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22.10.2003


    
Der amerikanische Sci-Fi-Channel und sein Bezug zur

Amerikanisches UFO-TV - ´Ein Abend mit ET´ (Entertainment Tonight)

"It is a capital mistake to theorize before you have all the evidence. Insensibly, one begins to twist the facts to suit theories, instead of theories to suit facts. It biases the judgment." -Sherlock Holmes-

Vorsicht! Nachfolgender Artikel geht weit über das hinaus, was die Schlagzeile verspricht - und ist nichts für "schwache Nerven" und den vielen Naivlingen aus der UFOlogie...

Wie der amerikanische Science Fiction-TV-Kanal ankündigte, wird er ab Herbst 03 eine ganze Serie von Primetime-TV-Dokumentationen starten, die auf 2 Stunden Länge ausgelegt sind (dabei natürlich viel viel Werbung) und von Bryant Gumbel (der einfach nur seinen kurzen vorgegebenen Text auswendig lernt und ihn dann auf der Strasse herunterleiert) von CBS und NBC moderiert werden. Frei nach dem Motto: "Sci Fi sucht nach der forensischen Wahrheit hinter UFO-Zwischenfällen wie beim CSI". Von wegen! UFOtainment pur ist da angesagt, Aufklärung oder skeptische Nachfrage nicht gefragt, jedenfalls wenn die Sendungen nach dem Muster gestrickt werden, wie Werner Walter sie bereits kennt. Hier gilt meistens der Wahlspruch, wir bieten unserem Publikum "einen Abend mit ET" - oder besser: Entertainment Tonight. Und zwar nach den ´heimlichen´ Markt-Gesetzen und Hintergrund-Gegebenheiten Hollywoods (die auch 1:1 auf ufologische Spekulativ-Literatur etc umzusetzen sind): Erfolg hat, was einen märchenhaften Charme mit sich bringt; starke visuelle Effekte wirken dabei besonders und gehören dazu; es geht immer um Einbildung; die Zuschauer wollen sich mit ihren Ideenwelten wiederfinden in der vorgestellten Situation, darum geht es im Film und seinen Stoffen, um Empathie; jeder will Filme machen, die das Publikum erreichen; hier geht es um Handwerk und Kunst, vieles was Kunst ausmacht, beruht auf handwerkliche Fähigkeiten Illusionen zu schaffen und rüberzubringen; man will Geschichten vorantreiben; wSchlechte Recherche, gar keine Recherche - oder einfach nur "Augen zu"? Bewerten Sie es selbst. Natürlich wurden auch russische UFOs in der Ausstrahlung ´bearbeitet´. Aber auch nur so halbwegs und mit völlig unzureichenden Daten zu den einzelnen Zeugenaussagen, die da für sich gestellt wurden, als seien sie das "allerletzte Wort". Auch hier vermied man die genaue ´Hinschau´ auf das Fallmaterial. Bereits Allen Hynek sagte aus, kein UFO-Fall kann ernst genommen werden, solange er nicht die Prüfung durch qualifizierte Personen erfuhr. Die Sci Fi-Sendung hielt sich dabei deutlich heraus, um ein Meisterstück an Voreingenommenheit abzuliefern. Dabei ist längst bekannt, dass die tollsten sowjetischen UFO-Storys tatsächlich weltraumbezogen sind und auf extrem-geheimgehaltene russische Raketenexperimente zurück gehen. Siehe dazu die entsprechenden I-Net-Quellen unter diesen Adressen:

http://www.beyondroswell.com/roswel...

http://www.debunker.com/texts/sovie...

http://www.eagle-net.org/UFOSSI/spe...

http://www.debunker.com/texts/sovie...

http://www.qtm.net/~geibdan/soviet_...

