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06.12.2004


    
Hitler´s angebliche Nazi-Untertassen - mehr dazu

Vorabveröffentlichung von WW´s Cröffelbachvortrag 2004: Die rechtsesoterische Mär von den "Reichsdeutschen Flugscheiben"

Nachfolgender Artikel ist eigentlich zur Erstveröffentlichung im Online-CENAP REPORT 294 gedacht. Doch aufgrund der heute in BILD veröffentlichten "Hitler-V-7-Untertassen"-Story unter http://www.bild.t-online.de/BTO/new...

ml gebe ich das Protokoll zu meinem Vortrag >Die rechtsesoterische Mär von den "Reichsdeutschen Flugscheiben"< auf der Cröffelbacher UFO-Arbeitstagung 2004 vom 3.Oktober 2004 jetzt schon frei:

Die rechtsesoterische Mär von den "Reichsdeutschen Flugscheiben":

Ja, es gab eine Art "Reichsdeutsche ´Fliegende Untertasse´" - aber ganz anders ausgelegt als die Legende besagt! Es gibt kaum etwas, dass so unsinnig ist, dass nicht doch einige daran glauben. Hier liegt ein Teil des Problems, gerade auch wenn solche Sachen dann medial hochgehängt werden. Dies hat etwas eher mit "Unterhaltungskunst" zu tun, als mit wirklichen Herausforderungen. "Reichsdeutsche Sonderwaffen aus dem Wunderland." Auf Bitte von Organisator Roland Gehardt hielt ich den eigentlich von mir persönlich ´ungeliebten´ Themen-Vortrag über die "Reichsdeutschen Flugscheiben" (weil ich selbst eher mal ein ´Alien-Untertassen-Fan´ war!) und setzte vernünftiger Weise in der Luftfahrthistorie an: Flugbombe V1, Rakete V2 (1) bis hin zu den herausragenden streng-geheimen echten Flugzeug-Wunderwaffen-Entwicklungen Me-262 (erster Düsenjäger) bis hin zum "Fliegenden Floh" namens Me-163 (erstes Raketenmotor-Flugzeug). Da gibt es einfach keinerlei technologisch-begründeten Platz für "Fliegende Untertassen" mit an Magie grenzenden Flugfähigkeiten/Eigenschaften eines Hybrid-Fliegers als Mischung zwischen Flugzeug und Hubschrauber (2) sowie weit darüber hinaus - und einer schier ausserirdischen Techologie um Jahrhunderte uns voraus. Auch wenn ich denke, dass die "Nazi-Flugscheibe" sich aus den realen Nicht-Flugscheiben-"Wunderwaffen" nährt und aus diversen überhöhten Versatzstücken rund um die wirkliche historische Chronologie als auch Technik wahrhaft zusammengestückelt wurde.

(1) = Hitler´s persönlicher Freund und Rüstungsminister Albert Speer übernahm die Oberhohheit des A-4 bzw V-2-Projektes und sah sie quasi "als meine Rakete" an. Er sorgte dafür das Oberingenieur Wernher von Braun sogar deswegen zum Professor durch Hitler persönlich erhoben wurde und zum Ritterkreuzträger wurde. Speer gab von Braun und den Peenemündern die kaum vorstellbare Summe (für damals) von 300 Millionen Reichsmark um die Zukunftswaffe in "Schuß" zu bringen. Bereits am 17.August 1943 griffen britische Bomberverbände an der Ostsee das Heerestestgelände Peenemünde im Versuch an, es platt zu machen, weil man dort die Geheimwaffenschmiede Nazi-Deutschlands sah! Aufgrund dieses Angriffs wurde dann die Raketenproduktion in das Tunnelsystembei Nordhausen verlegt. Interessant auch, dass das amerikanische ´Paperclip´-Geheimprojekt dann ausgerechnet die Raketenbauer insgeheim nach den USA verfrachtete - und keine der Figuren die später dann als "Flugscheiben"-Konstrukteure etc auftauchten! Und nebenbei - auch für den "Rattenweg" des Vatikans wurden keine bedeutenden Macher aus diesen "Wunderwaffen"-Entwicklungen ausgeschleust. Trotzdem breitete sich in Italien entsprechendes Gerüchte-Material aus.

