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15.08.2006

    
CENAP-Newsflash Nr.21 erschienen

Eines der Hauptthemen: Paradigmen-Wechsel: Alien-Forschung versus UFO-Forschung

Hier ein Auszug der aktuellen NF-Ausgabe, welche als pdf-Dokument unter http://www.alien.de/cenap/fltwentyo... bei http://www.cenap.de/onlinecr.htm zum download bereit steht:

Paradigmen-Wechsel: Alien-Forschung versus UFO-Forschung

"Ein Ufo ist ein unidentifiziertes Flugobjekt, von dem mindestens eine Person meint, es gesehen zu haben. Diese Definition der amerikanischen Luftwaffe bietet Raum für Phantasie und Inspiration." Bravo - Bravo ? Das sozio-kulturelle UFO-Phänomen mit seiner Restlaufzeit gehört wohl zur "Sozialisierung" des modernen Menschen mit seiner Zivilisation im Space Age und den damit verbundenen "höheren Fantasien". >Fliegende Untertassen<-UFOs gibt es leider nicht nach dem Maß der UFOlogie in der "Alien-Verführung" unter dem Himmel voller Sterne, auch wenn physische Dispositionen einzelner Menschen jene zu Erfahrungen führt die durchaus von mystischer Art sein mögen und in modernen Zeiten die "Alien-UFOs" auf ihre Begegnung mit den "Alienierten" warten. Doch dies ist so oder so immer außer Kontrolle. Die Frage ist und bleibt zudem, ob derartige innerphysische Prozesse sich wirklich nach außen hin derart unkontrolliert sowie unbemerkt externieren und das gläubige Individuum wirklich eine schier schon pathologische Erfahrung bzw Selbsterfahrung der besonderen Art macht - wenn nicht eh alles schlichtweg nur "Spinnerei" ist. Auch wenn ich mich lange mit den vermeintlichen "UFO-Entführungen" beschäftigt habe, will es mir nicht so wirklich eingehen, dass diese selbst etwas mit einem "posttraumatischen Stresssyntrom" zu tun haben (und wenn ein solches mal da und dort bei einzelnen Betroffenen auftreten mag, dann hat dies garantiert andere Ursachen und da wird zum Schutz das "Alien-Teil" drübergestülpt). "Geisterseher" haben die ja auch nicht, obwohl mir hier die direkte Verbindung noch am ehesten gegeben scheint. Vielleicht sind ´echte´ UFO-Entführungs-Traumatas eher mit dem Bereich der Nahtoderfahrungen in der Psycho-Wirkung konform? Bei jenen "Entführten", die keine Opportunisten sind, und selbst glauben die Erfahrung mit dem grauen Mann gemacht zu haben, glaube ich eher daran, dass diese vorgeschobenen Geschichten ein Fenster zu ihrer Seele (mit Deckerinnerungen) sind, welches hin zu den Outer Limits ihres Seins führt. Solange aber ´echte´ UFOs im wissenschaftlichen Sinne nicht zweifelsfrei bewiesen sind - solange geht die Jagd nach ihnen in Gestalt von aussagekräftigen und unwiderlegbaren Beweisen weiter; Beweise die undiskutierbar und nicht anderweitig interpretierbar sind. Schließlich von allen Skeptikern akezptierbar sind. Der inflationäre Gebrauch der Begriffe "UFO-Beweise" und "UFO-Wissen" sind in der UFOlogie mit ihren vielen Überreaktionen zudem sehr große Worte (1) - bis hin zu Worthülsen, die dennoch als starke Schlüsselreize wirken und die Dramatik fördern. Daher auch sind die "UFOs" ein Thema fruchtbarer Inspirationen, auch wegen der damit verbundenen kosmischen Semantik. Oder genauer: Gerade deswegen. Es war schon immer so.

