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29.08.2005 |
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N24-UFO-Dokumentation und die "UFO-Entführung" von Betty und Barney Hill Ein Klassiker der UFO-Geschichte - einmal näher betrachtet! Am Sonntag, den 28.August 2005, strahlte der deutsche Nachrichtensender N24 den zweiten Teil seiner UFO-Dokumentation "UFOs - Begegnungen der dritten Art" aus, eingangs wurde dabei der berühmte "UFO-Entführungsfall Hill" vorgestellt. Dazu nun noch ein paar Takte nachgereicht: Die Entführungs-Klassiker-Geschichte der Hills, der leider aber nur halb dargestellt wurde, weswegen ich zur Abrundung hin zumeist in Klammern die notwendigen Ergänzungen einbringe: "Bis Mitte der 60er Jahre handelten UFO-Geschichten meist nur von komisch ausschauenden Fluggeräten oder ein paar Lichtern am Nachthimmel. Dann gab es noch die Geschichten von Menschen die behaupteten Kontakt mit den Ausserirdischen gehabt zu haben, wobei die Aliens zumeist als freundliche und weise beschrieben wurden", war der Einstieg und weiter: "Ein Paar aus Neu England hatte in einer klaren Nacht im Herbst 1961 (19.September) eine Begegnung mit einem UFO, die ihr Leben und das aller UFO-Gläubigen dramatisch verändern sollte - Betty und Barney Hill." (1) Das gemischtrassige Paar (was für sich schon ein großes Problem in den Südstaaten jener Ära war - darüber hinaus ist Betty von der Herkunft her Kaukasierin und somit aus "Feindesland"), beide stark sozial bzw auf Gemeinde-Niveau politisch engagiert (Betty war Sozialarbeiterin, Barney als Schwarzer Briefträger), befanden sich auf der Urlaubsrückfahrt von Kanada wo die beiden Bettys Schwester (eine belesene UFO-Gläubige) besucht hatten nach New Hamsphire, als sie am Nachthimmel der abgelegenen White Mountains den Freeway "einen seltsamen Stern" neben dem Vollmond (was meistens in den Darstellungen zum Fall verschwiegen wird, dazu später mehr) ausmachten, der ihnen geraume Zeit (mindestens bereits seit 30 Minuten) zu folgen schien und Betty als Beifahrerin völlig beschäftigte! Eine entsprechende Grafik zeigt sogar in der Sendung die Situation am Himmel in etwa auf. (1) = Im Jahr 1961 änderten die Besatzer der >Fliegenden Untertassen< ihre Strategie. Statt gutmütig mit Imbissbudenbetreibern oder unverheirateten Landwirten zu plaudern, vor dem atomaren Holocaust zu warnen, zu Schonkost zu raten und das Evangelium zu verkünden, begannen sie, ehrbare Leute zu entführen. Zweck der Übung war allerdings nicht die Erpressung von Geld oder der Erfüllung politischer Forderungen, sondern die eingehende Untersuchung des Menschen, zumal seines Erbgutes und der Wirkungsweise seiner Fortpflanzungsorgane. Zunächst aber war dies auf die Hill´s beschränkt und niemand sonst berichtete in dieser Art von soetwas. Die normale UFOlogie lief an der öffentlichen Oberfläche wie immer und gehabt mit ihren Fällen weiter - und zwar ohne weitere Entführungen, ganz einfach weil der Fall hier - obwohl 1961 bereits passiert, erst 1966 massiv öffentliche Vorstellung fand um einen neuen "UFO-Standard" in der Evolution des Phänomens vorzustellen. Und erst nach der Veröffentlich durch Fuller im populären LOOK-Magazin und später in seinem Buch. Weder APRO noch NICAP erhielten in der Lückenzeit derartige Berichte. Ich halte dies für absolut signifikant, auh