(2) = Die Entwicklung der Helikopter, wohl das komplizierteste Fluggerät welches durch den Menschen gebaut wurde (und als Drehflügler überhaupt DIE Herausforderung im Flugwesen betreffs der Physik darstellt) zieht sich über einen sehr langen Zeitraum hin. Im Gegensatz zur Entwicklung der Flugzeuge ist es in der Geschichte der Hubschrauber sehr schwierig ein bestimmtes Datum oder einen bestimmten Anlass für den Durchbruch der Entwicklung zu nennen. Der erste "Entwickler", welcher grosse Beachtung gefunden hat, war um 1483 Leonardo Da Vinci mit seiner "Flugspirale". Übrigens das Wort ´Helikopter´ kommt vom griechischen helix (Spirale) und pterion (Flügel). Diese Studie von Da Vinci wird oft als erster Versuch einen funktionierenden Hubschrauber zu konstruieren bezeichnet. Da in der damaligen Zeit die entsprechenden Materialien und vor allem kein tauglicher Antrieb verfügbar waren, blieb es bei einer Studie. Bereits viel früher, im 4 Jh. v. Chr. wird in chinesischen Schriften ein Kinderspielzeug beschrieben welches sehr grosse Ähnlichkeiten mit einem Hubschrauber hat. An einem Holzstab wurden oben zwei gegenüberliegende Vogelfedern befestigt. Wurde nun der Stab zwischen den Händen in in eine Drehung versetzt, begann dieses Ding senkrecht davon zu steigen. Selbstverständlich hat die Natur, lange bevor der Mensch überhaupt zu existieren begann, das Prinzip des Helikopters entwickelt. Man braucht nur im Herbst den Samen eines Bergahorns zu beobachten, welcher sich, durch seine schnelle Drehung um die Hochachse und unter Mithilfe des Windes, relativ weit fortbewegen kann. Zwischen dem chinesischen Spielzeug, Leonardo Da Vinci und dem was man heute allgemein unter einem Hubschrauber versteht, liegen sehr viele kleine Entwicklungen, kaum feststellbare Fortschritte und vor allem sehr viel Idealismus von Leuten, welche einfach nicht glauben wollten, dass es nicht möglich sein sollte senkrecht zu starten und zu landen. Es waren Leute wie der Russe Lomonosov (1754), Sir George Cayley (1843), ein Mann Namens Bourne oder auch Thomas Edison (1880), welche sich mit mehr oder weniger Erfolg der Entwicklung eines Helikopters widmeten. Lange Zeit scheiderte die Entwicklung von flugfähigen Hubschraubern an den viel zu schwachen Motoren. Der von Henrich Focke entwickelte FW-61 war der erste verwendbare Hubschrauber. Unvergessen (?) der Demonstrationsflug von Hanna Reitsch 1937 in der Deutschlandhalle, der damals bereits propagandistisch ausgenutzt wurde um den Beweis für die technische Überlegenheit Deutschlands vor dem Rest der Welt anzustellen. Reitsch leistete hier eine beeineindruckende Schwebeflugvorführung wie sie die Welt niemals zuvor von einem ´Flugkörper´ gesehen hatte. Die Besucher der vollbesetzten Halle müssen gestaunt und geglaubt haben, ein technisches Wunder zu erblicken. Zu bizarr schaute das Gebilde aus. Doch "Drehflügler" spielten keinerlei Rolle im nachfolgenden Krieg und sie gehörten auch nicht zum aeronautischen Alltag. Dafür aber mögen sie die Kraft der Einbildung rund um die Legende der "Reichsdeutschen Flugscheibe" mit Schwebeeigenschaften gefördert haben...

Zur Vervollständigung der historischen Tatsachen: Zur amerikanischen Beutetechnik aus deutschen Fliegerwerkstätten gehörten auch die Nurflügler-Muster der Gebrüder Horten - doch hierbei handelte es sich a) um SEGELFLIEGER und b) hat Amerika das dahintersteckende Potenzial nicht erkannt und ließ 40 Jahre verstreichen um erst dann darauf zurückzugreifen und die alten Nurflügler-Pläne für die Tarnkappen-Maschinen zu entstauben (1). Die Nazi-Flugscheiben waren (und sind nach wie vor) einfach technisch unmöglich, auch weil schon immer "aerodynamische Nachteile" und mangelhafte Flugstabilität bei solchen ´Untertassen´-Flugzeugen sie schnell aus dem Rennen nahmen und bis heute noch nehmen! Alle "Fliegende Untertassen"-Fluggerät-Vorstellungen basieren darauf, dass jene Objekte ein Hybrid zwischen Flugzeug und Hubschrauber mindestens darstellen. Eine aeronautische Konzeption aus den 50er Jahren. Doch: Überlebt hat nur das Senkrechtstarter-Flugzeug wie die britische ´Harrier´, an der Basis nach wie vor ein traditionelles Düsenflugzeug! Mit dem legendären kanadischen AVRO-Car ("Projekt Y" oder "Project Silver Bug") des britischen Ingenieurs John Frost hat man versucht ein untertassenförmiges Fluggerät mit den Hybrid-Eigenschaften von Flugzeug und Helikopter in einer Periode der erwarteten fundamentalen Durchbrüche für die Luftfahrt-Technologie unter strengster Geheimhaltung für die US-Luftwaffe zu bauen. Doch mehr als "Hoovercraft"-Eigenschaften kamen dabei schließlich nicht heraus, weswegen der ehemals als zukunftsträchtiger "Luftüberlegenheits"-Jäger gedachte AVRO-Car bald zum Museumsstück wurde und viele Ingenieure rote Backen bekamen. Das angedachte Wundergerät wurde zum millionenteuren Flop. Genauso wie das ehemals als "Revolution im Flugwesen" angedachte Fluggerät ´XF5U1´ oder ´V-173´ als so genanntes "Nurflügel"-Flugzeug (von Charles H.Zimmerman für die Vought Coorporation als das "Flugzeug der Zukunft" entwickelt), genannt der "Fliegende Pfannkuchen". Schlußendlich auch nur ein Versuchtsprojekt mit einem konventionellen Propellerflugzeug aus den 40-er Jahren mit rundumführenden scheibenförmigen Flügel. Man muss dabei auch in Erinnung rufen, dass die heutigen militärischen Nurflügler wie der amerikanische B-2-Bomber aufgrund der aerodynmaischen Instabilität für schweres Fluggerät nur mit aufwändigster Computer-Unterstützung überhaupt am Himmel zu halten ist.

