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01.08.2006

    
Historische Noten der UFOlogie aus dem CENAP-Archiv:

August-UFO-Meldungen vor 55 bis vor 20 Jahren: Fliegende Untertassen in der Presse

Feuerball verursacht Panikstimmung hieß es via UP aus Bogota und am 1.August 1951 berichtete so die Rhein-Neckar-Zeitung: Die Zeitung El Espectator berichtet, dass die Einwohner der rund 200 Kilometer westlich von Bogota liegenden Kleinstadt Ioague von einer Panikstimmung erfasst wurden, als sie am Sonntagabend einen riesigen feuerball am Himmel erblickten, der auf die Erde herabstürzte. Dem Absturz sei ein starker Erdstoß gefolgt. Unmittelbar nach dem Erdstoß sei eine Art Blitzstrahl sichtbar gewesen, der die Augenzeugen dieses Ereignisses geblendet habe.

Fliegende Untertase - diesmal echt meldete dpa aus Washington und die Rhein-Neckar-Zeitung vom 30.August 1951 hatte eine Meldung mehr abzudrucken: Die US-Armeebehörden erproben zur Zeit einen neuartigen Behälter, der in der Form den sogenannten "Fliegenden Untertassen" ähnelt und zur Versorgung von Einheiten an der Front mit Flüssigkeiten verwendet werden soll. Der Behälter faßt 23 Liter Wasser, Benzin oder andere Flüsssigkeiten, besteht aus synthetischem Kautschuk, hat einen Durchmesser von sechzig Zentimeter und ein Leergewicht von 2,25 kg und die Form eines Diskus. Zu Versuchzwecken hergestellte Behälter dieser Art wurden aus Höhen bis zu 600 Meter ohne Fallschirm abgeworfen, ohne zu platzen. Beim Aufprall auf den Boden dehnen sie sich bis zum Doppelten ihrer normalen Größe aus, prallen in die Luft zurück und fallen sodann unversehrt zur Erde. [Was u.U. unbedarfte Zeugen Anlaß geben mag über abgestürzte Untertassen zu spekulieren.]

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Fliegende Untertasse kurvte über Waldau wußte am 13.August 1956 die Kasseler Zeitung zu melden: Eine Fliegende Untertasse kurvte gestern über dem Flugplatz in Kassel-Waldau und überraschte die zahlreichen Besucher der "Deutschen Modellflug-Meistershcfaten 1956". Dieses Mal jedoch war es kein Phantom, sondern ein auf Grund von amerikanischen Beschreibungen der Fliegenden Untertassen aus Sperrholz nachgebautes Modell. Es startete allerdings außer Konkurrenz. Die Fliegende Untertasse hatte Erwin Stücke aus Karlsruhe gebaut. Eigentlich sollte sein Sperrholzmodell Düsen am Außenrand erhalten. das jedoch war nicht möglich, weil die Maschine sonst zu schwer geworden wäre. So baute der unermüdliche Bastler einen Benzin-Motor ein und benutzte dazu den Platz, an dem sich sonst nach den Untertassen-Berichten die Kanzel befindet. Die Scheibe, die sich durch eine Art Schaufeln, die in einem bestimmten Abstand zwischen Motor und Rand eingebaut sind, dreht, steigt senkrecht etwa 400 bis 500 Meter in den Himmel auf. Die Flugzeit beträgt etwa vier Minuten.

UFO-Schweiger - neuer Beruf meldete am 25.August 1956 die Salzburger Zeitung: Nichts mit UFA, nichts mit Film, aber alles mit dem neuen Weltgeheimnis der "Unknown Flying Objects" der Fliegenden Untertassen soll laut "Neuer Post", Düsseldorf, die unheimliche Tatsache zu tun haben, dass einige Forscher und vorgebildete Beobachter dieser Sparte sich in abgrundtiefes Schweigen hüllen. dass es sich bei den merkwürdigen Himmelserscheinungen um keine Sinnestäuschung und um keinen sensationellen Schwindel handelt, dürfte ja nun tatsächlich außer Zweifel stehen. In den Vereinigten Staaten existiert schon längst ein internationeles "Flying Saucer Bureau", das Beobachtungen sammelt und prüft [?]. Es brachte 40.000 Augenzeugenberichte [?] zusammen. Ebenso hat die Royal Air Force ein besonderes Amt [?] eingerichtet, in dem - ebenfalls laut "Neuer Post" - sogar der Pince of Edingbourgh mitarbeiten soll. Wesentlich klarer wirkt eine Nacht, für die wir uns verbürgen können, laut der maßgebende Persönlichkeiten des Pentagon mit einem Europäer hohen Ranges in absolut positiver Weise über das Auftreten solcher Objekte, von den sie nur wissen, dass sie von keiner Weltmacht, weder USA, noch England oder Rußland hergestellt werden, gesprochen haben. Nun schildert Gray Baker, früherer Leiter der Untersuchungsabteilung des amerikanischen Bureaus, dass einer von dessen Direktoren einen Besuch von drei dunkelgekleideten Herren erhalten hat, worauf er sich in Pension und absolutes Schweigen begab. Ebenso sei aus dem bekannten Raketenforscher Oberth kein Wort mehr herauszubringen. Offenbar, so meint man, solle der Weltöffentlichkeit etwas vorenthalten werden, das zur Stunde nur Hysterie erzeugen könnte. Immerhin, so scheint es, wird auch heute noch Leuten, die etwas können und wissen, das Schweigen teuer bezahlt.

Obiger Bericht ist unserer Kenntnis nach einer der ganze wenigen Artikel, die die breite Öffentlichkeit hierzulande etwas über die Männer in Schwarz (MIBs) sagte, auch wenn die Quelle nur ein deutsches Klatschblatt, "Neue Post", war und einige Übertreibungen deftiger Art beinhaltete. Auch wurde der Eindruck erweckt, als sei der Privatmann und Okkultist Gray Baker mit dem Pentagon und dem dortigen UFO-Projekt verbändelt, was nicht stimmt, genauso wenig wie man immer wieder den Eindruck erzeugt, als sei Keyhoe´s NICAP mit dem Untertassen-Projekt identisch. Sicher dagegen ist, dass der Raketenforscher Oberth nicht zum Schweigen gebracht wurde und ganz munder überall über seine speziellen Untertassen-Ideen plauderte.

Die Rheinpfalz vom 30.August 1956 berichtete: Ende August wurden an der marokkanischen Küste, vornehmlich in der Bucht von Tanger, von verschiedenen Personen wiederholt UFOs (unbekannte Flugobjekte) gesehen. Der neueste Bericht bezieht sich auf einen Gegenstand, der ein grünes Licht ausgestrahlt habe und von dem rote Blitze ausgegangen seien. Er wurde in Ost-West-Richtung fliegend von mehreren Personen am Montagabend nach 20 h Ortszeit etwa acht Minuten lang beobachtet. Es soll sich um ein sehr grosses und schnelles Objekt gehandelt haben.