weil inzwischen die ´traditionelle´ Kontaktler-Szene eingeschlafen war und von dort keinerlei öffentliche Impulse der neuen Art kamen. Mythen entwickeln sich mit immer neuen Facetten weiter. UND - selbst nach der Publikation der Hill-Geschichte geschah etwas Einmaliges: Während bisher immer schnell irgendwelche Leute auf die neuen Bilder des Untertassen-Syndroms einstiegen, gab es hier eine längere Pause. Die nächste UFO-Alien-Entführung kam erst 1973 mit dem berühmten Fall vom Mississippi auf! Doch da sahen die "Aliens" wieder ganz und gar anders aus - und ihr UFO sowieso. Barney hielt an als es so wirkte als käme dieser helle Stern näher und sah dann durch das Fernglas rote, bernsteinfarbe und grüne Blinklichter daran (was so auch wieder nicht besonders ungewöhnlich ist, wenn z.B. ein heller Planet durch ungeübte Hände am Fernglas beobachtet wird). Wie von der Tarantel gestochen setzte sich Barney wieder hinter das Steuer und brauste nach Hause, Portsmouth. Dort spät in der Nacht angekommen stellten sie fest, dass die Fahrt zwei Stunden länger als erwartet gedauert hatte. In den nächsten Tagen entwickelten sich bei Betty Albträume in denen sie mit ihrem Mann an Bord einer Fliegenden Untertasse waren und dort von Ausserirdischen medizinischen Tests unterzogen wurden (Barney hatte damals schon ein schweres Magengeschwür entwickelt gehabt vor dem er sich stark wegen der Folgen im Sinne einer lebensbedrohenden Operation fürchtete, dem er Jahre später tatsächlich auch zum Opfer fiel - in dieser Situation also geschah die "Entführung" mit dem deutlichen medizinischen Untersuchungsaspekt (1) bei der unfruchtbaren Betty). Dies ist etwas verkürzt, die richtige Abfolge ist aber jene: Sie gaben einen UFO-Sichtungsbericht "mit unscharfen Erinnerungen" an Keyhoe´s National Investigations Committee on Aerial Phenomena/NICAP weiter (nachdem Betty sich sofort ob der Sichtungserfahrung in die UFO-Literatur stürzte und Keyhoe als den besten UFO-Autor von ihrer Schwester empfohlen bekam und zwar mit dem übertriebenen Buch >The Flying Saucer Conspiracy< was auch ganz ohne eigene UFO-Erfahrung schon Schweißperlen auf die Stirn trieb) um eine Untersuchung des Sichtungsfalls zu erbitten, DANACH erst setzten die Albträume mit der "Untersuchungsgeschichte" ein - NICAP-UFO-Untersucher erschienen um mit ihnen sprachen (sie interessierten sich aber nur für die gemeldete UFO-Sichtung als solche und gaben wegen der ´kleinen Männchen´-Albträume von Betty, die inzwischen auch Barney langsam auf die Nerven gingen und er es laufend von naziartige Gestalten hatte, die Empfehlung ab, sich an einen Fachmann zu wenden) und gelangten schließlich (naja, es war 1964 bis sie sich dazu durchringen konnten) zu Dr.Benjamin Simon, einem Psychiater (!) aus Boston. (2) Simon versetzte die beiden in Hypnose und so konnten die ´verlorenen zwei Stunden´ rekonstruiert werden (jedenfalls was beide zusammengestückelt aus den Fragmenten der Albträume von Betty, von denen auch Barney angesteckt wurde weil Betty jeden Morgen ihm alles haargenau erzählte, aufbrachten). Der Zuschauer der Sendung bekam die seltene Chance aus den dabei ehemals mitgeschnittenen Tonbandaufnahmen Teile zu hören. (1) = Übrigens kümmerten sich die "Aliens" nicht um Barney´s Magengeschwür, sondern interessierten sich weit mehr für dessen herausnehmbaren