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11.07.2004


    
CENAP-Aktuell-Update: Wieder Wochenend-UFO-Alarm

Ein Feuerball - und ein ein leuchtendes ´Riesenrad´ am Himmel...

Sonntag, der 11.Juli 2004: Gegen 11:30 h meldet sich ein Herr aus Ingolstadt, welcher 11 Stunden zuvor "einen ziemlich großen grünen Schweif" zwischen München und Nürnberg von Süden nach Norden hoch oben am Himmel dahinrasen sah. Die Bahn war flach und die Erscheinung geräuschlos. Der Durchgang fast von Horizont zu Horizont erfolgte in etwa 3 Sekunden. Der Melder hatte schon bei Flugsicherungen etc versucht mehr dazu herauszufinden, kam da aber nicht weiter und bekam die Mannheimer UFO-Meldestelle empfohlen, die er via Internet dann ausfindig machte. Aus Landshut meldete sich bald darauf eine Frau K. die bereits den ganzen Vormittag Radio hörte und in den Nachrichten nichts von ihrer Sichtung einer "grün-blauen Kugel mit Schweif" erfuhr, die sie irgendwann zwischen Mitternacht und 1 h gesehen hatte, wie sie "quer über den Himmel gegen Norden schoß um dann in vier oder fünf davonstiebenden kleinen Teilen zu vergehen". Für sie war das Geschehen "unheimlich lautlos vor sich gegangen" und fragte halbwegs amüsiert nach, "ob dies ein UFO-Zwischenfall" gewesen sei - auch wenn sie eher "an einen Kometen" glaubte. Eine Paar aus Kirchheim hatte "zwischen Mitternacht und 1 h" einen Spaziergang "um die Blöcke gemacht", als beide "ein Megaobjekt in Blau oder Grün herbeischießen sahen, welches geräuschlos und binnen Sekunden in vielen kleinen Teilen gegen vielleicht Norden hin verging". Das "aufregende Ereignis" hatte sie sehr aufgewühlt, sodass sie die alten Zeitungen nochmals durchmachten, weil sie "die Tage da was von UFOs gelesen hatten" - und so kamen sie nach Mannheim durch.

Als sich dann noch ein Herr aus Neumarkt i.d.Opf. meldete und "irgendwann gegen 0:30 h" beim Gassigehen mit dem Hund "einer bläulich-grünlichschimmernden, mächtigen Flugkörper mit Schweif" von Süden kommend "geradlinig gegen Norden" ziehen sah und ausmachte wie der "in einem Brockenregen geräuschlos nach 5 Sekunden verging", machte ich mich schnell auf ins Internet zur Exploration. Bei Wetterzentrale.de fand ich nichts, in den Astronomie-Foren auch nichts, aber beim AKM-Forum hatte sich ´Sam´ aus Landsberg am Lech (50 km westlich Münchens) mit dem Betreff "Sehr heller Bolide über Bayern - So.11.07.04" eingetragen: "Habe soeben zwischen 0 und 2 Uhr am Himmel eine äußerst beeindruckende blau strahlende Feuerkugel über den Himmel Richtung Nordhorizont jagen sehen. Ab ca. 40° über Nord zerfiel dieses Teil in mind. 10 - 12 Bruchstücke, wie bei einer Silvesterrakete!! Kommt fast an den Boliden vom Frühjahr 2002 über Südbayern heran. Wer hat diese Hammersternschnuppe noch gesehen??"

