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04.08.2000


    
Das Mönchengladbach-"UFO" wird zum Alien-Raumschiff

Die seltsame Entwicklung einer harmlosen "UFO"-Story

Dass die UFOlogie immer wieder zauberhafte Traumwelten aufbaut, die auf Sand stehen (und damit das Thema zu einem Minenfeld wird) - dies ist wahrscheinlich den meisten UFO-Interessierten längst bitterlich aufgestoßen und wird verurteilt (weswegen mancher dem Thema auch schon den Rücken gekehrt hat, da sich diesbezüglich auch nichts ändert). Aber dass die Sensationalisierung und Mystifizierung von UFO-Berichten ins Reich des Absurden hinein stattfindet ist keineswegs neu. Zusammengenommen sorgen auch diese Umstände dafür, dass das UFO-Thema im öffentlichen und erst recht im wissenschaftlichen Bereich immer noch belächelt wird - mich wundert dies nicht und ich betone dies seit vielen, vielen Jahren.

Und nun bekam ich den elektronischen UFO-Newsletter "UFO Roundup" Nr.31 vom 3.August 2000 in die Mailbox gesteckt, der von John Hayes verantwortet wird - Webmaster von www.ufoinfo.com. Was nun folgt würde man bestens in der 1.April-Nummer der "Weekly World News" erwarten, aber nicht in einem (bisher) respektierten UFO-Newsletter. Der aktuelle Leitartikel lautet dort nun "Concorde-Absturz: Die UFO-Verbindung". Hier wird vermerkt, das 13 Absturz-Opfer aus Mönchengladbach kamen - und das dort nur sechs Wochen zuvor "ein UFO am Rand der Stadt landete"! Damals hätten über 50 Polizisten "eine gelandete Untertasse gejagt während einige Anwohner sogar Kontakt mit den Untertassen-Insassen aufnahmen, die sie als grünhäutige, menschenartige Männer beschrieben, die nach einer Odyssee durch das Universum" Zwischenstation machten. Es ist in beiden Fällen total verrückt, weder hat die Concorde mit dem Vorfall von Mönchengladbach was zu tun (noch die Opfer von dort) noch stimmt die Behauptung einer Untertassen-Landung (geschweige die wilde Story über "grünhäutige männlichen Insassen" und die Kontaktaufnahme von Mönchengladbachern mit jenen). Im konkreten Fall weiß ich dies noch am besten, da ich der Erstuntersucher (mal wieder) dieser Story war und bezeugen kann, dass dies alles keinerlei Bestand mit der Wirklichkeit hat. Hier haben sich die Zuspieler für "UFO Roundup" als Märchenerzähler erwiesen, dies ist aber genauso schlimm wie die Akzeptanz derer Behauptungen durch den Herausgeber des elektronischen UFO-Newsletter ohne die Sache zu prüfen. Aufgrund dessen muß grundsätzlich angenommen werden, dass es sich genauso bei anderen UFO-Berichten verhält. Damit wird der öffentlichen Anerkennung des UFO-Themas sehr viel Schaden aus den eigenen Kreisen zugeführt - etwas, was ich seit Jahren beklage und anprangere.

So werden künstliche Mythen gezeugt, ob derer einem ganz grün im Gesicht werden kann. Mit sorglosem Händchen produzieren UFOlogen naive und wilde Märchen - und schämen sich dabei nicht. So kann es natürlich NICHT laufen, wenn man das UFO-Thema auch nur ansatzweise ernst nehmen will. Damit ist natürlich die Kreditwürdigkeit von "UFO Roundup" für mich gestorben, woraus im übrigen das Magazin 2000 in seiner Kolumne "Welt 2000" in der Vergangenheit gerne zitierte (ohne die Quelle zu nennen).


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