Zahnersatz, einem künstlich Kassen-Gebiss. (2) = Stellen Sie sich einmal vor welch riesiger szeneninterner Skandal es wäre, wenn z.B. wir vom CENAP einem UFO-Zeugen rieten sich an einen Psychiater zu wenden! Das wäre für uns ´UFO-politischer Selbstmord´, aber im Fall Hill hatte dies für NICAP keinerlei Folgen (übrigens kümmerte man sich dann auch nach Bekanntgabe der "ersten UFO-Entführung" nicht weiter darum - doch nebenbei: bereits 1952 wurde ´Bugs Bunny´ in dem Zeichentrickfilm "Hasty Hare" zum ersten UFO-Entführten). Wichtig: Keyhoe´s Buch mag ein Schlüßel sein. Keyhoe ging davon aus, dass die vermeintlichen Aliens uns möglicher Weise auf der Basis von neutraler Neugierde studieren; Keyhoe war aber gleichsam von einer militärischen Denkweise geprägt, die man in seinen Werken spürte. Interessant ist, dass die Entführer der Hill´s dann auch diesem subtilen Keyhoe-Muster entsprechen. Die Hill-Grauen waren in lange Hosen und kurze Jacken von marineblauer Farbe auf grauem Hintergrund gekleidet. Sie trugen zudem soetwas ähnlich militärische Mützen wie bei der Luftwaffe. Die Schuhe erinnerten sogar an Springerstiefel. Grob erinnert diese Gestalt an die Uniformen der deutschen SS-Truppen - schlichtweg das amerikanische Abbild für ausländische Invasoren und medizinische Monster, für Rassisten schlichthin. Barney erinnerten die Fremden gar an Nazis wegen ihren Uniformen und ihren Käpis, weit vom heutigen Konzept der Aliens entfernt, wie Sie zugestehen mögen. Dies ist soweit bekannt bisher nie wieder dargestellt worden, weswegen es schlichtweg von Logik und Vernunft her unzulässig ist die Hill-Geschichte herzunehmen, um die Welle späterer Entführungserfahrungen (die sich wieder im Detail untereinander unterscheiden!) mit dieser Geschichte als "Standard" zu belegen. Auf der anderen Seite handelten sie geschäftsmäßig und wie von neutraler Neugierde getrieben. Betty´s Darstellung passte sich Keyhoe an, welchen sie scheinbar als ufologischen Ober-Führer akzeptierte und anerkannte. So wurde aus dem Hill-Ereignis auch kein Kontakt-Fall, obwohl es Anlaß dazu gegeben hat: Betty fragte nämlich ihre Entführer, ob sie nicht einmal mit den Wissenschaftlern und den Spitzenleuten der Erde zusammentreffen wollten, genauso wie in dem Film "Der Tag, an dem die Erde stillstand". Die Hill-Aliens zeigten sich nicht direkt feindlich, auch nicht als irrationale Feinde - aber sie verhielten sich wie Fremde, mit denen man keine Gedanken und Ideen austauschen kann. Auf der anderen Seite gibt es lustige Elemente wie die Feststellung und Verwunderung der Aliens über Barney´s Zahnersatz, genauso wie sich Klaatu über manchen Aspekt des menschlichen Lebens wunderte. Die Hill´s passten ihre Geschichte den Vorstellungen von Keyhoe und seiner Gefolgschaft an, sonst wären sie chancenlos im düsteren Sektor der Metaphysik verschwunden. Zuviel Symbolhaftes ist hier eingesponnen. Schon zu Beginn berichtet Barney mit weinerlicher Stimme (warum?) wie er nur in Anbetracht des "Sterns" am Himmel in Angst geriet und vermeiden wollte Betty mit seiner Panik anzustecken (dabei steckten doch die Magengeschwür-Ängste in ihm und ein liebender Partner wird alles tun um den Schmerz nicht weiterzugeben). Dann griff er zum Revolver (haben Sie einen Revolver in Ihrem PKW parat? - und wenn ´Ja´ dann doch nur aufgrund vorweg