Alsbald schickte ich eine Mail in die NAA-Liste und hinterließ in den Astroforen sowie bei Wetterzentrale.de eine Nachricht mit dem Aufruf an Teilnehmer sich zu melden, wenn sie etwas dazu sagen könnten oder selbst Beobachtungen machten. Dann ging es weiter Schlag auf Schlag, entweder durch weitere Telefonanrufe oder Meldungen aus dem Internet. Herr Schröder, "aber ich bin nicht der Bundeskanzler", aus Kitzingen war in der Nacht gerade aus dem PKW gestiegen, als "ein Himmelsschein in blau-grün alles erhellte". Sofort schaute er hoch und sah "einen rassenden Lichtkörper gegen Norden" hin und "halbwegs über dem Horizont sofort auch zerbrechen". Dann war alles auch schon vorbei. Auch er hatte Radio am Morgen schon gehört um in den Nachrichten dazu etwas zu vernehmen, "vielleicht ist ja ein Flugzeug explodiert". Nur war da nichts, sodass er es bei seiner Zeitung versuchte (aber da war die Redaktion noch nicht besetzt) und dann über die ESOC in Darmstadt die UFO-Meldenummer bekam. Ähnlich übrigens die erste Reaktion auf meinen Aufruf im Netz von ´Lars´ bei Wetterzentrale.de: "Wir waren zu der Zeit auf dem Weg von München nach Kirchheim (östlich München) und haben dieses Schauspiel auf einer recht dunklen Landstraße gut wahrnehmen können. Es waren einige dünne ac-Felder am Himmel, die durch diesen ´Blitz´ extrem grünlich und weißlich aufgehellt wurden. Wir dachten zuerst an ein Gewitter, aber der Abend war bis dahin klar und die Luft trocken und kühl, zudem dauerte die Erscheinung viel zu lang. Dann eher Flugzeug-Unglück oder Meteorit." Und bei Astro.Info meldete sich ´Putzig´ mit: "Auch in der Schweiz (Mittellland, Nähe Olten) wurde der grünlich leuchtende Meteor gesehen. Wir waren mit 3 Autos unterwegs und alle haben ihn gesehen. Er bewegte sich in nordwestlicher Richtung und zerfiel in 2-3 Teile und verschwand."

Somit meldete sich dpa aus Straßbourg (!) bei mir und führte ein kurzes Gespräch wegen der Ereignisse aus der vergangenen Nacht (1). Bald darauf bekam ich über die NAA-Liste diese Meldung von Thomas R., allerdings aus Dresden und betreffe 0:27 h: "Ich sah im Augenwinkel einen Lichtschweif sehr tief am süd-südwestlichen Horizont von Ost nach West entlangziehen, als ich hinsah, beobachtete ich gerade noch das Ausglühen des Objektes. Von der Zeit kommt das absolut hin, nur wenn es zwischen München und Nürnberg auch gesichtet wurde, dann muss es sich in sehr großer Höhe abgespielt haben. Die Farbe Grün kann ich nicht bestätigen, daran kann ich mich nicht erinnern. Die Richtung meiner Sichtung habe ich unter Berücksichtigung eines Fehlers von +/-10° auf 220° ausgemessen. Übertragen auf eine Deutschlandkarte entspricht dies einer Linie die von Dresden aus ziemlich genau durch Nürnberg verläuft. Diese Linie muß der Bolide also kurz vor dem Ausglühen überschritten haben." Frau B. aus der Nähe von Dachau berichtet telefonisch danach, was "irgendwann vor Eins" sie vom Balkon ihrer Wohnung gesehen hatte, als sie noch eine Zigarette rauchte: "Erst war da ein Blitz, ganz komisch grünlich oder so gefärbt und schon schoß was am Himmel von Süden nach Norden sekundenlang dahin - und nach ein paar Sekunden war alles weg. Ich wartete auf einen Donner oder so, kam aber nicht." Das "dahinschießende Teil" soll "vielleicht halb so groß wie der Mond" gewesen sein "und da zog noch was hinterher". Erst am frühen Nachmittag bekam sie von einem Bekannten an der Münchner Sternwarte dann meine Rufnummern, nachdem sie "seit 10 h überall hin schon telefonierte"...

(1) = Daraus entstand dann eine sda-Meldung wie sie schon bald u.a. die ´Neue Zürcher Zeitung´ oder die ´Basler Zeitung´ aufgriff (aber genauso die apa für Österreich, wie ich später anhand der ´Tiroler Zeitung´ und dem ´Standard´ sehen konnte) und auch der SWR sich gleich wegen eines Kurzinterviews dazu meldete und der ARD- bzw ZDF-Videotext auf S.551 bzw S.137 aufgriff sowie Spiegel.Online unter http://www.spiegel.de/panorama/0,15... verwendete ("Vermeintliches UFO gesichtet"): Feuerball am Schweizer Himmel - Zahlreiche Anrufe bei Ufo-Meldestelle

>Ein grünlich-blauer Feuerball am Himmel hat in der Nacht zum Sonntag zahlreiche Menschen von der Schweiz bis ins deutsche Frankenland in Aufregung versetzt. Bei dem Ufo dürfte es sich um einen Meteoriten gehandelt haben.

