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09.06.2005


    
Arte und Fliegende Untertassen, erste TV-Kritik

Schulnote 4 vergeben - Teil I

Am Tag der Ausstrahlung (also am 8.6.05) griffen sogar einige Zeitungen auf ihren Fernseh-Seiten die Sendung auf, um sie dem Zuschauer anzuraten. So auch der ´Mannheimer Morgen´: "UFO-Grüße aus Moskau - Arte-Dokumentation über einen interessanten Aspekt des Kalten Kriges". Gleich zu Anfang liest man da: "Die Geburtsstunde des UFO-Mythos lässt sich ziemlich genau datieren, und zwar auf den 5.Juli 1947. Damals stürzte in der Wüste des US-amerikanischen Bundesstaats New Mexico in der Nähe des Ortes Roswell ein merkwürdiges Flugobjekt ab. Schnell machte das Gerücht die Runde, es handle sich hierbei um ein Raumfahrzeug außerirdischer Besucher, und es seien sogar die Leichen einiger Alien-Piloten geborgen und an einen streng geheimen Ort gebracht worden. Die Erklärung der US-Behörden, es sei nichts weiter gewesen als ein abgestürzter Ballon, wurden von vielen UFO-Gläubigen und Verschwörungstheoretikern als gezielte Vertuschung der wahren Ereignisse verworfen..." Interessanter Weise sollte genau diese ufologisch-mythologische Vorstellung zur UFO-Historie wie im ´MM´ auch später auf dem TV-Schirm die Sendung ausmachen. Schon der Name Richard Dolan hatte mich zusammenzucken lassen.

Zu Roswell: Die Geburtsstunde des Fliegenden Untertassen-Mythos war der 24.Juni 1947 mit der Arnold-Sichtung über Washington. Roswell selbst spielte damals nie eine Rolle, sondern erst Jahrzehnte später, als man die Story zu einer Zeit des Niedergangs des öffentlichen UFO-Interesses diese Geschichte durch den Nebel der Zeit reaktivierte. Erst die Jahrzehnte später aufgebaute neue Version wurde zu einem mit vielen SF-Elementen besetzten modernen Mythos, der mit dem Original kaum was zu tun hat - und darauf fiel auch der ´MM´-Autor herein! Fakten, die echten: Rancher Mac Brazel fand die "folienartigen" Trümmer in der Einöde rund um Roswell breits am 14.Juni 47 (so Brazel selbst am 9.Juli 47 in der ´Albuquerque Record´ und in der ´Roswell Daily Record´ zitiert!) . Schon als Brazel am 5.Juli im Büro von Sheriff Wilcox erschien, gab er an "vor drei Wochen Wrackteile" draußen gefunden zu haben. (1) Von einem "Flugobjekt" war nie die Rede! Von einer Maschine, einem Apparat oder "Leichen einiger Alien-Piloten" genauso wenig. Das kam erst in der neuen Fassung ein paar Jahrzehnte später durch ´Trittbrettfahrer´ auf, die schon gar nichts mehr mit dem Originalereignis zu tun hatten und dies nur behaupteten. Wichtig auch: Die Erklärung vom Crash-Ballon wurde erst mit dieser neuen Aufarbeitung durch UFO-Fans und Verschwörungsspinner verworfen, weil sie mit der neuen Story eingewickelt wurden und das Original gar nicht kennen. So auch auf etliche Scharlatane hereinfielen.

(1) = Firsthand-Zeuge Brazel gab recht präzise Beschreibungen zu seinen Fundstücken ab. Es handelte sich um eine große Quantität von aluminiumfolienartigen Material, Gummistreifen, robusten Papier, Tesafilm-Klebestreifen und Balsaholz-Stöcken. Hinzu kam eine "Scheibe von sechseckiger/sternartiger Form mit einem Kabel". Alles was auf einen Höhen-Forschungsballon mit einem Radarreflektor passt. Normale Wetterballon-Trümmer sahen freilich anders aus.

Die ´Osnabrücker Zeitung´ hatte an dem Sendetag diese Meldung von Harald Keller gedruckt:

>Wenig Neues aus dem All

Die heißeste Information dieser Dokumentation war von ihrem Autor gar nicht beabsichtigt. Denn die Art der Ufo-Sichtungen, über die Dirk Pohlmann berichtet, wie auch viele Ortsnamen stimmen weitgehend mit den Inhalten der kommenden Montag bei ProSieben anlaufenden Science-Fiction-Serie "Taken" überein. Woraus man schließen kann, dass deren Autoren gewissenhaft recherchiert haben. Auch Pohlmann hat sich einige Mühe gemacht, bietet aber dennoch wenig Neues. Die aufgestöberten Bilder und Behauptungen sind aus einer Vielzahl ähnlicher Produktionen wohl bekannt. Aber auch Pohlmann argumentiert nach dem geläufigen Muster aller Verschwörungstheoretiker. So sollen in den 40er-Jahren Filmaufnahmen von einem Ufo gemacht worden sein. Doch die Regierung habe das ominöse Material verschwinden lassen. Den wahren Skandal, den Pohlmann zu Tage fördert, verhandelt er dagegen nur am Rande: In den 50er-Jahren unternahmen US-Geheimdienste grausame Menschenversuche, die an die Gräueltaten deutscher KZ-Mediziner heranreichten. Besser wäre gewesen, diesen unerhörten Vorfällen nachzugehen, statt einen fragwürdigen Mythos am Leben zu erhalten.<