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Jagdsaison auf Fliegende Untertassen meldete dpa und am 2.August 1966 schrieb so die Frankfurter Rundschau: Für die Mitglieder der britischen "UFO-Forschungsgesellschaft" hat wieder einmal die Jagdsaison auf Fliegende Untertassen begonnen. Mit Teleskopen, Kameras und selbstgebauten Wellendetektoren bewaffnete Männer haben auf einem Hügel bei Warminister (Südengland) ein Sommerlager aufgeschlagen, um den vermeintlichen Besuchern vom anderen Stern mit vereinten Kräften auf die Spur zu kommen. Ein auf dem Hügel angelegtes Lichtsignal soll den "UFOs" (Unbekannten Flug-Objekten) zu erkennen geben, daß ihre irdischen Bewunderer einer Verständigung nicht abgeneigt wären. Warminister wurde als Standort gewählt, weil hier im vergangenen Jahr eine Fliegende Untertasse angeblich bei einem Landemanöver gesichtet worden war. Der Leiter der britischen "UFOlogen", Dr.Cleary-Baker, führt dies auf die Nähe geheimer militärischer Forschungsanlagen zurück, für die sich die überirdischen Besucher offenbar interessieren.

Das Neue Zeitalter berichtete am 20.August 1966 unter Jan Holberg: Interessante technische Enthüllungen: "Die USA und Rußland produzieren sie!" - "UFOs gibt es nicht! Wohl aber: Flugscheiben am laufenden Band!" "Heraus mit der Wahrheit!" - Mit Erfolg geflogen - Schluß mit den Märchen - genaue technische Angaben - Wie man sie bauen und nachkopieren kann. Zum Thema der UFOs, über die wir and dieser Stelle oft berichten, indem wir uns jeweils an das kontrollierbare faktische Material hielten, gingen uns von Dipl.-Wirtsch. Hermann Klaas, 433 Mühlheim an der Ruhr, Leybankstr.20, die nachstehende Ausführungen und Zeichnungen zu, für deren Richtigkeit der Einsender in vollem Umfang Garantie übernimmt. In jedem Fall sind die Darlegungen ein interessanter Beitrag zum Thema der UFOs oder Flugscheiben, wie Hermann Klaas jene Flugkörper nennt, von denen er sagt, sie seien keineswegs unbekannt (UFO = Unbekannte Fliegende Objekte), sondern nur zu gut bekannt und würden in den USA und in der Sowjetunion am laufenden Band fabriziert.

Wann aber endlich bequemt man sich, die ganze Wahrheit zu bringen und die amerikanischen "Mätzchen" ad absurdum zu führen, indem man endlich den Deutschen das Erstgeburtsrecht zubilligt? Den Ansatz haben Sie schon in der Nr.41 vom 10.Oktober 1964 und in späteren Ausgaben gemacht. In der Anlage gebe ich Ihnen eine Fotokopie der Skizzen und Beschreibungen aus meinen alten Unterlagen aus 1941 und 1945! Ich habe auch noch Skizzen des von mir 1941 gebauten Modells einer "Flugscheibe" - dieser von Deutschen ausgearbeiteten und tatsächlich mit kaum zu glaubendem Erfolg geflogenen Erfindung. Sie hatte einen Durchmesser von 2,40 m, mit einem kleinen, sehr schnell laufenbden Spezial-Elektromotor (Modellbenziner gab es damals nicht), der bei der Luftwaffe "organisiert" wurde, sofort so schnell senkrecht stieg, daß es leider an die Hallendecke (8 m hoch!) stieß und "am Boden zerstört" wurde. Es mußte ja sehr leicht gebaut werden! Übrigens kann man solche Modelle nicht, oder nur schlecht fliegend, unter 2 m Durchmesser bauen, wenn man die Flugeigenschaften, besonders bei Fernsteuerung und 6-10 Kanälen wirklich richtig ausnützen will! Die Abbildung der Ausgabe vom 10.Oktober 1964 zeigt aber nur einen Entwurf! Das, was richtig flog, sehen Sie in der Anlage, auch dann die damals in Böhmen und später bei Breslau (dort arbeitete die Gruppe Miethe!) gestartete Ausführung, die ein stärkeres Staustrahlrohr (wie bei der sogenannten V-1 verwendet) hatte. Ein solches "Rohr" mußte eine Art Gelenk haben. So wie bei Ihrer Zeichnung der Ausgabe von 1964 - hätte er Strahl ja die darüberliegende Abdeckung und den Wulst verbrannt! Auch fehlen die "Landepuffer". Die drei Modelle in der heutigen Ausgabe entsprechen in etwa, bis auf die Anordnung der Strahldüsen, dem Prototyp des Ballenzo-Schriever-Havermohl´schen Modelles. Also wie ich dies in der Anlage gezeichnet hatte und habe. Auch hier müßen die "Düsen" schwenkbar sein, um den "Coandaeffekt", der das vertikale Steigen des "Flugdiskus" erst wirksam macht, zu erzielen /Miethe hat später besser gebaut). Beim ersten Typ war noch der äußere Ringwulst geschlossen, wie er auch bei den anderen Modellen der "Flugscheiben" durch hochwertige Metallegierungen vorhanden war. Hatte dieser Diskus die oder eine gewollte Höhe erreicht, so daß der Druck der hinteren Schubdüsen wirksam wurde, ging man in den Horizontalflug über. Naturgemäß waren diese Steuervorgänge nicht einfach, erst spätere Entwürfe sahen den "unterbrochenen Ringwulst" vor, so daß die Düsen voll durchgeschwenkt werden konnten! Heute mit den modernen Triebwerken und Treibstoffen ist alles viel einfacher und wirksamer.

Diese Flugscheiben werden heute fließbandmäßig sowohl im "Westen" als auch in der UdSSR, dort an 2 Stellen (!!!) gebaut! Warum also diese unsinnige Geheimhaltung? Und dieser Unsinn mit den "fliegenden Bettgestellen" oder Senkrechtstartern mit Schwenktriebwerken? Bei diesen genügt ja wohl ein Splitter oder ein Geschoß, das Kabel oder eines der "Gelenke" zerstört - und runter fällt dieses komplizierte Ding! Natürlich hat es eine ganze Anzahl weiterer Entwürfe gegeben, auch leider nicht restlos fertig gewordene Prototypen; typisch deutsch: zu spät! Nicht einmal ein einfaches Staustrahlrohr konnte Miethe oder Havermohl anfangs bekommen! Erst Luftwaffenfeldwebel haben das alles "organisieren" müssen! Darf ich vielleicht Modellbauer darauf aufmerksam machen, daß man bei einem heutigen, starken und schnellaufenden Modellmotor des sogenannten "Gegendrehmoment" ausnutzen und außer der entsprechend gestalteten "Vertikalzugschraube" auch für die untere "Tragschraube" ausnutzen kann, und zwar sowohl als Fesselflugmodell oder Fernlenkmodell! Bei letzterem sollte der Durchmesser über 2 m sein, denn die Flächenbelastung: Gesamtgewicht, Tragfläche, Geschwindigkeit muß hier noch mehr beachtet werden als bei üblichen Flugmodellen! Ein weiterer Hinweis: Die "Fluglage" solcher frei fliegender Flugscheibenmodelle entspricht genau dem von Hubschraubern. Wer die Auspuffgase geschickt so leitet, daß diese aus "Düsen" der Tragflügelenden in entsprechendem "Winkel" austreten, verstärkt durch einen bruchteil des Luftstrahles der Zugschraube, hat doppelten Effekt und spart Treibstoff. Es geht alles, nur muß man eben wissen, wie. Und Geld zum Bau muß man haben. Das Wichtigste: Genau muß man beim Bau eines solchen Modells arbeiten, denn geringe Unwucht verhindert schon das Senkrechtsteigen, was jedem Fachmann verständlich ist! Die ganze "Auswuchtung" ist eben das Problem!