angenommener in der Luft stehender umfeldlicher Probleme im sozialen Bereich), steckte ihn in seine Manteltasche. Hielt den PKW an, griff zum Feldstecher, stieg aus um das Objekt zu betrachten. Danach ist alles recht fetzenartig und bruchstückhaft, weswegen später es der UFO-Schriftsteller John Fuller auch sehr schwer hatte eine durchgehende stringende Folgesequenz der Ereignisse für sein Buch zu verfassen. Es war eine anspruchsvolle Aufgabe gewesen. Will heißen: so klar war alles gar nicht, eben wie aus fragmentarischen Traumerfahrungen zusammengestückelt und mit der Suche nach einer roten Linie. Deswegen dauerte es auch so lange bis die Geschichte lesbar abgefasst war. Dann soll der Stern herbeigekommen sein, über die Strasse geflogen und in einem Feld nebenan ´gelandet´ (NICAP war damals an Ort und hielt es für zweifelhaft, dass an dieser Stelle überhaupt ein größeres Objekt wegen der umlaufenden Baumreihen landen kann und zudem sah alles unberührt aus!) sein. Barney´s Skizze des seltsamen keksartigen Objektes wird gezeigt - es dominiert dort eine riesige umlaufende Fenster-Panoramagallerie auf deren Empore die weitgehend menschenähnlichen Figuren der "Ausserirdischen" stehen - und wie auf einer Aussichtsplattform herauswinken. Dann kam es zur Begegnung mit "einem Mann" - ist es der Captain? Barney hat auch seinen Kopf aufgezeichnet - mit Rockermütze auf dem Glatzkopf und einem Schal um den Hals. Sehr seltsam (gerade auch in einer Zeit als in New Hampshire gerade das neu aufgekommene rassenmilitante Rockerunwesen die Menschen beunruhigte und man damit noch nicht umgehen konnte und eine Bedrohung davon ausgehend verspürte). Der "Captain" hat tatsächlich mantelförmige Augen, aber bei weitem nicht so dick angesetzt wie man es von den späteren Greys gewohnt ist - und die Augen haben Pupillen! Zudem schielt der "Captain". Er hat der Skizze nach auch keinerlei Mund, aber angedeutete hochgezogene kleine Nasenschlitze. Doch wie konnten er und seine Frau dann mit den mundlosen Fremden dann in Amerikanisch SPRECHEN - und zwar wirklich verbal?! Niemand wird wundern, wenn selbst ihr Psychiater, Dr.Simon, all dem Material der Hypnosesitzung sowie der UFO-Alien-Geschichte selbst Jahre später noch "skeptisch" gegenüber stand! (1) (1) = Genauer gesagt: "Es sind von Fantasy-Elementen angereicherte Erfahrungen von ´traumartiger Natur´", wie Doc Simon am 20.Oktober 1975 in der ´Today Show´ auf NBC deutlich machte. Der britische UFO-Forscher John L.Spencer im ´MUFON UFO Journal´ Nr.258 (Oktober 1989) daraufhin: "Die weltweit diskutierten Entführungen sind Kopien des Hill-Originals und das Original ist ein Albtraum basierend auf einer unverstandenen Erfahrung und der Kenntnis von UFO-Literatur." Psychiater Simon bestand darauf, dass der Hypnotisierte eine subjektive Wahrheit schildert, das, was in ihm vorgeht, und das kann braucht aber nicht immer mit der Realität übereinstimmen. Er warnte sogar davor, die Hypnose für den "magischen Weg zur Wahrheit" zu halten, weil sie eine Gesamtgeschichte als fiktives Produkt hervorbringen kann, welches voller falscher kausaler Verknüpfungen ist. Die Supernasen. Naja, die neuen Exoten vom anderen Stern brachten so ihre Probleme in der Darstellung mit sich - laut Version Betty hatten sie "bemerkenswert große Nasen", aber lt. Version Barney "überhaupt keine