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06.06.2005 |
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Update: ARTE und UFOs im Kalten Krieg Zusatzinformationen für die Interessierten...
"Waren es die Russen, die Amis oder doch die Aliens?" >Nichts eignet sich so wunderbar für Verschwörungstheorien wie die Ufologie. Die Fliegenden Untertassen tauchten ausgerechnet mitten in den kritischsten Regionen auf: Über dem Weißen Haus, bei Raketentests und eigentlich überall, wo militärische Geheimhaltung angesagt war. Jeder verdächtigte den Gegner oder eine andere Militärabteilung, hier etwas Neues ohne Absprache zu testen. Oder wollten die Außerirdischen uns noch schnell besichtigen, bevor wir uns mit Atomraketen komplett ausrotten? Wieso wurden in den Zeiten des Kalten Kriegs so viele Ufos (Unbekannte Flug-Objekte) gesichtet? Und wieso wurden diese Sichtungen erst genau protokolliert und dann doch wieder dementiert? (1) War Area 51 ein militärisches Testgelände oder wurden dort Ufos nachgebaut? (2) Und was ist aus den tatsächlich konstruierten "Flugscheiben" geworden? (3) (1) = Die Sichtungen wurden zunächst zumindest protokolliert, weil sie dann im Prozeß der Fall-Untersuchung und späteren Bewertung standen (Projekt Blaubuch). "Dementiert" ist ein falsch gesetzter Begriff, da es die Sichtungsmeldungen unzweifelhaft gab. Nach den Einzelfallbewertungen wurde dann meistens aus den gemeldeten UFOs wie üblich IFOs. Dies ist dann wieder etwas anderes (2) = Hier kommt einiges durcheinander. Die Untertassen-Sichtungen der 50er Jahre hatten historisch mit Area 51 (Groom Lake) gar nichts zu tun. Einfach allein schon, weil das Gebiet eben erst (ab Mitte der 50er Jahre) erschlossen wurde und zum Fallzeitraum reine Wüste dort vorherrschte. Groom Lake´s geheime Rolle im Spiel der Mächte setzte erst 1954 ein, als der CIA der Firma Lockheed einen Vertrag gab, um ein hochfliegendes Spionageflugzeug zu entwickeln, welches über der Sowjetunion unbemerkt operieren kann: Die U-2 war geboren. Lockheed-Testpilot Tony LeVier inspizierte aus einer F-104 die Wüste Nevadas und empfahl Groom Lake als vorbildlich geschütztes Operationsgebiet. Befindlich zwischen den isolierten Bergzügen liegend und nahe des Atombomben-Testgebiets der Atomic Energy Commission (AEC), schien Groom Lake geradezu perfekt für die geheimen Zwecke von CIA, Flugzeugbauer und Militär zu sein. Aus Sicherheitsgründen überließ man es der AEC die Landebahn, Hangars und andere Gebäude anzulegen. Erst ab 1962 testete hier die USAF ihre SR-71 und der CIA seine A-12. Im geheimen geborgene sowjetische Flugzeuge wurden hier ebenso getestet und geflogen. Das gewaltige Rüstungsprogramm der Reagan-Administration brachte für Groom Lake neue Aktivitäten und einen Nachfolger für die SR-71. (3) = Es ist bestens bekannt was aus der AVRO-Scheibe wurde. Die ersten Ufos tauchten 1947 ausgerechnet über dem Atomlabor Oak Ridge auf (1), wo das Material für die Atombomben gewonnen wurde. Ebenso an Raketentestgeländen. Die Soldaten beschwerten sich über Flugscheiben und grüne Bälle, ebenso Anwohner. Die klassische Ufo-Bauform wird beschrieben: scheibenförmig, metallisch, lautlos und ohne Kondensstreifen, mit einer Kuppel und Lichtern rundum. Zunächst verdächtigen sich US-Army, US-Navy und US-Luftwaffe gegenseitig, sich mit den unbekannten Objekten wechselweise zu beobachten. Dann gelangen Ufos auch auf Filme von Raketenstarts. Doch alle Filme werden sofort abtransportiert und im Gegensatz zu denen der Atombombentests schon bald aus angeblichem Platzmangel vernichtet. Dann wurden die Sowjets als Urheber verdächtigt, da in Schweden, Finnland und Norwegen 1946 monatelang viele "Geisterraketen" eingeschlagen waren angeblich zigarrenförmige Flugobjekte, die aber vermutlich Meteore waren. Doch von den in Seen abgestürzten "Geisterraketen" ist nichts zu finden, obwohl sie Fensterscheiben zerspringen ließen. Taucher haben die Schweden zu dieser Zeit noch nicht. Bomber und schwedische Militärmaschinen können die schnellen