¸ Damit war der Beitrag eigentlich schon erledigt (auch wenn etwas holprig geschrieben), aber doch nicht ganz. Drei großformatige Skizzen füllten die Zeitschriftenseite auf. Zunächst sieht man den letzten Prototyp der "Schriever-Habermohl´schen Flugscheibe" 1943/45: Anfang 1944 erreichte dieser Typ beim Senkrechtstart in nicht einmal 3 Minuten 12 km Höhe und dann mit 2.000 km/h horizontale Geschwindigekit. Treibstoffprobleme waren noch nicht - wegen der "Konkurrenz" - gelöst. Das Walterrohr hatte zusätzliche Funtkion, desgleich die Seitenstabilisierung. Dann sehen wir den ersten versuchstyp 1941/42: Dieser erste, vll flugfähige Senkrechtstarter hatte gleiche Flugeigenschaften wie der oben beschriebene, nur happerte es mit der Stabilisierung. Die Flügel des im Ring liegenden "Flügelrades" waren verstellbar. Treibstoff war nicht ausrreichend. Pilot saß zuerst wie üblich, rückwärts gelehnt, später liegend. Unter ein Mechaniker für den Antrieb. Erster Typ (Ballenzo-Schriever-Miethe-Diskus), entwickelt aus obiger Flugscheibe, der auch den "Coandaeffekt" ausnutzte. Drei Mann besatzung, später Raketenbatterien eingebaut. Die drei Skizzen schauen zwar technisch aus, sind aber nichts weiter als kindisch-naive Formdarstellungen.

Rätselraten um Flugkörper meldete am 29.August 1966 die Frankfurter Rundschau: Rätselraten löste am Samstagabend ein Flugkörper aus, der während 30 Minuten über dem westlichen Bodenseegebiet stand und selbst von Tübingen aus gesehen wurde. Augenzeugen, die den transparent wirkenden Metallkörper mit einem Fernglas beobachteten, berichteten übereinstimmend, daß der Flugkörper mehrmals seine Form geändert habe, ehe er in westlicher Richtung weitergeflogen sei. Nach Ansicht von Professor Borhmann von der Sternwarte Heidelberg, dem diese Beobachtung von einem Assistenten aus Tübingen gemeldet worden war, dürfte es sich höchstwahrscheinlich um ein künstliches Flugobjekt handeln.

Rätsel um Flugkörper berichteten am 29.August 1966 die Stuttgarter Nachrichten aus Konstanz: Rätselraten über seine Herkunft löste am Samstagabend ein Flugkörper aus, der während 30 Minuten über dem westlichen Bodenseegebiet stand und selbst von Tübungen, Ebingen und Hohenzollern aus gesehen wurde. Augenzeugen, die den transparent wirkenden Metallkörper mit einem Fernglas beobachteten, berichteten übereinstimmend, dass der Flugkörper mehrmals seine Form verändert habe, eher er - einer Birne mit Spitze vergleichbar - in westlicher Richtung weitergeflogen sei. Die Wahrnehmungen erstreckten sich von etwa 19:30 h bis kurz nach 20 h. Nach Ansicht von Professor Bohrmann von der Sternwarte Heidelberg, dem diese Beobachtungen von einem Assistenten aus Tübungen ebenfalls gemeldet worden war, dürfte es sich höchstwahrscheinlich um ein künstliches Flugobjekt handeln, das von der Erde aus gestartet worden war. Die Form des Objektes, das mit zunehmender Dunkelheit immer schwächer zu erkennen war und schließlich ganz von der Nacht verschluckt wurde, wird recht verschieden beurteilt. Die sist wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass das Objekt wohl als Folge von Drehungen seine sichtbare Form immer wieder veränderte. Nach Berechnungen der Stuttgarter Sternwarte dürfte der fliegende Gegenstand einen Durchmesser zwischen 30 und 70 meter und eine Höhe von mindetens 25.000 Meter haben. Besonders merkwürdig sei, dass er offenbar seine Höhe nicht änderte. Nach Auskunft der Landespolizei wird das Objekt schon seit Samstagmittag ständig beobachtet. Um einen Wetterballon kann es sich nicht handeln, denn in einer solchen Höhe würde er zerplatzen.

Geheimnisvolles Flugobjekt ein Forschungsballon - Der "fliegende Sack" ist jetzt verschwunden - In Waiblingen wurden am Montag Reste eines Wetterballons gefunden meldeten am 30.August 1966 die Stuttgarter Nachrichten: Das Rätselraten um ein unbekanntes Flugobjekt über dem süddeutschen Raum ist beendet. Die Meteorologen verschiedener Wetterämter und aerologischer Stationen glauben, daß es sich bei dem am Samstag und Sonntag gesichteten Flugkörper um einen größeren Forschungsballon handelte, der zwischen 30 und 40 Meter Durchmesser aufwies und in Höhen zwischen 20.000 und 25.000 Metern "schwamm" [also in der Stratosphäre sich befand und aufgrund seiner Dimensionen den "Skyhooks" zuzuordnen ist, wenn man so will, den großen Brüdern der ordinären Wetterballone!]. Seit Sonntagabend war der "Fliegende Sack" nicht mehr gesehen worden, und man nimmt an, daß er in der Zwischenzeit abgetrieben wurde oder geplatzt ist. Auf keinen Fall ist der Versuchsballon ein sogenannter Wetterballon, wie ihn die aerologischen Stationen in Stuttgart, München, Hannover, Essen, Emden und Schleswig jeden Tag mehrmals starten. Der Aerologische Station Stuttgart hat auf Anfrage erklärt, daß der in Waiblingen gefundene Ballonrest ein Wetterballon war und mit dem unbekannten Flugobjekte nichts zu tun hat... Alfred Held, Techniker der Aerologischen Station auf dem Burgholzhof, ist der Meinung, daß der unbekannte Flugkörper auf keinen Fall einer dieser ausgedienten Wetterballone ist. Dazu sei er offensichtlich zu groß, wenn man den Beobachtungen Glauben schenken könne, daß er etwa 30 bis 40 Meter Durchmesser aufwies. Das Astronomische Institut in Weißenau bei Ravensburg glaubt, daß es sich mit ziemlicher Sicherheit um einen Forschungsballon handelt, der aus Richtung München in das Gebiet Stuttgart und den Südschwarzwald gelangte und entweder weiter abgetrieben wurde oder zerplatzte. Allerdings konnte bis zur Stunde noch nicht ermittelt werden, ob irgendein Institut in der Bundesrepublik einen solchen Ballon in den letzten Tagen gestartet hat. In den vergangenen Jahren wurde übrigens viel von unbekannten Flugkörpern geschrieben und gesprochen - allgemein unter dem Namen "Fliegende Untertassen" bekannt. Heute weiß man, daß diese Flugapparate häufig Forschungsballone waren, deren Aluminiumbespannung Reflektionen zur Erde sandten, die hierzu zuweilen als "Mündungsfeuer" von Schußwaffen interpretiert wurden. Von den Amerikanern ist bekannt, daß sie große Forschungsballone in Höhen von 60 bis 70 Kilometern geschickt hatten, die dann bei voller Ausdehnung einen Durchmesser von 30 Metern erreichten, ehe sie sich selbst zerstörten.