Ja, mit seinem letzten Satz hatte Keller wohl nach Betrachtung der Sendung punktgenau eine Landung hingelegt, wie ich sagen muss. Weder Fisch noch Fleisch war der Beitrag. Mir kam es einfach so vor als wenn der ZDF-Autor bei I.v.Ludwiger bei MUFON-CES (1) nachfragte, wie er eine UFO-Historiendoku hinlegen könne, der ihm Dolan´s Buch in die Hand drückte und daraus dann das Drehbuch gemacht wurde. Und dies nur zu IvL-gefällig, ähnlich wie 1994 die ARD-UFO-"Reportage". Ludwiger ´jammert´ mal wieder, dass die Öffentlichkeit nicht über UFOs (die er nach wie vor eigenwillig als "unerklärbare Flugobjekte" definiert was dann selbst Vorständler bei der GfA und GEP aufregte) informiert sei (?) und der Produktionskommentar rundet dies mit "wer sich mit UFOs beschäftigt gilt als unseriös" ab (was ja auch seinen UFOlogie-internen Grund hat!) und erklärt weiterhin: "Dies ist auch das Ergebnis von jahrelanger Arbeit von US-Militärs und Geheimdiensten." ´Auch´ vielleicht schon, aber hauptsächlich ist der Grund in der ufologischen Ideenwelt und deren Vortrag in der Öffentlichkeit selbst verantwortlich. In weitesten Teilen ist eben die UFOlogie unseriös - eben aufgrund den Flops oder weit hergeholten Behauptungen ihrer Promoter. Ludwiger: Man darf nicht sagen das man sich mit UFOs beschäftigt, "dass ist von der Gesellschaft tabuisiert". Sein belgischer Kollege Auguste Meessen geht sogar soweit wie aus einer anderen Welt zu erklären, dass die öffentliche Information über UFOs "verhindert wird". Unglaublich. Unglaublicher Unfug. Dem Zuschauer der Sendung blieb der Eindruck ultimativ übrig: In Sachen UFOs haben der CIA und die US-Regierung alles unter eigener sowie erfolgreicher Kontrolle gehabt und eine Menge falsche Informationen ebenso erfolgreich ausgegeben, um echte UFOs wegzuwischen, um das ganze Thema zu unterdrücken. Doch allein dieser Ansatz ist mit der historischen Realität und speziell für die USA keineswegs richtig ausgeworfen! Genauso wie bei Dolan, weswegen man mir nicht ausreden kann, dass das Drehbuch NICHT erheblich von Dolan´s Buch beeinflusst wurde, welches ja auf der MUFON-CES-Internetseite in mehreren Kurzbesprechungen auch abgelegt ist. David Jacobs »The UFO Controversy in America« als Basis wäre da eindeutig besser gewesen - oder auch »Jenseits von Top Secret« von Timothy Good (Zweitausendeins, Frankfurt/a.M., 1991), der eine saubere Dokumenten-Lage vorlegte (wenn auch die Folgerungen dazu kaum haltbar sind) und schließlich selbst sogar folgerte dass es für eine behördliche UFO-Vertuschung "zugegebenermaßen keinen plausiblen Grund gibt". Zumindest hätte der ZDF-Autor da auch mal reinschnüffeln sollen, um den Geist der Zeit von damals zu atmen. Dann hätte der Film wahrscheinlich auch eine etwas andere Grundposition bekommen.

(1) = Erstmals wurde hier ein paar Sekunden lang ein Blick auf eine Tagung gezeigt, die meisten Teilnehmer hielten dabei die Hände vor´s Gesicht oder wendeten sich von der Kamera ab um nicht erkannt zu werden. Was gibt es da sich zu schämen? M.E. nach liegt dies nicht selbst am Thema, sondern wie man es behandelt!