"Out of the Blue", das Blaue vom Himmel herab. Im wahrsten Sinne des Wortes. Die ganze Idee über Extraterrrstrier in UFOs ist aussergewöhnlich, jeder aber weiß doch, das ausserordentliche Behauptungen aus ausserordentliche physikalische Beweise mit sich bringen müssen, um sie glaubwürdig zu machen. Durch das "Storytelling", jeder erzählt einfach das was ihm erschienen ist, soll dieses "Problemchen" wett gemacht werden. Nach dem Motto: Je mehr Geschichten, je glaubwürdiger also. Da kommt wohl noch einiges auf uns als UFOtainment zu, was uns aber nicht verwundern muss, nachdem Steven Spielberg 1977 schlußendlich das Thema zu einer "Pop-Ikone" weltweit machte (über seinen legendären Kinofilm "Unheimliche Begegnung..."). Eine filmische UFO-Utopie, die aber einen unersättlichen Markt bediente und viele Millionen Menschen (auch mich) begeisterte - und das Angebot des Films klappte/funktionierte weil die mentale Bereitschaft der Zuschauerschaft ("audience") längst schon gefördert worden war. Natürlich in der Verpackung der "Dokumentation" über seltsame Geheimnisse (= "basierend auf wahren Geschehnissen"). Wahrgeworde, vorweggenommene "Akte X" also - und zwar genau auf diesem Unterhaltungsniveau. Und das fiktionale FBI-Duo Mulder und Scully von Chris Carter erfunden, sind in dieser kulturellen Vorgabe nur die logische Fortsetzung, aber auch genauso konsequent kommerziell ausgeschlachtet. Carter war dabei jedoch ´erzogener´ und gab von Anfang an zu, dass seine Geschichten fernsehgerecht umgesetzte Schlagzeilen der Klatschpresse waren - und auch dies funktionierte, weil natürlich eben auch Spielberg´s Falldetails auch aus genau jener Presse in Wirklichkeit kamen, er hat es nur "umschrieben". Carter konnte da bereits schon ehrlicher sein - und wurde deswegen keineswegs ´abgestraft´. Dies basiert ebenso auf gesellschaftliche Veränderungen in Richtung Freizügigkeit und ein bisschen mehr "Offenheit" in Bezug auf das "Woher-es-kommt" - und ohne sich dafür schämen zu müssen. Wenn man so will, ist dies eine neue Ehrlichkeit - auch wenn die natürlich nicht unbedingt gleich groß an die Glocke gehängt wird. Denken Sie darüber noch einmal nach. Hier wird mit dem "cover-up" gearbeitet, als Stilmittel. Dazu muss man aber auch wissen, dass das Thema von "The UFO Conspiracy" besonders in den USA populär ist und dort schon in ein "Outer-Space Paranoia Syndrome" (OSPS) übergeht. Eingebracht wird dieses insbesondere von UFO-Freunden des Fantastischen und den Schlagzeilenfängern der Boulevardmedien. Es ist eine Umdrehung der Tatsachen auf einer recht geschickten Art und Weise: Die UFOlogie selbst, die die allermeisten UFO-Meldungen ´abfängt´, kann ihre ETH-Hypothese nicht wirklich beweisen und bleibt auf anekdotischem Material sowie zweifelhaften Darstellungen bzw Belegen verhaftet. Kurzum: Sie kommt nach fast 6 Jahrzehnten keinen wirklichen Schritt weiter, einfach auch weil sie nicht erkennt wo ihre eigenen Probleme betreffs Vorurteilen dem Thema gegenüber sind. Aus dieser Frustration heraus schreit sie das offizielle "cover-up" der UFO-Wirklichkeit durch die offiziellen Quellen hinaus, um ihnen all die eigenen Probleme in die Hand zu geben, die das Phänomen UFO nun einmal für die UFOlogie selbst mit sich bringt. Für mental ´Kurzgebackene´ in der seltsamen ufologischen Szene ist damit alles klar. Sie schieben das ureigene Problem mit ihrer UFO-ETH-Erklärung und seiner Unerfüllbarkeit ganz ´einfach´ auf die offizielle Ebene und hängen damit sich selbst das Zertifikat "Unschuldig" um den Hals - obwohl sie selbst der eigentliche Auslöser des ganzen Durcheinanders sind! Raffiniert, raffiniert - aber bei genauerer Hinschau durchaus durchschaubar. Das "Cosmic Watergate" wird einfach auf andere Schultern geschoben und man ist fein aus dem Schneider raus - von wegen. Und damit erhofft man sich einen raffinierten Effekt: UFOs existieren, man muss sie als UFOloge nicht weiter nachweisen - ganz einfach weil man durch das offizielle Vertuschungsgetue daran "gehindert" wird. Und damit sind UFO-Fans auch endlich aus der immerwährenden Defensive heraus und müssen sich nicht immer verteidigen, wenn sie die extraterrestrische Hypothese zu den von ihnen bevorzugten Meldefälle (= meistens extern unbestätigte UFO-Berichte) aufbringen und können nun als ´Angreifer´ in den Ring steigen. Auch wenn es nur Spiegelfechterei ist, aber dies hören sie sehr ungern.