(1) = Haben Sie am Sonntag, den 21.November 2004, auf Pro7 die Sendung "Welt der Wunder" gesehen? Dort ging es um die Zukunft der Nurflügel-Flugzeuge und man berichtete auch über die Historie dieser Exoten. Hier ging es auch um die Arbeiten von Reimar und Walter Horten in den 30er Jahren mit ihren ungewöhnlichen SEGELFLIEGERN (was man nie vergessen darf). Sie entwickeln die Idee des Nurflüglers am weitesten und beweisen, dass solche Flugzeuge eine hervorragende Langsamflugeigenschaft (wichtig für komfortables Landen) und Steuerbarkeit besitzen können, aber eben nur in der Holzkisten-und Spannplanenversion des Segelfliegers. Ihr Ziel war eine motorisierte Maschine. Hitler´s Kriegsmaschine übernahm an der Peripherie das Konzept und man baute den ersten zweistrahligen Nurflügler-"Jet", die legendäre Horten IX. Doch um die Kirche im Dorf zu lassen und um aufkommende Fantasien gleich wieder mit einem Küppel Kaltwasser abzufrischen: das Teil (ein einziger Prototyp) von Ende 1944 bestand aus Holz und war deswegen auf Radar nicht zu orten. Hätte der Krieg länger gedauert, dann wäre das Objekt VIELLEICHT weiter entwickelt und als Standard-Jagdbomber eingesetzt worden, wenn man einige technische Probleme geknackt hätte die beim Holzmuster auftraten. Die Hortens hatten zu dieser Zeit Düsenjäger-Entwicklungen im Kopf und auf dem Papier grob skizziert, die auf der IX basierten und ihrer Zeit weit voraus waren. Darunter auch einen strategischen Nurflügel-Überschallbomber, der der Überlegung nach in der Lage sein sollte, New York zu erreichen. Doch diese Ideenprojekte werden nie praktisch auch nur im Ansatz umgesetzt oder gar gebaut. Es fehlt an Material und Fachkräften - außerdem lief mit dem Zusammenbruch Nazi-Deutschlands sowieso die Zeit davon. Auch nach dem Krieg ist das internationale Interesse an den Horten-Konzepten gering. Weder Washington (1.1) noch Moskau zeigt an Segelfliegern der modernen Art ein Interesse. Nur Argentinien gibt Reimar Horten eine Chance. Er entwirft einen futuristisch anzuschauenden Nurflügler mit Deltatragflächen – die I.Ae 37 (bei "Welt der Wunder" kurz im Film zu sehen, auch wieder nur eine fliegende Holzkiste). Horten hofft auf Aufträge des argentinischen Militärs. Ein Überschallaufklärer soll gar als Weiterentwicklung gebaut werden. Und die Segelflug-Flugeigenschaften der I.Ae 37 sind so gut, dass sich die Maschine praktisch von selbst landet. Doch das Projekt wird eingestellt – wegen Geldmangels und weil die anvisierten technischen Hochgeschwindigkeitsmerkmale etc an einem echten Flieger aus Stahl bei weitem nicht zu erreichen waren. Reimar Horten kehrt wieder zu seinen geliebten Anfängen zurück – er lehrt und baut Nurflügel-Segelflugzeuge.

(1.1) = Zwar beschlagnahmen die Amerikaner in den letzten Kriegstagen die Entwicklungen der Horten-Brüder in Form von Papieren und den Segelfliegern. Doch an deren Erkenntnissen scheint niemand interessiert und niemand aus der Horton-Crew wurde auch nur angedacht, im Paperclip-Projekt aufgenommen zu werden (auch die Sowjets hatten keinerlei Interesse an ihnen). Bis auf Jack Northrop von der Firma Northrop-Grumman, der mit Reimar Horten aus eigenem Interesse Kontakt aufnimmt und eine Zusammenarbeit wünscht. Doch er wird schließlich im eigenen Konzern genau deswegen entmachtet. Der Grund: Zwar baut Northrop-Grumman Ende der 40er/Anfang der 50er selbst Nurflügelflugzeuge als Zukunftsangebot für die USAF – sogar achtstrahlige Großflugzeuge. Aber es macht sich hier wieder das alte Problem bemerkbar: Instabilität. Und als dann eine Maschine unter Capt.Edwards (nach welchem dann die Edwards AFB - vormals Muroc AFB - benannt werden sollte) genau deswegen abstürzt wird sofort das Programm eingestellt. Auch aufgrund der vorausgehenden Erfahrungen mit tellerrunden Flugzeugen und ihrem selben wunden Punkt: der Instabilität. Ironie der Geschichte: Erst 40 Jahre später wird die B-2 von Northrop-Grumman erfolgreich fliegen. In der alten UdSSR hinkte man da von Anfang an hinterher und war daran offenbar desinteressiert. Nebenbei: Im späten November 2004 startete in den Kinos der Film "Skycaptain and the world of tomorrow" (mit Jude Law und Angelina Jolie), basierend auf ein Bilderheftchen von 1939. Hier greifen Nurflügel-Flugobjekte eines deutschen Wissenschaftlers New York an. Wahrscheinlich werden Flugzeuge wohl niemals mit den Flügeln schlagen wie im Film – doch Hitlers Ingenieuren traute man einiges zu. Und die Nazi-Flugscheiben-Spinnereien zeigen dies deutlich als auch bedenklich auf.

Zudem machte ich zu Beginn meiner Ausführungen deutlich, dass ich hier keinen "UFO"-Vortrag halten wolle sondern auf die "mythologischen Gestalten namens Fliegende Untertasse" im UFO-Phänomen als eigentliches Problemthema mit einer ganz speziellen Ausprägung eingehen wolle. Ein Umstand, den die allerwenigsten UFO-Fans jemals überhaupt erkennen. Meines Erachtens nach wäre die ´Welt´ besser dran gewesen, wenn mit der 1947er Arnold-Sichtung das Phänomen nicht mit "flying saucers" sondern mit U.F.O. gestempelt worden wäre. Von Anfang an hatte dieser Untertassen-Begriff besondere Bindungskräfte und Imaginationen aufgebaut, die eine visionäre Kraft besitzen und dem ganzen Thema eine ganz andere Bedeutung geben, als es eigentlich ob der UFO-Sichtungen verdient! Dies machte ich sofort klar - und es war auch verpackt für den Vortrag auch zunächst mein wichtigstes Anliegen, um aufzuzeigen welches ´Nervengift´ die Untertassen beinhalten während gleichsam dieses Konstrukt als "Basis-Vorstellung betreffs UFOs" grundweg falsch ist. Wer dies nicht erkennt reagiert in der UFO-Auseinandersetzung wie ein verzogenes Kind.

