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24.07.2002

    
An was "Astrologen" so alles glauben sollen

Mr. Spock und seine Aliens-Freunde - "alles nur Schnulli"?

Wurzen. Astrologen sind davon schwer überzeugt: Es gibt ein Leben nicht nur auf der Erde. Auch knapp die Hälfte der Bundesbürger glaubt an die Existenz von Außerirdischen. Doch wie es aussieht, falls es Aliens gibt, weiß keiner so recht. Und die Wurzener, was denken sie? "Ich habe keine gültige Antwort auf Ihre komische Frage", gesteht Karen Krauße. Ihr Alter hält sie im Dunkeln, das wisse nur E.T., lässt sie doch einen kleinen Einblick in ihre Gedankenwelt zu. "Ob und wie es im Weltall zugeht, werden wir eines fernen Tages sehen. Jetzt habe ich andere, irdische Sorgen", fügt die Geschäftsfrau an. Sciencefiction sei nicht ihr Metier. Doch Horoskope, schmunzelt sie, lässt sie schon gelten, "wenn darin etwas Positives für mein Sternbild steht. Das spornt mich an."Reiner Zieger (63) wiegt den Kopf: Dass irgendwo da draußen Leben sein könnte, glaube ich schon. Schließlich müssten ähnliche Entwicklungen wie bei uns möglich sein, falls es ähnliche Bedingungen für organisches Leben gibt. "Aber Kontakte zur Erde bestehen wohl nicht. Und dass die Aliens aussehen wie grüne Männchen oder wie E.T., halte ich für nicht wahrscheinlich. Im Übrigen mache ich mir darüber auch keine Gedanken."Klaus Bergmann (56) und Willi Grünert (62) sind sich nicht ganz einig. Während Willi meint, er würde den Astrologen-Quatsch erst glauben, wenn er die Außerirdischen vor sich hätte, argumentiert Klaus: "Vielleicht gibt es Leben, das 100 und mehr Lichtjahre entfernt existiert. Welche Gestalt es hat, ist schwer vorstellbar. Das weiß doch nicht einmal die Wissenschaft. "Und das werden wir auch zu unseren Lebzeiten nicht erfahren", füttert Willi seine Zweifel an.Nicht so skeptisch ist Petra Bartlog (34). "Es mag schon sein, dass nicht nur unser Globus voller Leben ist. Ich denke mir, die mitunter komischen Erscheinungen am Himmel könnten darauf einen Fingerzeig geben. Aber sicher weiß man das nicht, und zu beweisen ist es heutzutage wohl auch nicht. Immerhin geht die Menschheit doch schon ewig dieser Frage nach."Yvonne Lindner (24) lehnt Erklärungen, die die Möglichkeit vernunftbegabter außerirdischer Existenzen ins Kalkül ziehen, rundweg ab. "Ich glaube nicht daran. Nicht eher, bis handfeste Beweise vorliegen. Und die gängigen Filme, in denen Außerirdische herumschwirren, sind einfach Schrott für mich."Das sieht die neunjährige Tina Stein im Kern nicht viel anders. "Ich habe Spaß an den Aliens-Filmen", sagt sie, "aber ich weiß, dass die urigen Gestalten erfunden sind." Die Viertklässlerin aus Machern, die zurzeit bei Oma Gisela und Opa Matthes in Wurzen Ferien macht, sitzt in der Regel allein vorm Fernseher, wenn E.T. und Co. ihren Auftritt haben. "Oma und Opa gucken da nicht mit zu."Die Eheleute Yvonne (24) und Jürgen Pernat (23), die wir mit Söhnchen Florian (2) antreffen, sehen die "Begegnungen der dritten Art" mit verschiedenen Augen. "Das ist doch großer Schnulli", meint sie kurz und knapp. Doch er hält bestimmte Spezies im Weltall für möglich. "Aber sie sehen sicher nicht aus wie Mr. Spock." Die Gespräche führte: Wulf Skaun

Quelle: Leipziger Volkszeitung vom Dienstag, 23. Juli 2002/RG


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