Ein weiteres Beispiel der Sendung ist eine Videoaufnahme aus dem Südwesten Englands, außerhalb von Somerset vom hellichten Tage des 7.April 1998 von einem Rod Dickinson. Man sieht mal wieder eine der üblichen »Fliegenden Untertassen« scheinbar unter den Wolken stehen. "Dokumentiert" bereits auf Hunderten von Fotos und einigen anderen Filmen aus aller Welt. Leider ist die Aufnahme mal wieder verwackelt. Und die "Rekonstruktion" des Falls wird nicht vom Originalzeugen, sondern von einem David Kingston (ohne weitere Erklärung, wer der Typ eigentlich ist) vorgenommen, auch nicht von der originalen Aufnahmeposition aus, sondern von wo ganz anders, auch wenn der Eindruck vermittelt wird, als sie dem nicht so. Und dies hat auch seinen künstlich herbeigeführten Grund. Jener Mr.Kingston erklärt nämlich, dass die glänzende, flache »Untertasse« nämlich nur 200 Yards (also 200 Meter) neben einer Funkantenne des britischen Militärs aufgenommen wurde, vor der er mit dem Kamerateam an der Strasse steht. Doch diese Einschätzung ist aufgrund des vorliegenden Videomaterials einfach Quatsch. Dort nämlich ist jene Funkantenne fernab am Horizont kaum noch zu erkennen. Das fragliche "UFO" ist weitaus schärfer und weitaus näher zur Kamera, aber nicht der kaum aufgelösten und gerade noch so erkennbaren Funkmast eindeutig in einiger Distanz! Dies ist einfach das Faktum des Videofilms. In Hinsicht auf alle Geländemerkmale der Aufnahme ist das UFO eindeutig das schärfste Objekt und am Klarsten abgebildet. Auch die Wolkenbank dahinter ist eindeutig unschärfer. Daraufhin gibt es eine weitere Sequenz aus dem Video, die scheinbar das ausweist was der unbekannte Mann aussagt - aber auch die ganze Szenerie der Landschaft um Umgebung ist eine andere und der Videograf muss eindeutig seine Position gewaltig verändert haben. Trotzdem, das fragliche Objekt ist immer noch das schärfste Gebilde auf dieser Aufnahme. Insgesamt sollen zwölf Minuten des Videos existieren, gezeigt werden natürlich nur ein paar Häppchen davon. Das Objekt selbst schaut aus wie jenes auf den berühmten Nagora-Bildern, also wie eine VW-Käfer-Alu-Radkappe.

Die Produktionsleitung brachte den Videofilm in die USA zur berühmten Special Effects-Filmschmiede Lucas Films Ltd in Kalifornien. Visual Effects Supervisor Bill George untersuchte den Film und meinte, dass die Aufnahme echt sei und man das zu sehende Objekt nicht als Computereffekt hineinmanipulierte. Doch der Mann scheint zu sehr in den cybernetischen Welten zu leben und bereits die normale Lebensebene verlassen zu haben, wo es gänzlich ohne Computereffekte vor sich geht. Es gibt ein künstliches UFO-Leben jenseits des Computers - nämlich mit ganz schlichten und einfachen Trickaufnahmen mittels aufgehängten kleinen Modellen vor der Kamera. Hier davon gar kein Wort, so als gäbe es soetwas nicht. Also, was soll dies, wenn es keine Gedanken-Manipulation ist? Etwas Naheliegendes nicht zu erwähnen ist genauso Manipulation, wie etwas Fernliegendes auszuschließen. Besonders erhellend ist eine kurze Zoomfahrt mit der Videokamera, bei der das "unter den Wolken"-UFO sofort unscharf wird, während die "dahinter" befindlichen Wolken eigentlich kaum verzerrt werden! Das Objekt selbst wackelt selbst nicht wie verrückt umher, aber es gibt doch schon sanfte Neigungen mal zur einen und mal zur anderen Seite. Ansonsten bewegt es sich ganz sanft und kaum merklich dahin in dieser Sequenz. Durchaus möglich, dass das Objekt mittels einer "Angel" von jemand hinter der Videokamera ins Blickfeld gehalten wurde. Obwohl dieses UFO da relativ lange vor den Toren der Stadt Somerset mitten am Tage schwebte, gibt es hierfür keine externen Zeugen (und es ist noch nicht einmal der originale Videograf dazu zu bewegen, seine eigene Aufnahme zu beschwören). Wer will dies glauben? Die ganze Geschichte stinkt förmlich zum Himmel - und da muss man noch nicht einmal ein scharfer Skeptiker sein, um dies beim dritten Blick auf diese Videoaufnahme zu erkennen. Wenn man davon ausgeht, dass die gezeigten zwei Sequenzen von kaum 30 Sekunden Gesamtlänge wohl die BESTEN AUFNAHMEN aus dem Zwölfminüter sind, muss man sich schon fragen, was die schlechten Bilder zeigen. Überlegt man sich mal genauer, was hier vorgetragen wurde, dann kommen immer mehr Zweifel auf. Die Geschichte ist sehr mager, eine wirkliche Objekt-"Dynamik" ist nicht zu sehen und wie das Objekt verschwunden ist und dabei aufgenommen wurde ist nirgends die Rede. Warum?