Ein militärischer Wetterballon? Seine Herkunft ist noch immer unbekannt hieß es am 31.August 1966 in den Stuttgarter Nachrichten: nachdem am Montag die Besatzung eines Streifenwagens der Landespolizei bei Waldkirch im Breisgau fast eine Viertelstunde lang den als Ballon identifizierten "unbekannten Flugkörper" gesehen hatte, besteht für die Fachleute kein Zweifel mehr, dass es sich um einen Versuchsballon handelt. Mit bloßem Auge sahen die Polizeibeamten den Ballon und meldeten dies an ihre Stuttgarter Zentrale weiter. Danach befand sich der Ballon gegen 14:40 h im Raum Waldkirch. Nach Lage der Dinge und vor allem daraus, dass militärische Stellen keine übertriebene große Neigung gezeigt haben, das Flugobjekt "abzuschießen" oder zu orten, nehmen Fachleute an, dass es sich um einen zur Wetterbeobachtung aufgelassenen Ballon einer Militärstelle handelte. Derartige Ballone messen die Geschwindigkeit der Höhenwinde, die für die Berechnung einer Flugbahn von ballistischen Geschossen erforderlich sind. Entgegen anderer Meldungen wäre es den modernen Düsenjägern - vor allem der Amerikaner - ohne weiteres möglich, in Höhen zwischen 20.000 und 30.000 Metern aufzusteigen und den Ballon zu erreichen. Schon der Starfighter der Bundeswehr hat eine Dienstgipfelhöhe von rund 22.000 Metern. Da die US-Streitkräfte wesentlich modernere Maschinen wie den Starfighter fliegen, wäre es ihnen ein leichtes gewesen, den Flugkörper zu erreichen, der je nach übereinstimmenden Aussagen höchstens zwischen 15.000 und 20.000 Metern hoch flog. Das Rätselraten um den merkwürdigen Gegenstand am Himmel über Baden-Württemberg hat inzwischen auch auf die angrenzenden Gebiete übergegriffen. Wie erst am Dienstag bekannt wurde, ging bereits am Montagmorgen vor einem Gasthof in Murnau in Oberbayern ein Plastikballon mit einem Durchmesser von etwa drei Metern nieder. Die Untersuchung der Hülle ergab, dass es sich um einen französischen Wetterballon handelte, der allerdings keine Geräte mehr trug. Lediglich ein Zettel in französischer Sprache wies auf die Herkunft des Flugkörpers hin. Eine in Murnau stationierte französische Militäreinheit übernahm die Bergung. Nach Ansicht der Polizeibeamten, die den Ballon als erste zu Gesicht bekamen, könnte es sich um den "fliegenden Sack" handeln. Dem steht jedoch entgegen, dass dieser nach allen Beobachtungen und Schätzungen von Fachleuten viel größer sein muß - es wurde ein Ausmaß zwischen 30 und 70 Meter im Durchmesser genannt - und dass ein Objekt, das mit ihm wahrscheinlich identisch ist, noch am Montagnachmittag über dem Schwarzwald gesichtet wurde.

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BILD am 3.August 1971: "Die UFO-Leute wollen uns nichts Böses tun - Das sagt Raketen-Professor Oberth". In Deutschland erfuhr der Fernsehzuschauer mittels der TV-Serie "UFO" scheinbar mehr über Fliegende Untertassen und Lebewesen aus dem Weltall. Dies stellte der "Deutsche UFO-Verein" aus Wiesbaden fest. Dort kamen immer mehr Leute an, die mehr über UFOs in Erfahrung bringen wollten und sich über "Lebewesen aus dem Weltall aufklären lassen wollen". Schon damals hatte das Medium Fernsehen als Massen-Erfahrung die Menschen zielträchtig auf eine bestimmte UFO-Auslegung hingeführt, wenn auch nur in einer phantastischen Spiel-Reihe. Auch der damals 77-jährige Herrman Oberth meldete sich als Mitglied der DUIST zu Wort: "Die UFO-Serie entspricht nicht den Tatsachen; denn die fremden Wesen aus dem Weltall sind friedlich. Wären sie nämlich aggressiv, hätten sie uns schon angegriffen." Veit: "Sie kommen nur auf die Erde, um uns vorzuführen, was sie alles können." Allein 400 UFO-Meldungen gingen in den vorausgegangenen 15 Jahren bei der DUIST aus Deutschland ein. ´Zahlreiche´ dieser UFOs seien sogar auf Fotos festgehalten, "sogar die Insassen sind darauf zu erkennen" (?). Und wieder der Hinweis auf die ufogläubige Prominenz wie Maria Schell, Inge Meysel und Eva Pflug: "Die UFOs sind kein Märchen."

Im ´Arsch- und Titten-Blatt´ (so der journalistische Insider-Jargon für derartige Sex & Crime-Gazetten)Wochenend veröffentlichte Hermann Oberth sogar in jener Zeit eine "weltexklusive" UFO-Serie, Sie werden staunen wozu sich der Dean deutscher Raumfahrt-Kultur hat alles hinreißen lassen. Er sprach hier von einem "eigenen Forschungszweig" namens UFOlogie, die sich mit "der Klärung dieser merkwürdigen und geheimnisvollen Erscheinungen" beschäftige. Doch leider wird die "UFO-Forschung von offizieller Seite dadurch erschwert, daß von der amerikanischen Luftwaffe alle Meldungen über UFOs bewußt fehlgesteuert, die Erscheinungen als ganz natürlich abgetan oder ganz unterdrückt werden", schrieb er da im total ufologischen Irr-Glaubens-Jargon nieder. Weder sind die UFOs oder besser Fliegenden Untertassen merkwürdig noch geheimnisvoll für seinen Wiesbadener UFOlogen-Club, noch wird die UFO-Forschung durch die USAF "erschwert", sondern eher umgekehrt wird ein Schuh daraus: Die US-Luftwaffe bekam durch die amerikanischen UFOlogen und Medien Feuer unterm Hintern gemacht und neben ihren eigenen PR-Handhabungs-Problemen stand sie ob des öffentlichen Interesses oftmals so unter Druck, das sie sich selbst in Identifizierungen verrante, die nicht ganz haltbar sind. Außerdem konnte die US Air Force nichts "unterdrücken", weil sie selbst von der UFO-Hysterie namens UFORIA überschwemmt und eingeholt wurde, die zweifelsfrei externer Natur war und für die USAF oder dem CIA jenseits aller Kontrolle lag. Oberth behauptete sogar, daß "die UNO begonnen hat, sich mit der Realität der fremden Flugkörper auseinanderzusetzen". Eine weitere Stilblüte: "Ein beträchtlicher Teil der Berichte aber konnte nicht geklärt werden. Diese können nicht als Lügen oder Schwindel abgetan werden, da alte verantwortungsbewußte Air-Force-Offiziere, Radaranzeigungen oder Fotografien aus zuverlässigen Quellen dabei eine Rolle spielen." Von wegen beträchtlicher Teil, sondern ein geringes Minimum bleibt als Rest über und aus diesem UFO-Restmüll entpuppen sich immer wieder Fälle als genau das, was sie nicht sein sollen: Lügen oder Schwindel. Natürlich auch als nicht erkannte normale IFOs.