Nase, sondern bloß zwei Schlitze, wo sonst die Nasenlöcher sind". Doch für eine bestimmte Menschenart war dies der Beweis: Extraterrestrier waren ohne Zweifel am Werk. Nun, die Aussagen wurden unter dem neuen "Forschungsinstrument" Hypnose ´erzielt´, die bald schon zu einem Wundermittel werden sollte und selbst Bildhauer wie Budd Hopkins 20 Jahre später diese einsetzen, als wäre sie so aus dem Handgelenk zu schütteln. Dabei kann Hypnose mittels Suggestivfragen bloße Vorstellungen und Phantasien in so genannte Pseudoerinnerungen verwandeln, in Erinnerungen also, die der Erinnernde für zweifelsfrei real hält. Die Einsicht, dass unter Hypnose ein derartiges Pseudogedächtnis erzeugt werden kann, veranlasste 1987 den englischen Innenminister Hurd zu einer Dienstanweisung: Die Polizei soll Zeugen nicht mehr unter Hypnose vernehmen! Viel wichtiger ist etwas ganz anderes: Der UFO-Historiker Martin Kottmeyer stellte 1990 klar, dass Barney Hill die "bis um die Seiten des Kopfes herumreichenden Augen" seiner angeblichen Entführer erstmals während einer Hypnosesitzung am 22.Februar 1964 beschrieben und gezeichnet hatte, das heißt nur zwölf Tage nach der ersten Sendung einer Folge von "The Outer Limits", in der ein Ausserirdischer mitspielte, auf den diese einzigartige Beschreibung zutrifft! Zudem kannten die Hill´s die beliebte Serie "Twilight Zone" und bei Dr.Simon verglichen sie selbst das Szenario ihres Erlebnisses "mit der Atmosphäre dieser Reihe". Viele Elemente des klassischen Entführungsberichts von Betty Hill scheinen zudem dem Film "Invaders from Mars" von 1953 entnommen zu sein: Ausserirdische mit "Jimmy-Durante-Nasen", eine medizinische Untersuchung durch Ausserirdische, ein der Entspannung dienendes Verfahren an Bettys Augen, eine Untersuchung mit einer Sonde, eine an der Wand hängende Sternkarte, ein Notizbuch als Andenken, selbst das Bild einer Nadel im Nabel. Betty Hill ist nicht die einzige angebliche Entführte, die bei diesem Film Anleihen gemacht hat: "Invaders From Mars" zeigt auch Hirnimplantate, Ausserirdische, die in einen menschlichen Schädel bohren, und Ausserirdische, die eine sterbende Welt wiederzubeleben suchen. Wenn wir sogar noch weiter zurückgehen, können wir alle Hauptelemente zeitgenössischer UFO-Entführungen in einem Comic-Abenteuer aus dem Jahre 1930 finden, nämlich in "Buck Rogers in the 25th Century". In diesem Comic wird Wilma von einer riesigen aus einem kreisförmigen Raumschiff heruntergelassenen Metallklaue gefangengenommen und an Bord gezogen, wo sie sich den "Tiger Men from Mars" gegenübersieht. Man legt sie auf einen runden Untersuchungstisch und tastet ihr Gehirn ab. Sie verhandelt mit einem untergeordneten Ausserirdischen, dann mit dem Führer. Während sie voll Ehrfurcht vom Weltraum aus auf die Erde hinabschaut, erlebt sie eine "Theophanie"... Farbenlehre am Rande der gesellschaftlichen Problemzonen: Die Kontaktler der 50ziger waren durchweg Weiße und so spiegelten sie ihre Alien-Kontakte in einem visuellen Weg, der ihren Hintergründen und Idealen entsprach. Tatsächlich finden sich auch Randnotizen über schwarze Aliens in der Rahmenhandlung von Howard Menger, Dino Kraspedon, Buck Nelson, den Standford-Brüdern und Gabriel Green, aber sie bleiben im Hintergrund und bilden sich in den Gesamtgeschichten niemals als Charakter heraus. Hier