(sda/dpa) Das Telefon der Ufo-Meldestelle CENAP in Mannheim klingelte pausenlos, nachdem gegen 1 Uhr für etwa 3 Sekunden ein «grünlich- blaues Ufo» von Süden nach Norden quer über den Himmel schoss. Geräuschlos wie eine «übermächtige Silvesterrakete» verglühte es und zerbrach in bis zu einem Dutzend Fragmente. Das vermeintliche Ufo sei wahrscheinlich ein Metall-Meteorit, erklärte Amateurastronom und langjährige Ufo-Forscher Werner Walter nüchtern. Wissenschafter sprächen von einem Feuerball-Boliden, dem grossen Bruder der Sternschnuppe. Ähnliches sei bereits am 6. April 2002 beobachtet worden. Später habe man bei Neuschwanstein einen Stein aus dem All gefunden. Für eine genauere Untersuchung benötige er allerdings Filmaufnahmen des nächtlichen Schauspiels. CENAP im Internet: www.cenap.alein.de/cenapnews< 

Bei Wetterzentrale.de meldete sich auch ´Udo´: "Der Bolide war auch hier in Aschaffenburg zu sehen, 290 nach 110 Grad, im Endstadium schön ich mehrere Teile zerberstend, hoher Grünanteil. Untergang bei ca. 20 Grad Elevation und 110 Grad Azimuth." Beim Astrotreff.de meldete sich ´BzFrank´: "Habs direkt gesehen, ich fuhr gerade im Auto heim, Richtung Osten auf der Landstrasse zwischen RT-Rommelsbach und Metzingen (südlich Stuttgart) als es taghell wurde und ich eine Feuerkugel durch die Frontscheibe des Autos sah (also Richtung Osten). Sie flog recht schnell (schätze mal 3-4 sek) quer (von rechts nach links, also grob Richtung N-NW) über den sichtbaren Himmelsausschnitt und ist dabei in mehrere Fragmente zerfallen, wobei die initiale Lichterscheinung selbst weiss, die Fragmente weiss und auch farbig erschienen. Ich würde den Durchmesser eher klein und hell beschreiben (kleiner als Vollmond, aber subjektiv sehr hell - so Marke Xenon-Scheinwerfer), es ist aber schwer so eine kurze, schnelle und unverhoffte Show einzuschätzen. Die Spur war nur ein paar Sekunden zu sehen." Hans-Werner Peiniger von der Lüdenscheider GEP meldete auch einen dortigen Falleingang zur Sache: "Ich habe über dem Himmel von 07318 Saalfeld/Saale am11.07.04 um 0:28 Uhr ein sehr hell-grün leuchtendes Objekt abstürzen sehen, das fast aussah als wenn dies brennen würde! Für diese Sichtung habe ich noch eine weitere Zeugin!" Unter Berücksichtigung der Dresdner Beobachtung dehnte sich damit das Beobachtungsgebiet aus und damit verschob sich der ´Boliden-Durchgangs-Korridor´ nach NO hin. Dies bestätigte auch ein Bericht von Peer J., der mich am Abend erreichte: "Wir haben in Jena (Thüringen) am 11.07.2007 gegen 0:30 Uhr eine von SE nach SW fliegende, erst grünliche, dann orange-gelbliche ´Erscheinung´ gesehen. Dauer: mind. 3 sec, eher etwas mehr. Wie eine überdimensionale ´Sternschnuppe´, aber langsamer und flacher fliegend. Zerfiel am Ende in mehrere Teile."