(1) = Herausragendes Kennzeichen ist das gefährliche und oft missbrauchte Wörtchen "deswegen". Die meisten Irrtümer, die in der UFOlogie während der letzten 60 Jahre vorgekommen sind, beruhen auf Fehlschlüssen, die mit diesem einfachen Wort verknüpft sind. Es gibt viele Beispiele dafür, nehmen wir zwei: 1) Bei Roswell ist etwas abgestürzt (richtig), und der Vorfall wurde ganz offensichtlich von der US-Luftwaffe vertuscht (richtig), deswegen muss es eine >Fliegende Untertasse< gewesen sein (falsche Schlussfolgerung). 2) UFOs erscheinen nicht so, wie wir es von irdischen Flugkörpern erwarten (richtig), deswegen müssen sie außerirdischen Ursprungs sein (falsche Schlussfolgerung).

Wissen ist Macht, Verarschung aber genauso! Bilder können Information sein, aber auch Desinformaton. Bei ´UFO-Material´ gilt dies bekanntlich und insbesondere ganz besonders mit allen Warnzeichen... >Fliegende Untertassen<-Fotos erleben ihre Faszination durch die direkt angebotene Verlockung bzw dem scheinbaren Versprechen, dass diese uns als Betrachter dem UFO-Phänomen so nahe wie sonst nichts bringen. Neben dem Umstand das wir Menschen sowieso ´Augentiere´ sind, lebt der UFO-Mythos (1) hauptsächlich auch von den fotografierten UFO-Körpern, die eindeutig keine irdischen Flugmaschinen darstellen (abgesehen wenn sie z.B. silberpolierte VW-Käfer-Autoradkappen oder Frisbee-Scheiben sind, die von menschlicher Hand in die Luft vor dem Fotoapparat geworden worden sind) sollen. DIESE Objekte sind ganz und gar verführerisch und die >Fliegenden Untertassen<-Fotos sind auch ein Inbegriff für das Verständnis des "UFO-Phänomens" in aller Welt. Die ganze UFO-Debatte dreht sich im Grunde um sie, während Fliegende Untertassen-Körper als solche bei Beobachtungsmeldungen über vemeintliche unidentifizierte Flugobjekte eh die Ausnahme sind - schon seit Kenneth Arnold´s berühmter ´Startersichtung´ am Nachmittag des 24.Juni vor 59 Jahren (den Jahrestag haben wir von CENAP-Südwest übrigens am 22.Juli 06 in Heilbronn traditionell mit einer Grill-Party begangen, wo gibt es sowas sonst noch auf der Welt?). Mit dem "Arnold-Phänomen" lief schon alles schief, was späterhin mit der UFOlogie schief laufen konnte. (2) Natürlich wenn jemand etwas am Himmel (meist als Lichterscheinung am dunklen Himmel) sieht, was für ihn etwas so noch nie Gesehenes darstellt, macht er ein für ihn unidentifiziertes Flugobjekt (UFO) aus und fragt sich, was da los war. Und einige Leute sind dann aufgrund ihrer psychischen Disposition, die von der UFOlogie aufgestempelt ist weil sie sich damit beschäftigen, gerne bereit darin zu sehen, was sie sich erwünschen und daher auch Stein und Bein darauf schwören, ebenfalls >Fliegende Untertassen< gesehen zu haben (und zwar jenseits der normalen Wahrnehmungstäuschung die durchaus auftreten kann). Wie bei einer Art selbstherbeigeführten Gehirnwäsche sind sie dann auch von ihrer speziellen Sichtung suggestiv auf wahrscheinlich immer überzeugt. Auch das gehört zum UFO-Phänomen, ist aber keineswegs die Regel, genauso wenig wie es dort problemorientiertes Denken gibt. Dies habe ich in meinen 33 Jahren (verdammt lang her mein Einstieg!) im Feld erkannt, weswegen bei mir schon lange Schluss mit lustig ist.

