. | Zurück | C E N A P | |
28.07.2003 |
|||
Weitere Kornkreise Kornkreis-Forscher besichtigten Pacman-Bild VIENENBURG. Die mysteriösen Kornkreise auf einem Feld bei Vienenburg ziehen jetzt auch im übertragenen Sinne des Wortes Kreise. Für die einen ist der dort zu sehende Pacman eine Figur aus einem frühen Computerspiel eher ein mehr oder weniger origineller Streich, für die anderen ein Phänomen, das sich mit bisher bekannten Methoden nicht erklären lässt. Am Samstag war Ortstermin. Neben Henning Warnebold aus Klein Döhren und Michael Rost aus Goslar, die den Kontakt zur GZ gesucht hatten, war auch ein Mitglied der Forschungsgesellschaft Kornkreise e.V. anwesend. Der Goslarer, ein Naturwissenschaftler, bat um Diskretion. Er werde demnächst promovieren und möchte nicht, dass sein ganz privates Hobby mit seinem Ruf, den er in der Öffentlichkeit zu verteidigen habe, in Verbindung gebracht wird. Er beschäftige sich seit etwa zehn Jahren mit Kornkreisen, wolle dem Phänomen mit wissenschaftlicher Methodik und weniger aus esoterischer Sicht näher kommen. Rost und Warnebold glauben Hinweise zu haben, dass das gut fußballfeldgroße Gebilde nicht einfach von Menschenhand geschaffen worden sei kann. Der eine habe von mehreren Zeugen unabhängig und glaubhaft versichert bekommen, dass es im Harzgebiet in den vergangenen Tagen vermehrt nicht identifizierbare Lichterscheinungen gegeben habe. Warnebold verweist auf die erhöhte Erdstrahlung, die er im Zentrum der riesigen Figur zu spüren sicher ist. Er könne das körperlich spüren, wolle es aber auch gern mit einer Wünschelrute nachweisen, die dann auch tatsächlich in der Mitte des Kornherzens mächtig ausschlägt. Der Versuch, die ganze Sache von einer anderen Person wiederholen zu lassen, misslingt allerdings. Der Goslarer Kornkreisexperte ist mit seinem Urteil vorsichtig: Eine sichere Aussage zu machen, ist relativ schwierig. Man könne nur alle ungewöhnlichen Merkmale sammeln und aus deren Summe heraus prüfen, ob mehr dahinter steckt. Für alle, die die Kornkreise besichtigten, ist die hohe Präzision beindruckend, mit dem das riesige Bild von wem auch immer geschaffen wurde. Untersuchungen des niedergelegten Getreides anderer Kornkreise hätten Anomalien in der Zellstruktur ergeben, erzählen die Hobbyforscher von amerikanischen Studien. In Deutschland allein in diesem Jahr sollen bisher 54 Kornkreise registriert worden seien beschäftige sich leider niemand wissenschaftlich mit der Sache. Zumindest offiziell nicht, meint Rost, den verwundert, dass kurz nach Bekanntwerden der Vienenburger Kreise Hubschrauber (Polizei oder Militär?) über der Stelle gekreist haben sollen. Dass in der Vergangenheit diverse Fälschungen solcher Kornkreise öffentlich geworden sind, räumen die drei ein. Als Erklärung für all diese Erscheinungen reicht es ihnen aber nicht. Es ist ein sehr interessantes und komplexes Phänomen, meint das inkognito bleiben wollende Mitglied der Forschungsgesellschaft. Es bleibt geheimnisvoll. Eher irdisch und weniger geheimnisvoll sieht Waldemar Sottke von der Vienenburger Polizei die Sache. Der Pächter hatte sich bei ihm wegen seines zertrampelten Feldes gemeldet. Sachbeschädigung an der unteren Grenze zur Strafbarkeit ist das ganze für die Polizei, außerdem ein simpler Trick, den jeder mit Schnur und Rundholz nachahmen könne. Obwohl man das ja bei einem de facto Straftatbestand nicht machen solle, zeigt sich auch Sottke beeindruckt von der Präzision und der Sorgfalt der Arbeit, die die Täter abgeliefert haben. Die Polizei werde sich auf irdische Nachforschungen konzentrieren. Für die anderen ist sie ja wohl auch nicht zuständig.mh Quelle/RG: "Goslarsche Zeitung/Harzer Tageblatt", 28.Juli 2003 |
|||
Views: 1024 | |||
![]() |