Im AKM-Forum war etwas später zu erfahren, das ein Beobachter ebenso aus Ingolstadt sich meldete und knapp berichtete: "Habe es auch über Ingolstadt sehen können, sehr hell, in Richtung Norden. Uhrzeit ca. 0:30 h." Auch Peter M.meldete: "Kann die Beobachtung auch bestätigen. Habe den Boliden ebenfalls in der Region von Ingolstadt, nahe bei Eichstätt auf dem Osterberg (Pfünz) sehen können. Vom hellen Kern lösten sich mehrere Bruchstücke..." Im Forum von Astronomie.de meldete sich Franz Z. aus Uttwil/Schweiz: "Habe zur fraglichen Zeit, also Sonntag 11. 07. um 0:30 h eine grüne Feuerkugel gesehen. Ich fuhr mit dem Auto von Konstanz nach Romanshorn (CH) und sah plötzlich aus dem Augenwinkel ein blendendes diffuses weisslich-grünes Licht über dem Bodensee, also am nördlichen Himmel. Als ich kurz hinsah erkannte ich eine diffuse, sehr helle Kugel (ca. Mond - Grösse), die von Osten her im Winkel von ca. 45° gegen Westen flog und dann in ca. 3 bis 4 Stücke zerbrach, die stark grün leuchteten. Zuerst dachte ich an Seenotmunition von einem Schiff auf dem See aber dazu war es zu gross (abgesehen dass die Notraketen rot sind). Habe etwas sehr ähnliches schon mal vor vielen Jahren auf den Malediven gesehen, seither nie wieder."

Erste Nachgedanken: Wäre das Ereignis vielleicht zwei/drei Stunden früher geschehen, dann wäre vielleicht die Dimension der Meldeeingänge so verlaufen wie am 6.April 2002 zum damaligen ´Süddeutschland-Feuerball´ - der immer noch ´unübertroffen´ ist. Auch spielte das Wetter dieses Mal nicht richtig mit und es war in weiten Teilen des Landes bewölkt, sodass die Sichtchancen sowieso reduziert waren. Zum Glück passierte der Vorfall in der Samstag-/Sonntagnacht und noch nicht all zu spät. Unter der Woche sind gegen 0:30 h weitaus weniger Menschen unterwegs, als am Wochenende zu dieser Zeit. Um zum rechten und spektakulären astronomischen Zwischenfall zu werden bedarf es also auch gewisser umfeldlicher Gegebenheiten. Gleiches gilt für die zeitliche Abfolge der Meldeeingänge. Im aktuellen Fall geschahen diese quasi ´erst am nächsten Tag´ während 2002 oder beim Januar-Feuerball 2004, den Herbst-Nordlichtern von 2003 sowie bei den "Nachtleuchtenden Wolken" eine Woche vor dem aktuellen Boliden sofort die Reaktionen kamen, weil die Zeit ´gut´ war um herumzutelefonieren und schließlich mich zu erreichen.

Und wieder wurde es komplexer, komplizierter...

An diesem Abend noch rief mich ein Redakteur der Internet-Zeitung "Ostemarsch.de" an, um mir einen Vorfall zu schildern, der 1 Stunde nach dem vorausgehenden Feuerball-Ereignis im Bereich Niederelbe passiert war.

"UFO-Alarm - Rätselhaftes Riesenrad über Großenwörden" hieß es da in einer ersten Berichterstattung an diesem 11.Juli: "Himmelserscheinung: Ufo-Alarm über der Ostemarsch! 11. 7. 2004. Rosemarie Kück und Ehemann Günther Kück glaubten ihren Augen nicht zu trauen. Als sie in der Nacht zum Sonntag, 11. Juli,  ´gegen 1.30 Uhr´ zurück in ihr Haus an der Großenwördener Seestraße kamen, sahen sie in Richtung Kirche ´über eine Minute lang´ eine merkwürdige Himmelserscheinung: ein leuchtendes Etwas, das sich ´wie ein Riesenrad´ drehte. Das rätselhafte Ding war, wie Rosemarie Kück gegenübergrossenwoerden.de erklärte, ´viel größer als der Mond´, drumherum oder drinnen wimmelten ´kleiner werdende Punkte´ - ein ´einmaliges Schauspiel, wunderschön anzusehen´, am sternklaren Himmel. Ob das Objekt 10 oder 100 Kilometer oder weiter entfernt war, sei ´schwer zu sagen´, meint Günther Kück. Was war da los? Sicher ist: Die beiden Großenwördener waren nicht die einzigen Deutschen, die in dieser Nacht bizarre Himmelserscheinungen gemeldet haben - allerdings meistens in Süddeutschland. ... Ob die Kücks nun von einem Boliden oder von Nachtwolken oder einem ganz anderen Phänomen irritiert wurden, läßt sich wohl am besten klären, wenn sich andere Augenzeugen unter [email protected] melden, die in der Nacht zum Sonntag Ähnliches beobachtet haben."