Flugobjekte nicht verfolgen. (2) (1) = Oak Ridge/Tennessee stand erst 1950 auf der Agenda, bis dahin waren schon viele Untertassen umhergeflogen. Dort wurden in einer überschaubaren Zeitspanne von ein paar Wochen tatsächlich die >Fliegenden Untertassen< zu einer ´Hysterie´, auch wenn eigentlich die filmtreuen Gebilde dort nicht auftauchten, sondern eine Vielzahl unterschiedlicher Objekte die aber meistens an Ballons erinnern, wobei sich einige in ihrer Form veränderten. Zudem gab es Fotomaterial über "unsichtbare UFOs" die die Behörden in schiere ´Panik´ versetzten und welches man sofort ´Geheim´ klassifizierte. (1.1.) Doch jeder der mit etwas Ruhe sich diese Bilder anschaut, erkennt, dass das hier zu sehende "Objektmaterial" einfach nur angetrocknete Entwicklerflüssigkeiten auf dem Foto sind und keine echten Objekte zeigt. Unbestritten dagegen ist, dass die damaligen Berichte ("Incident Report") teilweise als "This document contains information affecting the National Defense of the United States!" vor-´gestempelt´ waren und die Warnung beinhalteten, dass die Weitergabe der Berichte verboten sei und als kriminelle Handlung durch die Bundesgesetze verfolgt werde - egal was der Inhalt des Papiers war (es ging um den Schutz der geheimen Atomforschungsanlage als solche (1.2.)). So auch dieser Fall (Incident-Report No.1424-50) vom 16.Oktober 1950 mit dem Betreff "Flying Object". Gegen 15 h sahen zwei Wachsoldaten im Norden von Oak Ridge "ein rundes Objekt von der Größe eines Balls", welches nordwestlich zog. Es schien kaum 700 Meter hoch zu fliegen und erschien von weißlich-silberner Farbe und rotierte um seine eigene Achse. Dann verschwand es geräuschlos in der Ferne. Allein dieser eigentlich harmlose Fall ging wegen der Brisanz der Örtlichkeit Oak Ridge an das Luftwaffen-Ministerium, an das Hauptquartier der USAF, an den Generalinspektor der USAF und an den Direktor für Spezial-Untersuchungen im HQ der USAF. Wie ´eilig´ man es hatte zeigt der Falleingang dort - 3 Wochen später. Und was kam dabei als Folgeaktion der Hohen Militärs heraus: "NO INVESTIGATION BEING MADE AT THIS TIME." Gleiches geschah zu einem Fall vom 5.11.50 von kurz vor 12 h Mittags. Hier sah man zehn Minuten lang ein semitransparentes, halbgraues Objekt von grober Bohnengestalt ("first impression - balloon") geräuschlos unterhalb den wenigen Wolken dahinschweben und laufend irgendwie seine Gestalt verändernd während es um seine Achse sich drehte - was die Sache für die Beobachter "very weird" machte. Schließlich tauchte es in den fernen Wolken ein, und kam daraus wieder hervor um dann endgültig dort zu verschwinden. Auch zu diesem Fall hieß es später u.a.: "INTERCEPTION OR IDENTIFICATION ACTION TAKEN - NONE." Interessant die Wetterumstände: Wind bei 9-12 Meilen per Stunde; Sicht: unbegrenzt. Hört sich verdächtig nach einem sehr frühen ´Solar-Zeppelin´ (ob der Gestalt) an. (1.1.) = Jan Aldrich vom amerikanischen UFO-Historienprojekt 1947 dazu am 26.Mai 05: "The photographer saw nothing! Nothing! There is no object here! Are the names Los Alamos, Oakridge and Hanford magic or something? There are plenty of IFOs and rotten cases at these places. They prove nothing. It is very frustrating to see the Oakridge case dredged up over and over again. Dolan has in his book as an ´A Space Violation´ which is simply because he didn´t find out the rest of the story." Die UFO-Untersuchungs-Offiziere von GRUDGE auf der Wright-Patterson AFB hatten den Fall richtig bewertet, aber einige außenstehende Offiziere konnten die augenspringende Offensichtlichkeit dennoch nicht glauben. Nebenbei: Aldrich hatte schon vor Jahren die regionalen Zeitungen rund um Oak Ridge zwecks Archivmaterial zu Untertassen-Meldungen aus jener Epoche gecheckt und wurde fündig - die Gegend lebte geradezu in einem öffentlichen Untertassen-´Rausch´, der natürlich auch die Bediensteten und Soldaten an der Atomforschungsanlage erfasste. Für kurze Zeit waren Untertassen dort das ganz große Thema. Man hielt richtiggehend "UFO-Ausschau".
