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25.06.2004


    
UFOlogen-Last Minute-Urlaubstipp

Oregon: Magisches Licht und tanzende Aliens

Der Staat an der amerikanischen Westküste fasziniert Naturfreunde und Romantiker – Beliebter Ufo-Landeplatz

Leuchttürme strahlen offenbar eine geheime Magie aus. Sie sind zu Sinnbildern romantischer Sehnsüchte geworden und entsprechend beliebt bei Besuchern. Der US-Bundesstaat Oregon rühmt sich, einige der schönsten Leuchttürme der amerikanischen Pazifikküste zu besitzen. Einer davon ist die Heceta Lightstation. Die Romantik ist perfekt, wenn man das Glück hat, im ehemaligen Wohnhaus des Leuchtturmwärters ein Zimmer zu bekommen. „Meine Schwiegereltern sind vor sieben Jahren aus über hundert Bewerbern ausgewählt worden, um das Haus zu übernehmen“, erzählt Steven Bursey, der das auf einer Klippe über dem Meer liegende Haus jetzt gemeinsam mit seiner Frau Michelle als Bed & Breakfast-Pension betreibt. An der Küstenstraße, dem berühmten Highway 101, gibt es bewusst keinen Wegweiser. „Die Leute, die hierher wollen, finden uns schon“, meint der Pächter. Trotz der unermüdlich tickenden alten Wanduhren ist die Heceta Lightstation ein Ort, in dem man die Zeit vergisst, wofür auch das opulente Frühstück sorgt. „Morgens sitzen Leute am Frühstückstisch zusammen, die sich überhaupt nicht kennen“, sagt Steven. „Doch nach den sieben Gängen sind sie so ins Gespräch vertieft, dass es schwer ist, sie zum Aufstehen zu bewegen.“ Dabei gibt es in der Nähe viel zu entdecken. Zahlreiche Trails führen an der Küste entlang, Felsklippen wechseln ab mit weiten Sandstränden. Die Strände haben nur einen Nachteil: Wegen der Meeresströmung, die aus arktischen Regionen kommt, ist Baden hier – auch im Hochsommer – eine eher kühle Angelegenheit. „Das Strandleben sieht bei uns anders aus als zum Beispiel in Florida“, sagt Billie Rathbun-Moser, Programmdirektorin bei der Oregon Tourism Commission.

„Aber es hat trotzdem seinen Reiz. Die Leute wandern, angeln, machen alle Arten von Sport.“ Als „Outdoor-Country“ beschreiben die örtlichen Tourismusstrategen gerne ihren Staat. Da stört es auch nicht, das es in Oregon häufiger regnet als anderswo. Abgehärtete Outdoor-Freunde sind trotzdem an der Küste und in den Bergen unterwegs. In den Städten, so heißt es, erkennt man die Einheimischen daran, dass sie bei Nieselwetter im Gegensatz zu den Touristen keine Schirme benutzen. Trotz dieser positiven Lebenseinstellung ist der Blick auf die spektakulären Felsformationen an der Pazifikküste bisweilen etwas getrübt. Wenn dann aber die Sonne herauskommt, erscheint alles in einem besonders klaren Licht – was auch viele Maler in diese Region gelockt hat. Eine der beliebtesten Stationen bei einer Fahrt entlang der Küste sind die „Sea Lion Caves“ bei Florence. Vom Besucherzentrum geht es mit dem Fahrstuhl hinab in eine riesige Grotte, in der sich die Seelöwen räkeln. Im Andenkenladen kann man später Seelöwen-Souvenirs erwerben – als Plüschtiere und Plastikfiguren, auf Kugelschreibern, Eieruhren und T-Shirts. In den zwanziger Jahren zahlten die Behörden auf Drängen der Fischereiindustrie fünf Dollar für jeden toten Seelöwen. Ein besonders erfolgreicher Kopfgeldjäger brachte es auf 5000 Dollar im Jahr – die Zahl der Tiere ging stark zurück. Heute stehen die Seelöwen unter Schutz. Man sieht sie nicht nur in der Grotte, sondern überall an der Küste auf Felsen und Hafenmolen. Häufig bekommt man auch Grauwale zu Gesicht, zum Beispiel, wenn man in Newport mit Don Mathews auf Tour geht. Der Seemann, der früher als Fischer zwischen Alaska und Beringstraße unterwegs war, jagt jetzt die „Oregon Rocket“, ein 300 PS starkes Besucherboot, aufs offene Meer hinaus. Captain Don hat spürbar Spaß an seinem Job. Wenn die Wellen mal nicht hoch genug sind, erzeugt er mit dem Boot selber welche, dreht eine gewagte Kurve und freut sich, wenn die Gischt in die Gesichter der Landratten spritzt. „Ich bin kein Naturkundler, ich bin Bootsfahrer“, sagt Don. Dennoch weiß er so manches über die Meerestiere zu berichten und entdeckt schließlich auch einen Grauwal, der – perfekt für die Touristenfotos – seine gigantische Schwanzflosse aus dem Wasser reckt.

