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27.02.2001

    
Kosmisches Krisenmangement

Astronom: "Erde nicht unmittelbar durch kosmische Objekte bedroht"

Heidelberg (dpa) - Das Leben auf der Erde ist nach Einschätzung eines

Experten nicht unmittelbar durch den Einschlag kosmischer Objekte bedroht.

Der Astronom Jakob Staude vom Max-Planck-Institut für Astronomie in

Heidelberg widersprach mit dieser Aussage am Montag einem Bericht des

Fernsehmagazins "SPIEGEL TV" (Hamburg). Dieses hatte den Briten Benny Peiser,

Mitglied der königlichen Gesellschaft für Astronomie, mit den Worten zitiert,

durch Einschläge von Asteroiden und Mini-Kometen seien in den nächsten 10 000

Jahren etwa 20 Millionen Tote auf der Erde zu erwarten.

"Die Tatsache, dass es uns gibt, zeigt das Gegenteil", sagte Staude. Die

Evolution habe offenbar viele Jahrmillionen Zeit gehabt, um das Leben auf der

Erde entstehen zu lassen. Der Rammstoß eines großen kosmischen Objektes sei

"sehr unwahrscheinlich". Zudem ließen sich Prognosen über so einen langen

Zeitraum wie 10 000 Jahre nicht stellen. Der letzte große Einschlag liege 65

Millionen Jahre zurück.

In dem Magazin (2. März, 22 Uhr, Vox) soll auch der deutsche Astronaut

Ulrich Walter zu Wort kommen. Er sieht den Angaben zufolge eine reale

Bedrohung: "Wir befinden uns nicht in einem Kinofilm - Einschläge von

Asteroiden können durchaus unsere gesamte Zivilisation gefährden." Durch die

ständige Bereitstellung einer geeigneten Rakete könne dann im Ernstfall

versucht werden, "einen gefährlichen Asteroiden von seiner todbringenden Bahn

abzulenken."

©dpa


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