(1) = Mythologien sind nichts anderes, als der Versuch in naiver Weltsicht Dinge zu erklären, für die einem anderweitig die Worte fehlen. Damals wie heute. Der UFO-Mythos ist zudem einer ohne Sperrstunde. Einige Facetten der UFO-Mythologie sind inzwischen so zählebig geworden, dass sie selbst schon zu Mutanten geworden sind - und dies obwohl sie nur Musterbeispiele für erfolgreiche ufologische Irreführung aufgrund fragwürdiger Machenschaften in den Episoden der UFO-Überlieferungen (und derer die dafür verantwortlich zeichnen!) sind. Und weil es eine Aufnahmebereitschaft hierfür beim Publikum (einer Zielgruppe) gibt! Doch - es gibt keine Abkürzung zur Erkenntnis und das Nirwana liegt nicht um die Ecke, viel eher führen die Wege nirgendwo hin. Ich weiß, da kann man schon zum Affen werden, wenn alles in Hoffnungslosigkeit endet. Alles Verziere mit mystischem Schmuck um attraktiver zu sein hilft trotzdem nicht. Dies gilt insbesondere für Informationen aus "anderen Bewusstseinsebenen" im esoterisch-spirituellen Bereich der UFOlogie, um den Menschen zu suggerieren: Ihr bekommt so selbst ein höheres Bewusstsein. Hier hat man es schnell von einem Phänomen, was schwer in die erfassbare Vorstellung der rationalen Seinsebene einzuordnen ist und um Channeling etc zu begründen bzw zu rechtferigen. Dabei ist es wahr - die wahren Abenteuer unserer Existenz spielen sich eh im Kopf ab und unterstehen den schier grenzenlosen Fähigkeiten unseres Geistes. Nichts weiter als dessen Gabe und Kapazität zur Fantasie. Damit ist der Mensch gesegnet und kann sich so von der "Fleischlichkeit" (dieser verdammten!) lösen, von der physikalischen (kümmerlichen und ohnmächtigen) Existenz freischwimmen - quasi sich sein eigenes Paradies erzeugen, weil man eine eigene Wirklichkeit der Wunschträume erfährt. Der Traum wird wahr und in dem entfalten sich einige Menschen und verstehen es als "Geschenk der Götter". Siehe Lichtarbeiter und solche. Das Erschaffen einer eigenen Realität, die für sich selbst funktioniert - was kann es Besseres geben? (1.1.) Insbesondere in der Interaktion mit einigen Geistesfreunden, die man auf dem persönlichen Weg der Suche nach Erkenntnis findet und die mitspielen, weil sie genauso auf der selben Ebene Sucher sind und Halt durch andere Mitsucher suchen? All dies läuft darauf hinaus ein besseres Lebensgefühl im Hier und Jetzt zu erleben, um durchzukommen. Um sich nicht der Kritik zu stellen und um nicht als Spinner angesehen zu werden, bedarf es rhetorischer Tricks. So der Einstieg auf die "Begrenztheit" der Normalität und das man sich befreien muss, um neues Wissen zu schaffen. In der Esoterik durchaus eine Standard-Argument, welches in die Waagschale geworfen wird, um fantastischen Ideen auf die Sprünge zu helfen. Um was es in Wirklichkeit geht, ist ist die ungezügelte Freisetzung von Inspiration und Fantasie als persönliche Befreiung von den Alltagszwängen mit denen einige nicht klar kommen. Dabei verschwindet das, worauf es wirklich ankommt. Die mystische Reise setzt hier ein, sie beginnt. Verkauft als "altes Wissen, was jetzt wieder entdeckt wird". Ingredienzen, die es dem Menbschen erleichtern, auf dieser Welt zu leben. Rainer Holbe in der Abschlußmoderation seiner RTL-Sendung "Unglaubliche Geschichten" vom 9.Juli 1988 zum von Michael Hesemann und Andreas Schneider einberufenen 1.Channeling-Weltkongress (Wiederkehr des Spiritismus in moderner Form!) in Murnau schließlich: "Ob mit oder ohne außerirdische Besucher, für die meisten Gäste auf dem Murnauer Kongress waren die Tage ein Erlebnis. Losgelöst von einem oft unerfüllten Alltag erlebten sie mit Gleichgesinnten eine wahrhaft unendliche Geschichte der Fantasie, der Freude und der Fröhlichkeit. Wir selbst schaffen die Welt mit unseren Gedanken." Was will ich dazu mehr sagen, wenn es um "Botschaften aus anderen Dimensionen" geht? Genau diese ´Mittel´ reichen aus um genug Leute zu aktivieren. Die "andere Intelligenz" produzieren wir nur selbst. Und andere auf Erden machen damit das schnelle Geld...

