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17.08.2000


    
Seth Shostak vom SETI-Projekt und die UFOs

Wie ein führender Weltraum-Wissenschaftler zu UFOs steht

Am 20.Juni 2000 setzte Patrick Huyghe auf die www.space.com-Internetseite einen bemerkenswerten Artikel, weil sich "UFO-Gläubige und SETI-Vertreter sich wie Hund und Katze verhalten": "Seth Shostak: UFOs and SETI". SETI steht für die radioteleskopmäßige Suche nach extraterrestrischer Intelligenz. SETI-Forscher sowie UFOlogen haben eine Gemeinsamkeit als inidviduelle Gruppen - dies ist der Alien-Kontakt. Doch ihre Angehensweise ist sehr different. Die SETI-Wissenschaftler arbeiten streng nach wissenschaftlichen Maßstäben und mit wissenschaftlichen Mitteln - und sie wenden der UFO-Gemeinde den Rücken zu, nicht nur weil diese unwissenschaftlich wirkt, sondern auch weil man von ihr angewidert ist. Und die UFOlogie verächtet die SETI-Forschung, weil sie Geld von der Regierung bekommt während die UFOlogie nur das Nachsehen diesbezüglich hat. Vielleicht ärgern sich die UFOlogen auch, dass man das SETI-Projekt weitaus öfters in den Medien erwähnt, als das was UFOlogen so treiben - vor allen Dingen auch mit mehr erster Betrachtung und Zuspruch. SETI wird selten skeptisch betrachtet während Ironie und Spott über die UFOlogie immer wieder durchkommt.

Verrückterweise haben aber beide Lager einen öffentlichen Schub durch die gleichen Medien-Ereignisse erfahren, wie nun Seth Shostak eingestand: "Ich will es nicht leugnen, durch Filme wie ´Independence Day´ und ´Contact´ sowie durch die ´Akte X´ haben wir ungeheuren Auftrieb erhalten und wurden populär. Sehen Sie, Science Fiction ist für viele Menschen ein Ausgangspunkt sich auch für andere Interessen zu motivieren." Auf der anderen Seite wirft die UFO-Gemeinde der SETI-Gemeinde vor unglaublich starrköpfig zu sein: Warum verschwendet man dort Zeit und Geld um nach draußen zu horchen während die Aliens doch bereits hier sind? UFOlogen verstehen einfach nicht, weshalb man sich so an SETI bindet welches seit Jahrzehnten bereits nichts erbrachte während die UFO-Gemeinde Tausende von UFO-Berichten sogar von Zivil- und Militärpiloten und gelegentlich von Wissenschaftlern einbringen kann - und sich kein Wissenschaftler darum kümmert. Seth Shostak hat dies schon sehr oft gehört und stellte sich sogar beim 19.Jahrestreffen der Society for Scientific Exploration in London (Ontario, Kanada) gerade dieser Gemeinschaft. Hierbei konnte Patrick Huyghe Seth Shostak interviewen.

Hierbei gestand Seth Shostak ein, dass viele Menschen sich an das SETI-Institut wenden, damit dieses ihre UFO-Sichtungen untersuchen werde: "Alle paar Tage ruft mich jemand an und will, dass ich zu ihm komme um seine UFO-Sichtung zu untersuchen. Ich kann da leider nicht weiterhelfen und so denkt mancher, dass es eine Verschwörung gibt und wichtige Informationen über das UFO-Phänomen von der wissenschaftlichen Gemeinde zurückgehalten wird. Damit kann ich nichts anfangen, weil ich dafür nichts sehen kann." Klar ist, das es viele Menschen gibt, die das SETI-Projekt und die UFO-Suche in einen Topf werfen, wodurch eine Menge Konfusion entsteht. Seth Shostak: "Ich weiß von Leuten im SETI-Projekt die soetwas nicht mögen, weil wir dadurch in einen schlechten Ruf kommen. Damit wir an unser Geld kommen müßen wir die Arme weit von uns strecken, um ja nicht in den Ruch der UFO-Gemeinde zu gelangen. In beiden Fällen geht es immer ums Geld, doch wenn UFOlogen denken, dass das SETI-Projekt nur vom Staat gefördert wird, dann ist dies nicht korrekt - das meiste Geld, was wir bekommen stammt aus privaten Quellen! Die UFO-Forschung wird auch privat betrieben und aus eigener Tasche bezahlt, das gibt es also durchaus Ähnlichkeit. Und ich kann es hier sagen: Wir haben Förderer, die große Summen uns zur Verfügung stellen, weil sie über ihr UFO-Interesse motiviert wurden schließlich uns das Geld zu geben - weil sie sich davon mehr versprachen. Die Menschen sind an UFOs interessiert, vielleicht aus den falschen Gründen, aber sie sind interessiert. Darüber muß die UFO-Gemeinde nachdenken, dies ist nicht unser Problem."

Natürlich wird dies vielen UFOlogen nicht gefallen, Seth Shostak: "Natürlich gibt es da auch einen Unterschied zwischen SETI und UFOlogie. Seit angeblich 50 Jahren sollen Außerirdische die Erde heimsuchen, aber dennoch sind nur wenige Menschen wirklich von solchen Besuchen überzeugt, die meisten sind nur schwer zu überzeugen, dass diese Behauptung auch wirklich stimmt. Auch wenn 50 Prozent der Amerikaner an Außerirdische in UFOs glaubt, die meisten Wissenschaftler stehen dem entgegen. Einer meiner Astronomie-Freunde sagte mir einmal, dass wenn es auch nur ein Prozent von Überzeugungskraft in den UFO-Berichten gäbe, er sich zu 100 % dem Thema widmen würde. Dies kann ich auch für mich sagen. Dass dem nicht so ist, spricht für sich. Der ufologische Beweis ist also für uns zu schwach aus wissenschaftlicher Perspektive. Da verlassen wir uns lieber auf unsere großen Ohren. Sie mögen es glauben oder nicht, wenn wir über die Schüsseln mal was reinkriegen, dann mag sich dies ändern."

Während die SETI-Leute den UFO-Vertretern sagen "ihr habt doch keinen Beweis" ruft die UFO-Front ins SETI-Lager "und ihr habt noch weniger als wir" zurück. Seth Shostak: "Ja das stimmt, aber wir behaupten ja auch nicht die Aliens gefunden zu haben. Das ist die große Differenz zwischen uns."


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