Gut, andererseits hat die Sendung auch historisches Fernsehmaterial über die Dexter/Hillsdale-Michigan-Sichtungen (die "Sumpfgas-Affäre" von Mitte der 60er Jahre) im Bild. Soetwas freut mich grundsätzlich immer. Hier wurde aber auch mal wieder wild-zusammengeschnittenes und nicht-zusammengehörendes Material verwendet, welches insgesamt in der großen CBS-TV-Dokumentation "UFO - Friend, Foe or Fantasy" vom 10.Mai 1966 Verwendung fand und nicht unbedingt mit dem hier verwendeten Ausgangsfall zu tun hatte. Interessant auf jeden Fall ein Bild zur Stimmungslage, als Dr.Hynek für Blaubuch den Fall von Dexter untersuchte, er sich vor einem Strassenschild nebst einer typischen Billboard-Werbefläche mit "Welcome UFO People" fotografieren ließ. Nichts mit den hier diskutierten Vorfällen von Dexter hat die Skizzierung einer Fliegenden Untertasse durch einen Polizei-Beamten aus DETROIT zu tun. Wird hier aber als das Dexter-"UFO"-Lichter-Schauspiel ausgegeben. Und schon wird Gerald Ford ins Spiel gebracht, um als damaliger Kongressvertreter für Michigan die Dexter-Sichtungen zu unterstützen. Die Verantwortlichen der Sendung holten bereits im Jahr 2000 eine Stellungsnahme von Ex-Präsident Ford ein, um die Pseudo-Gewichtigkeit der ehemaligen Vorfälle zu betonen. Dabei sagte er nur aus, das damals eine Untersuchung der Vorfälle stattfand. Aber dies ist längst schon bekannt, Hynek war ja der Untersucher. Also was soll dies? Ebenso wird behauptete, dass der US-Kongress in Washington, DC die Michigan-Zeugen zur Aussage vorlud, was einfach nicht stimmt. Genauso wie die völlig davon unabhängige Einbringung des Streits zwischen NICAP-Chef Keyhoe und Maj.Hector Quintanilla und Lt.Col.Lawrence J.Tacker. Auch hier wird eindeutig Manipulation vorgenommen und aus unabhängig zu Michigan stattfindenden Beiträgen wild zusammenschnitten um etwas rund zu machen. Lebend von Bildern, davon hatte ich es bereits. Aber es ist der Eindruck als gehöre dies alles zum hier behandelten Fall!

Keyhoe wird so gezeigt, wie er erklärt, dass die USAF insgeheim eine "Einschätzung der Situation" vorgenommen habe, wonach die UFOs interplanetarische Raumschiffe sind - die beiden USAF-Offiziere werden nachgeschnitten (Material wieder aus einer anderen TV-Sendung entnommen, wie auch übrigens bei der deutschen ARD-Dokumentation "Die UFO-Story" 2003 gezeigt!) und sollen "Luftwaffen-Lügen" zu dem Fall belegen, die man ihnen durch den Gesamtrahmen in den Mund legt. Es schaut so aus, als wenn die USAF in dem Fall "nichts zu verbergen habe" und offene Untersuchungen allgemein durchführe. Raffiniert wird Keyhoe nachgesetzt, der ein Jahrzehnt früher bereits allgemein die "Geheimhaltungspolitik" beklagte. Es schaut so aus, als wenn dies alles zum Michigan-Fall gehöre - was aber NICHT der Fall ist. Und hier taucht dann einer meiner ganz besonderen Lieblinge auf. Dr.Peter Sturrock, der doch tatsächlich aussagt, dass die Michigan-Sichtungen wegen ihrer Unheimlichkeit zur Gründung des Condon-Ausschuß führten. Dabei ist dies so nicht korrekt. Es gab wegen Hynek`s Sumpfgaslichtern einen riesigen Run mit politischen Folgen für die USAF, welche bereits seit geraumer Zeit selbst suchte aus dem Thema auszusteigen. Condon wurde NICHT berufen, weil es bei Dexter wirklich unheimliche Phänomene gab, sondern weil es um Hynek einen politischen Skandal gab. Dies ist wieder etwas ganz anderes, als es hier aufgestellt wurde. Wie der Off-Kommentar auch aussagt, sei der Condon-Ausschuß wegen "den meist-herausfordernden Fällen" zu deren Untersuchung einberufen worden, was so auch nicht richtig ist. Hier wird einmal mehr ein völlig schräges Bild aufgemacht. Genauso wie laufend in der Szene die abgedrehtesten Theorien und Blender als "objektiv" bzw allseits mit einer unendlichen Integrität verziert werden während seriöse Untersucher vehement vorgeworfen bekommen inkompetent zu sein (Skeptiker seien so immer "schlecht unterrichtet" oder gar böse und umoralisch während Pro-UFOlogen die das Hohelied singen, welches man sich wünscht, immer "nüchtern und objektiv" berichten und selbstverständlich ihre Werke "voller Fakten" seien - genauso wie die BILD-Zeitung). Verdrehte Welt, aber genau so läuft es in diesem Gebiet dauerhaft und seit schieren Ewigkeiten wie eine Art treibende Kraft um sich selbst die Hucke vollzulügen und wo oftmals ufo(o)logische Traktate an diesem Punkt unkonsumierbar werden ob der dort betriebenen Selbstbeweihräucherung. Und die wird jedem Fan ans Herz gelegt. Genauso wie das hysterische Verschwörungsgeschwätz, welches die Gläubigen bis zum Exzess erfasst.

