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05.07.2002

    
Polizeibeamte verfolgten UFO über Lübeck! Jetzt geht´s wieder los...

Sommer 2002: Grill-Zeit, Party-Zeit und Zeit für UFO-Überflüge, Teil II

Unbekanntes Flugobjekt über Lübeck. Freitagmittag, den 5.Juli 2002, gegen 13 h. Ein Redakteur der "Lübecker Nachrichten" rief die Mannheimer UFO-Meldestelle an, da ihn gerade ein Polizeibericht der Pressestelle der Polizei-Inspektion Lübeck von 12:28 h über die dpa-Schwesteragentur ots auf den Schreibtisch kam (und die er mir rüberfaxte). Ihr Inhalt: »Eine mysteriöse Beobachtung machten in der letzten Nacht, gegen 0:50 h, ein 44-jähriger Polizeihauptmeister und ein 30-jähriger Polizeiobermeister des Polizeibezirksrevier, als sie auf ihrer Streifenfahrt die Kanalstrasse befuhren. Auch eine Personengruppe von circa 10 bis 15 Personen, die sich zu diesem Zeitpunkt vor einer nahegelegenen Diskothek aufhielt, schaute in den wolkenlosen Lübecker Nachthimmel. Hier sichteten sie, in einer Höhe von circa 500 bis 1000 Metern, "ein kreisförmiges Objekt, aus dem feuerballartige Flammen schlugen". Das Objekt flog auf einer kontrollierten Flugbahn sehr schnell in Richtung Travemünde. Da die Polizisten befürchteten, dass es sich bei der Beobachtung um einen verunglückten Heissluftballon* oder ein Sportflugzeug** handeln könnte, nahmen sie mit dem Streifenwagen die Verfolgung auf. Über der Travemünder Allee flog das Objekt eine Rechtskurve und verschwand aus dem Blickfeld der beeindruckten Beamten. Über die Einsatzleitstelle wurden Nachfragen bei der Flugsicherung in Bremen sowie bei der Bundeswehr in Jagel durchgeführt. Hiernach waren jedoch für den fraglichen Zeitpunkt weder Flugbewegungen noch militärische Tiefflüge über dem Lübecker Stadtgebiet angemeldet oder beobachtet worden. Weitere Erkenntnisse liegen zum jetzigen Zeitpunkt nicht vor.«

*= Fast nahe dran, nur eben viel viel kleiner.

**= Nach dem Flugzeug-Kollisionsdrama aus der Nacht des 1.Juli am Bodensee steckt natürlich so eine Idee recht nahe im Bereich des Denkbaren. Aber auch schon früher wurde in Anbetracht von Miniaturheißluftballonen diese Idee bei Beobachtern und Offiziellen aufgebracht.

Nach Angaben des Redakteurs sei die Erscheinung um die 15 Minuten lang von der Polizeistreife verfolgt worden, bis sie außer Sicht verschwand. Zudem habe es gutes Wetter gegeben mit leichtem Wind - und die Ferienzeit habe gerade in der Region begonnen. Alles beste Voraussetzungen für eine Gartenparty etc mit dem Höhepunkt des Stars eines Miniatur-Heißluftballons, u.U.waren auch die Disco-Gänger für den Start des Ballons verantwortlich und schauten dem davonziehenden Körper nur nach. Auch die Flughöhe war einigermassen gut eingeschätzt worden, da der MHB tatsächlich eine maximale Aufstiegshöhe von 500 m hat. Inzwischen versuchte ich die Polizei in Lübeck zu erreichen, doch die Leitungen waren dicht. Alsbald meldete sich das "Flensburger Tageblatt" und fragte ebenso nach, was da los sei. Der dortige Redakteur hatte inzwischen mit einem der Beamten gesprochen und konnte mir mitteilen, dass das "kreisförmige Objekt" eigentlich eine Kugel war und die Beamten während ihrer Verfolgung einmal direkt von unten in den Körper schauen konnten und dabei diesen "Kreis, aus dem die Feuerflammen schlugen" ausmachten, offenbar fiel auch einmal "Material" davon herab. Inzwischen haben sich auch ein paar Radiosender gemeldet (darunter auch der NDR2), die um Statements baten. Schlußendlich rief ich nun die dpa-Bezirksredaktion in Lübeck an und klärte die Geschichte auf, bevor da ein weiterer Sturmlauf einsetzt. Um 15:43 h ging dann diese dpa-Meldung über die Ticker:

Myteriöses Flugobjekt über Lübeck. »Zwei Polizisten rätseln, was sie und 15 Kneipengäste in der Nacht zu Freitag am Himmel über der Hansestadt gesehen haben. Ein rundes Objekt, aus dem Flammen schlugen, sei es gewesen, heißt es im Polizeibericht. Da die Beamten nach eigenen Angaben zunächst an ein Flugzeugunglück glaubten, nahmen sie die Verfolgung auf, verloren das Objekt jedoch nach kurzer Zeit aus den Augen. Zivile und militärische Flugsicherung haben keine Flugbewegungen über Lübeck registriert. Nach Auffassung von Werner Walter vom ´Zentralen Erfassungsnetz für außergewöhnliche Himmelsphänomene´ (CENAP) in Mannheim könnte es sich bei dem Objekt um einen Miniheißluftballon gehandelt haben. Diese Ballons aus Drachenpapier werden mit Trockenbrennstoff beheizt, erreichen eine Flughöhe von etwa 500 Metern und eine Flugdauer von 15 bis 20 Minuten. Diese Ballons würden gerne bei Gartenpartys aufgelassen, wenn sie sich selbstständig machten, sei genau das Phänomen zu beobachten, das die beiden Polizisten geschilderten, sagte Walter. "Etwa 20 Prozent aller UFO-Meldungen gehen auf diese Miniballone zurück", sagte er. Die Polizisten hatten von einem runden Objekt berichtet, aus dem feuerballartig Flammen geschlagen seien. "Wenn man von unten auf einen solchen Ballon schaut, sieht man den Teller mit dem brennenden Material", erklärte er. Die CENAP, eine Vereinigung von Hobbyastronomen, registriert bundesweit eingehende Meldungen über unbekannte Flugobjekte und andere Himmelsphänomene.«

Damit hat der UFO-Sommer 2002 begonnen und es gilt abzuwarten. Die erste Entwarnung ist hiermit schon gegeben.


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