Kein Wort in der Sendung zu bzw von Ex-Maj.Donald E. Keyhoe (und dem NICAP, National Investigation Committee on Aerial Phenomena) - dem entscheidenden Gegenspieler der USAF in jenen Tagen. Und seinem mächtigen Einfluss auf die Medienwelt und mit der er alle Aktivitäten der US-Regierung betreffs UFO-Aussagen in die Asche trat. Gerade Keyhoe hatte für die Öffentlichkeit in den USA ehemals eine große Bedeutung und es gelang ihm alle angeblichen USAF-"Erfolge" im Nichts verpuffen zu lassen. Und damit auch überhaupt die UFO-Hysterie am Leben erhielt (weil er eindeutig auf die interplanetarische Herkunfts-Karte setzte), anstelle dass diese durch die US-Regierung ´abgeschaltet´ würde (die es ´verzweifelt´ versuchte, aber ohnmächtig scheiderte), wie fälschlich bei ARTE der Eindruck erweckt werden sollte um UFOs eine "neue-alte Überbedeutung" zu geben. (1) So lief es auch wie gehabt - mit durchaus diskutierbaren Individualfall-Häppchen wurde der Zuschauer abgefüttert und im Regen stehen gelassen. Das Mysteriöse lebt damit, aber im Einzelfall und seiner genaueren Betrachtung happert es dann, wie immer. Gerade auch bei den Zeugen, den alten Herren, bei denen man eher auch den Verdacht bekommen könnte, dass diese ob ihrer weit zurückliegenden Erfahrungen sich mühen ihr Gesicht zu bewahren als sie vielleicht ehemalige IFOs als Untertassen verstanden. Am Fall Oak Ridge (von Dolan als "Luftraumverletzungen" hochgepumpt), der gleich als klassischer Einsteiger Verwendung fand, wurde dies klar - siehe weiter oben. Ich habe dazu mehr ausgeführt als in der Sendung kam, und das was da gezeigt wurde war unter Berücksichtigung dessen dann auch keine wirkliche Entkräftung. Ein Dan McGovern (Militär-Kameramann) bestätigte schließlich sogar, dass die Leute in der Gegend zu jener Zeit immer wieder bericheteten, "dass da kleine Objekte in der Luft herumflogen". Und so gestaltete sich die ganze ARTE-Sendung mit inflationären Gebrauch des Begriffs "Flugscheibe" anstelle von >Fliegenden Untertassen<. Siehe so auch die "Untertassen-Invasion" im Sommer 1952 über Washington, DC. Dürr das Ganze, hauptsächlich aber wegen dem journalistischen Recherchenversagen des ZDF-Manns zum Einzelfall. In Sachen historisches Filmmaterial dagegen war er fast Klasse. Ingesamt würde ich nach dem deutschen Schulnotensystem ein "Ausreichend" hierfür abgeben.

(1) = Interessierte sollte da einmal auf den Internet-CENAP REPORT Nr.3 vom Februar 2003 zurückgreifen wo ein Blick auf die amerikanische UFO-Historie geworfen wird. Ebenso sei der I-Net CR Nr.4 vom April 2003 angeraten. - http://www.cenap.alein.de/onlinecr....

Auch Doc A.J.Hynek wurde gar nicht erwähnt. Zudem leben einige der ehemaligen Blaubuch-Chefs noch (und haben sich in den Medien immer mal wieder zu ihrem ehemaligen Job geäußert), auch von diesen wurde keiner vor die Kamera geholt. Warum wohl? Etwas unbegreiflich war die ewige Betonung von CIA-Historiker Haines (1), der ja genauso wie Dolan erst viel später im Nachhinein die "Akten" aufarbeitete und natürlich auch wie Dolan einiges an Stuß erzählte (wie es von Theoretikern immer der Fall ist). Genauso wenig wie "viele UFOs" in Wirklichkeit U-2-Flüge waren (Haines), waren gleichsam die meisten UFO-Sichtungen von anderer Qualität - und zwar breit angesetzt. Da konnte Dolan natürlich lästern ("ein Flugzeug wie die U-2 sieht nicht wie ein runder Teller aus", natürlich nicht - aber andere Dinge die IFOs beinhalten), aber versagte genauso indem er die Multi-Kausalität der UFO-Sichtungen allgemein nicht benannte und es sich hier zu einfach machte. Aber auch Pohlmann machte es sich schon beim Einstieg mit den belgischen UFOs von 1989-1991 viel zu einfach und stellte die Erscheinungen unnötig als Geheimnisse dar. (2) So war es doch auch 1994 bei der ARD gewesen, zunächst dachte ich fast, dass das jetzt eine neugeschnittene sowie überarbeitete Fassung von damals würde. ;-)

(1) = UFOs und der CIA - mehr unter http://cenap.alien.de/texte/cia.htm

(2) = "In einigen Fällen konnten die Objekte mit Radar verfolgt werden, aber das Phänomen bleibt rätselhaft." Zwischengeschnitten das berühmte Dia von Petit-Rechain (Fotograf unbekannt, Begleit-Zeuge anonym, eine zweite Aufnahme ging angeblich "verloren") um zu suggerieren, dass dies das Radar-Objekt sei. Im weiteren das berühmte F-16-Radar-Video mit der 6 Sekunden andauernden so genannten "lock-on"-Sequenz aus der Nacht vom 30.auf den 31.März 1990. Verschwiegen wird nur, dass die Piloten selbst gar nichts im Luftraum sahen. Genauso wenig wie eine Reihe von Polizisten am Boden die erstaunt beobachteten wie zwei F-16er da scheinbar sinnlos durch den Himmel flogen. Der belgische General-Major Wilfried de Brouwer wurde damals zu diesen Radaraufnahmen gefragt: Ist dies ein Fall von kollektiver Sinnestäuschung? Antwort: "Das glaube ich nicht. So etwas sieht man nicht auf dem Radarschirm und nicht auf Videokassetten. Ich weiß nicht was das war." Da hat er sowohl als auch Recht, aber der eigentliche Problempunkt computergenerierte Radarfalschechos wird dabei erst gar nicht behandelt. Der gezielte Kommentar dazu: "Die belgische Luftwaffe hält das UFO-Phänomen für real und fertigt nicht, wie in den USA üblich, die Öffentlichkeit mit vorschnellen Erklärungen ab." Richtig hätte es heißen müssen: Die Belgier wissen einfach nicht was los ist. Wobei dies schon wieder eine zweischneidige Sache ist wenn man die ganze genauer Geschichte kennt.