Gleichsam aber wird so getan, als gäbe es den berühmten "Fälschungs-Trick" bei Condon. Hier wurde zum Vorherigen nicht ganz die Kurve geschafft, aber Verwirrung erzeugt. Condon wird zitiert gesagt zu haben von der Untersuchung des UFO-Phänomen nichts weiter zu erwarten, aber dies war tatsächlich von Vorneherein kein Geheimnis, auch wenn man hier so tut, als würde man eine "verborgene Tatsache" hier auspacken. Dann geht es um das berühmte Memo, in welchem der ehemalige Projektkoordinator seine ersten Gedanken umriß: "Ich denke, es wäre wohl der Trick, wenn wir das Projekt der Öffentlichkeit gegenüber so beschreiben, dass es eine objektive Studie ist, während wir gleichsam der der wissenschaftlichen Gemeinde gegenüber klar machen, eine Gruppe von Nichtgläubigen zu sein, die ihr Bestes objektiv tun, aber fast Null Erwartungen haben eine Untertasse ausfindig zu machen." Schnell überflogen hört sich dies durchaus problematisch an, aber schauen Sie mal genauer und ohne ideologische Hektik hin! Sobald nämlich das Wort "Trick" durch "Form" ersetzt wird kommt man nämlich dem Rest erstaunliche nahe und dann gibts da nichts mehr auszusetzen. Trick verstehen wir schnell als Täuschung, aber im Amerikanischen steht dies auch für Kniff. Dazu muss man aber verstehen, wie man Condon überreden musste diese Studie zu machen, weil er um seine Reputation sich sorgte und mit den Untertassen eigentlich nichts zu schaffen haben wollte. Zudem muss man die vorausgehende UFO-Entwicklung hinzuziehen, weshalb es ja den Grund gibt, weshalb sich kaum ein Wissenschaftler mit dem Thema beschäftigen will. Dies spiegelt sich auch in diesem Memo, wo eine Universität schließlich einen Spagat zwischen Öffentlichkeit und akademischer Welt zu verteidigen hatte. Dies aber genauso zu erklären hätte bedeutet einmal mehr im Gesamtrahmen der Sendung die Luft rauszunehmen.

Und es wird auch gleich klar, warum diese Nummer so hingestrickt wurde, wie es eben geschah. Schnell wird nämlich wieder zu Sturrock umgeblendet, wie er den Condon-Report liest und wo nachzulesen ist, dass die Untersuchung von UFO-Fällen nichts erbrachte, was zur Erweiterung unseres Wissenstandes führte. Sturrock erklärt daraufhin, dass "dies weder fair noch akkurat" gewesen sei, weil es in den Untersuchungsberichten durchaus eine Reihe ungeklärte Fälle gab. Dies ist wohl richtig, aber man muss es auch so sehen wie es trotz dieser dennoch ist: Auch durch diese ungeklärten Fälle gab es ja keine Erweiterung unseres wissenschaftlichen Wissens! Ungelöste Rechenaufgaben von einigen Leuten sind ja nicht Grund genug für den Aufbau einer neuen Mathematik. Und das Wissen darum, das einige Fälle nicht sofort erklärt werden können ist ja keine Erweiterung wissenschaftlichen Wissens. Hier herrscht m.E. nach eine fundamentale Fehleinschätzung vor, die nicht begriffen werden will. Auch wenn es so nahe liegt - oder gerade darum? Niemand will verschweigen, dass das UFO-Phänomen als Ganzes komplex ist, aber einige Leute machen es zudem noch unnötig kompliziert. Und wie diese Sendung einmal mehr zeigt, durchaus aus eigenem Interesse. Auch im Fall Roswell, der hier abgefüttert wurde wie man es im US-Fernsehen seit etwa 2 Jahrzehnten bereits gewohnt ist um den Mythos zu nähren. In diesem Fall wird sogar gelogen und behauptet dass das FBI zum Fall Roswell keinerlei Zugang damals bekam und man ihm Daten verweigerte. Kein Wort von der Wirklichkeit, die sogar mit einem historischen Dokument belegt ist - als Telegramm des FBI-Büros in Dallas vom 8.Juli 1947 an FBI-Direktor Hoover in dieser Sache! Hier wird eindeutig zum Roswell-Fund von einem sechseckigen Radarreflektor (= die "Untertasse") und den Überbleibseln eines großen Wetterforschungsballons gesprochen. Aufgrund dessen interessierte sich das FBI für diese Geschichte nicht weiter. Es werden künstliche Geheimnisse erzeugt während man originale Dokumente mit Geheimnis-Aufklärung verheimlicht. Aber da braucht sich niemand darüber aufzuregen, weil dies in fast allen UFO-"Dokumentationen" in ähnlicher Form der Fall ist. "Die UFO-Story" war davon eine wohltuende Ausnahme, wenn auch damit automatisch "langweilig" für den richtigen UFO-Freund des Fantastischen...