Da dies zunächst wenig hergab, bat ich um weitere Informationen zur Sache. Der Redakteur sprach nochmals mit den Kück´s und dabei kam heraus, dass das "Lichter-Riesenrad" wohl schon vorher am Himmel gewesen war, als die Beobachtung einsetzte. Zudem wurde nach der Heimkehr das Lichtgebilde weiterhin von der Wohnung aus gesehen und die Leute gingen zu Bett, obwohl es nach wie vor am Himmel sich milchig-trübe drehte. Etwa 15 Minuten lang wurde es weiterhin an Ort gesehen. Als sie um 4 h nochmals aufstiegen und nachschauten, war die Erscheinung weg. Die Wetterverhältnisse in dieser Nacht waren hier exzellent und absolut klar gewesen - "Niederschläge hatten die Luft gereinig"! Hörte sich verdächtig nach einem Wochenend-Einsatz von einem Skytracker-Lichteffektgerät an - bereits in der Vergangenheit hatte es genau solche Beschreibungen merkwürdiger Himmelsphantome in der auch hier verwendeten Wortwahl gegeben, die genau darauf zurück gingen. Auch das Wetter spielte hierbei mal wieder mit, um die hochführenden Lichtkanäle nicht sichtbar werden zu lassen. Inzwischen erfuhren die Kück´s auch von einem Nachbar, dass "soetwas" vor Jahren bereits einmal in der Gegend gesehen worden war und "irgendetwas mit einer Strandparty zu tun hatte"... Soetwas zu sehen bringt immer einen ´magic moment´ mit sich. Tags darauf wurde auf der Webseite etwas überhöht ergänzt: "Deutschlands Ufo-Hobbyforscher Nummer eins, Werner Walter aus Mannheim, wurde vom Redaktionsteam dieser Website eingeschaltet. Er hat eine verblüffende Theorie zum Rätsel von Großenwörden und bittet alle Leser dieser Homepage um Mithilfe bei der Lösung." Der Artikel dazu las sich dann so:

"Wurden die Kücks in Großenwörden von einem Boliden oder von Nachtwolken irritiert? Ufo-Forscher Walter tippte am Sonntag abend im Gespräch mit dem Redaktionsteam dieser Website auf ein Phänomen der dritten Art. Bei Großveranstaltungen wie Open-Air-Diskos werden immer häufiger - aus Flugsicherungsgründen nur an Wochenenden - so genannte Skytracker eingesetzt, auch Search-Lights genannt (mehr unter www.skytracker.com). Das sind ´unscheinbare Geräte, groß wie ein normaler Kühlschrank´, die pro Abend für 400 Euro gemietet werden können und die auch in mobiler Ausführung verfügbar sind, zum Beispiel auf Pick-ups montiert. Entertainment-Lichtkanone: Des Rätsels Lösung? Die Lichtkanonen können mit speziellen Vorsatzlinsen auch Feuerräder projizieren. Die Reichweite betrage bei Horizontalprojektion und klarem Wetter 20 bis 25 Kilometer. Walter: "Das muss also nicht im nächsten Nachbarort gewesen sein." Der Fachmann spricht in diesem Zusammenhang von ´Wochenend-Ufos´. Eine Feuerrad-Beobachtung in Darmstadt habe sich kürzlich als Skytracker-Effekt herausgestellt. Der Ufo-Forscher bittet um Hilfe bei der Lösung des Rätsels von Großenwörden. Im bayrischen Hundham entpuppte sich im Juni ein angebliches Ufo als Effekt, den ein ´Search-Light´ hervorgerufen hatte. Der ´Münchner Merkur´ zitierte dazu einen Experten mit den Worten: Search-Lights verfügten ´über enorme Strahlkraft´ und seien ´deshalb in weiten Entfernungen zu erkennen. Bei bewölktem Himmel können sie durchaus etwas gespenstisch wirken.´ Um den mysteriösen Fall zu klären, bittet Ufo-Forscher Walter die Leser dieser Website, sich umzuhören, ob in der Nacht zum Sonntag irgendwo westlich von Großenwörden eine Party mit Skytracker-Einsatz stattgefunden hat. Hinweise erbittet das Redaktionsteam dieser Website unter [email protected]. Über den Großenwördener ´Wochenend-Ufo-Alarm´ berichtete Walter noch am Sonntag abend auf seiner Website www.cenap.alien.de."