Das Fallmaterial. Jemand hatte EIN Flugzeug entwickelt, welches 24 Stunden lang bereitstand, welches zur fotografischen UFO-Jagd genutzt werden sollte. Eine fliegende Kameraplattform, eine umgebaute B-25: "Das Flugzeug jagt UFOs hinterher, erfolglos. Der ehemaliger Bomber ist zu langsam für die geheimnisvollen Objekte." Stationiert offenbar auf einem Flugzeugträger. Auch da muss man mal genauer Nachdenken, was da überhaupt ausgesagt wurde: Ein Flugzeug auf einem Flugzeugträger auf dem Meer soll bei einer UFO-Sichtung irgendwo über Amerika eingesetzt werden, um dann dorthin zu fliegen wo das "UFO" auftauchte. Dies ist für sich genommen schon Humbug weil in aller Regel UFO-Sichtungen nur von kurzer Dauer sind. Ganz zu schweigen die vergehende Zeit zwischen Ereignis und Meldung sowie dem Einsatzentscheidungsprozeß. Richtig: Deswegen jagt man erfolglos UFOs hinterher, weil selbstverständlich aufgrund dessen die B-25 zu langsam war. Nur hat plötzlich die ganze Darstellung eine gänzlich andere Bedeutung als im TV dargestelllt!

Kamermann Bill Gibson behauptet, dass er irgendwann während seiner Arbeit bei V-2-Raketenstart-Versuchen (so suggerieren es die dazu eingeblendeten Filmbilder jedenfalls) in Alamogordo (White Sands, N.M.) eine V-2 beim Flug aufnehmen konnte, die für Sekunden von sogar zwei UFOs begleitet wurde. "Darauf hatte die Air Force lange gewartet, das sensationelle Material wird sofort konfisziert - noch bevor es entwickelt ist. Der Film wurde von einem Jagdflieger abgeholt und niemand weiß wohin er flog", hören wir. Hört sich auch wieder mächtig an. Doch wenn das Filmmaterial nicht entwickelt war, wie will Gibson dann wissen, dass die zwei für Sekunden auftauchenden "UFOs" dann auch wirklich erfasst wurden? Und wie will die USAF dann überhaupt gewusst haben, dass dies dann "sensationelles Material" ist? Durch Hellseher? Zur Start-Mission selbst erfahren wir gar nichts (war dies eine ganz spezielle Rakete?) und zur politischen Situation genau zu diesem Zeitpunkt auch nichts (gab es eine geo-politische Krisenlage?). Weil allein deswegen das Filmmaterial für Washington interessant machen würde um zu sehen, wie es sich mit den Eigenschaften dieser Rakete verhält. Wie so oft in dieser Sendung bleibt alles an der Oberfläche - und dies trotz der Sendelänge. Ziemlich konkret hörte sich dies nach dem Big-Sur-"UFO"-Zwischenfall (Vandenberg AFB, Kalifornien) vom Januar 1965 an. Von einem anderen Vorfall dieser Art hat man noch nie was gehört. Woher soll also der Zeuge kommen? Aus dem Hut gezaubert? Gibson soll sogar 50 Interviews mit UFO-Augenzeugen gefilmt haben, ohne zu erklären wo und für wen bzw warum. Einer dieser UFO-Zeugen will sogar eine Skizze von seinem UFO angefertigt haben, welches genauso aussah wie auf dem Film - doch den hatte ja niemand gesehen... Sind Sie nun irritiert? Ich auf jeden Fall.

"Ein Schuft wer Böses dabei denkt" - im USAF-Blaubuch-Archiv dagegen findet sich, so der Kommentar der Sendung, "nur Trödel" betreffs UFO-Filmen. Die echten Filme seien ´verschwunden´. Damit wird ufologische Trommler-Politik gemacht. Für Dolan ist klar - dies ist ein 5.000-Teile-Puzzle ohne Lösung. 3.000 Teile sind ausgetauscht worden und einige Falsche hinzugefügt. Alles wegen der Doppelstrategie in der US-Regierung: intern werden die UFOs erst genommen, öffentlich heruntergespielt. Das UFO-Problem wird als "top secret" gehandelt - gezeigt werden aber Dokumente zu den Fällen um Oak Ridge, wo es wegen der ganz und gar speziellen Installation dort eine ganz und gar spezielle Sicherheitslage auch gab. Dazu muss man als Kenner der heute freigegebenen Unterlagen, von welcher US-Behörde auch immer, sagen, dass nur ein kleiner Bruchteil tatsächlich "top secret" oder auch ´nur´ "geheim" gestempelt war - der Großteil dagegen mit "Vertraulich" bzw "nur für den Dienstgebrauch".

