. | Zurück | C E N A P | |
05.12.2005 |
|||
Giga-Schnuppe über Sachsen Giga-Schnuppe über Sachsen "Sächsische Zeitung", 5.12.05 Sternenhimmel. Ein echtes Ufo versetzte eine ganze Reihe von Nachtschwärmern mit großer Helligkeit in Erstaunen.
Sie nennen sich ?Madraque, das heißt Fels in der Brandung. Am Sonnabend spielten sie bei der Geisinger Rocknacht auf. Bei der Rückfahrt nach Dresden es war Sonntag früh kurz vor drei Uhr erschraken sie vor einer Himmelserscheinung. ?Es war vielleicht halb so groß wie ein Mond, sehr hell und leuchtete grünlich, beschrieb Bandleader Martin Haynert das Bild.
?Nein, wir waren nicht betrunken und hatten keine Drogen genommen, versichert er. Ein weiteres Mitglied der Gruppe habe es von dem vorausfahrenden Auto in Weesenstein genauso gesehen und gleich angehalten, berichtete Haynert gestern am Telefon und hörte sich dabei immer noch etwas ehrfürchtig an.
Sie waren auch nicht die Einzigen, die das Himmelsereignis beobachteten. Aus Chemnitz meldete sich ein ?Ebersdorfer bei einem Internet-Forum des Arbeitskreises Meteore. Gegen 2.50 Uhr will er bei der Heimfahrt von der Arbeit ein helles Lichtobjekt von Ost nach West fliegend hinter den Wolken gesehen haben. Es habe viel länger gedauert als eine Sternschnuppe.
Werner Walter berichtet von zwei weiteren Meldungen aus Brandenburg und einer aus Niedersachsen. Der Hobby-Astronom sammelt solche Nachrichten in seinem Mannheimer Centralen Erforschungszentrum außergewöhnlicher Himmelsphänomene (Cenap). Auch er zeigt sich beeindruckt von den Beobachtungen. ?Es dürfte sich um einen Meteoriten gehandelt haben, stellt er nüchtern fest. Aber die Sternschnuppe sei vielleicht 15 Sekunden sichtbar gewesen so lange und mit solcher Größe und Helligkeit komme das ganz selten vor: ?Es muss ja so deutlich wie in einem Akte-X-Film gewesen sein.
Der ?Feuerballbolide müsse nach den Beschreibungen relativ flach in die Atmosphäre gedrungen sein und recht große Masse mitgebracht haben, schätzt Walter. Vermutlich sei er dann über Niedersachsen oder weiter westlich verglüht. Aber er wünscht sich zunächst weitere Hinweise, um vor allem die Flugbahn genauer rekonstruieren zu können. Einen Namen hatte die Giga-Schnuppe gestern noch nicht.
Erst ab morgen bis zum 19. Dezember erwarten die Astronomen übrigens einen ganzen Schauer von Sternschnuppen. Die Geminiden kommen wieder. Dieser Schwarm bringt bis zu hundert Kometenblitze pro Stunde.
www.cenap.de; www.meteoros.de |
|||
Views: 3111 | |||