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14.01.2000

    
UFO-Alarm im Erzgebirge und Sachsen

Nächtliches Luftbetankungsmanöver sorgt für Unruhe

Nun haben wir den ersten `größeren` UFO-Zwischenfall des neuen Millenniums für Deutschland. Über dem Erzgebirge war in der glasglaren Nacht des Mittwoch, den 12.Januar 2000, gegen 18 h von vielen Mitbürgern ein "großes, hell leuchtendes Flugobjekt in geringer Höhe" ausgemacht worden. Unter den Zufallszeugen befand sich auch der junge UFO-Forscher Ralf Härtel sowie sein Vater aus Altmittweida, allerdings mit einer Stunde "Spielraum". Bereits am Donnerstagmorgen meledte er uns "unidentifizierte Flugaktivitäten" aufgrund eines merkwürdigen "Flugzeugs", welches im einem Fall von kleineren Lichtquellen angesteuert und im anderen Wahrnehmungsfall von diesen verlassen wurde, um dann parallel mit dem größeren Objekt davonzufliegen. Ein "UFO-Mothership", welches gerade seine "Scouts" herbeirief und dann wieder absetzte?

Härtel ließ die Sache natürlich keine Ruhe (auch weil das Geschehen bereits in den Radiosendungen bis nach Thüringen gemeldet wurde) von schaute sich auf der in Chemnitz erscheinenden Tageszeitung-Webpage der "Freie Presse" um - und wurde noch am selben Abend fündig. Unter der Schlagzeile "Nächtliches Spektakel in glaskarer Luft/Leser schildern Beobachtungen am Nachthimmel" war mehr zu erfahren. Manche Zeugen hatten gesehen, dass das unbekannte Flugobjekt sogar unmittelbar von Kampfjetzt der Bundeswehr begleitet wurde! Mehrere Stunden lang seien die Aktivitäten dieser merkwürdigen, gleichsam aber auch beeindruckenden Formation verzeichnet worden. Erinnerungen an einen Fall aus dem Jahre 1988 über Puerto Rico werden wach, wo man während militärischer See-Luft-Manöver der US-Streitkäfte ebenso am Abend gesehen haben will, wie ein "Fliegendes Dreieck" am Himmel erschien, auf welches US-Kampfflugzeuge zuflogen, mit dem UFO gar verschmolzen und dann der ganze Spuk verschwand. Nun auch ein ähnliches Szenario über dem Erzgebirge? Fast, aber nur fast.

Die Ereignisse aus Ostdeutschland spielten sich nämlich in einem für Übungsflüge reservierten Luftkorridor namens "Saxon Anchor" ab, der ausschließlich in einer Höhe ab 300 Meter genutzt wird. Zu den Beobachtern des Schauspiels gehörte auch Axel Rucktäschel aus Hohenstein-Ernstthal, der nach der ersten Beobachtung sich auf den dortigen Pfaffenberg aufmachte, um das Phänomen besser zu beobachten. Dort hatten sich bereits zahlreiche Schaulustige und Fotografen eingefunden, die sich ebenso ihre Gedanken machten was hier über ihren Köpfen wohl abläuft. Das Wort "UFO" machte die Runde. Kein Wunder wenn am Mittwochmorgen deswegen in den Redaktionen die Telefone heißliefen. Die meisten waren über die "leise" Erscheinung in relativ geringer Höhe von 2.000 bis 3.000 Metern verblüfft gewesen. Hauptsächlich zeichnete sich unter dem Rumpf des Hauptapparates sowie an seinen Flügel besonders grelles Licht ab. Doch am Donnerstagabend kam vom Bundesverteidigungsministerium in Berlin Entwarnung. Die Vorgänge waren völlig real gewesen und es handelte sich um Betankungsmanöver von Flugzeugen in der Luft, ein "ganz normaler, allzäglicher Vorgang, der zur Ausbildungsroutine gehört".

Nach Darstellung des Sprechers gibt es in Deutschland mehrere für Luftbetankungen reserviert Lufträume. Die beteiligten Jets, die zur fliegenden Tankstelle aufschließen werden von der Flugsicherung in die betreffenden Flugflächen eingewiesen. Da die Bundesluftwaffe selbst keine Lufttankflugzeuge besitzt werden hierzu Maschinen der Alliierten Streitkräfte genutzt, aber für die Zukunft plant Berlin die Umrüstung von Airbussen zu himmlischen Zapfsäulen, um unabhängiger zu sein.

Zusätzliche Verwirrung kam durch Boliden auf

Manchmal kann das UFO-Phantom der Lüfte einem schon einen Streich spielen, weswegen äußerster Vorsicht anzuraten ist. Fast gleichzeitig schickte uns nämlich André Knöfel vom deutschen Feuerball-Netzwerk eine Nachricht seines Kollegen Jürgen Rendtel vom Astrophysikalischen Institut in Potsdam, der am Mittwochmorgen des 12.Januar 2000, um 7:27 h MEZ, also schon in der hellen Dämmerung, eine Feuerkugel von der Helligkeit um -7 oder stärker aus dem östlichen Deutschland zwischen Potsdam und dem Erzgebirge reportiert bekommen hatte. Leider war die regionale Himmelsüberwachungskamera am Institut schon vorher abgeschaltet worden. Leicht kann hierbei die irrige Meinung aufkommen, beide unabhängigen Ereignisse gehen auf ein und das selbe UFOs zurück.


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