Flugscheiben. Wie es heißt, haben die Amerikaner die UdSSR als Bauer der Flugscheiben (= Fliegende Untertassen) verdächtigt. Die "Geister-RAKETEN" 1946 über Skandinavien seien Anlass dafür gewesen (?). Die Untertassen tauchten erst ab 1947 namentlich auf, wie konnten dann ein Jahr zuvor die gänzlich anderes gestalteten Ghostrockets als "Flugscheiben" angesehen werden...? Dies ist rein logisch schon ein Stolperer. Richtig dagegen ist festzustellen, dass da eine ganze Palette unterschiedlichster Erscheinungen (gleichsam im Verhalten sowie im Aussehen!) eintönig und undifferenziert >Fliegende Untertasse< genannt wurden. (1) Bemerkenswert: der schwedische UFO-Kritiker Clas Svahn wird als Forscher eingebracht. Der Kommentar: "Was damals Geisterraketen heißt, wird heute UFO genannt. Viele Sichtungen haben sich als Meteore entpuppt. Auch das einzige Foto davon zeigt in Wirklichkeit einen Meteor." Darüber muss man wegen der ungewollten (?) Doppeldeutigkeit nochmals nachdenken, und wird schließlich dazu lachen. Die Produktion wollte entweder bewusst nicht - oder war einfach blind (was ich aber kaum glauben kann). Svahn sieht die Ereignisse selbst als sich multiplizierende Massenhysterie aufgrund von ein paar Meteoraktivitäten zu politischen Spannungszeiten an - und nicht als wirkliche "Geisterraketen-Aktivitäten". So berichtete Svahn bei ARTE von einer Pilotensichtung von einer "Geisterrakete", aber dies bekommt hier eine völlig andere Einfärbung im Gesamtumfeld. Natürlich mag ein Zeuge aufgrund eines Meteors glauben da eine zigarrenförmige Erscheinung zu sehen und von ihr "überholt" zu werden und sie nicht erreichen zu können. ARTE spinnt dies dann weiter, um schwedische Aufklärungsmissionen im Grenzgebiet zur Sowjetunion vorzuführen, die keinerlei Raketenbasen etc aufzeigten. Svahn verwies darauf hin, dass damals in etlichen Seen Geisterraketen abgestürzt gewesen sein sollen, aber alle Suchaktionen danach gar nichts zu Tage förderten (in einem Fall zumindest wurde ein Klumpen Koks gefunden, um es nebenbei zu erwähnen). Dies ist eigentlich genau der Grund, warum er selbst die ganze Geschichte als Massenhysterie sieht. Die Produktion hingegen will dies nicht so durchschlagen lassen. Man bezieht sich darauf, dass die amerikanischen wie auch britischen Geheimdienste sich insgeheim für die Vorkommnisse da interessierten (warum auch nicht, wenn da Fremdraketen BESCHRIEBEN werden, die am ´Eisernen Vorhang´ auftreten und scheinbar aus dem Osten zu dieser Zeit beim Raketenwettlauf kommen?). Heißt aber noch lange nicht, dass diese Vermutung Gültigkeit hat. Es geht um den Anfangsverdacht. In aller Regel schaut es danach anders aus. So wie überall im Leben. Und im konkreten Fall verlor man alsbald auch das Interesse.

(1) = Was auch der Grund dafür war, dass wohl Capt.Ruppelt den neutralen und versachlichenden Begriff unidentifiziertes Flugobjekt (UFO) für Projekt Blaubuch einführte.

"Die finstersten Verschwörungstheoretiker saßen damals in US-Geheimdienstkreisen", heißt es so erstaunlicher Weise. Das FBI begann mit der Überwachung von "Staatsfeinden" und "CIA-Informanten sind reichlich" in UFO-Vereinigungen damals vertreten. Gezeigt dazu werden Bilder von Bürgerrechts-Auseinandersetzungen in den 60ern. Was soll dass? "200.000 Verdächtige sollen im Fall eines Krieges interniert werden, auch wer sich mit UFOs befasst ist verdächtig", hören wir verblüfft. Gezeigt wird ein FBI-Papier von EINER Person, die in Untertassen-Zusammenhang als "subversiv" bezeichnet wird. Was hier nachträglich durch den Nebel der Zeit hochgezogen wird, war noch nicht einmal Thema damals in amerikanischen UFO-Kreisen wie bei NICAP oder APRO, die aber auch alles versuchten wegen der "UFO-Geheimhaltung" an die Öffentlichkeit zu zerren, was nur sich andenkensweise dazu nutzen ließ. Keyhoe sorgte sogar über den US-Kongreß mit entsprechenden öffentlichen Aktivitäten für entsprechenden Druck! NICAP war es, welches an beinahe 10.000 Politiker im ganzen Land (Senat und Kongress etc) eine UFO-Dokumentation namens >The UFO Evidence< herausgab und kostenlos verteilte um nach einer Kongreßanhörung zu verlangen. Niemand hat dies je verhindert und der Vorgang selbst rief internationale Schlagzeilen hervor! Das war ein großes Medienthema und hielt weiterhin das UFO-Interesse wach, hellwach sogar.