Ähnlich verhält es sich mit dem 1999 veröffentlichen Bericht der COMETA-Gruppe in Frankreich. Hier vorgestellt als "die wichtigste UFO-Studie der letzten Zeit". Diese Gruppe habe angeblich "500 UFO-Fälle aus aller Welt untersucht"! Dies ist definitiv falsch, hier wurde keine einzige Fallrecherche durchgeführt, hier wurden nur UFO-Darstellungen aus der UFO-Literatur im Nachhinein aufgrund dessen was dort dargestellt wurde, vom Schreibtisch aus bewertet. Später in der der Sendung spricht man dann von "Fall-Analysen" umschreibend, damit es sich gut anhört. Dazu braucht es keine hochrangige Kommission alter Herrschaften, jeder Leser der Klatschpresse kann aufgrund dessen was dort in Sachen UFOs dargelegt wird zu genau den selben Schlußfolgerungen kommen, UFOlogen sowieso. Man sprach sogar von einer "internen, militärischen Untersuchung" in diesem Zusammenhang, mal wieder sehr große Worte und wenn man genauer hinschaut - es sind nur Seifenblasen. Und einige UFO-Forscher haben als wirkliche Praktiker und Sachverständige vorher schon vielen der COMETA-Berichte genauer auf die Finger geschaut und sie in der Luft zerrissen, doch davon wussten die Theoretiker bei COMETA nichts - und man hat es ihnen genauso wie in der UFOlogie üblich auch nicht zugetragen, damit wieder alles im Lot ist. Ein "Beweisfall" bei COMETA soll hier als Beispiel dienen - die Trickaufnahmen eines Fotografen an Bord des brasilianischen Schulschiffes "Almirante Saldanha" vor der Insel Trindade im Südatlantik vom Januar 1958. Genauso wenig wie der durchschnittliche UFO-Freund des Fantastischen sind auch die COMETA-Leute davon nicht informiert - und dies führt zu einer falschen Schlußfolgerung. Trotz aller "Denktradition" im Feld.

