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06.02.2002 |
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BIZARRES FLUGGERÄT Helikopter-Jet im Look von "Enterprise" Von Markus Becker "Star Trek"-Fans werden sich einmal mehr bestätigt fühlen: Eine norwegische Firma entwickelt eine Kreuzung aus Hubschrauber und Düsenjet, die aussieht wie Raumschiff "Enterprise". Runder Rumpf: Raumschiff "Enterprise" lässt grüßenDas junge Drei-Mann-Unternehmen Simicon will geschafft haben, woran Ingenieure in der ganzen Welt seit Jahrzehnten tüfteln: die Vorteile von Helikopter und Düsenflugzeug zu vereinen. Das "Simicon Rotor Craft" (SRC) ist zwar bisher nur in Computersimulationen geflogen. Kleinere Modelle aber, versichert Simicon-Mitarbeiter Ragnvald Otterlei, hätten sich schon erfolgreich in die Lüfte emporgeschwungen - obwohl sie nur aus handelsüblichen Modellbau-Teilen bestanden. Komplizierter Rotorkopf entfällt Das Endprodukt, optisch dem Raumschiff "Enterprise" nicht unähnlich, soll ein unbemanntes Fluggerät von viereinhalb Meter Durchmesser und einer halben Tonne Gewicht sein. Die Nachteile von Düsenjet und Helikopter soll es vergessen machen. Jets sind zwar schnell, brauchen aber lange Start- und Landebahnen. Hubschrauber wiederum können schweben und auf kleinstem Raum landen, erkaufen diese Vorteile aber mit ihrer geringen Geschwindigkeit. Neuartiges Prinzip: Bei Start und Landung fährt das SRC Rotorblätter ausSchuld daran ist der Rotorkopf, der die Bewegungen des Helikopters mittels einer komplizierten und entsprechend störanfälligen Mechanik steuert. Das Fluggerät aus Norwegen funktioniert dagegen gänzlich anders: Bei Start und Landung werden die Rotorblätter teleskopisch aus dem rundlichen Rumpf ausgefahren. Um zu manövrieren, wird der Mittelpunkt der Rotation in den Rumpf verschoben. Nach Angaben von Simicon macht das einen komplizierten Rotorkopf überflüssig. Erfolgreiche Tests im Windkanal Ist das SRC erst einmal in der Luft, ziehen sich die Rotorblätter zurück und überlassen die Arbeit einem Strahltriebwerk an der Unterseite des Rumpfs, welches das SRC - so hoffen die Konstrukteure - auf gewaltige Geschwindigkeit treibt. "Beim Abbremsen läuft die Prozedur umgekehrt ab", sagt Ragnvald Otterlei. Ein kleiner Heckrotor oder ein seitlicher Triebwerksauslass sollen verhindern, dass sich das Flugzeug bei Rotorbetrieb im Kreis dreht. In den vergangenen Wochen absolvierte ein Modell erste Tests im Windkanal der Norwegischen Universität für Technik und Naturwissenschaften in Trondheim. "Die Versuche haben unser theoretisches Rotorkonzept bestätigt", sagt Otterlei. "Das SRC liegt im Rotorbetrieb als auch beim Übergang zum Flugbetrieb stabil in der Luft." Entwicklung noch in den Kinderschuhen Otterlei hofft zwar primär auf der Interesse von zivilen Einrichtungen, welche die Drohne zu Forschungszwecken einsetzen könnten. Doch vor allem dürften Militärs an dem unbemannten Fluggerät interessiert sein. Denn die Drohnen, die etwa von US-Streitkräften im Kosovo und in Afghanistan eingesetzt wurden, benötigen konventionelle Landebahnen von bis zu einem Kilometer Länge - und gehen bei deren Benutzung nicht selten zu Bruch. Bis das fertige SRC fliegt, könnten allerdings noch bis zu fünf Jahre vergehen, räumt Otterlei ein: "Wir stecken noch in den Anfängen der Entwicklung." Nach den erfolgreichen Tests im Windkanal bestehe die nächste Herausforderung nun darin, ein ausreichend kompaktes Strahltriebwerk für die Drohne zu finden. Auf lange Sicht, so Otterlei, könnte das neuartige Simicon-Konzept selbst in bemannten Flugzeugen eingesetzt werden. "Technisch", sagt der Norweger, "spricht nichts dagegen, das SRC auch in größerem Maßstab zu bauen." Quelle: http://www.spiegel.de/wissenschaft/... Spionage-Ufo aus Norwegen Hubschrauber und Düsenjet in einem: Norwegische Ingenieure haben Prototypen eines neuen Spionageflugzeugs getestet. Wer im Krieg feindliches Gelände erkunden will, setzt am besten auf unbemannte, fliegende Kameras. Die neueste Entwicklung derartigen Fluggeräts kommt aus Norwegen: Ingenieure der Firma SiMiCon entwarfen den so genannten «Rotor Craft», einen Senkrechtstarter, der wie eine Kreuzung von Raumschiff Enterprise und fliegender Untertasse aussieht. Wie eine Rakete Der Prototyp des «Rotor Craft» wird einen Durchmesser von 4,5 Metern und Rotorblätter wie ein Hubschrauber besitzen. Die Rotorblätter sollen sich im kreisförmigen Rumpf des Flugkörpers verbergen und nur zum Starten und Landen seitlich ausgefahren werden. Hat das Gerät die gewünschte Flughöhe erreicht, wird auf ein Düsentriebwerk umgeschaltet, und der «Rotor Craft» schießt wie eine Rakete vorwärts. Wie SiMiCon jetzt bekannt gab, absolvierten drei 1,5 Meter große Modelle erfolgreich ihre ersten Flugversuche im Windkanal der norwegischen National University for Technology and Science in Trondheim. Zwar hat sich die Rotor-Konstruktion bewährt, doch das Düsentriebwerk ist noch nicht fertig, räumte SiMiCon-Entwickler Evjen Hovstein gegenüber dem Magazin «New Scientist ein: »Wir suchen nach einem niedrigen Triebwerk, das nicht zu weit aus dem Boden der Schüssel herausragen muss.« Flexibel einsetzbar Weil der Senkrechtstarter keine Landebahn benötigt, ist er flexibler einsetzbar als herkömmliche unbemannte Spionage-Flugzeuge, wie sie etwa von den USA in Afghanistan eingesetzt wurden. Die Entwickler sehen aber auch Anwendungsbereiche im nicht-militärischen Bereich, etwa für die polizeiliche Überwachung oder für Schadstoff-Messungen in der Luft. Mit unbemanntem Fluggerät hat SiMiCon Erfahrung: Die Norweger brachten bereits einen zwanzig Kilogramm leichten Mini-Hubschrauber namens APID auf den Markt. (nz/jkm) Quelle: http://www.netzeitung.de/servlets/p... Externe Linkshttp://www.spiegel.de/wissenschaft/0,1518,180218,00.htmlhttp://www.netzeitung.de/servlets/page?section=23&item=176869 |
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