sind Schwarze nur Dekoration in den utopischen Vorstellungswelten der weißen Kontaktler, sollen aber dazu dienen, die rassistische Harmonie zwischen den unterschiedlichen Rassen dieses Planeten zu fördern; dennoch blieben sie namenlos und abstrakt. In der gemischtrassigen Ehe der Hill´s bildeten sich so "Entführer" als gemischtrassige Imaginations-"Kinder" heraus und sie schufen damit eine angriffsfreie Zone für ihre Geschichte - hätten sie weiße Aliens beschrieben, dann wäre sicher schnell wieder der rassistische Stereotyp von der weißen Meisterrasse mit überlegenem Intellekt und technologischer Überlegenheit auferstanden. Hätten sie schwarze Aliens gemeldet, dann wäre der Stereotyp vom Schwarzen als Krimineller, Teufel und Sex-Aggressor belebt worden. Die Grauen waren sonach eine Kompromiß-Lösung. Die Hill´s selbst beschrieben die Haut der "Ausserirdischen" so: "Von grauer Tönung, ähnlich eines grauen Anstrichs auf schwarzem Grund." Reste des Klu-Klux-Clan waren zu jener Zeit noch als Schreckensbild in der Region aktiv. Der Clan hatte zu dieser Zeit einige brutale Verbrechen an "Negern" vollzogen. Wer sich näher mit dieser Problematik beschäftigen will, dem sei der Film "Mississippi Burning" empfohlen. Dazu muß man die gesellschaftliche Situation jener Tage sehen, die genug Spannungen mit sich brachte: Barney war ein Schwarzer und mit einer Weißen verheiratet - was als Rassenschande angesehen wurde. Dies war 1961 keine leichte Zeit für das Paar, ihre Probleme dürften wegen der Gemischtrassigkeit enorm gewesen sein. UFOs werden oftmals als Zeichen des Himmels verstanden. Die Nazis sind schlichtweg das Mensch-gewordene Symbol für Rassismus. Die Konfrontation mit Nazis dürfte für Barney wohl kaum alltäglich gewesen und zudem mit äußerten Schrecken versetzt sein. Horror pur. Gerade auch in Angedenken an den Klu-Klux-Clan, der in den USA die alten Nazi-Ideologien gerade in jener Zeit hochhielt. Dies zu erwähnen gehört einfach dazu, alles andere wäre eine Kastration. Im ´BUFORA-Bulletin´ für Dez.1984/Jan.1985 griff John Spencer den Zwischenfall zusammenfassend auf und näherte sich den sozialen, psychologischen Hintergrund des Ehepaars weiter an. Die Hills werden gerne als ein nettes, ausgeglichenes Paar von überdurchschnittlicher Intelligenz beschrieben. Doch ihr Leben war von Streß gekennzeichnet. Alleine schon mal ihre Ehe-Situation als gemischtrassiges Paar. Im puritanischen New England war dies sicherlich in den 50-ern und 60-ern des letzten Jahrhunderts ein Problem, Martin Luther King trat gerade in seinen Menschenrechtskampf ein. Die Hill´s beteiligten sich daran und fuhren durch New Hampshire und sprachen mit den Menschen über Gleichberechtigung. Barney hatte aus vorheriger Ehe zwei Söhne, der eine lebte gerade in Scheidung und dem anderen war seine Frau gerade weggestorben. Um zur Arbeit zu kommen fuhr er täglich 120 Meilen weit. Betty selbst hatte vorher eine Sterilisierung erlebt. Zusätzliche Faktoren kommen ins Spiel, um zu verstehen lernen, was damals geschehen ist. Damals war die Thematik der Weltraum-Erforschung und -Eroberung in jedermanns Gehirn wie festgefressen. Ganze vier Monate und zwei Wochen vor der dramatischen Nacht für die Hill´s wurde am 5.Mai 1961 der erste Amerikaner in den Weltraum hochgeschoßen: Alan Shephard aus Derry in New Hampshire vor der