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01.08.2005 |
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Update! Wirklich nochmals einen "10.Planeten" gefunden? Und welche Auswirkungen hat er für die Astrologie? Schon wieder: Entdeckung des 10.Planeten? CENAP-Mitglied Jens Lorek, der als Dresdener Rechtsanwalt gerade einer der Politiker-Klagen vor dem Bundesverfassungsgericht wegen der Auflösung des Bundestags vertritt (siehe http://prodm-online.de/html/verfass... ) und deswegen seine CENAP-Arbeit kürzer treten musste, schnappte eine dpa-Meldung am 30.7.2005, von 6.01 Uhr, auf: >Washington (dpa) - Drei US-Astronomen haben einen zehnten Planeten in unserem Sonnensystem entdeckt. Wie die US- Raumfahrtbehörde Nasa mitteilte, ist der Planet größer als Pluto. Die Astronomen hatten den Planeten zuerst im Oktober 2003 fotografiert. Erst im Januar 2005 wurde ihnen bei der Analyse der Daten klar, was sie entdeckt hatten. In den vergangenen sieben Monaten hätten die Wissenschaftler den Planeten eingehend beobachtet. Er sei 97 Mal weiter von der Sonne entfernt als die Erde, so die Nasa.< Doch ist es wirklich ein PLANET um was es sich bei dem astronomischen Fundstück handelt? Lorek: "Der systematische Namen des ´Zehnten Planeten´: 2003UB313. Extrem elliptische Bahn (Sonnennähe 37 AE, Sonnenferne (nur der Wert wurde gemeldet!) 97 AE, dadurch numerische Exzentrizität 0,441 (Rekord!), 44 Grad Bahnneigung gegen die Ekliptik, (angeblich) 2.500 bis 3.000 km Durchmesser. Letzteres glaube ich nicht. Das Teil ist kein Planet. Planet kann nur sein, was sich auf einer kreisähnlichen Bahn in der Ekliptik bewegt, denn nur diese Körper entstammen der ursprünglichen Staubscheibe um die Sonne. Danach gibt es acht reguläre Planeten, dann einen Doppel-Körper, den man aus historischen Gründen als Planeten ansieht (Pluto-Charon) und einen Körper, der zu klein geraten ist, um als Planet zu gelten (Quaoar). ´2003UB313´ gehört zur Oortschen Wolke. 1. Nach allgemein akzeptierter Auffassung ist das Planeten(!)system aus einer Staubscheibe entstanden, die bei Anbeginn des Sonnensystems um die Sonne rotierte. Deshalb bewegen sich (bis auf Pluto) alle Planeten in einer Ebene, nämlich der Ekliptik, um die Sonne, und zwar auf annähernd kreisförmigen Bahnen. Man könnte also sagen: Planeten sind die Himmelskörper, die damals aus dieser Staubscheibe entstanden sind und bis heute die Sonne umkreisen, und die Merkmale davon sind: annähernd kreisförmige Bahn in der Ekliptik. Da (u.a.) auch die Planetoiden zwischen Mars und Jupiter dieser Scheibe entstammen, müßte man noch eine Mindestgröße des Objekts definieren, sagen wir: 2.000 km. Aber hier kommt schon ein Element der Willkür hinein. Warum nicht 1.000, warum nicht 5.000 km? 2. Plutos Bahn um die Sonne ist 17 Grad gegen die Ekliptik geneigt und stark exzentrisch. Nach der obigen Definition ist er kein Planet. Quaoar bewegt sich kreisförmig in der Ekliptik, also müßte man ihn einen Planeten nennen, nur ist er eben sehr klein. Definieren wir einen Mindestdurchmesser von 1.500 km, dann ist Quaoar der neunte Planet und Pluto/Charon ein planetengroßes ´Irgendwas-Anderes´. Ceres bleibt mit etwas über 1.000 km Durchmesser ein Planetoid. 3. Das neue Objekt der dpa-Meldung soll sich 97 Astronomische Einheiten weit von der Sonne weg befinden. Damit gehört es NICHT zu den Objekten des Kuiper-Gürtels, denn der erstreckt sich zwischen 35 und 45 Astronomischen Einheiten. 4. Das Objekt soll ´größer als Pluto´ sein. Größer als nur Pluto, oder größer als das Doppel-Objekt Pluto-Charon? 5. Über die Bahn des Objekts ist gar nichts gesagt. 