Washington, der Untertassen-"GAU" 1952 - zu Beginn des Radar-Zeitalters. Howard Cockling, ehemaliger Tower-Radar-Operator am Washingtoner National Airport, berichtet von dem was er und Kollegen ehemals auf dem neuen Radar sahen: "Das Objekt hatte einen flachen Boden und war oben gewölbt, es hatte rundherum Lichter an der Außenseite (1) - und war etwas kleiner als ein Passagierflugzeug." Alle Fluglotsen beobachten in finsterer Nacht wie das Objekt den Platz ein paar Mal umkreist, es stoppte außerhalb des Platzes, ging mehrmals hoch und runter um schließlich in westlicher Richtung zu verschwinden. Tatsächlich stiegen mehrmals im Zuge der Ereignisse USAF-Airforce-Abfangjäger deswegen auf, ein Jet will sogar recht nahe einem Objekt gekommen sein - kam aber nicht auf "Schußentfernung" heran. Cockling: "Ich habe denen erklärt, dass das keine Temperatur-Inversionen gewesen sein konnten, weil es mehrfach sehr schnell seine Position verändert hat. Wir haben das Objekt auf Radar verfolgt und wir schätzten, dass es sich mit eineinhalbfacher Schallgeschwindigkeit bewegt hat." Dolan dazu: "Das Problem war, dass alle Radarleute Temperaturinversionen kannten und sagten: ´Nein, das war keine Temperaturinversion.´" Die aufgrund der Ereignisse abgehaltene Pressekonferenz war daher natürlich eine "Beruhigungs-PK". Und die 1953er Robertson-Panel-Sitzung war dann so auch eine "Inszenierung" (2) auf der "die zukünftige Marschrichtung definiert" wurde - "danach gibt es keine ernstzunehmenden UFO-Sichtungen, aber ein ernstzunehmendes Panikproblem".

(1) = Wie genau dies der Mann auf Radar festgestellt haben will bleibt bis in unsere Tage hinein ein eigenständiges Wunder. Radaranzeigen sind einfach nur kleine elektronisch-aufbereitete Signal-Lichtflecken und geben weder die Objekt-Originalgestalt noch seine Licherkonfiguration an.

(2) = "Inszenierungen" werden für ein Zielpublikum vorgenommen. Aber was soll eine "Inszenierung" wenn erst gar kein Publikum eingeladen wird und man dann noch bestrebt ist über viele viele Jahre hinweg das heimliche Schauspiel ja nicht kundwerden zu lassen? Hier wird nur eines deutlich - das Spiel mit der Rhetorik durch die Sendung selbst. Keyhoe wusste vom Robertson-Panel, aber er wagte es nicht dies klipp und klar auszusagen und sprach diesbezüglich nur drumherum. Nicht aus Angst z.B. von CIA ausgeschaltet zu werden, sondern seine interne Quellen zu verärgern und sie zu verlieren. Aufgrund der Washingtoner-Untertassen-Hysterie verlangte der Nationale Sicherheitsrat eine Einschätzung der Lage durch den CIA (2.1.) und das CIA-Office of Scientific Intelligence richtete so den Robertson-Ausschuß ein um eine Übersicht zu schaffen (was eindeutig auch darauf hinweist, dass die ´Firma´ selbst keinerlei eigene Aktivitäten in dieser Geschichte entwickelt hatte um Untersuchungen durchzuführen, sonst wäre ja diese Veranstaltung unsinnig gewesen). Das Robertson-Forum stellte so hauptsächlich einmal eine Gesamtlage-Darstellung zur Untertassen-Situation überhaupt dar und verwies auch darauf, dass die öffentliche Aufregung um die Untertassen "ein Potenzial für Massenhysterie und Panik" beinhaltet. UND: Erst hier schlug man vor, dass "eine koordinierte Bemühung aller Dienste um eine Lösung zur Untertassen-Frage eingeleitet werden" sollte. Gleichsam bedeutet dies klipp und klar - es gab bisher ein riesiges Durcheinander (später war es trotzdem auch nicht besser). Darüber hinaus zeigt sich damit, dass die direkte Umgebung der US-Regierung (= der Präsident) NICHT wirklich in Sachen Untertassen bis dahin informiert war, sonst wäre ja 5 Jahre nach dem ersten Untertassen-Schrecken diese Lagebeurteilung unnötig gewesen. O, Kern basierte das CIA-Untertassen-Interesse begrenzte Zeit nur aufgrund der großen Publicity betreffs der Ereignisse über Washington, DC. Und wahrscheinlich auch Nachfragen vom "Hügel" (= Kongress).