Mit dem was wir es hier zu tun haben ist eine Kunst der Imitate, denen ihr Original entschwunden ist. Neudeutsch "Doku-Soap" genannt, aber gleichsam wird dies am Ende zu einer Parodie, auch wenn man schon mit der Lupe nach den Originalen suchen muss, die oftmals im Kern willkürlich, prinzipienlos und überstimuliert sind. Daraus ergibt sich eine postmoderne Collage in der Syntax der Populärkultur. Bei unserem Thema dann auch ganz wichtig: eine gewisse "Tiefe" in seinen Mikrokosmos voller Fragmente anzutäuschen um ein "Volles" vorzugaukeln. Hier wird insgeheim der "Vertrag zwischen Wirklichkeit und Bild gekündigt", und das Zerbrochene als rätselhaftes und unvollständiges Puzzle als Charakteristikum der Postmoderne animiert. Die Brüche und Sprünge werden hierbei ausgeblendet. Deswegen ist es so schwierig, die richtigen Teile zusammenzusetzen, gerade auch unter dem plättenden Hammer der Mythologie in etlichen Mehrteilern die den Klischees entsprechen und sie erfolgreich fortführen. Aus einem ´Liliputaner´ wird so ein ´Riesenmonster´, sinnbildlich entspricht dies genau dem Aufblasen des UFO-Themas in der UFOlogie sowie Boulevardpresse als ausserirdiches ´Luder´ in einem offenen ästhetischen System, dessen Strukturen für den Zuschauer vordergründig gut nachvollziehbar ist - wenn er nicht mit vielen Querverweisen der kritischen Art belastet wird. Ich denke, dass diese tiefere Bedeutung des leichtgängigen Infotainments schnell übersehen und nicht erkannt wird. In der Postmoderne unserer Tage ist das Medium TV weniger eines der Provokation, sondern mehr der KOMPOSITION (zu Beginn des neuen Medienzeitalters in Deutschland, also bei Start des Privatfernsehens vor fast 15 Jahren war es "alternatives Fernsehen" noch im Sinne der Provokation, heute eben nur noch INSZENIERUNG). Die hier behandelte US TV-Sendung ist nur ein weiteres Beispiel hierfür. Die ufologischen "Kleinanleger" blieben nicht nur die Dummen weiterhin, sondern wurden zudem für dumm verkauft. Also alles wie gehabt. Sie fallen auf Bilder da und dort herein. Dabei sind in unserem Feld meistens die Bilder im Buch bzw auf dem Bildschirm zum Thema maskiert und denaturieren die Realität. Es geht um die Substituierung des Realen durch Pseudo-Zeichen des Realen. Hauptsache es schaut gut aus! Am Ende steht nur Eines: dass das Wahrheitsprinzip und die bekannten Formen der Realität beseitigt werden, um damit ein künstliches Vakuum aufzumachen und mit neuen anomalistischen Wahrheiten zu besetzen. In der Esoterik ist dies ja schon recht lange zu beobachten, wenn es um Philosophien zur Wirklichkeit geht (nur die Wirklichkeit der Bankgutschriften auf dem eigenen Konto wird nie in Zweifel gezogen, sondern voll akzeptiert - aber darüber redet man nicht und jammert nur herum [Hintergrund: macht sich besser und man begiebt sich so schön pseudomäßig aufs Bodenniveau der Kunden, ist quasi einer von ihnen - eine Art ufologischer Volks-Tribun, dem jubelt man nämlich gerne zu]). Die Differenz zwischen dem Bedeutenden und dem Bedeuteten hat sich aufgelöst und ist einer sich klärenden Zugriffs entziehenden Indifferenz gewichen. Die Tücke darin ist: Die Realität hat keinen Platz mehr. Diese Zeichen beeinflussen unser Alltagsleben und erzeugen eine Realität, hinter der wir die eigentliche, ursprüngliche Realität nicht mehr erkennen können. Einhergehend mit dem Sozialen: Die unaktiven und unkreativen Massen sind den Medien hoffnungslos ausgeliefert. Seltsamer Weise ergibt sich daraus ein neuer Effekt: dass die neuen Medien nicht zu einem Ende des Sozialen, sondern auf der Basis von weltweiten Kommunikationssystemen, wie dem Internet, eher zu neuen sozialen Beziehungen unter den Hilflosen und Ohnmächtigen führen. Ein Beispiel dafür ist die (ehemalige) Fankultur um AKTE X im Internet oder das unendliche UFO-Foren-Dauer-Gequatsche über Verschwörungen im Versuch der angeblichen "Wissensakkumulation", wo wahre Bildung versagt und Unwissen zum Kult wird, um eben wiederum den "Kult" nicht zu gefährten. Es ist quasi so, als wenn man Zaubertricks von einem Magier als solche nicht erkennen will und ihnen bewusst übernatürliche Interpretationen zuspricht und sie nur als so verstehen will. Verschwörungstheorien stellen einen alternativen Blick auf die Realität, die Wahrheit und im besonderen die Machtbeziehungen, die sich oft in Simulationen manifestieren, in einer Gesellschaft dar. In einem bestimmte Sinne sind die Verschwörungstheorien hyperreal, das heißt sie existieren nur im Diskurs, aber der Diskurs ist trotzdem materiell in seiner Gegenwart und seinem Gebrauch in einer "alternativen Denkfabrik" zur Wirklichkeit wie sie fast alle anderen Menschen kennen. So ist die hintergründige mentale Lage der Fans in unserer Zone. Aber man muss einfach wissen, wie die Verhältnisse sind auf denen aufgebaut wird, wenn man der "UFOlogie" näher treten will.