Von 1996 bis 1998 war in Newport der bekannteste Wal der Welt zu Hause. Für Keiko, den Star der „Free Willy“-Filme, wurde ein spezielles Becken gebaut, in dem der gesundheitlich angeschlagene Orca auf sein neues Leben in Freiheit vorbereitet wurde. Danach brachte man Keiko in eine Bucht nach Island, im Dezember vergangenen Jahres ist er an der Küste Norwegens gestorben. An einer Wand im Oregon Coast Aquarium in Newport haben Kinder ihre Trauer in Worte gefasst: „Du warst mein bester Freund. Ich werde dich immer lieben.“ Das einstige Keiko-Becken wurde in ein gigantisches Aquarium verwandelt, in dem Haie, Rochen und viele andere Meeresbewohner umherschwimmen. Die Besucher laufen durch einen gläsernen Tunnel unter den Fischen entlang, bei speziellen Arrangements darf man auch zu ihnen ins Wasser steigen. „Wir hatten schon mal eine Taucherhochzeit im Haibecken“, erzählt Mitarbeiter Hugh Dolly. Besonders beliebt – bei Kindern und Erwachsenen – sind die Dinner-Partys und „Aquarium Sleepovers“ – Übernachtungen neben den Glaswänden, hinter denen die Meeresbewohner ihre Bahn ziehen. Bei der „Behind the scenes“-Tour erläutern Mitarbeiter, wie die Tiere gepflegt werden. Man darf auch mal in einen Bottich blicken, in dem ein gigantischer Krake sitzt. Der schaut mit verschlafenen Augen heraus und lässt geduldig seine Fangarme befingern, bis der Deckel wieder zuklappt. Später kommt er in das große Becken, in dem einst Keiko umherschwamm. Dann kann er über den Glastunnel krabbeln und den Kindern, die darunter in ihren Schlafsäcken liegen, einen Schauer bescheren.

Ein befremdliches Erlebnis hatte auch das Ehepaar Evelyn und Paul Tent am 11. Mai 1950. Von ihrem Haus in McMinville/Oregon aus beobachteten sie eine Scheibe am Himmel, die eine Kurve drehte und wieder davonflog. Paul Trent schaffte es gerade noch zwei Fotos zu machen, die in der Lokalzeitung erschienen und danach durch die Weltpresse gingen. Erstmals schien es einen Beweis dafür zu geben, dass Außerirdische mit „Fliegenden Untertassen“ die Erde besuchten. Vor vier Jahren kamen die Brüder Mike und Brian McMenamin auf die Idee, mit einem Ufo-Festival an Geschehnisse des Jahres 1950 zu erinnern. Die für ihre kuriosen Projekte berühmten McMenamins – sie haben in Oregon viele marode Hotels und Restaurants, aber auch alte Kinos und eine Freimaurerloge zu Unterhaltungsstätten umbauen lassen – besitzen in McMinnville das „Hotel Oregon“. Hier versammeln sich alljährlich im Mai die Freunde außerirdischer Lebensformen, lauschen ernsthaften Vorträgen von Ufologen und tanzen mit Alien-Kostümen in einem spaßigen Umzug über die Mainstreet. Neue Enthüllungen sind im nächsten Jahr zu erwarten: Dann präsentiert Alien-Forscher Budd Hopkins in McMinnville jüngste Erkenntnisse über das böse Treiben der Wesen vom anderen Stern, die Amerikanerinnen ins All entführen und sexuell missbrauchen, damit ihre Nachkommen eines Tages die Macht auf der Erde übernehmen können.

Quelle: ECHO-Online vom 23.6.04

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