Oberth, das Aushängeschild, forderte die Beschäftigung mit der UFO-Forschung auch deswegen ein, weil es eine Reihe von Fällen gibt, in denen die Landung von Fliegenden Untertassen gemeldet wird, ja Menschen wie der "Hauptpionier der UFO-Forschung, der Amerikaner George Adamski" sogar Begegnungen mit ihren Insassen hatten! Da staunt man nur und kann sich eines gewißen Würgreizes im Hals nicht erwehren ob des Scheuklappen-Blicks des Manns. Kopfschütteln reicht da schon lange nicht mehr. Aber hier weist sich nach, wie auch eine ehemalige Kapazität und wissenschaftliche Galionsfigur sich im Irrgarten verlieren und jegliche Rationalität ablegen kann. Oberth verglich die UFO-Forschung in ihrer öffentlichen und wissenschaftlichen Anerkennung mit den Ausgrabungen von Heinrich Schliemann vor Troja, der auch erst als intelligenter Außenseiter belächelt worden war und schließlich der Geschichtsforschung einen beträchtlichen Schub gab, weswegen er von ihr schließlich ausgezeichnet wurde. Oberth: "Deshalb sollte uns nichts davon abhalten, das UFO-Problem weiter zu untersuchen und nach allem zu forschen, was man nicht von vorneherein beweisen kann. Je besser jemand eine Gegend kennt, desto geringer ist die Gefahr, daß er sich verirren wird, und je mehr die Menschheit weiß, desto weniger muß sie befürchten, in die Irre zu gehen." Da ist ein gewaltiger Schuß Scheuklappen-Schmiere enthalten, der das Faß voller ufologischer Selbstbeweihräucherung zum umkippen bringt. Die DUIST´sche Ansammlung von ungeprüften UFO-Meldeberichten kann man kaum "Untersuchung" nennen und die pseudoreligiöse Esoterik-Versammlung namens DUIST-UFOlogie schon zwei Mal nicht. Oberth der davon spricht, die Gegend kennenzulernen, in der man sich bewegt, ist selbst schon in einem von ihm nicht erkannten Irrgarten unterwegs gewesen, wenn er Adamski als "Hauptpionier der UFO-Forschung" verstand. Der Blinde führt den Lahmen...

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Alle UFOs dieser Erde auf 94 Mikrofilmen, meldete AP und die Frankfurter Rundschau druckte so am 12.August 1976: Ein Brocken verbranntes Etwas, ein Stück Kupferrohr und eine kaum überblickbare Sammlung von Schriftstücken und Fotografien können im Staatsarchiv zu Washington besichtigt werden. Es handelt sich um die Unterlagen und eingesandten Beweisstücke für das Projekt "Blaubuch", die erste systematische UFO-Untersuchung des US-Verteidigungministeriums, die jetzt der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden. Die in den Jahren 1947 bis 1969 zusammengetragenen Unterlagen galten bisher als Verschlußsache. Das Material besteht aus etwa 12 Kubikmeter Papier - etwa 8.400 Seiten. Dazu kommen Fotos, Dutzende von mehr oder minder mysteriös wirkenden Gegenständen, 23 Tonbänder von Leuten, die ihre Erlebnisse lieber erzählten als sie niederzuschreiben, sowie 39 Filmen oder Filmausschnitte. Der größte Teil der Schriftstücke kann auf 94 Rollen Mikrofilm nachgelesen werden. Zu den ausgestellten Gegenständen gehören zwei miteinander verschmolzene Metallstücke, die im August 1954 in Lafayette (Indiana) nach einem angeblichen UFO-Besuch gefunden wurden. Das etwas zweieinhalb Zentimeter lange Objekt könnte von außerirdischen Wesen stammen, es kann aber auch in der Glut eines Lagerfeuers zu seiner jetzigen Form verschmolzen sein. Das Staatsarchiv, in dem alle amtlichen US-Dokumente von der Unabhängigkeitserklärung bis zu den letzten verabschiedeten gesetzen aufbewahrt werden, urteilt nicht über die Echtheit der ausgestellten Objekte. Ein Sprecher sagt: "Wir haben sogar versucht, bei der Beschreibung der Dinge auf Eigenschaftswörter zu verzichten." Als typisch für die eingegangenen und ausgewerteten Berichte kann ein Brief aus Kansas aus dem Jahre 1955 gelten: "Ein rundes Objekt von der Größe eines auf Armlänge entfernten Zehncentstückes überquerte den Himmel mit gewaltiger Geschwindigkeit auf einem Kurs, der durch Unberechenbarkeit gekennzeichnet war." Die US-Luftwaffe befand, es könnte sich um das über den Himmel wandernde Licht eines nahe gelegenen Suchscheinwerferns gehandelt haben. Die Luftwaffe schloß das Projekt mit der Erklärung ab, daß die gemeldeten UFOs keine Bedrohung der Sicherheit Amerikas darstellten. Es gebe ferner keinen Beweis dafür, daß die untersuchten Erscheinungen und Objekte von einer über die gegenwärtigen wissenschaftlichen Kenntnisse hinausgehenden technologischen Entwicklung seien, und man habe auch keine schlüssigen beweise dafür finden können, daß es sich bei den gesichteten Objekten um außerirdische Fahrzeuge handelte.

Kinderspielzeug oder Rest vom UFO? - Geheimes Material über angebliche Besuche aus dem Weltall veröffentlicht. Wir greifen hier die Düsseldorfer Nachrichten vom 12.August 1976 auf: Washington. Ein Brocken verbranntes Etwas, ein Stück Kupferrohr und eine kaum überblickbare Sammlung von Schriftstücken und Fotografien können neuderings im Staatsarchiv zu Washington von jenen besichtigt werden, die an die Existenz von unidentifizierten Flugobjekten (UFOs) glauben. Und natürlich auch von jenen, die die UFOs für absoluten Nonsens halten. Es handelt sich um die Unterlagen und eingesandten Beweisstücke für das Projekt BLAUBUCH, die erste systematische UFO-Untersuchung des amerikanischen Verteidigungs-Ministeriums, die jetzt der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden. Diese in den Jahren 1947 bis 1969 zusammengetragenen Unterlagen galten bisher als Verschlußsache. Das Material besteht aus etwa zwölf Kubikmeter Papier. Dutzende von mehr oder minder mysteriös wirkenden Gegenständen, 23 Tonbänder von leuten, die ihre Erlebnisse erzählten, sowie 39 Filmen oder Filmausschnitte. Der größte Teil der Schriftstücke kann auf 94 Rollen Mikrofilm von allen Interessierten nachgelesen werden. Zu den ausgestellten Gegenständen gehören zwei miteinander verschmolzene Metallstücke, die im August 1954 in Lafayette (Indiana) nach einem angeblichen UFO-Besuch gefunden wurden. Das etwas zweieinhalb Zentimeter lange Objekt könnte von außerirdischen Wesen stammen, es kann aber auch in der Glut eines Lagerfeuers zu seiner jetzigen Form verschmolzen sein. Ein etwa 15 Zentimeter langes und drei Zentimeter starkes Stück Kupferrohr, gefunden am 8.August 1958 bei Middletown in Ohio, könnte ebenfalls aus dem Weltall stammen. Ebensogut könnte es sich um ein Fragment eines Spielzeugs handeln. Ein vom Einsender als ´Speerspitze´ deklarierter Gegenstand wirkt zunächst durchaus echt. Bis man bei näherer Untersuchung glaubt, daß es sich um die Spitze eines Pfeils handelt, den man in jedem Laden kaufen kann..."

¸ Interessant bei diesem Bericht ist zweifelsfrei der Umstand, daß die US-Luftwaffe nicht nur ihre 94 Mikrofilmrollen von Unterlagen (etwa 140.000 Seiten zu ca 12.600 Berichten) im National Archives zum Studium auslegte und auch vorgebliches UFO-Filmmaterial aus der Blue Book-Ära zum Verkauf freigibt, sondern auch die in ihrem Besitz befindlichen angeblichen UFO-Beweisstücke der physikalischen Art ausstellt! Erstaunlich ist dabei, daß dieser freizügige Umstand so gut wie keinerlei Beachtung in den Reihen der UFOlogen findet und vorschnell der Ruf zu hören ist, daß das UFO-Beweismaterial in Form von UFO-Trümmern etc alles geheimgehalten wird! Doch, wie hatte Dr.A.J.Hynek in einem Interview nach der Freigabe des UFO-Materials im National Archives sich geäußert: "Es ist Plunder, nur Plunder. Niemand war jemals in der Lage etwas Glaubwürdiges vorzulegen."