Zurück zu unserem Ausgangsfall. Der "UFO-Feuerball" beschäftigte am Montag, den 12.Juli 04, dann auch die gedruckte Presse - so z.B. die ´Augsburger Allgemeine´ ("Feuerball löst ´Ufo-Fieber´ aus"), die ´Badische Zeitung´, die ´Berliner Morgenpost´, ´BILD´ ("UFO-Alarm im Süden Deutschlands"), ´Frankfurter Rundschau´ ("UFO-Meldungen wegen Feuerball"), ´Magdeburger Volksstimme´ ("War Feuerball am Himmel ein Meteorit?"), ´Mannheimer Morgen´ ("Meteorit mutiert zu einem UFO"), ´Neue Osnabrücker Zeitung´ ("Silvesterrakete" am Juli-Himmel - Aufregung um nächtlichen Feuerball"), ´Neuer Tag´ - (Danke mal wieder an Stephan Raßmann vom Karo-Team, der diesbezüglich ein offenes Auge hatte). Und es gab weitere Meldungen zum eigentlichen Ereignis am Nachthimmel. So von Kristin K.: "Wir haben ebenfalls eine grün, blaue Erscheinung quer über den Nachthimmel fliegen sehen. Wie eine Silvesterrakete, mit langem Schweif. Etwa 4 Sekunden lang, relativ flach über dem Horizont. Wir waren unterwegs von Marienberg in Richtung Großrückerswalde, Annaberg-Buchholz. Also mitten im Erzgebirge. Es war ein schönes Schauspiel, erst glaubte ich meinen Augen nicht zu trauen, aber meine drei Mitfahrer haben es auch gesehen. Eine ganz genaue Uhrzeit kann ich Ihnen leider auch nicht sagen. Wir waren bis nach Mitternacht (etwa 0:15 Uhr) in einer Kneipe. Ich schätze, dass es zwischen 0:25 Uhr und 0:40 Uhr war. Ich kam durch den Bericht auf Spiegel Online auf Sie. Dann habe ich bei Google nach CENAP gesucht. Als ich den Artikel las, habe ich mich gefreut, dass wir etwas besonderes beobachtet haben. Wir dachten jedoch nicht, dass die Sache noch so weit entfernt stattfand. Wir haben das Ding schon in Streckewalde niedergehen gewähnt. Viel Spaß weiterhin bei der UFO-Forschung. Ich muss sagen, die Hintergründe interessieren mich eher weniger. Aber es war schön anzusehen. Wir hatten Glück."

Matthias L aus Heidenheim an der Brenz: "Meine Freundin, Petra Z., und ich haben am Sonntag gegen 00:30 ebenfalls das seltsame Objekt gesehen. Wir waren mit Freunden beim Grillen und holten gerade Holz (standen mitten auf einer dunklen Wiese) als es plötzlich taghell wurde. Als wir nach oben schauten sahen wir eine riesige Kugel (ca. so groß wie der der Vollmond), die sehr hellweiß leuchtete. Jedoch nicht grün oder orange wie es von den anderen Beobachtern geschildert wurde. Das Licht war strahlend weiß, wirkte jedoch Künstlich (wie es von diesen hellen LED-Taschenlampen erzeugt wird), wir waren uns deshalb sicher dass es sich um kein natürliches Phänomen handeln kann. Die Kugel schien abzustürzen und zog dabei einen langen ebenfalls weißen Schweif hinter sich her. Schließlich verschwand die Erscheinung hinter dem Wald. Das ganze lief in ca. 3 sek ab. Die Lichtkugel zog sich jedoch nicht über den gesamten Himmel, sondern schien erst in der Mitte aufgetaucht zu sein. Das nächste was uns verwirrte war dass die Erscheinung sehr tief gewesen sein muss, da es in Heidenheim gerade total bewölkt war (folglich muss das alles ja unter den Wolken gewesen sein)... Ich wusste zunächst nicht an wen man sich bei soetwas meldet, deshalb die späte eMail..."