Ich zeigte anhand von Zeitungsberichten auf wie die angeblich "geheimen Konstruktionen" Anfang der 50er Jahre die deutsche Presse erschütterten und schlußendlich ein Herr "Oberingenieur" (von was wurde nie geklärt) Klein (1) aus Bremerhaven die Flugscheiben-Entwickler-Namen Richard Miethe, Rudolf Schriever und Habermohl zu mythologische Gestalten machten - die nie wirklich existierten, aber auf die sich dann ´vertrauensvoll´ viele spätere Mystik-Autoren beriefen und einer vom anderen auch in der Presse im Nachkriegsdeutschland zur Stunde Null abschrieb um die Mythe ins Leben zu bringen. Parallel einher hat ein italienischer Kollege von der CISU versucht die drei Herren ausfindig zu machen, da nach dem eigenständigen italienischen Nazi-UFO-Mythos Miethe-Schriever-Habermohl schließlich nach Italien flüchteten um dort dann die Arbeiten sogar für die italienische Luftfahrtindustrie voranzutreiben - doch auch hier war totale Fehlanzeige nach einer umgangreichen Recherche angesagt. Die drei Männer gab es einfach nicht (genausowenig wie ein Herr Belluzo), sie sind wahrhaftige Männer in ´Schwarz´ (oder eher im nebelhaften Grau). Und darüber hinaus zeigte ich Briefe vom Militärarchiv des Freiburger Bundesarchiv welches überhaupt keinerlei Informationen betreffs Entwicklungen einer "Flugscheibe" besitzt und welches nach genauer Prüfung auch mit den drei genannten Namen nichts anfangen konnte! Sie sind einfach nur Phantom-Figuren. Offenkundig war nach dem Niedergang von Nazi-Deutschland zeitweise eine ´heimliche´ Aktion gestartet um angebliche technische Heldentaten des Hitler-Imperiums hervorzuheben (= "Seht was wir alles leisteten", wir sind das ´berufene Volk´). Eine unkritische Presse förderte dies nur um Sensationen zu liefern. Aber dies ist keine "gute Adresse" im Gesamtbild. Und um es nochmals zu betonen, all die angeblichen Wunder-Scheiben-Bauer interessierten weder die Mächte im Pentagon noch am Roten Platz. Es gab keinerlei ´Jagd´ nach ihnen, um sie wie bei den Amerikanern via ´Paperclip´ abzukassieren etc.

(1) = Laut ´Welt-am-Sonntag´ vom 26.April 1953: "Erste "Flugscheibe flog 1945 in Prag - enthüllt Speers Beauftragter". Dazu bald mehr.

Nochmals: Ich setzte extra damit an, dass mein Beitrag keiner um UFOs ist, sondern einer um die mythologischen Gestalten des UFO-Phänomens - den "Fliegenden Untertassen", die so gut wie keine Rolle im wirklichen UFO-Alltag spielen. Aber die neuerdings ein Spielball verschiedener Richtungen in der ´Szene´ sind. Einer Szene, die fundamental aber nicht nachforscht und recherchiert weswegen man ihr alles verkaufen kann, was den Einzelnen schon vorher mythologisch angesprochen hat und nun seine Bestättigung findet weil man genau darauf die ufologischen Produkte ausrichtet. Schlußendlich kam ich auf die wahre und einzig wissenschaftlich, luftfahrthistorisch bestätigte "Fliegende Untertasse" in Nazi-Deutschland! Ausgangspunkt war meine Korrespondenz mit dem ehemaligen Me-163-Testpiloten Wolfgang Späte (1), der selbst das einzig wirklich existierende "diskusförmige Fluggerät" Anfang 1945 auf dem Fliegerhorst Brandis bei Leipzig selbst als aussergewöhnliches Flugzeug sehen konnte. Eine akademische Fliegergruppe aus Prag hatte dieses Projekt vorangetrieben, welches von einem Landwirt aus Machern bei Leizig, Arthur Sack (der nie wegen dieser Bastlerarbeit ins Projekt Paperclip aufgenmommen wurde oder sonstwie zum Ziel geheimdienstlicher Operationen von irgendwem wurde) in privater Arbeit sowie Initiative zu Wege gebracht worden war. ´Bekannt´ (?) als der "Fliegende Bierdeckel" oder die AS 6/V1 (2). Einfach eine Propeller-Flugzeuggrundzelle hochgezogen und umgeben mit einem rundum-verlaufenden Flügel. Ein Rundflügler oder Kreisflügler mit Luftwaffenbemalung. Um es nochmals zu betonen: Es war ein für damals normales Flugzeug mit einem kreisförmigen Flügel (und nur dies machte es ungewöhnlich). Dies ist die Basis der ganzen Nazi-UFO-Mär, alles andere ist unbewiesener Unfug sowie ständig wiederholte Gerüchteküche. Aufgrund fundamentaler Avionik-Probleme (was übrigens auch das Fundamental-Problem aller anderen ´Untertassen´-Flieger bis hin zur AVRO-Scheibe war!) kam das Objekt nie wirklich in die Luft und endete als Totalbruch nach ein paar fliegerischen Hopsern, es gab nur Roll- und Startversuche - mehr nicht (siehe ´Flug-Revue´ Nr.3/1994). Allein bei diesen ergab sich eine starke Neigung des Fliegers "zum seitlichen Ausbrechen" und einer "Kopflastigkeit" als grundlegender Nachteil des Flugkörpers, den man niemals in Griff bekam. Auch eine "Reichsdeutsche-Flugscheiben"-Umfrage jenseits der AS 6 aufgrund meiner Bitte bei seinen noch lebenden Kollegen beim Jahrestreffen des ehemaligen JG 400 (den Risiko- und Testpiloten der deutschen Luftwaffe für die Flieger-Wunderwaffen) anno 1988 ergab klipp und klar ein Ergebnis, so konnte Späte nur mitteilen: "Keiner wusste das Geringste dazu zu sagen."