Landepiste für UFOs gebaut meldeten dpa/UPI aus Bordeaux und die Frankfurter Rundschau vom 17.August 1976: Der erste "UFOport" - eine Landepiste für "Fliegende Untertassen" oder unbekannte fliegende Objekte (UFOs) - ist in Ares in der Region von Bordeaux in Frankreich eröffnet worden. Der "UFOport" war die Idee eines Flughafentechnikers namens Robert Cotten, der erklärte: "Wenn UFOs so selten landen, dann, weil es nirgends eine Landemöglichkeit für sie gibt." Cotten beschloß, das wettzumachen, was er "das Versagen der staatlichen behörden" auf diesem Gebiet nennt. Er richtete deshalb mit Unterstützung des Bürgermeisters von Ares seinen "UFOport" ein, komplett mit Windsäcken und Pistenbeleuchtung. Der "UFOport" wurde am vergangenen Wochenende mit großem Pomp eröffnet. In seiner Rede kündigte der Bürgermeister an, daß für die ersten den "UFO-Landeplatz" benutzenden "Fliegenden Untertassen" keine Landegebühren erhoben würden. Anwesend bei der Einweihungsfeier war außer den Mitgliedern des Stadtrates auch ein Vertreter der französischen Luftwaffe.

Der große Schweizer Boulevardzeitung BLICK brachte am 24.August 1976 die fette Schlagzeile Fliegende Untertassen bringen zwei Experten vor Gericht! und Ursula Wolfarth berichtete aus Wiesbaden: Ungreifbar Außerirdisches wird demnächst handfeste weltliche Gerichte beschäftigen: In einem Streit um Fliegende Untertassen sind die beiden führenden deutschen UFO-EXperten einander in die Haare geraten und haben sich gegenseitig vor den Kadi zitiert. Jahrelang hatten der Wiesbadener Verleger Karl Veit (69), Herausgeber der Monatszeitschrift "UFO-Nachrichten" sowie Leiter der "Deutschen UFO-Forschungsgesellschaft", und Extraterrestrier-Spezialist August Wörner (60), im bürgerlichen Beruf Steuerberater, aus Mayen (Eifel) einträchtig zusammengearbeitet: Einer wachsenden Schar von Fans kleiner grüner Männchen predigten sie die Lehre von der Existenz unbekannter Flugobjekte (UFOs) und ihrer rätselhaften Insassen. Bis es 1972 zu einem sozusagen dogmatischen Bruch kam: Während Veit nach wie vor verkündete, die Lenker Fliegender Untertassen kämen aus dem Weltraum, seien der Menschheit freundlich gesinnt und wollten die Erdbewohner davon abhalten, durch unüberlegte Atomversuche und Vorstösse ins All kosmisches Unheil zu stiften, behauptete Wörner plötzlich das Gegenteil. Die UFO-Flieger seien darauf aus, die Menschen zu einem Atomkrieg anzustacheln und unseren leergefegten Planeten anschließend zu vereinnahmen. Überdies, so Wörner, stammten die Unbekannten gar nicht aus dem All, sondern lebten in riesigen Hohlräumen tief im Erdinnern. Ihre "Fluglöcher", von denen aus sie zu ihrer bizarren Himmelsakrobatik starten, lägen in den Gebirgen von Tibet. In der Folge forderte Wörner seinen Ex-Intimus Veit ultimativ auf, nicht mehr als "Sprecher der satanischen Mächte" aufzutreten - und klagte ihn wegen "Hochverrats" als "Spion einer feindlichen Macht" an. Das mag sich Veit nicht gefallen lassen: Er will jetzt gegenklage wegen "Beleidigung und Verleumdung" einreichen. Die geplagten Richter raufen sich schon jetzt die Haare. Die Frankfurter Staatsanwaltschaft: "Wir hätten weiß Gott Gescheiteres zu tun..."

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Es wird nun chronologisch und historisch an der Zeit, um CENAP (das Centrale Erforschungsnetz außergewöhnlicher Himmelsephänomene) und UFO-Vorfälle ins Spiel zu bringen, weil CENAP unter Werner Walter und Hansjürgen Köhler ab 1976 eine gewichtige Posaune in den Instrumentengraben des ufologischen Konzerts trugen und die UFO-Diskussion schließlich nicht nur um ufologische Typen und ihre ufologische Ideologien sich dreht, sondern auch, ganz konkret, sich um UFO-Melde-Fälle rangt. Und genau in diesem Jahr wurde das Sommerloch (Juni/Juli) von der beliebten BILD-am-Sonntag mit einer Artikelserie über UFOs bedacht. Aufgerißen mit einer Titelschlagzeile "Hunderte deutscher Urlauber sahen es! Riesiges UFO auf Gran Canaria gelandet! 20 Minuten auf der Erde - zwei überlebensgroße Wesen an Bord - Im Umkreis von 30 Metern alles verbrannt" (BamS am 27.Juni 1976). Soetwas hatte noch gefehlt. Auch die reguläre BILD feuerte mit ("Das UFO landete. Zwei Riesen mit Flügelhänden steuerten es", 28.6.1976, "Wie ein Deutscher das UFO von Gran Canaria beschreibt", tags darauf), um die Millionen Leser einzuweisen, in der Schweiz unterstützte, Arm-in-Arm, das dortige Vergleichs-Blatt BLICK ("Riesiges UFO gelandet! Hunderte von Touristen sahen es!", 28.6.1976) in unnachahmlicher Kooperation das UFO-Fieber und in Österreich tat sich analog die dort beliebte Kronen-Zeitung ("UFO-Hysterie auf Gran Canaria", 29.6.1976) hervor. An drei Fronten illustrierten entweder ganz klar bereits vorher erkannte Fotos von Wolken, Trickaufnahmen und pure Phantasie-Darstellungen von Grafikern das angebliche Geschehen jenseits aller Realität. "Fremde Augen beobachten uns aus dem Weltall", "UFO-Fieber überall: Wissenschaftler von Weltruf analysieren das Phänomen der Fliegenden Untertassen" oder "Tödliche Jagd auf ein UFO" waren dann über die nächsten Wochen hinweg die Schlagzeilen der BamS.

