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24.02.1999 |
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Aktueller UFO-Alarm über Deutschland Zwei mysteriöse Objekte am Westhimmel Einige Aufregung in Deutschland betreffs zwei hell-strahlenden Lichtobjekten am Himmel am der späten zweiten Monatshälfte im Februar 1999! Ab dem 19.jenes Monats erreichten etwa zwei bis drei Anrufe quer durch Deutschland jeden Abend die UFO-Hotline. Alle Zeugen sahen ein und das selbe Phänomen am Himmel kurz vor Sonnenuntergang und hauptsächlich in der Stunde danach: Am Westhimmel erschien "in 500 Meter Höhe" eine ungewohnte Erscheinung: Zwei mysteriöse Lichtobjekte standen da schräg versetzt übereinander und mit einer "Handbreit" bis "zwei Finger" Abstand zueinander, die im Zuge der Zeit herabsanken. Die Meldungen liefen aus der Nähe von Hamburg, aus Izehoe, aus Baden-Baden, Karlsruhe, Leverkusen, Bocholt, Kaufbeuren und bis nach Schleswig ein. Die Zeugen: Ein Architekt, eine Lohnbuchhalterin, ein Polizist in Urlaub, ein Bundeswehr-Soldat auf dem Weg in seine Stube, eine Hausfrau, ein Student und mehrere Jugendliche. Teilweise hatten sie diese Erscheinung über 60 Minuten hinweg gesehen und fanden sie "völlig außergewöhnlich", auch wenn ein paar Leute sagten, daß das "eine Ding irgendwie an den Abendstern" erinnert. Hellweiß bis gelblich, in einem Fall "wie ein Diamanten-Funkeln" von einem Brillenträger beschrieben, seien sie gewesen. Jeden Abend näherten sich die Erscheinungen immer mehr an, eines der Objekte (das Obere in der Formation) war wegen seiner geringen "Lichtabstrahlung" als kleiner beschrieben worden.
Es wurde keine dichte "Packung" beschrieben, sondern die Lichter standen jeweils einiges, aber nicht viel, voneinander entfernt. Die Beobachtungen konzentrierten sich hauptsächlich auf die Zeit kurz nach dem Sonnenuntergang. Dies ist wichtig zu verstehen. Doch diese "UFOs" wurden auch von uns an jenen Abenden ausgemacht, wenn der Himmel in Mannheim klar war! Es handelte sich um eine seltene astronomische Konstellation: VENUS & JUPITER standen "gebündelt" am Himmel beieinander, oberhalb `verfolgt` von SATURN. Dadurch entstand der Eindruck von einem "größeren" und einem "kleineren" Objekt. Während man normalerweise den "Abendstern" (Venus) kennt, war in diesem Fall der `Verfolger` (Saturn) ungewohnt hinzugekommen und mystifizierte diese Erscheinung, gerade auch, weil sich optisch gesehen die Venus durch ihren unmittelbaren Begleiter Jupiter sozusagen "aufblähte". Diese astronomische Konstellation (eine Konjunktion) rief mal wieder mit mächtiger Kraft die Phantasie hervor.
Wie die Oldenburger Zeitung uns am 24.Februar mitteilte, erhielt man dort in der vorausgehenden ebenfalls mehrere Anrufe von Zeugen des Schauspiels, was man in der Redaktion nachdenklich beachtete und über Jost Jahn vom VdS nach CENAP weitermeldete. Unser Regionalermittler fürs Ruhrgebiet, Carsten Bade, wurde ebenfalls von Sat1 darüber informiert, daß der Düsseldorfer Flughafen um die "2.000" Anfragen betreffs dieser Himmelserscheinung erhalten hatte. Tatsächlich berichtete die Sendung "17:30" am selben Tag vom "UFO-Alarm über Nordrhein-Westfalen". Beinahe-Zusammenstöße von Flugzeugen und UFOs waren das Thema der besorgten Menschen, andere wieder brachten ihre kruden Weltuntergangstheorien deswegen ein. Bemerkenswert jedoch: Kameramann Gordon Kalbfleisch sah die Erscheinung am Himmel und dachte sich sofort, "jetzt werden wieder viele in Panik ausbrechen, die Polizei anrufen und UFOs melden". Man kann sich gut vorstellen, was unter dem Eindruck allein dieser bisher bekanntgewordenen Gegebenheiten in Deutschland an den betreffenden Abenden losgewesen ist! Im ganzen Land wurden sicherlich Polizeistationen, Zeitungsbüros, Sternwarten und Flughäfen etc mit Berichten aus der Bevölkerung heraus `getroffen`, sodaß man tatsächlich von einem `heimlichen` nationalen Flap sprechen kann, von dem wir nur die Spitze des Eisberges mitbekommen haben.
Randbemerkung: Zwei Beobachter dieses kleinen Flaps waren mehr als außer sich, weil sie sich bis zu einer Stunde lang in ihrer Region zwischen Polizei, Feuerwehr, Flughäfen, Wetterwarten, Zeitung, bis hin zur Sternwarte (!) die Finger wundwählten und ihnen niemand sagen konnte, was da am Himmel erschien und sie schließlich ans CENAP durch das Luftfahrtbundeamt in Braunschweig verwiesen wurden. Herr Schwarte aus der Nähe von Hamburg, ein Architekt, war ganz besonders scharf drauf: "Ich habe heute abend mit einem Dutzend Leute telefoniert und keiner weiß was, was glauben Sie, was mich das alles schon gekostet hat? Wir hier im Büro sind alle genervt. Nun bin ich in Mannheim gelandet, jetzt sagen Sie nur nicht, Sie wissen auch nichts!" Doch, jetzt endlich konnte dem Zeugen geholfen werden und er bekam sofort eine astronomische Lageberechnung zugefaxt. Auf der anderen Seite war der Wehrpflichtige (noch in Grundausbildung) Ingo Iller auf dem Weg zu seiner Stube mit ein paar Kameraden von dem Phänomen nahe Schleswig überrascht worden und machte bei seinen Offizier deswegen Meldung, dem es aber nicht interessierte. Daraufhin rief er noch am selben Abend seine Eltern und einen Freund an, um denen zu berichten. Der Freund hatte einmal den CR als Leseprobe angefordert und konnte Iller deswegen unsere Hotline-Nummer weitergeben... Wie die anderen Leute an uns herankamen, wissen wir nicht, aber es scheint doch in Zukunft interessant zu sein, danach explizit zu fragen, um die Informations-Infrastruktur zu verbessern.