Trotzdem jammern Führungsköpfe der UFOlogie gerade auch in den USA immer gerne über den "Kampf um Deinen Kopf", indem die Medien eine "Gedankenkontrolle und ein Herunterspielen der UFOs" vornehmen, so auch von Richard M.Dolan im britischen UFO-Magazine vom Februar/März 2003. Hier beklagt er das die Berichterstattung in den Medien in eine "Zwangsjacke" eingebunden sei und "sachliche Informationen über UFOs fast nicht existent" - obwohl z.B. auch "Out of the Blue" genau seinen eigenen UFO-Vorstellungen punktgenau entspricht! Trotzdem wird leidenschaftlich gejammert und er schwingt sogar den Säbel um "Die Schlacht der Gedanken", weil "so viel kritisches" im TV erscheine und dort dann deswegen die UFOs wegsdiskutiert würden. Ich weiß zwar nicht, was der Mann da raucht, aber gut kann das Zeugs nicht sein. "Out of the Blue", um welches hier im Grunde geht, ist nur das letzte Element einer unendlichen Kette von Massen-Manipulation durchs TV mit genau den Inhalten die Dolan sich wünscht. Und überall dort werden Einzelfälle so hingestellt, als seien sie bizarre, unerklärliche Phänomene - und genau dies klagt der Schreiber Dolan an, dass dies dem amerikanischen Fernseh-Publikum verheimlicht wird (?). Da muss der Amerikaner Dolan selbst mal genauer hinschauen, was sein TV ihm anbietet wenn er da frech behauptet: "Tatsächlich sind besonders die amerikanischen Medien unfähig, diese Angelegenheit auf unvoreingenommene Weise zu behandeln." Er will so tun, als wenn die Medien in den USA die unerklärlichen Himmelsobjekte nur "ein paar Grad über dem absoluten Nullpunkt" behandelten und jemand im Hintergrund stehe, der "versucht, unseren Eindruck der Realität beeinflussen" - "die UFO-frei sein soll". Gemeint ist damit das "Herunterspielen" des UFO-Phänomens, nur weil gelegentlich in den US-Medien auch mal UFO-Skeptiker zu Wort kommen - aber in der Gesamtsicht der UFO-Medien-Berichterstattung kaum eine Rolle spielen, was aber dem Mann schon viel zu viel ist, weswegen er ja diese total schräge Sicht vertritt. Dabei ist keine TV-Nation der Welt seit schier ewigen Zeiten so Pro-UFO-lastig wie eben jenes in in der Heimat des Möchte-Gern-UFO-Historikers. Trotzdem ´kämpft´ er für die "Wiedergewinnung unserer Freiheit" für die UFOlogie.

Am Schluß fällt mir nur ein Satz ein, den die "Heilige Teresa de Avila" (1515 - 1582) in Hinblick auf ihre Vision von einer Christus-Wahrnehmung dazu prägte: "Ich sah diese Erscheinung niemals mit den Augen meines Körpers, sondern nur mit den Augen meiner Seele..." Trotzdem wurde sie "Heilig" gesprochen. Wie Sie sehen es ist durchaus notwendig unser Thema in der größeren Ikonografie von kulturellen Transaktionen unserer Gesellschaft zu sehen. Dies wird zwar nicht der "party-line" der UFOlogie entsprechen und angesprochen, trotzdem kommt man nur darüber unserem Problem näher. Was hier abgeliefert wurde, war der Versuch "Akte X" Wirklichkeit werden zu lassen. Populäres Geschichtenerzählen mit dem Fundament der amerikanischen UFO-SF-Kultur, die internationale Wellen schlägt. Wieder einmal. Und wenn soetwas wieder und wieder über die Jahrzehnte hinweg geschieht, will es niemanden wirklich wundern, wenn da ein ganz bestimmten "öffentliches Bild" (= Ikonografie) hängen bleibt. Daraus ergibt sich in der Postmoderne solch ein Beitrag nicht als eine zu vernachlässigende Stilrichtung, sondern als eine kulturelle Dominante - die oberflächliche Bilderkultur führt zu einer neuen Art der Historizität, zu einem Wandel des Raumgefühls und zu einer veränderten, intensiveren, euphorischeren, emotionalen Grundstimmung beim (begierigen) Konsumenten im Zeitalter der neuen Informationstechnologien, die aber ihrerseits für ein neues Weltwirtschaftssystem stehen - was vielen Konsumenten gar nicht klar ist. Die Wahrheit ist da draußen - doch wer sagt Ihnen dies, und warum so wie er es Ihnen vorträgt? Im hier beschriebenen Artikel wird klar, dass die Wahrheit immer noch da draußen ist, aber keineswegs hier unten - obwohl genau dies der Fall ist. Selbst im Scheinwerferlicht kommt die Wahrheit nicht ans Licht, weil man die Schatten an der Wand nicht an- bzw ausleuchten will. Dies sind die Grenzen der Realitäten und machen den Raum zur "Matrix" auf. Also vorsicht mit all den "Wahrheitszertifikaten" auf der TV-Spielkonsole mit all ihren "Dokumentationen". Bemerkenswerter Weise wurde dies bereits in der 3.Akte X-Staffel in Folge 20 ("Andere Wahrheiten") thematisiert. Hier wird die Entführung durch Aliens von verschiedenen Personen erzählt, wobei entscheidend dabei ist, dass sich alle Wahrnehmungen und Vorführungen der Realität dort sich signifikant voneinander unterscheiden! Welch eine Perle. Diese unterschwellige Botschaft Carter´s hat scheinbar kaum jemand bemerkt bzw bemerken wollen. Obwohl dies grundlegend sehr viel Gewicht hat.

Externe Links

http://www.beyondroswell.com/roswell/casestudies.html
http://www.debunker.com/texts/soviet_coverup.html
http://www.eagle-net.org/UFOSSI/special/sovcovup.html
http://www.debunker.com/texts/soviet.html
http://www.qtm.net/~geibdan/soviet_s.txt

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