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23.07.2004


    
Neues vom Projekt SETI:

Aliens sollen sich bis 2024 melden!

>Der Chefastronom des amerikanischen Seti-Projekts hat eine gewagte These aufgestellt: Innerhalb der nächsten 20 Jahre, hat Seth Shostak ausgerechnet, werde die Menschheit zum ersten Mal Signale einer außerirdischen Intelligenz empfangen. Seit nunmehr 20 Jahren fahndet das Seti-Institut ("Search for Extraterrestrial Intelligence") nach fremden Zivilisationen - unter anderem mit Hilfe von "Seti@home", des ersten und weltweit größten Projekts des "verteilten Rechnens". Mehr als fünf Millionen Freiwillige haben laut Seti einen Bildschirmschoner auf ihren PCs installiert, der sich durch Radioteleskopdaten wühlt und die Ergebnisse über das Internet zu den Alienjägern zurückschickt. Rund 1,5 Milliarden Datenpakete gelangten so zu den Forschern, doch gefunden haben sie bis heute nichts... Seti-Astronom Shostak kam aufgrund der Drake-Formel und aktueller Forschungsergebnisse zu dem Ergebnis, dass allein in der Milchstraße zwischen 10.000 und einer Million Zivilisationen hausen könnten, die Radiosignale ausstrahlen. Um sie zu finden, sei die Untersuchung der meisten der rund 100 Milliarden Sterne unserer Galaxie notwendig, schreibt Shostak in einem Beitrag für das Fachmagazin "Acta Astronautica".

Die gewaltige Aufgabe könne angesichts der technologischen Entwicklung auf der Erde in absehbarer Zeit gemeistert werden, glaubt Shostak. Er nahm die Kapazitäten bereits existierender und geplanter Radioteleskope in seine Rechnung auf und kombinierte sie mit der stetig wachsenden Rechengeschwindigkeit von Mikrochips, die im Wellensalat des Universums nach Anzeichen von Intelligenz suchen. Shostak nimmt an, dass sich die Prozessorgeschwindigkeit bis 2015 alle 18 Monate verdoppeln wird - wie es schon seit 40 Jahren geschieht. Danach werde die Rechenpower nur noch halb so schnell wachsen, weil die Entwicklung immer kleinerer Schaltkreise an physikalische Grenzen stoße. Das Resultat des Rechenwerks: Innerhalb einer Generation, wahrscheinlich in höchstens 20 Jahren, werden wir die ersten Signale intelligenter Wesen aus dem All auffangen. Die Plauderei mit den Aliens könnte allerdings ein wenig zäh verlaufen: Vermutlich würden die Außerirdischen 200 bis 1000 Lichtjahre entfernt sein, so Shostak. Es würde demnach Jahrhunderte dauern, eine Antwort auf eine Nachricht zu bekommen. Für seine gewagte These bekommt Shostak indes Kritik aus den eigenen Reihen. Nach Meinung von Paul Shuch, Direktor der "Seti League" in New Jersey, hat Shostak die Rechnung ohne die Außerirdischen gemacht. "Es ist absolut sinnvoll, die Entwicklung der menschlichen Technologie vorherzusagen", sagt Shuch. Die Annahmen über die Existenz außerirdischen Lebens, fremder Intelligenz und ihrer Motivation zur Plauderei aber seien derart unsicher, dass "eine Vorhersage des Datums, des Jahrzehnts und selbst des Jahrhunderts des Erstkontakts" kaum möglich sei. Markus Becker< Quelle: Spiegel.Online vom 22.07.04


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