(1.1.) = Es gibt zwar Menschen, die sich in ihrer Ideal-Welt bewegen und sie bis auf´s Messer verteidigen, aber es gibt immer wieder Restzweifel. So erlebte ich es Anfang August 06 im Alien.de-Forum, als es mal wieder um die alten UFO-Akten der NSA ging, nur weil ein paar mystikverliebte ´Physiker´ (Grazyna Fosar und Franz Bludorf) gerade im Argo-Verlag (dort wo auch das M2000 herkommt) ein Buch diesbezüglich herausgaben und eine schrille Pressemitteilung dazu über ihr eigenes Pressebüro vorstellten ("US-Geheimdienst öffnet UFO-Akten/Echtheit der Dokumente von NSA-Direktor unter Eid bestätigt" {Echtheit der AKTEN heißt NICHT Echtheit von UFOs bestätigt, dies nur nebenbei!}). Ein User daraufhin: "Sehr interessant, also ist an der UFO-Sache was dran. Sagte ich ja immer schon. Bestätigt durch meine Sichtung."

(2) = So lief am 21.6.06 auf Phoenix zur besten Fernseh-Sendezeit die mit einem Wissenschaftspreis (ähm, auf meine Empfehlung hin) ausgezeichnete ARD-Dokumentation "Die UFO-Story" in einer Wiederholung. Tatsächlich ist diese Produktion eine der besten UFO-Sendungen des deutschen Fernsehens, dies aufgrund ihres erklärenden sowie aufklärenden Charakters wie es ehemals in den USA mit den >Fliegenden Untertassen< begann. Ein Leckerbissen in Sachen Objektivität und für jeden Interessierten zur Frage ´Wie es und warum es so begann.´ Als jemand beim Paranews.net-Leserforum darauf die UFO-Gemeinde aufmerksam machte, gab es danach solche ablehnenden Reaktionen wie: "Ja, ich habe es mir angeguckt. Ich fands ehrlich gesagt beschissen. ... Man hat nur ungefähr 2 Videos von UFOs in der Reportage gesehen." - "Ich wollte mir das auch anschauen, aber nach nicht mal 10 Minuten habe ich ausgeschaltet." - "Ich habe es mir nicht angeschaut. Nachdem ich auf der Phoenix-Seite über den Inhalt des Films gelesen hatte, war mit eigentlich schon klar, in welche Richtung das laufen wird. Würde mich sehr wundern, wenn ich unrecht hätte. Objektive Information kann man von der deutschen Medienlandschaft ohnehin kaum erwarten." - "Offensichtlich ist nichts was in den Medien verbreitet wird objektiv!" Damit ist eigentlich auch alles schon auf den Punkt gebracht, was die UFO-Fan-Gemeinde eigentlich wirklich will - alles, nur nicht die banale und nüchterne Wahrheit erfahren.