Auch ´Dan´ aus der Schweiz meldete sich: "Wir waren auf dem Weg nach Deutschland. Es war kurz nach dem Dorf Mumpf (Kanton Aargau). Die Uhrzeit kann ich nicht genau sagen, doch es war bestimmt nach Mitternacht. Ich denke 0:30 h könnte hinhauen. Diesen grünen Feuerball haben wir aus nächster Nähe gesehen. Wir waren nicht sicher worum es sich dabei handelt. Zuerst waren wir der Meinung es wäre ein normales Feuerwerk. Doch waren wir unsicher, denn es kam mit relativ hoher Geschwindigkeit in einem fast parallel verlaufenden Winkel zur Erde geflogen, bevor es in 3 oder 4 kleinere Stücke auseinander gefallen ist und kurz darauf erlosch. Ich hab so etwas noch nie gesehen!! So wie ich das beurteilen konnte, war zwischen uns und der Sternschnuppe keine 5 Kilometer. Und das Ding war sehr schnell. Da der Himmel zu dieser Zeit teilweise bewölkt war, konnte man sehen wie das Ding durch eine Wolke hindurch raste...und man konnte sogar in der Wolke eine Leuchtspur sehen. Es war auf jeden Fall sehr aufregend."

Hansueli K. aus dem schweizer Sempach: "Ich war in der Nacht vom 10. auf den 11. Juli 2004 in Avanches (Schweiz, Nähe Murten) und habe mir die Oper ´Carmen´ im Amphytheater angeschaut. Um etwa 0.30 Uhr gab es von Süden nach Norden in sehr geringer Höhe und Distanz (gemäss meinem Empfinden) während 2-3 Sekunden einen intensiv grün-blauen Feuerstreif am Himmel. Meine Kollegen sagten mir, dass dies ein Scherz sei, und jemand eine Rakete losgelassen hat. Allerdings war absolut kein Geräusch zu hören und die Flugbahn war von oben flach nach unten. Ich vermute, dass es sich um einen Meteor handelt. Am Montag, 12.7.04 habe ich dann in der Zeitung darüber gelesen und einen Link auf ihre Homepage gefunden, wo man die Erscheinung melden kann, was ich hiermit tue."

Stephan P.: "In der Nacht von Samstag auf Sonntag, am 11.7. früh um 0.25 h, Standort bei Schärding, 13 km südlich von Passau: Ich war draußen und hab gerade den Lagunennebel im Schützen im Okular, als es um mich weißlich hell wurde, wie wenn ein Autoscheinwerfer mich aus 100 m Entfernung anleuchten würde, ich hab mir erst gedacht, der besoffene Nachbar ist doch schon vor 10 Min Heim gekommen, und hab daher das Auge erst nach ca 2 Sekunden vom Okular weg genommen, und da war er, der Bolide, kam aus dem Kopf der Schlange und erlosch im ´Haar der Berenicke´, als ich ihn bewusst sah (ca 5 Sekunden lang), war er grünlich, mit Schweif, so hell, wie der ´Neuschwanstein-Bolide´, den ich auch gesehen hatte, allerdings der jetzige von meinem Standpunkt aus deutlich höher am Himmel, er zerbrach beim Erlöschen auch nicht in mehrere Teile, ich hab geglaubt, während des Beobachtung auch ein ´leises Zischen´ zu hören, was ich aber eher als Einbildung ansehe, da er dann ja extrem nahe gewesen sein müsste. Intuitive Schätzung der Entfernung war ca 5 bis 10 km, was aber wg der Unmöglichkeit für die menschliche Wahrnehmung solche Entfernungen am Himmel einzuschätzen, wohl auch eine Täuschung war (den Neuschwanstein-Boliden hab ich fälschlicherweise ähnlich nah eingeschätzt). Donner hab ich hinterher auch keinen gehört. Es war absolut beeindruckend."

Thomas R., Oberbayern: "Ich konnte die Feuerkugel um 00:27 MESZ in der Nähe von Velden bei absoluter Stille rundum erleben (ich schätze die Helligkeit auf -6 mag, in den Maxima vielleicht auch -8 mag) und habe keinerlei Geräusche gehört während des Fluges. Da bin ich mir sehr sicher. Habe danach extra gelauscht, konnte aber ausser ganz weit entferntem Gewittergrollen (passend zum Wetterleuchten am Horizont) nichts hören." Dazu noch eine Kurzmeldung von einem ´Chef´: "Wohne im Münchener Norden und hab sie in nördlicher Richtung gesehen. Sie war so hell, dass sie sogar den Boden erleuchtete. War die größte und hellste Sternschnuppe die ich je gesehen hatte." ´Andy´, kurz gemeldet: "Ich habe den Feureball übrigens live gesehen und zwar war ich in Hohengehren bei Stuttgart."