6. Damit ist die Meldung, der zehnte Planet sei entdeckt, letztlich Willkür. Nur die Größe besagt gar nichts (auch der Mond ist größer als Pluto), auch nicht die (aktuelle oder mittlere?) Entfernung von der Sonne (denn dieses Kriterium entscheidet nicht den "Kampf" zwischen Pluto-Charon und Quaoar um die Ehre, der neunte Planet zu sein). Man weiß seit 1996, daß in zwei- bis zweieinhalbfacher Pluto-Entfernung etwas herumfliegt, und nennt das die ´Verstreute Scheibe´. Möglicherweise gehört das neue Objekt dazu. Aber wenn man nicht riskieren will, eines Tages einmal 50 oder wieviel Planeten zu haben, muß man eine ´Pluto-taugliche´ Planetendefinition haben, und die gibt es nicht - außer der reinen Willkür, zu sagen: Was die Menschheit als Planeten ansieht und akzeptiert, das ist ein Planet." Silvia Kowollik reichte nach: "Die meisten Astronomen haben sich mittlerweile auf folgende Definition eines Planeten geeinigt: Ein Planet ist ein Körper, der mindestens 90 % der Gesamtmasse aller Körper in der Entfernung dieses Körpers von der Sonne aufweist. Der Asteroidengürtel hat viele tausend Einzelkörper.Ceres, der größte unter den Asteroiden mit rund 1000 km Durchmesser hat jedoch nicht 90 % der Gesamtmasse des Asteroidengürtels, somit ist Ceres eben nur ein großer Planetoid und kein Planet. Keine Regel ohne Ausnahme: Pluto hat nicht 90% der Gesamtmasse aller Körper in seiner Umlaufbahn um die Sonne, wurde jedoch kanpp 100 Jahre als ´Planet´ gehandelt. Also bleibt er aus historischen Gründen der 9.Planet, auch wenn er die 90% Masse nicht hat... Bei knapp 100 AE gehört er bereits zur Oortschen Wolke, das ist das sensationelle an der Meldung. Endlich ein großer Brocken so weit draußen." Und schon wieder war man bei den Astrologen. In der ´Abendzeitung´ (AZ, München) vom 1.August 05 gab es so gleich die Schlagzeile "Neuer Planet entdeckt - Alle Horoskope falsch?". Auszug: >... Ein neuer Planet in unserem Sonnensystem - bedeutet das, dass nun alle Horoskope ihre Gültigkeit verlieren? "Niemand muss sich Sorgen machen, die Horoskope stimmen weiterhin. Der neue Planet stellt höchstens eine Ergänzung dar", sagt RTL-Expertin Antonia Langsdorf. Die Astrologie ist 4000 Jahre alt und muss nicht jedes Mal umgeschrieben werden, wenn ein neuer Planet entdeckt wird. Drei Mal war das in den letzten 250 Jahren der Fall: 1781 erspähten Astronomen den Uranus. "Weil zu dieser Zeit auch die Elektrizität aufkam, steht er für Forschergeist und Wissenschaft", erklärt die Münchner Astrologin Jasmin Rachlitz. 1846 folgte die Entdeckung des Neptun (Rachlitz: "die Zeit von Marx und Engels, deshalb verbindet man mit ihm Visionen und Träume"). 1930 wurde schließlich Pluto entdeckt, den die Astrologie - weil damals auch die Massenmedien ihren Anfang nahmen - für Kommunikation und Massenbeeinflussung verantwortlich macht." Welche Eigenschaften mit ´2003 UB313´ in Verbindung gebracht werden können, muss jetzt erforscht werden.<
Und am 1.August 05 kam um 17:45 h eine verblüffende Meldung über dpa, die Jens Lorek nachreichte: Paris (dpa) - Dem von US-Astronomen am Rande des Sonnensystems entdeckte Himmelskörper wird der Planetenstatus nach Auskunft der Internationalen Astronomischen Union (IAU) vorerst nicht zuerkannt. Die US-Raumfahrtbehörde NASA hatte ihn am Wochenende als zehnten Planeten bezeichnet. Angesichts immer häufigerer Entdeckungen in den Außenbezirken des Sonnensystems sei eine Arbeitsgruppe eingesetzt worden, um die Mindestanforderungen an einen Planeten zu definieren, teilte die IAU in Paris mit. Solange von dieser Arbeitsgruppe kein Ergebnis vorliege, würden alle Himmelskörper des Systems, die mehr als 40 Mal so weit von der Sonne entfernt sind wie die Erde, als Mitglieder der so genannten Trans-Neptunischen-Population betrachtet. Der von NASA-finanzierten Astronomen entdeckte Gesteins- und Eisbrocken «2003 UB313» ist der Sonne gegenwärtig fast 100 Mal ferner als die Erde. Nach Auskunft der IAU könnte die Vollversammlung im kommenden Jahr in Prag über den Planetenstatus mehrerer Entdeckungen in den Außenbezirken des Sonnensystems entscheiden. Das Wissen über die Außenregion entwickele sich derzeit rasant, betonte die IAU. Dies stehe in gravierendem Gegensatz zu der Zeit, in der der neunte Planet, Pluto, entdeckt wurde. Viele Experten bezweifeln, dass Pluto heute noch den Planetenstatus zugestanden bekäme. Externe Linkshttp://prodm-online.de/html/verfassungsbeschwerde.html |
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