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02.09.2000


    
Nicaragua: Kadaver vom Ziegensauger gefunden?

Sensationelle Meldung läßt aufhorchen, aber...

Am Mittwoch, den 30.August 00, berichtete die La Prensa de Nicaragua von einer kleinen kryptozoologischen/forteanistischen Sensation - man habe die skelettierten Überreste eines der sagenhaften Chupacabra (=Ziegensauger) auf der Farm San Lorenzo von Jorge Luis Talavera, 154 km von Malpaisillo entfernt, gefunden. Der Fund eines merkwürdigen Tierskeletts war bereits am Montagmorgen, den 28.August, 80 Meter von der Pferdekoppel weg gemacht worden. Drei Tage vorher hatte Talavera auf einen Ziegensauger mit dem Gewehr geschossen gehabt, der immer wieder auf seinem und des Nachbarn Grundstück Schaffe angefallen und gerissen hatte, insgesamt habe es binnen 15 Tage 60 Tiere Verluste gegeben. Der Schütze will das Tier dabei erlegt haben und ließ es liegen, wo es nun fast völlig skelettierte. Zurück blieb das Knochengerüst, sowie gelbe Haarreste an seinem kurzen Schwanz, die Augenhöhlen liegen tief und Überreste der Haut sind so weich wie von einer Feldermaus. Klauen und Fänge sind unverhältnismäßig groß und eine Art Kamm zieht sich über die größten Teil der Wirbelsäule. Veterinär Giocconda Chevez aus Malpaisillo fuhr zusammen mit Biologen an den Fundort, um die Ziegensauger-Überreste zu begutachten, sein erster Kommentar danach: "Die Kreatur schaut wie eine Mischung verschiedener Spezies aus, erzeugt in einem Genlabor." Captain Leonordo Carmona, Chef des Kriminal-Labors von Malpaisillo, zog das Skelett ein, um es im Hospital Escuela de Leon an der Universität von Nicaragua und seiner Abteilung für forensische Medizin genauer untersuchen zu lassen.

Am 31.August berichtete die El Nuevo Diaro de Nicaragua unter der Headline "Aufregung in Leon!" weitere News. In der Universität von Nicaragua in Leon war der angelieferte Fund eines Ziegensauger-Kadavers das Tagesthema gewesen. Die Ondontologin Ana Maria Alvarado nahm die Teile in Empfang und untersuchte sie, was sie sah schaute nicht wie ein "normales Tier" aus, sondern viel eher wie ein Koyoten/Wolf-Hybride. Nachdem von der "Chupacabra"-Anlieferung im Radio berichtet worden war, machten sich ganze Menschenscharen auf, um einen Blick vielleicht auf das Monster erhaschen zu können. Allein dies machte es dem untersuchenden Personal sehr schwer seine Arbeit überhaupt durchzuführen. In diesem Durcheinander erklärte dann Prof.Carlos Gomez, Morphologe am Institut, dass die Überreste wohl einen verwilderten großen Hund darstellen, alle Maße wie die Schädelgröße und die Länge der Extremitäten sowie die Gesamtlänge des Skeletts sprechen dafür. Trotzdem, es seien weitere Untersuchungen unter Konsultationen von weiteren Fachleuten notwendig, bevor man ein letztes Wort dazu sagen könne.

"Es ist kein Chupacabra, sondern nur ein Hund" berichtete dann am 1.September 00 die La Prensa de Nicaragua. Dr.Edmundo Torres, Vizepräsident der Universität von Nicaragua, erklärte abschließend auf einer Pressekonferenz (live übertragen in den TV-Sendungen "Ocurri Asi" und "Primer Impacto") nach der letzten Untersuchung der ´Ziegensauger-Überreste´, dass diese nichts weiter als die von einem Mischlings-Hunde-Bastard mit "Wildanteilen" entweder von einem Kojote oder Wolf sind.

(Dank an Scott Corrales vom Institute of Hispanic UFOlogy für seine Übersetzung.)

In Deutschland zeigte am 1.September die Sat1-Nachrichtensendung "18:30" die skelettierten Überreste des Viehs, wobei gar ganz wild von einer "Mischung aus Dinosaurier, Drache und Wolf" gesprochen wurde. Leider war der Beitrag nicht mal 20 Sekunden lang und es war nicht viel zu sehen (schon gar nicht etwas beeindruckendes), erst mit den letzten Worten wurde dabei auf den legendären Chupacabra hingewiesen - während in Nicaragua die Sache inzwischen schon erledigt war. Am 2.September brachte die Nachrichtensendung des selben Kanals aber keine Entwarnung...


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