Stefan D. im AKM-Forum, der auch eine Skizze der Erscheinung dort lieferte (die ich hier verwende): "Ich habe ihn auch am Sonntag zwischen 00.15 und 00.30h gesehen! Aber wie! Meiner Meinung nach sollten die Bruchstücke auf die Erde sein, da ich dieses Geschehen aus einer Entf. von ca. 500 - 600 m und einer Höhe von ca. 100 - 150 m sah. Geräuschlos war er nicht; ich hörte ein Zischen, das aber nicht sehr laut war. Der Bolide kam von Richtung Osten und auf gleicher Höhe wie ich explodierte er in mehrere Einzelteile, die blau ´brannten´ und dann in den Wald fielen. Am Sonntag habe ich noch 6 Stunden gesucht, aber leider keine Trümer gefunden. Ein Loch fiel mir auf, Kopfgroß, bei dem Erde weggerissen wurde. Es war schon mit Wasser gefüllt. Vielleicht könnte das was damit zu tun haben? Ich werde mich weiterhin der Suche widmen. Aber sowas werde ich wohl nie wieder sehen. Ein Meteorit kommt keine 700 m neben meinem Haus runter. Den Beweis habe ich allerdings erst, wenn ich Trümmerteile finde!" ´Ben´ aus Kohlberg daraufhin: "Den Boliden habe ich auch gesehen. Ich stand gerade am Lagerfeuer, als plötzlich eine ziemlich heller Lichtstreifen fast waagerecht über den Himmel zog. Ich bin leider kein professioneler Sternengucker, doch vielleicht helfen euch meine Beobachtungen etwas weiter für eine Lokalisierung. Ich komme aus Kohlberg, das liegt bei Weiden i.d. Oberpfalz (ca. 15 km südlich). Die Beobachtung machte ich auch dort. Die Leuchterscheinung zog von mir aus gesehen von Süden in Richtung Süd-Westen. Die Höhe kann ich schlecht sagen (wie wird das gemessen???), wenn ich aber einen Winkel zwischen Erdoberfläche zur Bahn machen würde, schätze ich ca. 50°, doch das ist wirklich geschätzt, wogegen ich die Richtung der Flugbahn und des Zerberstens noch relativ genau weiß. Auf jeden Fall mußte ich nicht den Kopf nach oben verrenken, sondern ich beobachtete das Ganze quasi über die Schulter meines Gesprächspartners. Das Leuchten war wie gesagt sehr hell, fast weiß und beim Zerbersten dachte ich auch im ersten Moment an eine Silvester-Rakete oder an eine Leuchtkugel."

´derkleinehobbit´ im Astrotreff.de-Forum: "Habe das Ding mit meiner Frau und einem Freund auf der Winkelmoosalm gesehen, war so 0:30 Uhr. Das Ding war grün und flog von SW nach N sehr schnell. Hatte Ähnlichkeit mit dem Ding vor ein zwei Monaten, was in ganz Europa gesehen wurde, die Flugrichtung war auch ähnlich. Nur ist es nicht in mehrere Teile zerbrochen. Hoffentlich kommt da nicht etwas größeres auf uns zu! Ein Augenzeuge beider Flugkörper!" - Und es gab zufällig auch eine Meldung vom eben genannten Boliden-Ereignis vorher durch R.S. an mich, dies ging Schlag auf Schlag: "In der Nacht vom 29.5.auf den 30.5.2004 sah ich um 2.00 Uhr nachts über Wennigsen (bei Hannover) für einige Sekunden einen Boliden, der sich von Nord nach Süd in gerader Linie am Himmel bewegte, bis er plötzlich zu leuchten aufhörte. Er zog einen flammenartigen Schweif hinter sich her und um die gerundete Spitze sprühten Funken; Farbe weiß-gelb grünlich, wie eine Feuerwerksrakete, an die ich im ersten Moment auch dachte, als ich die Erscheinung sah." Das Ereignis ist uns vorher schon zugetragen worden.

Externe Links

http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,308232,00.html

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