Haustüre der Hill´s. Ein ´american space hero´ hatte New Hampshire aufzuweisen, ein Bundesstaat der Union der sonst kaum etwas Bemerkenswertes aufzuweisen hatte. Man braucht wenig Vorstellungskraft um sich vorzustellen, wie Shephard in der Gegend gefeiert wurde und die Gemeinde wegen ihm wie in einem Rausch der Begeisterung lag, wenn er schon in Washington, DC und New York City abgöttisch in den "ticker-tape"-Paraden umjubelt wurde. Dies ist ein Indikator für die emotionale Lage Amerikas. Und die Hill´s diskutierten bereits zum Start des Sputnik 1957 das Fliegende Untertassen-Phänomen heftig, wie viele andere Menschen auch. Überraschung - Überraschung. Weitere interessante Hintergründe: "Eine Warnung von der Mutter aller Entführten..." fand sich in der ´Fortean Times´ Nr.110, nachdem der britische UFO-Forscher Peter Brookesmith Betty interviewt hatte. Dabei kamen einige Überraschungen zustande, die sie bereits 1995 in ihrem Büchlein "A Common Sense Approach to UFOs" ansprach.. Hier einiges, von dem, was Betty Hill zu sagen hatte: "Es ist sehr schwer für mich, ausgewogene Gefühle über die stupiden Leute im Feld zu entwickeln, die meine Erfahrung fehlinterpretiert haben. Der Grund, weswegen ich mein Buch rausbrachte war der, dass ich die Menschen vor dem Einsatz der Hypnose warnen will! Laßt niemanden an euren Verstand ran, will ich sagen. Ich meine, man hat doch genug Probleme mit sich selbst, da sollen einem nicht noch andere im Hirn herumpfuschen. Das ganze Problem liegt darin, dass die Leute ganz falsche Vorstellungen betreffs der Hypnose haben. Die erste Stufe der Hypnose ist die der Suggestion mittels der man in 20 Minuten selbst daran glaubt, entführt worden zu sein. Da kann man alles machen und kein Wunder, wenn mancher die Hypnose den ´Flug der Phantasie nennt´. Man sagt, dass in diesem Land bisher nach und nach bis zu drei Millionen Menschen entführt wurden, dies würde ja drei- oder viertausend Entführungen pro Nacht bedeuten - allein in diesem Land! Das kann man doch nicht glauben. Kennen Sie diese Therapiegruppen? Letzthin rief mich weinend eine Frau an, weil man sie angeblich wieder aufbauen wollte. Und wie diess geschah, sagte sie mir auch: Sie erzählten sich untereinander welche Art von Sex sie an Bord der UFOs hatten... Dies läuft alles aus dem Ruder." Auch im ´The Boston Globe´ vom 4.Februar 1996 wurde Betty zitiert: "Wenn Sie ein UFO sehen, verfallen Sie nicht in Panik. Entspannen Sie sich. Keine Angst, sie wollen einem nichts tun. Auch wenn Sie denken mögen, entführt worden zu sein, ist dies noch lange keine Garantie dafür, dass dies auch wirklich geschah. ... Lassen Sie sich nicht hysterisch machen, schon gar nicht von den UFO-Experten und ihrer Hypnose, die drehen Sie nur noch mehr auf. Danach erst können Sie nicht mehr essen, nicht mehr schlafen. ... Sicher, es gibt sehr wenige reale Entführungen, die man von den unrealen abtrennen muß. Die allermeisten solche Geschichten basieren auf Lügen, Halluzinationen, Phantasien oder Erinnerungen von Dingen, die aus Filmen aufgeschnappt wurden. Die meisten der heutigen Entführten kommen herbei und sagen, sich plötzlich erinnern zu können, was vor zig Jahren ihnen geschah. Für mich ist das nichts anderes als die Geschichte vom Monster in der Toilette. Hinsichtlich Storys über sexuelle Begegnungen und künstlichen