(1) =Späte ist ein sehr wichtiger Zeitzeuge, der Träger des Ritterkreuzes mit Eichenlaub war. Späte war so wichtig geworden, das er sogar zur sagenhaften Wolfschanze anreisen musste, um Hitler und Göring sowie dem Chef des Oberkommandos der Wehrmacht, der Wehrmachtsstabsführung und der SS persönlich Bericht über die Technik der Me-163, dem Interzeptor-Jäger, zu erstatten. Späte: "Erstaunt stellte ich fest, dass nicht nur für Hitler, sondern auch für alle anderen Anwesenden meine Ausführungen über ein wichtiges Gebiet der Luftfahrt-Entwicklung völlig neu zu sein schienen." Hierbei zeigte sich, das Hitler´s technischer Berater, Göring, von Technik so viel verstand, "wie die bekannte Kuh von der Muskatnuß" und sie verwechselten das Prinzip des Raketenjagd-Flugzeugs mit dem eines Raketen-Autos!

(2) = Mehr dazu unter: http://www.luft46.com/misc/sackas6....

Die ´Unglaublichen´. Zweifel am Urteilsvermögen. Also alles, worauf ein Herr Zündel, ein Herr Ratthofer oder "van Helsing" genauso wie die Vereinigungen von HUGIN (die zumindest einmal 1986 in der "National Zeitung" warben (1)) oder "Tempelhofgesellschaft" setzen ist - Blödsinn, völlig klar gesagt. Ein gefährlicher Wahn ist damit verbunden, der zudem noch gepflegt wird wie man am Beispiel der Tagungen in Regen oder die des Berliner ´Neuschabenland´-Treffs sehen kann. Und bei dem man historische Zeitzeugen von entscheidener Position ausblendet um die ideologisch gefärbten Lügen und Spinnereien zu verbreiten. So auch beim 40.Neuschwabenland-Treff (NSL-Treffen selbst genannt) mit dem Thema "Warum erklärt die Bundesregierung Neuschwabenland nicht zum 17. Bundesland und eröffnet an der Schirmacher-Seenplatte (30° Celsius) ein Thermalbad mit dem Namen Neu-Baden-Baden?" oder "Bundesminister zu 174 Flugscheiben im Jonastal und gibt es Kontakte der BRD zum Deutschen Reich in den Geheimbasen?". Dort findet laufend unter der ´Generalität´ von zwei Herren die Behandlung der Probleme unter der Aufsummierung der Begrifflichkeiten "Neu-Schwabenland, Deutsches Reich und Geheimtechnologien/UFO = Reichs - Deutsche - Flugscheibe" statt.

Schlußendlich zeigte ich aus dem Archiv Gehardt eine Folie mit Leserbriefen in der damals großen Zeitschrift "KRISTALL" Nr.27/1966 aufgrund einer vorausgehenden Standard-Alt-Nazi-Untertassen-Berichterstattung im neuen Kleid. Niemand anderes als einer der wenigen persönlichen Freunde des ´Führers´, der bereits erwähnte Albert Speer (2), hatte als Hitlers Aufrüstungs-Manager ab 1942 einen Leserbrief als authentischer und historischer Zeitzeuge ohne Zweifel eingereicht, wohl weil er um diese ganz spezielle Thematik über die Zeitschrift wusste: "Anscheinend haben »Fliegenden Untertassen« bereits vor 1945 ihr psychologisches Unwesen getrieben. Ich selbst bekam nichts Derartiges zu sehen, auch wurde ich nicht mit einer solchen Konstruktion befasst. Wäre ein ernsthafter Hintergrund vorhanden gewesen, so hätten sicherlich sowohl Feldmarschall Milch als auch ich Kenntnis davon erhalten." Auch Ex-Generalfeldmarschall Erhard Milch meldete sich aus Düsseldorf hier zu Worte: "Mir ist über Bau und Einsätze von Flugscheiben auch nicht andeutungsweise etwas bekannt. Ich halte es nicht für möglich, dass mir eine derartige Erfindung entgangen wäre, da ich in jeder Woche zwei Entwicklungs- und Beschaffungsbesprechungen mit dem gesamten Stab des Generalluftzeugmeisters abgehalten habe. Hierüber sind Protokollakten nicht vorhanden. Die Entwicklung eines derartigen Flugkörpers hätte Jahre gedauert und hätte somit noch in meine Amtszeit als Generalluftzeugmeister fallen müssen."