Auffallend bei der Erforschung anomalistischer Phänomene ist der damit einhergehende, schädliche Einfluss bewusster Irreführungen um Märchenwelten aufrecht zu erhalten und damit die wirklichen, harmloseren Gegebenheiten zu überzeichnen. Ein falsches Weltbild entstehen zu lassen, weswegen die Kritiker und Skeptiker daran zu Ketzern werden, den "Andersdenkenden", den ´Verdammten´ und ´Verfluchten´, die dem Überzeugungsgespinst der Gläubigen nur wie Schatten der Wirklichkeit an der Wand begegnen. Ja, dies ist eine Art "Gnostizismus" der Moderne, in dem ohne ´Kirche und Priester´ der UFOlogie ein eigener Weg beschritten wird, so arg er auch verteufelt ist (präziser: genau deswegen!). Uns reicht dabei einfach NICHT, wenn Hardcore-UFO-Fans eine Selbsterkenntnis aus dem Mystischen heraus bedingt vortragen (egal wie verkünstelt sie dies tun, um diesen Problempunkt zu verdecken), auch wenn es zu deren Selbstgenügsamkeit reichen mag! Sorry, dies ist alles nämlich nichts weiter als RELIGION und damit hat die UFO-Phänomen-Erforschung zunächst nichts zu tun, sobald sie sich um die naturwissenschaftliche Frage hinzüglich UFOs beschäftigt. Im Bereich der sozio-kulturellen Beschäftigung schaut dies für uns natürlich dann wieder anders aus, weil da selbstverständlich der (pseudo)religiöse Aspekt wichtig wird. Es geht dabei nicht nur um unauthentische Berichte, wie sie in jedem Forschungsbereich vorkommen, sondern darum, dass diese Berichte mit Übereifer sofort - ohne viele Bemühungen um Verifizierung - zum Gegenstand von überzogenen Betrachtungen gemacht werden, auch von ausgewiesenen Kennern der Szene. Die Eigen-Medien tragen huldvoll dazu bei, dieser Art von Berichten den Anschein von Seriosität zu verleihen, so dass aufgebauschte Darstellungen im Endeffekt zum einzigen "Wissen" über (auch UFO-)Phänomene wird, das in der Öffentlichkeit diskutiert werden darf. Sie wissen es doch alle: Wer die vorliegenden "Beweise" in Frage stellt, wird dann zumeist als verkorkster Skeptiker abgestempelt und seine Einwände werden nicht selten falsch dargestellt. Es ist einfach so und es gehört auch dazu, dass Irreführungen sogar imstande sind eine Art Eigenleben zu entfalten und die Szene ihnen ernsthaft Glauben schenkt. Wenn Irreführungen erfolgreich sein sollen, müssen sie glaubwürdig und relevant wirken. Diejenigen, die Bestand haben, trotz klarer Gegenbeweise und trotz eindeutiger Entlarvung der Urheber und ihrer Methoden, weisen besondere Merkmale auf. Mit tief verwurzelten Bildnissen wird in den Köpfen der Massen und der angesprochenen Schichten Resonanz erzeugt. Die ´Bilder´ müssen den Erwartungen entsprechen, den gewissen ´Pfiff´ haben, es muss irgendwie Musik drin sein. In Abwandlung eines Slogans aus den Büros der Raumschiff-Designer gilt für die UFO-Abenteurer: Die UFO-Stories müssen auch ´sexy´ sein. Dann ziehen sie. Zu den Opfern gehören Menschen mit höherer Bildung, sogar mit wissenschaftlicher Ausbildung, ebenso wie die breite Masse. Es war schon immer so. Deswegen gehörte dies auch immer schon zur Strategie der UFOlogie-Verkäufer. Da macht es mir dann auch keinen Spass mehr und da kann ich schon ´giftig´ werden sobald ich meine, dass die Konsumenten verarscht werden, um sie bei der "Droge" zu halten.