Befruchtungen kann ich nur sagen: Vergesst sie! Ich nenne dies alles das Heilige Maria-Syndrom." Sie, ja sie, muss es ganz genau wissen! Das "sternartige Objekt" nahe dem Mond: Da bisher niemand nach dem eigentlichen Stimulus wirklich suchte, nahm sich erst 1976 Robert Sheaffer dieser Sache an und überprüfte einfach einmal die Position von astronomischen Himmelskörpern über New Hampshire für die Nacht des 19.September 1961. Zu dieser Zeit stand der Mond sehr nahe der Konstellation Sagittarius und Capricorn. Und zwei besonders helle Objekte standen nur wenige Grad vom Mond entfernt: Saturn knapp gerade unter dem Mond und Jupiter über dem Saturn und links vom Mond. Insgesamt ist dies eine sehr auffällige und seltene astronomische Erscheinung, die einem geradezu in dunkler Nacht und in isolierter Gegend voller dunkler Wälder ins Auge springen muß! Dazu noch absinkend, herabkommend! Und tatsächlich, Betty hatte ihr "UFO" genau dort im NICAP-Fragebogen beschrieben gesehen zu haben wo der Jupiter stand, während sie den weitaus lichtschwächeren und unauffälligeren Saturn als "Stern" ebenso definierte - aber den mächtig-prächtigen Jupiter nicht aufzeichnete bzw überhaupt erwähnte obwohl er unübersehbar da war! Da sie dieses "UFO" für etwa 30 Minuten sah und von keinem dritten hellen Lichtgebilde neben dem Mond berichtete ist damit das auslösende Objekt abgeklärt. Kaum zu glauben, aber wahr - die plötzliche und unerwartete Observation des hellen Planeten Jupiter im Konstellation mit dem Mond während einer langen, einsamen Fahrt durch die Nacht des abgelegenen New Hampshire führte zu einem emotionellen Drama. Punktum. Wenig bekannt ist außerdem ein von Berthold Eric Schwarz, Berater des ´Brain Wave Labors´ im Essex County Hospital Center von Cedar Grove im amerikanischen New Jersey, angefertigter Bericht über die Persönlichkeit von Betty Hill. Da Betty die dominante Rolle in dem Fall spielt ist es nur recht und billig sich ihr auch anzunehmen - und festzustellen, dass sie durchaus keine unschuldige Person ist und einige Vorbelastungen mit sich herumschleppte. Betty und Schwarz führten mehrere Gespräche die als "Talks with Betty Hill" in der britischen ´Flying Saucer Review´ des 23.Jahrgangs (Nr.2) veröffentlicht wurden. Daraus ergab sich: Para-Phänomene wie Poltergeister und sonstige PSI-Erscheinungen begleiteten schon ihr ganzes Leben und das mystische Erfahren war ihr nicht fremd. Hierbei kam auch heraus, das alle ihre Angehörigen (Eltern und Geschwister) bereits UFOs gesichtet hatten. Nachdem 1969 ihr Mann Barney verstorben war, Betty aber weiterhin eine ufologische Größe in Amerika war und von einer Fernseh-Talkshow in die andere pilgerte, trat die damals 57-jährige Frau energisch auf und bereits 1977 berichtete sie in einer lokalen TV-Sendung von Chicago, inzwischen 50 bis 100 UFOs pro Jahr in einem speziellen Gebiet von New Hampshire zu beobachten! Hier berichtete sie auch von Robotern und militanten UFOs, denen sie begegnete. Andererseits hatten bis zu diesem Zeitpunkt eine Reihe von Forschern Betty zu ihrer speziellen ´UFO-Sichtungsstätte´ begleitet und so deren ´UFO-Sichtungen´ direkt miterleben können - die nichts weiter als Flugzeuglichter oder ferne Strassenlampen waren. Externe LinksHypnose Frankfurt am Main |
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