(2.1.) = Vorausgegangen war die Besorgnis des Office of Strategic Services, weil durch den Fall eine Art Panik entstanden war, die zwar niemand auf die Strassen trieb, sondern erst in der Folge zur Bekanntwerdung der Ereignisse die Telefonleitungen und militärischen Fernmeldeeinrichtungen im Pentagon aufgrund der Anfragen weitgehend lahmgelegt worden waren. Gleichsam aber, und dies wird immer wieder unterschlagen, wurde da festgestellt, dass "es keinen Beleg für eine unmittelbare Bedrohung der nationalen Sicherheit durch die gesichteten Objekte gibt". Besorgnis machte dagegen was anderes in dieser Zeit: "Fehlidentifikation tatsächlicher feindlicher Objekte durch das Verteidigungspersonal. Überlastung der Leitungen durch Falschmeldungen. Die Anfälligkeit der Öffentlichkeit für Massenhysterie und damit verbundene größere Empfänglichkeit für eine mögliche psychologische Kriegsführung des Feindes." Man schlug hier vor, eine Art öffentliche Erziehung aufzuziehen. Hierbei sollten tatsächliche Untertassen-Fallgeschichten eingebunden sein, "die zunächst verwirrend waren, später aber geklärt wurden... Ein solches Progarmm dürfte dazu beitragen, die gegenwärtige Leichtgläubigkeit der Öffentlichkeit zu verringern". Die Untertassen hatten zu jener Zeit eben einen öffentlichen Sonderstatus und die Aura des Geheimnisvollen belebte ihn wieder und wieder. DARUM ging des dem CIA - dem Auslands-Aufklärungs-Nachrichtendienst der US-Regierung, um es nur noch einmal zu vergegenwärtigen vom wem wir hier sprechen. Nett, aber daraus wurde nichts weil man einfach kein weiteres Geld in die USAF-Untersuchung und was darüber hinaus gehen solle pumpen wollte.

Die Mär von den Medien als Diener des Pentagon - das CIA-Informationsmanagment. Intern wurde aber weiter diskutiert und im Herbst 1952 waren sogar ein paar Offiziere der Ansicht, das UFOs "außerirdische Raumschiffe" sind (im Dokument heißt es dann "interplanetary ships"). Starker Tobac. Die Medien folgten daraufhin "im Allgemeinen so gehorsam den offiziellen Versionen". Wie kam es dazu, wird hier gefragt (obwohl genau dies nicht stimmt). Dolan gibt die Antwort: "Es ist zweifelsfrei wahr, dass die wesentlichen Massenmedien in den USA eine enge Arbeitsbeziehung mit den US-Geheimdiensten unterhielten. Dass ist eine Tatsache, in erster Linie mit der CIA." Und genau der CIA habe "400 Journalisten kultiviert" ("wir reden hier von Leuten bei der CBS, der ´New York Times´, der ´Washington Post´, von allen wichtigen Medien") um sie für die Anti-UFO-Pläne einzuspannen, "ohne das jemand davon wusste". Bis zu dieser Sendung jedenfalls! Damit wurde vom CIA die UFO-Nachrichtenlage bis in die 60er Jahre hinein beeinflusst, "ganz klar". Doch ganz klar ist mir nur - der Mann macht sich da ziemlich viel selbst vor und dies noch als Historiker, der ja die UFO-Presseberichterstattung in seiner Heimat verfolgt haben muss. Und diese ´Medienarbeit´ schaut eben ganz und gar anders aus: Die UFOs verschwanden nicht aus der Presselandschaft, sie kamen jetzt dort erst richtig hoch. Nicht umsonst spricht man beim UFO-Phänomen auch von einem "Medien-Phänomen", ein Phänomen welches mit von den Medien überhaupt erst geprägt wurde. Und zwar als Erscheinungen der exotischen, geheimnisvollen und außerirdischen Natur! Haines gesteht zu, dass der gerade frisch gegründete CIA Anfang der 50er Jahre wohl tatsächlich eine Art "Informations-Managment" betrieben habe - und zwar in der Selbstschutz-Richtung möglichst selbst nicht in die öffentliche Presse-Untertassen-Auseinandersetzung hineingezogen zu werden. Dies hätte die Debatte nur noch verschärft und die öffentliche Untertassen-Hysterie vielleicht zur Panik werden lassen. So hatte Edward Tauss, stellvertretender Leiter der Weapons and Equipment Division im Office of Scientific Intelligence beim CIA, sich im Sommer 1952 grundsätzlich skeptisch über die Zuverlässigkeit der Untertassen-Berichte geäußert und gefordert die dünne CIA-Verwicklung ins Thema nicht durchdringen zu lassen: "Es wird dringend empfohlen, keinerlei Hinweis auf ein Interesse oder eine Betiligung der CIA in die Presse oder die Öffentlichkeit gelangen zu lassen, da Schwarzseher ein solches Interesse als ´Bestätigung´ dafür nehmen könnten, dass die US-Behörden ´unveröffentlichte Fakten´ in Händen haben." Eingebunden war das Ganze aber unter dem Aspekt ob Untertassen-Geschichten bei der "psychologischen Kriegsführung offensiv oder defensiv verwertet" durch die UdSSR werden könnten.

