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05.12.2002

    
"Fliegende Untertasse" auf religiös-mystischem Gemälde des Mittelalters?

BILD lässt die Untertassen hoch fliegen und lädt zu wilden Spekulationen ein - die übrigens schon ´uralt´ sind - Interessanter Internet-Tipp

Haben Sie am Mittwoch, den 4.Dezember 02, mal in die BILD-Zeitung reingeschaut? Hier fand man unter der Schlagzeile "War dies das erste UFO? Ein Maler sah es im 15.Jahrhundert auf die mittelalterliche Erde gleiten..." den bunten Abdruck des Gemälde "Die Madonna und der Heilige Johannes" von Fra Filippo Lippi (1406-1469). Zu sehen ist hinter der Maria ein Mann mit Hund, der zu einer Art "Scheibe" mit soetwas wie "Flammenauswurf" hochblickt (das Gemälde selbst befindet sich übrigens im Palazzo Vecchio von Florenz - wenn Sie also demnächst mal dorthin reisen...). Schon früher waren Fotos von diesem und ähnlicher Gemälde in der UFO-Literatur abgedruckt worden und fanden den gleichen Interpretationsansatz, weil wir uns seit den frühen Tagen der 50er-Jahre-Untertassen-Hollywood-Filme "UFOs" genauso vorstellen - als Fliegende Untertasse. Im aktuellen Fall tauchte der 56-jährige italienische Archäologe Roberto Volterri auf, welcher einmal mehr die verblüffende Ähnlichkeit des Gemäldedetails aus dem Mittelalter mit modernen Fotos Fliegender Untertassen vergleicht und deswegen meint, dass die Erde regelmäßig außerirdischen Besuch erhält. Er scheint aber genauso wenig wie die meisten UFOlogen zu wissen, dass die UFO-Wirklichkeit anders ausschaut, als was die endlosen Fälschungen mit Fliegenden Untertassen-Trickbildern hergeben. Nach Volterri steht so fest, dass schon vor Jahrhunderten die alten Meister unerklärliche Himmelserscheinungen auf ihren Gemälden festhielten - dies mag sein, wie so mancher alter Holzschnitt ebenso zeigt. Unerklärliche Himmelserscheinungen mögen diese flammenumgebenen Körper damals durchaus gewesen sein, selbst heutzutage sind sie für einige Menschen noch unerklärlich und faszinierend - echte Besucher aus dem All in Gestalt von großen Feuerball-Boliden z.B. Vergessen wir nicht, es ist für die Naturwissenschaft erst 200 Jahre her, als man wissenschaftlich erkannte, dass da wirklich "Steine vom Himmel fallen können" und damit Meteorite erstmals Wirklichkeit wurden, obwohl es sie seit Entstehung unseres Sonnensystems natürlich immer schon gab. Niemand will leugnen, dass die Maler und Chronisten in vergangenen Tagen solche Erscheinungen beeindruckt zur Kenntnis nahmen und sie mit ihren Möglichkeiten, mit ihren Ausdrucksmöglichkeiten, festhielten. Gleiches gilt natürlich auch für spektakuläre Beobachtungen wie Nebensonnen-Effekte, Nordlichtern etc die die Alten sich nicht erklären konnten und denen sie eine göttlich-himmlische Bedeutung gaben und wodurch solche Erscheinungen auch Einzug in die religiöse Mystik fanden.

Auch "The Australian" berichtete am 4.Dezember 02 über das Thema "UFOs In 15th Century Paintings", hier war man jedoch etwas ausführlicher. Hier wird klar, dass Volterri schon als kleiner Junge "faszinert vom Unerklärlichen war" und sich in der Haut des "kalten und rationalen Wissenschaftlers" unwohl fühlte, deswegen verschlug es ihn wohl auch in die ´Indy Jones´-Welt der Archäologie. Nun publizierte in Italien ein Buch, welches man in etwa so zu Deutsch bezeichnen mag: "Was die alten Chroniken hergeben..." Hier zeichnet Volterri auf, was in vergangenen Generationen alles aufgezeichnet wurde und in Richtung Leben jenseits der Erde geht. Dazu zählt das bereits genannte Gemälde, aber auch anderes Bildwerk aus der Historie. So gibt es in der Kirche von San Lorenzo in San Pietro, nahe Siena, ein heiliges Gemälde von Bonaventura Salimbeni (1567-1613), welches die "Glorrifizierung der Eucharisti" genannt wird und auf dem soetwas "wie ein Satellit in der Art des russischen Sputnik" zu sehen ist. Auch hier vergleicht Volterri immer die Gemäldeausschnitte mit UFO-Bildern aus der ufologischen Spekulativwelt, von der er offenkundig keine Ahnung hat und wie ein Kind von ihr magisch angezogen wird. Ähnlich ging es ehemals Erich von Däniken und Konsorten, die einfach die Welt der Alten mit modernen Augen betrachteten und bildlich alles 1:1 übertrugen, was natürlich brandgefährlich ist, da unsere Ahnen gänzlich in einer anderen Zeit mit einem ganz anderen Vorstellungsvermögen lebten. Was so ausschaut wie, muss nicht genau dies sein. Die Alten schematisierten mit all ihrer Imaginationskraft die Vorgänge und bereits herrschenden Mythen.

Siehe so auch: http://www.news.com.au/common/story...

Wer weiter sich in das Thema einarbeiten möchte, findet und folgender I-Net-Adresse eine reiche Quelle in Sachen "Historical artwork and UFOs" in einer Arbeit von Matthew Hurley:

http://homepage.ntlworld.com/m.hurl...

Externe Links

http://www.news.com.au/common/story_page/0,4057,5611607%255E13762,00.html
http://homepage.ntlworld.com/m.hurley/

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