(1) = "Fliegende Untertassen, UFOs, Außerirdische, grüne Männchen sind Wortschöpfungen und gezielter Ablenkungsschwindel der Alliierten Mächte und ihrer Medien in Ost und West. Tatsache ist: Flugscheiben, Kreiselflugzeuge und Feuerkugeln wurden in supergeheimen deutschen Werkstätten vor 1945 entwickelt und gebaut. Belegt durch BRD-Presseberichte 1950-55. Diese sogenannten Wunderwaffen fielen nicht in Feindeshände, wie damals behauptet oder vermutet wurde. Teils vom ´Geheimgeschwader KG 200´, teils mit Riesen-Fracht-U-Booten und Flugscheiben wurden während der letzten zwei Kriegsjahre, teils auch früher, Mensch und Material in dafür vorbereitete entlegene - dank der Supertechnik - nicht mehr angreifbare deutsche Sperrgebiete in Übersee, befördert. Bis zu 26.000 qkm große Sperrgebiete sind bekannt geworden. Auf organisierten Fluchtrouten sind bis weit in die 50er Jahre hinein noch Deutsche beiderlei Geschlechts nachgezogen worden. Die weltweit immer wieder gesichteten ´UFOs´ sind eindeutig das Resultat dieser Zusammenhänge! Auf höherer physikalischer Ebene wurden revolutionäre Antriebs- und Waffentechniken entwickelt. Diese phantastisch anmutenden Tatsachen können heute enthüllt werden, auch wenn es die Medien - jedenfalls im Gesamtzusammenhang - noch verschweigen." Angeboten wurde parallel eine dreibändige Dokumentensammlung von 102, 1096 und 138 Seiten Umfang für zusammen DM 28,--. Außerdem gab es eine "Sonderstudie: Flugscheiben im Einsatz gegen sowjetische Militärziele" zu DM 10,50 bei 35 Seiten Dicke zu erwerben.

(2) = "Trotz aller Kriegswirren sind die Unterlagen von Speers Ministerium vollständig erhalten geblieben, ebenso wie die stenografisch aufgenommenen sogenannten Milch-Gespräche und die peinlichst genauen Angaben über Rohstoffverteilung, Personaleinsatz, Projektfortführung usw enthaltenen Kriegstagebücher der verschiedenen Rüstungskommandos. Merkwürdiger Weise enthält keine dieser Dokumentensammlungen, von denen die Milch-Besprechungen über 40.000 Seiten umfassen und das KTB des RK VIII den Zeitraum vom 16.8.1939 - 31.12.1944 lückenlos abdeckt, auch nur den geringsten Hinweis auf den Schrieverschen Flugkreisen, die Miethesche Flugscheibe oder die Flakmine V-7. Mit anderen Worten: es hat keines dieser Geräte gegeben, sie sind weder gebaut worden, geschweige denn zum Flug gekommen." - ´Luftfahrt-Lexikon´, ISBN 3120-223-2, Karl R.Pawalas-Verlag, Nürnberg. Und dies trotz der Behauptung von ´Überzeugten´, dass es sogar "mehrere Flugscheiben"-Projekte in Deutschland gab! Das größte Teil dabei soll 42 Meter im Durchmesser gehabt haben (die angebliche "RFZ 7") und bei einer Flugerprobung auf Spitzbergen zerschellt sein. Nach bestimmten Ideengebilde sollen die "senkrecht startenden Rundflugzeuge mit Düsenantrieb" sogar Weiterentwicklungen erfahren haben - und zwar mit "Elektrogravitations-Antriebe" oder gar dem unglaublichen "Tachyonen-Antrieb"! Nach http://www.kheichhorn.de/html/body_... (2.1.) gab es sogar den VRIL-Jäger 7: "Es existierten zu dieser Zeit schon Pläne für das VRIL-7-Großraumschiff mit einem Durchmesser von 120 m, es sollte ganze Mannschaften transportieren. Mindestens ein VRIL-7 und ein VRIL-7-Großraumschiff mit dem Namen »ODIN«, das im April 1945 mit einem Teil der Vril-Wissenschaftler und Vril-Logenmitgliedern von Brandenburg aus - nach der Sprengung des gesamten Testgeländes - nach Aldebaran gestartet sein soll. Weiterhin gibt es Unterlagen, daß das VRIL-7-GROSSRAUMSCHIFF nach seiner Fertigstellung Ende 1944 und einigen Flugtests bereits zu ersten, noch auf die Erde beschränkten Geheimeinsätzen gestartet sein soll: 1. Landung beim Mondsee im Salzkammergut, mit Tauchversuchen zur Feststellung der Druckfestigkeit der Flugzelle, 2. Von März bis April 1945 erfolgte aus Sicherheits- und Strategiegründen die Stationierung der Vril-7 in der »Alpenfestung«, wonach von hier aus Spanien aus angeflogen wurde, um hierher geflüchtete wichtige reichsdeutsche Persönlichkeiten nach Südamerika und »NEUSCHWABENLAND «  in hier während des Krieges angelegte geheime reichsdeutsche Stützpunkte zu überfliegen und sicher abzusetzen, 3. unmittelbar danach soll die Vril-7 auf einen Geheimflug nach Japan gestartet sein, über den jedoch weiter nichts bekannt geworden ist."

(2.1) = "Diese Webseiten dienen zu Zwecken der staatsbürgerlichen Aufklärung, der Abwehr verfassungsfeindlicher Bestrebungen, der wissenschaftlichen und militärhistorischen Forschung, der Aufklärung und der Berichterstattung über Vorgänge des Zeitgeschehens. Sie sind ein Nachschlagewerk für militärhistorisch Interessierte ." Soso während gleichsam von der geistigen Ausplünderung Deutschlands nach dem Krieg die Rede ist, von einem Skandal ("mit Methode") hier gesprochen wird: "Dass deutsche Techniker an vielen futuristisch anmutenden Flugobjekten arbeiteten, ist sicher." Und: "Sollten manchem Besucher dieser Seiten das Thema über die “Flugscheiben” etwas suspekt vorkommen, so ist dieses völlig “normal”, denn durch die Verschleierungstaktik der verantwortlichen Institutionen, hat nur etwa 1% unserer Bevölkerung Wissen über diese Techniken." Und weiter: "Wenn die Wahrheit über die Fliegenden Scheiben Allgemeingut wird - und sie wird es eines Tages - dann wird die Wirkung auf die, die sie bisher als Unsinn erklärten, wahrhaft schockierend sein. Dieser Schock kann so groß sein, daß er die Regierungen auf unserer Welt stürzt und sie ein Chaos hinterlassen, bis neue Führer gefunden werden, die imstande sind die Welt mit einer vollkommen neuen Lebensauffassung zu leiten... Dabei wird auch eine Geschichtsverfälschung ab mindestens den vierziger Jahren in Kauf genommen..." Welch Sarkasmus.