(2) = Wurde bei den skandinavischen "Geister-Raketen" auch nie versucht, weil die wirklich zu schnell waren, weil meistens wohl Meteore. Es existiert sogar ein Tageslicht-Foto aus dieser Ära, welches einen Tageslichtmeteor zeigt aber als "Geister-Rakete" angesehen wurde/wird. Sollte eine Massenpanik ausgelöst oder das Frühwarnsystem lahmgelegt werden? War es psychologische Kriegsführung? Sind Ufo-Interessierte Kommunisten, die das System untergraben wollen? Jedenfalls sind sie nicht diejenigen, die die größte Panik im Land haben. 1952 wurden Ufos am Washingtoner Flughafen und über dem Weißen Haus gesehen. Die Air Force setzt die größte Pressekonferenz nach dem II.Weltkrieg an und gibt Temperaturinversionen als Erklärung an. Doch die Objekte bewegen sich deutlich über Schallgeschwindigkeit und die Radarleute sagen, Temperaturinversionen schauen anders aus. (1) Sowohl Russen wie Amerikaner forschen an Flugscheiben und Antigravitation, wollen also ihre eigenen Ufos bauen. Funktioniert hat dies nicht. Von 1954 bis 1960 werden Ufos in 20 bis 23 km Höhe von Piloten gesehen. Das sollen die U2-Aufklärungsflugzeuge gewesen sein, die anfangs silbern war. Nur können die U2-Flugzeuge nicht plötzlich in der Luft anhalten oder die Richtung wechseln. Für die Sowjets sind die U2 und amerikanische Spionageballons jedoch echte unbekannte Flugobjekte, die am Radar auftauchen und von Piloten gesehen werden. Auch eigene Raketentests sind teils so geheim, dass sie in anderen Abteilungen des Militärs heillose Verwirrung stiften. Piloten, die Ufos sehen, werden bei den Sowjets degradiert. (1) = Der Untersuchungsbericht mit seiner Erklärung hierzu kam gerade von Radarfachleuten und Wetterexperten in gemeinsamer Zusammenarbeit. Und gerade WEIL die UFOs auf Radar wie Temperatur-Inversions-Wetterphänomene aussahen und sich auch so "verrückt" bewegten kam es zu dieser Erklärung. Insgesamt sind 3400 Ufosichtungen von Zivil- und Militärpiloten bekannt es muss also ein echtes Phänomen zugrunde liegen, ob nun ein physikalisches oder ein psychologisches. (1) Im Herbst 1989 ist Ufo-Jagd in Belgien angesagt. Sie sind auf Fotografien, auf den Radarschirmen und auf Videos. Doch heute können sich Wissenschaftler, die ihre Karriere nicht an den Nagel hängen wollen, nicht mehr ernsthaft mit dem Thema Ufos beschäftigen. Das führt sicher dazu, dass die Meldungen nachgelassen haben. Aber ist es der einzige Grund? (2) (1) = Dies sagt gar nichts aus, auch bei Nicht-Piloten-UFO-Sichtungen stecken ja echte Erscheinungen meistens dahinter. Das Pilotensichtungen von UFOs aber ganz besonders vertrauenswürdig sein sollen und damit automatisch "echte UFO-Phänomene" beinhalten ist eine Mär die MUFON-CES züchtet. Bereits A.J.Hynek hatte als UFO-Berater der USAF selbst erstaunt davor gewarnt, sich nicht durch die Augenzeugenberichte von Flugkapitänen und Militärpiloten irritieren zu lassen: "Erstaunlicher Weise scheinen Berufs- und Militärpiloten relativ schlechte Zeugen zu sein." Deren zunächst aufregend sich anhörende UFO-Berichte waren nach seinen Untersuchungen für das USAF-UFO-Projekt trotzdem zu 90 % banale