Neu ist solch ein astronomisches Ereignis nicht...
...unzählige Male sorgte eine solche Planeten-Konjunktion für UFO-Fieber. Im CR Nr.147 (5/1988) berichteten wir "Die UFOs von Amsterdam" in Holland. Damals ging am 5.März eine AP-Meldung durch Europa: "Polizei auf UFO-Jagd". Mit einem Hubschrauber und zwölf Streifenwagen hat sich die Amsterdamer Polizei auf UFO-Jagd gemacht. Wie Polizeisprecher Klaas Wilting berichtete, wurde die Großfahndung nach dem unbekannten Flugobjekt von Fluglotsen des Flughafens Schipol ausgelöst. Diese hatten in der Nacht unbewegliche Lichter über dem Amsterdamer Hafen beobachtet, die nicht auf ihren Radarschirmen auftauchten, und die Polizei informiert. Eines der zwei UFOs sei sehr hell gewesen, das andere etwas dunkler. Der Schipol-Sprecher versuchte sich mit einer nüchternen Erklärung. Die Nacht sei sehr klar, die Sichtweite betrage etwa 36 Kilometer. "Von hier könnte man die Landescheinwerfer eines Flugzeugs über Dänemark sehen." UFO-Meldungen liefen zwei-, dreimal im Jahr ein, "und jedesmal in Nächten wie dieser." Die Suche nach dem UFO blieb allerdings ergebnislos. Nachdem der Rundfunk über den Anruf der Fluglotsen berichtet hatte, standen die Telefone bei der Polizei nicht mehr still. Die Anrufer hätten "flugzeugähnliche Gegenstände bis hin zu fantastischen Gebilden" gemeldet. "Wir fanden nichts, außer starken Lampen an der Sitze eines 50 Meter hohen Krans im Hafen, die vom Kontrollturm des Flughafens zu sehen gewesen sein könnten. Aber wir wissen nicht, was es ist", berichtete Wilting leicht amüsiert. Die Amsterdamer Polizei halte den Vorgang für "ein klassisches Beispiel von Massenselbsttäuschung, verbunden mit einer Anzahl Witzbolde, die uns hereinlegen wollten".
Fast identische Ereignisse also vor fast genau elf Jahren also in Holland. Aus dem De Telegraaf vom 4.März 1988 erfuhren wir damals näheres: "Ein mysteriöses, niedrigziehendes Flugobjekt zog über die Stadt hinweg und rief gestern Abend große Bestürzung und Sorge hervor. Die direkt eingeschaltete Amsterdamer Polizei stellte fest, das in der Tat über dem angegebenen Gebiet rätselhaft aufblitzende Lichter erschienen und man beorderte alle verfügbaren Streifenwagen herbei um das unbekannte Flugobjekt zu verfolgen. Gleichfalls machten sich hunderte Neugierige mit ihren Fahrzeugen auf, um in den westlichen Teil der Stadt zu gelangen, wo man die UFO-Erscheinung herabkommen gesehen haben will. Schließlich verschwanden die Lichter völlig außer Sicht. Es entstand ein intensiver CB-Funkverkehr und die vielen Neugierigen fanden sich im Hafengebiet ein, wo sich recht schnell die tollsten Geschichten herumsprachen, die Leute schaukelten sich damit gegenseitig hoch." Dies ist eine wunderbare Einblicknahme in die Entwicklung einer UFO-Story, basierend auf völlig harmlosen Naturereignissen.
Tatsächlich, am Samstag, den 5.März 1988, wurden Hj Köhler, Thomas Geörge und Werner Walter selbst gegen 21:15 h im deutschen Mannheim Zeugen des unglaublichen Sternenzaubers. Tatsächlich erschienen die beiden Planeten Venus und Jupiter so über dem Horizont angeordnet, als stände da ein leicht geneigten Flugzeug mit jeweils einem Licht an den Flügelspitzen, als wir selbst im PKW dahinfuhren. Als die Konjunktion dann tiefer ging und wir dann auf einem Parkplatz angehalten hatten, wirkte sie in `Bodennähe` eher wie ein gigantischer Kran mit jeweils einem Licht an jedem Ende des Auslegers. Edgar Wunder, der damals noch an der Nürnberger Sternwarte als Amateur-Astronom tätig war, bekam allein von diesem Abend 6 Anrufe über UFOs am Himmel, die nichts weiter als das "Himmels-Renedezvous von Venus und Jupiter" darstellten. Dennoch hatten wir nachgeforscht und bekamen schließlich vom holländischen Verkehrsministerium Abteilung "Royal Netherlands Meteorological Institute", am 18.März 1988 eine Antwort durch Dr.B.Zwart: "Die als UFO-Erscheinungen bezeichneten Phänomene über Amsterdam-West waren nichts anderes als die Planeten Venus und Jupiter, die nahe in Konjunktion waren. Die sehr hellen `Lichter am Himmel` standen am westlichen Abendhimmel, vom Flughafen und von der Stadt aus gesehen über dem Hafengebiet." |
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