Aufgrund dieser bereits 1966 großauflagig verbreiteten Positionierung ist es für den nachforschenden rationalen Untersucher komplett unverständlich, warum im Nachhinein noch der bekannte Unfug verbreitet wurde. Genauso wie in der "Alien"-UFO-Szene ist auch hier nur ein Punkt zu beobachten: Selbst-Immunisierung aufgrund der Ausblendung von Tatsachen! Teilnehmer des Cröffelbach-Seminars in Anbetracht der beweiskräftigen Darstellung: "Damit hat sich doch alles weitere erledigt." Offenkundig haben die nutznießerischen ´Betreiber´ des rechten UFO-Spektrums ihre "Verschwörungstheorien" eindeutig überzogen und die Augen zugemacht um ihre Spinnereien in Umlauf zu bringen und zu erhalten. Der in der Szene vorherrschende mentale "Winterschlaf" sorgt dann dafür, dass dieser Quark ob des Willens der Beteiligten im ´Sonnenlicht´ erscheint. DIES ist unglaublich genug, wenn man grundsätzlich in unserer Gesellschaft davon ausgeht, dass der Bürger "selbstbestimmend und mündig" sei. In der UFOlogie ist dies nur ein Hohn. Deswegen sterben nie die ufologischen Legenden. Das ´Extra´ in dieser Geschichte ist eigentlich nur die rechtsorientierte Nutzung des Themas, weswegen auch ´van Helsing´ auf den Index kam. Doch, auch wenn man die zwei Wochen vor Cröffelbach gesehenen Wahlen in Brandenburg und Sachsen mit einem erschreckenden Zuwachs von DVU und NPD sieht, wer kaufte schlußendlich die 100.000 Bücher über "Geheimgesellschaften"? Es gibt einfach keine 100.000 (Esoterik-)UFOlogen hierzulande und weder DVU noch NPD und sonstige rechtsradikale "Kameradschaften" gehen auf die Strasse mit Transparenten auf denen die Hitler-Untertassen verewigt sind. Trotzdem sind die ´van Helsing´-Bücher wie warme Semmel verkauft worden - noch bevor sie auf dem Index standen. Die Leser sind einfach eine "Grauzone" (1).

(1) = Vielleicht lag das Thema einfach nur in der Luft, aufgrund einer sozio-kulturellen Hollywood-Beeinflussung? Erinnert sei daran, das einer der erfolgreichsten US-Filme aller Zeiten 1980 auf den Markt kam, der sich um die okkulte Nazi-Mythologie mühte und diese im Hollywood-Stil bekanntmachte: "Der Jäger des verlorenen Schatzes" mit Harrison Ford, den wohl die meisten Leser kennen werden. Auch in den beiden Nachfolgern vom "Lost Ark" stand die Nazi-Mythologie mit wunderlichen Fähigkeiten und Techniken im Mittelpunkt. Zeithistorisch ist dies sicherlich nicht zu vernachlässigen und von signifikanter Bedeutung, wenn man sieht welchen Einfluss allgemein erfolgreiche Hollywood-Fantasien zum Thema nehmen seitdem 1951 Robert Wise mit "Der Tag, an dem die Erde stillstand" antrat (bis hin zu Christ Carter´s ´The X-Files´ die hier im Feld einschlugen und Konzepte freisetzten). Es ist nicht zu leugnen, dass in all diesen Fällen von populären Massen-Bildern die Fantasie vom ´big screen´ bis hin zur Röhre auf das Publikum übersprang. Dies liegt auch daran, weil die Inhalte der Hollywood-Märchen als denkbar akzeptiert wurden! Deswegen überrascht es mich nicht, wenn gerade 1980 ´Professor Jones" mit den Nazi-Fantasien so durchschlug. Dazu muß man den Inhalt von ´Indy´ näher analysieren, um es zu verstehen. Um was ging es hier? Um nichts weniger als geheimnisvolle Nazis, die nahe dran an geheimnisvollen, unerklärlichen Kräften sind und schier imstande sie zu beherrschen bzw freizusetzen. Dies ist auch das Grundmuster für die beiden Fortsetzungen, die ebenfalls zu Kassenknüllern wurden. Metaphysik und überlegene Technologie aus dem Unbestimmten spielten dabei die Hauptrolle. Deswegen will es mich überhaupt nicht überraschen, wenn in diesem Raum des "visionären Impuls" mal wieder Rattenfänger die Chance finden, ihr eigenes Ding durchzuziehen, wenn die amerikanische Hollywood-Vorgabe bedient bzw weitergesponnen wird. Die junge Generation wuchs mit ´Indy´ mit unendlichen Wiederholungen im TV auf, deswegen ist es kaum überraschend, wenn hier Vorstellungen rüberrutschten, die neugierig machten, "um die Vergangenheit aufzuarbeiten". Das Fantastische hat dabei die größere Chance als die Realität. Es ist nun einmal so wie bereits Erich von Däniken erkannte: "Visionäre bestimmen die Welt, und nicht die Erbsenzähler!" Und deswegen haben wir es mit einer neuen, leichtfertigen und oberflächlichen Generation (die Videoclip-Generation) von "Nazi-Flugscheiben-Begeisterten" zu tun, die wahrscheinlich nicht die Brisanz und politische Tiefe erkannt hat.