Täuschungen (und hier meistens astronomische Objekte!). Die Folge: Ein Profi auf einem Gebiet überträgt seine Kompetenz nicht unbedingt auf ein anderes. Natürlich gilt dies auch für theoretische "UFO-Forscher" mit Visitenkarte. (2) = Dies ist jetzt aber versatzstückmäßig zusammengestückelt. Was soll es uns aber sagen? Ufos sind kein Thema, mit dem sich seriöse Medien beschäftigen. Sie gehören in die "Sauregurkenzeit", ihre Existenz gilt als ungefähr so wahrscheinlich wie die des Ungeheuers von Loch Ness. Vernünftige Bürger wenden sich belustigt oder angewidert ab, wenn über "Fliegende Untertassen" diskutiert wird und denken, dass Ufologen auch nicht mehr alle Untertassen im Schrank haben. Real ist allerdings die Dokumentenspur, die Ufos seit dem II.Weltkrieg bei US-Militär und -Geheimdiensten hinterlassen haben. Auf mehreren tausend Seiten ist dokumentiert, dass das scheinbar "lächerliche" Thema von offiziellen Stellen offenbar sehr ernst genommen wurde. Hochrangige Militärs waren sich in den 50er Jahren sicher, dass Ufos real sind, viele befürchteten, dass sie sowjetische Geheimwaffen sein könnten, einige vermuteten, dass sie von Außerirdischen gesteuert werden. Wie passt die öffentliche Behandlung des Themas mit der internen Besorgnis zusammen? Die Antwort ist sehr einfach. Sie bedingen sich gegenseitig. Die Politiker und Sicherheitskräfte in den USA witterten hinter den Ufos einen sowjetischen Geheimplan, um das US-Frühwarnsystem mit Fehlmeldungen zu verstopfen. Dabei schafften das menschliche und Computerfehler auch so. Wichtigstes Ziel der offiziellen Stellen war, die Bevölkerung nicht zu verunsichern, die Anzahl der Sichtungsmeldungen zu reduzieren und das Thema in der Medienberichterstattung in der Boulevard- und "Vermischtes"-Kategorie zu platzieren, wenn es denn überhaupt auftauchen sollte. Dieses Ziel wurde systematisch verfolgt und verwirklicht. Durch Expertenkommissionen, die zu den erwünschten, vorgefassten Ergebnissen kamen, und Methoden, die von der CIA heute als "Information Management" bezeichnet werden. (1) (1) = Das kennen wir alles bereits von der ARTE-Programminfo her. Der Film zeigt die Geschichte hinter der offiziellen Ufo-Geschichte und lässt Zeitzeugen und Experten zu Wort kommen, darunter Kameramänner in Diensten des Militärs, die Ufos filmen sollten, Fluglotsen, die sie auf dem Radarschirm und mit eigenen Augen sahen, und Historiker, die sich mit dem Thema beschäftigen, darunter der ehemalige CIA-Chefhistoriker Gerald Haines. Er verfasste im offiziellen Auftrag der "Agency" die offizielle Version über "Ufos und die CIA". Richard Dolan, der Autor von "Ufos and the National Security State" vertritt die Gegenposition. Dirk Pohlmanns Film beschäftigt sich nicht mit der leidigen Frage, ob es Ufos gibt, oder was sie sind. Er geht vielmehr der spannenden Frage nach, wie und zu welchen Zwecken die Ufo-Paranoia als Mittel der psychologischen Kriegsführung im Kalten Krieg bewusst gesteuert und eingesetzt wurde.< Externe Linkshttp://www.heise.de/tp/r4/artikel/20/20236/1.htmlHypnose NTE/OBE Frankfurt |
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