile eines alten Raumfahrzeugs oder Satelliten, die möglicherweise radioaktiv seien. Das Ereignis hat viele Neuseeländer erschreckt. Sie sind daran gewöhnt, mit ihren häufigen Erdbeben zu leben. Aber der Eintritt des Objekts in die Erdatmosphäre erzeugte einen Überschallknall, der in vielen Teilen der neuseeländischen Südinsel die Häuser erschütterte und die seismischen Messgeräte der Polizeiwachen wie verrückt ausschlagen ließ. "Ich dachte wegen des fünften Jahrestages der Terrorangriffe in New York und Washington, das sei ein Terrorakt gegen uns", äußerte der Automechaniker Kevin Graham, der gerade in seiner Werkstatt in Rollestone arbeitete, 22 Kilometer südwestlich von Christchurch. "Ich bin ins Freie gelaufen - ich dachte, das Gebäude würde zusammenbrechen", beschrieb er seine erste Reaktion. So groß wie ein Basketball! Nach Berechnungen des Superintendenten des Observatoriums auf Mount John, Alan Gilmore, muss das Ding - ob Meteor oder Weltraumobjekt - die Größe eines Basketballs gehabt haben und mit einer Geschwindigkeit bis zu 20 Kilometern pro Sekunde in die Erdatmosphäre eingetreten sein. "Bei einer solchen Aufschlagswucht lösen sich Meteore häufig in einer großen Rauchwolke auf, bevor sie den Erdboden erreichen", sagte Gilmore. Die Jagd auf weitere Fragmente aus dem All geht indes weiter. "Es ist wie die Suche nach einer Stecknadel im Heuschober", sagte der Observatoriums-Chef.<
Nachdem ich mich nun via Google-News Australia dem Thema angenommen hatte, stellte ich zunächst fest, dass die Meldung in Australien/Neuseeland quasi von allen Meldien abgedeckt wurde und inzwischen auch andere Länder erfasst hatte. Es gab tatsächlich auch ein Bild von dem "kosmischen Findling", welcher so ganz und gar nicht an einen künstlichen Körper erinnerte, sondern einfach an einen Meteoriten, was ja auch die Beobachtungsschilderungen hergaben. Zur Erinnerung: Weltraumschutt hat bei seinem Atmosphären-Eintritt eine sehr flache Bahn, weil das entsprechende Objekt ja aus der Orbitalbahn von West nach Ost herausfällt. Seine Geschwindigkeit liegt da bei maximal keine 30.000 km/h. Bis jenes Objekt dann in seinem Eintrittskorridor dann zu Erden kommt, kann dies bis zu 3 Minuten lang eine entsprechende Leuchterscheinung mit sich bringen. Astronomische Objekte aus dem Kosmos dagegen rasten mit der 10fachen Geschwindigkeit (aus allen denkbaren Richtungen kommend) auf uns herab, wodurch sich die Durchgänge solcher Meteore nur im Rahmen von wenigen Sekunden bewegen, wenn sie schließlich als Meteorite irdischen Boden erreichen. So kann man grundsätzlich allein schon aus der sichtbaren Beobachtung und ihrer Dauer klar unterscheiden, was nun was war! Reentry-Erscheinungen sind zudem meines Wisens nach bisher immer auch ohne ´himmlischen Donnerschlag´ ausgekommen, bei Großmeteoren dagegen sind sie Standard. |
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