Aus heutiger Sicht war die damalige Aufregung nichts weiter als Seifenblasen-Spuk gewesen. Das Gran Canaria-UFO (welches über die Jahre wiederholt gesehen wurde) entpuppte sich als Raketenstart von einem U-Boot aus, dessen Treibstoff-Wolke sich im Licht der untergehenden Sonne bunt-schillernd am Boden zeigte. Natürlich, wie immer, erfuhr die deutsche Öffentlichkeit von diesem realen Hintergrund bis heute so gut wie nichts. Nur die wenigen CENAP REPORT-Leser und die Leser des Buches "UFOs: Die Wahrheit" (erschien 1996) sind darüber informiert. Über Jahre hinweg sorgte der Gran Canaria-Fall, entsprechend seiner Aufmachung, für irrige Gedanken in Sachen UFOs und auf Unfug basierende Glaubensbezeugungen. Ähnlich wie dies 1989-1991 durch die Fliegenden Dreiecke von Ost-Belgien geschehen sollte und früher aufgrund anderer Vorfälle geschehen ist, die sich als Flops erwiesen, aber als unzweifelhaft authentische UFO-Ereignisse der völlig rätselhaften Natur den UFO-Mythos zementierten. Zur Förderung des in diesem Fall zu gewichtigen Teilen auch mediengezeugten Gran Canaria-Mythos war man beim Springer-Organ am 11.Juli 1976 angetreten, um mit Verdrehungen und Halbwahrheiten die "Wissenschaftler von Weltruf" einen positiven, unterstützenden Punkt setzen zu lassen. Da wird der britische UFO-Fan Gibbs-Smith plötzlich zum bekannten Luftfahrt-Historiker und Albert Chop, in den Fünzigern irgendein Schreibtisch-Hengst und kurz mal Pentagon-Presse-Sprecher zum UFO-Projekt, plötzlich zum "Direktor für Öffentlichkeitsarbeit der NASA". Und natürlich, da geht kein Weg vorbei, wird Hermann Oberth wieder reanimiert. Und selbst der UFO-Skeptiker Carl Sagan dientlich plötzlich, kontextlich hingedrexelt, als positive Stimme. Naja, er wird wohl kaum das deutsche Blatt gelesen haben. Selbst Jesco von Puttkamer bekommt eine positive Aussage zurechtgeschnitzt.

Kein Wunder, wenn das Massenblatt dichtete: "Auch hier also wieder finden UFOlogie und Wissenschaft zueinander, bekommt die Thematik...höchste Aktualität. Es sind nicht zuletzt die Erlebnisse mit unidentifizierten Flugobjekten, die immer wieder zum Nachdenken Anlaß geben." Genau eine derartige Berichterstattung (und die dadurch auch unbewußt ausgedrückte innere Haltung der UFOlogie) bringt nicht UFOlogie und Wissenschaft zusammen, sondern trennt. Zum Nachdenken (und das stimmt, so oder so) dagegen regen freilich derartige, für das Publikum nicht durchschaubare und überaus unnötig positiv-zurechtgebackene, Berichterstattungen in ganz falschen Dimensionen an - und sie fördern den UFO-Mythos in einer ganz bestimmten Definition an den falschen Fakten orientiert völlig unnötig. Im Gesamt-Kontext aber ist wieder alles "klar" und "logisch" für den unbedarften, aber begeisterungswütigen Mann auf der Straße, der sich dem Feuer der medialen Berichterstattung ausgesetzt sieht und "Brot und Spiele" auch ufologisch bemünzt vorgesetzt bekommt. Dabei glaubt er noch, das biblische Manna zu empfangen und kosmische Wahrheit offenbart zu bekommen.

In etwa diesem Zeitrahmen erschien auch Peter Kolosimo´s Buch Unbekanntes Universum aus dem Limes-Verlag. Kolosimo, der "italienische von Däniken" genannt, nahm damit einen gewaltigen Einfluß auf die Prä-Astronautik und förderte ihren Aufschwung. Gleichsam brachte Econ Die Chronik von Akakor heraus, die der Chefkorrespondent der ARD in Südamerika, Karl Brugger verfaßt und damit ebenfalls einen "input" auf das Feld hatte.

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Flugobjekt gesichtet? "Es war rötlich, strahlend und rund" berichtete am 14.August 1981 das Oberbayerische Volksblatt: Ein unbekanntes Flugobjekt soll am vergangenen Freitag um 22:30 h in Hinrichssegen gesichtet worden sein. Laut Aussage einer 42jährigen Hausfrau befand sich um diese Zeit über dem nahen Wald ein "rötliches, strahlendes und rundes Flugobjekt" am Himmel. Anfänglich, so erklärte die Beobachterin, habe sie das Ding für ein brennendes Flugzeug gehalten, sich dann aber gewundert, dass es ständig am selben Ort schwebte. Die Entfernung zu dem Gebilde schätzte sie auf etwa zehn bis 15 Kilometer. Sie schloß daraus, dass es sich unmöglich um einen Stern oder Satelliten handelte. Ihre beiden Töchter und ein nachbar, die ebenfalls Zeuge dieses Schauspiels waren, konnten mitverfolgen, wie der rote Feuerball nach etwa zehn Minuten in Richtung Osten entschwand. Die Frau ist nun daran interessiert, ob noch jemand das seltsame Objekt gesehen hat. Der Wetterbeobachtungsstation am Wendelstein ist diesbezüglich nichts eingefallen.

Beim Segeln UFO gesichtet - Unheimliche Begegnung am Überlinger See hieß es am 20.August 1981 im Südkurier: Dienstagnacht, zwischen 23 und 23:15 h, wagte eine dreiköpfige Konstanzer Familie ihren Augen nicht zu trauen. Von ihrem Segelboot aus beobachteten sie, wie sich hinter Birnau ein anfänglich kleiner, roter Punkt geradewegs auf sie zubewegte. Der Konstanzer Segler nahm sein Fernglas zu Hilfe. Seinen Schilderungen zufolge vergrößerte sich dieser rote Punkt zunehmens und war schließlich unschwer als UFO erkennbar. Das UFO soll die Masse eines Einfamilienhauses gehabt haben. Der Segler weiter: "Dieses Riesending stand einige Sekunden bewegungslos über der Stadt Überlingen und verschwand dann mit einer affenartigen Geschwindigkeit."

"Unheimliches Ding" Leser sahen UFO - Augenzeugenberichte meldete das Oberbayerische Volksblatt vom 28.August 1981: Auf unseren Bericht "Flugobjekt gesichtet? Es war rötlich, strahlend und rund" meldeten sich inzwischen zahlreiche Leser, die ebenfalls wie die 42jährige Hausfrau aus Hinrichssegen, am Freitag, 7.August, zwischen 22 und 23 Uhr, am Himmel ein unbekanntes Flugobjekt (UFO) gesehen haben. Die Familie Baier aus Bruckmühl sah eine "rotglühende Kugel" aus Richtung Wendelstein heranfliegen. Sie blieb plötzlich stehen. Frau Baier: "Mein Mann, meine Tochter und ich hatten sogar Zeit durch ein fernglas auf das Flugobjekt zu schauen. Es leuchtete wie glühende Kohle. Nach kanpp fünf Minuten verschwand die Erscheinung schnell in Richtung Osten. Es war sehr eigenartig. Aber Angst vor ´grünen Männchen´ hatten wir nicht..." Heinz-Dieter Tettl aus Rosenheim-Mitterfeld arbeitet bei der Wach- und Schließgesellschaft. Er war um die gleiche Zeit am Freitag auf Rundgang in Bad Aibling. Er sagt: "Ich wollte iegentlich gar nichts sagen. ich mochte mich nicht auslachen lassen. Aber dann habe ich in der Zeitung über die Beobachtung der Hausfrau gelesen. Ich habe das selbe Ding in jener Nacht auch gesehen. Es war mondhell. Plötzlich sah ich am Himmel einen feuerroten Ball, der näher kam. Schließlich sah das Objekt aus wie ein flacher Hut, wie eine umgekippte Untertasse. Das Ding drehte sich und blinkte. Als ich mit der Taschenlampe zurückblinkte, blieb die Scheibe am Himmel stehen. Ich bekam richtig Angst. Es war unheimlich. Meiner Schätzung nach muß das Flugobjekt mindestens 50 Meter Durchmesser gehabt haben. Erst nach knapp einer Viertelstunde schoß es rasend schnell davon. Schade, dass ich keinen Fotoapparat dabei hatte." Frau Elisabeth Ernsberger aus Rosenheim sah bereits an einem Tag im Juli, gegen 16:15 h, ein rötliches, rundes, strahlendes Objekt, das zwischen den Wolken schwebte. Nach knapp einer Viertelstunde verschwand es wieder. Die Leserin Frau Martina Prazak aus Rosenheim hatte schon in der Weihnachtswoche 1980 ein ähnliches Erlebnis. Sie sah nachts um 3:15 h bei sternklarem Himmel von ihrem Balkon aus ein "hutförmiges, kreisrundes" Gebilde mit einem roten Lichterkranz. Das Objekt stand über dem Wendelstein und rührte sich nicht. Nach etwa fünf Minuten sollen die roten Lichter verblaßt sein, und plötzlich war das Gebilde am nächtlichen Sternenhimmel verschwunden.

