Der Vatikan lüftet ein religiöses Mysterium

Seit angeblich 1917 rätseln die Menschen, welche dritte Botschaft ein paar Hirtenkinder aus dem portugiesischen Fatima für die Menschheit bereit hielten - und um die so ein großes Rätselraten durch den Vatikan gemacht wurde. Bei der letzten Papst-Reise von Johannes Paul II nach Fatima vor ein paar Wochen wurde versprochen, dass ganz offiziell das Siegel der Geheimhaltung dazu fallen werde. Wilde Spekulationen existierten dazu bereits seit Jahrzehnten und mancher glaubte, dass der Weltuntergang damit verbunden sei. Nun erklärte Kardinal Josef Ratzinger, dass tatsächlich der Kern der Prophezeiung ein Hinweis auf das Papst-Attentat gewesen ist - auch wenn die Vision von 1917 von einem "in Weiß gekleideten Bischof" spricht, "der von Soldaten erschossen werde". Damit deutete man im Vatikan seit 1981 das im damaligen Mai verübte Attentat eines türkischen Radikalen, auch wenn man dies schon wirklich stark "zurechtdeuten" muß, um damit diese Prophezeiung "in Erfüllung zu bringen".

Übrigens war es ähnlich bei der "Ankündigung" der Hirtenkinder um den "Zweiten Weltkrieg". Obwohl sie bereits 1917 diese Botschaft empfangen hatten (und die erst 1929 von Lucia als Nonne niedergeschrieben wurde als sie überhaupt all das notierte was damals geschehen war und erlebt wurde), wurde sie erst 1941 veröffentlicht. Eine geheime Prophezeiung, die erst dann veröffentlich wird, wenn sie in Erfüllung gegangen ist? Merkwürdig ist auch, dass der Heilige Vater, eben der Wojtyla-Papst, noch vor seiner ersten Reise im Mai 1982 nach Fatima betreffs dem "3.Geheimnis" es von "der fast apokalyptischen Bedrohung der Nationen und der Menschheit" hatte - und nun anno 2000 ist damit nur noch sein persönliches Schicksal gemeint?