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17.08.2000


    
Phantastische laufende Bilder

Neues für den Fernseh- und Kino-Freund

Wie die aktuelle Ausgabe Nr.18/2000 der Zeitschrift "TV-Hightlight" berichtet, geht es mit der immer weniger beliebten "Akte X" zwar weiter, aber mit der 8.Staffel bricht auch die Zeit der Veränderungen an. David Duchovny (alias Fox Mulder) ist nur noch in Teilzeitarbeit auf dem Bildschirm zu sehen und Gillian Anderson (Danna Scully) bekommt als neuen Kollegen Robert Patrick zur Seite gestellt, den wir als Killermaschine von Arnies "T2" her kennen. Bereits die 7.Akte X-Staffel, die wir im Herbst geboten bekommen, erfährt eine Berg-und-Talbahn-Fahrt in ihrer Qualität. So gibt es fulminante Folgen wie "The Amazing Maleeni", "Je Southaite" und den Cliffhanger "Requiem" aber die Mehrzahl der Fälle haben selbst hartgesottenes X-Philes abschalten lassen. Und die beliebte serienübergreifende Handlungsebene rund um Cover-Ups und Aliens wird total wirr - und selbst die verschworendsten Fans blicken längst nicht mehr durch. Und am Schluß wird Scully gar schwanger und der Krebskandidat liegt im Sterben. Naja, das ist mal wieder ein ´interessanter´ Rüberzieher für die nun in Produktion befindliche nächst Staffel.

Mulder ist dort nur in knapp der Hälfte aller Serienfolgen vertreten und wird durch John Doggett (eben Robert Patrick) ersetzt, der einige Grade härter als Mulder ist - er kommt aus der FBI-Kernverwaltung und karriereselbstbewußt sowie zielstrebig. Ihm sind die X-Akten zunächst ein Dorn im Auge und scheinbar soll er sie eliminieren. Scully sieht sich so zunächst einem neuen Gegner gegenüber, der aus den eigenen Reihen kommt und dazu noch offiziell ihr beigeordnet wird. Schließlich aber werden sie der Vorkommnise wegen doch an einen Strang ziehen. Es wird sich aber zeigen, wie die Drehbuchautoren das Verhältnis zwischen Scully und ihrem neuen Partner zu definieren wissen. Mulder wird er sicherlich nicht ersetzen (?). Und es wird auch interessant sein zu sehen, wenn und wie die Beteiligten nun ein Akte X-Trio bilden. So oder so, den X-Akten stehen schwere Zeiten ins Haus, nachdem sie das verflixte 7.Jahr durchlebten.

Auch betreffs der Ablegerserie "The Lone Gunmen" schaut es nicht so gut aus, erste Probeclips die auf einer Convention gezeigt wurden riefen kein euphorisches Hände-Klatschen der Fans hervor, sondern nur braven Zuspruch oder gar... Schweigen. Wollen wir also mal sehen wie sich nach der Goldgräberstimmung die Institution "Akte X" im Jammertal halten kann. Mir fiel einmal mehr beim Studium der Kleinanzeigen in der genannten "TV-Highlights" auf, das selbst der Fansektor mit seinen noch vor Jahren übermäßig vertreten Angeboten und Gesuchen fast zum Erliegen gekommen ist (was ehemals "Akte X" war sind heute "Xena" und "Buffy" für die Kids während ich deswegen gar nicht auf den Gedanken käme den TV-Kasten einzuschalten). Dies will schon was heißen. Genauso wie in Sachen Merchandising inzwischen die X-Produkte in den Angebotslisten schier mit der Lupe zu suchen sind. Und die Zeiten wo auch hierzulande die Verlage sich mit Neuerscheinungen von Büchern zur Serie überboten sind auch schon seit 1998 vorbei.

Bedeutsam ist in diesem Rahmen dann auch, dass die neuen NBC-Grusel-Serie "The Others" (eine Mischung zwischen "PSI-Factor" und "Poltergeist") um ein Team von Para-Begabten (den Begriff Mutanten wie bei "X-Men" nimmt man hier nicht in den Mund) auf der Suche nach Erklärungen für übernatürliche Phänomene in den Sog des Niedergangs von "Pretender" und "Profiler" geriet und nicht über die erste Staffel mit dreizehn Folgen hinauskam, obwohl zu den Drehbuchschreibern Glen Morgan und James Wong gehören, die bei "Akte X" erfolgreiche und gute Folgen schrieben sowie für "Space" vollverantwortlich waren.

Ach und noch etwas: am 12.September startet ProSieben die neuen Staffeln von "Seven Days" und "Outer Limits" während gleichsam in den USA eine ähnliche Serie namens "Night Visions" an den Start geht. In Amerika selbst hat "X-Men" mit dem im Rollstuhl sitzenden Patrick "Picard" Stewart inzwischen "Der Patriot" und "Der Sturm" (übrigens ein Film tatsächlich nur für die große Leinwand, wird sich im TV geradezu mickrig machen!) umsatzmäßig überrollt. Zunächst galt "X-Men" mit seinen $ 75 Mio Kosten als großes Risiko, aber inzwischen hat er allein dort um das Doppelte eingespielt, sodass die Drehbuchautoren schon an der Fortsetzung sitzen...


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