Norman Mailer brachte es 1991 auf die Formel: "Wenn das Lügen eine Kunst ist, dann ist die raffinierte Lüge hohe Kunst." Für die Arbeit der Forscher ist dies ein erhebliches Erschwernis, nicht nur, weil die Unzuverlässigkeit der Berichterstattung stark auf den Forschungsbereich abfärbt, sondern auch, weil viel Aufwand vonnöten ist, uninformierten Außenseitern den wahren Sachverhalt zu vermitteln und falsche Darstellungen zu korrigieren. "In der heutigen Ufologie wimmelt es von erwiesenen oder mutmaßlichen Irreführungen. Die dramatischen Schilderungen von UMMO in Spanien sind typisch für die Art von Berichten, die einfach überwältigend sind, mit Implikationen, die so tiefgründig erscheinen, dass Anhänger durch keinerlei vernünftige Argumente davon abzuhalten sind, an sie zu glauben. ... Soziologen haben seit längerem festgestellt, dass eine Entlarvung in solchen Fällen sogar bewirken kann, den Kern eines Glaubenssystems zu stärken, auch wenn es der Vernunft Hohn spricht", stellte schon UFO-Forscher Jacques Vallee ernüchtert in einer Abhandlung zum Mythos des "Philadelphia-Experiments" ("ein besonders widerstandsfähiges Lügengespinst", wie er es nannte) fest. Und er bezog sich u.a. auf ein Buch des viel gelesenen Autors Charles Berlitz und des altgedienten UFO-Forschers William L.Moore, welches 1979 zum Standardwerk bezüglich des genannten Experiments wurde. Sie widmeten es "jenen Wegbereitern der Wissenschaft, deren Suche nach neuen Erkenntnissen sie zu den entferntesten Sternen und zu den innersten Welten führt". Die Widmung war nur ein höhnischer Witz, den keiner der glühenden Anhänger der Geschichte bemerkte. Der zu Tatsachen hochgeschraubte Erzählstoff war dafür viel zu spannend. Der Anschein nachprüfbarer Beweise ist unabdingbar, wenn eine gezielte Irreführung glaubhaft wirken soll. Niemand hat bisher Überreste des angeblich gewaltigen >Fliegenden Untertassen<-Absturzes bei Roswell vorweisen können, dennoch ist dies der am intensivsten untersuchte Einzelfall in der Geschichte der UFO-Forschung. Das Ausbleiben dieses Beweismaterials hatte über geraume Zeit hinweg jedoch das Interesse in UFO-Kreisen eher gesteigert. Über Qualitätssicherung hat da niemand nachgedacht und nur Hoffnungen auf die "Dokumentationen" von Promi-UFOlogen gesetzt - ohne hinzuschauen, wer die wirklich sind und sich vom Schein blenden zu lassen. Zumindest da haben UFO-Promoter und einige UFO-Berichterstatter einiges gemeinsam (dumm genug): Schließlich kann man sich schlecht auf Daten stützen, die aus einer Quelle stammen, über die man so gut wie gar nichts weiß. Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Die Kontolleure sind eindeutig wir sachkundigen UFO-Skeptiker, wer sonst?

Um den technisch interessierten Teil der Öffentlichkeit an sich zu binden, muß eine UFO-Fabel mit einer Aura hochgestochener Wissenschaftlichkeit ausgestattet sein. Dementsprechend wird vom "Bereich 51" des US-Luftwaffenstützpunktes Nellis behauptet, dort seien Anti-Schwerkraft-Aggregate gelagert, die eindeutig jede irdische Technologie überträfen und ein Trans-Uran-Element verwendeten, das in der wissenschaftlichen Fachliteratur bisher keine Erwähnung fand. Die fremde Zivilisation auf UMMO verfügt angeblich über noch weitaus erstaunlicheres Wissen. Etc pp. Die Inanspruchnahme von Wissenschaftlern mit hohem Bekanntheitsgrad oder von Persönlichkeiten wie Albert Einstein ist ein herausragendes Merkmal der gezielten Irreführung in der Ufologie. Die angeblichen Beziehungen zwischen Robert Lazar und Dr. Edward Teller auf dem Luftwaffenstützpunkt Nellis, zum Beispiel, werden immer wieder lautstark ins Feld geführt, obwohl Dr. Teller abstritt, je mehr als nur beiläufige Kontakte mit dem Betreffenden gehabt zu haben. Und ein Herr Hesemann hielt einen Vortrag im Gebäude der UNO. Das Aufdecken von Vorkommnissen, die uns die Obrigkeit vorenthalten will - seien es Eltern, Filmstars, das Militär, große Unternehmen oder Regierungen - ist zweifelsohne ein Nervenkitzel. Der Enthüllungsjournalismus, der in den siebziger Jahren, nach der Offenlegung des Watergate-Skandals, engagierte Reporter zu heroischen Figuren hochstiliserte, ist zum Vorbild für die eifrigen Rechercheure des UFO-Phänomens geworden. Eingaben, gemäß dem Gesetz zur Informationsfreiheit geduldig vorangetrieben, haben in vielen Fällen Interessantes an Licht gebracht. Wer die Öffentlichkeit gekonnt irreführen will, kann sich diesen Sachverhalt zunutze machen, indem er amtliche Stellen in seine Machenschaften mit einbezieht. Man denke an die Steven´s und O´Deans der US-Szene aus den wilden 90ern, die sich untereinander gerne schulterklopfend dann "glaubwürdige Forscher" nannten. Unabhängige Forscher sehen sich mit sensationellen Behauptungen konfrontiert, ohne eigene Nachforschungen anstellen zu können. Dies war der Fall bei den Fotos von Billy Meier in der Schweiz (Negative standen nie zur Verfügung, obwohl angeblich tausende von UFO-Aufnahmen gemacht wurden), und ebenso bei der nicht minder sensationellen Abduction von Linda Napolitano in New York. Namhafte Ufologen hatten diese Abduction als "Fall des Jahrhunderts" tituliert. Heute erinnert man sich kaum noch daran. Ist doch so! Vallee: "Ein derartiger Umgang mit Informationen ist wie Gaukelei: Vor unseren Augen wird ein Vorgang präsentiert, den wir nicht hinterfragen können." Wir müssen immer nur den "seriösen" Berichterstattern vertrauen. Gläubige zu animieren, sich mit einem Thema zu beschäftigen, ist für den Erfolg einer Irreführung sehr wichtig, denn wir neigen eher dazu, einer Story Glaubwürdigkeit zuzubilligen, wenn es sich mit unseren eigenen Erwartungen zur Deckung bringen lässt. UFO-Enthusiasten wollen "Action", den Nervenkitzel auf der Jagd nach schnellen, sensationellen Entdeckungen. Das Interesse an bestimmten UFO-Stories erlischt sehr bald, wenn keine Seelengemeinschaft von Interessierten hierzu zustande kommt.

