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31.07.2002 |
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Heißes UFO-Weekend: UFO-Landungsnews Die Notlandung der Außerirdischen fand mal wieder doch nicht statt Notlandung der Außerirdischen - Oder was geschah wirklich im Kornfeld bei Schönwalde? Schönwalde - Sommerloch-Geschichte oder Sensation? Seltsame Kornkreise auf einem Feld bei Schönwalde (Dahme-Spree) halten Dorfbewohner, UFO-Fans und Schaulustige auf Trab. Säuberlich in einer Richtung liegen die Halme platt, in fünf Kreisen und vier Halbmonden stehen sie aufrecht. Für die einen ist alles klar: "Außerirdische mussten auf dem Feld notlanden", deutet Heinz Gedrat aus Schönwalde die Spuren. "Nach der Reparatur ihres Raumschiffes verschwanden sie." Andere sehen es nüchterner. "Das Korn ist hin, erst recht, seit Schaulustige da mit Autos durchfuhren", klagt Georg Gratzias, Chef der Agrargemeinschaft Schönwalde ,über 3000 Euro Schaden. Er hatte die Bescherung morgens am 13. Juli entdeckt: "Es muss ,Nachtarbeit´ gewesen sein! Nebenan droschen wir am Vorabend bis 22 Uhr Raps, bemerkten nichts." Nun macht der "Feldherr" das Beste aus der Attraktion, die am Wochenende 250 Neugierige und ein Expertenteam von Stern-TV anlockte: "Wer in den Kreis will, zahlt einen Euro." Auch Luftbilder und Tütchen mit gefundenen Siliziumteilen plus Ähre (3 Euro) finden reißenden Absatz. Die Experten mit ihren Geigerzählern, Wünschelruten und diversen Theorien brachten Gratzias ins Grübeln. War´s ein Ufo? "Ausgeschlossen ist nie was", meint er. "Ein Schriftsteller las darin eine bedenkenswerte Botschaft. Sie lautet: Konzentriert euch endlich aufs Wesentliche!" Quelle: Berliner Kurier, 30.Juli 02 Ufo-Landung oder Scherz? Bei Schönwalde sorgt Brandenburgs erster Kornkreis für Rummel - zum Leidwesen der Landwirte Katrin Bischoff SCHÖNWALDE. Bei einem Fotografen war plötzlich im Weizenfeld bei Schönwalde (Dahme-Spreewald) der Empfang des Handys gestört. Das Wort "message" - Nachricht - erschien auf seinem Display. "Eine message, von wem?", soll der Fotograf ungläubig gefragt haben. Ein Hund spielte im Weizen verrückt und beruhigte sich erst wieder auf den Armen seines Herrchens. Georg Gratzias hat all diese Geschichten gehört. Der 49-Jährige ist Vorsitzender der Agrargemeinschaft Schönwalde-Freiwalde, der das Weizenfeld an der Autobahn A 13 gehört. Es ist das Weizenfeld, in dem sich Brandenburgs erster Kornkreis befindet und der seit gut zwei Wochen täglich rund 50 Leute anzieht. Sie haben Wünschelruten dabei oder sind vom Verein "Forschungsgesellschaft Kornkreis e. V." oder aber einfach nur neugierig. Niemand weiß, wie das Gebilde in den Weizen kam. Ufos, sagen die einen, ein Scherz, die anderen. Gratzias winkt ab. "Warum braucht man denn immer eine Erklärung?" Siliziumteile am Boden. Von der Brücke, die über die Autobahn von Schönwalde nach Waldow führt, hat man einen guten Blick auf den geheimnisvollen Kreis im bauchhoch gewachsenen Weizen. Von hier aus hat Gratzias das Phänomen vor mehr als zwei Wochen entdeckt. Noch bis in die Nacht hinein hatten seine Leute auf dem Nachbarfeld Winterraps gedroschen. Am nächsten Morgen war der Kornkreis mit einem Durchmesser von 45 Metern einfach da. Eine Zufahrt zu dem Kreis fehlte. Die Halme lagen fein säuberlich am Boden, die noch stehenden Ähren bildeten in der Figur wiederum fünf Kreise und vier Sicheln. Am Boden verstreut lagen kleine Siliziumteilchen. "Kinder haben das Zeug Hand voll aus dem Feld geholt", sagt Gratzias. "Es gibt einige Schönwalder, die das Silizium als Beweis dafür sehen, dass hier Außerirdische gelandet sind", sagt der Landwirt. "Das Silizium soll bei der Reparatur des Ufos abgefallen sein." Jan Schwochow von der "Forschungsgesellschaft Kornkreis e. V." ist sich aber nahezu sicher, dass der Kreis nicht von einem Ufo stammt. "Das schließen wir generell als Ursache für die Kreise aus", sagt er. Schwochow meint auch, dass die Figur an der A 13 nicht von Menschen gemacht wurde. "Ich denke, die Ursache ist Elektromagnetismus", sagt er. Die nahe gelegene Hochspannungsleitung sei dafür ein Beleg und die viel befahrene Autobahn. Denn nicht selten stünden dort Funkmasten. "Das ist aber nur Spekulation", sagt der Kornkreisforscher. Das Silizium am Boden erklärt er so: "Es hat sich durch enorme Hitze - etwa durch Blitzeinschlag - aus dem Sand herauskristallisiert. Die Hitze muss sehr kurz gewirkt haben, denn sonst wäre auch der Weizen verbrannt." Landwirt Gratzias selbst favorisiert keine Theorie. "Ich habe mich mit Kornkreisen nie beschäftigt", sagt er. Aber es sei schon faszinierend, auf was für Erklärungen die Leute kämen. Weniger faszinierend findet er allerdings die Schaulustigen, die nach der Entdeckung des Kreises quer über das Feld gelatscht sind. "Selbst mit Autos und Motorrädern sind sie in den Weizen gefahren", sagt der Landwirt. Auf 3 000 Euro beziffert Gratzias den dadurch entstandenen Schaden.Der Landwirt hat aus der Not eine Tugend gemacht. Er hat das Feld mit Flatterband abgesperrt. Ein Euro kostet nun der Eintritt. "Auch wenn das so aussieht, als hätten wir selbst den Kreis geschaffen", sagt Gratzias. Seitdem sei aber nicht mehr so viel zertrampelt worden. Zum Kornkreis führt nun ein 200 Meter langer Pfad. Ein Holzpfeil weist den Weg. Am Eingang sitzt Gratzias Sohn Sven. Der 25-jährige Jurastudent nimmt den Eintrittspreis entgegen und verkauft auch Souvenirtütchen für drei Euro. Darin stecken ein Luftbild vom Schönwalder Kornkreis, eine Weizenähre und ein Stück Silizium. "Bis abends können sich Interessierte den Kornkreis anschauen", sagt Landwirt Gratzias. Zumindest noch am Mittwoch. Mähdrescher rücken an. Denn Ende dieser Woche sollen die Mähdrescher über das Weizenfeld rollen. "Vielleicht", sagte der Chef der Agrargemeinschaft, "lassen wir den Kreis noch stehen." Gratzias wirkt auch nach dem tagelangen Medienrummel noch gelassen. Sollte sich allerdings noch einmal ein Kornkreis in einem seiner Felder bilden, weiß er nicht, was er machen wird. Viele hätten ihm schon den Tipp gegeben, gleich mit dem Mähdrescher hineinzufahren. "Man wird zwar davon nicht berühmt, aber man erspart sich den ganzen Rummel", sagt er. Quelle: Berliner Zeitung vom 31.Juli 02 |
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