Mentale Hakenkreuz-Schmierereien.

Schlußendlich - auch Hitler´s "V-7-Wunderwaffen" sind nur eine absurde Nische in der UFOlogie (dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten und voller Unmöglichkeiten), die man zwar verfolgen kann - aber nicht überbewerten. Auch wenn, leider, beim UFO-Treff in Regen schon mal bei guten Tagen knapp 200 Besucher zusammenkommen um sich ihre braune Brühe zurechtzuspinnen. So gesehen am 6.8.04 im ZDF bei "Aspekte". Niemand wird dies aber wundern, wenn im ehemaligen Kopp´schen UFO-KURIER wie auch in den UFO-NACHRICHTEN als UFOlogen-Treffpunkt Regen (jeden letzten Samstag im Monat um 18 h im Gasthof des Kolping-Haus) im bayerischen Wald als "UFO-Interessenten-Treff" verkündet wird um einen Einbruch aus einer anderen Dimension zu erfahren und das wirklich Allerletzte in Sachen "UFO-Nachrichten" für ihre "Zukunftsbegleitung" als krude Botschaft zu erfahren. Aus solchen Sachen ergeben sich allgemeine und spezielle Probleme der UFO-Forschung - und der Frage nach ihrer Ernsthaftigkeit. Für klar-denkende Menschen sollte es eigentlich reihenweise "betriebsbedingte Kündigungen" ob der ufologischen Konfusion hier geben. Irrer Weise wird die Konfusion hier aber sogar als "Erhellung" und "Aufklärung" verstanden. Verrückt genug, neben dem breiten Dilletantismus im Feld. Sarkasmus auch wenn man dann in den UFO-NACHRICHTEN Nr.349 auf S.7 den Kasten mit der Überschrift "Der Rechtsradikalismus" auffindet und diesen dann klar verurteilt. Hier stimmt also etwas nicht. Entweder ist es blindlings entstandene und geförderte Dummerhaftigkeit - oder pseudoentschuldigende Politik. Man kann es auch Übergriffe nennen um die Legende leben zu lassen.

In der alten DUIST-Gruppierung (als Bodensatz der deutschen ufologischen Bewegung überhaupt) jedenfalls gab es unterschwellig und hinter vorgehaltener Hand immer wieder bei DUIST-Mitgliedern auf den Vereinstagungen am Rande die Rede vom "Großbankertum", "Neuschwabenland", der "Schweigegruppe" etc betreffs der Verheimlichung der wahren UFO-Geheimnisse. Und schon Zündel´s rechtsesoterischen Flugscheiben-Schrifttum-Zündeleien gingen ehemals in den DUIST-Kreisen genauso umher wie später die HUGIN-Schriften - auch ich mich nicht entsinnen könnte, dass dies offiziell vom Ehepaar Veit sanktioniert worden ist. Wie das zum Friedenappell der Venusier und ihrer kosmischen Mission mit starken Bezügen zur normalen und eher positiv-gesellschaftsverändernden esoterischen Welt als `Nachricht´ passte (und damit eher links als rechts angesiedelt war) ist mir nach wie vor ein Geheimnis. Offenbar haben die "Venus-Arier" die George Adamski erfand einen weiterreichenden Symbolcharakter gehabt als man zunächst denken mag. Aber in der irrationalen Welt der UFOlogie will dies auch nicht wundern... Auch wenn plötzlich dann ein "Entführungsopfer" wie Herr Feistle mit einem van Helsing paktierte um über dessen Namen wieder ins UFO-Business einzusteigen und dabei sich dern alten Legenden um die Flugscheiben Hitler´s zu bedienen und neu über die Aliens von Aldebaran (64 Lichtjahre entfernter Stern) opportunistisch Fuss zu fassen (auch wenn dabei eine unheilvolle Allianz eingegangen werden muss). Ferhat Talayhan fand übrigens Mitte September 04 die "letzte" Meldung von Kawi Schneider:

"Ablösung der bisherigen Weltregieung - Wie weithin bekannt ist, planen die mit der SS ("UFOs") der reichsdeutschen Geheimkolonien verbündeten Aldebaraner (siehe auch 11. Sept. 2001) die Ablösung der bisherigen Weltregierung, also der mit den Dracos (reptiloide Außerirdische) und Reptos (reptiloide Unterirdische; Unterscheidung gemäß Jo-Conrad-Theorie) verbündeten sogenannten "Hochfinanz". Der Heimatplanet der Menschen (Durchschnittsgröße 2,50 m), die Aldebaraner genannt werden, ist der Planet Sumi-Er, 150 Milliarden Kilometer entfernt vom Roten Riesen Aldebaran, der 68 Lichtjahre von uns entfernt ist. In diesem Zusammenhang berichtete ich von einer m. E. glaubwürdigen Astralreise-Vision eines Sensitiven vor rund drei Monaten in Brandenburg, dass eine unglaublich gewaltige Weltraum-Armee aus dem Sternbild Stier (Aldebaran!) Richtung Erde unterwegs sei. Eine solche Reise dauert auch im Hyperraum mit vielfacher Lichtgeschwindigkeit eine gewisse Zeit."

Externe Links

http://www.bild.t-online.de/BTO/news/2004/12/06/hitler__ufos/hitler__ufos.ht
http://www.luft46.com/misc/sackas6.html
http://www.kheichhorn.de/html/body_rfz_7.html

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