Kastrierte UFO-Geschichte. Die braven Medien machten willig nun aus den Untertassen "Kinderkram", ein Thema für die Dummen und die Boulevardpresse. Adamski als Untertassen-Kontaktler war dafür aber überall lange Zeit heftig durch die großen Medien getragen worden um ganz neue Vorstellungen über Untertassen aufzumachen, doch davon kein Wort in der ganzen Sendung weil dann vielleicht zu schnell klar würde was wirklich den "Kichereffekt" mit sich brachte - den ganzen ufologischen Schmarn um die esoterische Kontaktlerbewegung nämlich. Daraus gebahr sich auch der "kleine grüne Männchen"-Witz als Dauerbelastung für das Phänomen U.F.O. an sich. Doch dazu - kein Wort. Genauso wenig zu Keyhoe´s über die großen Medien lange Jahre erfolgreich geführten Kampagnen gegen die "UFO-Geheimhaltung" im Pentagon etc. Er war es als großer ´Pro-UFO-Medien-Mann´ der jenseits der Kontaktler es verstand UFOs als solches ernst nehmen zu lassen. Dies wird einfach so "vergessen" zu erwähnen, weil dies der Aussage der Sendung zuwider laufen würde. Die UFO-Sichtungen gingen aber weiter, natürlich - schließlich wissen wir dies ja ausgerechnet aus ... - der US-Presse. Damit wird zusätzlich der Widersinn hier klar. Hinzu kam das Keyhoe geraume Zeit den CIA-Gründer Hillenkoetter (als ehemaliger Akademiefreund) offiziell als führenden Pappkameraden-Kopf bei NICAP hatte (genauso wie einige ehemalige USAF-Offiziere) und jener um die verbrannte "Einschätzung der Situation" wusste (1), wonach aufgrund von einigen nicht-erkannten Vorfällen (= Beobachtungsmeldungen) durch die Blaubuch-Vorgängergruppe die "interplanetarische Erklärung" für einige Sichtungen in Frage kam. (2) Doch Washington wies dies wegen Beweismangel zurück, weil man dazu nichts Handfestes liefern konnte. Ja, man bedauerte den Mangel an physikalischen Beweisen betreffs UFOs grundsätzlich - der FBI-Chef Hoover wurde sogar knallhart und wollte nichts mehr mit den Untertassen zu tun haben "die sich doch immer wieder als verbrannte Toilettendeckel in der Asche herausstellen" (sinngemäß). Deswegen spielte Roswell damals schon auch gar keine Rolle für Keyhoe und NICAP. Genauso wenig wie die inzwischen wirklich in Gang kommende Anlage am Groom Lake. So gab es auch nie Verdächtigungen in dieser Phase durch Keyhoe wonach die US-Regierung Untertassen und Aliens aus dem Kosmos irgendwo abgestaubt habe. Er und seine ´Insider´ wussten um die Beobachtungsberichte und Details dieser (3) - für sie war die Summe dieser Berichte der UFO-Beweis als solcher. Sichtungsmeldungen reichen eben alleine nicht aus - daran hat sich bis in unsere Zeit hinein nichts geändert.

(1) = 1962 trat der Mann beim NICAP ab, Begründung: "Ich weiß, dass die UFOs weder Geräte der Vereinigten Staaten noch der Sowjetunion sind. Alles, was wir im Moment tun können, ist, auf eine Aktion der UFOs zu warten. Eine anderes Vorgehen ist auch für die Luftwaffe unter den gegebenen Umständen nicht möglich. Es war für seine eine schwierige Aufgabe, und wir sollten ihre Untersuchungen nicht länger kritiseren. Dazu gibt es keinen Grund." Dies war für NICAP ein schwerer Schlag und Keyhoe grollte daraufhin seinem Freund. Interessant auch ein Kommentar von einem NICAP-Mitglied in der Folge hierzu: "Vielleicht leiden wir ja auch alle an Verfolgungswahn."

(2) = Die Ironie hierbei ist, dass diese damals nicht erklärten Fälle "rocket ships" wie aus einem Comic-Heft waren oder bei Buck Rodgers und KEINE Untertassen-Gestalten. Bei genauerer Hinschau hätte man sie als Feuerball-Boliden erkannt - was Hynek dann tatsächlich auch nach seinem Dienstantritt in Revision tat! Details, die man hierbei wissen muss: Es handelt sich um eine sehr sehr frühe Einschätzung - und zwar bereits vom 23.September 1947 durch General Nathan Twining (Hauptquartier des Air Materiel Command auf Wright-Field) an Brigadegeneral George Schulgen (Kommando-General der Army Air Forces). Ohne das bis dahin auch nur wirklich eine Einzelfalluntersuchung durch praktisch-erfahrene Untersucher durchgeführt wurde. Man ging bei dieser Situationsanalyse einfach von den gemeldeten Beobachtungsinhalten als solche aus. Und damit kommt jeder beliebige UFOloge schon so zu den tollsten Vorstellungen. Schulgen lehnte das Papier ab, auch wegen dem "Fehlen greifbarer Beweise in Form geborgener Wrackteile aus Abstürzen, die unzweifelhaft die Existenz dieser Objekte belegen würden." Die echten Untertassen-Fall-Untersuchungen begannen erst im Frühjahr 1948 langsam in Gang zu kommen. Wie man hier sehen kann ist auch in staatlichen Führungskreisen ebenso zum Thema gestritten worden und es gab dort genauso widerstreitende Ansichten wie in wissenschaftlichen oder öffentlichen Kreisen.

(3) = Die USAF-Politik über Jahre hinweg war es dagegen eher nur sporatisch auf Medienanfragen hin Fallmaterial und Kommentare preiszugeben (aber man hat es gemacht). Ob dies nun "üble Absicht" im Sinne von Verschleierung war muss jeder selbst entscheiden - aber es ist überall unüblich während eines laufenden Projektes Informationen konkreter preiszugeben.

Externe Links

http://www.cenap.alein.de/onlinecr.htm
http://cenap.alien.de/texte/cia.htm

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