Vallee knallhart, wie auf CENAP-Linie: "Bei der Erforschung des Paranormalen sind nur wenige Aufgaben so wichtig wie das Aufdecken und die Eliminierung von bewussten Irreführungen und Täuschungsaktionen. Wenn in einem Forschungsgebiet die freiwillige Selbstkontrolle fehlt, übernehmen Andere die Kontrolle mit verheerenden Konsequenzen. Nährboden für die populäre UFOlogie sind Gerüchte, schlecht recherchierte Berichte, dürftiger Wissensstand und regelrechte Betrügereien zum Nachteil echter Erkenntnisse. Die bunte Folge nicht enden wollender Fälschungen ist in den Augen der breiten Masse kennzeichnend für die UFOlogie, und Wissenschaftler sowie gebildete Laien gewinnen dadurch ein negatives Bild von diesem Forschungsbereich. Problematisch sind derartige Fälschungen, weil sie sich ins Gemüt einschleichen, weil sie kribbelnd und unterhaltsam sind, und weil sie nicht selten etwas bieten, von dem wir wünschten, es wäre wahr, obwohl es eben nicht der Wahrheit entspricht." Und Vallee zitiert Curtis MacDougall: "Wenn ein ´hoax´ so langlebig wird, dass er als Mythos oder Legende gelten kann, sollte man die Hoffnung auf Entlarvung vielleicht aufgeben." Jener hatte den ´hoax´ (das englische Wort "hoax", mit dem die Fälschungen, bewusste Irreführungen und Täuschungsaktionen in der UFOlogie treffend gekennzeichnet sind) zuvor so definiert: "Eine absichtlich konstruierte Unwahrheit, durch die einer Tatsache ein anderes Aussehen verliehen werden soll." Nach MacDougall resultiert der Erfolg einer derartigen Irreführung aus zwei in den Opfern wirkenden psychologischen Kräften: In die Rubrik "warum wir nicht ungläubig sein wollen" gehört laut MacDougall Unwissen, Aberglauben, Suggestion und Prestige. Für die Rubrik "Anreize zu Glauben" nennt MacDougall finanzielle Vorteile, Eitelkeit, Chauvinismus, Vorurteile, Vorliebe für gewisse Theorien, Verlangen nach Nervenkitzel und kulturelles Klima. Vallee abschließend dazu: "Wir haben gesehen, dass diese Faktoren in der Tat für die Infrastruktur des hier geschilderten Themas maßgeblich waren." ...

Fortsetzung im NF21

Externe Links

http://www.alien.de/cenap/fltwentyone.pdf
http://www.cenap.de/onlinecr.htm
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