"MUFON" ist den UFOs auf der Spur...Recherchen im Raum Rosenheim - Deutscher Forschungsleiter für UFOs nimmt Stellung war der Leitartikel am 4.September 1981 in dem Oberbayerischen Volksblatt: Die Berichte vom 14. und 28.August mit den Titeln "Flugobjekt gesichtet" und "Unheimliches Ding" haben in der Leserschaft großes Echo gefunden. Sozusagen als "Insider" auf diesem Gebiet nahm jetzt auch der Diplom-Physiker Illo Brand aus Feldkirchen-Westerham zu den Sichtungen von UFOs Stellung. Er ist der Leiter der deutschen MUFON-Gruppe (Mutual UFO Network). Es handelt sich dabei um eine inetrnationale Forschungsgruppe mit Sitz in USA, die sich mit der Untersuchung dieser Erscheinungen auf privater Basis befaßt. Zur deutschsprachigen Sektion von MUFON, die seit fünf Jahren besteht, zählen rund 40 Wissenschaftler verschiedener Disziplinen von 12 Universitäten und aus der Industrie. Bisher wurden in Deutschland von MUFON-Mitarbeitern mit der Erlaubnis staatlicher Behörden mehr als 50 Zeugen unidentifizierbarer Lichter und Objekte interviewt. Zum Thema UFO-Sichtungen speziell auch im Raum Rosenheim meint Diplom-Physiker Brand: "Am 7.August war zwischen 22:07 und 22:12 h von zwei unabhängigen Zeugengruppen in Hinrichssegen und in Bruckmühl eine dunkelrot leuchtende Kugel langsam ostwärts schweben gesehen worden. Es muß richtiggestellt werden, dass der Zeuge, der in Bad Aibling einen hutförmigen, rot bis gelb leuchtenden Gegenstand am Himmel beobachtet hatte, von dessen Unterseite viele gleißend helle Lichtstrahlen ausgingen, diesen schon am 17.Juli 1981 und nicht - wie berichtet - erst am 7.August, gesehen hatte. Als MUFON-Leiter habe ich die Zeugen aufgesucht und ausführlich befragt, und kann feststellen, dass für all diese Beobachtungen keine einfachen Erklärungen gefunden werden können wie z.B. Heißluftballon, Leuchtmunition, Kugelblitz, Satellit, Flugzeug oder astronomische Körper."

Begleitet wurde der Artikel von einem Foto mit folgendem Text: Das im Raum Bruckmühl, Hinrichssegen und Bad Aibling gesichtete "UFO" hat sich nach Ansicht der Walther Feuerwehr gefunden. Sie hatte am Freitag, den 7.August, um 22:15 h, bei ihrem Dorffest einen sogenannten "Riesen-Heißluftballon" gestartet. Der Ballon hatte einen Durchmesser von zwei Metern, ist weiß-rot und aus leichtem Seidenpapier hergestellt. Durch einen Heizteller wurde die Wärme für den Aufstieg erzeugt und der Ballon hell erleuchtet. Etwa eine Stunde duaerte das Schauspiel, dann landete das Objekt in Bad Aibling in der Pentenriederstrasse. Michael Braun konnte als Finder 20 Mark kassieren. Die Walther Feuerwehrler meinen: Wer im nächsten Jahr wieder ein "UFO" sehen will, der soll zu unserem Dorffest kommen. Das Bild zeigt den Kommandanten der Walther Feuerwehr, Michael Bichler und Benno Kolb. Sie präsentieren ihr Flugobjekt.

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Auch Polizisten sahen es durchs Fernglas: Der UFO-Spuk im Köllertal meldete am 2.August 1986 die Saarbrücker Zeitung: Mitten hinein ins Sommerloch fallen UFOs. Das Püttinger Ehepaar Karin und Franz-Josef Klein wollte seinen Augen nicht trauen, als es am Mittwochabend gegen 22:45 h überm Kirchturm und in Höhe der Klinik drei unbekannte Flugobjekte sichtete. Weil man, wenn man Fliegende Untertassen sieht, gemeinhin für verrückt gehalten wird, suchte das Paar zuverlässige Zeugen der Himmelserscheinung - und fand sie bei der Polizei. Zwei Beamte hatten sich statt mit ihrer Dienstpistole mit einem Fernglas bewaffnet und guckten in die Luft. Was sie dort bemerkten, deckt sich haarscharf mit den Schilderungen der Kleins: Große runde Scheiben, die ihre Frabe von weiß über grün bis hin zu einer Blautönung gewechselt und in unregelmäßigen Abständen auch ihren Standort geändert hätten, heißt´s im Polizeibericht. Nach etwa 15 Minuten sei der Spuk vorbeigewesen. Ganz sicher sind sich alle Beobachter, noch niemals eine auch nur annähernd ähnliche Wahrnehmung gemacht zu haben. Das waren keine normalen Flugzeuge, auf jeden Fall nicht solche, "die sonst so rumfliegen" ist der einhellige Tenor. Und überhaupt, wie kämen denn ganz gewöhnliche Flieger dazu, sich mitten in der Nacht eine geschlage Viertelstunde über Püttungen herumzutreiben!

Der Rechereur sucht zunächst auf der Erde nach des Rätsels Lösung und landet beim Riegelsburger Hobbyraketenbauer Peer Kreutzer, gleichzeitig Fachmann in Sachen Luft- und Raumfafahrttechnik. "Wann sollen die aufgetaucht sein, zwischen 22 und 23 h? Das ist wirklich ungewöhnlich, die kommen doch normalerweise immer später." Solche Antwort ist nun auch nicht gerade das, was man eine plausible "irdische" Erklärung nennen könnte. Aber Kreutzer zeigt sich interessiert und hilfreich. In einer Broschüre über Hubschrauber findet er ein Modell - in den 60-er Jahren für die amerikanische Luftwaffe entwickelt, - das in der Tat den Glauben an Fliegende Untertassen nährt. Der Haken dabei: Die kreisrunde Maschine stieg niemals in den Himmel. Mindestens so wahrscheinlich wie ein Gastspiel "Außerirdischer" ist der Gedanke, dass die US Air Force, die derzeit den noch streng geheimen Jäger F 19 testet, dies ausgerechnet über dem Köllertal tut. Rund oder zumindest abgerundet müssen diese Flugobjekte auf jeden Fall sein, weil sie Radarstrahlen schlucken sollen. Mit einem eckigen Gerät, so der Experte, sei dies nicht möglich. Ob die Untertassen nun von dieser Welt waren oder nicht, steht weiter in den Sternen. Allerdings - vorwitzige Marsmännchen wären irgendwie sympathischer als terrestrische Super-Maschinen.


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