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14.04.2005


    
Landepisten für die Außerirdischen

Der Schweizer Fantast Erich von Däniken wird siebzig

Landepisten für die Außerirdischen

Der Schweizer Fantast Erich von Däniken wird siebzig

Holger Reischock

BERLIN, 13. April. Außerirdische sind auf der Erde ein eher seltener Besuch: Alle dreitausend Jahre etwa gucken sie hier nach dem Rechten, und nicht jedem ist es daher vergönnt, ihnen die Hand zu schütteln. Doch wir, die wir heute leben und uns einer halbwegs stabilen Gesundheit erfreuen, haben eine gute Chance. Im Jahr 2012 sind die dreitausend Jahre wieder einmal rum, die Extraterrestrischen müssten fast schon auf dem Wege sein.

Das meint zumindest Erich von Däniken aus alten Maya-Schriften zu wissen. Der Schweizer hat sich seit über 30 Jahren mit dem Thema beschäftigt und ist dadurch zu erheblichem Ruhm gelangt. Seine Grundthese, die er 1968 in seinem Buch "Erinnerungen an die Zukunft" erstmals einem größeren Publikum zugänglich machte, lautet schlicht, dass in grauer Vorzeit schon einmal Außerirdische auf Mutter Erde niedergegangen sind und deren primitiven Bewohnern Zivilisation beigebracht haben.

"Prähistorische Astronauten"

Spuren dieser "prähistorischen Astronauten" fand der einstige Kellner und Hotelier überall, und vor allem jene Phänomene, mit deren Erklärung sich die Schulwissenschaft noch schwer tut, lieferten ihm Nahrung für seine Theorien. Rätselhafte Scharrzeichnungen in der peruanischen Steinwüste von Nazca etwa, die in ihrer ganzen Dimension nur aus der Luft zu erkennen sind, werden von Däniken kurzerhand als Landepiste der Außerirdischen interpretiert. Auch die Tempel der Maya, die geheimnisvollen Skulpturen auf der Osterinsel oder die Steinrunde von Stonehenge sind für ihn ohne das Know-how der kleinen grünen Männchen nicht denkbar. Beweisen kann er das nicht so richtig, aber das muss ja nicht heißen, dass es falsch ist. Kleinliche Zweifel an seiner Lehre fechten Däniken nicht mehr an, und dass manche ihn einen Scharlatan nennen, erträgt er mit der gleichen Gelassenheit wie die traurige Tatsache, dass er noch nie ein Ufo gesehen hat: "Wenn ich auftauche, scheinen die immer abzuhauen."

Dass die Theorien Dänikens für viele Menschen faszinierend sind, lässt sich allerdings kaum bestreiten. Von seinen Büchern sind inzwischen über sechzig Millionen Exemplare verkauft worden, bei seinen Vorträgen, mit denen er durch die Welt tourt, sind die Säle voll. Im schweizerischen Interlaken hat Däniken vor zwei Jahren einen gigantischen Mystery-Park geschaffen, wo den Besuchern mit allen Mitteln der Multimedia-Technik seine Theorien nahe gebracht werden - der Laden läuft. Kein Denkmal sei der Park für ihn, sondern ein Fragmal, meint Däniken bescheiden. Er weiß ja, dass die Außerirdischen hier waren, aber die anderen mögen selbst nachdenken über die großen Rätsel dieser Welt. Und vielleicht sind die Götter, die unsere Altvorderen einst so verehrten, ja doch Sendboten aus der Ferne des Weltalls gewesen, die herabstiegen, um einen Menschen nach ihrem Bild zu formen?

Heute wird Erich von Däniken siebzig. Gefeiert wird allerdings erst im Herbst und natürlich im Mystery-Park. Vermutlich schon aus dem einen Grund: Außerirdische Gäste, falls sie erscheinen, sollen sich ein bisschen heimisch fühlen.

Quelle: http://www.berlinonline.de/berliner...

Externe Links

http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/vermischtes/439266.html

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